Marne (Holstein) und Gjelbreen: Unterschied zwischen den Seiten
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→Schleswig-Holstein Musik Festival: Ergänzung Künstler |
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{{Infobox Gletscher |
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| NAME = |
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| BILD = |
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| BILDBESCHREIBUNG = |
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|Wappen = Marne Wappen.png |
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| LAGE = [[Königin-Maud-Land]], [[Ostantarktika]] |
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|Breitengrad = 53/57/13/N |
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| GEBIRGE = [[Sør Rondane]] |
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| TYP = |
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| LÄNGE = 28 |
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| LÄNGE-ANMERKUNG = |
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|Kreis = Dithmarschen |
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| FLÄCHE = |
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| FLÄCHE-ANMERKUNG = |
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|Höhe = 2 <!-- Quelle: Geodatenzentrum --> |
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| EXPOSITION = |
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| HÖHE-MAX = |
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| HÖHE-MIN = |
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|Gemeindeschlüssel = 01051072 |
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| HÖHE-BEZUG = |
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| HÖHE-ANMERKUNG = |
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|Adresse-Verband = Alter Kirchhof 4/5<br />25709 Marne |
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| NEIGUNG = |
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|Website = [https://www.amt-marne-nordsee.de/startseite/ www.amt-marne-nordsee.de] |
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| NEIGUNG-ANMERKUNG = |
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|Bürgermeister = Klaus Braak |
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| BREITE = |
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| BREITE-MAX = |
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| BREITE-ANMERKUNG = |
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| DICKE = |
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| DICKE-MAX = |
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| DICKE-ANMERKUNG = |
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| VOLUMEN = |
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| VOLUMEN-TOLERANZ = |
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| VOLUMEN-ANMERKUNG = |
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| BREITENGRAD = -71.8833333 |
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| LÄNGENGRAD = 24.9166667 |
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| REGION-ISO = AQ |
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| ENTWÄSSERUNG = |
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| BESONDERHEITEN = |
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'''Marne''' ([[plattdeutsch]]: ''Marn'') ist eine Stadt (seit 1891) im [[Kreis Dithmarschen]] in [[Schleswig-Holstein]]. Sie ist ein [[Unterzentrum]] und Sitz des [[Amt Marne-Nordsee|Amts Marne-Nordsee]]. |
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Der '''Gjelbreen''' (norwegisch für ''[[Schlucht]]gletscher'') ist ein 28 km langer [[Gletscher]] im ostantarktischen [[Königin-Maud-Land]]. Im Gebirge [[Sør Rondane]] wird er zwischen Steilen [[Kliff (Geomorphologie)|Kliffs]] des [[Lunckeryggen]] und des [[Mefjell]] eingefasst. |
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== Geografie == |
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=== Lage === |
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Marne ist das Zentrum der [[Dithmarschen|Dithmarscher]] [[Marschland|Südermarsch]]. |
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Norwegische Kartografen, die ihn auch deskriptiv benannten, kartierten ihn 1957 anhand von Luftaufnahmen, die bei der US-amerikanischen [[Operation Highjump]] (1946–1947) entstanden waren. |
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=== Nachbargemeinden === |
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Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend die Gemeinden [[Helse]], [[Volsemenhusen]], [[Diekhusen-Fahrstedt]], [[Neufeld (Dithmarschen)|Neufeld]] und [[Marnerdeich]] (alle im Kreis Dithmarschen). |
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== Geschichte == |
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=== Name === |
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Marne wurde im 12. Jahrhundert ''Myrne'' und im 15. Jahrhundert ''Roden Merne'' und ''Roden Marre'' genannt. Im frühen 16. Jahrhundert taucht die Bezeichnung Marne auf, außerdem 1559 Merne. Der Name stammt aus dem [[Altniederdeutsch|Altsächsischen]] und bedeutet ''Siedlung am hohen Ufer''.<ref>[http://books.google.de/books?id=nvXuwKjA4MsC&pg=PA162&lpg=PA162&dq=Luhnau&source=bl&ots=M5FhqT5WQy&sig=AboAO_9buZyXChiK7kb4_z_aS_M&hl=de&ei=bbqnSqKXBof6-Ab4nMHHCA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2#v=onepage&q=Luhnau&f=false Hanswilhelm Haefs: ''Ortsnamen und Ortsgeschichten in Schleswig-Holstein'', S. 164] (Digitalisat)</ref> |
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=== Frühgeschichte === |
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Die erste dauerhafte Besiedlung der dithmarscher Marsch nach dem Rückgang des [[Meeresspiegel]]s ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. erfolgte durch die [[Chauken]]. Während zunächst die Siedlungen zu ebener Erde angelegt wurden, erforderte das Einsetzen stürmischerer Perioden seit dem 2./3. Jahrhundert den Bau von künstlichen Wohnhügeln, den sogenannten [[Wurt]]en. [[Eisenzeit]]liche Besiedlungen aus der Gegend um Marne lassen sich für [[Trennewurth]], [[Krumwehl]] und [[Schmedeswurth|Ostermenghusen]] nachweisen.<ref name="Meier">{{Literatur |Autor=Dirk Meier |Titel=Landschaftsgeschichte, Siedlungs- und Wirtschaftsweise der Marsch |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=75 ff.}}</ref> |
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=== Mittelalter und frühe Neuzeit === |
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Um das Jahr 1000 wurden die einzelnen Wurten in Süderdithmarschen durch einen Damm verbunden, der vom [[Meldorf]]er [[Geest]]rand über [[Ammerswurth]], [[Elpersbüttel]], [[Busenwurth]], [[Trennewurth]], [[Fahrstedt]] und [[Schmedeswurth]] bis zur [[Elbe]] reichte.<ref name="Trende">{{Literatur |Autor=Frank Trende |Titel=Marne |TitelErg=Ein Führer durch die Stadt und ihre Geschichte |Auflage= |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=1990 |ISBN=3-8042-0507-0 |Seiten=11 ff}}</ref> Das [[Kirchspiel]] Marne wurde in einer Urkunde von 1281 erstmals erwähnt.<ref name="Nissen">{{Literatur |Autor=Nis R. Nissen |Titel=Am Anfang war das Dorf. Raumordnung im Mittelalter |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=101 ff.}}</ref> Marne bildete gemeinsam mit den Kirchspielen [[Brunsbüttel]], [[Burg (Dithmarschen)|Burg]] und [[Eddelak]] die Kirchspielgruppe [[Süderdöfft]]. Während sich die vier anderen dithmarscher Kirchspielgruppen 1447 nach dem sogenannten Dithmarscher [[Landrecht (Mittelalter)|Landrecht]] zusammenschlossen, entsandte die Süderdöfft keine Vertreter zu dem obersten Schiedsgericht, dem [[Achtundvierziger (Dithmarschen)|Achtundvierziger Rat]], sondern bildete ein eigenes Ratskollegium, das sich erst 1541 mit den Achtundvierzigern assoziierte. Die Herrschaft der Bauernrepublik Dithmarschen endete 1559 in der [[Letzte Fehde|letzten Fehde]] mit der Unterwerfung durch ein Heer des dänischen Königs [[Friedrich II. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich II.]] und der Herzöge von [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]] und [[Herzogtum Holstein|Holstein]] unter dem Feldherrn [[Johann Rantzau]].<ref name="Trende" /> Mit der Dreiteilung Dithmarschens wurde Marne dem dänischen König unterstellt.<ref name="Witt">{{Literatur |Autor=Reimer Witt |Titel=Dithmarschen unter der Fürstenherrschaft (1559–1773) |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=185 ff.}}</ref> |
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=== 16.–18. Jahrhundert === |
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Durch Eindeichungsarbeiten im 16. und 17. Jahrhundert wurde neues Land gewonnen. Insbesondere durch den [[Koog]] Ammerswurth-Marne (1578–1581) und den Marner Neuen Koog (1608) verlor Marne durch die neue Deichlinie seinen direkten Meerzugang.<ref name="Witt"/> Durch weitere Landgewinnungen in der Folgezeit, beispielsweise dem [[Sophienkoog]] (1717–1718) und dem [[Kronprinzenkoog]] (1785–1787) erhöhte sich die Entfernung zum Meer. Das vergrößerte Umland stärkte jedoch die Stellung Marnes als Marktort. 1572 wurde erstmals eine Schule in Marne erwähnt und 1689 erlaubte der dänische König [[Christian V. (Dänemark und Norwegen)|Christian V.]] per Dekret, neben einem Wochenmarkt zweimal jährlich einen „Kram-, Vieh- und Pferdemarkt“ abzuhalten. Die Bevölkerungszahl entwickelte sich von ca. 300 in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf 890 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 1803.<ref name="Trende"/> |
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=== 19. Jahrhundert === |
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Wichtige Eckpunkte für die verkehrstechnische Anbindung Marnes waren 1851 der Ausbau der Landstraße von Heide über Meldorf und Marne nach Brunsbüttel zu einem als Chaussee bezeichneten Verkehrsweg, sowie die 1880 eröffnete Eisenbahnverbindung ([[Marschenbahn]]). |
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Mit der Eingliederung Dithmarschens in die [[Preußen|preußischen]] [[Provinz Schleswig-Holstein]] 1867 wurde im Zuge der damit verbundenen Verwaltungsreform in Marne – neben Meldorf – ein Amtsgericht für den neuen [[Kreis Süderdithmarschen]] etabliert.<ref name="Opitz">{{Literatur |Autor=Eckardt Opitz |Titel=Dithmarschen 1773–1867 |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=251 ff.}}</ref> |
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Am 1. Oktober 1891 wurde Marne als drittem dithmarscher Ort nach Meldorf (1869) und Heide (1870) die Stadtrechte verliehen und schied aus der [[Kirchspielslandgemeinde Marne (bis 1934)|Kirchspielslandgemeinde Marne]] aus.<ref>{{Literatur|Herausgeber=Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein|Titel=Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867 – 1970|Jahr=1972|Verlag=Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein|Ort=Kiel|Seiten=49}}</ref> Der erste Bürgermeister der Stadt Marne wurde der Kirchspielvogt Christian Plambeck (1836–1914).<ref name="Trende"/> 1893 erfolgte der Bau des Marner Krankenhauses und 1898 wurde ein [[Elektrizitätswerk]] errichtet.<ref name="Hansen">{{Literatur |Autor=Nils Hansen |Titel=Aufbruch in eine neue Zeit – Dithmarschen 1864–1918 |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=255 ff.}}</ref> |
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1860 wurde in Marne eine höhere Privatschule eingerichtet, aus der 1871 die „Höhere Kirchspielschule“ hervorging und die am 12. Mai 1874 die Berechtigung zur Abhaltung anerkannter Entlassungsprüfungen erhielt. 1874 kann somit als Gründungsjahr des heutigen Marner Gymnasiums angesehen werden. Die Schule wurde zunächst als [[Realprogymnasium]] und ab 1896 als lateinlose [[Realschule]] geführt.<ref name="Gymnasium1">{{Internetquelle |url=https://gymnasium-marne.jimdo.com/schulprofil/historie/gr%C3%BCndungszeit/ |titel=Die Gründungszeit unserer Schule (19. JH - 1933) |hrsg= Gymnasium Marne Europaschule |abruf=2019-08-05}}</ref> |
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=== 20. Jahrhundert === |
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veränderte sich das Ortsbild Marnes entscheidend durch den Neubau der Maria-Magdalenen-Kirche von 1904–1906 unter der Leitung des Kirchenbaumeisters [[Wilhelm Voigt (Architekt)|Wilhelm Voigt]] (1857–1916), sowie durch den Bau des Rathauses 1914/1915.<ref name="Trende"/> 1913 wurde das neue Schulgebäude des heutigen Marner Gymnasiums eingeweiht und die Schule erhielt das Recht, den Namen „Kaiser-Wilhelm-Schule“ zu führen. 1927 wurde die Schule in eine [[Oberrealschule]] umgewandelt, so dass 1930 der erste Abiturjahrgang die Schule verließ.<ref name="Gymnasium1"/> |
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Die politische Landschaft in Süderdithmarschen war gegen Ende der [[Weimarer Republik]] durch das starke Abschneiden der [[NSDAP]] bei verschiedenen Wahlen geprägt. Während bei der [[Reichstagswahl 1928]] die Nationalsozialisten im Deutschen Reich mit einem Stimmenanteil von 2,6 % und in Schleswig-Holstein mit 4,0 % nur eine untergeordnete Rolle spielten, erzielten sie in Süderdithmarschen mit 17,8 % nach der SPD (30,6 %) das zweitstärkste Ergebnis. Bei der [[Reichstagswahl 1930]] war die NSDAP in Süderdithmarschen bereits die stärkste Partei (36,3 %) und hatte bei der ersten [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl 1932]] mit 59,8 % die absolute Mehrheit.<ref name="Pfeil">{{Literatur |Autor=Ulrich Pfeil |Titel=Dithmarschen in der Weimarer Republik 1918–1933 |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=299 ff.}}</ref> Diese politische Konstellation führte auch in Marne zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im Juli 1932 wurde der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]-Funktionär [[Adolf Bauer (KPD-Funktionär)|Adolf Bauer]] durch [[Schutzstaffel|SS]]-Mitglieder aus Marne ermordet.<ref name="Stein">{{Literatur |Autor=Dietrich Stein |Titel=Lynchmord in der Südermarsch – Der Tod Adolf Bauers 1932 in Rösthusen bei Marne |Hrsg= Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V. |Reihe=Informationen zu Schleswig-Holsteins Zeitgeschichte |BandReihe=Beiheft 8 |Ort=Kiel |Datum=2018 }}</ref> |
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Nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten 1933 blieb der gewählte und seit 1924 amtierende Marner Bürgermeister Wilhelm Stöfen noch bis 1937 in seinem Amt, bevor er durch den NSDAP-Ortsgruppenführer Hans Wigger ersetzt wurde.<ref name="Stein"/> Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kam es am 25. April 1945 in Marne zu einem Bombenangriff mit schweren Zerstörungen und einer Anzahl von Toten.<ref name="GietzeltPfeil">{{Literatur |Autor=Martin Gietzelt, Ulrich Pfeil |Titel=Dithmarschen im „Dritten Reich“ 1913–1945 |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=357}}</ref> |
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Ab Mitte der 60er Jahre profitierte Marne wirtschaftlich durch das vom Land Schleswig-Holstein geförderte neue Industriegebiet in [[Brunsbüttel]] – der größten Industrieansiedlung Norddeutschlands nach dem Krieg. Mit der Zusammenlegung der beiden Kreise [[Kreis Süderdithmarschen|Süder-]] und [[Kreis Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] 1970 wurde das Amtsgericht in Marne aufgehoben und Meldorf zum Sitz des Amtsgerichts für den gesamten neuen [[Kreis Dithmarschen]]. In den 70er Jahren wurde durch die [[Liste der Landesplanungsbehörden|Landesplanungsbehörde]] Marne, ebenso wie Meldorf, neben den beiden [[Mittelzentrum|Mittelzentren]] Heide und Brunsbüttel, als [[Unterzentrum]] eingestuft. Mit dem Neubau eines neuen Krankenhauses in Brunsbüttel wurde 1977 das Krankenhaus in Marne geschlossen.<ref name="Buhse">{{Literatur |Autor=Karl-Heinrich Buhse |Titel=Die Entwicklung in Dithmarschen seit 1950 |Hrsg=Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V. |Sammelwerk=Geschichte Dithmarschens |Verlag=Boyens & Co. |Ort=Heide |Datum=2000 |ISBN=3-8042-0859-2 |Seiten=385 ff.}}</ref> |
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== Entwicklung des Stadtgebiets == |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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[[Datei:Einwohnerentwicklung_Marne.svg|mini|500 px|Jährlicher Bevölkerungsstand der Stadt Marne seit 2000.<ref>{{Internetquelle |url=http://region.statistik-nord.de/detail_timeline/13/1102/1/1/345/418/ |titel=Zeitreihe für Marne, Stadt |titelerg=Bevölkerungsstand in Marne, Stadt am 31.12. |hrsg=Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |abruf=2019-08-20 }}</ref>]] |
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Seit 1970 pendelt die Einwohnerzahl zwischen dem niedrigsten Stand von 5383 (27. Mai 1970) und dem Höchststand 6154 (31. Dezember 2001). Nach einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung von 2001–2013 (5590 Einwohner am 31. Dezember 2001) nimmt der Bevölkerungsstand wieder leicht zu und beträgt aktuell 5892 (31. März 2019).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Statistische_Berichte/bevoelkerung/A_I_2_S/A_I_2_vj_191_Zensus_SH.pdf |titel=Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein |titelerg=1. Quartal 2019 |hrsg=Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |datum=13. August 2019 |seiten=5 |abruf=2019-08-20 |format=PDF }}</ref> |
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== Politik == |
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=== Stadtvertretung === |
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Von den 20 Sitzen in der Stadtvertretung haben seit der Kommunalwahl 2018 die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] sieben Sitze, die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], die [[Wählergemeinschaft]] KWV sowie die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] jeweils vier Sitze und [[DIE LINKE]] einen Sitz.<ref>[http://www.amt-marne-nordsee.de/amtsgemeinden/stadt-marne/stadtvertretung/ Stadtvertreter der Stadt Marne]</ref> |
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=== Wappen === |
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[[Blasonierung]]: „In Blau über durchgehender silberner Zinnenmauer mit offenem Tor, darin ein goldenes Fallgitter, der wachsende, golden nimbierte und gekleidete heilige Matthäus, der ein silbernes Beil mit rotem Griff hält, begleitet beidseitig von je einem silbernen Ring.“<ref>[{{SH-Wappenrolle|247|Stadt Marne, Kreis Dithmarschen|nurLink=1}} Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein]</ref> |
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Das heutige Wappen, das 1892 von der Provinzregierung bestätigt wurde, rührt vom ältesten bekannten Bildsiegel des Kirchspiels Marne her, das im Abdruck von 1392 überliefert ist. Es zeigt den heiligen Matthäus mit Nimbus und Buch auf Steinen stehend. Die 1892 hinzugefügten Motive Mauer und Ringe symbolisieren die Marschdeiche. In einem zweiten Siegel aus dem 15. Jahrhundert erscheinen nebeneinander die heilige [[Maria Magdalena]] und der heilige [[Matthäus (Evangelist)|Matthäus]] als Patrone der Marner Kirche mit ihren Attributen. |
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=== Städtepartnerschaften === |
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Seit dem 28./30. September 1990 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt [[Burg Stargard]] ([[Mecklenburg-Vorpommern]]). |
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== Architektur == |
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[[Datei:Marne rathaus, kirche, apotheke.jpg|mini|Rathaus (links) und Kirche im Ortszentrum.]] |
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Beim Bau des Marner Rathauses wurde das Büsumer Rathaus als Vorbild genommen. Tatsächlich sehen beide Rathäuser sich sehr ähnlich. |
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Erzählungen zufolge soll es beim Bau der Maria-Magdalenen-Kirche einen Wettstreit mit dem [[Meldorf]]er Dom gegeben haben. Demnach war das Marner Gotteshaus zunächst höher als der Meldorfer Dom. Dieser wurde aber daraufhin schlichtweg ein wenig höher errichtet. Als Folge dieses Wettstreites ging der schmale [[Kirchturm]] der Marner Kirche hervor. |
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== Verkehr == |
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Durch Marne verläuft die [[Bundesstraße 5|B 5]] zwischen [[Husum]] und [[Brunsbüttel]]. Marne liegt an der – seit 1984 stillgelegten – [[Bahnstrecke St. Michaelisdonn–Friedrichskoog]], einer Eisenbahnstichstrecke der [[Marschbahn]] (Abzweig bei [[Sankt Michaelisdonn|St. Michaelisdonn]]) nach [[Friedrichskoog]]. Der Abschnitt von Marne bis Friedrichskoog ist komplett zurückgebaut, während die [[Bahnstrecke St. Michaelisdonn–Friedrichskoog|neun Kilometer lange Strecke]] zwischen Marne und [[Sankt Michaelisdonn]] heute mit [[Eisenbahn-Draisine#Freizeittourismus mit Draisinen|Fahrrad-Draisinen]] (je nach Wind mit Segelunterstützung) befahren werden kann. |
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== Wirtschaft == |
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[[Datei:Marne brauerei hintz.jpg|mini|Die Brauerei Hintz befindet sich mitten im Ortszentrum.]] |
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Die ansässige Lebensmittelindustrie verarbeitet Produkte des fruchtbaren Marschbodens. |
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Die über die Grenzen Deutschlands hinaus vermarktende Firma Friesenkrone konzentriert sich auf die Herstellung von Heringsspezialitäten. Bekannt ist auch die [[Brauerei Karl Hintz]], welche das Bier (''Beugelbuddelbeer'') traditionell in [[Bügelverschluss]]flaschen abfüllt. |
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In Marne befindet sich die Dithmarscher Niederlassung der [[Betriebskrankenkasse Schleswig-Holstein]]. |
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Die Rijk Zwaan Marne GmbH (ehemalige GZG Marne Saaten AG) züchtet weltweit bekannte Kopfkohlsorten wie [[Weißkohl|Weiß-]] und [[Rotkohl]]. |
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== Kultur und Bildung == |
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=== Bildungseinrichtungen === |
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In Marne sind alle Schularten vertreten: Grund- und Gemeinschaftsschule einschließlich Schulkindergarten und betreuter Grundschule, Förderschule und Gymnasium. Daneben gibt es auch eine Volkshochschule. |
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* Reimer-Bull-Schule (Grund- und Gemeinschaftsschule), Hafenstraße (579 Schüler in 25 Klassen) |
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* Gymnasium Marne (Europaschule), Bürgermeister-Plambeck-Straße (643 Schüler in 27 Klassen) |
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Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2018/2019<ref> Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen |
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in Schleswig-Holstein 2018/2019 </ref> |
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=== Kultur- und Bürgerhaus Marne === |
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Das Kultur- und Bürgerhaus (KBH) Marne wurde im Rahmen des [[Städtebauförderung]]sprogramms und mit [[Förderprogramme der EU|europäischen Fördermitteln]] realisiert und im März 2009 eröffnet. Der Neubau ist an das Haus des Dithmarscher Fotografen [[Thomas Backens]] angegliedert. Das KBH zeigt wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer, regionaler Künstler und veranstaltet Konzerte, Kabarett und Comedy, Theater, Lesungen und Kleinkunst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.amt-marne-nordsee.de/kultur-freizeit/heimatmuseum-marner-skatclub/ |titel=Kultur- und Bürgerhaus Marne |abruf=2019-08-22}}</ref> |
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=== Heimatmuseum Marner Skatclub === |
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Das Skatclubmuseum entstand 1928 aus dem Vereinsgebäude des 1873 gegründeten Marner Skatclubs, in dem die Mitglieder ihre Raritätensammlung untergebracht hatten. Es enthält eine kunsthistorische und heimatkundliche Sammlung aus dem Bereich der Stadt, des Kirchspiels und der Köge. Darüber hinaus vorgeschichtliche Funde aus der [[Muschelhaufenkultur]], der jüngeren Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kbh-marne.de |titel=Heimatmuseum Marner Skatclub |hrsg=Amt Marne-Nordsee |abruf=2019-08-22}}</ref> |
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=== Karneval === |
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Marne ist ein [[Karneval]]szentrum im ansonsten eher karnevalsfernen Schleswig-Holstein. So finden nicht nur in der Saison diverse Karnevalsveranstaltungen statt, sondern die Kleinstadt beherbergt auch den größten [[Rosenmontagszug|Rosenmontagsumzug]] des Bundeslandes. Beim ''Karneval in Marne'' nahmen beispielsweise im Jahr 2008 mehr als 50 Wagen und Gruppen teil, was mehr als 15.000 Besucher anzog.<ref>''Marne im närrischen Ausnahmezustand'' und ''Narrenzug im süßen und sauren Regen''. In: ''[[Dithmarscher Landeszeitung]]'' vom 6. Februar 2008, S. 18–19</ref> Zwei Tage später veranstaltet die SPD traditionell einen [[Politischer Aschermittwoch|Politischen Aschermittwoch]]; hier ist zumeist Politprominenz aus Schleswig-Holstein zu Gast. |
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=== Schleswig-Holstein Musik Festival === |
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Seit 2010 ist die Maria-Magdalenen-Kirche jährliche Spielstätte des Schleswig-Holstein Musik Festivals.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.shmf.de/de/spielort/maria-magdalenen-kirche-55 |titel=Schleswig-Holstein Musik Festival|titelerg=Marne / Maria-Magdalenen-Kirche |abruf=2019-08-22}}</ref> Im Rahmen des SHMF traten beispielsweise [[Hille Perl]] und [[Lee Santana]] (2010), [[Nuria Rial]] (2011), [[Michala Petri]] (2012), [[Inessa Galante]] (2013), [[Avi Avital]] (2015), [[Nemanja Radulović]] (2017) und [[Nils Mönkemeyer]] (2019) in Marne auf. |
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=== Rockfestival === |
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Im Sommer fand nahe Marne jährlich bis 2013 das „Dithmarscher Rockfestival“ statt. Wegen Ernteproblemen auf dem bisher gemieteten Feld findet es nun in Brunsbüttel-Ostermoor statt. Bei dem Festival traten zunehmend bekannte Bands auf, wie zum Beispiel [[Selig (Band)|Selig]], [[Revolverheld (Band)|Revolverheld]], [[One Fine Day]] oder [[Torfrock]]. |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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Eine Besonderheit in Marne ist die Maria-Magdalenen-Kirche. |
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{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmale in Marne}} |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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* [[Johann Theodor Schultz]] (1817–1893), deutscher Kunstmaler und Pädagoge |
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* [[Karl Viktor Müllenhoff]] (1818–1884), deutscher Philologe, Professor für deutsche Literatur und Altertumskunde |
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* [[Carl Gottlieb Bünz]] (1843–1918), deutscher Diplomat |
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* [[Gustav Loges]] (1854–1919), Agrikulturchemiker |
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* [[Ivo Braak]] (1906–1991), [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutscher]] [[Schriftsteller]], [[Germanist]] und [[Hörfunk]]sprecher sowie Ehrenbürger von Marne |
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* [[Hermann Schwieger]] (1908–1976), Politiker ([[SPD]]), Mitglied des [[Landtag Schleswig-Holstein|Landtags von Schleswig-Holstein]] |
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* [[Ewald Wortmann]] (1911–1985), Gutachter im [[Aktion T4|„Euthanasie“-Programm]] |
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* [[Otto Peters (Bildhauer)|Otto Peters]] (1926–2003), deutscher Bildhauer |
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* [[Paul Heinrich Gnekow]] (1928–2015), deutscher Steinbildhauer und Schriftsteller |
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* [[Reimer Bull]] (1933–2012), [[Germanist]], [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutscher]] [[Schriftsteller]] und [[Hörfunk]]sprecher sowie Ehrenbürger von Marne |
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* [[Hauke Brunkhorst]] (* 1945), deutscher Soziologe |
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* [[Enno Bünz]] (* 1961), deutscher [[Historiker]], Professor für Sächsische Landesgeschichte an der [[Universität Leipzig]] |
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* [[Carsten-Otto Nagel]] (* 1962), deutscher Springreiter (u. a. Einzel-Bronzemedaillengewinner Europameisterschaften 2009) |
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* [[Susanne Gärtner]] (* 1974), deutsche Schauspielerin |
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=== Mit Marne verbunden === |
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* [[Christian Jakob von Schneider]] (1772–1829), deutscher Schriftsteller und Verleger |
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* Thomas Backens (1859–1925), Fotograf |
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* [[Philipp Scheidemann]] (1865–1939), bedeutender sozialdemokratischer Politiker, Reichstagsabgeordneter der [[SPD]] in der [[Weimarer Republik]] und Publizist, war als junger Schriftsetzer in Marne tätig.<ref>Philipp Scheidemann: Memoiren eines Sozialdemokraten, Erster Band, ISBN 978-3-942382-37-3, S. 44 ff.</ref> |
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* [[Oskar Beber]] (1875–1964), Oberstudiendirektor und Heimatkundler, langjähriger Schulleiter der Marner Oberrealschule |
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* [[Emmy Ball-Hennings]] (1885–1948), Schriftstellerin und Kabarettistin; Theaterengagements in Marne zwischen 1906 und 1908<ref>Dieter Pust: „… Marne steht mit seinem kleinen Stadttheater als eines der ersten in der Rubrik Theater unserer Provinz. Emmy Ball-Hennings als Schauspielerin in Marne 1906 bis 1908“. In: ''Dithmarschen. Landeskunde – Kultur – Natur'', Heft 2, Juni 2002, S. 53–62</ref> |
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* [[Marie Minna Bielenberg]] (1897–1983), Malerin und Töpferin |
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* [[Günter Endruweit#Leben|Günter Endruweit]] (* 1939), deutscher Soziologe, verbrachte dort Teile seiner Schulzeit und machte 1959 Abitur am Marner Gymnasium |
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== Weblinks == |
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* {{gnis|5710|Gjel Glacier|type=antarid}} (englisch) |
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{{Commonscat|Marne (Holstein)|Marne}} |
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* [https://geographic.org/geographic_names/antname.php?uni=5710&fid=antgeo_109 Gjel Glacier] auf geographic.org (englisch) |
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{{Wikivoyage}} |
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* [http://www.amt-marne-nordsee.de/index.php?contentID=129 Stadt Marne beim Amt Marne-Nordsee] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Dithmarschen}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4100541-7|VIAF=236350021}} |
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[[Kategorie:Königin-Maud-Land]] |
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[[Kategorie:Sør Rondane]] |
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[[Kategorie:Stadt in Schleswig-Holstein]] |
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[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1891]] |
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Version vom 23. August 2019, 12:24 Uhr
| Gjelbreen | ||
|---|---|---|
| Lage | Königin-Maud-Land, Ostantarktika | |
| Gebirge | Sør Rondane | |
| Länge | 28 km | |
| Koordinaten | 71° 53′ S, 24° 55′ O | |
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Der Gjelbreen (norwegisch für Schluchtgletscher) ist ein 28 km langer Gletscher im ostantarktischen Königin-Maud-Land. Im Gebirge Sør Rondane wird er zwischen Steilen Kliffs des Lunckeryggen und des Mefjell eingefasst.
Norwegische Kartografen, die ihn auch deskriptiv benannten, kartierten ihn 1957 anhand von Luftaufnahmen, die bei der US-amerikanischen Operation Highjump (1946–1947) entstanden waren.
Weblinks
- Gjel Glacier. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior, archiviert vom (englisch). (englisch)
- Gjel Glacier auf geographic.org (englisch)
