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Benutzer:Kürschner/Pelztier4 und Normenausschuss Information und Dokumentation im DIN: Unterschied zwischen den Seiten

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== Kürschnerei in Düsseldorf ==
| Titel = Normenausschuss Information und Dokumentation (NID)
[[Datei:Pelzmodenschau im Düsseldorfer Hilton Hotel, 1971 (2).jpg|mini|Gemeinschaftsmodenschau der Düsseldorfer Kürschner mit der Beteiligung von 19 Betrieben im [[Hilton Worldwide|Hilton Hotel]] (1971)]]
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Die '''[[Kürschnerei]] in [[Düsseldorf]]''' hatte seit Anfang des 20. Jahrhunderts in dem wohlhabenden Umfeld der, „[[Schreibtisch des Ruhrgebiets]]“ genannten, heutigen Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen bis um das Ende des 20. Jahrhunderts ein besonderes Niveau und Auskommen. Nahezu sämtliche Kürschnerbetriebe fertigten und verkauften die Pelze und eventuelle Nebenprodukte an die Endkundschaft, anders als beispielsweise in den Konfektionszentren Berlin, Frankfurt am Main und vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] auch Leipzig, wo viele Lohnkürschner und sogenannte Zwischenmeister für den Zwischen- und Einzelhandel tätig waren. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, einer besonderen Blütezeit der Pelzmode, gab es in der Stadt mit knapp 500.000 Einwohnern laut einem 1957er Fachadressbuch 66 Kürschnereien, fast alle verbunden mit einem Ladenlokal.<ref>''Winckelmann Fachadressbuch der Rauchwaren- u. Pelzwirtschaft und des Kürschnerhandwerks Deutschland Nr. 65, 1957''. Winckelmann Edition, New York, Zürich, S. 176-177.</ref> Die Stadt mit der [[Igedo]] als großer nationaler und internationaler Messeplatz für Mode entwickelte sich schnell zu einem Schwerpunkt des modischen Schaffens im Kürschnerhandwerk, nachdem nach dem Krieg sich viele Kürschnereibetriebe aus der Gegend des früheren Pelzzentrums des [[Brühl (Leipzig)|Leipziger Brühls]] zu den heimischen Fachbetrieben hinzukamen.<ref name="KHD1" />
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| Stil =
Düsseldorf mit seiner exklusiven Einkaufsstraße [[Königsallee (Düsseldorf)|Königsallee]] gilt bis heute als Modestadt mit einem Hang zum [[Schickimicki]]. Symbolhaft für das Image der Luxusmeile galten jahrzehntelang die flanierenden, im Winter ihren Pelz zur Schau Damen und immer noch, die lautstark um die Kö kurvenden, mit teuren, möglichst offenen Kraftfahrzeugen protzenden Männer.
| Style =

| Titelfarbe =
Der Einzugsbereich des Einzelhandels reicht weit über die Stadt hinaus, bis ins Ruhrgebiet oder in die nahen Niederlande. Für die an der Königsallee ansässigen Kürschner stellten außerdem zuletzt Besucher aus den arabischen Emiraten und aus Russland einen wichtigen Kundenkreis.
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| Feldstyle =text-align:left
== Allgemein ==
| Feldname1 = Website | Daten1 = http://www.din.de/go/nid
Anders als in den meisten anderen Branchen erfordert der Pelz wegen der Unterschiedlichkeit seiner Ausgangsprodukte, unterschiedliche Fellen von unterschiedlichen Tierarten und Individuen, eine dem Einzelfell angepasste handwerkliche Verarbeitung. Dies hat sich seit dem Mittelalter, bis auf die Erfindung der erheblich Arbeitszeit sparenden [[Pelznähmaschine]] nur wenig verändert. Allerdings erfordert auch das Nähen mit der Maschine eine erhebliche Übung und Geschicklichkeit. Auch das [[Zwecken]], das Aufspannen der Felle und Pelze erfolgt heute in der Regel nicht mehr mit Zwecknägeln und Zweckzange, sondern mit Presslufttacker und Zweckzange. Eine Rationalisierung durch Industrialisierung ist daher nur begrenzt möglich.
| Feldname2 = Gründung | Daten2 = 1927

| Feldname3 = Fachbereiche | Daten3 = 8<ref name="natGrem">[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid/nationale-gremien NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Nationale Gremien] auf ''www.din.de/go/nid''</ref>
Die Anfertigung eines Pelzmantels nimmt unter Umständen einige Tage Arbeitszeit in Anspruch. Da das Ausgangsmaterial häufig teuer ist, hat der Lohnkostenanteil bei hochwertigen Pelzen, wie beispielsweise Nerz, nicht unbedingt einen entscheidenden Einfluss auf den Anteil am Verkaufspreis. Das macht es für den kleinen Kürschner-Handwerksbetrieb prinzipiell möglich, auch in dem Höchstlohnland Bundesrepublik zu überleben, zumal sein Produkt in der Regel individueller und sorgfältiger gearbeitet sein sollte. Das galt vor allem bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts, als sich dann doch erhebliche Schwierigkeiten eröffneten.
| Feldname4 = Laufende Projekte | Daten4 = 47<ref>[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid/projekte NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Projekte] auf ''www.din.de/go/nid''</ref>

| Feldname5 = Anzahl gültiger Normen | Daten5 = 255<ref>[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid/normen NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Alle gültigen Normen] auf ''www.din.de/go/nid''</ref>
Die Bundesrepublik wurde nach dem Zweiten Weltkrieg recht schnell weltweit zum größten Pelzverbrauchsland, zumindest was den Pro-Kopf-Verbrauch betraf. Als gegen Ende der 1980er Jahre die ersten warmen Winter begannen, und gleichzeitig aus Tierschutzkreisen und der veganen Bewegung zuallererst das Pelztragen angegriffen wurde, verließen viele Pelzanbieter die Branche und viele Kürschnerkinder gingen erstmals nicht den Beruf ihrer Eltern. Nach Erreichung der Altersgrenze stellten die teilweise seit vielen Generationen bestehenden Unternehmen ihren Betrieb ein. Auch zeigte sich zunehmend, dass der Kürschner, der auf gute bis sehr gute Geschäftslagen angewiesen ist, kann er doch nicht gänzlich auf Laufkunden verzichten, die entsprechenden hohen Mieten nicht mehr erwirtschaften konnte, die während des außerordentlichen Pelzbooms der Nachkriegsjahrzehnte kein größeres Problem darstellten. Die Kürschnerei ist im Wesentlichen ein Saisongeschäft, den Sommer überbrückt der Handwerker mit Umänderungen, Reparaturen, [[Pelzkonservierung]] und anderen Serviceleistungen. In Innenstadtlagen muss er jedoch, bei gleicher Miete, mit Geschäften konkurrieren, zunehmend mit Filialbetrieben, die ganzjährig ihre Produkte verkaufen. Es blieb zudem die Witterungsabhängigkeit bei anhaltendem Klimawandel. Pelz unterliegt inzwischen beinahe ebenso der Mode wie Textilien. In der darauffolgenden Saison haben seine Pelze nicht mehr die gleichen Verkaufschancen, insbesondere nicht bei seiner Stammkundschaft, die seine Modelle aus der Modenschau des vergangenen Jahres kennt. Die seit der Jahrtausendwende wieder verstärkt aufgekommene Mode von Pelzbesätzen auf Kragen und an Kapuzen hat für die hiesigen Detailkürschner vom Umsatzanteil her nur wenig Bedeutung. Der Internetverkauf stellte bisher dagegen kaum eine Konkurrenz oder einen zusätzlichen Geschäftszweig dar, der Käufer möchte die Pelze vor dem Kauf fühlen und anprobieren.
| Feldname6 = Gültige Spezifikationen | Daten6 = 2<ref>[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid/din-spec NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Alle gültigen Spezifikationen] auf ''www.din.de/go/nid''</ref>
| Feldname7 = - | Daten7 = Nationale Gremien
| Feldname8 = Anzahl Gremien | Daten8 = 8<ref name="natGrem" />
| Feldname9 = Gültige Normen | Daten9 =
| Feldname10 = Gültige Spezifikationen | Daten10 =
| Feldname11 = - | Daten11 = Europäische Gremien
| Feldname12 = Anzahl Gremien | Daten12 = 0<ref>[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid/europaeische-gremien NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Europäische Gremien] auf ''www.din.de/go/nid''</ref>
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| Feldname14 = Gültige Spezifikationen | Daten14 =
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| Feldname16 = Anzahl Gremien | Daten16 = 58<ref>[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid/internationale-gremien NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Internationale Gremien] auf ''www.din.de/go/nid''</ref>
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}}
Der '''Normenausschuss Information und Dokumentation''' (NID), bis 2015: ''Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen'' (NABD)<ref>[http://www.din.de/de/din-und-seine-partner/presse/mitteilungen/aus-nabd-wird-nid-110472 Aus NABD wird NID, Pressemitteilung vom 26. Januar 2016]</ref> im [[DIN Deutsches Institut für Normung e. V.]] ist für die nationale [[Normung]] verantwortlich: Für das Erstellen, Publizieren, Erhalten, Wiederauffinden, Vermitteln und für die Nutzung von Dokumenten und Daten in allen Bereichen des Informationswesens (Archive, Bibliotheken, Dokumentationsstellen, Museen, Verlage, Buchhandel etc.)
Daneben nehmen die Experten des NID auch zu internationalen Normungsvorhaben Stellung, entwickeln eigene Normungsinitiativen und vertreten die nationalen deutschen Interessen in den internationalen Normungsgremien.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der NID ist einer der ältesten Normenausschüsse des DIN überhaupt (Gründung 1927). Die älteste [[DIN-Norm]] aus seinem Zuständigkeitsbereich wurde im Jahr 1928 erstmals veröffentlicht: ''DIN 1501'' „Bibliothekswesen - Zeitschriften - Ordnungsleiste auf der ersten Umschlagseite“.
<gallery mode="packed" class="float-right" heights="200" caption="Der Schneider-Altar in St. Lambertus">
Sankt Lambertus Düsseldorf Altar der Schneiderzunft 1.jpg
Sankt Lambertus Düsseldorf Altar der Schneiderzunft 4.jpg|Almutia aus Fehrückenfell
</gallery>


== Normgebiete ==
Für die frühe Zeit in der damals noch kleinen Stadt Düsseldorf scheint über eine Kürschnerei kaum etwas oder nichts bekannt zu sein. Erst die aufbewahrten Kabinettsrechnungen der seit 1691 in Düsseldorf residierenden ''[[Anna Maria Luisa de’ Medici|Anna Maria Luisa von der Pfalz]]'' zeugen von dem Vorhandensein eines Kürschnerhandwerks in Düsseldorf im 17. Jahrhundert. Daraus ersichtlich hatte die Kurfürstin einigen Bedarf an Kürschnerartikeln für sich und als Präsent für ihren Umkreis und an Dienstleistungen ihres Kürschners. Eine noch vorhandene Anweisung aus dem Jahr 1699 zum „Aufheben und Putzen des Pelzwerks der Kurfürstin“ der in Düsseldorf residierenden ''[[Anna Maria Luisa de’ Medici|Anna Maria Luisa von der Pfalz]]'' an den dortigen Kürschner, den „Bundwirker“ ''Johann Welen (Johann Wolon?)'' zeigt, dass bereits zu der Zeit die Pelzwerker bei genügend betuchter Kundschaft die [[Pelzkonservierung|Aufbewahrung und die Pflege]] der Kundenpelze übernommen hatten. Die Kurfürstin bezahlte am 2. Juli für diese Dienstleistung vier Reichstaler, die Anzahl und Art der dafür aufbewahrten Pelze wurde offenbar nicht erwähnt.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1. Klartext Verlag, Essen, 2015, S. 353.</ref>
Normungsarbeiten werden für folgende Bereiche und Gebiete festgelegt:
* Datenelemente,
* Transliteration,
* Bibliotheksmanagement,
* Leistungsindikatoren für Bibliotheken,
* Nummerungssysteme,
* Codierungssysteme,
* [[Bestandserhaltung]] und
* Archiv- und Schriftgutverwaltung.<ref>[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Arbeitsgebiet] auf ''www.din.de/go/nid''</ref>


Als Ergebnis der Normungsarbeiten auf dem Gebiet der Transliteration und Transkription sind unter anderem Umschriften von kyrillischen, griechischen, hebräischen, armenischen, georgischen, arabischen, persischen, kurdischen oder chinesischen Buchstaben bzw. Zeichen in das lateinische Alphabet zu nennen.
Aus den Kabinettsrechnungen gehen diverse weitere Arbeiten und Kleidungsstücke hervor, die die Kurfürstin an den inzwischen zum Hofkürschner ernannten ''Franz David Geilmeier'' gab. Siehe dazu am Ende dieses Artikels ([[#Pelze der Anna Maria Luisa von der Pfalz während ihrer Zeit in Düsseldorf, 1691 bis 1717|→ Pelze der Anna Maria Luisa von der Pfalz während ihrer Zeit in Düsseldorf für die Jahre 1691 bis 1717]]). Als Anna Maria Luisa 1917 nach Florenz zurückkehrte, wird es den Hofkürschner schwer getroffen haben. Nicht nur die Kurfürstin, sondern auch der restliche Hofstaat dürfte zu seinen Kunden gezählt haben. Allerdings blieb Düsseldorf Verwaltungszentrum und Wohnsitz zahlreicher adliger Familien.<ref>Klaus Müller: ''Unter pfalz-neuburgischer und pfalz-bayerischer Herrschaft (1614-1806)''. In: ''Düsseldorf - Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert''. S. 179.</ref>


Im Bereich der Nummerungssysteme sind insbesondere die Normungsprojekte und -ergebnisse zu den Internationalen Standardnummern für Bücher und andere monographische Veröffentlichungen (ISBN) sowie für fortlaufende Sammelwerke (ISSN) bekannt. Weitere Internationale Nummerungssysteme wurden für Ton- und Videoaufnahmen (ISRC), für Musikalien (ISMN und ISWC) oder für Sammlungen (ISCI) erarbeitet.
Im Jahr 1703, einer Zeit des Wirtschaftswachstums, wurde die Zahl der in- und auswärtigen Bürgerschaft der jetzt Residenzstadt auf insgesamt 8578 beziffert.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1. Klartext Verlag, Essen, 2015, S. 138.</ref> Das Handwerk allgemein war zwar damals Düsseldorfs wichtigster Wirtschaftsfaktor, belieferte im Wesentlichen jedoch nur die örtliche Bevölkerung. Im Jahr 1616 beklagte der Düsseldorfer Magistrat zudem, die meisten Bürger seien „arme unvermögende handwerksleute“, „so von sich selbsten und ire weib und kinder das tegliche liebe brot in itzigen zeiten, darinnen dieses orts gar und gantz keine nahrung noch hantirung getrieben wird, nicht zu verdienen wüssten“.<ref>Klaus Müller: ''Unter pfalz-neuburgischer und pfalz-bayerischer Herrschaft (1614-1806)''. In: ''Düsseldorf - Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert''. Band 2, ''Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900)''. S. 173. Primärquelle: Küch, Landtagsakten, S. 172.</ref> Klaus Müller erwähnte in seiner Schilderung der Geschichte Düsseldorfs bis Ende 1900 diverse Zusammenschlüsse von Handwerkern, die Kürschner sind nicht dabei. Für das Jahr 1798 gibt er an, dass Produkte wie Wein oder Pelze zu den gängigen importierten Handelsprodukten der Stadt gehörten.<ref>Klaus Müller: ''Unter pfalz-neuburgischer und pfalz-bayerischer Herrschaft (1614-1806)''. In: ''Düsseldorf - Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert''. S. 197.</ref> Das Adressbuch des Jahres 1856 führt fünf oder sechs Kürschner auf, wobei nicht ersichtlich ist, ob sie ihren Beruf alle selbständig ausübten. Der Wechsel vom weit überwiegend nach Auftrag produzierenden zum auch Fertigware vorhaltenden Handwerker findet seinen Ausdruck, als um 1880 neben den Kürschnern erstmalig „Pelz-Waarenhandlungen“ separat im Düsseldorfer Adressbuch aufgeführt werden.
Auch an der Erarbeitung und Aktualisierung der Ländercodes der Reihe ISO 3166 wirkt der NID seit 1971 mit.
Auf dem Gebiet der Bestandserhaltung betreut der NID Normungsprojekt mit Anforderungen an den Bau von Archiven und Bibliotheken oder an die Aufbewahrung und langfristige Sicherung von Archiv- und Bibliotheksgut. Außerdem werden Normungsprojekte im Bereich der Informationstechnik betreut. Dazu gehören Projekte wie die digitale Langzeitarchivierung, Metadatenformate, RFID-Technologien, persistente Identifikatoren oder Dateiformate wie PDF.


== Wichtige Publikationen (Auswahl) ==
Die Unterlagen der Kreishandwerkerschaft geben 1934 als Gründungsjahr der heutigen Kürschnerinnung Düsseldorf an, das Jahr, als nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten das gesamte deutsche Handwerkswesen mit Zwangsinnungen neu organisiert wurde.<ref name="KHD1" />
* DIN 67700: Bau von Bibliotheken und Archiven - Anforderungen und Empfehlungen für die Planung. Beuth Verlag, 2017.
* ISO 15836-1: Information and documentation - The Dublin Core metadata element set - Part 1: Core elements. Beuth Verlag, 2017.
* Umschriften in Bibliotheken - Anwendung, Verfahren, Tabellen. 1. Auflage. Beuth Verlag, 2011, ISBN 978-3-410-20311-7.
* Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken. 5. Auflage. Beuth Verlag, 2015, ISBN 978-3-410-25411-9.
* DIN Taschenbuch 343: Bibliotheks- und Dokumentationswesen. 4. Auflage. Beuth Verlag, 2018, ISBN 978-3-410-28050-7.
* Records Management nach ISO 15489 - Einführung und Anleitung. Beuth Verlag, 2018, ISBN 978-3-410-27509-1


== Organisation ==
Als am 9. Mai 1925 eine Studienkommission deutscher Kürschner und Pelzwarenfabrikanten „mit Deutschlands schönstem und größtem Dampfer“ [[Columbus (Schiff, 1924)|Columbus]] nach den USA aufbrach, um durch den Ersten Weltkrieg locker gewordene Beziehungen zu festigen und die dort ganz anders geartete amerikanische Pelzfertigung und das Marketing kennen zu lernen, waren unter den zwölf Teilnehmer auch die beiden Düsseldorfer Franz Häupler und Arnold Bisegger. <ref name="Nasse" />
Der NID hat seine Sacharbeit derzeit in sieben Arbeitsausschüssen organisiert:
* Arbeitsausschuss 01: [[Transliteration]] und Transkription
* Arbeitsausschuss 02: Technische [[Interoperabilität]]
* Arbeitsausschuss 07: Qualität - Statistik und Leistungsevaluierung
* Arbeitsausschuss 09: Beschreibung und Identifizierung von Dokumenten
* Arbeitsausschuss 10: Länderzeichen
* Arbeitsausschuss 14: Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken
* Arbeitsausschuss 15: Schriftgutverwaltung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Informationsobjekte


Die Tätigkeit des Arbeitsausschusses 02 ruht allerdings derzeit [Stand: Oktober 2012].
Im Besitz der Firma Schenkenbach befinden sich zwei Fotos, die einen Wagen der Kürschnerinnung Düsseldorf während eines Handwerkerumzugs im Jahr 1930 zeigen, also vier Jahre vor der [[Gleichschaltung]] der Verbände und Vereinigungen. Der Wagen ist mit Felltafeln, Fuchs- und Leopardfellen geschmückt, davor stehen Meister und Gesellen in ihren weißen Kitteln, daneben der Innungsvorstand mit dem Obermeister Franz Häupler, Jean Schenkenbach, Paul Albert und Hubert Wolff.


Vorsitzender des NID ist seit 2016 Mario Glauert ([[Brandenburgisches Landeshauptarchiv]]).<ref>[http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nid/neuer-din-normenausschuss-information-und-dokumentation-nid--110450 Pressemitteilung vom 25. Januar 2016]</ref>
Einen Hinweis darauf, dass die Kürschner vielleicht zusammen mit den Schneidern einmal in einer Zunft vereinigt waren, gibt eventuell der aus dem 15. Jahrhundert stammende „Schneider-Altar“ in [[St. Lambertus (Düsseldorf)|St. Lambertus]], der Mutterkirche der Stadt. Bekrönt wird er von der Figur des heiligen [[Martin von Tours]], dem Patron der Schneider.<ref>Hermann J. Richartz: ''Basilika St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt''. Katholische Kirchengemeinde St. Lambertus (Hsgr.), undatiert (vor 2011), S. 18.</ref> Eigentlich in allen Städten lagen die Kürschner immer wieder einmal mit den Schneidern im Streit, weil jede Seite meinte, die andere pfusche zu Unrecht in ihr Handwerk hinein. Bei dem Bild des Buß-Altars fällt in diesem Zusammenhang auf, dass der links unten auffallend abgebildete [[Stiftsherr]] eine sehr detailliert und realistisch gemalte [[Almutia]] aus Fehrückenfell trägt, dem einmal üblichen Attribut seines Standes. Oben rechts befindet sich zudem ein Harfenspieler mit einem Kragen aus Hermelinfell. Beides waren Arbeiten, die nach damaligem, einklagbarem Handwerksbrauch ausschließlich den Kürschnern vorbehalten waren.

Für das Jahr 1888 verzeichnet das Düsseldorfer Adressbuch zehn Kürschner und Pelzwarenhändler, darunter J. Bisegger-Kühn, Joh. Schenkenbach, die Geschwister Schwenkenberg und den Hofkürschner Baumeier am Carsplatz 18.<ref name="Adressbuch 1889" />

Bis in das 19. Jahrhundert wurde unter einem Pelz ein pelzgefütterter Tuchmantel verstanden, der hauptsächlich von Männern getragen wurde. In den großen Städten war die pelzgefütterte [[Schaube]] ein Statussymbol, sie wurde bei entsprechenden Anlässen auch im Sommer gezeigt. Das änderte sich ganz wesentlich um 1900, begünstigt durch die Erfindung der Pelznähmaschine, die eine sehr viel wirtschaftliche Produktion und aufwändigere Verarbeitungstechniken ermöglichte. Beginnend mit einer Sealjacke kamen jetzt nicht mehr nur die für Damen bisher schon üblichen Pelzverbrämungen, Muffe und Pelzschals in Mode, sondern Persianer-, Nerz- und andere Pelze, die mit dem Haar nach außen getragen wurden. Erstmals erschloss sich der Pelz einem breiten bürgerlichen Kundenkreis, preiswerte Pelzarten, vor allem Kanin in vielen Veredlungsarten, machten Pelze auch für weniger bemittelte Käufer erschwinglich. Das Kürschnerhandwerk und auch die Pelzkonfektion erfuhren einen ungeheuren Aufschwung.

=== Nach 1900 ===
Im Jahr 1925 tagte der ''Deutsche Kürschner-Verband'' in Düsseldorf,<ref>''Düsseldorfer Stadtchronik für das Jahr 1925 (… aus Verwaltungsberichten der Stadt Düsseldorf)''. Stadtarchiv.</ref> es könnte vermutet werden, dass dies auf Einladung einer hier bereits bestehenden Kürschnervereinigung erfolgte?

Pelzeinbrüche um 1930

=== Nach 1945 ===
Befanden sich vor dem Zweiten Weltkrieg die Kürschnereien vor allem in der Altstadt, in Richtung Königsallee bis zum Steigenberger Hof, waren die exklusivsten Pelzanbieter jetzt auf der Königsallee. Die in der Altstadt verbliebenen Kürschner, Schenkenbach und Wolff, besaßen dort eigene Geschäftshäuser und bedienten hauptsächlich die mittlere, aber auch die gehobene Preisklasse. Eine zweite Konzentration befand sich für einige Jahrzehnte auf der Friedrichstraße, eine 2-A-Geschäftslage südlich der Königsallee.

Die beim jährlich stattfindenden Leistungswettbewerb des deutschen Kürschnerhandwerks verliehene Goldmedaille verlor in Düsseldorf zeitweilig etwas an Werbewert. Die hier ansässigen Betriebe waren modisch und handwerklich so leistungsstark, dass zum Beispiel im Jahr 1985 von deutschlandweit 141 ausgezeichneten Betrieben zwölf in Düsseldorf ansässig waren. Zum Vergleich, in den weitaus größeren Städten Berlin waren es zehn, in Hamburg und München je vier mit „Gold“ prämierte Kürschnereien.<ref>[[:Datei:Modellwettbewerb des deutschen Kürschnerhandwerks 1985.jpg|Modellwettbewerb des deutschen Kürschnerhandwerks 1985 - Liste der Ausgezeichneten]]</ref>

Die den deutschsprachigen Raum umfassende Vereinigung Initiative Pelzgestaltung (V.I.P.) hatte zeitweise trotz gemeinsamer, sich bei vielen Kunden überschneidenden Werbemittel gleich vier Düsseldorfer Mitglieder. An einer Gemeinschaftsmodenschau im Düsseldorfer Hilton-Hotel nahmen 19 Betriebe teil.<ref>''Pel-Revue der Kürschner-Innung im „Hilton“''. In: ''Wirtschaftsberichte'' Nr. 18, 30. September 1971, Tüffers Auskunftei und Wirtschaftsverlag, S. 12.</ref> Alljährlich erschienen zusammen mit der Innung zu Beginn der Wintersaison Gemeinschaftsanzeigen in den Tageszeitungen. Vieles deutet auf ein kollegiales Verhältnis der in Konkurrenz zueinander stehenden Kürschner hin. Auseinandersetzungen fanden vor allem mit nicht der Innung angehörenden Unternehmen statt, vor allem in Zusammenhang mit fragwürdigen Räumungsverkäufen und fehlender oder unkorrekter Warenauszeichnung.

Räumungsverkäufe von Pelzanbietern mit tatsächlichen oder vorgeblichen Preisnachlässen beunruhigten die Kürschner zeitweilig in erheblichem Umfang. Im Jahr 1975 wird außerdem von etwa 30 einstweiligen Verfügungen berichtet, die Kürschner gegen Warenhäuser, Ladenketten und Einzelunternehmen in der Vergangenheit erwirkten, die „besonders hochwertige Pelze zu einmalig günstigen Preisen“ in der Tagespresse inserierten, allerdings ohne erkennbaren Erfolg.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Preiskämpfe in Düsseldorf - und die Antwort der Kürschner-Innung''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt Nr. 309, 31. Oktober 1975, S. 4.</ref> Besonders fiel immer wieder der Name ''Christen'' auf, auch „Haus der Pelze Christen“, am Graf-Adolf-Platz. Schon im Oktober 1971 hatte es einen 50%-igen Vergleich bei einer Forderung von 4,5 Millionen Mark an ''Christen-Pelze, Düsseldorf'' mit deren Gläubigern gegeben, bei dem die vier Läden der Firma an die Hauptgläubiger übergingen.<ref>Ohne Autorenangabe: ''50 Prozent Vergleich bei Frankfurter Pelzmoden, Christen-Pelze, Düsseldorf''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'', 22. Oktober 1971, S. 9.</ref> Beim Konkurs der Firma ''Kurt H. Christen, Haus der Pelze'', Hauptsitz Wuppertal im Jahr 1980, wurde vermutet, dass es sich möglicherweise um den bis dahin größten Konkurs der deutschen Pelzgeschichte handelte. Gleichzeitig lief ein Konkursverfahren gegen den Geschäftsführer des Unternehmens. Mit zu der Zeit acht Läden in den Spitzenlagen in verschiedenen deutschen Großstädten betrug der Jahresumsatz von Kurt H. Christen deutlich über 20 Millionen Mark.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Christen-Konkurs eröffnet: Größter der Pelzgeschichte?'' In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 567, 14. November 1980, S. 1-2.</ref> Unter mehreren Besitzerwechseln kündigte das Unternehmen regelmäßig einen erneuten Räumungsverkauf an. Zu der Zeit war noch streng geregelt, dass nur die regulär, auch sonst nur in dem Umfang vorhandene Ware im Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe angeboten werden durfte. Ein „Nachschieben“ von Ware war untersagt. Nach immer wieder auftretenden Auseinanderstzungen mit der Kürschnerinnung veranlasste der Obermeister, zusammen mit der Industrie- und Handelskammer, dass sämtliche, bei Beginn des letzten Räumungsverkaufs der Firma vorhandenen Pelze mit einer Plombe gekennzeichnet wurden.

[[Datei:Düsseldorf, Schadowstraße, Nachwuchswerbung für Kürschner 1990 (1).jpg|mini|Nachwuchswerbung auf der Schadowstraße (1990)]]
Bedeutende Pelzanbieter aus der Textilbranche waren, wie auch in anderen Städten, im gehobenen Bereich seit 1971 der Filialist Boecker, Jan-Wellem-Platz 1 (Konkurs 2004) mit seiner, bei der Eröffnung 10. Filiale.<ref>''Boecker jetzt auch in Düsseldorf''. In: ''Gelbe Hefte'', Tüffers Auskunftei- und Wirtschaftsverlag GmbH, Wirtschaftsspiegel, Nr. 19, 1971, S. 16.</ref> Der Anbieter vor allem in der untersten Preisklasse, aber mit Deutschlands jahrelang größtem Pelzumsatz war das Bekleidungshaus [[C&A|C&A Brenninkmeyer]], mit seinem deutschen Hauptsitz in Düsseldorf.

Ein besonderes Geschäftskonzept hatte ''Percy Müller'' (* 1945). Von der Bild-Zeitung wurde er nachträglich als „Hofkürschner der holländischen Königin Beatrix“ bezeichnet. Auf der Suitbertusstraße 137 betrieb er seinen „Salonverkauf“, nur ein kleines Schild ''„ℳcreation“'' wies auf die Firma hin.<ref>[[:Datei:Suitbertusstraße 137, Düsseldorf a.jpg|Hauseingang Percy Müller mit Firmenschild.]]</ref> Seinen Pelzverkauf im hochwertigen Bereich betrieb er hauptsächlich mit Modenschauen, in Kurorten, in Verbindung mit Modemagazinen auch in Düsseldorf, vor allem aber auf Kreuzfahrtschiffen. Das Unternehmen bestand bis in die 2010er Jahre.<ref>[https://www.bild.de/regional/duesseldorf/modedesigner/percy-mueller-absturz-koe-legende-31540406.bild.html J. Offermanns, G. Altenhofen: ''Absturz einer Kö-Legende'']. In: ''Bild-Zeitung'', 25. Juli 2013. Zuletzt abgerufen 13. Dezember 2018.</ref><ref>[http://www.vipnews.de/news/news0411-rollsroycesaenger.htm VIP-News International: ''Rolls Royce & Feine Leute Rolls-Royce-Sänger & Feine Nerze '']. Dortmund, 2002 oder 2003. Zuletzt abgerufen 13. Dezember 2018.</ref>

Am 28. November 1987 fand eine Anti-Pelz-Demonstration von Tierversuchsgegnern mit einem Marsch an den Pelzgeschäften vorbei statt. Die Demonstration wurde mit Auflagen genehmigt „und die Polizei hat den Kürschnergeschäften ihren Schutz zugesagt“. Es war wahrscheinlich die erste von weiteren solchen und ähnlichen Aktionen, von Farbbeutelwürfen und Buttersäureattaken auf Pelzgeschäfte.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Anti-Pelz-Demonstrationen in Düsseldorf''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 926, 20. November 1987, S. 9</ref>

[[Datei:Kö-Hund mit Nerz, Januar 2012.jpg|mini|[[Boston Terrier]] auf der Königsallee mit Nerzhalsband (2012)]]

Während der Kürschner üblicherweise versucht, das gesamte Geschäft und den kompletten Service um den Pelz abzudecken, beschäftigte sich fast niemand mit dem Handel gebrauchter Pelze. Zu groß war die Bedenken, dass der Kunde vermuten könnte, dass ihm anstelle eines neuen Pelzes ein getragenes Teil untergeschoben wurde. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wuchs, vor allem durch Erbschaften, der Nachfragedruck, was mit den überraschend erhaltenen, teilweise erheblichen Mengen Pelzwaren geschehen soll. Mehr und mehr Kürschner gaben dem nach und nahmen Kundenpelze in Zahlung. Meist wurden sie wohl an Zwischenhändler weiter verkauft, die sie vor allem in die Ostländer exportierten, andere dienten zur Reparatur und und vielleicht auch zur Ergänzung bei der Umgestaltung der Kundenpelze. Den Einzelhandel mit dem An- und Verkauf und in Kommission genommener Pelze nahmen ansonsten Second-Hand-Firmen der Textilbranche und vereinzelt Spezialgeschäfte mit gebrauchten Pelzen wahr, die in der Regel auch eine kleine Werkstatt unterhielten. In Düsseldorf gab es einige wenige solche Firmen, die wesentlichste war wohl bis 1999 ''Pelura'' (Abkürzung für „Pelze und Rauchwaren“) in Bahnhofsnähe, ein Firmenschild zeugte noch 2019 davon.<ref>[[:Datei:Pelura Pelze, Düsseldorf.jpg|Pelura-Firmenschild im Jahr 2010.]]</ref> Etwa 2014 eröffnete ein Oberhausener Kürschnermeister eine Filiale auf der Düsseldorfer Corneliusstraße, die sich speziell mit dem An- und Verkauf getragener Pelze befasst. Kürschnereien, die sich mit dem Handel modisch aktualisierter Pelze befassen, wie sie in einigen anderen Orten bestehen, gab es bis 2018 in Düsseldorf nicht.

Mit der Aufweichung von für solide Kürschner bisher ehernen Geschäftsprinzipien, kein Ankauf getragener Pelze, kamen auch weitere, bisher eher als unseriös angesehene Werbemethoden auf. Besonders hervor tat sich dabei Udo du Bellier, in der Altstadt auf der Grabenstraße 7. Er lobte in Kundenanschreiben neben der Inzahlungnahme zum halben Neupreis im Jahr 1982 gleichzeitig einen handlichen Zweitfernseher für die Empfehlung eines Neukunden aus und empfahl 1984 eine Baubetreuungs-GmbH, für die er sich verbürgte.<ref>[[:Commons:Category:Furrier's collection, Kuhn|Sammlung Kuhn]]</ref>

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Düsseldorf eine [[Pelzzutatenhandlung]], ein Teil der Musterkarten der Firma ''Carl Gentz'', Cranachstraße 12 waren bei der [[Düsseldorf-Gerresheim|Gerresheimer]] Kürschnerei ''Pelz-Orlob'' noch erhalten ([[Commons:Category:Carl Gentz, furrier supplier in Germany|→ siehe Karl Gentz]]). Nach dem Krieg gründete sich die Pelzzutatenhandlung ''K & B Karschinierow & Barkowsky'' auf der Fischerstr. 49.<ref>[[:Datei:Fur trimmings wholesale dealer Karschinierow & Barkowsky, Düsseldorf, advertisement 1950-09.jpg|Anzeige K & B Karschinierow & Barkowsky vom September 1950]].</ref> Bald als ''Gustav Karschinierow'' firmierend, jetzt auf der Vulkanstraße 13, belieferte man nicht nur die Düsseldorfer Kundschaft, sondern als zeitweilig größter deutscher Pelzzutatenhändler, mit eigener [[Pelzseide]]weberei in [[Rheydt]] und einer Filiale in Frankfurt am Main, ganz Europa.<ref>[[:Datei:Ingredients fur trader Gustav Karschinierow, Düsseldorf, Germany (advertisement) - Pelzzutatenhändler (Anzeige) 1975.jpg|Anzeige Gustav Karschinierow vom April 1975.]]</ref> Der Sohn Uriel Karschinierow (* 3. September 1938; 1. Juli 2011) fuhr als Reisender seiner Firma mit den Mustern der [[Pelzzutaten]] bis nach Süditalien und Skandinavien. Durch Fehlinvestitionen und veränderte Ansprüche der Pelzverarbeitung ging die Firma ''Gustav Karschinierow'' in Konkurs, als Kleinstunternehmen führte Uriel Karschinierow sie noch einige Zeit weiter.

Im Jahr 2019 bestanden noch zwei Kürschnereien in Düsseldorf, beide alteingesessen: In der Altstadt das ''Pelzhaus Schenkenbach'' und im der Altstadt auf der anderen Rheinseite gegenüberliegenden Oberkassel die ''Halfmann Pelzmanufaktur'', eine weitere Kürschnerin, ''Elisabeth Fritzsche'', ''Modeatelier Fritzsche'', auf der abseits gelegenen Felix-Klein-Straße 1 in Düsseldorf-Golzheim hatte für Anfang 2019 ihre Geschäftsaufgabe angekündigt. Außerdem unterhielt ein Oberhausener Kürschner seit 2014 in einem Ladenlokal eine Filiale, der Werbung nach vorwiegend zum Zweck des Ankauf gebrauchter Pelze.<ref>[[:Commons:Category:Pelze Nies|Pelze Nies]]</ref>

=== Liste der Obermeister seit 1934 ===
# 1934 - 01.06.1945 Franz Häupler
# 01.06.1945 - 09.02.1951 Carl Langner
# 09.02.1951 - 19.05.1954 Franz Häupler
# 19.05.1954 - 10.09.1967 Hubert Wolff
# 24.05.1968 - 18.05.1972 Karl Heinz Schäfer
# 18.05.1972 - 24.04.2008 Fredi Vesterling
# 24.04.2008 - 2014 Alexander Slupinski
# Seit 1914 H.-Bernd Schenkenbach.<sup>Stand 2019</sup>

== Bedeutende Unternehmen ==

=== Bisegger / Bisegger-Kühn ===
* Alleestr. 38: 1950, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957 (1966 nicht mehr); E. G. Bisegger, Kaiser-Wilhelm-Ring 22: 1956 (nur dieses Jahr)
[[Datei:Geschäftshaus für Pelze an der Grabenstraße, Ecke Kasernenstraße 11 in Düsseldorf, erbaut für J. Bisegger-Kühn, Firma gegründet 1868.jpg|mini|Bisegger-Kühn, Geschäftshaus Kasernen- Ecke Grabenstraße]]
{{Commonscat|Hanns_Bisegger|Kürschnerfamilie Bisegger}}
Im Düsseldorfer Adressbuch des Jahres 1870 ist die ''Pelzhandlung Bisegger'' im Zentrum der Düsseldorfer Altstadt auf der [[Flinger Straße|Flingerstraße]] 21 verzeichnet.<ref>[http://505083.forumromanum.com/member/forum/entry_ubb.user_505083.1387395050.1119147648.1119147648.1.adressbuch_duesseldorf_auszug-rheinische_ahnen_und.html Datenbank und Informationsaustausch zur Ahnen- und Familienforschung entlang des Rheins und dem Kreis Mettmann: ''Rheinische Ahnen - Auf den Spuren der Vorfahren'']. Primärquelle ''Adressbuch Düsseldorf 1870''. Abgerufen 21. März 2018.</ref>

Nachdem der erste Inhaber, Johannes Bisegger verstorben war, war 1890 unweit davon, auf der Casernenstraße 11, seine Witwe ''Josefine Wilhelmine geb. Kühn'' im Adressbuch als neue Inhaberin eingetragen.<ref>[http://505083.forumromanum.com/member/forum/entry_ubb.user_505083.1387395050.1120083799.1120083799.1.adressbuch_oberbuergermeisterei_duesseldorf_fuer_jahr-rheinische_ahnen_und.html Datenbank und Informationsaustausch zur Ahnen- und Familienforschung entlang des Rheins und dem Kreis Mettmann: ''Rheinische Ahnen - Auf den Spuren der Vorfahren'']. Primärquelle ''Adressbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für das Jahr 1890''. Abgerufen 21. März 2018.</ref>

In der ''Düsseldorfer Theater Rundschau'' von 1913 empfahl sich der Hoflieferant ''Bisegger-Kühn'', gegründet 1868, weiterhin auf der Kasernenstr. 11, Ecke Grabenstrasse mit dem Angebot feiner Pelzwaren sowie der [[Pelzkonservierung|Aufbewahrung von Pelzwaren]], Schirmen und Stöcken.<ref>[http://505083.forumromanum.com/member/forum/entry_ubb.user_505083.1387395183.1120272550.1120272550.1.duesseldorfer_hoflieferanten-ahnenforschung_rund_duesseldorf.html Datenbank und Informationsaustausch zur Ahnen- und Familienforschung entlang des Rheins und dem Kreis Mettmann: ''Rheinische Ahnen - Auf den Spuren der Vorfahren'']. Primärquelle ''Düsseldorfer Theater Rundschau 1913'', Heft 1. Abgerufen 21. März 2018.</ref>

Arnold Bisegger reiste im Jahr 1924 zusammen mit dem Düsseldorfer Franz Häupler im Rahmen einer Studienreise deutscher Kürschner und Pelzfabrikanten in die USA.<ref name="Nasse" /> Zusammen mit zwei weiteren Kollegen leitete Häupler bis zur Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1934 den Reichsbund deutscher Kürschner.<ref>[[Philipp Manes]]: ''Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte''. Berlin 1941 Band 3. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 128-129 ([[:Datei:Philipp Manes, Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940 - Versuch einer Geschichte, Band 3 (4).jpg|→ Inhaltsverzeichnis]]).</ref>


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Hanns Bisegger war der Sohn des früh verstorbenen Düsseldorfer Kürschnermeisters ''Adolf Bisegger''. Hanns besuchte das humanistische Gymnasium in Düsseldorf, um dann an den Universitäten Leipzig und München, Paris und [[Montpellier]] Jura zu studieren. 1928 legte er nach der Ausbildung im Pelz- und Textilhandel die Gesellenprüfung und 1930/31 die Meisterprüfung ab. Nach der Betätigung als Einkaufs- und Abteilungsleiter im In- und Ausland, in Berlin in den Häusern Kersten und Tuteur und mehrjähriger Tätigkeit bei ''[[C. A. Herpich Söhne]]'', eröffnete er 1938 in Berlin ein eigenes Engros-Geschäft und den Pelzsalon der Wiener Firma ''Peniczek & Rainer'' auf der Straße [[Unter den Linden]] 75, neben dem [[Hotel Adlon]].<ref name="Haute Fourrure" /><ref name="Branchenbuch 1941" /> Als die Berliner Filiale der hochangesehenen Firma „in andere Hände übergehen sollte, kam er einzig in Betracht. Nur er war befähigt, dem repräsentativen Pelzgeschäft der Reichshauptstadt in dem bisherigen Rahmen vorzustehen.“ Was der jüdische Branchenkollege [[Philipp Manes]] mit „in andere Hände übergehen“ vorsichtig umschreibt, ist die Enteignung und Arisierung des Betriebs mit bis dahin jüdischstämmigen Inhabern.<ref name="Manes 4" />

Im Eckhaus der Kommandantenstraße in Berlin-Mitte gründeten Hanns Bisegger und seine Ehefrau im Jahr 1936 in Berlin ihre eigene Firma. In den ersten Jahren gab es noch keine Warenbeschränkungen, „er konnte noch frei kaufen und Material wählen, wie es seinem feinen Geschmack zusagte, dem das Beste gerade gut genug schien“. Er verstand es von Anfang an, dem Unternehmen eine sich von anderen Pelzgeschäften abhebende eigene Note zu geben, und zwar „durch die erlesene Form und Qualität seiner Erzeugnisse. So gestaltete sich jedes Stück, das aus seinen Händen hervorging, zu einem wirklichen Modell, das einmalig war. […] Hanns Bisegger brachte die Eignung mit, an erster Stelle zu stehen, nicht nur besaß er die fachlichen Qualitäten, auch seine ganze Persönlichkeit, die Würde und ernste Zurückhaltung seines Wesens machten ihn für den Posten als Führer der Branche gleichsam vorherbestimmt.“ Bereits ein Jahr darauf, 1937, exportierte die Firma „sehr bedeutend“.<ref name="Manes 4" />

Johannes Bisegger (* in Düsseldorf) wollte eigentlich Diplomat werden, er übernahm später das Amt eines Konsuls. Auf Drängen seines Vaters erlernte er jedoch die Kürschnerei und trat in das elterliche Pelzgeschäft ein. In Berlin eröffnete er zwei große Pelzsalons, 1940 den zweiten am [[Kurfürstendamm]] 230.<ref name="muku2014" /><ref name="Branchenbuch 1941" />

In Berlin am Kurfürstendamm hatte die Firma Hanns Bisegger sein exklusives Geschäft in einem Neubau, dass den schönen Laden von [[Edelpelze Berger]] an „Raumkunst noch weit übertroffen“ hat. Philipp Manes schrieb, unmittelbar bevor er als Jude in das [[Konzentrationslager Theresienstadt]] verschleppt und kurz vor Kriegsende im [[Konzentrationslager Auschwitz]] ermordet wurde:
{{Zitat|Endlich haben wir das »Pelzpalais«, das sich unsere Branche seit Jahren gewünscht.

Mit auserlesenem Geschmack eingerichtet, sehr ruhig und vornehm, gedämpfte Farben des Teppichs, der Vorhänge und der Sessel, der Wände. Alles unaufdringlich, zweckmäßig, doch in jedem kleinsten Gerät erkennt man die Hand des Künstlers, der hier seinen eigenen Stil dokumentieren konnte.

Und das ist während des Krieges im Winter 1940/41 geschaffen worden. Hier ist die junge Generation am Werk, die aus eigenem Können heraus mutig sich an das Grösste heranwagt. und gar mancher Kürschner in der Provinz kann sich ein Beispiel an der Bisegger’schen Einrichtung nehmen, wie man einen schönen Verkaufsraum auch mit eigenen Mitteln - Material und Form richtig angewandt - schaffen kann.|Philipp Manes, 1942<ref name="Manes 4" />}}



Vater Adolf fand 1924 in der Branche Erwähnung, als er auf dem ''Rheinisch-Westfälischen Kürschnertag'' erfolgreich für eine Studienreise deutscher Pelzbranchenangehöriger nach den USA warb (die gewünschten Zuschüsse wurden bewilligt).<ref name="Manes 2" /> Bis zur [[Gleichschaltung]] im Jahr 1933 leitete er neben Adolf Doll und Gustav Henke den ''Reichsbund der Kürschner- und Mützenmacher Deutschlands''.<ref name="Manes 3" />

1946, nach Ende des Krieges und nach Verlust der Berliner Pelzunternehmungen ging er nach Nordrhein/Westfalen und errichtete in [[Bielefeld]] eine neue Firma, aus der die Firma ''JOBIS'' (JOhannes BISegger) hervorging. 1957 gehörte die Firma zu den führenden Unternehmungen der Branche und beschäftigte etwa 1000 Arbeitnehmer. Das Berliner Geschäftslokal befand sich jetzt auf dem [[Kurfürstendamm]] 36, wo auch während den [[Berliner Durchreise]]n die Jobis-Kollektionen vorgeführt wurden.<ref name="Haute Fourrure" /> Johannes Bisegger war Mitbegründer der Düsseldorfer Modemesse ''[[Igedo]]''. Das Unternehmen Jobis fertigte Damenkostüme, -Wollmäntel und -Popelinemäntel. Im April 1953 nahm Johannes Bisegger auch das Berliner Pelzunternehmen wieder auf, jetzt mit Sitz in Bielefeld, mit Niederlassungen in Berlin, Frankfurt und Düsseldorf.<ref name="Haute Fourrure" /><ref>[http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/28957570] Firmenanzeige ''Hanns Bisegger''. In: ''Der Spiegel'' 29. September 1954. Abgerufen 27. März 2017, S. 9. </ref>

Der Firmenname „Jobis“ steht für Johannes Bisegger. Die Textilkollektion der Marke Jobis verkörperte einen klassischen Modestil im besonders hochwertigen Genre. Bereits in den 1950er Jahren führte man anspruchsvolle Kostüme, in den 1980er Jahren kamen Blazer und Kleinkonfektion, wie Röcke, Blusen, Hosen und Strick hinzu.<ref name="Modeopfer" />

Im Jahr 1953, zumindest noch bis 1957, hatte die Firma Bisegger-Kühn einen Eintrag im Fachadressbuch auf der Alleestraße 38, der heutigen Heinrich-Heine Allee, im Gebäude des Luxushotels [[Breidenbacher Hof]].<ref> Fachverzeichnisse Winckelmann 1953, 1957</ref> Wohl anschließend residierte dort die erste Düsseldorfer Zweigstelle des Berliner Pelzhauses Herpich.

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=== Buchheim ===
* Karl Buchheim, Kirchfeldstr. 64: 1966, 1967; Talstr. 99: 1973, 1979; Collenbachstr. 3: 1973, 1979, 1989; Bilker Allee 211: 1991

<gallery class="float-right" widths="170" heights="220" caption="Pelzmoden Buchheim, noch in Langensalza">
Furrier Buchheim from Langensalza 16a.jpg|Das Ladeninnere 1907
Furrier Buchheim from Langensalza 01.jpg|[[:Commons:Category:Pelzmoden 1907-08, Otto Buchheim, Langensalza|Prospekt von 1907]]
</gallery>
Letzte Adressen: Düsseldorf-Bilk, Bilker Allee 211 (1991).<ref>Winckelmann Wandtabelle ''Pelzeinzelhandel Nord = PLZ 00000 - 59999, 1998-2000'', Winckelmann Verlag Frankfurt am Main.</ref> Düsseldorf-Friedrichstadt, Talstraße 99 und Düsseldorf-Pempelfort, Collenbachstraße 3 (1973, 1987).<ref>Winckelmann Fachadressbücher 1973, 1987.</ref> Düsseldorf-Friedrichstadt, Kirchfeldstraße 64 (1966).<ref>Winckelmann Fachadressbuch 1966.</ref>

Die in Düsseldorf kleine, eher unauffällige Kürschnerei Buchmann hatte eine lange Tradition. Ihr Firmengründer war Karl Gottlieb Buchheim, der sich 1794 in [[Langensalza]] selbständig gemacht hatte.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Karl August Buchheim begeht 80. Geburtstag''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 882, Frankfurt am Main, 16. Januar 1987, S. 14.</ref> Im Jahr 1924 besuchte ein Redakteur einer Fachzeitschrift einen der Nachfolger, den Kürschner Otto Buchheim in Langensalza. Er fand ein ausgezeichnet organisiertes Geschäft vor, mit großen, modernen, schön eingerichteten Räumen, dass neben Pelzwaren eine besondere Herrenabteilung führte. Besonders beeindruckte ihn die Kundenwerbung, die wegen der geringen Größe des Ortes auch weiter weg wohnende Kunden ansprechen musste, wenn auch in früheren Jahren die reichgewordenen Bauern viel Geld für Pelze ausgegeben hatten. Zum einen ließ der Inhaber und seine „geschäftstüchtigen Gattin mit sicher wirkendem Geschmack“ einen Prospekt drucken, dessen Bilder ein „eigenartiger Künstler“ gestaltete. Aber man machte auch Werbung, „und zwar in einer ganz neuen, eigenartigen Form. Er ließ einen Werbefilm in Berlin anfertigen. In Form einer Modenschau wurden die Aufnahmen gemacht und in allen Lichtspielhäusern von ganz Thüringen gezeigt. Der Erfolg war selbstverständlich ausgezeichnet, und der Name der Firma wurde weit über Thüringens Grenzen hinaus bekannt“.<ref>„M“ [Philipp Manes]: ''Kürschner da draußen! Fachliche Eindrücke in Langensalza und Eisenach''. In: ''Der Rauchwarenmarkt'' Nr. 79, 1924; S. 2.</ref>

Das Geschäft ging an den Sohn ''Karl Eduard Buchheim'' über, dessen Nachfolger war in direkter Folge ''Karl Hermann Buchheim''. Dieser verlegt das Unternehmen 1868 von Langensalza nach [[Eisenach]] in Thüringen, wo bessere Voraussetzungen für das Verkaufsgeschäft bestanden.<ref name="Qualitätspelze" /> Dessen Sohn, ''Karl August Buchheim'' (* 21. Januar 1907 in Eisenach; † 6. Dezember 1991 in Düsseldorf), erlernte das Kürschnerhandwerk in Frankfurt am Main. Nach der Lehrzeit von 1924 bis 1927 ging er erst einmal in das elterliche Geschäft, dann zu zwei weiteren Fortbildungsjahren nach München, mit Unterbrechungen anschließend in die Schweiz, nach [[Rapperswil SG|Rapperswil]] und Zürich. Seine Meisterprüfung legte er 1932 in Leipzig nach dem Besuch der ''Deutschen Kürschnerschule'' ab. Im Jahr 1987 übernahm er das Geschäft in Langensalza. Im darauffolgenden Jahr heiratete er ''Charlotte Pfau'', Tochter des Schuhhandelskaufmanns ''Artur Pfau'', Eisenach. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, 1934 die Tochter Inge, die später in der Nähe Düsseldorfs wohnte, 1938 der Sohn Karl-Heinz und 1943 Sohn Günter.<ref name="Goldener Meisterbrief" />

Karl Buchheim (* 1907) übernahm 1983 das Eisenacher Unternehmen.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Karl Buchheim beging 75. Geburtstag''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 627, 22. Januar 1082, S. 22.</ref> Im Jahr 1943, während des letzten Weltkriegs, ist der Betrieb dort auf der Schlageterstraße 1, der vorherigen Goldschmiedenstraße, und unter Hainweg 3 im Adressbuch verzeichnet.<ref>[http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Datei:Eisenach-AB-1943.djvu&page=311 wiki-de.genealogy.net: ''Adressbuch Eisenach 1943'', S. 90, 190, 260]. Zuletzt abgerufen 23. Januar 2019.</ref> Kriegsbedingt war das Geschäft jedoch zum Erliegen gekommen.

Karl Buchheim kehrte erst 1950 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und ging nach Düsseldorf. Nachdem auch die Familie aus der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] nach Düsseldorf übergesiedelt war, machte der Senior Karl August nach langem Warten auf eine günstige Gelegenheit und Beschäftigung als Kürschnermeister in verschiedenen Betrieben sich dort am 1. Februar 1958 wieder selbständig. Zuerst auf der Kopernikusstraße 26-30, von wo aus er 1960 auf die Kirchfeldstraße 64 umsiedelte. Am 1. Juli 1963 übernahm er zusätzlich das bisherige Ladenlokal von Kürschnermeister ''O. Hartig'' auf der Collenbachstraße 3, das seine Frau als Filiale leitete. Im Jahr 1969 musste er mit seinem Hauptbetrieb wegen eines Neubaus erneut umziehen, zur Talstraße 99. Vor 1972 beschäftigte man durchschnittlich acht bis zehn Fachkräfte.<ref name="Qualitätspelze" />

Der Sohn ''Karl-Heinz Buchheim'' (* 22. März 1938), die sechste Kürschnergeneration, bekam in Düsseldorf eine Lehrstelle bei dem Kollegen ''Klaus Boddenberg'', Königsallee 18. Noch zu Lebzeiten seines Vaters übernahmen er uns und seine Ehefrau Angelika die Leitung der Firma. Im Jahr 1982 hatte das Unternehmen kein Schaufenster, sondern, wie es im Mai 1962 anlässlich der Verleihung des „Goldenen Meisterbriefes“ der Handwerkskammer zum 60-jährigen Berufsjubiläum hieß: „die Tüchtigkeit und das Fachwissen sorgen durch Mund-zu-Mund-Propaganda für das weitere Fortbestehen der Kürschnerei mit nur Eigenanfertigungen für die Kundschaft“. Dabei verfügte das Unternehmen jedoch „über eine große Werkstatt und viele Fachkräfte“.<ref name="Goldener Meisterbrief" /> Das letzte kleine Ladenlokal auf der Bilker Allee hatte jedoch wieder ein Schaufenster. Alle wechselnden Adressen waren keine typischen oder gar exklusiven, für ein Pelzgeschäft vermutete Geschäftslagen. Im Jahr 2000 erschien eine Anzeige zum Verkauf des Betriebs.<ref>''Winckelmann Pelzmarkt''.</ref>

Der dritte Sohn von Karl August, ''Günter Buchmann'', war in 7. Generation in der Branche als Rauchwarenkaufmann und Pelzkonfektionär tätig. Er lernte in im Düsseldorfer Pelzgroßhandelsunternehmen ''Hans Strelow'' (* 1924; † 11. April 1981 in Düsseldorf)<ref>Ohne Autorenangabe: ''Hans Strelow gestorben''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 588, 16. April 1981, S. 16.</ref> und blieb dort bis zur Auflösung der Firma. Am 1. Juli 1980 machte er sich mit einem Rauchwarengroßhandel auf der Bülowstraße 3 selbständig, seine Mutter Charlotte war zuvor unverhofft verstorben.<ref>Ohne Autorenangabe: ''80. Geburtstag von Karl August Buchheim''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 884, Frankfurt am Main, 30. Januar 1987, S. 14.</ref><ref name="Goldener Meisterbrief" /><ref>Ohne Autorenangabe: ''Günter Buchheim macht sich selbständig''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'', Nr. 577, 27. Juni 1980, S. 13.</ref>
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=== Feilitsch Pelze Avantgarde ===
[[Datei:Feilitsch, fur shop in Düsseldorf 2011 (1).jpg|mini|Feilitsch (Kö-Galerie, 2011)]]
{{Commonscat|Feilitsch Pelze}}
Kürschnermeister ''Helmut Feilitsch'' (* 25. Mai 1926 in Leipzig; † August 2005 in [[Thailand]]), Düsseldorfer Straße 12 (Ecke Niddastraße), Frankfurt am Main.<ref>Fachverzeichnisse Winckelmann 1988</ref>

Helmut Feilitsch begründete seine Selbständigkeit als Kürschner 1951 in Frankfurt am Main. Seine Mutter, Ilse Feilitsch, geboren in Leipzig, „die gute Seele des Geschäfts in der Düsseldorfer Straße in Frankfurt, […] in der Branche sehr bekannt und geachtet“ starb 1994 im 96. Lebensjahr.<ref>''Winckelmann Pelzmarkt'', 22. April 1994, S. 2.</ref> Als er 1990 nach Düsseldorf kam, hatte er sich in Frankfurt am Main bereits als herausragender Fachmann mit zudem ausgefallenen Ideen einen besonderen Ruf in der Pelzbranche erworben. Seinen Abschluss der Fachprüfung machte er als Bundessieger, sofort anschließend machte er sich als Lohnkürschner selbständig und arbeitete sich ständig zu einem der führenden Kürschner hoch. Sein erstes Detailgeschäft bezog er 1959 im Frankfurter Carlton-Hotel. 1974 konnte er zwei neue, exklusive Läden eröffnen, den einen in der Düsseldorfer Straße 12, den zweiten im Juni einen in der Niddastraße 74.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Helmut Feilitsch eröffnet zusätzlichen Laden in der Niddastraße''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 237, 7. Juni 1974, S. 8.</ref><ref>Ohne Quellenangabe: ''50. Geburtstag von Helmut Feilitsch''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 329, 26. März 1976, S. 16.</ref> Beim jährlichen Leistungswettbewerb des Kürschnergewerbes war er zeitweilig gleich Sieger in mehreren Ausschreibungsgruppen. Aufsehen hatten seine Nerzmäntel in Pfauenfederoptik erregt, die er durch eine aufwändige Arbeitstechnik erzielte.

Sein kleines Ladenlokal auf der Düsseldorfer Straße lag direkt am Durchgang zur Niddastraße, zu der Zeit ein Zentrum des deutschen und internationalen Fell- und Pelzkonfektionshandels. Man sagte ihm nach, dass, wenn etwas nicht vorrätig war, er die Kundin bat, etwas zu warten, er ginge eben mal an sein Lager. Von den benachbarten Firmen konnte er dann, durch die Hintertür, Pelze in beliebiger Art und Menge vorlegen.

Im Juli 1975 eröffnete er für seinen Konfektionsgroßhandel ein Ladenlokal mit Showroom auf der Düsseldorfer Straße 12.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Helmut Feilitsch eröffnete neuen Show-Room''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 294, 18. Juli 1975, S. 6; Nr. 297, 8. August 1975, S. 11.</ref> Auch für seinen Düsseldorfer Einzelhandel hatte Helmut Feilitsch später eine ausgefallene, ganz neue Idee. Auf der Königsallee hatte ein Auktionshaus aufgemacht, das den ganzen Tag über bis in die Nacht in einem Ladenlokal Auktionen veranstaltete, mit Antiquitäten und vor allem mit Orientteppichen. Als Auktionshaus war es nicht an die damals noch rigiden Öffnungszeiten gebunden. Die Versteigerungen hatten einen hohen Unterhaltungswert und die Räume waren überaus gut besucht, zeitweilig waren sie übervoll. Helmut Feilitsch mietete sich in einer Nische des Ladens ein und hatte in „seinem“ fast immer vollen Laden einen regen Zuspruch. In unmittelbarer Nähe befanden sich die Pelzfirmen ''Slupinski'' und ''Lipsia'', etwas weiter entfernt unter anderem ''Georg Krampe'', ''Wolff'' und ''Schenkenbach''. Als Erstes ließen die Mitbewerber der Firma Feilitsch untersagen, länger als gesetzlich zulässig ihren Verkaufsstand offen zu halten. Im Oktober 1991 erwirkte die Kürschnerinnung Düsseldorf vor dem Landgericht dann ein Urteil gegen Helmut Feilitsch, in dem ihm die Behauptung untersagt wurde, er verkaufe Ware aus seinem eigenen Atelier, ohne eine Werkstatt zu besitzen. Aus den Prozessunterlagen geht hervor, dass Helmut Feilitsch am 30. November 1988 aus der Frankfurter Handwerksrolle ausgetragen wurde und jetzt nur noch einen Pelzeinzelhandel in Düsseldorf unterhielt.<ref>Landgericht Düsseldorf, Beschluss vom 7. Oktober 1991 (AZ. 42 0 563/91).</ref>

Später bezog die Firma ''Feilitsch GmbH'' Verkaufräume in der [[Kö-Galerie]], Königsallee 58. Das Unternehmen wurde von ''Patrick Gabriel'' (19. September 1965), dem Stiefsohn von Helmut Feilitsch, und ''Manuela Gabriel'' weitergeführt. Ende des Jahres 2014 erfolgte ein Räumungsverkauf wegen „Geschäftsaufgabe in der Kö-Galerie“.<ref>[[:Datei:Düsseldorf, Königsallee, 2014-10-10 (2).jpg|Foto: Räumungsverkauf, wandelnde (ruhende) Litfasssäulen der Firma Feilitsch GmbH, Pelzgeschäft in Düsseldorf, Königsallee 58 (Kö-Galerie)]]</ref> Ende 2015 bis Ende Januar 2016 man für eine Wintersaison wieder in die Kö-Galerie, diesmal auf die erste Etage mit nur geringer Laufkundschaft. Im Jahr 2017 war die ''Feilitsch GmbH'', Brühler Weg 5a, 40667 Meerbusch, mit einem Verkaufsstand auf der Düsseldorfer Messe „[[Boot (Messe)|Boot]]“ präsent.



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=== Halfmann manufaktur ===
[[Datei:Halfmann manufaktur 2013 (1).jpg|mini|Halfmann manufaktur (2013)]]
* Alfred Halfmann, Luegallee 49: 1950, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1966, 1967; Rolf D. Halfmann: 1973, 1979, 1989, 1991
{{Commonscat|Pelzatelier Halfmann}}

Die ''Halfmann manufaktur'', bis März 2013 ''Pelzatelier Halfmann'', befindet sich in Oberkassel, das ist das links des Rheins, der Altstadt gegenüberliegende Stadtviertel. Hier und im Umland wohnt ein überdurchschnittlich großer Anteil wohlhabender Bürger. Die Geschäftsräume sind seit Anbeginn auf der Luegallee 49, der Haupt- und Geschäftsstraße der linken Rheinseite. Im Jahr 1971 wird erwähnt, dass es nach wie vor das einzige Fachgeschäft seiner Branche in Oberkassel sei.<ref name="Qualitätspelze" /> Man sagt den Oberkasseler Bürgern nach, dass sie nicht gerne über den Rhein fahren, sondern lieber in ihrem Stadtteil einkaufen.<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/stadtteile/oberkassel/serie-meine-einkaufsstrasse-in-duesseldorf-die-luegallee-ist-eine-einkaufsstrasse-zum-bummeln_aid-35567439 Merlin Bartel: ''Die Kö der anderen Rheinseite'']. 11. Januar 2019. Zuletzt abgerufen 17. Januar 2019.</ref> So haben sich hier noch viele weitere inhabergeführte Spezialgeschäfte behaupten können.

Das Düsseldorfer Adressbuch des Jahres 1856 führt sieben Personen mit dem Namen Halfmann auf. Auffallend ist, dass drei davon Näherinnen und eine Putzmacherin waren, also bereits in der Bekleidungsbranche tätig waren.

Das Pelzgeschäft Halfmann mit angeschlossener Kürschnerei wurde im Oktober 1932 von Kürschnermeister ''Alfred Halfmann'' gegründet, nachdem er, unter anderem in Leipzig, entsprechende Fachkenntnisse und Erfahrungen gesammelt hatte. In der nächsten Generation führte das Unternehmen ''Rolf Dieter Halfmann'' (* 6. April 1934). Seine Lehre hatte er in einem namhaften Duisburger Branchenbetrieb absolviert, im September 1963 legte er die Meisterprüfung ab. Als er den Betrieb Anfang 1969 übernahm, ließ er das Ladenlokal noch im selben Jahr nach modernen Gesichtspunkten umbauen. Die Werkstatt, die sich bis dahin noch im gegenüberliegenden Haus befunden hatte, zog in die erste Etage oberhalb des Geschäfts um. Vor 1972 waren dort durchschnittlich etwa zehn Mitarbeiter beschäftigt.<ref name="Qualitätspelze" />

Der heutige Inhaber ist Guido Halfmann (* 24. Oktober 1961), der Enkel des Firmengründers. Guido Halfmann führt das Geschäft in dritter Generation zusammen mit ''Anja Halfmann''. Mit der Aktualisierung des Firmennamens im Jahr 2013 erfolgte eine völlige Umgestaltung des Ladenlokals und der Schaufensterfront. Der Sohn ''Robin'' erlernte ebenfalls das Kürschnerhandwerk und arbeitet im elterlichen Betrieb.<sup>Stand 2019</sup>

=== Franz Häupler ===
* Königsallee 15: 1950, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957 (1966 nicht mehr)
[[Datei:Pelzhaus Häupler, Düsseldorf sucht Kürschner, Anzeige 1922.jpg|mini|Stellenangebot des Pelzhauses Häupler (1922)]].
Das Pelzhaus Häupler hatte sein Ladenlokal 1922 auf der Königsallee 15, wo es noch mindestens bis zum Jahr 1957 im Fachverzeichnis geführt wurde.<ref>Winckelmann Fachadressbuch 1957</ref>

Der Inhaber Franz Häupler war der erste Obermeister nach der Gleichschaltung der Kürschnerinnung durch die Nationalsozialisten. Er hatte das Amt von 1934 bis zum 1. Juni 1945 inne, und und noch einmal nach dem Krieg vom 5. Februar 1954 bis zum 19. Mai 1954.<ref name="KHD1" /> Auch wird sein Name im Zusammenhang mit der Leitung des ''Reichsbundes der deutschen Kürschner'' genannt.<ref>[https://www.kuerschner-innung.de/files/2_organistation.pdf www.kuerschner-innung.de, C. Schmitz: ''Die Organisation des Kürschnerhandwerks''] Zuletzt abgerufen 9. Dezember 2018.</ref>

Etwa Anfang der 1960er Jahre ist das ''Pelzhaus Franz Häupler e. K.'' im Handelsregister erloschen.<ref>[https://www.northdata.de/Pelzhaus+Franz+H%C3%A4upler,+D%C3%BCsseldorf/HRA+111263 www.northdata.de: ''Pelzhaus Franz Häupler e. K., Düsseldorf''].</ref>

Im von Düsseldorf nicht weit entfernten Köln bestand unter der Firmenbezeichnung ''Gebr. Häupler, Specialhaus eleganter Pelzmoden'' ein Kürschnergeschäft in der ebenfalls hervorragenden Geschäftslage Schildergasse 72/74. Im Kriegsjahr 1940 entschuldigte man sich dort bei einer Kundin für den veranschlagten hohen Preis für der Reparatur ihres [[Indisch Lamm|Indisch-Lamm-Mantels]]: „Ausserdem haben wir als letzten Kürschner nur noch unseren hochbezahlten Werkstattleiter, wodurch sich der Arbeitslohn dementsprechend erhöht“. Dem Briefkopf ist zu entnehmen, dass die Firma im Jahr 1920 auf der Neuheiten-Ausstellung in Leipzig eine Auszeichnung erhalten hat.<ref>[[:Datei:Gebr. Häupler, Specialhaus eleganter Pelzmoden, Köln, 1940.jpg|Kostenanschlag Gebr. Häupler vom 29. August 1940]].</ref>

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=== Herpich ===
[[Datei:Einnähetiketten Düsseldorfer Pelzfirmen (Ausschnitt Herpich).jpg|mini|Herpich, Webetikett]]
* Julius Herpich KG., Im Breidenbacher Hof“: (noch nicht 1950) 1953, 1954, 1955, 1956, 1957; Julius Herpich OHG, Theodor-Körner-Str. 3 und 7: 1966, 1967, 1973; Herpich KG, Königsallee 30: 1979, 1989, 1991
{{Commonscat|Herpich Söhne|Herpich, Berlin und Düsseldorf}}
{{Hauptartikel|C. A. Herpich Söhne}}



Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde wurde das Unternehmen von ''Julius Herpich'' und seiner Frau ''Hilde'' von Berlin nach Düsseldorf verlegt, wo man im Jahr 1983 das 150-jährige Bestehen feierte. Zu der Zeit wurde es von der Tochter ''Monika'' und dem Schwiegersohn ''Henning Walter'' geleitet, die 1973 in die Firma eingetreten waren.<ref>Ohne Autorenangabe: ''150-jähriges Jubiläum der Firma Herpich''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 709, 26. August 1983, S. 14.</ref>



Die ''Julius Herpich KG'' im Hotel [[Breidenbacher Hof]], Seite Heinrich-Heine-Allee galt als besonders exklusive Pelzadresse.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44447412.html www.spiegel.de: Ohne Autorenangabe: ''Unfaßlich in dieser Welt'',] 16. Februar 1950. Zuletzt abgerufen 27. November 2014.</ref> Offenbar waren sie in den Räumen Nachfolger des zumindest bis etwa 1957 dort ansässigen Pelzhauses Bisegger-Kühn. Noch 1981 ist Herpich im Fachadressbuch dort vermerkt.<ref>''Winckelmann Deutschland 1981'', Winckelmann Verlag, Frankfurt am Main, S. 241</ref>


1991 ist die Firma dann unter der noch feineren Anschrift [[Königsallee (Düsseldorf)|Königsallee]] 30 im neu erbauten [[Kö-Center]] angegeben.<ref>''Winckelmann Deutschland 1991/92'', Winckelmann Verlag, Frankfurt am Main, S. 77.</ref> Am 15. November 2001 erfolgte ein Eintrag in das Handelsregister als ''Julius Herpich GmbH Pelze & Modellbekleidung'',<ref>[http://www.moneyhouse.de/de/c/julius-herpich-gmbh-pelze-modellbekleidung_2173506 www.moneyhouse.de] Zuletzt abgerufen 28. November 2014.</ref> inzwischen ist der Eintrag gelöscht.<ref>[https://www.firmenkontor24.com/details/3104633/Julius-Herpich-KG-Pelze-Modellkleidung www.firmenkontor24.com: ''Julius-Herpich-KG-Pelze-Modellkleidung'']. Zuletzt abgerufen 28. November 2014</ref> Im Herbst 1998 erfolgte der Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe.

Werkstattleiter war über Jahre hinweg der Kürschnermeister Karl-Wilhelm Killich (* 10. November 1930; † ca. 2007). Nachmittags fand man ihn regelmäßig zum Kaffeetrinken gegenüber im Gourmetrestaurant ''Victorian'' (XXXXX oder doch Breidenbacher Hof?), bis er sich selbständig machte auf der Friedrichstraße 100 die Geschäftsräume des Pelzgeschäfts ''Helene Oel'' übernahm. Helene Oel (geb. Schichberg) hatte ihr Unternehmen im Juli 1932 im Haus Wehrhahn 32 gegründet und war im September 1954 auf die Friedrichstraße umgezogen. Ihm zur Seite stand dort sein Lebenspartner Ferid Jalouli (* 27. Mai 1951), der den Betrieb nach dem Tod von Killich bis 2009 weiterführte.



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=== Pelzhaus Jordan ===
<div style="float:right">
[[Datei:Pelzhaus F. W. Jordan, Düsseldorf, ca. 1975 (3).jpg|mini|Pelzhaus Jordan, Königsallee (1975)]]
<br />
<div style="background:#F9F9F9; float:right; border:1px solid #AAAAAA; margin:6px 0 6px 15px; padding:0.2em 0.4em; width:265px;">
'''Das Pelzhaus Jordan auf der Friedrichstraße, Werk des Architekten [[Peter Neufert]] (1970)<br /><small>Externer Weblink</small>'''
* <small>http://elpub.bib.uni-wuppertal.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-296/d050001b.pdf</small>
</div></div>

* Königsallee 100: 1955, 1956, 1957, 1973; F. W. Jordan KG., Graf-Adolf-Str. 9: 1966, 1967; Graf-Adolf-Straße 21: 1973, 1979; F. W. Jordan GmbH & Co. KG, Königstraße 3: 1981, 1982:; F. W. Jordan GmbH & Co. KG, Kaiserstraße 5: 1983, 1984, 1985; Goebenstraße 3: 1989, 1991

* Friedrichstr. 110: (noch nicht 1950), 1953, 1954, 1955, (1957 nicht aufgeführt); Friedrichstr. 73: 1956, 1966 (Pelzhaus Jordan KG), 1967; Friedrichstr. 17 (Pelzhaus Jordan KG), (1979 nicht aufgeführt)


{{Commonscat|Pelzhaus Jordan}}
>>> ACHTUNG: Namen Matthias, Tobias gehen durcheinander.


Im Jahr 1920 gründete in [[Magdeburg]] ''Friedrich Wilhelm Jordan'' (14. Februar 1900 in Magdeburg)<ref name="75 J. W. Jordan" /> das ''Pelzhaus Jordan''. Sein Bruder ''Werner Jordan'' (̈*&nbsp;30. September 1902 in [[Ottersleben|Groß-Ottersleben]]) trat nach kurzer Zeit als Teilhaber der Firma bei. Nach Ablegung der Meisterprüfung von Friedrich Wilhelm Jordan wurde die Firma als F. u. W. Jordan in das Handelsregister eingetragen. Sie erwarb in Magdeburg „einen guten Ruf und gehörte, in den schön gediegenen Räumen im eigenen Hause, zu den führenden Pelzhäusern Magdeburgs“ (Ulrichstraße 14). Friedrich Wilhelm bekleidete in Magdeburg viele Ämter in der Handwerkerbewegung, unter anderem war er von 1946 bis 1951 Obermeister der Innung,<ref name="75 J. W. Jordan" /> geschäftsführender Vorstand der Lieferungsgenossenschaft für die Provinz Sachsen-Anhalt und wurde als Beirat in die Handwerkskammer gewählt.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Friedrich Wilhelm Jordan 65 Jahre alt''. In: ''Rund um den Pelz'' Nr. 2, Februar 1965, S. 6-7.</ref>

Nach dem 2. Weltkrieg kamen die beiden Brüder Jordan aus Magdeburg nach Düsseldorf und eröffneten, jetzt getrennt, zwei Pelzgeschäfte, die, sogar mit dem gleichen Schriftzug, „Pelzhaus Jordan“, warben.

* Mit Königsallee 100 hatte Friedrich Wilhelm Jordan die „feinere“ Adresse gewählt, allerdings am südlichen Ende, dem auch „Kleine Kö“ genannten Stück, dass durch die stark befahrene Graf-Adolf-Straße von der eigentlichen Einkaufsstraße abgetrennt ist. Seine Meisterprüfung hatte er in Magdeburg abgelegt. Zu den Ehrenämtern, die er dort innehatte, gehörte auch die des Obermeisters der Kürschnerinnung, des vereidigten Sachverständigen, des geschäftsführenden Vorstandes der Lieferungsgenossenschaft Sachsen-Anhalt und des Beiratsmitgliedes der Handwerkskammer.

: Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse verließen er (1951)<ref name="75 J. W. Jordan" /> und sein Bruder nach dem Krieg Magdeburg, am 22. Oktober 1953 erfolgte für seine Firma die Eintragung mit der eigentlichen Firmenbezeichnung ''F. W. Jordan K. G.'' in das Düsseldorfer Handelsregister (Löschung ohne Liquidation im Handelsregister etwa August 1974<ref>„HRA 2303 Pelzhaus Jordan K. G., Düsseldorf. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Firma ist ohne Liquidation erloschen.“ In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 246, 9. August 1974, S. 10.</ref>). Seine Frau ''Ursula Jordan'' war als Kommanditistin beteiligt, seit 1962 auch die Söhne ''Thomas'' (*&nbsp;18.&nbsp;Januar 1940; †&nbsp;14. November 1998), ''Andreas'' (* 1944) und ''Matthias'' (*&nbsp;1946), die alle ebenfalls ihre Meisterprüfung ablegten.<ref name="Qualitätspelze" />

Nach der Eröffnung eines, vom bisherigen Laden 700 Meter entfernten, eleganten Zweitgeschäfts auf der Königstraße 3 im Jahr 1962, einer kurzen Nebenstraße der Königsallee, befand man sich nun auch mitten im exklusivsten Einkaufsteil Düsseldorfs.<ref name="75 J. W. Jordan" />

: Im Jahr 1971, ein Jahr nach dem 50jährigen Geschäftsjubiläum, standen vier Kürschnermeister an der Spitze des Unternehmens, der Senior und Gründer Friedrich Wilhelm Jordan und seine Söhne Thomas, Andreas und Matthias. Außerdem gehörte die Seniorchefin und Mitgesellschafterin ''Ursula Jordan'' (geb. Nitsche) zur Geschäftsleitung. Durchschnittlich fünfzig Mitarbeiter waren zu der Zeit mit der Produktion und dem Verkauf beschäftigt.<ref name="Qualitätspelze" />


Im Jahr 1997 waren als Geschäftsführer die Kürschnermeister Tobias und Thomas Jordan eingetragen.


: umgezogen zur Kaiserstraße 100
: umgezogen zur Goebenstraße 3 (Jordan GmbH & Co KG)
: Mai 1999 wurde das Unternehmen aufgelöst, Liquidator war Matthias Jordan (*&nbsp;15. Dezember 1945), letzte Geschäftsführer waren Thomas und Andreas Jordan.
: Tobias und Matthias Jordan anschließend in der Textilbranche
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* Kaufmann Werner Jordan, Düsseldorf,
: seit 1954 Friedrichstraße 73
: dann Friedrichstraße 110
: dann Friedrichstraße 17 (später dort Pelzhaus Gerson)<ref>Ohne Autorenangabeː ''Werner Jordan 70 Jahre''. In: ''Rund um den Pelz International'', 1972, Heft 10, S. 76.</ref>

*dessen Sohn Klaus Jordan
: 1958 in Köln auf der Hohestraße in eigenen Räumen
: 1983 wurde Klaus Jordan erneut zum Obermeister der Kürschnerinnung Köln-Bonn gewählt.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Klaus Jordan als Obermeister wiedergewählt''. In: ''Pelz International'', Nr. 12, Dezember 1983, S. 24.</ref>

Kürschnermeister ''Thomas Jordan'' (* 18. Januar 1940), † 14. November 1998), 1997 Geschäftsführer Kürschnermeister ''Matthias Jordan'' (* 15. Dezember 1945, war im Jahr 2004 nicht mehr berufstätig) und Kürschnermeister ''Tobias Jordan''. 1999 Auflösung der ''Pelzhaus Jordan GmbH Düsseldorf.''

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=== Pelzhaus Kimmeskamp ===
* Leo Kimmeskamp, Hindenburgwall 39: 1950 (Leo K.), 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1966 (Heinrich-Heinrich-Allee 37), 1967, 1973 (Pelzhaus Kimmeskamp), 1979 (1989 nicht mehr aufgeführt)
[[Datei:Pelzhaus Kimmeskamp, Düsseldorf, Heinrich-Heine-Allee (Briefkopf, 1971).jpg|mini|Briefkopf Pelzhaus Kimmeskamp (1971)]]
''Pelzhaus Kimmeskamp'' (Inhaber Frau Wieler-Kimmeskamp), Heinrich-Heine-Allee-37. Seit 1875 in Düsseldorf.

Im Jahr 1928 Düsseldorf meldete eine Fachzeitschrift, „das Pelzhaus Kimmeskamp, vorm. Wessoly, Hindenburgdamm 39 ''[die heutige Heinrich-Heine-Allee]'', das seit 1875 besteht, führt zurzeit einen größeren Neubau aus, durchgehend bis zur Neustraße. In den hinzugekommenen Räumen wird eine Spezialabteilung für Damen-Mäntel (Pelz) eingerichtet. Im Keller wird eine größere Tresoranlage zur Aufbewahrung von Pelzen geschaffen.“<ref>In: ''Das Pelzgewerbe'' Nr. 67, Leipzig, 4. Juni 1928.</ref> Im September desselben Jahres verkündete die Firma die Fertigstellung des angegliederten Neubaus.

Als letztes Familienmitglied führte Hilde Wieler-Kimmeskamp (7. Juni 1911; † 18. August 2003) geb. Busch das Unternehmen, jahrelang unterstützt von der als resolut bekannten Direktrice ''Fräulein Meising'' (* 1910; † nach 2000).

In den letzten Jahren ihres Bestehens gehörte die Firma zur Pelzhandelsgesellschaft Rosenberg & Lenhart, Frankfurt am Main, zeitweilig mit dem Werkstattleiter Klaus Müller, der bereits vor dem Besitzerwechsel dort tätig war.

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=== Pelz Kunze ===
[[Datei:Pelz Kunze, Düsseldorf (Logo 1969).jpg|mini|Pelz Kunze, Firmenschriftzug]]
* Pelz-Kunze KG, Heinrich-Heine-Allee 38: 1966, 1967; Martin-Luther-Platz 32: 1973, 1979, 1989 (1991 nicht mehr aufgeführt)
1967: Heinrich-Heine-Allee 38<ref name="Winckelmann 75" />f>

Im September 1962 eröffnete ''Erich Kunze'' in Düsseldorf auf der Düsseldorfer Heinrich-Heine Allee 38 die Firma ''Pelz Kunze KG'', hervorgegangen aus seinem seit 1951 am Kurfürstendamm und ab 1972 auf der Meinekestraße gelegenen exklusiven früheren Berliner Geschäfts. Persönlich haftende Gesellschafterin der von der Berliner Firma unabhängigen Pelz Kunze KG war ''Hildegard Kunze'', während ihr Ehemann ''Erich Kunze'' und der Kaufmann ''Konrad Hellermann'' kommanditistisch beteiligt waren. Der Berliner Betrieb beschäftigte rund 40 Mitarbeiter. Im August 1970 verlegte man das Düsseldorfer Geschäft mit Werkstatt zum Martin-Luther-Platz in das Gebäude des Simon-Bank-Centers.

Geführt wurde die Düsseldorfer Dependance von Kürschnermeister ''Joachim Frede'' (* 1924), der in Berlin bei Kunze gelernt hatte, und seiner Ehefrau ''Gisela Frede''. Joachim Frede kam aus Frankfurt am Main, wo er bei dem renommierte Pelzhaus Adolf Doll und Söhne gearbeitet hatte. ''Adolf Doll'' war ein bekannter selbständiger Kürschner mit vielen Ehrenämtern in Berlin - unter anderem Vorsitzender des deutschen Reichsbundes der Kürschner - er war Joachim Fredes Großvater. 1955 legte er in Koblenz seine Meisterprüfung ab und bestand gleichzeitig das Handelsabitur. Bis 1962 arbeitete er im Betrieb seines Vaters in Trier. Auch die Ehefrau Gisela kam aus der Pelzbranche, sie hatte ebenfalls das Kürschnerhandwerk im Berliner Stammhaus der Kunzes erlernt.<ref name="Qualitätspelze" />


Seine unterste Preisgrenze lag bei [[Nutriafell|Hochschurnutria]], eine mittlere Preislage im damaligen Pelzsortiment.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Mehr Laufkundschaft als am Kudamm''. In: ''Die Pelzwirtschaft'' Heft 10, Berlin 1972, S. 10-11.</ref>

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=== Lipsia ===
[[Datei:Einnähetiketten Düsseldorfer Pelzfirmen (Ausschnitt Lipsia).jpg|mini|hochkant=0.7|Lipsia, Webetikett]]

* Pelz Import Lipsia, Am Wehrhahn 25: 1955 (1. Eintrag), 1956; Am Wehrhahn 34: 1956, 1966, 1967; Oststr. 1: 1973 (Lipsia-Pelz-Import), 1979; Königsallee 28-30: 1989, 1991 (H. Kraft-Nastri)

Letzte Adresse: Königsallee 30; außerdem Am Wehrhahn 25, Eingang Oststraße (Werkstatt). 1967: Heinrich-Heine-Allee 38.<ref name="Winckelmann 75" />

Die Firma ''Lipsia'' gehörte, schon durch ihre hervorragende Lage in eigenen Räumen im Pavillon des neuerbauten Kö-Centers, zu den führende Pelzanbietern im hochpreisigen Bereich. Der Name Lipsia, lateinisch für Leipzig, wies auf die Pelzstadt Leipzig hin, von wo der griechische Inhaber in die Bundesrepublik gekommen war. Die Firma ''Lipsia Pelze Achilles Pappageorgis, Frankfurt am Main'' wurde am 10. März 1975 im Handelsregister gelöscht.<ref>HRG. ''A 16.678''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 285, S. 75.</ref>

Im Fachverzeichnis ist Lipsia erstmals im Jahr 1966 mit der Adresse Am Wehrhahn 30 eingetragen. Die letzten Geschäftsjahre befand sich dort nur noch die Werkstatt. Befreundet mit seiner Mitarbeiterin ''Helga Kraft'' überschrieb er ihr den Düsseldorfer Teil des Unternehmens, ein zweites Geschäft bestand wohl in Griechenland. Auffallend war Helga Krafts Vorliebe für etwas ungewöhnliche Pelzfarben, insbesondere rosa. Während der Zeit ihrer Selbständigkeit heiratete sie den Italiener ''Gennaro Nastri'' († Mai 2005), der eine florierende Eisdiele auf der Insel [[Capri]] besaß, und nahm dessen Namen mit an. Die Änderung im Handelsregister von ''Lipsia-Pelzimport Helga Kraft'' zu ''Lipsia Pelze Helga Kraft-Nastri'' erfolgte im Jahr 1982.<ref>''Neues aus dem Handelsregister''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 661, 17. September 1982.</ref>

Kürschnermeister ''Wilhelm Werner'', gelernt im Pelzhaus Jordan, Friedrichstraße, war seit 1974 bis kurz vor Schließung der ''Lipsia Pelze Haute Couture GmbH'' Werkstattleiter im Atelier auf dem Wehrhahn und führte die Anproben auf der Königsallee aus. Anschließend ging er zu den Brüdern ''Slupinski'', beide selbst Kürschnermeister, ebenfalls auf der Königsallee.

Im Jahr 1995 erfolgte der Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe; in die Geschäftsräume zog das ebenfalls inhabergeführte Damenmodegeschäft ''[[Albert Eickhoff|Eickhoff]]'', vorher Königsallee 56. Seit 2014 befindet sich dort das französische Modehaus ''[[Christian Dior]]''. Die Werkstatteinrichtung übernahm das Pelzhaus ''Erna Schäfer'', Nordstraße 110, später Münsterstraße 27, zu dem auch eine der Verkäuferinnen wechselte, eine der Schwestern von Helga Nastri.<div style="clear:both;"></div>

=== Pelzhaus Gebr. Loos ===
* Albert Loos, Pfalzstr. 11: 1950, Ackerstr. 122: 1953, 1954; Paul Loos, Duisburger Str. 5: 1953; Paul Loos, Duisburger Straße 5: 1950, Blumenstr. 7: 1954; Gegr. Loos, Ackerstr 122: 1955 (1956 erstmals nicht mehr); Gebr. Loos, Duisburger Str. 5: 1955, 1956, 1957; Gebr. Loos, Klosterstr. 42: 1955, 1956, 1957, 1966, 1967, 1973 (1989 nicht mehr verzeichnet); Gebr. Loos, Nordstr. 25a: 1966, 1967 (1979 nicht mehr verzeichnet)

Gegründet wurde das ''Pelzhaus Gebr. Loos'' im Jahr 1924 von ''Albert Loos'' auf der Klosterstraße 38. Seine Söhne ''Paul'' und ''Walter Loos'' († 1970), beide Kürschnermeister, arbeiteten schon frühzeitig im väterlichen Betrieb mit. Als 1938 auf der Nordstraße 25&nbsp;a eine Filiale eröffnet wurde, betraute der Inhaber seinen Sohn Paul mit deren Leitung, während Walter Loos eine führende Position im Hauptgeschäft ausübte, bis er nach dem Tod seines Vaters dort die Geschäftsleitung übernahm. Als Walter Loos 1970 starb wurde das Geschäft auf der Nordstraße aufgegeben. Paul Loos widmete sich nun ganz dem, wie es hieß, eleganten Geschäft mit zwei großen Schaufenstern auf der Klosterstraße. In der Werkstatt arbeiteten fast durchgängig sieben bis acht Fachkräfte.<ref name="Qualitätspelze" />

''Franz Loos'' (* 1919 in Düsseldorf; † 31. Dezember 2006) war über 40 Jahre als Fellhändler tätig. Seit den 1980er Jahren bis zur Geschäftsaufgabe im Jahr 1998 führte sein Sohn das Geschäft weiter.

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=== Adolf Nagel ===
[[Datei:Plaudereien um Pelze, Adolf Nagel, 1965.jpg|mini|„Plaudereien um Pelze“ mit Widmung von Adolf Nagel]]
* Königstr. 8: 1950, 1953; Königstr. 7: 1954, 1955, 1956, 1957, 1966, 1967, 1973 --- Rolf Boucher, Königstraße 7: 1979, 1989, 1991
1967: Königstraße 7.<ref name="Winckelmann 75" />

Kürschnermeister Adolf Nagel hatte seinen exklusiven Laden auf der Königstraße, einer kurzen Nebenstraße der Königsallee, gegenüber dem Kö-Center.

Adolf Nagel war ein feingeistiger Mensch. Er verfasste ein 122 Seiten umfassendes, im Frühjahr 1965 erschienenes Poesiebändchen, „Plaudereien um Pelze“, in dem er auch profane, eher trockene Sachverhalte der Kürschnerei und Pelztierkunde gereimt zu erklären versuchte. Im Vorwort bemerkte er dazu: „Gespräche über Pelze waren während meiner jahrzehntelangen beruflichen Tätigkeit eine gewohnte Übung. Es lag zeitweilig verlockend nahe auch tangierende Themen miteinzubeziehen und mit dem gleichen heiteren Ernst zu behandeln. So gestaltete sich ganz von selbst manches sonst nüchterne Fachgespräch zu einer köstlichen und anregenden »Plauderei um Pelze«“. Bei Modenschauen in seinem Ladenlokal trug er schon einmal daraus vor:
{| align="left|"
| valign="top"|
: ''Südamerikanische [[Schmasche]]n''
: ''(Schmasche = totgebornes Lamm)''
: ''sind [[Borregos-Lamm|Boregos]], [[Embrosfell|Embros]]. Raschen''
: ''Laufs, gefärbt, geschoren, kam''
: ''[[Lincoln-Lamm|Lincoln]] an die erste Stell''
: ''als [[Bueno-Breitschwanz]]fell.
| valign="top"|
: ''Spanisch' Schmaschen: Lieferanten''
: ''der [[Caloyos|Calajos]], jedenfalls''
: ''leicht und haltbar und Garanten''
: ''guten Mantelmat'rials.''
: ''Seiner Güte wegen droht,''
: ''wie man sagt der »Kürschnertod«.''
| valign="top"|
: ''[…]''
|}

Im Jahr 1964 ging das Handelsgeschäft Adolf Nagel, Düsseldorf im Wege des Rechtsgeschäfts auf ''Rolf Boucher'' (* 29. September 1937), Kürschnermeister aus Nürnberg, über.<ref>HRA 4653</ref> In der Wintersaison 2001/02 beendete Boucher den Düsseldorfer Geschäftsbetrieb mit einem Räumungsverkauf bei einer angemeldeten Warensumme von 3,8 Millionen Mark und zog mit seiner Ehefrau ''Angelika'' in die Gegend von [[Baden-Baden]], wo er 2007 wieder einen Gewerbebetrieb „zur Herstellung von Damenoberbekleidung aus Pelzen“ mit einem „Einzel- und Großhandel mit Damenoberbekleidung aus Textilien, Leder und Pelzen“ anmeldete.

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=== Pelzhaus Schenkenbach ===
[[Datei:Furrier in Düsseldorf Schenkenbach 09-08-16.jpg|mini|Pelzhaus Schenkenbach 140 Jahre (2009)]]
* Johann Schenkenbach, Mittelstr. 1: 1950, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1966, 1967, 1973, 1979, 1989 (Pelzhaus Schenkenbach), 1991
{{Commonscat|Pelzhaus Schenkenbach}}

Das heute und über lange Zeit älteste, auch 2019 noch bestehende Pelzgeschäft Düsseldorfs ist das ''Pelzhaus Schenkenbach'' in der Altstadt auf der Mittelstraße 1. Offiziell nahm das zwar die benachbarte Firma Wolff für sich in Anspruch, dies war jedoch nur durch die ehemalige Übernahme der älteren Firma der Geschwister Schwenkenberg zustande gekommen. Die Beschreibung aus dem Jahr 1971 traf auf das zwischenzeitlich vorsichtig renovierte Ladenlokal durchaus auch im Jahr 2019 noch zu: „Man sieht es diesem eleganten Geschäft äußerlich nicht an, dass es eine über 100jährige Tradition wahrt und zu den ältesten seiner Art am Platze gehört, aber man spürt in seinen vornehm ausgestatteten Räumen die gediegene Atmosphäre, die jenen Unternehmen anhaftet, wo über Generationen hinweg fachtüchtige und solide Handwerksmeister ihre Arbeit präsentieren.“<ref name="Qualitätspelze" />

Der Gründer ''Johann Schenkenbach'' (* 1840 in Arnoldsdorf (Kreis Neiße); † 1909) kam im Jahr 1866 nach Düsseldorf und heiratete hier die Düsseldorferin ''Wilhelmine Weißmüller''. Im Jahr 1868 eröffnete er in der Straße Am Stadtbrückchen 1 ein Pelzgeschäft, wie damals üblich mit Schirmen, Herrenhüten und Stöcken. Laut dem Verzeichnis der Bürgermeisterei Düsseldorf zahlte er an Steuern im ersten Jahr sechs Reichstaler. Bald darauf erfolgte der Umzug in die ''Flinger Straße'', neben dem heutigen Laden (im Jahr 1888 noch die Nr. 21), das ist das Eckhaus zur Mittelstraße.<ref>Adressbuch Düsseldorf 1889</ref> Düsseldorf fing um diese Zeit durch die einsetzende Industrialisierung erst an, eine Großstadt zu werden. Der damit verbundene Aufschwung trug zur Entwicklung der Stadt und auch des Pelzhauses bei. Zudem scheint Johann Schenkenbach im Düsseldorfer Brauchtum gut vernetzt gewesen zu sein, „als Meister des rheinischen Humors“ spielte er im Vereinsleben eine bedeutende Rolle. Bereits 1906 kann er das Grundstück Mittelstraße 1 erwerben, wo die Firma noch im Jahr 2019 besteht.<ref name="Qualitätspelze" />

Der älteste Sohn und Nachfolger ''Jean Schenkenbach'' (* 1873 in Düsseldorf; Ehefrau ''Anna Katharina Schenkenbach''), legte im Jahr 1909 die Meisterprüfung im Kürschnerhandwerk ab. Er modernisierte den Laden und spezialisierte sich ab jetzt auf die immer stärker in Mode gekommenen Pelze. Die Werkstatt wurde mit einem neun Monate dauernden Umbau erweitert, unter der Zunahme des neuerworbenen Nachbargrundstücks und eine großzügigen Schaufensterpassage wurde geschaffen. Es wurden für die Pelzverarbeitung wichtige, gut belichtete Arbeitsräume geschaffen sowie technisch moderne [[Pelzaufbewahrung]]sräume mit den notwendigen Sicherungsanlagen, die durch einen Personenaufzug miteinander verbunden sind. Die damals geschaffene großzügige Außenwerbung befindet sich noch 2019 an der Hausfront.<ref name="Qualitätspelze" />

Jeans Sohn, ''Hans Schenkenbach'' (* 1910; Ehefrau ''Edith, geb. Weyand''), lernte das Kürschnerhandwerk im elterlichen Betrieb und bildete sich anschließend in seinem Beruf und im kaufmännischen Bereich im In-und Ausland weiter. Im Januar 1933 legte er in Berlin seine Meisterprüfung ab. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg im Jahr 1945 übernahm er den elterlichen Betrieb. Achtzehn Jahre nach Kriegsende, im Jahr 1963 erfolgte ein Totalumbau des firmeneigenen Geschäftshauses, zu dem auch ein Schaufenster auf der Flinger Straße gehört.<ref name="Qualitätspelze" />

1967 legte der heutige Inhaber, ''H.-Bernd Schenkenbach'', in Düsseldorf in vierter Generation seine Meisterprüfung ab. Er hatte zuvor seine Berufserfahrung in den Weltstädten Zürich, London, Stockholm, Montreal und New York gesammelt.<ref name="Qualitätspelze" /> Im Jahr 2014 wurde er zum Obermeister der inzwischen stark verkleinerten Kürschnerinnung Düsseldorf gewählt.<sup>Stand 2019</sup>

Für den Verkauf übernahm die Firma zwei der Schwestern von Frau ''Nastri'' (Frau ''Jung'' vorher bei ''Erna Schäfer'', Nordstraße), der Inhaberin des ehemaligen ''[[#Lipsia|Pelzhauses Lipsia]]'' auf der Königsallee.

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=== Slupinski ===
[[Datei:German furrier's Slupinski, Düsseldorf 2.jpg|mini|Slupinski (2009)]]
* Heinr. Slupinski, Alleestraße 44: 1950; Graf-Adolf-Str. 106: 1953, 1954, 1955, 1956, 1957; 1966 (Heinrich Slupinski jr.), 1967; Heinz Slupinski, Marktstr. 16-18: 1973, 1979; P. & A. Slupinski, Königsalllee 92: 1989, 1991

{{Commonscat|Slupinski}}
Nachdem ''Lipsia Pelze'' ihr Geschäft auf der Königstraße geschlossen hatte, war die Firma Slupinski in der Wahrnehmung unangefochten das feinste Pelzgeschäft in der Stadt. Eine Filiale befand sich im Schweizer Wintersportort [[St. Moritz]].

Peter und Alexander Slupinski, beide Kürschnermeister (Übernahme von den Eltern 1986), in Düsseldorf zuletzt Königsallee 92 (ca. bis 15. Dezember 1912, Anfang 2013).
: Gegründet 1920 <sup>http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/slupinski-die-maenner-fuer-alle-felle-gehen-1.1086966</sup>
: Via Maistra 10, 7500 St. Moritz, Schweiz‎ („Die Dieter Wyssbrod AG konzentriere sich auf den 2014 neu übernommenen Standort «Slupinski Furs» in St. Moritz.“<sup>http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/27244152</sup>)

Im August 1955 übernahm ''Heinz Slupinski'' (* 12. Dezember 1920) die Leitung des Unternehmens.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Heinz Slupinski wird 60''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 570, 5. Dezember 1980, S. 26.. </ref>

Immer wieder wurden Düsseldorfer Pelzbetriebe, trotz teilweise aufwändiger Sicherungsanlagen, von Einbrechern heimgesucht. Am 28. März 1974 wurden bei Slupinski Felle und Mäntel im Verkaufswert von wohl drei bis vier Millionen Mark gestohlen, für deren Wiederbeschaffung Heinz Slupinski eine Belohnung von 60.000 aussetzte. Die Einbrecher stahlen zuerst seine Geschäftsschlüssel bei einem Einbruch in die Privatwohnung, gelangten damit in die Geschäftsräume in der Altstadt und stellten die Alarmanlage ab. Es handelte sich bei der gestohlenen Ware zum Teil um bereits verkaufte, noch nicht ausgelieferte Ware.<ref>Anzeige der Firma: ''Belohnung DM 60.000,-''. --- Ohne Autorenangabe: ''Großeinbruch in der Düsseldorfer Altstadt. Schaden über 600.000,-. Belohnung DM 60.000,-. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 228, 5. Mai 1974, S. 16, 20.</ref>

Am 1. Oktober erfolgte ein Neueintrag im Handelsregister unter dem Namen ''P. und A. Slupinski'', Düsseldorf, Königsallee 27; die Gesellschafter waren jetzt Peter und Udo Alexander Slupinski.<ref>''Neues aus dem Handelsregister''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 736, 9. März 1984, S. 9.</ref>

Peter Slupinski pflegte als Hobby das Polospiel. Er siegte mit seinem Team bei einem Turnier in [[Sao Paulo]], Brasilien, zu dem 25 Mannschaften angetreten waren. Im Jahr 2009 war er zweiter Vorsitzender das Rhein Polo Clubs.

Als das Pelzhaus Lipsia auf der Köngsallee im Jahr 1995 schloss, kam dessen Werkstattleiter Wilhelm Werner zu Slupinski. Er blieb hier bis zum Eintritt in seinen Ruhestand, half jedoch noch weiterhin bei entsprechendem Arbeitsanfall aus.
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=== Pelze Toursel ===
{{Mehrere Bilder | align =right | Richtung = horizontal | Kopfzeile = Pelze Toursel | Bild1 = Pelze Toursel, Firmengeschichte (18).JPG | Breite1 = 118 | Untertitel1 = Ladenlokal | Bild2 = Pelze Toursel, Firmengeschichte (29a).jpg | Breite2 = 235 | Untertitel2 = Das Ladeninnere nach einem Umbau im Jahr 1980 | Bild3 = Pelze Toursel, Firmengeschichte (34).jpg | Breite3 = 117 | Untertitel3 = Der Farnhof}}

* Kölner Str. 63: 1966, 1967, 1973, 1979, 1989, 1991
{{Commonscat|Pelze Rudolf Toursel}}

Der Verkaufraum des Kürschnermeisters ''Rudolf Toursel'' (* 1931) auf der Kölner Straße 63, Nähe [[Worringer Platz (Düsseldorf)|Worringer Platz]], war klein, für ein Pelzgeschäft eher winzig. Dafür war sein Ruf als hervorragender Fachmann umso größer. Die Werkstatt befand sich eine Etage höher und der Laden war von dort nur, nach Eintreten eines Kunden so schnell wie möglich, durch das Treppenhaus über eine Hintertür zu erreichen. In denselben Räumen befand sich nach der Geschäftsaufgabe im Jahr 1991 bis 2007 die Kürschnerei von Kürschnermeister Alfred Klemm (* 29. Mai 1935), der seinen Betrieb ab Juli 1960 auf der Steinstraße 28 und bis dahin auf der Nordstraße 25a hatte.<ref name="Qualitätspelze" />)

Rudolf Toursel war humorvoll, gebildet und überzeugend bered. Nicht nur nach heutigen Sicherheitsbestimmungen unzulässig, ließ sich die von außen offene Ladentür nach verschiedenen Trickdiebstählen von innen nur noch durch das Drücken eines versteckten Knopfes öffnen. Als Toursel eines Tages mit der Waffe zur Herausgabe seines Geldes gezwungen werden sollte, gelang es ihm nach einem furchtlosen 20-minütigem Gespräch bei geöffneter Kasse, Inhalt etwa 500 Mark, und dem Hinweis, er könne ohne seine Hilfe den Laden nicht verlassen und er möge sich doch nicht durch eine solche Art von Einkommen sein Leben zerstören, den Räuber zur Aufgabe zu bewegen. Der nahm erschöpft das Magazin aus der Waffe um zu zeigen, dass sie nicht geladen sei, und der Inhaber ließ ihn mit 20 Mark frei. Sein späterer Kommentar: „Ganz cool war ich im Nachhinein jedoch keinesfalls!"<ref name="Aufzeichnungen Toursel" />

Toursel stammt aus einer alten Thüringer Kürschnerfamilie: Sein Urgroßvater ''Theodor Toursel'', Kürschnermeister und Fellhändler, gründete das Unternehmen im Jahr 1860 in [[Stadtilm]]. Auch der Großvater ''Eduard Toursel'' war in dem Beruf tätig, ebenso Rudolf Toursels Vater, sein Bruder, sein Onkel (''Fritz Toursel'', † 1994 im Alter von fast 90 Jahren) und seine Nichte Claudia (Tochter von Kürschnermeister Egon Toursel, ''Claudia Pelze'', Kürschnermeisterin in Potsdam).

Der Großvater von Rudolf Toursel gründete als Kürschnermeister und Fellhändler 1893 ein weiteres Stammhaus in [[Kranichfeld]], Thüringen. Nachdem sein Sohn Rudolf, der Vater von Rudolf II, Kürschner und Mützenmacher, in den Betrieb eingetreten war, nannten sie die Firma um in ''Eduard Toursel & Sohn''.<ref name="Aufzeichnungen Toursel" /> 1923 legte Rudolf Toursel sen, der Vater von Rudolf Toursel, mit 22 Jahren nach Absolvierung der Meisterschule die Meisterprüfung ab. Die Firma ''Egon Toursel'' aus Bernburg (Saale) gewann im ersten Pelzmodellwettbewerb der DDR im Jahr 1964 eine Medaille.<ref>Zeitschrift ''Der Brühl'' Nr. 3, Mai/Juni 1964, S. 14.</ref>

Der später nach Düsseldorf übersiedelnde Rudolf Toursel jun. war von 1949 bis 1951 als Kürschnergehilfe in Dessau-Roßlau. Von 1952 bis 1953 besuchte er die Kürschnerschule in Leipzig, wo er den Aufstand des 17. Juli miterlebte. Im September 1953 legte er die Meisterprüfung als Kürschner und Mützenmacher ab.<ref name="Qualitätspelze" /> In den Jahren 1956 bis 1963 arbeitete er als Meister bei der Firma ''Gustav Kriech'' in Frankfurt am Main. In dieser Zeit verfasste er die vielen, bis 1965 in der Fachzeitschrift „Rund um den Pelz“ erschienenen, mit detaillierten Zeichnungen versehenen Fachartikel über die Verarbeitung der unterschiedlichen [[Pelzarten]]. Am 1. April 1963 trat er als Mitinhaber in die Firma ''Beitz & Toursel'' ein. Nachkriegsbedingt herrschte bei vielen seiner Kürschnerkollegen noch lange ein großer Nachholbedarf an aktuellem Fachwissen.<ref name="Aufzeichnungen Toursel" />

Am 1. April 1965 übernahm er das von Kürschnermeister ''Werner Haase'' geführte Pelzgeschäfts, vormals Worringer Straße 122,<ref>Winckelmann, Fachadressbuch Nr. 65, 1957.</ref> mit Kürschnerei auf der Kölner Straße 63 unter dem neuen Namen ''Rudolf Toursel, Kürschnermeister'' Düsseldorf. Er sich bereits einen besonderen Ruf in der Branche erworben, so dass er noch im selben Jahr in den Vorstand der Kürschner-Innung Düsseldorf gewählt wurde, in dem er bis zu seiner Geschäftsaufgabe im Jahr 1990 tätig blieb.

In dem bis dahin trostlosen Hinterhof seiner Kürschnerei hatte er einen Farngarten angelegt, den er von seiner Werkstatt aus einsehen konnte. Von seinen Urlauben brachte er verschiedene Farnarten mit, die in dem schattigen Hof offensichtlich gut gediehen. Als alleiniger Einzelsieger wurde er Rahmen des nordrhein-westfälischen Wettbewerbs des Jahres 1984 „Mehr Grün in die Stadt“ ausgezeichnet und kam damit im Jahr darauf in das Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks. Rudolf Toursel erinnerte sich: „Leider kamen darauf viele Innenhofbesichtiger, jedoch wenig potentielle Kunden“.<ref>[[:Datei:Pelze Toursel, Firmengeschichte (34).jpg|Rudolf Toursel, Anmerkung zum Foto der Hofbepflanzung.]]</ref>

Auch noch im Ruhestand im rheinland-pfälzischen Luftkurort [[Straßenhaus]] pflegt er sein Hobbys weiter, Klavierspiel, Fotografie, ein Tagebuch und eine Familiengeschichte (gegen Ende 2016 mit 1700 handgeschriebenen DIN-A-4-Seiten), Lesen, Reisen und wieder ein großer Ziergarten mit etlichen selbstgestalteten künstlerischen Gartenobjekten. Bis gegen Ende 2016 entstanden etwa vierzig Gedichte. Er ist Mitglied in zwei Chören, wirkt in [[Neuwied]] in großen Projektchören mit (Schöpfung/Elias/Paulus). Häufig erfüllt er Wünsche für Moderationen und humoristische Vorträge. Im Jahr 2017 konnte man nach einer Veranstaltung „Kunst in den Gärten“ lesen: „Im Garten Toursel begegnete man als Besucher einem Herrn, der im Schatten von Bäumen und Sträuchern ruhend neben einer Mönchs-Statue Goethe-Gedichte rezitierte“.<ref>[https://www.blick-aktuell.de/Berichte/Heimische-Kuenstler-kamen-bestens-an-270840.html www.blick-aktuell.de: ''Jahrsfeld glänzte mit Kunst in kunstvollen Gärten. Heimische Künstler kamen bestens an.''] 12. Juni 2017. Zuletzt abgerufen 13. Januar 2018.</ref>

=== Unger Pelz-Import ===
* Erich Unger: 1956 (erster Eintrag); Pelze-Unger, Am Schwanenspiegel, Haroldstr. 32: 1957, 1966 (Pelze-Unger), 1967 (Unger Pelz-Import), 1973, 1979 (1991 nicht mehr aufgeführt)

Der erste Eintrag für einen ''Erich Unger'' im Fachadressbuch erfolgte 1956 für die Adersstraße 49. Bereits im folgenden Jahr war die Firma als ''Pelze-Unger'' unter der nicht weit entfernten, endgültigen Adresse Am Schwanenspiegel, Haroldstr. 32 als ''Pelze-Unger'' verzeichnet. Spätestens 1967 firmierte sie unter dem, den Handel herausstreichenden Namen ''Unger Pelz-Import'', im Gegensatz zu den sich hauptsächlich als Handwerksbetrieb profilierenden Konkurrenten.<ref>''Winckelmann'' Fachadressbücher der entsprechenden Jahre.</ref>

Die Firma Unger-Pelz-Import lag mit ihrem geräumigen Ladenlokal Nähe des Graf-Adolf-Platzes am Rand der City. Dies versuchte die Geschäftsführung durch eine intensive, auch preisbezogene Werbung wett zu machen. Sie geriet damit gelegentlich in Konflikt mit ihren Wettbewerbern. An der Fassade warb man mit der Abbildung einer Hand, mit der Aufschrift „Aus erster Hand“. Die Kollegen ließen es der Firma erfolgreich untersagen, weiterhin mit dieser Aussage zu werben. Mit der Begründung, das sei eine unzulässige Herausstellung, schließlich würde üblicherweise kein Kürschner, auch keiner der Mitbewerber Pelze aus zweiter Hand verkaufen.

Als die zuletzt von Frau Unger geleitete Firma etwa 1986 von dem Kürschnermeister ''Claus Fritzsche'' übernommen wurde,<ref>Winckelmann Fachadressbuch Nr. 96, 1988.</ref> kam es erneut zu einer Auseinandersetzung. Da das Unternehmen zuvor einen Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe veranstaltet hatte, durfte der neue Inhaber gemäß den damaligen Bestimmungen für zwei Jahre dort nur eine Werkstatt ohne Lagerverkauf unterhalten.

Nach Aufgabe der Geschäftsräume Am Schwanenspiegel eröffnete das Ehepaar auf der Felix-Klein-Straße 1 in Düsseldorf-Golzheim ein kleines Ladenlokal mit Werkstatt. Anfangs war der Inhaber Claus Fritzsche.<ref>''Winckelmann-Tabelle 1998-2000, Pelzeinzelhandel Nord = PLZ 00000-59999''.</ref> Für Anfang 2019 kündigte ''Elisabeth Fritzsche'', ''Modeatelier Fritzsche'', die Aufgabe des Geschäfts an.

=== Pelzhaus Vesterling ===
[[Datei:Einnähetiketten Düsseldorfer Pelzfirmen (Ausschnitt Vesterling).jpg|mini|Modellpelze Vesterling, Webetikett]]
* Bismarckstr. 63: 1966. Bismarckstraße 60: 1967, 1973 (Vesterling-Pelze); Oststr. 164: 1979, 1989
{{Commonscat|Vesterling Pelze}}

Die beiden Brüder und Kürschnermeister, ''Fredi Vesterling'' (* 25.08 1933 in Halberstadt/Harz; † 14.09.2010 in Düsseldorf) und ''Günter Vesterling'' gründeten die ''Pelzhaus Vesterling KG'' im Juni 1958 im damals neu errichteten Haus Bismarckstraße 60.<ref name="Qualitätspelze" /> Von dort zogen sie, nicht weit davon entfernt, 1969 in ein eigenes Mietshaus auf der Oststraße 164, fast gegenüber dem damaligen Kaufhaus Horten. Auf etwa 80&nbsp;qm Ladenfläche zeigten sie gediegen modische Pelze, die Werkstatt umfasste 90&nbsp;qm.<ref name="Qualitätspelze" />

Während der Schwerpunkt von Günter Vesterling auf der Werkstattarbeit lag, war dies bei Fredi die Geschäftsführung. Günter hatte seine Fachkenntnisse nach der Lehre in Betrieben in Düsseldorf, Luzern und Zürich vervollkommnet und 1960 mit der Meisterprüfung in Düsseldorf abgeschlossen.<ref name="Qualitätspelze" />

Fredi Vesterling war der am längsten amtierende Obermeister der Kürschnerinnung Düsseldorf. Im Jahr 1968 wurde er zum Stellvertreter gewählt, von 1972 bis 2008 war er Innungsobermeister, 1981 wurde er Vizepräsident des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks. Ab war er 1975 Fachdozent an der Meisterschule des Kürschnerhandwerks Düsseldorf und Mitglied des Meisterprüfungsausschusses, seit 1980 Vorstandsmitglied der Innungskrankenkasse Düsseldorf. Sein Hauptaugenmerk, in der Branche aufmerksam verfolgt, galt der Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs.<ref>Redaktion: ''Fredi Vesterling 50 Jahre.'' In: ''Pelz International'', September 1983, S. 57.</ref>

Im Jahr 1971 gaben die Brüder an, ausschließlich Pelze aus eigener Fertigung zu verkaufen. Zu der Zeit beschäftigten sie durchschnittlich acht bis zehn Mitarbeiter. Sie gehörten zu den ersten Düsseldorfer Kürschnern, die auf den internationalen Auktionen Rohware kauften.<ref name="Qualitätspelze" />

Nach einem Räumungsverkauf ab September 2007 setzten sich die beiden Brüder zur Ruhe. Fredi Vesterling starb im September 2010.

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=== Pelz-Wolff ===
* Hubert Wolff, Mittelstr. 8; Mittelstr 8/17: 1950, 1954, 1955 (8-17), 1956, 1957, 1966, 1967 (1973 nicht aufgeführt), 1979, 1989, 1991 (Wolff Pelzhaus)
{{Commonscat|Pelzhaus Wolff, Düsseldorf}}
* Letzte Adresse: Altstadt, Mittelstraße 17.

Das Pelzhaus Wolff führte sich mit seinem Gründungsdatum 27. Oktober 1806 auf die Familie ''Schwenkenberg'' zurück, die ihr Geschäft in der Altstadt, Bolkerstraße im Haus „Zum schwarzen Hündchen hatten“. Deren Angebot bestand hauptsächlich aus selbstgeferigten Fußsäcken und Galanteriewaren, wie Muffe, Pelzbesätze und auch Innenfutter für Herrenmäntel, Pelzmäntel in der späteren Art waren noch nicht bekannt.<ref name="Wolff 175" /> Unter der letzten Adresse der Firma Wolff, Mittelstraße 8, firmierte im Jahr 1863 Andreas Möller, ein Kappenmacher und Kürschner.<ref>Adressbuch Düsseldorf 1863.</ref>

[[Datei:Geschwister Schwenkenberg, Pelzwarenhandlung, Düsseldorf, Deckel eines Muffkartons (ca. 1900).jpg|mini|Deckel eines Muffkartons der Pelzwarenhandlung Geschwister Schwenkenberg]]
Der spätere Namensgeber Hubert Wolff stammt aus einer Familie mit einer noch weiter zurückreichenden Kürschnertradition. Die 1782 in Hagen in Westfalen durch den Kürschnermeister und Hutmacher J. B. Wolff als handwerkliche Hutmacherei gegründete Firma bekam um 1815 durch maschinell arbeitende Hutfabbriken überstarke Konkurrenz. Die Wolffs verlegten sich daher immer mehr auf die Kürschnerei.<ref>[[:de:Richard König, Rauchwarenhandlung|Richard König]]: ''200-Jahr-Feier im Hause Wolff-Pelze, Hagen. In: ''Die Pelzwirtschaft'' Heft 11, 30. November 1982, S. 54-58</ref> Im Jahr 1881 vermachte der kinderlos gebliebene ''J. B. Friedrich Wolff'' das Geschäft seinem Neffen ''Fritz Wolff'' (9 Kinder) für einen Abschlag von 6000 Goldmark und eine Jahresmiete von 450 Goldmark. Als einer der ersten Hagener Unternehmen erhielt er eine Eintragung ins Handelsregister, als ''Pelz- & Rauchwaren-Handlung Fritz Wolff jun.'' Im Jahr 1932 folgte ''Josef P. Wolff'' (* 29. Juni 1890), ältester Sohn von Fritz Wolff (* 29. Juni 1890).

Die beiden Brüder Hubert und Anton machten sich in Düsseldorf als Kürschner selbständig. 1920 übernahm der Kürschnermeister ''Hubert Wolff'' den Betrieb Schwenkenberg und legte mit dem ''Pelzhaus H. Wolff'' den Grundstein zu einem modernen, eleganten Pelzgeschäft. Zwanzig Jahre lang stand ihm seine Tochter Emmi, Düsseldorfs erste Kürschnermeisterin, zur Seite. Hubert Wolff leitete als Obermeister die Innung vom 19. Mai 1954 bis zum 10. September 1967.<ref name="KHD1" /> Als er 1971 starb, führte Emmi das Unternehmen zunächst allein weiter. Sie arbeitete dann den Neffen Werner Wolff und dessen aus der Damenoberbekleidung kommende Frau Irmgard als Nachfolger ein, bevor sie sich 1969 aus dem Geschäftsleben zurückzog. Lehrlingswart Werner Wolff erteilte nebenberuflich regelmäßig Berufsschulunterricht.<ref name="Wolff 175" />

In Hagen heiratete 1962 die Tochter von Josef P. Wolff, die Kürschnerin Tochter Christine Wolff, den Kürschnermeister Kurt Schleuter (* 16. Dezember 1929).<ref>Ohne Autorenangabe: ''200 Jahre Wolff-Pelze, Hagen''. In: ''Pelz International'', Nr. 10, Oktober 1982, Rhenania-Fachverlag, Hamburg, S. 20</ref><ref>Ohne Autorenangabe: ''Kürschnermeister Josef Wolff, Hagen, 75 Jahre alt.'' In: ''Rund um den Pelz'', Nr. 8 August 1985, Verlag Dr. Zühlsdorf, S. 73</ref><ref>[[:Datei:Pelzhaus Wolff, Düsseldorf, 125 Jahre (1931).jpg|Ohne Autorenangabe: ''125jähriges Geschäftsjubiläum - Die Firma Pelzhaus H. Wolff. vorm. Schwenkenberg in Düsseldorf'']]. In: ''Der Rauchwarenmarkt'' Nr. 127, Leipzig 24. Oktober 1931.</ref> Sein Sohn Kürschnermeister Jochen Schleuter und Ehefrau Ute Grünewald-Schleuter führen seitdem in Hagen die Firma unter dem auf das Alter bezugnehmenden Namen ''Wolff 1782'' als Mode- und Pelzhaus weiter.<sup>Stand 2018</sup> Eine weitere verwandte Wolff-Kürschner-Familie hatte von 1975 bis 1994 ein Pelzhaus in Bochum, Harmoniestraße 14.<ref>[https://www.northdata.de/Pelz+Wolff,+Bochum/HRA+1977 www.northdata.de: ''Pelz Wolff, Bochum †'']. Zuletzt abgerufen 3. Dezember 2018.</ref> Eine frühe Postkarte zeigt das dortige Geschäft ''Pelz Wolff'' auf der Bongardstraße.

== Sonstige ==
{{Commonscat|Clemens Grosse-Segerath}}
'''Clemens Große-Segerath''' firmierte von 1991 bis März 1995 mit seinem Betrieb unter der Postadresse Königsallee 21, auf der sogenannten „stillen Seite“ der Kö. Tatsächlich lag das Geschäft am hinteren Ende des Trinkaus-Centers, Trinkausstraße Ecke Heinrich-Heine-Allee, gegenüber von ''Pelzmoden Krampe''. Den Düsseldorfer Verkauf leitete seine Ehefrau, sein Hauptbetrieb mit Werkstatt war in Oberhausen, von wo aus er auch einen Pelzkonfektions-Großhandel betrieb. Als besonders kreativer Kürschner besaß er einen guten Ruf in der Pelzbranche. Besonders erfolgreich waren seine nappierten Herrenjacken und -mäntel aus Persianer, insbesondere in der braunen [[Surpersianer|Persianerfarbe „sur“]]. Im März 2016 verkündet Klemens Große-Segerath im Alter von 83 Jahren auch für Dortmund die bevorstehende Geschäftsaufgabe.

>>> DATEN?:
'''Jochen Korth''' war nur kurz in der Passage parallel der Königsallee. Am 25. August 1973 eröffnete er zusammen mit seiner Frau ''Renate'' das Fachgeschäft, dass „vorwiegend elegante Modelle im guten Genre“ führen sollte.<ref>Ohne Autorenangabe: ''Eröffnung des Pelzsalons Korth in Düsseldorf''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 197, 24. August 1973, S. 12.</ref> Der Kürschnermeister, Sohn des renommierten Frankfurter Rauchwarenhändlers ''Heinrich Korth'', Spezialität [[Zobelfell]]e, hatte sich diese exklusive Geschäftsadresse für seinen Geschäftsbeginn ausgesucht. Die Stadtsparkasse hatte dort ein neues Gebäude errichtet, mit einem „Kö-Passage“ genannten Durchgang von der Graf-Adolf-Straße zur Bahnstraße. Es bestand jedoch keine Notwendigkeit für die Passanten, diese Passage zu benutzen, es fehlte zudem die Großzügigkeit der übrigen Ladencenter. Obwohl sich hier die meiste Zeit neben weiteren Geschäften auch ein Kino befand, wurde die Passage mit den schwer zu vermietenden Ladenlokalen später zurückgebaut; Korth war zuvor zur Lindemannstraße 15b am Brehmplatz umgezogen. Anschließend verlegte er seinen Betrieb in die nahegelegene Rethelstraße 144. Nach der Geschäftsaufgabe, noch im besten Mannesalter, widmete er sich ganz seinem Hobby, der Modelleisenbahn. Er ist Vorsitzender eines Modellbahn-Clubs; die Vereins-Außenanlage mit 1300 Meter Gleisen auf einem ehemaligen Bahngelände in der Nähe des [[Unterbacher See]]s ist an bestimmten Tagen für die Öffentlichkeit zugängig.

'''Georg Krampe''' (* 27. Mai 1941, † 6. Oktober 2014) begann mit einem Ladenlokal auf der Kölner Straße, Haus Nummer 280, die Straße auf der sein Vater ''Fritz Krampe'' nicht nur einen Handel mit Fellen und Pelzwaren, sondern daneben eine Gaststätte betrieb. Seine Lehre hatte er in Düsseldorf im [[C. A. Herpich Söhne|Pelzhaus Herpich]] absolviert, als Geselle arbeitete er in den Düsseldorfer Werkstätten der Firmen ''Loos'', ''Lefin'' und ''Jordan'' (Friedrichstraße). Seine Meisterprüfung hatte er im Alter von nur 21 Jahren nach Besuch der Meisterschule Hamburg abgelegt, damit dürfte er wohl der jüngste jemals in Düsseldorf tätige Kürschnermeister gewesen sein. Bevor er sich Anfang 1966 unter dem Namen ''Pelzmoden Krampe'' selbständig machte, ging er noch als Zuschneider und Modellentwerfer für Pelzbekleidung ins Ausland.<ref name="Qualitätspelze" /> Lag sein Schwerpunkt anfangs auf der Maßanfertigung, änderte sich dies nach seinem Umzug zur Trinkausstraße 1, etwa 1987<ref>Winckelmann Fachadressbuch 1988, S. 173.</ref>. Das Eckgeschäft lag zwischen der Königsallee und der und der Altstadt und hatte bald vor allem Laufkundschaft, für die meisten seiner bisherigen Kunden war sein Angebot jetzt zu modisch und zu hochpreisig. Im Dezember 2008 gab er sein Geschäft auf, wohl wegen einer sich bereits anbahnenden Krankheit, er starb im Jahr 2014.

== Pelze der Anna Maria Luisa von der Pfalz während ihrer Zeit in Düsseldorf, 1691 bis 1717 ==
''[[Anna Maria Luisa de’ Medici]]'' lebte seit ihrer Vermählung mit [[Johann Wilhelm (Pfalz)|Johann Wilhelm von der Pfalz]] („Jan Wellem“) im Jahr 1691 bis zu ihrer Rückkehr nach Florenz nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1717 als Kurfürstin von der Pfalz im Zentrum Düsseldorfs.

Weitere der noch vorhandenen Belege der Hofhaltung der Anna Maria Luisa von der Pfalz, außer dem bereits genannten über eine Pelzreinigung und Aufbewahrung durch den Kürschner ''Johann Welen'', nennen folgende Pelzteile, [[Pelzzutaten]] oder Pelz-Dienstleistungen, für die Kurfürstin oder als von ihr beabsichtigtes Geschenk, oft auf Veranlassung ihres Kammerdieners und Leibschneiders ''Arnold Rütten'':

* 1 Pelzhaube vom Hauben-Kürschner ''Johannes Bader''.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 119 (12. Juni 1691).</ref>
* 1 mit [[Zobelfell|Zobel]] gefütterter Pelz; ein grüner Samtpelz; 1 ½ [[Lot (Einheit)|Lot]] graue Seide sowie 1 ½ Lot weiße und isabellfarbene Seide, mit angehängtem Zettel über Verwendung für den Pelz der Kurfürstin; rosenfarbenes [[Moiré]] zu einem mit Zobel gefütterten Pelz, Weiß auf den grünen Samtpelz, an einen Pelz.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 143 (11. Februar 1692).</ref>
* 1 Pelzwerk [Innenfutter] aus 100 Mexikanischen [[Eichhörnchenfell]]en für 8 ½ Reichstaler und 1 ½ Reichstaler Macherlohn zuzüglich 1 Reichstaler für den [Über-]Rock vom jetzt als Beruf „Bundführer“ genannten ''Johann Wilhelm (Wolon)''.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 170 (30. März 1693).</ref>
* 1 [[Hermelinpelz]] an dem für 1 ½ Reichstaler Arbeitslohn anfiel, zuzüglich einer Veränderung von 30 Alb. [in Köln kamen 80 [[Albus (Münze)|Albus]] auf einen Reichsthaler]. 1 [[Rotfuchsfell|Fuchs]]-[[Muff (Kleidung)|Muff]] („Stuch“) für Franck aus Heidelberg für 12 Sn.[wohl [[Silbergroschen]]]. Beides vom Hof[[bandwirker]] ''Johann Vehlen''.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 189 (30. Januar 1694).</ref>
* 1 Pelzkragen für 45 Alb.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 198 (30. April 1694).</ref>
* Pelzkragen und Handschuhe für 40 Kr., für Güttigs Töchterchen.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 257 (14. Februar 1696).</ref>
* Pelzkanten an 2 Kleider für 12 ¾ Rtl. für Frau Steingens und 1 Paar Mützen (¾ Rtl.). Vom „Hofbundführer“ ''Johannes Wohlen (Wolon)'' für das Kind Güttigs 1 weißen Muff (¾ Rtl.), 1 Pelzkragen (¼ Rtl. 5 Alb.) und 1 Paar Pelzhandschuhe (20 Alb.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 308 (13. April 1697 für Pelzkanten; Rest undatiert).</ref>
* Laut einer vom „»Hofbundsführer« ''Johannes Nolon (Nohlen)'' für die Anfertigung gemäß der durch Kammerdiener und Leibschneider Rütten überbrachten Anordnung der Kurfürstin von 1 Muff („Stauchen“ [besonders ein kurzer enger Muff]) und 1 Pelzkragen für das Töchterchen des Güdig („Judeligs“) (2 Oberländische Gld.) sowie 1 „Fantanzsche“ (1 Oberländischer Gld.)“.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 334 (26. September 1697).</ref>
* 1 Moskowitische [[Bärenhaut]], gekauft beim „Buntfrärs“ ''David Geilmeyer''.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 466 (18. März 1702).</ref>
* 2 Garnituren Hermelin wurden vom Hofkürschner ''Franz David Geilmeier'' gesäubert und gebleicht und eine Garnitur aus 32 Stück Hermelin, das Stück zu 32 Sbr. (16 Rtl.) „sowie Auffrischung des Alten (3 Rtl.)“.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 499 (15. Dezember 1702).</ref>
* 1 Pelz-[[Fibel (Schließe)|Falbula]] (24 Gld.), 1 blaue Falbula (12 Gld.), 1 rosenfarbene (15 Gld.) und eine kaffeefarbene mit Silber (25 Gld.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 531 (28. Dezember 1703).</ref>
* Vom Kürschner ''Franz David Geilmeier'' 1 [[Palatin (Kragen)|Palatine]] aus 3 Zobeln (20 Rtl.), 1 Kräglein dazu (2 Rtl. 30 Sbr.), 1 Paar Samthandschuhe (1 Rtl. 30 Sbr.), Bleichen von 8 Ellen Hermelin für die Kurfürstin (8 Rtl.) und Fertigung von 2 ¼ Ellen neuen Hermelin (5 Rtl.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 592 (16. Januar 1705).</ref>
* Vom Kürschner ''Franz David Geilmeier'' 1 Paar weiße Samthandschuhe mit weißem englischen [[Kaninfell|Kaninchenfutter]] für 2 Rtlr. 30 Sbr. (2 Rtl. 40 Alb.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 1., S. 650 (9. März 1706).</ref>
* Dem Kürschner ''Franz David Geilmeier'' in Auftrag gegebene 1 Paar schwarze Samthandschuhe mit Englischem Kaninchenfellfutter (2 Rtl. 30 Sbr.) und Macherlohn (15 Sbr.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 762 (6. April 1709).</ref>
* Vom Kürschner ''Franz David Geilmeier'' bestellt 1 Paar weiße Samthandschuhe mit weißem englischen Kaninchenfutter aus 5 Stück Kaninchen.<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 804 (17. März 1710).</ref>
* Per Postwagen 6 [[Silberfuchsfell|schwarze Füchse]] (362 Gld. 12 Sbr.) und 2 Muffs (6 Gld. 10 Sbr.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 835 (10. Dezember 1710).</ref>
* 1 goldsilberne Kette mit Fransen für den Muff des kleinen Zwergs der Kurfürstin (10 Rtl.) sowie 1 Silberring für den Muff (2 ½ Rtl.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 879 (25. September 1711).</ref>
* 7 „Zimber“ [1 [[Zimmer (Einheit)|Zimmer]] = 40 Stück] Moskauer feine Hermeline für 98 Rtl. (95 Rtl. 44 Alb.) vom Frankfurter Kaufhändler ''Johann Peter Thiel(en).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 891-892 (29. Dezember 1711).</ref>
* 2 Stück aus 7 „[[Zimmer (Einheit)|Zimer]]“ Hermelin gearbeitete „Handreck“, einer davon mit Falbeln und Schwänzen, der andere mit Schwarzscheckigen verziert, für 30 Rtl. Arbeitslohn, und 1 Hermelin-Staupe mit Fey [&#8203;[[Fehfell]]&#8203;] gefüttert, wozu die Hermeline gegeben wurden (6 Rtl.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 892 (29. Dezember 1711).</ref>
* Ein Überrest des Fellwerks wurde geputzt (9 Sbr.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 898 (29. Januar 1712, Auftrag vom 5. Oktober).</ref>
* Vom Hofkürschner ''Franz David Geilmeier'' gefertigtes Paar Samthandschuhe mit Englischem Kaninchenfutter aus 5 Fellen (2 Rtl. 30 Sbr.) und Macherlohn (15 Sbr.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 905 (26. März 1712).</ref>
* Pelze und Fellwerk wurden geputzt (15 Gr.)<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 934 (29. November 1712).</ref>
* Pelze und Fellwerk wurden geputzt (1 Rtl. 5 Sbr.) und eine Bärenhaut repariert (1 Rtlr. 5 Sbr.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 981 (7. November 1713).</ref>
* 3 reiche Pelzsachen (45 Rtl.), 2 desgleichen (24 Rtl.), 2 Muffs (2 Rtl.), 1 Schärpe (35 Rtl.), 632 Ellen [[Chenille]] (21 Rtl. 4 Sbr.), 1 Muff (2 Rtl.) und anderes, bezahlt an die Witwe ''Picard (Pickart).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 1040 (28. Februar 1715).</ref>
* Von der Witwe Picard 1 Kinderhaube (5 Rtl.), 1 grauer Muff (4 Rtl.), 1 Fächer (1 Rtl. 30 Sbr.) und 6 Paar Handschuhe (1 Rtl. 30 Sbr.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 1076 (17. Dezember 1715).</ref>
* Auf Bestellung vom Hofkürschner ''Franz David Geillmeyer'' gearbeitete Arbeiten, und zwar Füttern 1 Nachtrock mit 2 Moskowitiwschen [[Luchsfell|Luchs-Fellen]] (10 Rtl.), für die Ärmel 26 Stück [[Feh (Kleidung)|Grau-Wercks-Felle]] (9 Rtl.) und Macherlohn ( 1 Rtl. 30 Sbr.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 1141 (30. Dezember 1716).</ref>
* Vom Schneider ''Matthiaß Zeltz'', neben anderem, Arbeitslohn für 1 Pelzrock (1 Rtl.).<ref>Jürgen Rainer Wolf (Hsgr.): ''Die Kabinettsrechnungen der Kurfürstin Anna Maria Luisa von der Pfalz (1667–1743)'', Band 2., S. 1158 (12. April 1717).</ref>

== Daten ==
{|
|-
! colspan="4"|Obermeister der Kürschnerinnung seit ihrer Gründung im Jahr 1934:
|-
| Franz Häupler ||1934 || bis || 1. Juni 1945<ref name="KHD1" />
|-
| Carl Langner ||1. Juni 1945 || bis || 9. Februar 1951<ref name="KHD1" />
|-
| Franz Häupler || 9. Februar 1951 || bis || 19. Mai 1954<ref name="KHD1" />
|-
| Hubert Wolff || 19. Mai 1954 || bis || 10. September 1967<ref name="KHD1" />
|-
| Karl Heinz Schäfer || 24. Mai 1968 || bis || 18. Mai 1972<ref name="KHD1" />
|-
| Fredi Vesterling || 18. Mai 1972 || bis || 2008<ref name="KHD1" />
|-
| Alexander Slupinski || 2008 || bis ||
|-
| Bernd Schenkenbach || 2014 || bis ||
|-
| || Beispiel || bis || Beispiel
|}
* In der Zeit seit Gründung [? Gleichschaltung und Umstrukturierung der Handwerksorganisationen nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ] der Innung im Jahr 1934 bis zum Jahr 1973 wurden, bei wohl jeweils regulärer dreijähriger Lehrzeit, etwa 170 Kürschnerlehrlinge ausgebildet, aus Düsseldorf, Neuss und Umgegend kommend. Die etwa 350 ausgebildeten Pelznäherinnen hatten eine Lehrzeit von zwei Jahren.<ref>Handschriftliche Listen: ''Lehrlings-Verzeichnis I der Kürschner-Innung Düsseldorf ab 1. Juni 1935''; ''Stammrolle II. der Pelznähanlernlinge''; ''Stammrolle III. der Pelznähanlernlinge''.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.din.de/go/nid Website des NID]
{{Commonscat|Furriers in Düsseldorf|Kürschner in Düsseldorf}}
* [https://www.din.de/blob/273814/df169da4b7aad0334e418d740f191873/nid-jahresbericht-2017-data.pdf NID Jahresbericht 2017], PDF (742 KB)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references >
<references />
<ref name="75 J. W. Jordan">Ohne Autorenangabe: ''75. Geburtstag von F. W. Jordan''. In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 272, 14. Februar 1975, S. 12.</ref>

<ref name="Adressbuch 1889">J. Schmitz: ''Adreß-Buch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für das Jahr 1889. Nach dem Stande vom 15. November 1888''. Nachdruck Verlag Beleke, Essen 1989.</ref>

<ref name="Aufzeichnungen Toursel">Aufzeichnungen Rudolf Toursel, 28. November 2016.</ref>


<ref name="Branchenbuch 1941">[https://digital.zlb.de/viewer/fulltext/15849340_1941/569 ''Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin, Reichspostdirektion Berlin'' (Hsgr.). ''Branchen-Fernsprechbuch''. Ausgabe 1941]. Zuletzt abgerufen 21. März 2018. </ref>

<ref name="KHD1">''Chronik der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf: 25. Kürschner-Innung''. Kopie vom 24. August 2006.</ref>

<ref name="Goldener Meisterbrief">Ohne Autorenangabe: ''Goldener Meisterbrief für Karl Buchheim''. In: ''Pelz & Design'', 1982/3. - Mit gleichem Text in: ''Pelz International'', 6-7/1982, S. 29.</ref>

<ref name="Haute Fourrure">Ohne Autorenangabe: ''Haute Fourrure - Hanns Bisegger''. Zeitschrift ''Hermelin'', 1957 Nr. 1/2, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin, Leipzig, Wien, S. 35. </ref>

<ref name="Manes 2">[[Philipp Manes]]: ''Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte''. Berlin 1941 Band 2. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 49 ([[commons:Category:Collection G. & C. Franke|Kollektion G. & C. Franke]]). </ref>

<ref name="Manes 3">[[Philipp Manes]]: ''Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte''. Berlin 1941 Band 3. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 129 ([[:Datei:Philipp Manes, Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940 - Versuch einer Geschichte (4).jpg |→ Inhaltsverzeichnis]]). </ref>
<ref name="Winckelmann 75">''Winckelmann Fachadressbuch der Rauchwaren u. Pelzwirtschaft und des Kürschnerhandwerks Deutschland''. Nr. 75, Ausgabe 1976, Winckelmann Verlag, Frankfurt am Main, S. 145-146.</ref>

<ref name="Manes 4">[[Philipp Manes]]: ''Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte''. Berlin 1941 Band 4. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 150-152, 327-328 ([[:Datei:Philipp Manes, Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940 - Versuch einer Geschichte (5).jpg |→ Inhaltsverzeichnis]]). </ref>

<ref name="Nasse">[[:Datei:Amerikas Pelzindustrie - Ergebnisse einer Studienreise deutscher Kürschner und Pelzwarenfabrikanten, Max Nasse.jpg|Max Nasse: ''Amerikas Pelzindustrie - Ergebnisse einer Studienreise deutscher Kürschner und Pelzwarenfabrikanten'']]. Reichsbund der Deutschen Kürschner, Bezirksverband Berlin und Brandenburg e. V., Berlin, 1925, S. 2.</ref>

<ref name="Modeopfer">[http://www.modeopfer110.de/mode/labels/jobis.html] www.modeopfer110.de: ''JOBIS''. Abgerufen 23. März 2017. </ref>

<ref name="muku2014">[http://www.muku-bielefeld.de/hanns-bisegger-wettbewerb/223-witthaus-steht-der-bisegger-stiftung-vor] www.muku-bielefeld.de, Musik- und Kunstschule Bielefeld, Thomas Güntter: ''Witthaus steht der Bisegger-Stiftung vor''. 1. November 2014. Abgerufen 23. März 2017. </ref>

<ref name="Qualitätspelze">Ohne Autorenangabe: ''Qualitätspelze sind eine solide Geldanlage. Düsseldorf - ein Zentrum der deutschen Pelzmode''. In: ''Wirtschaftsberichte'' Nr. 19, 15. Oktober 1971, Tüffers Auskunftei und Wirtschaftsverlag GmbH, S. 3-15.</ref>

<ref name="Wolff 175">Ohne Autorenangabe: ''175 Jahre Pelz-Wolff Düsseldorf''. In: ''Pelz International'' Nr. 10, 1981, S. 40.</ref>
</references>

== TEST ==


[[Kategorie:Normungsorganisation]]
<center>{{Benutzer aus|color 1=#BE81F7|color 2=#BE81F7|color 3=black|letter size=25px|image=[[File:Coast watch (1979) (20660507185).jpg|55px]]|text size=11px|text=Dieser Benutzer hat {{Benutzer:Kürschner/Beitragszahl}} Bearbeitungen beigetragen.}} {{Benutzer:Hannes Röst/Vorlage/Sichter/Tabelle|Kürschner}}{{Benutzer:Emergency doc/Vorlage:Userstats|Tag=10|Monat=08|Jahr=2008|Name=Kürschner}} {{Benutzer:FNDE/Vorlage/Danke/v2}}{{Benutzer:FNDE/Vorlage/Danke/v1}}{{Babel field|color 1=#BBBBBB|color 2=#DDDDDD|letter code size=1.5em|letter code=[[File:WikiEule auf WikiCon 2016 in Stuttgart (1) (cropped).jpg|40px|center|]]|text size=1em|text=<center>Dieser Benutzer wurde nominiert für die<br />'''[[WP:WikiEule 2016|WikiEule 2016]]'''.</center>}}</center>{{absatz}}
[[Kategorie:Organisation (Bibliothekswesen)]]
[[Kategorie:Archivwesen (Deutschland)]]
[[Kategorie:Organisation (Museum)]]
[[Kategorie:Organisation (Verlagswesen)]]
[[Kategorie:Museumswesen (Deutschland)]]
[[Kategorie:Gegründet 1927]]
[[Kategorie:Organisation (Berlin)]]

Version vom 3. Juni 2019, 12:57 Uhr

Normenausschuss Information und Dokumentation (NID)
Website http://www.din.de/go/nid
Gründung 1927
Fachbereiche 8[1]
Laufende Projekte 47[2]
Anzahl gültiger Normen 255[3]
Gültige Spezifikationen 2[4]
Nationale Gremien
Anzahl Gremien 8[1]
Europäische Gremien
Anzahl Gremien 0[5]
Internationale Gremien
Anzahl Gremien 58[6]

Der Normenausschuss Information und Dokumentation (NID), bis 2015: Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NABD)[7] im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. ist für die nationale Normung verantwortlich: Für das Erstellen, Publizieren, Erhalten, Wiederauffinden, Vermitteln und für die Nutzung von Dokumenten und Daten in allen Bereichen des Informationswesens (Archive, Bibliotheken, Dokumentationsstellen, Museen, Verlage, Buchhandel etc.) Daneben nehmen die Experten des NID auch zu internationalen Normungsvorhaben Stellung, entwickeln eigene Normungsinitiativen und vertreten die nationalen deutschen Interessen in den internationalen Normungsgremien.

Geschichte

Der NID ist einer der ältesten Normenausschüsse des DIN überhaupt (Gründung 1927). Die älteste DIN-Norm aus seinem Zuständigkeitsbereich wurde im Jahr 1928 erstmals veröffentlicht: DIN 1501 „Bibliothekswesen - Zeitschriften - Ordnungsleiste auf der ersten Umschlagseite“.

Normgebiete

Normungsarbeiten werden für folgende Bereiche und Gebiete festgelegt:

  • Datenelemente,
  • Transliteration,
  • Bibliotheksmanagement,
  • Leistungsindikatoren für Bibliotheken,
  • Nummerungssysteme,
  • Codierungssysteme,
  • Bestandserhaltung und
  • Archiv- und Schriftgutverwaltung.[8]

Als Ergebnis der Normungsarbeiten auf dem Gebiet der Transliteration und Transkription sind unter anderem Umschriften von kyrillischen, griechischen, hebräischen, armenischen, georgischen, arabischen, persischen, kurdischen oder chinesischen Buchstaben bzw. Zeichen in das lateinische Alphabet zu nennen.

Im Bereich der Nummerungssysteme sind insbesondere die Normungsprojekte und -ergebnisse zu den Internationalen Standardnummern für Bücher und andere monographische Veröffentlichungen (ISBN) sowie für fortlaufende Sammelwerke (ISSN) bekannt. Weitere Internationale Nummerungssysteme wurden für Ton- und Videoaufnahmen (ISRC), für Musikalien (ISMN und ISWC) oder für Sammlungen (ISCI) erarbeitet. Auch an der Erarbeitung und Aktualisierung der Ländercodes der Reihe ISO 3166 wirkt der NID seit 1971 mit. Auf dem Gebiet der Bestandserhaltung betreut der NID Normungsprojekt mit Anforderungen an den Bau von Archiven und Bibliotheken oder an die Aufbewahrung und langfristige Sicherung von Archiv- und Bibliotheksgut. Außerdem werden Normungsprojekte im Bereich der Informationstechnik betreut. Dazu gehören Projekte wie die digitale Langzeitarchivierung, Metadatenformate, RFID-Technologien, persistente Identifikatoren oder Dateiformate wie PDF.

Wichtige Publikationen (Auswahl)

  • DIN 67700: Bau von Bibliotheken und Archiven - Anforderungen und Empfehlungen für die Planung. Beuth Verlag, 2017.
  • ISO 15836-1: Information and documentation - The Dublin Core metadata element set - Part 1: Core elements. Beuth Verlag, 2017.
  • Umschriften in Bibliotheken - Anwendung, Verfahren, Tabellen. 1. Auflage. Beuth Verlag, 2011, ISBN 978-3-410-20311-7.
  • Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken. 5. Auflage. Beuth Verlag, 2015, ISBN 978-3-410-25411-9.
  • DIN Taschenbuch 343: Bibliotheks- und Dokumentationswesen. 4. Auflage. Beuth Verlag, 2018, ISBN 978-3-410-28050-7.
  • Records Management nach ISO 15489 - Einführung und Anleitung. Beuth Verlag, 2018, ISBN 978-3-410-27509-1

Organisation

Der NID hat seine Sacharbeit derzeit in sieben Arbeitsausschüssen organisiert:

  • Arbeitsausschuss 01: Transliteration und Transkription
  • Arbeitsausschuss 02: Technische Interoperabilität
  • Arbeitsausschuss 07: Qualität - Statistik und Leistungsevaluierung
  • Arbeitsausschuss 09: Beschreibung und Identifizierung von Dokumenten
  • Arbeitsausschuss 10: Länderzeichen
  • Arbeitsausschuss 14: Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken
  • Arbeitsausschuss 15: Schriftgutverwaltung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Informationsobjekte

Die Tätigkeit des Arbeitsausschusses 02 ruht allerdings derzeit [Stand: Oktober 2012].

Vorsitzender des NID ist seit 2016 Mario Glauert (Brandenburgisches Landeshauptarchiv).[9]

Einzelnachweise

  1. a b NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Nationale Gremien auf www.din.de/go/nid
  2. NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Projekte auf www.din.de/go/nid
  3. NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Alle gültigen Normen auf www.din.de/go/nid
  4. NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Alle gültigen Spezifikationen auf www.din.de/go/nid
  5. NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Europäische Gremien auf www.din.de/go/nid
  6. NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Internationale Gremien auf www.din.de/go/nid
  7. Aus NABD wird NID, Pressemitteilung vom 26. Januar 2016
  8. NA 009 Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NID) Arbeitsgebiet auf www.din.de/go/nid
  9. Pressemitteilung vom 25. Januar 2016