Zum Inhalt springen

Portal:Philosophie/Köpfe und Niederpappenheim: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Kategorien: + 2
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
<div style="display:inline-block; overflow:hidden; white-space:nowrap; width:90%;">
| Ortsteil = Niederpappenheim
<gallery mode="packed" class="noviewer" heights="70px">
| Alternativname =
Plato-raphael.jpg|link=Plato
| Gemeindeart = Stadt
Aristotle Altemps Inv8575.jpg|link=Artistoteles
| Gemeindename = Pappenheim
St Thomas d'Aquin (1225-1274).jpg|link=Thomas von Aquin
| Alternativanzeige-Gemeindename =
Frans_Hals,_Portrait_of_René_Descartes.png|link=René Descartes
| Ortswappen =
John_Locke.jpg|link=John Locke
| Ortswappen-Beschreibung=
Allan_Ramsay_-_David_Hume,_1711_-_1776._Historian_and_philosopher_-_Google_Art_Project.jpg|link=David Hume
| Breitengrad = 48.9248
Immanuel_Kant_(portrait).jpg|link=Immanuel Kant
| Längengrad = 10.9652
G.W.F._Hegel_(by_Sichling,_after_Sebbers).jpg|link=Hegel
| Bundesland = DE-BY
Soren_Kierkegaard.jpg|link=Søren_Kierkegaard
| Höhe = 408
Nietzsche1882.jpg|link=Friedrich_Nietzsche
| Höhe-bis =
</gallery>
| Höhe-Bezug = DE-NN
</div>
| Fläche =
| Einwohner = 73
| Einwohner-Stand-Datum = 1977
| Eingemeindungsdatum = 1831
| Eingemeindet-nach =
| Postleitzahl1 = 91788
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 09143
| Vorwahl2 =
| Lagekarte =
| Lagekarte-Beschreibung =
| Poskarte =
}}
'''Niederpappenheim''' ist ein Ortsteil der Stadt [[Pappenheim]] im [[Mittelfranken|mittelfränkischen]] [[Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen]]. Das [[Kirchdorf (Siedlungstyp)|Kirchdorf]] hat 73&nbsp;Einwohner (Stand:&nbsp;1977) und liegt auf einer Höhe von 408&nbsp;Metern über&nbsp;NN.

== Geographische Lage ==
Niederpappenheim liegt auf der [[Fränkische Alb|Fränkischen Alb]] an der [[Altmühl]] südlich von Pappenheim, westlich des Pappenheimer Ortsteils [[Zimmern (Pappenheim)|Zimmern]] und nördlich des Pappenheimer Ortsteils [[Übermatzhofen]]. An Niederpappenheim führt die [[Liste der Staatsstraßen in Bayern|Staatsstraße 2230]] vorbei. Nördlich des Ortsteils geht die [[Liste der Kreisstraßen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen|Kreisstraße WUG 9]] als ''[[Langenaltheim]]er Straße'' vorbei, von der unmittelbar nach der Bahnunterführung die ''Niederpappenheimer Straße'' abzweigt. Nordwestlich befindet sich der Pappenheimer Haltepunkt der [[Bahnstrecke Ingolstadt–Treuchtlingen]].

== Geschichte ==
Niederpappenheim ist erstmals 802 als „alto (= tiefes, niederes) Pappinheim“ erwähnt, als am 12.&nbsp;November die Adelige Reginsind, wohl eine Gaugrafentochter aus dem [[Sualafeldgau]], und ihr Sohn Perahdolch/Berahtold ihren dortigen Besitz dem [[Kloster St. Gallen]] schenkte.<ref>Karl Bosl: ''Franken um 800. Strukturanalyse einer fränkischen Königsprovinz''. 2. erweiterte Auflage, München 1969, S. 139; Karl Heinrich von Lang: ''Regesta Circuli Rezatensis...'' Nürnberg o. J. (1837), S. 6</ref> 1035 übergab der [[Grafschaft von Lechsgemünd-Graisbach|Lechsgemünd-Graisbacher]] Graf Luitger dem von ihm begründeten Benediktinerinnen-[[Kloster St. Walburg]] in [[Eichstätt]] als Stiftungsgut alle seine Güter in ''Pabinheim'' mit allen [[Zehnt]]en. Laut dem Pappenheimer [[Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] von 1214 war der Kloster-[[Meierhof]] zu ''Niderbappenheim'' der Herrschaft [[Pappenheim (Adelsgeschlecht)|Pappenheim]] für die [[Vogt]]ei abgabepflichtig; außerdem zinsten ein dortiger Hof und ein Gütlein an die Grafen. 1368 ging der Zehent von Conrad dem Stiurer an [[Heinrich von Pappenheim]] über. 1373 bestätigte dieser und der Prior des [[Kloster Pappenheim|Augustinerklosters Pappenheim]], dass das Kloster St.&nbsp;Walburg das Recht auf die Kirche von Niederpappenheim besitzt. 1437 übertrug das Eichstätter Kloster dem [[Kloster Pappenheim|Pappenheimer Kloster]] das [[Lehnswesen|Kirchenlehen]] und [[Wittum|Widumrecht]]. Das [[Urbar (Verzeichnis)|Salbuch]] des Pappenheimer Klosters von 1537 besagt, dass ein Hof zu „Nyder Bappenheim“ an die Herrschaft Pappenheim zinste.<ref>Dieser Abschnitt größtenteils nach Strasser, S. 43 f.</ref>

Am Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Alten Reiches]] bestand Niederpappenheim außer der Kirche aus zwei Anwesen, nämlich einem Hofgut und einer Papiermühle, die der Herrschaft Pappenheim gehörten.<ref>Hofmann, S. 145; Joh. Georg Friedrich Jakobi: ''Neue Sammlung geographisch-historisch-statistischer Schriften''. Band 3, Weißenburg 1784, S. 341</ref>

Bei der territorialen Neustrukturierung im neuen [[Königreich Bayern]] kam Niederpappenheim 1808 innerhalb des bis 1848 bestehenden Justizamtes Pappenheim zum [[Steuerdistrikt]] Pappenheim. Im Zuge der Gemeindebildung von 1818 konnten nach Pappenheimer Bemühungen und einem Prozess Niederpappenheim und die [[Grafenmühle (Pappenheim)|Grafenmühle]] 1831 in die Stadtgemeinde Pappenheim eingegliedert werden.<ref>Hofmann, S. 207, 253</ref> Heute ist der Ortsteil geprägt von den umgebenden Fabrikationsgebäuden.

=== Einwohnerzahlen ===
* 1818: 16&nbsp;Einwohner<ref name="ReferenceA">Hofmann, S. 253</ref>
* 1824: 17&nbsp;Einwohner<ref name="ReferenceA" />
* 1829: 14&nbsp;Einwohner (2&nbsp;Familien)<ref>{{Der Retzatkreis des Königreichs Bayern 1829|SEITE = 352 |SEITE_BIS = }}</ref>
* 1867: 22&nbsp;Einwohner, 6&nbsp;Wohngebäude<ref>J. Heyberger u. a.: ''Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon.'' München 1867, Spalte 1104.</ref>
* 1950: 73&nbsp;Einwohner, 8&nbsp;Wohngebäude<ref name="ReferenceA" />
* 1961: 84&nbsp;Einwohner, 8&nbsp;Wohngebäude<ref>''Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961.'' München 1964, Spalte 835</ref>
* 1977: 73&nbsp;Einwohner<ref>''Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 1977''. Berlin 1977, S. 529</ref>

== Baudenkmäler ==
Die evangelisch-lutherische [[St. Michael (Niederpappenheim)|St.-Michael-Kirche]] steht im Südosten des wohnbebauten Ortsteils an der Niederpappenheimer Straße 16. Nach einer eher unglaubwürdigen Quelle von 1554 soll Papst [[Leo IX.]] 1050 die St.-Michaels-Kapelle geweiht haben.<ref>Strasser, S. 43</ref> Mit der [[Reformation]] wurde der Sakralbau evangelisch-lutherisch. Die [[Saalkirche]] wurde im 17.&nbsp;Jahrhundert mehrfach erneuert und 1777 fast völlig neu gebaut. Sie hat im Osten einen [[Dachreiter]] mit Spitzhelm.<ref>[[Bayerische Denkmalliste]] des [[Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege|Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege]]</ref>

Siehe hierzu ''[[Liste der Baudenkmäler in Pappenheim#Niederpappenheim]]''.

== Literatur ==
* Erich Strassner: ''Land- und Stadtkreis Weißenburg i. Bay.'' (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Mittelfranken, Bd. 2). Kommission für bayer. Landesgeschichte, München 1966.
* Hanns Hubert Hofmann (Bearb.): ''Historischer Atlas von Bayern. Franken''. Reihe I, Heft 8: ''Gunzenhausen-Weißenburg''. München 1960.
== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
* [http://www.pappenheim.info/Kirche-Niederpappenheim.349+M551975e4143.0.html Die Kirche St. Michael auf Pappenheim.info]
* [http://www.manfred-hiebl.de/mittelalter-genealogie/alaholfinger/reginswind_775.html Informationen zu Reginsind]

{{Navigationsleiste Gemeindeteile der Stadt Pappenheim}}

[[Kategorie:Ortsteil von Pappenheim]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 802]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1831]]

Version vom 23. Januar 2019, 12:34 Uhr

Niederpappenheim
Koordinaten: 48° 55′ N, 10° 58′ OKoordinaten: 48° 55′ 29″ N, 10° 57′ 55″ O
Höhe: 408 m ü. NN
Einwohner: 73 (1977)
Eingemeindung: 1831
Postleitzahl: 91788
Vorwahl: 09143

Niederpappenheim ist ein Ortsteil der Stadt Pappenheim im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Das Kirchdorf hat 73 Einwohner (Stand: 1977) und liegt auf einer Höhe von 408 Metern über NN.

Geographische Lage

Niederpappenheim liegt auf der Fränkischen Alb an der Altmühl südlich von Pappenheim, westlich des Pappenheimer Ortsteils Zimmern und nördlich des Pappenheimer Ortsteils Übermatzhofen. An Niederpappenheim führt die Staatsstraße 2230 vorbei. Nördlich des Ortsteils geht die Kreisstraße WUG 9 als Langenaltheimer Straße vorbei, von der unmittelbar nach der Bahnunterführung die Niederpappenheimer Straße abzweigt. Nordwestlich befindet sich der Pappenheimer Haltepunkt der Bahnstrecke Ingolstadt–Treuchtlingen.

Geschichte

Niederpappenheim ist erstmals 802 als „alto (= tiefes, niederes) Pappinheim“ erwähnt, als am 12. November die Adelige Reginsind, wohl eine Gaugrafentochter aus dem Sualafeldgau, und ihr Sohn Perahdolch/Berahtold ihren dortigen Besitz dem Kloster St. Gallen schenkte.[1] 1035 übergab der Lechsgemünd-Graisbacher Graf Luitger dem von ihm begründeten Benediktinerinnen-Kloster St. Walburg in Eichstätt als Stiftungsgut alle seine Güter in Pabinheim mit allen Zehnten. Laut dem Pappenheimer Urbar von 1214 war der Kloster-Meierhof zu Niderbappenheim der Herrschaft Pappenheim für die Vogtei abgabepflichtig; außerdem zinsten ein dortiger Hof und ein Gütlein an die Grafen. 1368 ging der Zehent von Conrad dem Stiurer an Heinrich von Pappenheim über. 1373 bestätigte dieser und der Prior des Augustinerklosters Pappenheim, dass das Kloster St. Walburg das Recht auf die Kirche von Niederpappenheim besitzt. 1437 übertrug das Eichstätter Kloster dem Pappenheimer Kloster das Kirchenlehen und Widumrecht. Das Salbuch des Pappenheimer Klosters von 1537 besagt, dass ein Hof zu „Nyder Bappenheim“ an die Herrschaft Pappenheim zinste.[2]

Am Ende des Alten Reiches bestand Niederpappenheim außer der Kirche aus zwei Anwesen, nämlich einem Hofgut und einer Papiermühle, die der Herrschaft Pappenheim gehörten.[3]

Bei der territorialen Neustrukturierung im neuen Königreich Bayern kam Niederpappenheim 1808 innerhalb des bis 1848 bestehenden Justizamtes Pappenheim zum Steuerdistrikt Pappenheim. Im Zuge der Gemeindebildung von 1818 konnten nach Pappenheimer Bemühungen und einem Prozess Niederpappenheim und die Grafenmühle 1831 in die Stadtgemeinde Pappenheim eingegliedert werden.[4] Heute ist der Ortsteil geprägt von den umgebenden Fabrikationsgebäuden.

Einwohnerzahlen

  • 1818: 16 Einwohner[5]
  • 1824: 17 Einwohner[5]
  • 1829: 14 Einwohner (2 Familien)[6]
  • 1867: 22 Einwohner, 6 Wohngebäude[7]
  • 1950: 73 Einwohner, 8 Wohngebäude[5]
  • 1961: 84 Einwohner, 8 Wohngebäude[8]
  • 1977: 73 Einwohner[9]

Baudenkmäler

Die evangelisch-lutherische St.-Michael-Kirche steht im Südosten des wohnbebauten Ortsteils an der Niederpappenheimer Straße 16. Nach einer eher unglaubwürdigen Quelle von 1554 soll Papst Leo IX. 1050 die St.-Michaels-Kapelle geweiht haben.[10] Mit der Reformation wurde der Sakralbau evangelisch-lutherisch. Die Saalkirche wurde im 17. Jahrhundert mehrfach erneuert und 1777 fast völlig neu gebaut. Sie hat im Osten einen Dachreiter mit Spitzhelm.[11]

Siehe hierzu Liste der Baudenkmäler in Pappenheim#Niederpappenheim.

Literatur

  • Erich Strassner: Land- und Stadtkreis Weißenburg i. Bay. (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Mittelfranken, Bd. 2). Kommission für bayer. Landesgeschichte, München 1966.
  • Hanns Hubert Hofmann (Bearb.): Historischer Atlas von Bayern. Franken. Reihe I, Heft 8: Gunzenhausen-Weißenburg. München 1960.

Einzelnachweise

  1. Karl Bosl: Franken um 800. Strukturanalyse einer fränkischen Königsprovinz. 2. erweiterte Auflage, München 1969, S. 139; Karl Heinrich von Lang: Regesta Circuli Rezatensis... Nürnberg o. J. (1837), S. 6
  2. Dieser Abschnitt größtenteils nach Strasser, S. 43 f.
  3. Hofmann, S. 145; Joh. Georg Friedrich Jakobi: Neue Sammlung geographisch-historisch-statistischer Schriften. Band 3, Weißenburg 1784, S. 341
  4. Hofmann, S. 207, 253
  5. a b c Hofmann, S. 253
  6. Vorlage:Der Retzatkreis des Königreichs Bayern 1829
  7. J. Heyberger u. a.: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 1104.
  8. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. München 1964, Spalte 835
  9. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 1977. Berlin 1977, S. 529
  10. Strasser, S. 43
  11. Bayerische Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege