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Der Zauberer von Oz (1939) und Zinne: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Zinne01.jpg|thumb|250px|Die mit Schwalbenschwanzzinnen gekrönte Stadtmauer von [[Bellinzona]]]]
{{Infobox Film
|DT = Der Zauberer von Oz<br />''auch:'' Das zauberhafte Land
|OT = The Wizard of Oz
|PL = [[Vereinigte Staaten|USA]]
|PJ = [[1939]]
|LEN = 101
|OS = [[Englische Sprache|Englisch]]
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|REG = [[Victor Fleming]]
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* [[Judy Garland]]
* [[Frank Morgan]]
* [[Ray Bolger]]
* [[Jack Haley]]
* [[Bert Lahr]]
* [[Billie Burke]]
* [[Margaret Hamilton]]
* [[Charley Grapewin]]
}}


Die '''Zinne''' (v. [[althochdeutsch]] ''zin'' = ''Stab'') ist ein [[Pfeiler|pfeilerförmiges]] Stück Mauerwerk auf den [[Wall|Wällen]] von [[Burg]]en und frühen [[Festung]]en. Sie diente zur Deckung der Verteidiger gegen die Fernwaffen der Angreifer. Die Zinnen wurden aus dem mhd. auch ''[[Wimperg|Wintberge]]'' genannt, die Freiräume die zwischen ihnen liegen heißen Fenster oder [[Scharte]]n.
Der [[Familienfilm]] '''Der Zauberer von Oz''' (Originaltitel: ''The Wizard of Oz,'' deutscher Verleihtitel: ''Das zauberhafte Land'') ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Musicalfilm aus dem Jahr 1939 mit [[Judy Garland]] in der Hauptrolle. Er ist als einer der ersten amerikanischen [[Farbfilm]]e berühmt geworden und zählt in den USA bis heute zu den bekanntesten Filmen überhaupt.


== Handlung ==
== Geschichte ==
Die Ursprüngliche Form der Zinnen bestand aus quaderförmigem Mauerwerk, mit nahezu ebenso breiten Zwischenräumen. Die Oberseite der Zinnen sowie die Sohle der Scharten war grundsätzlich waagerecht.
Das kleine Mädchen Dorothy (Garland) wird durch einen [[Wirbelsturm]] mitsamt Häuschen und Hund Toto in das magische Land Oz geschleudert. Dort landet sie genau auf der bösen Hexe des Ostens, die das nicht überlebt. Die gute Hexe Glinda warnt Dorothy vor der bösen Hexe des Westens, die ihre Schwester zu rächen versuchen wird. Hilfe könne sie vom Zauberer von Oz bekommen.
Ursprünglich war der Zwischenraum weitaus größer, da man nicht nur mit der Armbrust und dem Bogen durch sie hindurchschoss, sondern hier auch Wurfmaterial auf die Angreifer hinabwarf. Die Erfindung der [[Maschikuli]]s am Fuß der Brüstung ließ es zu engere Schießscharten zu bauen, die sich nicht selten auch zusätzlich in den Zinnen selber befanden.


Im Laufe des [[13. Jahrhundert]]s begann man die Zinnen sowie die Sohle der Scharten abgewässert zu bauen. Das heißt, sie wiesen schräg nach unten oder waren nach innen und außen abgedacht. Jedoch schon seit dem [[12. Jahrhundert]] wurden die Wehrgänge und somit auch die Zinnen mit einem hölzernen Schutzdach oder einer ganzen Galerie bedeckt, um den Verteidigern Schutz von oben zu geben. Die Zinnen verloren somit im Laufe der darauffolgenden Jahrhunderte an Bedeutung. Die Gestaltung der Schießscharten und Maschikulis nahmen parallel an Vielfalt zu.
So macht sie sich auf den Weg dorthin und trifft auf ihrer Wanderung auf die Vogelscheuche (Bolger), die statt Stroh gern ein Gehirn hätte, den Blechmann (Haley), der ein Herz möchte und den ängstlichen Löwen (Lahr), der sich mehr Mut wünscht. Mit diesen drei Begleitern muß das Mädchen allerlei Abenteuer bestehen, um den Zauberer (Morgan) zu erreichen. Den will sie bitten, sie wieder zurück nach Hause zu bringen. Der Zauberer ist jedoch eigentlich gar keiner, sondern ein Jahrmarktsschausteller, den es vor Jahren mit einem Ballon in das - echte - Zauberland verschlagen hatte. Dort konnte er sich gegen die echten Zauberer nur durch geschickte Tricks behaupten. Mit ihm zusammen gelingt es, die böse Hexe und ihre fliegenden Affen zu besiegen. Die Begleiter erhalten das, was sie sich gewünscht haben. Und zu guter Letzt wacht Dorothy auf und stellt fest, dass alles nur ein Traum gewesen ist.


Zinnen und Maschikulis wurden später, als sie kaum mehr militärische Bedeutung hatten, zu beliebtem [[Zierrat]] in der [[Architektur]] der frühen Neuzeit bis hin ins [[19. Jahrhundert]]. Häufig waren diese Zierzinnen weit weniger groß als die mittelalterlichen Originale.
== Bemerkungen ==
Der Film basiert auf dem US-amerikanischen Kinderbuchklassiker [[Der Zauberer von Oz]] von [[L. Frank Baum]]. Es handelte sich um das erste erfolgreiche seiner Art eines US-Amerikaners, was wesentlich zum legendären Ruf des Filmes beitrug.


Die Form der Zinnen konnte sogar etwas über den Besitzer der Anlage aussagen: Im mittelalterlichen Italien bevorzugten die kaisertreuen Parteien anders als die Anhänger des Papstes etwa Schwalbenschwanzzinnen.
Anders als in der Romanvorlage erweist sich die Reise nach Oz als ein Traum von Dorothy. Diese Idee wurde kongenial umgesetzt, indem die Szenen im Land Oz farbenprächtig und aufwändig gestaltet sind, während jene in Kansas auf der Farm schwarz-weiß sind und schlicht erscheinen. Um den Traumeffekt zu verstärken, traten in der Rahmenhandlung die Darsteller von Vogelscheuche, Blechmann und Löwe als Farmarbeiter auf, so dass Dorothy sie in ihren Traum integriert.


== Moderne Verwendung ==
[[2003]] erstellte die [[Bundeszentrale für politische Bildung]] in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen [[Filmkanon]] für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste auf.


Burgen, Burgmauern und damit auch Zinnen haben heute keine militärische Bedeutung mehr. Bei der [[Artillerie|Zugrohrartillerie]], etwa der russischen DB 20 oder der englischen L 7, wird ein Zinnenschild verwendet. Dabei ist das Rohr der Kanone/Haubitze mittig gelagert. Rechts und links erhebt sich ein Stahlschild um der Besatzung Schutz gegen etwaige Splitter- oder Schusseinwirkung zu geben. [[PAK]]-Geschütze des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] hatten beinahe alle einen solchen Zinnenschild. Etwa die deutsche ''Acht-Acht'' (88mm Krupp 1938) oder die russische 76 mm Kanone.
[[1985]] drehte man [[Oz – eine phantastische Welt]], in der das Mädchen Dorothy Gale nach ihrer Rückkehr nach Kansas für verrückt gehalten wird und erneut nach Oz gerät.


== Literatur ==
Der bekannteste Song des Films ist ''Somewhere over The Rainbow''. Er brachte dem Komponisten [[Harold Arlen]] und dem Texter [[E. Y. Harburg]] im Jahre 1939 den [[Oscar]] für den besten [[Oscars/Song|Filmsong]] ein.
*Johann Nepomuk Cori, ''Bau und Einrichtung der Deutschen Burgen im Mittelalter'', Nachdruck der Ausgabe von 1895, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-654-8
*''Artillerie des 20. Jahrhunderts'' Möwigverlag, Rastatt, 1999


Immer wieder tauchen Gerüchte um eine angebliche [[Synchronizität]] des Films mit dem Album "[[Dark Side of the Moon]]" der britischen Rockgruppe "[[Pink Floyd]]" auf. Eine Reihe von Musikfans behaupten, dass bei einem parallelen Abspielen der CD und des Films die Musik von Pink Floyd die visuellen Eindrücke des Films gelegentlich sehr deutlich wiedergeben. So sei beispielsweise ein Fahrradklingeln auf dem Pink Floyd-Album in genau dem Moment zu hören, in dem im Film ein Fahrrad vorbei fährt. Und Pink Floyd singt über den Sturz in einen Abgrund, wenn im Film Dorothy auf einem Zaun balanciere. Die Gruppe hat sich allerdings nie zu dieser Vermutung geäußert.


== Medien ==


=== DVD ===
* ''Der Zauberer von Oz'' (Special Edition, 2 DVDs), 2005


=== Filmmusik ===
* Harold Arlen, E. Y. Harburg, Herbert Stothart, John Fricke: ''The Wizard of Oz - The Deluxe Edition''. Rhino Records / Turner 1995, R2 71964
* Harold Arlen: ''The Wizard of Oz''. (Musiknoten). Alfred Publishing Company 1997, ISBN 0-89898-623-0


[[Kategorie:Befestigungsanlage]]
=== Literatur ===
[[Kategorie:Bauteil]]
* [[Salman Rushdie]]: ''The Wizard of Oz''. (BFI Film Classics). University of California Press 1992, ISBN 0-8517-0300-3
[[Kategorie:Heraldik]]
* Michael Patrick Hearn (Hrsg); ''Alles über den Zauberer von Oz von L. Frank Baum'', Europa Verlag Hamburg, 2003, ISBN 3-203-75550-5


[[en:Merlon]]
== Weblinks ==
[[pt:Pináculo]]
* {{IMDb Titel|tt0032138|Das zauberhafte Land}}
* [http://www.smaragdenstadt-fanpage.de/film/oz_mgm.htm deutsche Fanpage]

[[Kategorie:Filmtitel|Zauberhafte Land, Das]]
[[Kategorie:Filmtitel 1939|Zauberhafte Land, Das]]
[[Kategorie:US-amerikanischer Film|Zauberhafte Land, Das]]
[[Kategorie:Familienfilm|Zauberhafte Land, Das]]
[[Kategorie:Musical|Zauberhafte Land, Das]]
[[Kategorie:Fantasyfilm|Zauberhafte Land, Das]]
[[Kategorie:Literaturverfilmung|Zauberhafte Land, Das]]

[[en:The Wizard of Oz (1939 film)]]
[[fa:جادوگر شهر آز (فیلم ۱۹۳۹)]]
[[fr:Le Magicien d'Oz (film, 1939)]]
[[pt:The Wizard of Oz]]
[[ru:Волшебник из страны Оз (фильм)]]
[[simple:The Wizard of Oz (1939)]]
[[sv:Trollkarlen från Oz]]
[[zh:綠野仙蹤 (1939年電影)]]

Version vom 27. Juni 2006, 12:56 Uhr

Die mit Schwalbenschwanzzinnen gekrönte Stadtmauer von Bellinzona

Die Zinne (v. althochdeutsch zin = Stab) ist ein pfeilerförmiges Stück Mauerwerk auf den Wällen von Burgen und frühen Festungen. Sie diente zur Deckung der Verteidiger gegen die Fernwaffen der Angreifer. Die Zinnen wurden aus dem mhd. auch Wintberge genannt, die Freiräume die zwischen ihnen liegen heißen Fenster oder Scharten.

Geschichte

Die Ursprüngliche Form der Zinnen bestand aus quaderförmigem Mauerwerk, mit nahezu ebenso breiten Zwischenräumen. Die Oberseite der Zinnen sowie die Sohle der Scharten war grundsätzlich waagerecht. Ursprünglich war der Zwischenraum weitaus größer, da man nicht nur mit der Armbrust und dem Bogen durch sie hindurchschoss, sondern hier auch Wurfmaterial auf die Angreifer hinabwarf. Die Erfindung der Maschikulis am Fuß der Brüstung ließ es zu engere Schießscharten zu bauen, die sich nicht selten auch zusätzlich in den Zinnen selber befanden.

Im Laufe des 13. Jahrhunderts begann man die Zinnen sowie die Sohle der Scharten abgewässert zu bauen. Das heißt, sie wiesen schräg nach unten oder waren nach innen und außen abgedacht. Jedoch schon seit dem 12. Jahrhundert wurden die Wehrgänge und somit auch die Zinnen mit einem hölzernen Schutzdach oder einer ganzen Galerie bedeckt, um den Verteidigern Schutz von oben zu geben. Die Zinnen verloren somit im Laufe der darauffolgenden Jahrhunderte an Bedeutung. Die Gestaltung der Schießscharten und Maschikulis nahmen parallel an Vielfalt zu.

Zinnen und Maschikulis wurden später, als sie kaum mehr militärische Bedeutung hatten, zu beliebtem Zierrat in der Architektur der frühen Neuzeit bis hin ins 19. Jahrhundert. Häufig waren diese Zierzinnen weit weniger groß als die mittelalterlichen Originale.

Die Form der Zinnen konnte sogar etwas über den Besitzer der Anlage aussagen: Im mittelalterlichen Italien bevorzugten die kaisertreuen Parteien anders als die Anhänger des Papstes etwa Schwalbenschwanzzinnen.

Moderne Verwendung

Burgen, Burgmauern und damit auch Zinnen haben heute keine militärische Bedeutung mehr. Bei der Zugrohrartillerie, etwa der russischen DB 20 oder der englischen L 7, wird ein Zinnenschild verwendet. Dabei ist das Rohr der Kanone/Haubitze mittig gelagert. Rechts und links erhebt sich ein Stahlschild um der Besatzung Schutz gegen etwaige Splitter- oder Schusseinwirkung zu geben. PAK-Geschütze des Zweiten Weltkrieges hatten beinahe alle einen solchen Zinnenschild. Etwa die deutsche Acht-Acht (88mm Krupp 1938) oder die russische 76 mm Kanone.

Literatur

  • Johann Nepomuk Cori, Bau und Einrichtung der Deutschen Burgen im Mittelalter, Nachdruck der Ausgabe von 1895, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-654-8
  • Artillerie des 20. Jahrhunderts Möwigverlag, Rastatt, 1999