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„Labroidei“ – Versionsunterschied

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== Merkmale ==
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Grund für die angenommene Verwandtschaft ist der kompliziert gebaute Kiefer- und Schlundkieferapparat, der eine vielseitige Anpassungen an unterschiedliche Ernährungsweisen ermöglichte. [[DNA-Sequenzanalyse]]n und Vergleiche lassen aber keine Verwandtschaft zwischen Lippfischen, Papageifischen und Odaciden auf der einen und Buntbarschen, Brandungsbarschen und Riffbarschen auf der anderen Seite erkennen. Die ähnliche Schädelanatomie muss unabhängig voneinander mehrmals entstanden sein <ref>Mabuchi, Miya, Azuma & Nishida: ''Independent evolution of the specialized pharyngeal jaw apparatus in cichlid and labrid fishes.'' BMC Evolutionary Biology 2007, 7:10 {{DOI|10.1186/1471-2148-7-10}}</ref><ref name="Wainwright et al.">Peter C. Wainwright et al.: ''The Evolution of Pharyngognathy: A Phylogenetic and Functional Appraisal of the Pharyngeal Jaw Key Innovation in Labroid fishes and Beyond.'' Syst Biol (2012) {{DOI|10.1093/sysbio/sys060}}</ref>.
Grund für die angenommene Verwandtschaft ist der kompliziert gebaute Kiefer- und Schlundkieferapparat, der eine vielseitige Anpassungen an unterschiedliche Ernährungsweisen ermöglichte. [[DNA-Sequenzanalyse]]n und Vergleiche lassen aber keine Verwandtschaft zwischen Lippfischen, Papageifischen und Odaciden auf der einen und Buntbarschen, Brandungsbarschen und Riffbarschen auf der anderen Seite erkennen. Die ähnliche Schädelanatomie muss unabhängig voneinander mehrmals entstanden sein<ref>Mabuchi, Miya, Azuma & Nishida: ''Independent evolution of the specialized pharyngeal jaw apparatus in cichlid and labrid fishes.'' BMC Evolutionary Biology 2007, 7:10 {{DOI|10.1186/1471-2148-7-10}}</ref><ref name="Wainwright et al.">Peter C. Wainwright et al.: ''The Evolution of Pharyngognathy: A Phylogenetic and Functional Appraisal of the Pharyngeal Jaw Key Innovation in Labroid fishes and Beyond.'' Syst Biol (2012) {{DOI|10.1093/sysbio/sys060}}</ref>.


Für die Buntbarsche, Brandungsbarsche, Riffbarsche und einige andere mit ihnen verwandte Taxa wird eine neue taxonomische Gruppe, die [[Ovalentaria]] vorgeschlagen, deren Verwandtschaft sich vor allem auf molekularbiologischen Untersuchungen gründet und nur durch [[Morphologie (Biologie)|morphologische]] Merkmale an den Eiern der Tiere gestützt wird<ref name="Wainwright et al."/>.
Für die Buntbarsche, Brandungsbarsche, Riffbarsche und einige andere mit ihnen verwandte Taxa wird eine neue taxonomische Gruppe, die [[Ovalentaria]] vorgeschlagen, deren Verwandtschaft sich vor allem auf molekularbiologischen Untersuchungen gründet und nur durch [[Morphologie (Biologie)|morphologische]] Merkmale an den Eiern der Tiere gestützt wird<ref name="Wainwright et al."/>.

Version vom 20. März 2019, 13:27 Uhr

Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.

Hemigymnus fasciatus

Als Lippfischartige (Labroidei) wird in vielen Systematiken eine Unterordnung aus der Ordnung der Barschartigen (Perciformes) bezeichnet. In die Unterordnung werden die Familien der Lippfische (Labridae), der Papageifische (Scaridae), die Odacidae, die Riffbarsche (Pomacentridae), die Brandungsbarsche (Embiotocidae) und die Buntbarsche (Cichlidae) gestellt.[1][2]

Merkmale

Grund für die angenommene Verwandtschaft ist der kompliziert gebaute Kiefer- und Schlundkieferapparat, der eine vielseitige Anpassungen an unterschiedliche Ernährungsweisen ermöglichte. DNA-Sequenzanalysen und Vergleiche lassen aber keine Verwandtschaft zwischen Lippfischen, Papageifischen und Odaciden auf der einen und Buntbarschen, Brandungsbarschen und Riffbarschen auf der anderen Seite erkennen. Die ähnliche Schädelanatomie muss unabhängig voneinander mehrmals entstanden sein[3][4].

Für die Buntbarsche, Brandungsbarsche, Riffbarsche und einige andere mit ihnen verwandte Taxa wird eine neue taxonomische Gruppe, die Ovalentaria vorgeschlagen, deren Verwandtschaft sich vor allem auf molekularbiologischen Untersuchungen gründet und nur durch morphologische Merkmale an den Eiern der Tiere gestützt wird[4].

Zudem gehören die bisher in den Rang eigenständiger Familien gestellten Papageifische und Odaciden phylogenetisch zu den Lippfischen,[5] so dass diese als einzige Familie der Labroidei verbleiben.

Einzelnachweise

  1. Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  2. Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  3. Mabuchi, Miya, Azuma & Nishida: Independent evolution of the specialized pharyngeal jaw apparatus in cichlid and labrid fishes. BMC Evolutionary Biology 2007, 7:10 doi:10.1186/1471-2148-7-10
  4. a b Peter C. Wainwright et al.: The Evolution of Pharyngognathy: A Phylogenetic and Functional Appraisal of the Pharyngeal Jaw Key Innovation in Labroid fishes and Beyond. Syst Biol (2012) doi:10.1093/sysbio/sys060
  5. M. W. Westneat, M. E. Alfaro: Phylogenetic relationships and evolutionary history of the reef fish family Labridae. Molecular Phylogenetics and Evolution 36 (2005): S. 370–390, PDF