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Camila Cabello und Elisabeth Selbert: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Camila Cabello VMA 2018.jpg|mini|Camila Cabello (2018)]]
Martha Elisabeth Rohde wuchs als zweite von vier Töchtern in einer christlich orientierten Familie auf. Sie lernte sticken, stricken und nähen und hatte wenig Zeit zum Lesen. Das Mädchengymnasium war für die Familie nicht bezahlbar, und so besuchte sie von 1912 an die Kasseler Gewerbe- und Handelsschule des [[Frauenbildungsverein]]s. Ihr Ziel war es, Lehrerin zu werden. Auch dies scheiterte an fehlenden finanziellen Mitteln. Zunächst war die junge Frau als Auslandskorrespondentin einer Import-Export-Firma tätig.
'''Karla Camila Cabello Estrabao''' (* [[3. März]] [[1997]] in [[Havanna]]) ist eine [[kuba]]nisch-[[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]]<ref>{{Internetquelle |url=http://time.com/collection/american-voices-2017/4927699/american-voices-camila-cabello/ |titel=Camila Cabello Honors Her Heritage With Her New Album |zugriff=2018-10-10 |sprache=en-us}}</ref> [[Gesang|Sängerin]] und [[Songwriter]]in. Bekannt wurde sie als Mitglied der [[Girlgroup]] [[Fifth Harmony]], die sie am 18. Dezember 2016 verließ. Ihr Debütalbum als Solokünstlerin, ''[[Camila (Album)|Camila]]'', erreichte Platz 1 in den [[Billboard 200]]. Die Single ''[[Havana (Lied)|Havana]]'' wurde in mehreren Ländern, unter anderem im [[Liste der Nummer-eins-Hits in den britischen Charts (2017)|Vereinigten Königreich]] und den [[Liste der Nummer-eins-Hits in den USA (2018)|Vereinigten Staaten]], zum Nummer-eins-Hit.


Nachdem sie 1914 ihre Stelle verloren hatte, arbeitete sie als Postbeamtenanwärterin im Telegrafendienst der Reichspost. Diese Anstellung hatte sie wegen des [[Erster Weltkrieg|kriegsbedingten]] Mangels an männlichen Arbeitskräften bekommen. Hier lernte sie 1918 während der [[Novemberrevolution]] ihren späteren Ehemann, den gelernten Buchdrucker und Vorsitzenden des [[Arbeiter- und Soldatenrat]]es in [[Niederzwehren]] bei Kassel, [[Adam Selbert]], kennen.
== Leben ==
Adam Selbert förderte Elisabeth Rohde und nahm sie auf politische Veranstaltungen mit. Ende 1918 trat sie in die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] ein.
Camila Cabello kam 1997 als Kind einer [[Kuba]]nerin und eines [[Mexiko|Mexikaners]] in [[Cojímar]], einem Stadtteil der kubanischen Hauptstadt [[Havanna]], zur Welt.<ref name="allmusic" /> Sie hat eine jüngere Schwester. Nachdem sie zunächst mit ihrer Familie zwischen den beiden Heimatländern der Eltern hin- und hergereist war, immigrierte sie 2003 mit ihrer Mutter über Mexiko in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], wo sie sich in [[Miami]] im [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|US-Bundesstaat]] [[Florida]] niederließen. Ihr Vater konnte erst anderthalb Jahre später nachkommen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.glamour.com/story/camila-cabello-came-from-cuba-with-only-a-doll-and-a-dream|titel=Camila Cabello Came From Cuba With Only a Doll and a Dream|autor=Erika Hayasaki|hrsg=|werk=Glamour|datum=2017-04-05|sprache=en|zugriff=2017-05-08}}</ref> 2008 erlangte Cabello die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.<ref>Ariana Bacle: ''[http://time.com/collection/american-voices-2017/4927699/american-voices-camila-cabello/ Cabello Going Solo.]'' In: ''[[Time]]''. Abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref> In Miami besuchte Cabello die Palmetto High School, die sie in der neunten Klasse verließ, um sich auf ihre Musikkarriere zu konzentrieren.<ref>Victoria Arguelles: ''[https://www.thepalmettopanther.com/qa-with-palmetto-student-camila-cabello/ Q&A with Palmetto student Camila Cabello]'' auf thepalmettopanther.com, 24. November 2014, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref> Ihren Highschoolabschluss holte sie in Heimunterricht nach.<ref>Ella Braidwood: ''[https://www.nme.com/blogs/camila-cabello-facts-2252388 21 geeky facts about Camila Cabello.]'' In: ''[[New Musical Express|NME]]''. 6. März 2018, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref> Musikalisch wurde sie durch den Gesang von [[Celia Cruz]] und [[Alejandro Fernández]] beeinflusst.<ref name="allmusic">[http://www.allmusic.com/artist/camila-cabello-mn0003392996/biography Biografie bei Allmusic]</ref>


Elisabeth und Adam Selbert hatten – nach ihrer Heirat 1920 – zwei Söhne, Gerhart und Herbert.<ref>{{Literatur |Autor=Heike Drummer, Jutta Zwilling |Hrsg=Hessische Landesregierung |Titel=Ein Glücksfall für die Demokratie – Elisabeth Selbert (1896–1986) – die grosse Anwältin der Gleichberechtigung |Verlag=Eichborn |Ort=Frankfurt |Datum=1999 |ISBN=3-8218-1607-4}}</ref> Die Tochter von Gerhart Selbert und Ruth Selbert ist die SPD-Politikerin [[Susanne Selbert]], der Sohn der Kasseler Rechtsanwalt und Linken-Politiker Axel Selbert.
[[Datei:20170116212355!93.3 FLZ Jingle Ball Tampa Florida IMG 6336 (11490125964) (cropped).jpg|mini|links|Camila Cabello (2013)]]
[[Datei:Fifth Harmony at Hollywood & Highland Center (0O3A0383).jpg|mini|Camila Cabello (rechts) mit Fifth Harmony (2013)]]
2012 bewarb sie sich in [[Greensboro (North Carolina)|Greensboro]] für die zweite Staffel der [[Castingshow]] ''[[The X Factor (Vereinigte Staaten)|The X Factor]]''. Zunächst als Einzelbewerberin im „Bootcamp“ ausgeschieden, wurde sie dann von [[Simon Cowell]] mit vier weiteren Kandidatinnen zu der Girlgroup [[Fifth Harmony]] zusammengeführt. Diese belegte zwar nur den dritten Platz bei der Show, blieb aber im Musikgeschäft. Mit der 2013 erschienenen Single ''Miss Movin’ On'' und der darauf folgenden EP ''Better Together'' konnte sich Fifth Harmony erstmals in den [[Billboard 200|Billboard-Charts]] platzieren. 2015 folgte das Debütalbum ''Reflection'' mit dem Hit ''Worth It'' sowie 2016 das Album ''7/27'' mit ''[[Work from Home]]'', welches ebenfalls Charterfolge waren.


=== Weimarer Republik ===
Am 18. November 2015 veröffentlichte Camila Cabello unabhängig von der Gruppe bei [[Island Records]] die Single ''I Know What You Did Last Summer'', welche sie im Duett mit dem [[Kanada|kanadischen]] Popsänger [[Shawn Mendes]] singt. Der Song platzierte sich unter anderem auf Platz 20 der [[Billboard Hot 100]], Platz 41 der UK-Charts und in den Top 20 von Kanada, Niederlande und Norwegen. In den USA erreichte die Single Platinstatus. Der Song entstand während [[Taylor Swift]]s [[1989 (Taylor-Swift-Album)|1989]] World Tour, als sich Cabello und Mendes Backstage aufhielten und gemeinsam das Duett schrieben.<ref name="allmusic" /> 2016 veröffentlichte sie dann ihre zweite Single ''Bad Things'' mit Zusammenarbeit des [[Rap]]pers [[Machine Gun Kelly (Rapper)|Machine Gun Kelly]]. Dieser Song erreichte Platz vier in den US-Charts.
Durch [[Philipp Scheidemann]], der damals [[Oberbürgermeister]] in Kassel war, wurde Selbert ermutigt, selbst aktiv Politik zu machen. Nach Gründung der [[Weimarer Republik]] erhielten auch Frauen das aktive und passive [[Frauenwahlrecht|Wahlrecht]]. Sie schrieb viele Artikel und sprach auf zahlreichen Veranstaltungen über die Pflicht der Frauen, sich politisch zu informieren und zu engagieren. 1919 hatte sie bereits erfolgreich für einen Sitz im Gemeindeparlament von Niederzwehren kandidiert; sie arbeitete dort im Finanzausschuss. Ihr wichtigstes Thema blieb jedoch die Gleichberechtigung. Im Oktober 1920 ging sie als Delegierte zur ersten Reichsfrauenkonferenz nach Kassel und kritisierte


{{Zitat|Text=dass wir zwar heute die Gleichberechtigung für unsere Frauen haben, dass aber diese Gleichberechtigung immer noch eine rein papierne ist.}}
Am 18. Dezember 2016 gab ''Fifth Harmony'' bekannt, dass Camila Cabello die Gruppe auf eigenen Wunsch verlässt und die weiteren Mitglieder zu viert weitermachen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.eonline.com/news/816787/camila-cabello-leaves-fifth-harmony-read-the-girl-group-s-official-statement |titel=Camila Cabello Leaves Fifth Harmony: Read the Girl Group's Official Statement |autor=Aiello McKenna |datum=2016-12-19 |sprache=en |werk=[[E! Entertainment Television|E! News]] |zugriff=2016-12-19}}</ref>


Zwar war ein Jahr zuvor in der [[Weimarer Verfassung]] festgeschrieben worden, dass Männer und Frauen die gleichen staatsbürgerlichen Rechte haben. Die Lebenswirklichkeit der meisten Frauen sah aber anders aus, und der Staat änderte hieran nicht viel. 1920 heiratete sie Adam Selbert. Ein Jahr später wurde das erste Kind geboren, kurz darauf folgte ein zweites. Trotz der Doppelbelastung arbeitete Selbert weiter im Telegrafenamt, sorgte für die Kindererziehung und nahm sich weiter Zeit für ihre politische Tätigkeit. Sie stellte aber fest, dass ihr dafür oft die theoretischen Grundlagen fehlten, und hoffte, dass eine
Im Mai 2017 veröffentlichte Cabello die Single ''Crying in the Club'' als Vorabauskoppelung ihres angekündigten Soloalbums ''The Hurting. The Healing. The Loving''.<ref>Lindsay Kimble: ''[https://people.com/music/camila-cabello-crying-in-the-club-video/ Camila Cabello Gets Sultry in a Bathtub for First Solo Single 'Crying in the Club' – Watch the Video.]'' In: ''[[People (Zeitschrift)|People]]''. 19. Mai 2017, abgerufen am 8. April 2019 (englisch).</ref> Mit ''[[Havana (Lied)|Havana]]'', einer weiteren Singleauskopplung aus diesem Album, gelangte Cabello das erste Mal in die Top 10 in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. Im Vereinigten Königreich erreichte sie Platz 1.<ref>{{Internetquelle |autor=Adam Starkey |url=http://metro.co.uk/2017/11/03/camila-cabello-lands-her-first-uk-number-one-with-havana-7052506/ |titel=Camila Cabello lands her first UK number one with Havana |werk=Metro |hrsg= |datum=2017-11-03 |zugriff=2017-11-12 |sprache=en}}</ref> Ihr Debütalbum erschien am 12. Januar 2018 unter dem Namen ''[[Camila (Album)|Camila]]''.<ref>{{Internetquelle| autor=Alison Stubblebine| url=https://www.billboard.com/articles/columns/pop/8061610/camila-cabello-debut-album-release-date-title-cover-art-instagram-post| titel=Camila Cabello Reveals Release Date For Self-Titled Debut Album: 'Feels Like the End of a Chapter'| werk=Billboard| datum=2017-12-05| zugriff=2017-12-14| sprache=EN}}</ref> Im April 2018 startete Cabello mit der ''Never Be The Same Tour'' ihre erste Solotour, bei der sie auch in Europa auftrat.<ref>Nina Braca: ''[https://www.billboard.com/articles/columns/pop/8099635/camila-cabello-tour-never-be-the-same-dates Camila Cabello Announces Never Be The Same Tour]'' In: ''[[Billboard (Magazin)|Billboard]]''. 14. Februar 2018, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref> Die Karten für die Tour waren nach einem Tag ausverkauft.<ref>Heather Devine: ''[https://soundigest.com/2018/02/19/camila-cabello-solo-tour/ Camila Cabello Sells Out Headlining Tour in Just One Day]'' auf soundigest.com, 19. Februar 2018, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref>


{{Zitat|Text=juristische Ausbildung helfen würde, politisch effizienter wirken zu können.}}
Am 18. Mai 2018 veröffentlichte sie zusammen mit [[Pharrell Williams]] die Single ''Sangria Wine''.<ref>Brittany Spanos: ''[https://www.rollingstone.com/music/music-news/hear-camila-cabello-pharrells-playful-salsa-song-sangria-wine-630449/ Hear Camila Cabello, Pharrell’s Playful Salsa Song ‘Sangria Wine’.]'' In: ''[[Rolling Stone]]''. 18. Mai 2018, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref> Im August folgte die Veröffentlichung einer neues Version des Songs ''Beautiful'' gemeinsam mit dem ursprünglichen Interpreten [[Bazzi (Musiker)|Bazzi]]<ref>Connor Whittum: ''[https://www.billboard.com/articles/columns/pop/8468040/camila-cabello-bazzi-beautiful-remix-release-date Camila Cabello Teams Up With Tourmate Bazzi for 'Beautiful' Remix, Out This Week]'' In: ''Billboard''. 31. Juli 2018, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref>, am 9. Oktober die Single ''Consequences''.<ref>RJ Frometa: ''[http://ventsmagazine.com/2018/10/10/camila-cabello-releases-music-video-for-consequences-orchestra/ Camila Cabello Releases New Video For "Consequences" (Orchestra).]'' In: ''Vents Magazine''. 10. Oktober 2018, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref>


Im Selbststudium bereitete sich Selbert auf das Abitur vor, das sie 1925 an der Luisenschule in Kassel als Externe nachholte. Danach studierte sie zunächst an der [[Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]] als einzige Frau [[Rechtswissenschaften|Rechts- und Staatswissenschaften]]. Kurz darauf wechselte Selbert an die [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]]. Hier war sie unter den etwa 300 Studenten eine von fünf Frauen. Selbert selbst störte der Männerüberhang angeblich wenig, aber ihre Professoren schienen manchmal überfordert. Elisabeth Selbert und ihre Kommilitoninnen wurden beispielsweise gebeten, den Hörsaal zu verlassen, wenn der Professor über [[Sexualdelikt]]e sprach. Nach nur sechs Semestern schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab.
Ende Oktober 2018 gab Cabello bekannt, an einem zweiten Album arbeiten zu wollen.<ref>Ashley Iasimone: ''[https://www.billboard.com/articles/columns/pop/8482018/camila-cabello-new-music-album-2019-instagram Camila Cabello Looks Forward to Her 'Next Chapter' and Making New Music After the Holidays]''. In: ''Billboard''. 28. Oktober 2018, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).</ref> Cabello war in den Kategorien [[Grammy Award for Best Pop Solo Performance|Best Pop Solo Performance]] und [[Grammy Award for Best Pop Vocal Album|Best Pop Vocal Album]] für die [[Grammy Awards 2019]] nominiert.<ref>[https://www.grammy.com/grammys/news/2019-grammy-awards-complete-nominations-list 2019 Grammy Awards: Complete Nominations List] auf der Website der [[Grammy Awards]].</ref> In einer 2021 erscheinenden Verfilmung von ''Cinderella'', die von [[James Corden]] produziert werden wird, wird Cabello die Hauptrolle spielen. Zudem wird Cabello an der Produktion beteiligt sein und an der Filmmusik arbeiten.<ref>Tamara Fuentes: ''[https://www.seventeen.com/celebrity/movies-tv/a27815398/camila-cabello-cinderella-movie-release-date/ This is When Camila Cabello’s "Cinderella" Will Be Released and She's Doing Something Huge for It]''. In: ''Seventeen''. 7. Juni 2019, abgerufen am 8. Juni 2019 (englisch).</ref>


Elisabeth Selbert [[Promotion (Doktor)|promovierte]] 1930 mit dem Thema ''Ehezerrüttung als Scheidungsgrund''. Bereits damals kritisierte sie das [[Schuldprinzip]], das Frauen bei der [[Scheidung]] häufig rechtlos stellte. Sie trat für eine „Entgiftung“ des Scheidungsprozesses ein und forderte ein [[Zerrüttungsprinzip]]. Sie war damit ihrer Zeit weit voraus. Ihre Vorschläge wurden erst in der Bundesrepublik Deutschland mit der [[Erstes Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts|Eherechtsreform]] von 1977 aufgegriffen und umgesetzt.
Am 25. Juni 2019 veröffentlichte sie zusammen mit [[Shawn Mendes]] ihr zweites gemeinsames Lied ''Señorita''. Im Mai 2019 trennte sich Camila von ihrem Freund Matthew Hussey, mit dem sie seit Anfang 2018 liiert war.<ref>Precious Adesina: [https://metro.co.uk/2019/06/26/camila-cabello-splits-with-british-love-guru-boyfriend-matthew-hussey-10073083/ ''Camila Cabello ‘splits with British love guru boyfriend Matthew Hussey’''] auf metro.co.uk, 26. Juni 2019, abgerufen am 15. Juli 2019 (englisch).</ref> Seit Juni 2019 ist Cabello in einer Beziehung mit Shawn Mendes.<ref>https://www.vip.de/cms/suesser-geburtstagsgruss-camila-cabello-bestaetigt-die-beziehung-zu-shawn-mendes-4385577.html</ref>
=== Zeit des Nationalsozialismus ===
Bei der [[Reichstagswahl März 1933|Reichstagswahl im März 1933]] kandidierte Selbert auf der hessischen Landesliste für den [[Reichstag (Weimarer Republik)|Reichstag]], wurde jedoch nicht gewählt. Die SPD erreichte im Wahlkreis 19 nicht die Zahl von Stimmen, die Elisabeth Selbert für ein Mandat benötigte.


Bereits in der [[Zeit des Nationalsozialismus|Anfangszeit der nationalsozialistischen Herrschaft]] verlor Adam Selbert seine Arbeit und wurde im [[KZ Breitenau]] in „[[Schutzhaft]]“ genommen. Elisabeth Selbert legte 1934 das zweite Staatsexamen ab und stellte kurz darauf, von ihrem Mann gedrängt, den Antrag auf Zulassung zur [[Rechtsanwalt|Anwaltschaft]].
Am 1. September 2019 gab Cabello bekannt, ein neues Musikprojekt unter dem Namen ''Romance'' zu starten.<ref>Ashley Iasimone: [https://www.billboard.com/articles/columns/pop/8528880/camila-cabello-romance-preview ''Camila Cabello Teases ‘Romance‘ Project: ‘Truly Surrender to the Drama‘''.]. In: ''Billboard''. 1. September 2019, abgerufen am 17. September 2019 (englisch).</ref> Vier Tage darauf veröffentlichte sie mit ''Liar'' und ''Shameless'' die ersten beiden Titel des Projekts, das ihr zweites Soloalbum werden soll.<ref>[https://variety.com/2019/music/news/camila-cabello-drops-two-new-songs-shameless-and-liar-listen-1203324519/ ''Camila Cabello Drops Two New Songs, ‘Shameless’ and ‘Liar’ (Listen).''] In: ''[[Variety]]''. 5. September 2019, abgerufen am 17. September 2019 (englisch).</ref>


Eile war geboten, denn die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] versuchten, Frauen vollständig aus allen juristischen Berufen zu drängen. Der überzeugte Nationalsozialist [[Otto Palandt]], der zuvor Präsident des [[Landgericht]]s in [[Kassel]] war, wurde Präsident des [[Reichsjustizprüfungsamt]]es und damit zuständig für die Juristenausbildung und Zulassung zu juristischen Berufen. Am 22. Juli 1934 trat die neue Justizausbildungsverordnung und am 20. Dezember 1934 das Gesetz zur Änderung der Rechtsanwaltsordnung in Kraft. Es besagte, dass Frauen als Anwälte nicht mehr zugelassen waren, weil das einen „Einbruch in den altgeheiligten Grundsatz der Männlichkeit des Staates“ bedeute. Von 1935 an wurden nur noch Anträge männlicher Bewerber auf Zulassung zur Rechtsanwaltschaft genehmigt.
== Diskografie ==

{{Hauptartikel|Camila Cabello/Diskografie|Fifth Harmony/Diskografie}}
Auch Selbert sollte zunächst abgelehnt werden, wurde aber gegen den Willen des nationalsozialistischen Präsidenten, gegen das Votum der [[Rechtsanwaltskammer (Deutschland)|Rechtsanwaltskammer]] und gegen die Entscheidung des [[Struktur der NSDAP#Die 43 Gaue (1941) inkl. Gauleiter|Gauleiters]] und des [[Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen|NS-Juristenbundes]] am 15. Dezember 1934 am [[Oberlandesgericht]] zugelassen. Es waren zwei ältere Senatspräsidenten, die sich für Selbert einsetzten und in Vertretung für den im Urlaub befindlichen Oberlandesgerichtspräsidenten ihre Zulassung unterschrieben. So konnte Elisabeth Selbert 1934 ihre anwaltliche Praxis eröffnen. Da ihr Mann durch politische Verfolgung bis 1945 erwerbslos blieb, ernährte sie nun allein die Familie.
'''Studioalben'''
=== Nachkriegszeit ===
{{:Camila Cabello/Diskografie}}
[[Datei:Ehrengrab Elisabeth Selbert (Friedhof Niederzwehren).jpg|mini|Grab von Elisabeth Selbert auf dem Friedhof in Kassel-Niederzwehren]]
Nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft wurde Elisabeth Selbert 1946 für die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] in die [[Verfassungberatende Landesversammlung (Groß-Hessen)|Verfassungsberatende Landesversammlung]] für [[Groß-Hessen]] und 1948 dann in den [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]] gewählt, der die Aufgabe hatte, das [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland]] auszuarbeiten. Unter den 65 Mitgliedern war sie eine der nur vier Frauen.<ref>{{Literatur |Autor=Hilke Lorenz |Titel=61 Verfassungsväter und vier Mütter |Hrsg=Pressehaus Stuttgart |Sammelwerk=Stuttgarter Zeitung |Band= |Nummer=Nr. 107 |Auflage= |Verlag=Pressehaus Stuttgart |Ort=Stuttgart |Datum=9. Mai 2019 |ISBN= |Seiten=4}}</ref> Die ursprüngliche Formulierung für Artikel 3 stammte noch aus der [[Weimarer Verfassung]] und lautete „Männer und Frauen haben die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten“. Selbert hingegen wollte die Gleichberechtigung „als imperativen Auftrag an den Gesetzgeber […] verstanden wissen“.<ref name="buch-BE3aAAAAMAAJ-">Barbara Böttger: ''Das Recht auf Gleichheit und Differenz.'' Verlag Westfälisches Dampfboot, 1990, ISBN 3-924550-44-1. {{Google Buch |BuchID=BE3aAAAAMAAJ}}</ref>

Mithilfe damaliger [[Frauenrechte|Frauenrechtsorganisationen]] und anderer Abgeordneter konnte Elisabeth Selbert –&nbsp;nach mehreren gescheiterten Abstimmungen&nbsp;– schließlich den Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ([[Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Artikel 3 GG]]) durchsetzen.

Es war ihr darum gegangen, dass die Gleichberechtigung als Verfassungsgrundsatz aufgenommen wurde, so dass viele der damaligen [[familienrecht]]lichen Bestimmungen (die aus dem Jahr 1896 stammten) im [[Bürgerliches Gesetzbuch|Bürgerlichen Gesetzbuch]] ebenfalls überarbeitet werden mussten, da sie diesem Grundsatz widersprachen. Die Adenauer-Regierung ließ den für eine Übergangsregelung im Artikel 117 gesetzten Termin „31. März 1953“ jedoch tatenlos verstreichen.<ref>Cornelia Filter über Elisabeth Selbert: {{Webarchiv|text=''Dossier 60 Jahre BRD. Männer und Frauen sind gleichberechtigt!'' |url=http://www.emma.de/mutter_des_grundgesetzes_2009_3.html |wayback=20090609035609 |archiv-bot=2018-04-08 04:33:47 InternetArchiveBot }}. In: ''[[Emma (Zeitschrift)|Emma]]'', Juni/Juli 2009.</ref> Erst 1957 wurde das [[Gleichberechtigungsgesetz]] verabschiedet.

Nach der Arbeit im [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]] strebte Selbert die Mitgliedschaft im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] an, wurde aber nicht als Wahlkreisbewerberin, sondern 1949 nur auf der Landesergänzungsliste der hessischen SPD aufgestellt<ref>Drummer/Zwilling, Elisabeth Selbert, in: Heidenreich u. a., Einheit und Freiheit: Hessische Persönlichkeiten und der Weg zur Bundesrepublik Deutschland, 2000, S. 154</ref>. Sie verfehlte einen Sitz zwar nur knapp, konnte damit aber nicht automatisch das Mandat eines ausscheidenden direkt gewählten Abgeordneten erhalten, weil das [[Bundeswahlgesetz]] dafür damals eine Nachwahl vorsah. Auch die angestrebte Nominierung als erste [[Richter]]in des [[Bundesverfassungsgericht]]s scheiterte 1958.

Ende der 1950er-Jahre zog sich Selbert, die in der [[Liste der Mitglieder des Hessischen Landtags (1. Wahlperiode)|1.]], [[Liste der Mitglieder des Hessischen Landtags (2. Wahlperiode)|2.]] und [[Liste der Mitglieder des Hessischen Landtags (3. Wahlperiode)|3. Wahlperiode]] Mitglied des [[Hessischer Landtag|Hessischen Landtags]] gewesen war, aus der Politik zurück und geriet beinahe in Vergessenheit. Sie arbeitete wieder als Rechtsanwältin in ihrer auf [[Familienrecht]] spezialisierten Kanzlei in Kassel. Diese betrieb Selbert noch bis zu ihrem 85. Lebensjahr.

Ihr Mann Adam Selbert durfte nach 1945 wieder arbeiten. Er wurde zu einem allgemein anerkannten hessischen Kommunalpolitiker und mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Beim Landeswohlfahrtsverband Hessen wurde er zum Landesrat berufen, war Personaldezernent und zeitweise Stellvertreter des Landeshauptmanns.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Dietfrid Krause-Vilmar]] |url=http://www.gedenkstaette-breitenau.de/rundbrief/RB-30-32.pdf |titel=Neue Dokumente zur politischen Verfolgung von Adam Selbert |hrsg=gedenkstaette-breitenau.de |zugriff=2015-03-08 |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150924021225/http://www.gedenkstaette-breitenau.de/rundbrief/RB-30-32.pdf |archiv-datum=2015-09-24 |offline=ja |archiv-bot=2019-09-03 02:20:57 InternetArchiveBot }}</ref> Er starb 1965.<ref>{{Deutsche Biographie|GND=1018729364|Name=Selbert, Adam}}</ref>

Selbert war Mitglied des [[Deutscher Juristinnenbund|Deutschen Juristinnenbundes]].

Seit 1983 vergibt die [[Hessische Landesregierung]] alle zwei Jahre „in Anerkennung hervorragender Leistungen für die Verankerung und Weiterentwicklung von Chancengleichheit von Frauen und Männern“ den ''[[Elisabeth-Selbert-Preis]]''.

== Auszeichnungen ==
* Für ihre Leistungen wurde Selbert 1956 mit dem Großen [[Bundesverdienstkreuz]] ausgezeichnet.
* 1969 erhielt sie den Wappenring der Stadt Kassel.
* 1978 wurde ihr die [[Wilhelm-Leuschner-Medaille]] des Landes Hessen verliehen.
* 1984 wurde Selbert [[Liste der Ehrenbürger von Kassel|Ehrenbürgerin der Stadt Kassel]].
== Benennungen ==
* Straßen sind nach Elisabeth Selbert benannt u.&nbsp;a. in Berlin,<ref>{{LuiseLexStr|art=a|bez=14|id=E193|zlb98=483|kaupert=Elisabeth-Selbert-Strasse-12355-Berlin|name=Elisabeth-Selbert-Straße}}</ref> Buxtehude, München, Kassel, Köln, Mülheim an der Ruhr, [[Bremen-Osterholz]], [[Darmstadt-Kranichstein]], Münster, [[Coesfeld]], [[Mönchengladbach]], Moers, Pulheim, Winnenden, Dietzenbach, [[Langen (Hessen)]], [[Lohfelden]], Langenfeld / Rheinland, Lünen, Kempten, Elmshorn, Gundernhausen, [[Rodgau]], [[Hemmingen (Württemberg)|Hemmingen]] und Mainz-Hechtsheim.
* Seit dem Wiedereinzug des [[Bundessozialgericht]]es in das modernisierte Dienstgebäude im Dezember 2009 heißt der im Innenhof neu angelegte Sitzungssaal ''Elisabeth-Selbert-Saal''.
* Ein Konferenzraum im [[Bundesministerium der Justiz]] wurde nach ihr benannt.
* Mehrere Schulen in Deutschland tragen ihren Namen.

== Literatur ==
* [[Antje Dertinger]]: ''Elisabeth Selbert. Eine Kurzbiographie.'' Hessisches Frauenministerium, Wiesbaden 1986.
* Barbara Böttger: ''Das Recht auf Gleichheit und Differenz.'' Westfälisches Dampfboot, Münster 1990, ISBN 3-924550-44-1.
* Hessische Landesregierung (Hrsg.): ''Elisabeth Selbert. Die große Anwältin der Gleichberechtigung.'' Eichborn, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8218-1607-4.
*[[Heinrich Wilms]]: ''Dokumente zur Entstehung des Grundgesetzes 1948 und 1949.'' Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016024-9.
*[[Gisela Notz|Giesela Notz:]] ''Frauen in der Mannschaft. Sozialdemokratinnen im Parlamentarischen Rat und im Deutschen Bundestag 1948/49 bis 1957.'' Dietz, Bonn 2003, ISBN 3-8012-4131-9, [http://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/01743.pdf fes.de] (PDF)
* Karin Dalka: ''Sternstunde einer Heldin.'' In: ''Frankfurter Rundschau.'' 18./19. Oktober 2014, S. 24–26.
* {{NDB|24|210|211|Selbert, geborene Rohde, Martha Elisabeth|Heike Drummer, Jutta Zwilling|118977253}}
* Karin Gille-Linne: ''Verdeckte Strategien: Herta Gotthelf, Elisabeth Selbert und die Frauenarbeit der SPD 1945–1949''. Dietz, Bonn 2011, ISBN 978-3-8012-4206-0 (= ''Politik- und Gesellschaftsgeschichte'', Band 90, zugleich [[Dissertation]] [[Fernuniversität Hagen]] unter dem Titel: ''Herta Gotthelf, Elisabeth Selbert und die Gleichberechtigung'').
*[[Hans Eichel]], [[Barbara Stolterfoht]]: ''Elisabeth Selbert und die Gleichstellung der Frauen. Eine unvollendete Geschichte''. euregio Verlag, Kassel 2015, ISBN 978-3-933617-62-0.
* Heike Drummer: ''„Sternstunde ihres Lebens“ – Weit mehr als ein Spielfilm über Elisabeth Selbert und Interview mit Iris Berben.'' In: Hans Eichel, Barbara Stolterfoth (Hrsg.): ''Elisabeth Selbert und die Gleichstellung der Frauen. Eine unvollendete Geschichte.'' Kassel: euregioverlag 2015, ISBN 978-3-933617-62-0, S. 137–148.

== Spielfilm ==
* ''[[Sternstunde ihres Lebens]]'', von [[Juliane Thevissen]] für das deutsche Fernsehen produziertes Polit- und Historiendrama mit [[Iris Berben]] als Elisabeth Selbert, Erstausstrahlung im [[Das Erste|Ersten Deutschen Fernsehen]] am 21. Mai 2014. Der Film ist eingegrenzt auf die Zeit von Selberts Wirken im [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]] 1948/49 und ihr Engagement zur Durchsetzung von [[Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Artikel 3]], Absatz 2 des [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes]]: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“.({{Art.|3|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 GG)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Camila Cabello}}
{{Commonscat}}
* [http://www.addf-kassel.de/fileadmin/user_upload/Bestaende/NL-P-11_Selbert_Findbuch.pdf Findbuch zum Nachlass von Elisabeth Selbert] (PDF) im Besitz der [[Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung]]
* [https://www.camilacabello.com/ Offizielle Website] (englisch)
* {{DNB-Portal|118977253}}
* [https://music.cliggo.com/artist/3518183-Camila_Cabello Musik von Camila Cabello] (englisch)
* {{DHM-HdG|Bio=elisabeth-selbert|HDG=1|Titel=Elisabeth Selbert|Autor=Sven Trösch, Regina Haunhorst}}
* {{FemBio|http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/elisabeth-selbert/}}
* [http://www.parlamentarischerrat.de/mitglieder_891_mitglied=90_seitentiefe=2.html ''Elisabeth Selbert''] umfangreiche Darstellung des [[Haus der Geschichte]]
* Erhard H. M. Lange: [http://www.bpb.de/themen/2TIOLL,0,Elisabeth_Selbert_%28SPD%29.html ''Der Parlamentarische Rat: Elisabeth Selbert''.] [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 1. September 2008a
* Johanna Groß: [http://www.dailymotion.com/video/xafpiu_portrait-eines-menschen-elisabeth-s_people Elisabeth Selbert - Portrait eines Menschen] ein filmisches Porträt (2009)
* [http://www.emma.de/mutter_des_grundgesetzes_2009_3.html Dossier 60 Jahre BRD. Männer und Frauen sind gleichberechtigt!]. Cornelia Filter über Elisabeth Selbert. In: ''[[Emma (Zeitschrift)|Emma]]'', Juni/Juli 2009


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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|NAME=Selbert, Elisabeth
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Version vom 25. September 2019, 11:53 Uhr

[[ Martha Elisabeth Rohde wuchs als zweite von vier Töchtern in einer christlich orientierten Familie auf. Sie lernte sticken, stricken und nähen und hatte wenig Zeit zum Lesen. Das Mädchengymnasium war für die Familie nicht bezahlbar, und so besuchte sie von 1912 an die Kasseler Gewerbe- und Handelsschule des Frauenbildungsvereins. Ihr Ziel war es, Lehrerin zu werden. Auch dies scheiterte an fehlenden finanziellen Mitteln. Zunächst war die junge Frau als Auslandskorrespondentin einer Import-Export-Firma tätig.

Nachdem sie 1914 ihre Stelle verloren hatte, arbeitete sie als Postbeamtenanwärterin im Telegrafendienst der Reichspost. Diese Anstellung hatte sie wegen des kriegsbedingten Mangels an männlichen Arbeitskräften bekommen. Hier lernte sie 1918 während der Novemberrevolution ihren späteren Ehemann, den gelernten Buchdrucker und Vorsitzenden des Arbeiter- und Soldatenrates in Niederzwehren bei Kassel, Adam Selbert, kennen. Adam Selbert förderte Elisabeth Rohde und nahm sie auf politische Veranstaltungen mit. Ende 1918 trat sie in die SPD ein.

Elisabeth und Adam Selbert hatten – nach ihrer Heirat 1920 – zwei Söhne, Gerhart und Herbert.[1] Die Tochter von Gerhart Selbert und Ruth Selbert ist die SPD-Politikerin Susanne Selbert, der Sohn der Kasseler Rechtsanwalt und Linken-Politiker Axel Selbert.

Weimarer Republik

Durch Philipp Scheidemann, der damals Oberbürgermeister in Kassel war, wurde Selbert ermutigt, selbst aktiv Politik zu machen. Nach Gründung der Weimarer Republik erhielten auch Frauen das aktive und passive Wahlrecht. Sie schrieb viele Artikel und sprach auf zahlreichen Veranstaltungen über die Pflicht der Frauen, sich politisch zu informieren und zu engagieren. 1919 hatte sie bereits erfolgreich für einen Sitz im Gemeindeparlament von Niederzwehren kandidiert; sie arbeitete dort im Finanzausschuss. Ihr wichtigstes Thema blieb jedoch die Gleichberechtigung. Im Oktober 1920 ging sie als Delegierte zur ersten Reichsfrauenkonferenz nach Kassel und kritisierte

„dass wir zwar heute die Gleichberechtigung für unsere Frauen haben, dass aber diese Gleichberechtigung immer noch eine rein papierne ist.“

Zwar war ein Jahr zuvor in der Weimarer Verfassung festgeschrieben worden, dass Männer und Frauen die gleichen staatsbürgerlichen Rechte haben. Die Lebenswirklichkeit der meisten Frauen sah aber anders aus, und der Staat änderte hieran nicht viel. 1920 heiratete sie Adam Selbert. Ein Jahr später wurde das erste Kind geboren, kurz darauf folgte ein zweites. Trotz der Doppelbelastung arbeitete Selbert weiter im Telegrafenamt, sorgte für die Kindererziehung und nahm sich weiter Zeit für ihre politische Tätigkeit. Sie stellte aber fest, dass ihr dafür oft die theoretischen Grundlagen fehlten, und hoffte, dass eine

„juristische Ausbildung helfen würde, politisch effizienter wirken zu können.“

Im Selbststudium bereitete sich Selbert auf das Abitur vor, das sie 1925 an der Luisenschule in Kassel als Externe nachholte. Danach studierte sie zunächst an der Universität Marburg als einzige Frau Rechts- und Staatswissenschaften. Kurz darauf wechselte Selbert an die Universität Göttingen. Hier war sie unter den etwa 300 Studenten eine von fünf Frauen. Selbert selbst störte der Männerüberhang angeblich wenig, aber ihre Professoren schienen manchmal überfordert. Elisabeth Selbert und ihre Kommilitoninnen wurden beispielsweise gebeten, den Hörsaal zu verlassen, wenn der Professor über Sexualdelikte sprach. Nach nur sechs Semestern schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab.

Elisabeth Selbert promovierte 1930 mit dem Thema Ehezerrüttung als Scheidungsgrund. Bereits damals kritisierte sie das Schuldprinzip, das Frauen bei der Scheidung häufig rechtlos stellte. Sie trat für eine „Entgiftung“ des Scheidungsprozesses ein und forderte ein Zerrüttungsprinzip. Sie war damit ihrer Zeit weit voraus. Ihre Vorschläge wurden erst in der Bundesrepublik Deutschland mit der Eherechtsreform von 1977 aufgegriffen und umgesetzt.

Zeit des Nationalsozialismus

Bei der Reichstagswahl im März 1933 kandidierte Selbert auf der hessischen Landesliste für den Reichstag, wurde jedoch nicht gewählt. Die SPD erreichte im Wahlkreis 19 nicht die Zahl von Stimmen, die Elisabeth Selbert für ein Mandat benötigte.

Bereits in der Anfangszeit der nationalsozialistischen Herrschaft verlor Adam Selbert seine Arbeit und wurde im KZ Breitenau in „Schutzhaft“ genommen. Elisabeth Selbert legte 1934 das zweite Staatsexamen ab und stellte kurz darauf, von ihrem Mann gedrängt, den Antrag auf Zulassung zur Anwaltschaft.

Eile war geboten, denn die Nationalsozialisten versuchten, Frauen vollständig aus allen juristischen Berufen zu drängen. Der überzeugte Nationalsozialist Otto Palandt, der zuvor Präsident des Landgerichts in Kassel war, wurde Präsident des Reichsjustizprüfungsamtes und damit zuständig für die Juristenausbildung und Zulassung zu juristischen Berufen. Am 22. Juli 1934 trat die neue Justizausbildungsverordnung und am 20. Dezember 1934 das Gesetz zur Änderung der Rechtsanwaltsordnung in Kraft. Es besagte, dass Frauen als Anwälte nicht mehr zugelassen waren, weil das einen „Einbruch in den altgeheiligten Grundsatz der Männlichkeit des Staates“ bedeute. Von 1935 an wurden nur noch Anträge männlicher Bewerber auf Zulassung zur Rechtsanwaltschaft genehmigt.

Auch Selbert sollte zunächst abgelehnt werden, wurde aber gegen den Willen des nationalsozialistischen Präsidenten, gegen das Votum der Rechtsanwaltskammer und gegen die Entscheidung des Gauleiters und des NS-Juristenbundes am 15. Dezember 1934 am Oberlandesgericht zugelassen. Es waren zwei ältere Senatspräsidenten, die sich für Selbert einsetzten und in Vertretung für den im Urlaub befindlichen Oberlandesgerichtspräsidenten ihre Zulassung unterschrieben. So konnte Elisabeth Selbert 1934 ihre anwaltliche Praxis eröffnen. Da ihr Mann durch politische Verfolgung bis 1945 erwerbslos blieb, ernährte sie nun allein die Familie.

Nachkriegszeit

Grab von Elisabeth Selbert auf dem Friedhof in Kassel-Niederzwehren

Nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft wurde Elisabeth Selbert 1946 für die SPD in die Verfassungsberatende Landesversammlung für Groß-Hessen und 1948 dann in den Parlamentarischen Rat gewählt, der die Aufgabe hatte, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland auszuarbeiten. Unter den 65 Mitgliedern war sie eine der nur vier Frauen.[2] Die ursprüngliche Formulierung für Artikel 3 stammte noch aus der Weimarer Verfassung und lautete „Männer und Frauen haben die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten“. Selbert hingegen wollte die Gleichberechtigung „als imperativen Auftrag an den Gesetzgeber […] verstanden wissen“.[3]

Mithilfe damaliger Frauenrechtsorganisationen und anderer Abgeordneter konnte Elisabeth Selbert – nach mehreren gescheiterten Abstimmungen – schließlich den Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Artikel 3 GG) durchsetzen.

Es war ihr darum gegangen, dass die Gleichberechtigung als Verfassungsgrundsatz aufgenommen wurde, so dass viele der damaligen familienrechtlichen Bestimmungen (die aus dem Jahr 1896 stammten) im Bürgerlichen Gesetzbuch ebenfalls überarbeitet werden mussten, da sie diesem Grundsatz widersprachen. Die Adenauer-Regierung ließ den für eine Übergangsregelung im Artikel 117 gesetzten Termin „31. März 1953“ jedoch tatenlos verstreichen.[4] Erst 1957 wurde das Gleichberechtigungsgesetz verabschiedet.

Nach der Arbeit im Parlamentarischen Rat strebte Selbert die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag an, wurde aber nicht als Wahlkreisbewerberin, sondern 1949 nur auf der Landesergänzungsliste der hessischen SPD aufgestellt[5]. Sie verfehlte einen Sitz zwar nur knapp, konnte damit aber nicht automatisch das Mandat eines ausscheidenden direkt gewählten Abgeordneten erhalten, weil das Bundeswahlgesetz dafür damals eine Nachwahl vorsah. Auch die angestrebte Nominierung als erste Richterin des Bundesverfassungsgerichts scheiterte 1958.

Ende der 1950er-Jahre zog sich Selbert, die in der 1., 2. und 3. Wahlperiode Mitglied des Hessischen Landtags gewesen war, aus der Politik zurück und geriet beinahe in Vergessenheit. Sie arbeitete wieder als Rechtsanwältin in ihrer auf Familienrecht spezialisierten Kanzlei in Kassel. Diese betrieb Selbert noch bis zu ihrem 85. Lebensjahr.

Ihr Mann Adam Selbert durfte nach 1945 wieder arbeiten. Er wurde zu einem allgemein anerkannten hessischen Kommunalpolitiker und mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Beim Landeswohlfahrtsverband Hessen wurde er zum Landesrat berufen, war Personaldezernent und zeitweise Stellvertreter des Landeshauptmanns.[6] Er starb 1965.[7]

Selbert war Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes.

Seit 1983 vergibt die Hessische Landesregierung alle zwei Jahre „in Anerkennung hervorragender Leistungen für die Verankerung und Weiterentwicklung von Chancengleichheit von Frauen und Männern“ den Elisabeth-Selbert-Preis.

Auszeichnungen

Benennungen

Literatur

  • Antje Dertinger: Elisabeth Selbert. Eine Kurzbiographie. Hessisches Frauenministerium, Wiesbaden 1986.
  • Barbara Böttger: Das Recht auf Gleichheit und Differenz. Westfälisches Dampfboot, Münster 1990, ISBN 3-924550-44-1.
  • Hessische Landesregierung (Hrsg.): Elisabeth Selbert. Die große Anwältin der Gleichberechtigung. Eichborn, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8218-1607-4.
  • Heinrich Wilms: Dokumente zur Entstehung des Grundgesetzes 1948 und 1949. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016024-9.
  • Giesela Notz: Frauen in der Mannschaft. Sozialdemokratinnen im Parlamentarischen Rat und im Deutschen Bundestag 1948/49 bis 1957. Dietz, Bonn 2003, ISBN 3-8012-4131-9, fes.de (PDF)
  • Karin Dalka: Sternstunde einer Heldin. In: Frankfurter Rundschau. 18./19. Oktober 2014, S. 24–26.
  • Heike Drummer, Jutta Zwilling: Selbert, geborene Rohde, Martha Elisabeth. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 210 f. (Digitalisat).
  • Karin Gille-Linne: Verdeckte Strategien: Herta Gotthelf, Elisabeth Selbert und die Frauenarbeit der SPD 1945–1949. Dietz, Bonn 2011, ISBN 978-3-8012-4206-0 (= Politik- und Gesellschaftsgeschichte, Band 90, zugleich Dissertation Fernuniversität Hagen unter dem Titel: Herta Gotthelf, Elisabeth Selbert und die Gleichberechtigung).
  • Hans Eichel, Barbara Stolterfoht: Elisabeth Selbert und die Gleichstellung der Frauen. Eine unvollendete Geschichte. euregio Verlag, Kassel 2015, ISBN 978-3-933617-62-0.
  • Heike Drummer: „Sternstunde ihres Lebens“ – Weit mehr als ein Spielfilm über Elisabeth Selbert und Interview mit Iris Berben. In: Hans Eichel, Barbara Stolterfoth (Hrsg.): Elisabeth Selbert und die Gleichstellung der Frauen. Eine unvollendete Geschichte. Kassel: euregioverlag 2015, ISBN 978-3-933617-62-0, S. 137–148.

Spielfilm

Commons: Elisabeth Selbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heike Drummer, Jutta Zwilling: Ein Glücksfall für die Demokratie – Elisabeth Selbert (1896–1986) – die grosse Anwältin der Gleichberechtigung. Hrsg.: Hessische Landesregierung. Eichborn, Frankfurt 1999, ISBN 3-8218-1607-4.
  2. Hilke Lorenz: 61 Verfassungsväter und vier Mütter. In: Pressehaus Stuttgart (Hrsg.): Stuttgarter Zeitung. Nr. 107. Pressehaus Stuttgart, Stuttgart 9. Mai 2019, S. 4.
  3. Barbara Böttger: Das Recht auf Gleichheit und Differenz. Verlag Westfälisches Dampfboot, 1990, ISBN 3-924550-44-1. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Cornelia Filter über Elisabeth Selbert: Dossier 60 Jahre BRD. Männer und Frauen sind gleichberechtigt! (Memento des Originals vom 9. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.emma.de. In: Emma, Juni/Juli 2009.
  5. Drummer/Zwilling, Elisabeth Selbert, in: Heidenreich u. a., Einheit und Freiheit: Hessische Persönlichkeiten und der Weg zur Bundesrepublik Deutschland, 2000, S. 154
  6. Dietfrid Krause-Vilmar: Neue Dokumente zur politischen Verfolgung von Adam Selbert. (PDF) gedenkstaette-breitenau.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 8. März 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gedenkstaette-breitenau.de
  7. Selbert, Adam. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
  8. Elisabeth-Selbert-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)