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Hamburger Literaturpreise und Virginie Despentes: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Virginie Despentes 2012.jpg|miniatur|hochkant|Virginie Despentes (2012)]]
Die '''Hamburger Förderpreise für Literatur und literarische Übersetzungen''' haben das Ziel, [[Hamburg]]er [[Autor]]en zu ermöglichen, begonnene Arbeiten zu beenden.
'''Virginie Despentes''' (*&nbsp;[[13. Juni]] [[1969]] <ref name="grasset">{{Webarchiv|url=http://www.edition-grasset.fr/chapitres/ch_despen.htm |wayback=20071114121213 |text=Autorin bei Grasset |archiv-bot=2018-08-28 09:22:41 InternetArchiveBot }}</ref> in [[Nancy]]) ist eine [[Frankreich|französische]] [[Schriftsteller]]in, [[Regisseur]]in und [[Feminismus|Feministin]]. In Frankreich wurde sie bereits 1994 durch ihren Debütroman ''Baise-moi'' bekannt, im deutschsprachigen Raum vor allem durch die Verfilmung ''[[Baise-moi (Fick mich!)]]'', bei der sie selbst Regie führte.


== Leben und Werk ==
Es stehen jährlich sechs [[Literatur]]-[[Förderpreis]]e von jeweils 6.000 € und drei [[Übersetzung (Sprache)|Übersetzungs]]-Förderpreise von jeweils 2.500 € zur Verfügung. Eine Eigenbewerbung ist erforderlich.


Despentes wuchs als einzige Tochter einfacher Postangestellter auf, die sich für die Linke engagierten.<ref>{{Literatur |Autor=Interview von Alex Rühle |Titel="Alles ist so prüde" |Sammelwerk=sueddeutsche.de |Datum=2018 |ISSN=0174-4917 |Online=http://www.sueddeutsche.de/leben/virginie-despentes-im-interview-alles-ist-so-pruede-1.3905127?reduced=true |Abruf=2018-03-20}}</ref>
Die Preisträger werden in einem anonymen Vergabeverfahren von einer fünfköpfigen [[Jury (Wettbewerb)|Jury]] ermittelt.
Zwischen 1986 und 1993 lebte Despentes in [[Lyon]], wo auch ''Die Unberührte'' spielt, seither lebt sie in [[Paris]]. Ihr Künstlername ''Despentes'' bezieht sich auf den Lyoner Stadtteil ''Pentes de la Croix-Rousse''.<ref>[http://perso.orange.fr/erato/horspress/despente.htm Interview] mit HorsPress vom Mai 2002 (französisch).</ref> Heute pendelt sie zwischen Paris und [[Barcelona]].


Ihre frühen Romane erzählen von Randexistenzen in französischen Großstädten, von Frauen und Männern zwischen zwanzig und dreißig Jahren, die von und mit Drogen, Sex und Kleinkriminalität leben. Menschen, die in Bezug auf Arbeit, Wohnung und Familie der gesellschaftlichen Normalität entsprechen, kommen kaum vor. Der Roman – und vor allem der Film – ''Baise-moi'' sorgte für Diskussionen und Skandale, da er Mord, Vergewaltigung und wahllosen Sex unverblümt darstellt. Die Titelheldin ihres zweiten Romans ''Die Unberührte'' arbeitet in einer [[Peepshow]], die Geschichte beginnt mit dem Mord zweier ihrer Kolleginnen. Der männliche Hauptdarsteller von ''Teen Spirit'' ist ein ehemaliger Punkmusiker, der seine Tage inzwischen mit [[Cannabis als Rauschmittel|Kiffen]] und Fernsehen verbringt. '[[Happy End]]s' sind eher die Ausnahme, meist färbt eine dunkle Grundstimmung von Frustration, Selbstzerstörung und '[[No Future]]' die Erzählung.
== Preisträger ==


In den folgenden Werken tritt das Thema Gewalt in den Hintergrund, doch Sexualität bleibt ein wichtiges Motiv – sowohl für die Protagonisten als auch für die Plots. Das entspricht einer Traditionslinie der französischen Literatur, die bis 2000 dominant blieb und Prüderie außen vor ließ.<ref name=DFK2018>[https://www.deutschlandfunkkultur.de/schriftstellerin-virginie-despentes-die-franzoesische.1270.de.html?dram:article_id=436276 „Die französische Gesellschaft hat ein anderes Gesicht bekommen“], Virginie Despentes im Gespräch mit Joachim Scholl im Deutschlandfunk Kultur vom 18. Dezember 2018, abgerufen 19. Dezember 2018</ref>
*1992:

**Autoren: [[Eva-Maria Alves]], [[Gunter Gerlach]], [[Joachim Helfer]], [[Angelika Mähl]], [[Farhad Showghi]], [[Susanne Klippel]], [[Ninon Schubert]]
Ihr im Jahr 2017 auf Deutsch erschienener erster Roman einer in Frankreich bereits veröffentlichten Trilogie ''Das Leben des Vernon Subutex'' wurde vielfach rezensiert, so u.&nbsp;a. auf Spiegel online,<ref>Hannah Pilarczyk: [http://www.spiegel.de/kultur/literatur/vernon-subutex-von-virginie-despentes-triumph-der-tirade-a-1161150.html Literatursensation ''Vernon Subutex'', Triumph der Tirade]. Spiegel online, 17. August 2017</ref> in der Süddeutschen Zeitung,<ref>[[Alex Rühle]]: [http://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-ich-glaube-die-leute-waeren-schnell-dazu-bereit-einander-an-die-kehle-zu-gehen-1.3631939 "Ich glaube, die Leute wären schnell dazu bereit, einander an die Kehle zu gehen."] Süddeutsche Zeitung, 20. August 2017</ref> in der FAZ<ref>Julia Encke: [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/virginie-despentes-ueber-ihren-roman-vernon-subutex-julia-encke-15148485.html Treffen mit Virginie Despents. Schreibend mit Paris verschmelzen]. FAZ 19. August 2017</ref> und im Berliner Tagesspiegel.<ref>Gerrit Bartels: [http://www.tagesspiegel.de/kultur/virginie-despentes-und-ihr-roman-vernon-subutex-der-himmel-ueber-paris/20209224.html Der Himmel über Paris. Ausweitung der Pop- und Politzone: Die französische Schriftstellerin Virginie Despentes hat einen rasanten Gesellschaftsroman geschrieben, „Das Leben des Vernon Subutex“.] Tagesspiegel, 19. August 2017</ref> Spätestens mit der ''Vernon Subutex''-Trilogie wandelte sich ihr [[Image]] in Frankreich von der früheren Skandal-Schriftstellerin zur [[Feuilleton]]sfavoritin, seither wird sie als „weiblicher [[Honoré de Balzac|Balzac]] des 21. Jahrhunderts“ wahrgenommen.<ref name=DFK2018 />
**Literarische Übersetzungen: [[Maralde Meyer-Minnemann]], [[Karin Höpp]]

*1993:
2010 wurde ihr für den Roman ''Apokalypse Baby'' der [[Prix Renaudot]] verliehen. 2015 erhielt sie für ihren Roman ''Vernon Subutex 1'' den [[Prix Anaïs Nin]]. Am 5. Januar 2016 wurde sie als Nachfolgerin von [[Régis Debray]] in die [[Prix Goncourt#Mitglieder der Académie Goncourt|Académie Goncourt]] gewählt.<ref>[http://www.academie-goncourt.fr/?rubrique=1229172884 Académie Goncourt Actualités]</ref> Für ihr Gesamtwerk wurde Despentes 2018 mit dem [[Die Welt#Welt-Literaturpreis|Welt-Literaturpreis]] ausgezeichnet.<ref>[https://www.boersenblatt.net/artikel-welt-literaturpreis_an_virginie_despentes.1527761.html "Eine außergewöhnlich radikale Frau"], boersenblatt.net, erschienen und abgerufen am 5. Oktober 2018</ref>
**Autoren: [[Mirko Bonné]], [[Adrijana Bohocki]], [[Alicja Wendt]], [[Marc Wortmann]], [[Iven Fritsche]], [[Susanne Latour]]

**Literarische Übersetzungen: [[Sybille Martin]], [[Ruth Baier]], [[Gerd Weinreich]]
== Werke ==
*1994:
=== Belletristik ===
**Autoren: [[Matthias Göritz]], [[Oliver Platz]], [[Marcus Jensen]], [[Bernd Hans Martens]], [[Herbert Schuldt]], [[Astrid Schumacher]]
* ''Baise-moi – Fick mich''. Roman. Übers. Kerstin Krolak, Jochen Schwarzer. Rowohlt, 2002 ISBN 3-499-23135-2
**Literarische Übersetzungen: [[Heinz Vrchota]], [[Heide Lydia Schmidt]], [[Brigitte Große]]
** ''Wölfe fangen.'' (Baise-moi. Florent Massot, 1993) Übers. Kerstin Krolak, Jochen Schwarzer.<ref>[https://literaturuebersetzer.de/uevz/eintraege/Schwarzer_Jochen.htm Schwarzer] in der Übersetzer-Datenbank des [[VdÜ]], 2019</ref> Rowohlt, 2000 (Das Buch zum Film)
*1995:
* ''Die Unberührte''. Roman. (Les Chiennes savantes, Florent Massot, 1996) Rowohlt, 1999 ISBN 3-499-22911-0
**Autoren: [[Nikola Anne Mehlhorn]], [[Cornelia Manikowsky]], [[Hilke Veth]], [[Regula Venske]], [[Vera Rosenbusch]] und * [[Lutz Flörke]], [[Rüdiger Käßner]]
* ''Pauline und Claudine''. Roman. (Les Jolies Choses. Grasset, 1998) Übers. [[Michael Kleeberg]]. Rowohlt, 2001 ISBN 3-499-22647-2
**Literarische Übersetzungen: [[Mary Fran Gilbert]] und [[Sabine Hedinger]], [[Hinrich Schmidt-Henkel]], [[Farhad Showghi]]
* ''Teen spirit''. (Teen Spirit. Grasset, 2002) Rowohlt, 2003 ISBN 3-499-23406-8
*1996:
* ''Bye bye Blondie''. (Bye Bye Blondie. Grasset, 2004) Rowohlt, 2006 ISBN 3-499-24162-5
**Autoren: [[David Chotjewitz]], [[Joachim Bitter]], [[Nina Jäckle]], [[Tassilo Jelde]], [[Susanne Neuffer]], [[Roesnik]]
* ''King Kong Theorie'' (King Kong Théorie. Grasset, 2006), Übers. Kerstin Krolak, Berlin Verlag, 2007 ISBN 3-8270-0755-0
**Literarische Übersetzungen: [[Andrea Paluch]] und [[Robert Habeck]], [[Mirko Bonné]], [[Rolf Erdorf]]
* ''Apokalypse Baby''. Roman. (Apocalypse Bébé. Grasset, 2010) Übers. Dorit Gesa Engelhardt, Barbara Heber-Schärer.<ref>[https://literaturuebersetzer.de/uevz/eintraege/Heber-Schaerer_Barbara.htm Heber-Schärer] in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019</ref> [[Berlin Verlag]], 2012 ISBN 978-3-8270-1021-6
*1997:
* ''Das Leben des Vernon Subutex'', Teil 1. Roman. (Vernon Subutex, 1, Grasset, 2015) Übers. Claudia Steinitz.<ref>[https://literaturuebersetzer.de/uevz/eintraege/Steinitz_Claudia.htm Steinitz] in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019</ref> [[Kiepenheuer & Witsch]], 2017 ISBN 978-3-462-04882-7
**Autoren: [[Doris Cordes-Vollert]], [[Jan Bürger]], [[Katharina Höcker]], [[Thomas Johannsen]], [[Michael Koglin]], [[Susanne Marten]]
* ''Das Leben des Vernon Subutex'', Teil 2. Roman. (Vernon Subutex, 2, Grasset, 2015) Übers. Claudia Steinitz. Kiepenheuer & Witsch, 2018 ISBN 978-3-462-05098-1
**Literarische Übersetzungen: * [[Uda Strätling]], [[Eike Schönfeld]], [[Doris Heinemann]]
*''Das Leben des Vernon Subutex'', Teil 3. Roman. (Vernon Subutex, 3, Grasset, 2017) Übers. Claudia Steinitz. Kiepenheuer & Witsch, 2018 ISBN 978-3-462-05153-7
*1998:
*''King Kong Theorie'', (King Kong Théorie. Grasset, 2006) Übers. Barbara Heber-Schärer und Claudia Steinitz, Kiepenheuer & Witsch, 2018 ISBN 978-3-462-05239-8
**Autoren: [[Ines Bouhannani]], [[Sarah Khan]], [[Lars Dahms]], [[Jens-Erik Hohmann]], [[Hendrik Rost]], [[Stefan Beuse]]

**Literarische Übersetzungen: [[Eva Profousová]] und [[Beate Smandek]], [[Annette Kopetzki]], [[Gabriele Haefs]]
=== Interviews ===
*1999:
* [http://jungle-world.com/artikel/2008/09/21277.html Porno bedroht die männliche Sexualität], Interview mit Virginie Despentes, [[Jungle World]] 9, 2008
**Autoren: [[Mirko Bonné]], [[Anna Katharina Hahn]], [[Joachim Helfer]], [[Lou A. Probsthayn]], [[Stefanie Richter]], [[Oskar Sodux]]
* [[Ijoma Mangold]]: [http://www.zeit.de/2017/33/virginie-despentes-leben-vernon-subutex-baise-moi Virginie Despentes: "Auch mit Bart wäre ich scheu"]. Die Zeit online 9./11. August 2017, Print: Nr. 33, 2017 (Interview)
**Literarische Übersetzungen: [[Renate Bleibtreu]], [[Jan Wagner (Schriftsteller)|Jan Wagner]], [[Alicja Wendt]]
*Felix Bayer: [http://www.spiegel.de/kultur/literatur/virginie-despentes-im-interview-ueber-vernon-subutex-a-1173238.html '' Star-Autorin Despentes "Mit der extremen Rechten reden? Bringt nichts" '']. Spiegel Online, 18. Oktober 2017 (Interview)
*2000:
*Tania Martini: [https://www.taz.de/Autorin-Despentes-ueber-neuen-Roman/!5450413/ ''„Wir sind alle Diven“. Sie ist Feministin und gefeierte Autorin. Virginie Despentes spricht über ihr neues Buch „Vernon Subutex“ und das Fehlen der Zweifler.''], [[taz]] vom 3. Oktober 2017 (Interview)
**Autoren: [[Axel Brauns]], [[Verena Carl]], [[Matthias Göritz]], [[Dietrich Hans Machmer]], [[Andreas Münzner]], [[Michael Weins]]

**Literarische Übersetzungen: [[Markus Lemke]], [[Katrin Liedke]], [[Sabine Schmidt]]
== Auszeichnungen ==
*2001:

**Autoren: [[Sven Amtsberg]], [[Karen Duve]], [[Charlotte Richter-Peill]], [[Tanja Schwarze]], [[Jan Wagner (Schriftsteller)|Jan Wagner]], [[Alicja Wendt]]
* 2010: Prix Renaudot für ''Apokalypse Baby''
**Literarische Übersetzungen: [[Ingo Herzke]], [[Volker Oldenburg]], [[Uda Strätling]]
* 2015: Prix Anaïs Nin für ''Vernon Subutex 1''
*2002:
* 2016: zum Mitglied der Académie Goncourt gewählt
**Autoren: [[Sigrid Behrens]], [[Ina Bruchlos]], [[Matias Grzegorczyk]], [[Mascha Kurtz]], [[Nils Mohl]], [[Farhad Showghi]]
* 2018: Welt-Literaturpreis für ihr Lebenswerk
**Literarische Übersetzungen: [[Susanne Höbel]], [[Barbara Mesquita]], [[Beate Smandek]] und [[Milka Vagadayová]]
*2003:
**Autoren: [[Katharina Höcker]], [[Katrin Dorn]], [[Mareike Krügel]], [[Kristof Magnusson]], [[Joern Rauser]], [[Tina Uebel]]
**Literarische Übersetzungen: [[Renate Bleibtreu]], [[Annette Kopetzki]], [[Ulrike Nolte]]
*2004:
**Autoren: [[Wiebke Spannuth-Maginess]], [[Kerstin Döring]], [[Lars Henken]], [[Peter Huth (Autor)|Peter Huth]], [[Katharina Krasemann]], [[Annette Nolte-Jacobs]]
**Literarische Übersetzungen: [[Markus Lemke]], [[Miriam Mandelkow]], [[Ferdinand Leopold]]
*2005:
**Autoren: [[Alexander Häusser]], [[Stefanie Schütz]], [[Michael Weins]], [[Harriet Grabow]], [[Dieter Hellfeuer]], [[Ursula Schötzig]]
**Literarische Übersetzungen: [[Eva Bonné]], [[Karin von Schweder-Schreiner]], [[Gabor Altorjay]]
*2006:
**Autoren: [[Stefan Beuse]], [[Lars Dahms]], [[Dierk Hagedorn]], [[Myriam Keil]], [[Friederike Trudzinski]], [[Jasmin Ramadan]]
**Literarische Übersetzungen: [[Isabel Bogdan]], [[Ingo Herzke]], [[Andreas Münzner]]
*2007:
**Autoren: [[Verena Carl]], [[Ulrich Diehl]], [[Guido Geist]], [[Sascha Peter Piroth]], [[Aymone Rassaerts]], [[Sonja Roczek]]
**Literarische Übersetzungen: [[Christiane Bergfeld]], [[Nikolaus de Palézieux]], [[Birgit Schmitz]]
*2008:
**Autoren: [[Sven Amtsberg]], [[Robert Cohn]], [[Nils Mohl]], [[Hartmut Pospiech]], [[Katrin Seddig]], [[Charlotte Richter-Peill]]
**Literarische Übersetzungen: [[Brigitte Jakobeit]], [[Andreas Löhrer]], [[Miriam Mandelkow]]
*2009:
**Autoren: [[Ada Dorian]], [[Maria Regina Heinitz]], [[Finn-Ole Heinrich]], [[Susanne Höbel]], Sven Lange, [[Alexander Rolf Meyer]]
**Literarische Übersetzungen: [[Eva Bonné]], [[Ferdinand Leopold]], [[Nicolai von Schweder-Schreiner]]
*2010:
**Autoren: [[Andreas Münzner]], [[Kristian Schlüter]], [[Ulrike Syha]], [[Sabine Stein]], [[Andreas Stichmann]], [[Katharina Kim Alsen]]
**Literarische Übersetzungen: [[Eva Profousová]], [[Sybille Martin]]
*2011:
**Autoren: [[Isabel Bogdan]], [[Alexander Häusser]], Ulrich Koch, [[Karen Köhler]], [[Dietrich Machmer]], [[Inga Sawade]]
**Literarische Übersetzungen: [[Ursel Allenstein]], [[Ingo Herzke]], [[Susanne Höbel]]
*2012:
**Autoren: [[Jo Berlien]], [[Friederike Gräff]], [[Herbert Hindringer]], [[Benjamin Maack]], [[Magdalena Saiger]], [[Judith Sombray]]
**Literarische Übersetzungen: [[Michael Kellner (Verleger)|Michael Kellner]], [[Andreas Löhrer]], [[Inka Marter]]
*2013:
**Autoren: [[Stefan Beuse]], [[Kristine Bilkau]], [[Ursula Menzer]], [[Akin E. Sipal]], [[Tobias Sommer]], [[Silke Stamm]]
**Literarische Übersetzungen: [[Joachim Bartholomae]], [[Zuzanna Musiałczyk]] und [[Ferdinand Leopold]], [[Friederike Meltendorf]]
*2014:
**Autoren: [[Sigrid Behrens]], [[Manuel Funk]], [[Tino Hanekamp]], [[Jonis Hartmann]], [[Catharina Junk]], [[Susanne Neuffer]]
**Literarische Übersetzungen: [[Daniel Gerzenberg]], [[Miriam Mandelkow]], [[Claudia Steinitz]]
*2015:
**Autoren: [[Kaspar Peters]], [[Myriam Keil]], [[Charlotte Richter-Peill]], [[Saša Stanišic]], [[Tanja Schwarze]], [[Katrin Seddig]]
**Literarische Übersetzungen: [[Brigitte Große]], [[Doris Kouba]], [[Corinna Popp]]
*2016:
**Autoren: Claus Berg, [[Maria Regina Heinitz]], [[Hendrik Rost]], [[Andrea Salt]], [[Ursula Schötzig]], [[Judith Sombray]]
**Literarische Übersetzungen: [[Christel Hildebrandt]], [[Annette Kopetzki]], [[Volker Oldenburg]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|121099245}}
*[http://www.literaturpreise-hamburg.de/ Literaturpreise-Hamburg]
* {{IMDb|nm0221591}}
*[http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/kulturbehoerde/kulturfoerderung/literatur/preise-stipendien/preise-praemien.html Preise und Stipendien der Hamburger Kulturbehörde]
* Kiepenheuer & Witsch: [https://www.kiwi-verlag.de/buch/das-leben-des-vernon-subutex/978-3-462-04882-7/ Verlagsnotiz: Das Leben des Vernon Subutex. Roman, 2017] mit Leseprobe
* Perlentaucher.de: [https://www.perlentaucher.de/buch/virginie-despentes/das-leben-des-vernon-subutex.html Virginie Despentes: Das Leben des Vernon Subutex]
* Dirk Fuhrig: Buchkritik. [http://www.deutschlandfunkkultur.de/virginie-despentes-das-leben-des-vernon-subutex-vom.950.de.html?dram:article_id=395306 Virginie Despentes: "Das Leben des Vernon Subutex". Vom Plattenverkäufer zum Clochard]. Deutschlandfunk Kultur, 7. September 2017 (Radio u. Print)

== Einzelnachweise ==
<references />

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Version vom 17. Februar 2019, 14:24 Uhr

Virginie Despentes (2012)

Virginie Despentes (* 13. Juni 1969 [1] in Nancy) ist eine französische Schriftstellerin, Regisseurin und Feministin. In Frankreich wurde sie bereits 1994 durch ihren Debütroman Baise-moi bekannt, im deutschsprachigen Raum vor allem durch die Verfilmung Baise-moi (Fick mich!), bei der sie selbst Regie führte.

Leben und Werk

Despentes wuchs als einzige Tochter einfacher Postangestellter auf, die sich für die Linke engagierten.[2] Zwischen 1986 und 1993 lebte Despentes in Lyon, wo auch Die Unberührte spielt, seither lebt sie in Paris. Ihr Künstlername Despentes bezieht sich auf den Lyoner Stadtteil Pentes de la Croix-Rousse.[3] Heute pendelt sie zwischen Paris und Barcelona.

Ihre frühen Romane erzählen von Randexistenzen in französischen Großstädten, von Frauen und Männern zwischen zwanzig und dreißig Jahren, die von und mit Drogen, Sex und Kleinkriminalität leben. Menschen, die in Bezug auf Arbeit, Wohnung und Familie der gesellschaftlichen Normalität entsprechen, kommen kaum vor. Der Roman – und vor allem der Film – Baise-moi sorgte für Diskussionen und Skandale, da er Mord, Vergewaltigung und wahllosen Sex unverblümt darstellt. Die Titelheldin ihres zweiten Romans Die Unberührte arbeitet in einer Peepshow, die Geschichte beginnt mit dem Mord zweier ihrer Kolleginnen. Der männliche Hauptdarsteller von Teen Spirit ist ein ehemaliger Punkmusiker, der seine Tage inzwischen mit Kiffen und Fernsehen verbringt. 'Happy Ends' sind eher die Ausnahme, meist färbt eine dunkle Grundstimmung von Frustration, Selbstzerstörung und 'No Future' die Erzählung.

In den folgenden Werken tritt das Thema Gewalt in den Hintergrund, doch Sexualität bleibt ein wichtiges Motiv – sowohl für die Protagonisten als auch für die Plots. Das entspricht einer Traditionslinie der französischen Literatur, die bis 2000 dominant blieb und Prüderie außen vor ließ.[4]

Ihr im Jahr 2017 auf Deutsch erschienener erster Roman einer in Frankreich bereits veröffentlichten Trilogie Das Leben des Vernon Subutex wurde vielfach rezensiert, so u. a. auf Spiegel online,[5] in der Süddeutschen Zeitung,[6] in der FAZ[7] und im Berliner Tagesspiegel.[8] Spätestens mit der Vernon Subutex-Trilogie wandelte sich ihr Image in Frankreich von der früheren Skandal-Schriftstellerin zur Feuilletonsfavoritin, seither wird sie als „weiblicher Balzac des 21. Jahrhunderts“ wahrgenommen.[4]

2010 wurde ihr für den Roman Apokalypse Baby der Prix Renaudot verliehen. 2015 erhielt sie für ihren Roman Vernon Subutex 1 den Prix Anaïs Nin. Am 5. Januar 2016 wurde sie als Nachfolgerin von Régis Debray in die Académie Goncourt gewählt.[9] Für ihr Gesamtwerk wurde Despentes 2018 mit dem Welt-Literaturpreis ausgezeichnet.[10]

Werke

Belletristik

  • Baise-moi – Fick mich. Roman. Übers. Kerstin Krolak, Jochen Schwarzer. Rowohlt, 2002 ISBN 3-499-23135-2
    • Wölfe fangen. (Baise-moi. Florent Massot, 1993) Übers. Kerstin Krolak, Jochen Schwarzer.[11] Rowohlt, 2000 (Das Buch zum Film)
  • Die Unberührte. Roman. (Les Chiennes savantes, Florent Massot, 1996) Rowohlt, 1999 ISBN 3-499-22911-0
  • Pauline und Claudine. Roman. (Les Jolies Choses. Grasset, 1998) Übers. Michael Kleeberg. Rowohlt, 2001 ISBN 3-499-22647-2
  • Teen spirit. (Teen Spirit. Grasset, 2002) Rowohlt, 2003 ISBN 3-499-23406-8
  • Bye bye Blondie. (Bye Bye Blondie. Grasset, 2004) Rowohlt, 2006 ISBN 3-499-24162-5
  • King Kong Theorie (King Kong Théorie. Grasset, 2006), Übers. Kerstin Krolak, Berlin Verlag, 2007 ISBN 3-8270-0755-0
  • Apokalypse Baby. Roman. (Apocalypse Bébé. Grasset, 2010) Übers. Dorit Gesa Engelhardt, Barbara Heber-Schärer.[12] Berlin Verlag, 2012 ISBN 978-3-8270-1021-6
  • Das Leben des Vernon Subutex, Teil 1. Roman. (Vernon Subutex, 1, Grasset, 2015) Übers. Claudia Steinitz.[13] Kiepenheuer & Witsch, 2017 ISBN 978-3-462-04882-7
  • Das Leben des Vernon Subutex, Teil 2. Roman. (Vernon Subutex, 2, Grasset, 2015) Übers. Claudia Steinitz. Kiepenheuer & Witsch, 2018 ISBN 978-3-462-05098-1
  • Das Leben des Vernon Subutex, Teil 3. Roman. (Vernon Subutex, 3, Grasset, 2017) Übers. Claudia Steinitz. Kiepenheuer & Witsch, 2018 ISBN 978-3-462-05153-7
  • King Kong Theorie, (King Kong Théorie. Grasset, 2006) Übers. Barbara Heber-Schärer und Claudia Steinitz, Kiepenheuer & Witsch, 2018 ISBN 978-3-462-05239-8

Interviews

Auszeichnungen

  • 2010: Prix Renaudot für Apokalypse Baby
  • 2015: Prix Anaïs Nin für Vernon Subutex 1
  • 2016: zum Mitglied der Académie Goncourt gewählt
  • 2018: Welt-Literaturpreis für ihr Lebenswerk

Einzelnachweise

  1. Autorin bei Grasset (Memento des Originals vom 14. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.edition-grasset.fr
  2. Interview von Alex Rühle: "Alles ist so prüde". In: sueddeutsche.de. 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 20. März 2018]).
  3. Interview mit HorsPress vom Mai 2002 (französisch).
  4. a b „Die französische Gesellschaft hat ein anderes Gesicht bekommen“, Virginie Despentes im Gespräch mit Joachim Scholl im Deutschlandfunk Kultur vom 18. Dezember 2018, abgerufen 19. Dezember 2018
  5. Hannah Pilarczyk: Literatursensation Vernon Subutex, Triumph der Tirade. Spiegel online, 17. August 2017
  6. Alex Rühle: "Ich glaube, die Leute wären schnell dazu bereit, einander an die Kehle zu gehen." Süddeutsche Zeitung, 20. August 2017
  7. Julia Encke: Treffen mit Virginie Despents. Schreibend mit Paris verschmelzen. FAZ 19. August 2017
  8. Gerrit Bartels: Der Himmel über Paris. Ausweitung der Pop- und Politzone: Die französische Schriftstellerin Virginie Despentes hat einen rasanten Gesellschaftsroman geschrieben, „Das Leben des Vernon Subutex“. Tagesspiegel, 19. August 2017
  9. Académie Goncourt Actualités
  10. "Eine außergewöhnlich radikale Frau", boersenblatt.net, erschienen und abgerufen am 5. Oktober 2018
  11. Schwarzer in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019
  12. Heber-Schärer in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019
  13. Steinitz in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019