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May Leggett Abel und Berlin – Prenzlauer Berg: Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990: Unterschied zwischen den Seiten

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'''May Elizabeth Leggett Abel''' (* [[5. Juni]] [[1867]] in [[Pontiac (Michigan)|Pontiac]], [[Michigan]], [[Vereinigte Staaten]]; † [[26. Juli]] [[1952]] in [[Pontiac (Michigan)|Pontiac]], Michigan, Vereinigte Staaten) war eine US-amerikanische Violinistin und Musikpädagogin.
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|OT = Berlin – Prenzlauer Berg: Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990
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|REG = [[Petra Tschörtner]]
|DRB = Petra Tschörtner <br />[[Jochen Wisotzki]]
|PRO = [[DEFA]]-Studio für Dokumentarfilme GmbH
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}}


'''Berlin – Prenzlauer Berg: Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990''' ist ein [[Dokumentarfilm]] des [[DEFA]]-Studios für Dokumentarfilme GmbH aus dem Jahr 1991.
== Leben ==
May Leggett Abels Vater war ein Nachfahre von Thomas Leggett aus New York. Ihre Eltern waren Mortimer Allen Leggett und seine Ehefrau Jenny M. Whitehead. May Leggett Abel erhielt ihre Ausbildung am ''Detroit Conservatory of Music'' beim Geiger Conrad Ambrose Hoffman (1839–1916). Ende der 1880er trat sie als Violinsolistin in Detroit in Erscheinung und begann, selbst am ''Detroit Conservatory of Music'' zu unterrichten.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Musical Matters |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1888-11-11 |Sprache=en |Seiten=6 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33948439/abel_may_leggett_18881111/}}</ref> Im September 1892 verliess sie Detroit und ging mit ihrem Bruder William H. Leggett nach Paris. Dort studierte sie am Pariser Konservatorium bei [[Charles Dancla]] und Eugene Brenne in Paris.<ref>{{Literatur |Titel=May Leggett Abel |Sammelwerk=Who Is Who In Music 1941 Edition |Verlag=Lee Stern Press |Ort=Chicago/New York |Datum=1941 |Sprache=en |Seiten=31 |Online=http://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.155581 |Abruf=2019-07-16}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Miss May Leggett |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1892-09-04 |Seiten=9 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33948130/abel_may_leggett_18920904/}}</ref> Nach zweijährigem Aufenthalt kehrte sie 1894 nach Detroit zurück.<ref>{{Literatur |Autor=L |Titel=Local Musical ;Matters - Miss May Leggett |Hrsg= |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1894-04-08 |Sprache=en |Seiten=24 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33947667/abel_may_leggett_18940308/}}</ref>


== Handlung ==
Hier war sie als Solistin präsent im Musikleben Detroits, unterrichtete als Violinlehrerin, wurde Mitglied des Lehrkörpers des ''Detroit Conservatory of Music'' und später des ''Michigan Conservatory of Music.'' Daneben betrieb sie ein privates Violinstudio.''<ref>{{Literatur |Titel=Michigan Conservatory of Music |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1913-08-31 |Sprache=en |Seiten=64 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33934759/abel_may_leggett_19130831/}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Violin - May Leggett Abel |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1913-10-12 |Seiten=41 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33934947/abel_may_leggett_19131012/}}</ref>''<ref>{{Literatur |Titel=Educational Institutions of Detroit and Michigan |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1909-08-29 |Sprache=en |Seiten=10 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33937819/abel_may_leggett_19090829/}}</ref> Sie heiratete den Cellisten Frederic Abel. Mit ihm hatte sie eine gemeinsame Tochter Genevieve Leggett Abel, die 1897 im Alter von 3 Tagen starb. Im Oktober 1909 schloss sie sich als Violinsolistin der ''Mozart-Concert-Company'' für eine dreiwöchige Konzerttournee an.<ref>{{Literatur |Titel=Becomes Member of Mozart Concert Company |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1910-10-09 |Sprache=en |Seiten=36 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33937028/abel_may_leggett_19191009/}}</ref> Zusammen mit ihrem Mann betrieb sie als Konzertveranstalterin die ''May-Legett-Abel-Gran-Concert-Company.''<ref>{{Literatur |Titel=Railroad Notes |Sammelwerk=The Arkansas City Daily News |Ort=Arkansas City, Kansas |Datum=1911-05-03 |Sprache=en |ISBN= |Seiten=4 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33936744/abel_may_leggett_19111103/}}</ref> Einer ihrer Schüler, das dreizehnjährige [[Wunderkind]] Jacques Margolis, gewann 1913 im Alter von 13 Jahren den Grand Prix des ''Royal Conservatoire de Musique'' in Brüssel.<ref name=":0" /> Am 7. September 1914 gründete sie mit ihrem Gatten dem Cellisten Frederic L. Abel eine Violinschule in Detroit. Sie unterrichteten Violine, Viola, Violoncello, Harmonielehre, Musikgeschichte, Musiktheorie und Musikanalyse. Es folgten Ensembleklassen und ein Orchester. Außer dem Ehepaar Abel unterrichteten zu Beginn fünf weitere Musiklehrer.<ref>{{Literatur |Titel=Detroit to have Violin School |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1914-08-30 |Sprache=en |Seiten=8 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33932304/abel_may_leggett_19140830/}}</ref> 1924 formierte sie das May-Leggett-Abel-String-Quartett. Sie selbst fungierte als Erste Violine, ihre Schülerin Lorraine Merryweather als Zweite Violine, Juanita Lorgion Berry als Bratschistin und Jeanette Frazer am Violoncello. Sie spielten auch Konzerte, die im Rundfunk übertragen wurden, so am 12. März 1924 im Programm ''Tuesday Musicale'' beim Rundfunksender ''WCX''.<ref>{{Literatur |Titel=WCX Listeners hear Classic |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1924-03-13 |Sprache=en |Seiten=5 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33922148/abel_may_leggett_19240313/}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=The May-Leggett-Abel-String-Quartet |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1924-03-16 |Sprache=en |Seiten=123 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33922241/abel_may_leggett_19240316/}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=WCX |Sammelwerk=The Windsor Star |Ort=Windsor, Ontario, Canada |Datum=1924-03-12 |Sprache=en |Seiten=18 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33922354/abel_may_leggett_19240312/}}</ref> 1929 stellte sie ein Women's Symphony Orchestra zusammen, das damals einzige Frauenorchester in Michigan.<ref>{{Literatur |Titel=Women will talk on Exposition in State |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1929-09-29 |Sprache=en |Seiten=55 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33920139/abel_may_leggett_19290929/}}</ref> 1931 wurde die ''May-Leggett-Abel-Violin School'' in das ''Conservatory of Music Detroit'' eingegliedert und May Leggett Abel übernahm die Leitung der Abteilung für Streichinstrumente.<ref>{{Literatur |Titel=Music Notes |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit |Datum=1931-06-06 |Sprache=en |Seiten=29 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33920017/abel_may_leggett_19310606/}}</ref> Noch 1947 unterrichtete sie eine Violinklasse am ''Conservatory of Music'' in Detroit.<ref>{{Literatur |Titel=Musical Events |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit |Datum=1947-05-18 |Sprache=en |Seiten=20 |Online=http://www.newspapers.com/clip/33914871/abel_may_leggett_19470518/}}</ref>
Der [[Piratensender]] Radio P sendet aus einer Wohnung im [[Berlin-Prenzlauer Berg|Prenzlauer Berg]]. Es gibt im Mai 1990 noch kein Gesetz, auf Grund dessen man solch einen Sender normal anmelden kann. Deshalb wird bis zur Klärung einfach weitergesendet. Der nächste Titel der gespielt wird, ist „We need revolution“ von der Gruppe „[[Herbst in Peking]]“, die man auf dem ehemaligen Mauerstreifen am [[Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark]] rocken sehen kann.


In der nächsten Einstellung geht die Kamera hinter drei lustigen, singenden Frauen auf dem Bürgersteig her, die auf dem Weg in die Eckkneipe „Hackepeter“ in der [[Danziger Straße|Dimitroffstraße]] sind. Frage aus dem Off an die Frauen „Was meint ihr denn wie es euch nach der Währungsunion gehen wird“? Eine Frau antwortet: „Och Gott, na ja, ich nehme alles so hin wie es kommt, wir können ja nichts ändern...die Dummen werden immer wieder wir sein...der Kleine ist immer der dumme“. Und dann wird wieder getanzt.
== Bekannte Schüler ==


Im Bekleidungswerk „Treffmodelle“ in der Greifswalder Straße hilft eine Näherin einer Kundin bei der Anprobe eines Mantels. Aber die Größe, sowie auch der Schnitt und das Material, geben keinen Anlass zur Freude. Eine der Näherinnen sagt: „Im Moment ist kein Modell bei, was ich anziehen würde“, ihre Kollegin stimmt ihr zu. Dann wird noch über die vietnamesischen Näherinnen gesprochen, die nun als erste entlassen werden, aber es wäre „…ungerecht, man würde uns entlassen und die Vietnamesen blieben hier...wenn man die deutschen rausschmeißen würde entsteht wirklich Rassenhass“
* Eugene Csircsu († 2011), Konzertviolinist und Dirigent
*Della Haggerty, Geigerin, Direktorin des ''New York Conservatory of Music''
*Romine Hamilton, Violinprofessor und Leiter der Violinfakultät an der ''Ohio Wesleyan University'' in [[Delaware (Ohio)|Delaware]]<ref>{{Literatur |Titel=1st Violin at Music Camp |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1928-09-16 |Sprache=en |Seiten=10 |Online=https://www.newspapers.com/clip/25728848/detroit_free_press/}}</ref>
*Jacques Margolis, Wunderkind als Geiger, gewann 1913 im Alter von 13 Jahren den Grand Prix des ''Royal Conservatoire de Musique'' in Brüssel<ref name=":0">{{Literatur |Titel=Boy Prodigy and Teacher |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1913-07-05 |Sprache=en |Seiten=16 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33935429/abel_may_leggett_19130705/}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Fire of Genius Burns in Brain of Phenomenal Child Violinist |Sammelwerk=Detroit Free Press |Ort=Detroit, Michigan |Datum=1910-4-24 |Sprache=en |Seiten=24 |Online=https://www.newspapers.com/clip/33937399/abel_may_leggett_19100424/}}</ref>
*Meyer Shapiro, Konzertmeister des Toledo Symphony Orchestra und Violist im [[Detroit Symphony Orchestra]]
*Henry Siegl (1911–1997), Konzertviolinist und Konzertmeister des ''Rio Symphony Orchestra'' und des ''Seattle Symphony Orchestra''
* Armen Turadian († 2011), Konzertviolinist und Konzertmeister des ''San Bernardino Symphony Orchestra''


Im Kaufhaus „GEWA“ am U-Bahnhof Schönhauser Allee geben die Senior- und die Juniorchefin Auskunft zur jetzigen Situation „… jetzt werden wir fertig gemacht vom Westen, so sieht es aus. Kinners, der eine ist dagegen, der andere ist dafür, wir wünschen uns alle noch mal die Mauer, pass mal uff, das kommt noch mal, hoffentlich. Betrogen hat uns der Staat sowieso, werden wir vom zweiten auch noch beschissen, macht doch gar nichts...“ und „...das ist hier ein Privatbetrieb, das Geschäft besteht seit 40 Jahren und ist im Oktober 49 eröffnet worden. Wie Sie sehen sind wir nun gerade dabei, hier, wir haben Preissenkungen durchgeführt, der Laden ist wirklich wie leer gefegt, versuchen natürlich diese Sache erst einmal so weit wie möglich zu überstehen“
== Literatur ==


Im [[Prater (Berlin)|Berliner Prater]] in der Kastanienallee lernen wir den Fotografen [[Harald Hauswald]] bei der Arbeit kennen. Er wird beim Fotografieren beobachtet und steht anschließend in seiner Wohnung Rede und Antwort auf die Fragen zu seinem Verhältnis zur heutigen Zeit.
* ''Abel, May Leggett.'' In:. ''Who Is Who In Music 1941,'' Lee Stern Press, Chicago/New York 1941, S. 31 (englisch)


Die nächste Aufnahme zeigt Pflege- und Küchenpersonal, die wartenden Heimbewohnern vor ihren Zimmern das Mittagessen austeilen. Zwei Heimbewohner essen an ihrem Zimmertisch während ein Hausangestellter Gift gegen Ungeziefer an die Wände und Fensterrahmen spritzt. Der eine, Knatterkarl genannt, ist bereits zehn Jahre in dem Heim. Ursprünglich gemeinsam mit seiner Frau, die vor drei Jahren gestorben ist. Jetzt ist er 85 Jahre und fährt jeden Sonntag nach Berlin-Karlshorst zum Tanz, am Tisch 41 hat er seinen Stammplatz. Dort findet er auch seine ständige Tanzpartnerin.
== Einzelnachweise ==


Im „Wiener Cafe“ in der Schönhauser Allee feiert ein Gast zu Klängen einer rumänischen Zweimann-Kapelle seinen Geburtstag. Er erzählt, dass er ursprünglich einmal für den Nationalpreis vorgesehen war und wie er 1954 in nur drei Monaten 36.000 Mark verjubelt hat. Eine Frau, die behauptet, einmal die Verlobte von Manfred Krug gewesen zu sein, singt ein Ständchen, welches aber keiner hören will. Vor der Gaststätte singt ein junger Mann, mit einer Sektflasche in der Hand, das Lied „[[Unsere Heimat (Lied)|Unsere Heimat]]“.
<references/>
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Im Franz-Klub hört man, von der nahen Kirche, die Glocken zur Mitternacht schlagen.
{{SORTIERUNG:Abel, May Leggett}}
Es ist der 1. Juli 1990, von nun an ist die D-Mark offizielle Landeswährung in der DDR, damit tritt die Währungsunion zwischen beiden deutschen Staaten in Kraft. Auf der Bühne, vor einer DDR-Fahne, spielen die Bläser einer Rockgruppe die DDR-Nationalhymne mit Verszeile: [[Auferstanden aus Ruinen|„…Deutschland, einig Vaterland“]].
{{Personendaten

|NAME=Abel, May Leggett
Im Morgengrauen öffnet Ostberlins bekanntester Imbiss [[Konnopke’s Imbiß|„Konnopke“]], ohne dass die Chefin weiß, was sie erwartet. Die Preise wurden einfach 1:1 umgerechnet, das ist zwar praktisch der doppelte Preis, aber die Qualität ist ja auch höher. Ihr erster Umsatz in der neuen Währung beträgt 6,00 Mark.
|ALTERNATIVNAMEN=Leggett, May; Leggett, May Elizabeth (vollständiger Geburtsname); Abel, May Elizabeth Leggett (vollständiger Name)

|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanische Violinistin und Musikpädagogin
== Produktion ==
|GEBURTSDATUM=5. Juni 1867
Der [[Schwarzweißfilm]] wurde fast ausnahmslos in Berlin – Prenzlauer Berg gedreht und hatte am 19. Februar 1991 in der Reihe „Neue deutsche Filme“ bei den [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1991|Internationalen Filmfestspielen Berlin]] Premiere. Des Weiteren wurde der Film Anfang April während der 14. Internationalen Grenzfilmtage im fränkischen [[Selb]] gezeigt. Die erste reguläre Vorstellung fand am 26. April 1991 im Berliner [[Kino Babylon]] im Vertrieb der CON Film (Bremen) statt. Die Erstausstrahlung im Fernsehen übernahm am 20. November 1991 der Fernsehsender [[NDR Fernsehen|N 3]].
|GEBURTSORT=[[Pontiac (Michigan)]], [[Michigan]], [[Vereinigte Staaten]]

|STERBEDATUM=26. Juli 1952
== Weblinks ==
|STERBEORT=[[Pontiac (Michigan)]], [[Michigan]], [[Vereinigte Staaten]]
* {{IMDb|tt0361363}}
}}
* {{Filmportal.de Titel|URL=http://www.filmportal.de/film/berlin-prenzlauer-berg-begegnungen-zwischen-dem-1-mai-und-dem-1-juli-1990_3d177b42cccc49708028d012a77cf2d2}}
* [http://www.defa-stiftung.de/DesktopDefault.aspx?TabID=412&FilmID=Q6UJ9A002MWV&qpn=0''Berlin – Prenzlauer Berg: Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juni 1990'' auf defa.de]

[[Kategorie:Filmtitel 1991]]
[[Kategorie:Deutscher Film]]
[[Kategorie:Dokumentarfilm]]
[[Kategorie:Schwarzweißfilm]]

Version vom 17. Juli 2019, 10:17 Uhr

Film
Titel Berlin – Prenzlauer Berg: Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1991
Länge 75 Minuten
Stab
Regie Petra Tschörtner
Drehbuch Petra Tschörtner
Jochen Wisotzki
Produktion DEFA-Studio für Dokumentarfilme GmbH
Kamera Michael Lösche
Schnitt Angelika Arnold

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Berlin – Prenzlauer Berg: Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990 ist ein Dokumentarfilm des DEFA-Studios für Dokumentarfilme GmbH aus dem Jahr 1991.

Handlung

Der Piratensender Radio P sendet aus einer Wohnung im Prenzlauer Berg. Es gibt im Mai 1990 noch kein Gesetz, auf Grund dessen man solch einen Sender normal anmelden kann. Deshalb wird bis zur Klärung einfach weitergesendet. Der nächste Titel der gespielt wird, ist „We need revolution“ von der Gruppe „Herbst in Peking“, die man auf dem ehemaligen Mauerstreifen am Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark rocken sehen kann.

In der nächsten Einstellung geht die Kamera hinter drei lustigen, singenden Frauen auf dem Bürgersteig her, die auf dem Weg in die Eckkneipe „Hackepeter“ in der Dimitroffstraße sind. Frage aus dem Off an die Frauen „Was meint ihr denn wie es euch nach der Währungsunion gehen wird“? Eine Frau antwortet: „Och Gott, na ja, ich nehme alles so hin wie es kommt, wir können ja nichts ändern...die Dummen werden immer wieder wir sein...der Kleine ist immer der dumme“. Und dann wird wieder getanzt.

Im Bekleidungswerk „Treffmodelle“ in der Greifswalder Straße hilft eine Näherin einer Kundin bei der Anprobe eines Mantels. Aber die Größe, sowie auch der Schnitt und das Material, geben keinen Anlass zur Freude. Eine der Näherinnen sagt: „Im Moment ist kein Modell bei, was ich anziehen würde“, ihre Kollegin stimmt ihr zu. Dann wird noch über die vietnamesischen Näherinnen gesprochen, die nun als erste entlassen werden, aber es wäre „…ungerecht, man würde uns entlassen und die Vietnamesen blieben hier...wenn man die deutschen rausschmeißen würde entsteht wirklich Rassenhass“

Im Kaufhaus „GEWA“ am U-Bahnhof Schönhauser Allee geben die Senior- und die Juniorchefin Auskunft zur jetzigen Situation „… jetzt werden wir fertig gemacht vom Westen, so sieht es aus. Kinners, der eine ist dagegen, der andere ist dafür, wir wünschen uns alle noch mal die Mauer, pass mal uff, das kommt noch mal, hoffentlich. Betrogen hat uns der Staat sowieso, werden wir vom zweiten auch noch beschissen, macht doch gar nichts...“ und „...das ist hier ein Privatbetrieb, das Geschäft besteht seit 40 Jahren und ist im Oktober 49 eröffnet worden. Wie Sie sehen sind wir nun gerade dabei, hier, wir haben Preissenkungen durchgeführt, der Laden ist wirklich wie leer gefegt, versuchen natürlich diese Sache erst einmal so weit wie möglich zu überstehen“

Im Berliner Prater in der Kastanienallee lernen wir den Fotografen Harald Hauswald bei der Arbeit kennen. Er wird beim Fotografieren beobachtet und steht anschließend in seiner Wohnung Rede und Antwort auf die Fragen zu seinem Verhältnis zur heutigen Zeit.

Die nächste Aufnahme zeigt Pflege- und Küchenpersonal, die wartenden Heimbewohnern vor ihren Zimmern das Mittagessen austeilen. Zwei Heimbewohner essen an ihrem Zimmertisch während ein Hausangestellter Gift gegen Ungeziefer an die Wände und Fensterrahmen spritzt. Der eine, Knatterkarl genannt, ist bereits zehn Jahre in dem Heim. Ursprünglich gemeinsam mit seiner Frau, die vor drei Jahren gestorben ist. Jetzt ist er 85 Jahre und fährt jeden Sonntag nach Berlin-Karlshorst zum Tanz, am Tisch 41 hat er seinen Stammplatz. Dort findet er auch seine ständige Tanzpartnerin.

Im „Wiener Cafe“ in der Schönhauser Allee feiert ein Gast zu Klängen einer rumänischen Zweimann-Kapelle seinen Geburtstag. Er erzählt, dass er ursprünglich einmal für den Nationalpreis vorgesehen war und wie er 1954 in nur drei Monaten 36.000 Mark verjubelt hat. Eine Frau, die behauptet, einmal die Verlobte von Manfred Krug gewesen zu sein, singt ein Ständchen, welches aber keiner hören will. Vor der Gaststätte singt ein junger Mann, mit einer Sektflasche in der Hand, das Lied „Unsere Heimat“.

Im Franz-Klub hört man, von der nahen Kirche, die Glocken zur Mitternacht schlagen. Es ist der 1. Juli 1990, von nun an ist die D-Mark offizielle Landeswährung in der DDR, damit tritt die Währungsunion zwischen beiden deutschen Staaten in Kraft. Auf der Bühne, vor einer DDR-Fahne, spielen die Bläser einer Rockgruppe die DDR-Nationalhymne mit Verszeile: „…Deutschland, einig Vaterland“.

Im Morgengrauen öffnet Ostberlins bekanntester Imbiss „Konnopke“, ohne dass die Chefin weiß, was sie erwartet. Die Preise wurden einfach 1:1 umgerechnet, das ist zwar praktisch der doppelte Preis, aber die Qualität ist ja auch höher. Ihr erster Umsatz in der neuen Währung beträgt 6,00 Mark.

Produktion

Der Schwarzweißfilm wurde fast ausnahmslos in Berlin – Prenzlauer Berg gedreht und hatte am 19. Februar 1991 in der Reihe „Neue deutsche Filme“ bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin Premiere. Des Weiteren wurde der Film Anfang April während der 14. Internationalen Grenzfilmtage im fränkischen Selb gezeigt. Die erste reguläre Vorstellung fand am 26. April 1991 im Berliner Kino Babylon im Vertrieb der CON Film (Bremen) statt. Die Erstausstrahlung im Fernsehen übernahm am 20. November 1991 der Fernsehsender N 3.