„Irish Masters“ – Versionsunterschied
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Das '''Irish Masters''' war ein professionelles [[Snooker]]turnier. Es war eines der traditionsreichsten Turniere im modernen Snooker und gehörte von 1978 bis 2005 zur [[Snooker Main Tour|Profitour]]. Bis 2002 war es ein Einladungsturnier und wurde in den letzten drei Jahren zu einem Weltranglistenturnier. |
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1998 wurde [[Ronnie O’Sullivan]] sein 9:3-Endspielsieg über [[Ken Doherty (Snookerspieler)|Ken Doherty]] aberkannt, als bei seiner Dopingprobe Haschisch nachgewiesen wurde. |
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Die Ursprünge des Turniers liegen in einem Match zwischen dem Engländer [[John Spencer (Snookerspieler)|John Spencer]] und dem Nordiren [[Alex Higgins]], das 1975 in [[Dublin]] ausgetragen und vom Zigarettenhersteller [[Benson & Hedges]] gesponsert wurde. In den folgenden beiden Jahren wiederholte man die Veranstaltung, jedoch als Turnier mit jeweils vier Spielern, 1976 als Ausscheidungsturnier, 1977 als [[Rundenturnier]] mit zusätzlichem Finale. Es war ein loses Turnier, das auch als ''Ireland Tournament'' oder ''Irish Championship'' bezeichnet wurde. |
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Da sich Standort und Konzept bewährt hatten, beschloss man, es ab 1978 als erstes Profiturnier in Irland fest zu etablieren. Es bekam den Namen ''Irish Masters'', als Austragungsort wurde die Ortschaft [[Kill (County Kildare)|Kill]] vor den Toren Dublins ausgewählt. Der Pferdeauktionator ''Goffs'' hatte dort in den 1970ern neue Stallungen und eine Arena mit 144 Sitzplätzen für ihre Auktionen errichtet, die auch sehr gut für ein Snookerturnier geeignet war.<ref name="Geschichte" /> |
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In den ersten Jahren experimentierte man noch mit dem Veranstaltungsmodus und erhöhte nach und nach die Teilnehmerzahl. Ab 1982 setzte sich ein Format mit 12 Spielern durch, die ein Ausscheidungsturnier von 4 Runden spielten, wobei die 4 besten Spieler für die zweite Runde gesetzt waren. Meist nahmen die Top 8 der Weltrangliste geschlossen teil, dazu kamen weitere Topspieler oder Nachwuchsspieler. Es gehörte immer mindestens ein irischer oder nordirischer Spieler zu den Teilnehmern.<ref name="Cuetracker" /> |
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In der Anfangsphase dominierten walisische Spieler das Turnier, vor allem [[Terry Griffiths]], der ab 1980 als einziger Spieler das Turnier dreimal in Folge gewinnen konnte. Nach ihm dominierte aber bis in die 1990er hinein der Engländer [[Steve Davis]] das Turnier. Bis 1994 gelangen ihm 8 Turniersiege, abgesehen von [[Joe Davis (Billardspieler)|Joe Davis]], der vor dem Zweiten Weltkrieg die [[Snookerweltmeisterschaft]] domininierte, schaffte kein Spieler so viele Siege bei ein und demselben Profiturnier.<ref name="Eurosport" /> |
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1998 kam es zu einem Skandal, als [[Ronnie O’Sullivan]], der im Finale [[Ken Doherty (Snookerspieler)|Ken Doherty]] besiegt hatte, nachträglich den Titel aberkannt bekam, weil bei seiner Dopingprobe Haschisch nachgewiesen wurde. Es war der einzige Titelverlust wegen Dopings im Profisnooker. Dafür wurde Doherty nachträglich zum einzigen Sieger des Irish Masters, der aus der Republik Irland kam. |
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Gegen Ende der 1990er litt die gesamte Profitour unter den aufkommenden Werbe- und Sponsoringverboten für die Tabakindustrie. 2001 verlor auch das Irish Masters den Sponsor Benson & Hedges. Das Turnier konnte aber gerettet werden, weil das Citywest Hotel in Saggart in [[South Dublin]] sowohl als Sponsor als auch als Veranstaltungsort einsprang. Als immer mehr Weltranglistenturniere aus Geldmangel eingestellt wurden, entschloss man sich 2003, das Irish Masters zu einem Ranglistenturnier zu machen. Drei Jahre lang wurde in Irland um Punkte für die [[Snookerweltrangliste|Weltrangliste]] gespielt, dann fiel auch dieses Turnier nach der Saison 2004/2005 aus der [[Snooker Main Tour]] heraus. Die [[World Snooker Association|WSA]] begründete diesen Schritt damit, dass sich die Organisatoren des Turniers nicht mit dem [[Citywest Hotel]] und [[RTÉ]] einigen konnten. |
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2007 wurde das Turnier noch einmal als Gedenkturnier für den im Vorjahr verstorbenen [[Paul Hunter (Snookerspieler)|Paul Hunter]] wiederaufgelegt. Zahlreiche Topprofis nahmen daran teil. Es fand in [[Kilkenny]] statt und war kein anerkanntes Profiturnier. Deshalb erscheint auch das [[Maximum Break]], das [[Ronnie O’Sullivan]] dort erzielte, nicht in der offiziellen Maximum-Liste. Doppeltes Pech für den Engländer war, dass er auch das Auto nicht bekam, das ursprünglich als Prämie für ein Maximum vorgesehen war, aber kurzfristig und ohne es öffentlich zu machen wieder zurückgezogen worden war.<ref name="IM2007" /> |
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== Quellen == |
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<ref name="Geschichte">{{Internetquelle | url=http://www.cajt.pwp.blueyonder.co.uk/irishmast.html | titel=Irish Masters | hrsg=Chris Turner's Snooker Archive | archiv-url=https://web.archive.org/web/20120216155735/http://www.cajt.pwp.blueyonder.co.uk/irishmast.html | archiv-datum=16. Februar 2012 | abruf=4. November 2019 | sprache=englisch}}</ref> |
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<ref name="Cuetracker">{{Internetquelle | url=http://cuetracker.net/tournaments/irish-masters | titel=Irish Masters | hrsg=CueTracker | abruf=4. November 2019 | sprache=englisch}}</ref> |
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<ref name="Eurosport">{{Internetquelle | url=https://www.eurosport.com/snooker/on-this-week_sto2263493/story.shtml | sprache=englisch | titel=On this Week | werk=[[Eurosport]] | autor=Chris Turner | datum=21. März 1987 | abruf=31. Oktober 2019}}</ref> |
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<ref name="IM2007">{{Internetquelle | url=https://www.telegraph.co.uk/sport/othersports/snooker/2309092/OSullivan-driven-to-victory.html | sprache=englisch | titel=O'Sullivan driven to victory | werk=[[The Daily Telegraph|The Telegraph]] | autor=Charles Whebell | datum=12. März 2007 | abruf=4. November 2019}}</ref> |
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</references> |
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Version vom 4. November 2019, 03:38 Uhr
| Turnierstatus | ||
|---|---|---|
| Ranglistenturnier: | 2003–2005 | |
| Minor-ranking-Turnier: | – | |
| Einladungsturnier: | 1975–2002, 2007 | |
| Turnierdaten der letzten Auflage | ||
| Austragungsort: | Citywest Hotel, Dublin | |
| Preisgeld (gesamt): | ? | |
| Preisgeld (Sieger): | 50.000 £ | |
| Frames im Finale: | Best of 19 | |
| Rekorde | ||
| Die meisten Siege: | ||
| Höchstes Break: | 147 (Maximum Break) | |
| Austragungsort(e) auf der Karte | ||
Das Irish Masters war ein professionelles Snookerturnier. Es war eines der traditionsreichsten Turniere im modernen Snooker und gehörte von 1978 bis 2005 zur Profitour. Bis 2002 war es ein Einladungsturnier und wurde in den letzten drei Jahren zu einem Weltranglistenturnier.
Geschichte
Die Ursprünge des Turniers liegen in einem Match zwischen dem Engländer John Spencer und dem Nordiren Alex Higgins, das 1975 in Dublin ausgetragen und vom Zigarettenhersteller Benson & Hedges gesponsert wurde. In den folgenden beiden Jahren wiederholte man die Veranstaltung, jedoch als Turnier mit jeweils vier Spielern, 1976 als Ausscheidungsturnier, 1977 als Rundenturnier mit zusätzlichem Finale. Es war ein loses Turnier, das auch als Ireland Tournament oder Irish Championship bezeichnet wurde.
Da sich Standort und Konzept bewährt hatten, beschloss man, es ab 1978 als erstes Profiturnier in Irland fest zu etablieren. Es bekam den Namen Irish Masters, als Austragungsort wurde die Ortschaft Kill vor den Toren Dublins ausgewählt. Der Pferdeauktionator Goffs hatte dort in den 1970ern neue Stallungen und eine Arena mit 144 Sitzplätzen für ihre Auktionen errichtet, die auch sehr gut für ein Snookerturnier geeignet war.[1]
In den ersten Jahren experimentierte man noch mit dem Veranstaltungsmodus und erhöhte nach und nach die Teilnehmerzahl. Ab 1982 setzte sich ein Format mit 12 Spielern durch, die ein Ausscheidungsturnier von 4 Runden spielten, wobei die 4 besten Spieler für die zweite Runde gesetzt waren. Meist nahmen die Top 8 der Weltrangliste geschlossen teil, dazu kamen weitere Topspieler oder Nachwuchsspieler. Es gehörte immer mindestens ein irischer oder nordirischer Spieler zu den Teilnehmern.[2]
In der Anfangsphase dominierten walisische Spieler das Turnier, vor allem Terry Griffiths, der ab 1980 als einziger Spieler das Turnier dreimal in Folge gewinnen konnte. Nach ihm dominierte aber bis in die 1990er hinein der Engländer Steve Davis das Turnier. Bis 1994 gelangen ihm 8 Turniersiege, abgesehen von Joe Davis, der vor dem Zweiten Weltkrieg die Snookerweltmeisterschaft domininierte, schaffte kein Spieler so viele Siege bei ein und demselben Profiturnier.[3]
1998 kam es zu einem Skandal, als Ronnie O’Sullivan, der im Finale Ken Doherty besiegt hatte, nachträglich den Titel aberkannt bekam, weil bei seiner Dopingprobe Haschisch nachgewiesen wurde. Es war der einzige Titelverlust wegen Dopings im Profisnooker. Dafür wurde Doherty nachträglich zum einzigen Sieger des Irish Masters, der aus der Republik Irland kam.
Gegen Ende der 1990er litt die gesamte Profitour unter den aufkommenden Werbe- und Sponsoringverboten für die Tabakindustrie. 2001 verlor auch das Irish Masters den Sponsor Benson & Hedges. Das Turnier konnte aber gerettet werden, weil das Citywest Hotel in Saggart in South Dublin sowohl als Sponsor als auch als Veranstaltungsort einsprang. Als immer mehr Weltranglistenturniere aus Geldmangel eingestellt wurden, entschloss man sich 2003, das Irish Masters zu einem Ranglistenturnier zu machen. Drei Jahre lang wurde in Irland um Punkte für die Weltrangliste gespielt, dann fiel auch dieses Turnier nach der Saison 2004/2005 aus der Snooker Main Tour heraus. Die WSA begründete diesen Schritt damit, dass sich die Organisatoren des Turniers nicht mit dem Citywest Hotel und RTÉ einigen konnten.
2007 wurde das Turnier noch einmal als Gedenkturnier für den im Vorjahr verstorbenen Paul Hunter wiederaufgelegt. Zahlreiche Topprofis nahmen daran teil. Es fand in Kilkenny statt und war kein anerkanntes Profiturnier. Deshalb erscheint auch das Maximum Break, das Ronnie O’Sullivan dort erzielte, nicht in der offiziellen Maximum-Liste. Doppeltes Pech für den Engländer war, dass er auch das Auto nicht bekam, das ursprünglich als Prämie für ein Maximum vorgesehen war, aber kurzfristig und ohne es öffentlich zu machen wieder zurückgezogen worden war.[4]
Sieger
Quellen
- ↑ Irish Masters. Chris Turner's Snooker Archive, archiviert vom am 16. Februar 2012; abgerufen am 4. November 2019 (englisch).
- ↑ Irish Masters. CueTracker, abgerufen am 4. November 2019 (englisch).
- ↑ Chris Turner: On this Week. In: Eurosport. 21. März 1987, abgerufen am 31. Oktober 2019 (englisch).
- ↑ Charles Whebell: O'Sullivan driven to victory. In: The Telegraph. 12. März 2007, abgerufen am 4. November 2019 (englisch).

