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Beitragsbemessungsgrenze und Burg Poppenburg: Unterschied zwischen den Seiten

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Versachlichung (siehe Diskussion), Hinweise auf Jahresarbeitsentgeltgrenze zusammengelegt
 
Zeitleiste: 1188, 1189 - 1191, 1199 - 1206, 1215 - 1217
 
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[[Bild:Poppenburg.jpg|thumb|Poppenburg am Ufer der Leine in Burgstemmen]]
Als '''Beitragsbemessungsgrenze''' wird in Deutschland eine Grenzgröße bezeichnet, bis zu der im jeweiligen Sozialversicherungszweig [[Versicherungsbeitrag|Beiträge]] entrichtet werden müssen. Es handelt sich also um eine Deckelung der [[Bemessungsgrundlage]] für den zu entrichtenden Versicherungsbeitrag.
Die ersten schriftlichen Hinweise auf die '''Grafschaft Poppenburg''' stammen aus dem Beginn des [[12. Jahrhundert]]s.


== Allgemeines ==
== Burg Poppenburg ==
=== Geografische Lage ===
Grundsätzlich gilt, dass die Beiträge in der [[Sozialversicherung]] prozentual vom Bruttolohn erhoben werden. Die Beiträge steigen daher mit dem Bruttolohn. Ist der Bruttolohn höher als die Beitragsbemessungsgrenze in der Sozialversicherung, wird zur Beitragsberechnung nur die Beitragsbemessungsgrenze des jeweiligen Sozialversicherungszweigs herangezogen. Der Teil des Bruttolohns, der die Beitragsbemessungsgrenze übersteigt, wird nicht berücksichtigt. Dies hat den Effekt, dass dieser Personenkreis einen geringeren prozentualen Anteil seines Bruttolohns in die sozialen Sicherungssysteme zahlt als andere.
Die Poppenburg liegt im [[Niedersachsen|niedersächsischen]] Ort [[Burgstemmen]], oberhalb der [[Leine (Fluss)|Leine]] und an der [[Bundesstraße 1]]. Strategisch beherrschte die Burg Poppenburg im Mittelalter durch Ihre Lage auf einer Anhöhe über dem Leineübergang den Verkehr auf dem alten [[Hellweg]] zwischen [[Aachen]] und [[Goslar]], der im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg vom [[Rheinland]] nach [[Mitteldeutschland]] gewesen ist. Zeitweise bildete der Fluss Leine die Grenze zum [[Bistum Minden]] und später zum Herzogtum [[Calenberg]]. Die Poppenburg gehört zu den alten Königsburgen, die das Leinetal und damit den Weg zur Stadt [[Hildesheim]] schützten. Die Brücke bei Poppenburg wird erstmalig am 13.Januar [[1251]] urkundlich erwähnt<ref name="Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land">Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land '', Margret Zimmermann/Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, 1.Auflage Hildesheim: Lax, 1998, S.127 ISBN 3-8269-6280-X</ref>.


=== Geschichte der Burg ===
Die Beitragsbemessungsgrenzen werden jährlich von der Bundesregierung für die Renten-/Arbeitslosenversicherung und die Kranken-/Pflegeversicherung durch Rechtsverordnung angepasst. Die Anpassung erfolgt in dem Verhältnis, in dem die Bruttolohn- und -gehaltssumme je durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer im vergangenen Kalenderjahr zur entsprechenden Bruttolohn- und -gehaltssumme im vorvergangenen Kalenderjahr steht.
Es ist bis in die Gegenwart nicht durch Ausgrabungen genau geklärt worden, wann die erste Burg oder ein Wohnturm auf dieser Anhöhe erbaut wurde.


[[Heinrich III. (HRR)|Kaiser Heinrich III.]] schenkte im Jahr [[1049]] das Gut (praedium) bei der '''''Bobbenburg''''', das ihm [[Bernhard II. (Sachsen)|Herzog Bernhard II. von Sachsen]] überlassen hatte, dem [[Bischof]] [[Azelin von Hildesheim|Azelin]] und damit dem [[Bistum Hildesheim]]. Die Burg lag damals im [[Gau Valen]], in der Grafschaft eines Grafen mit dem Namen [[Bruno]]. Zwei Jahre später ([[1051]]) übertrug Kaiser Heinrich III. dem Bistum Hildesheim die Grafschaftsrechte in sechs Grafschaften, darunter auch im Gau Valen. Durch diese Übertragung kam die Burg in den Besitz des Bistums Hildesheim. Das Hildesheimer [[Nekrolog|Necrologium]] erwähnt beim Tode Heinrich III.: „Henricus imp. dedit dimidiam partem castelli Poppenburg ad praebendam fratrum“.
== Gesetzliche Rentenversicherung ==
Die Beitragsbemessungsgrenze ist für die einzelnen Versicherungszweige nicht einheitlich hoch.
In der Rentenversicherung ist sie für die Arbeiterrenten- und die Angestelltenversicherung (Bezeichnung bis 2005, ab 2006 keine Aufteilung mehr zwischen ArV und AV) gleich. Für die knappschaftliche Rentenversicherung gelten andere (höhere) Grenzen.
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! Jahr
! West / monatlich
! Ost / monatlich
! West / jährlich
! Ost / jährlich
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| 1967 || 1.400 [[Deutsche Mark|DM]] || || 16.800 [[Deutsche Mark|DM]]
|-----
| 1968 || 1.600 DM || || 19.200 DM
|-----
| 1969 || 1.700 DM || || 20.400 DM
|-----
| 1970 || 1.800 DM || || 21.600 DM
|-----
| 1971 || 1.900 DM || || 22.800 DM
|-----
| 1972 || 2.100 DM || || 25.200 DM
|-----
| 1973 || 2.300 DM || || 27.600 DM
|-----
| 1974 || 2.500 DM || || 30.000 DM
|-----
| 1975 || 2.800 DM || || 33.600 DM
|-----
| 1976 || 3.100 DM || || 37.200 DM
|-----
| 1977 || 3.400 DM || || 40.800 DM
|-----
| 1978 || 3.700 DM || || 44.400 DM
|-----
| 1979 || 4.000 DM || || 48.000 DM
|-----
| 1980 || 4.200 DM || || 50.400 DM
|-----
| 1981 || 4.400 DM || || 52.800 DM
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| 1982 || 4.700 DM || || 56.400 DM
|-----
| 1983 || 5.000 DM || || 60.000 DM
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| 1984 || 5.200 DM || || 62.400 DM
|-----
| 1985 || 5.400 DM || || 64.800 DM
|-----
| 1986 || 5.600 DM || || 67.200 DM
|-----
| 1987 || 5.700 DM || || 68.400 DM
|-----
| 1988 || 6.000 DM || || 72.000 DM
|-----
| 1989 || 6.100 DM || || 73.200 DM
|-----
| 1990 || 6.300 DM || || 75.600 DM
|-----
| 1991 || 6.500 DM || || 78.000 DM
|-----
| 1992 || 6.800 DM || || 81.600 DM
|-----
| 1993 || 7.200 DM || || 86.400 DM
|-----
| 1994 || 7.600 DM || || 91.200 DM
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| 1995 || 7.800 DM || || 93.600 DM
|-----
| 1996 || 8.000 DM || || 96.000 DM
|-----
| 1997 || 8.200 DM || || 98.400 DM
|-----
| 1998 || 8.400 DM || || 100.800 DM
|-----
| 1999 || 8.500 DM || || 102.000 DM
|-----
| 2000 || 8.600 DM || 7.300 DM || 103.200 DM
|-----
| 2001 || 8.700 DM || 7.300 DM || 104.400 DM
|-----
| 2002 || 4.500 [[Euro|EUR]] || 3.750 [[Euro|EUR]] || 54.000 [[Euro|EUR]]
|-----
| 2003 || 5.100 EUR || 4.250 EUR || 61.200 EUR
|-----
| 2004 || 5.150 EUR || 4.350 EUR || 61.800 EUR
|-----
| 2005 || 5.200 EUR || 4.400 EUR || 62.400 EUR || 52.800 EUR
|-----
| 2006 || 5.250 EUR || 4.400 EUR || 63.000 EUR || 52.800 EUR


Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burganlage häufig ausgebaut und renoviert. Umfangreiche Baumaßnahmen fallen in das [[13. Jahrhundert]], als das Grafengeschlecht von Poppenburg ausstarb und das Bistum Hildesheim wieder Besitzer der Poppenburg wurden.
|}


Im Jahr [[1964]] kauften die Diakonischen Werke Hildesheim den Wohnflügel und das dazugehörige Grundstück mit Burghof und Park.
knappschaftliche Rentenversicherung:
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|-----
! Jahr
! West
! Ost
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| 2001 || 10.700 DEM || 9.000 DEM
|-----
| 2002 || 5.550 EUR || 4.650 EUR
|-----
| 2005 || 6.400 EUR || 5.400 EUR
|-----
| 2006 || 6.450 EUR || 5.400 EUR


== Grafengeschlecht Poppenburg ==
|}
Die genaue Herkunft und [[Genealogie]] des Grafengeschlechts „von Poppenburg“ ist in das Dunkel der Geschichte gehüllt. Nach den neuesten Forschungen müssen wir die Herkunft der Grafen einbeziehen in die Politik [[Heinrich IV. (HRR)|Kaiser Heinrichs IV.]], als Adelgeschlechter aus [[Süddeutschland]] in den sächsischen Raum verpflanzt wurden. Überraschend nennt die Vorrede des [[Sachsenspiegel]]s „den von Poppenburg“ inmitten der Adelsgeschlechter, die aus [[Südschwaben]] nach [[Sachsen]] zogen. Der in sächsischen Kreisen ungewöhnliche Name Beringar - einer der Grafen von Poppenburg - deutet ebenfalls auf schwäbische Herkunft.


=== Die Anfänge ===
== Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ==
Die ersten schriftlichen Hinweise auf die Grafschaft Poppenburg gehen auf den Beginn des 12. Jahrhunderts zurück; zu dieser Zeit gibt es in Hildesheimer Urkunden schriftliche Hinweise auf die '''comitis de Poppenburg''' (dt. Grafen von Poppenburg).
In der Krankenversicherung war die Höhe der Beitragsbemessungsgrenze lange Zeit identisch mit der [[Versicherungspflichtgrenze]] (auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt), die das maximale Arbeitsentgelt festlegt, bis zu dem ein Arbeitnehmer verpflichtet ist, sich gesetzlich krankenzuversichern. Angesichts der zunehmenden Finanzierungsprobleme des gesetzlichen Krankenversicherungssystems nahm die Bundesregierung mit Wirkung ab 2003 erstmals eine Auftrennung der beiden Grenzbeträge vor, wobei die Versicherungspflichtgrenze höher liegt als die Beitragsbemessungsgrenze. Auf diese Weise wurde erreicht, dass der Kreis der gesetzlich Versicherten vergrößert und dadurch die Finanzierungsbasis des sozialen Krankenversicherungssystems verbreitert wurde.


Nach Übertragung der Grafschaftsrechte durch das Bistum Hildesheim nannte sich das Grafengeschlecht "von Poppenburg". In Sachsen war im 12.Jahrhundert statt der Benennung nach dem [[Gau]] (hier Gau Valen) diejenige nach der besitzenden Burg üblich. Trotz der Bezeichnung "[[comes]]" ([[Graf]]) haben wir es bei den Poppenburgern nicht mit Grafen einer Grafschaft im [[landrecht]]lichen Sinne zu tun. Die Dörfer der Grafschaft gehörten verschiedenen Gauen an, die bereits seit [[1068]] dem Bistum Hildesheim zugeordnet waren. Die Burg mit den umliegenden Dörfern waren somit Hildesheimer [[Lehen]]; in Urkunden des Bistums werden die Grafen mit Recht als "Laici inheneficiati" bezeichnet . Der weitere Lehensbesitz der Grafen an Höfen und Ländereien erstreckte sich als Streubesitz bis an das [[Bistum Halberstadt]] und westlich weit bis in das Bistum Minden hinein. Es gelang den Grafen jedoch nicht, ihren Eigenbesitz zu vergrößern, neue Dörfer zu erwerben und das Gebiet zu einer bedeutenden Grafschaft auszubauen.
{| {{prettytable}}
|-----
! Jahr
! bundeseinheitlich
|-----
| 2001 || 6.525,00 DEM
|-----
| 2002 || 3.375,00 EUR
|-----
| 2003 || 3.450,00 EUR
|-----
| 2004 || 3.487,50 EUR
|-----
| 2005 || 3.525,00 EUR
|-----
| 2006 || 3.562,50 EUR
|}
Es gibt Kritiker, die es ungerecht finden, dass bei fast gleichen Leistungen vom Arbeitseinkommen abhängige Beiträge erhoben werden und die daher für durchschnittsrisikoäquivalente Beiträge (Pauschalen) plädieren. Nur bei den Krankengeldzahlungen, die nur etwa 5% der gesamten Leistungsausgaben ausmachen, steht der Beitragsbemessung eine proportionale Leistung gegenüber. Andere Kritiker halten die Begrenzung der Solidarität auf die Beitragsbemessungsgrenze für ungerecht, weil Personen mit höheren Einkommen unterproportional belastet werden. So stellt die Beitragsbemessungsgrenze einen - wenn auch stets umstrittenen - Zwischenweg zwischen diesen beiden Forderungen dar.


Die Belehnung der Poppenburg geschah, weil die Grafen von Poppenburg loyal zu den [[Staufer]]n waren und als schwäbische Großfamilie eine angesehene Stellung hatten.
== Gesetzliche Arbeitslosenversicherung ==
Die Beitragsbemessungsgrenzen in der Arbeitslosenversicherung entsprechen denen der Arbeiterrenten- und Angestelltenversicherung.


Durch Heirat hatten die Grafen von der Poppenburg enge verwandtschaftliche Beziehungen zu den Grafen von [[Oldenburg]], [[Hallermund]], den Edlen von [[Hohenbüchen]] und den Rittern von [[Schwanebeck]].
== Steuerliche Auswirkungen ==

Seit 2004 ist die steuerliche [[Vorsorgepauschale]] u.a. auch wieder von der Höhe der Beitragsbemessungsgrenze abhängig.
Neben der Burg und der Grafschaft, die die Grafen von Poppenburg vom Hildesheimer Bischof zu Lehen trugen, besaßen Sie auch Lehnsgüter der Herzöge von [[Braunschweig]]. Damit wurden sie hineingezogen in die Auseinandersetzungen zwischen den Bischöfen von Hildesheim und [[Heinrich der Löwe|Heimrich dem Löwen]] von Braunschweig. Der Zwiespalt und Interessenkonflikt spaltete das Grafengeschlecht Poppenburg wie auch andere adlige Familien jener Zeit. Ein Beispiel dafür sind die Ereignisse des Osterfests 1169 (s.u.).

=== Zeitleiste ===
{| border="1"
! width="50" align="left" | Jahr
! width="250" align="left" | Ereignis
|-
||[[1068]] / [[1069]]
|Graf '''Friedrich''' hat mit seinem Sohn '''Konrad''' die Gaue Valen, [[Aringau]] und [[Gudingau]] inne<ref name="Genealogie Mittelalter">Genealogie Mittelalter http://www.genealogie-mittelalter.de/brunonen_sippe/dobbertin_hans_ida_von_elsdorf.html am 17.6.2006</ref>.
|-
|[[1141]]
|'''Beringar''' (lat. Beringerus) von Poppenburg und '''Fridericus''' sind gemeinsam die ersten Grafen von Poppenburg, die in Urkunden erwähnt werden<ref name="Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land">Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land '', Margret Zimmermann/Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, 1.Auflage Hildesheim: Lax, 1998, S.127 ISBN 3-8269-6280-X</ref>.
|-
|[[1155]] - [[1180]]
|'''Albert''', Vater von '''Bernhard''', '''Johann''' und '''Sophie'''. Er heiratet die Tochter des Grafen Christian von Oldenburg. Sophie gehört dem Kloster [[Quedlinburg]] als capellanin an.
|-
|[[1160]] - [[1230]]
|Bernhard wird urkundlich erwähnt. In einigen Quellen wird davon ausgegangen, daß er Bernhard Sohn von Beringar ist<ref name="Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land">Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land '', Margret Zimmermann/Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, 1.Auflage Hildesheim: Lax, 1998, S.127 ISBN 3-8269-6280-X</ref>, in anderen Quellen geht man von davon aus, daß die beiden Brüder sind<ref name="Burgstemmen Geschichte Brug und Grafschaft">Burgstemmen Geschichte Brug und Grafschaft http://www.burgstemmen.de/poppenburg/seiten/burg.html am 17.6.2006</ref>.
|-
|ca. [[1161]]
|Beringar heiratete die Tochter des sog. Vicedominus, einen Bernhard von [[Wassel]]. Durch diese Heirat wurde er Schwager des Hildesheimer Bischofs [[Herrmann von Hildesheim|Herrmann]].
|-
|[[Ostern]] [[1169]]
|Herzog Heinrich der Löwe feiert das Osterfest mit angesehenen Grafen in [[Gittelde]], darunter der Vicedominus Konrad von Wassel, die Grafen von [[Wöltingerode]], die Herren von [[Ricklingen]], [[Meinersen]], [[Mahner]], [[von Saldern]], [[Königsdahlum]] und auch Berhard von Poppenburg. Zur gleichen Zeit feiern Beringar und Friedrich von Poppenburg mit Bischof Herrmann von Hildesheim und regeln Güterangelegenheiten des [[Hildesheim#St._Godehard|Klosters Godehard]] in Hildesheim.
|-
|[[1173]] - [[1182]]
|Beringar ist Probst des Kreuzstiftes, der heutigen [[St. Andreaskirche (Hildesheim)|St. Andreaskirche]] in Hildesheim.
|-
|[[1175]] - [[1195]]
|Johann lebt als Domherr in Hildesheim.
|-
|[[1181]]
|Bernhard wird als Vogt des Kreuzstiftes in Hildesheim eingesetzt.
|-
|[[1188]]
|Albert von Poppenburg gibt die ihm übertragene Saline in Swalenhusen<ref name="Entstehung der Ortsnamen und Ihre Bedeutung">Entstehung der Ortsnamen und Ihre Bedeutung ''http://www.salzhemmendorf.de/pages/historisch/extraortsnamen.htm'' am 3.6.2006</ref> bei [[Salzhemmendorf|Hemmendorf]] an das [[Kloster Amelungsborn]] zurück, um damit die Reisekosten für seine geplante Teilnahme am [[Dritter Kreuzzug|Dritten Kreuzzug]] bestreiten zu können.
|-
|Mai [[1189]]
|Unter Führung des [[Landgraf]]en [[Ludwig III. (Thüringen)|Ludwig III. aus Thüringen]] starten sächsische, [[Bremen|Bremer]] und [[Oldenburg|Oldenburger]] Kreuzfahrer in den dritten Kreuzzug vom Weserhafen [[Blexen]] aus. Unter diesen Kreuzfahrern befinden sich etwa 1000 [[Ritter]], darunter Albert von Poppenburg, der Graf von [[Blankenburg]], [[Geldern]], Oldenburg und von Hallermund.
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|August 1189 - Juli [[1191]]
|Albert nimmt teil an der [[Belagerung von Akkon|Belagerung]] von [[Akkon]] durch die Kreuzfahrer im Norden des heutigen Staates [[Israel]].
|-
|14.September 1191
|Albert stirbt in [[Apulien]]. Eine Eintragung im [[Nekrolog]] des Kloster Amelungsborn kündet von seinem Tod und bittet die Mönche zum Gebet am [[Todestag]].
|-
|[[1199]] - [[1206]]
|Bernhard wird vom Tod seines Vaters im Dritten Kreuzzug auch finanziell in Mitleidenschaft gezogen, da die erhoffte Beute ausblieb und statt dessen erhebliche Kosten entstanden sein müssen.

Bernhard aus [[Wennigsen (Deister)|Wennigsen]] (= Bernhard von Poppenburg) beurkundet den Verzicht von Albert von Poppenburg aus dem Jahr 1188 auf die Verwaltung des vom Kloster Amelungsborn seinem Vater übertragenen Salzwerkes in Swalenhusen, womit dieser seine Teilnahme am Dritten Kreuzzug finanziert hat (siehe Zeitleiste 1188). Diese Nachricht über den Ort Wennigsen, die uns nur in einer Abschrift des 13. Jahrhunderts im Copialbuch des Klosters Amelungsborn überliefert ist, befindet sich in einer Urkunde des [[Hartbert von Hildesheim]] (Bischof von Hildesheim 1199 - 1216)<ref name="Liste der Bischöfe von Hildesheim">[[Liste der Bischöfe von Hildesheim]] sowie externer Link ''http://www.informations.bistum-hildesheim.de/113316397080027.pdf'' Bischöfliche Pressestelle Hildesheim am 20.11.2005, S. 31</ref>.
|-
|[[1215]] - [[1217]]
|Bernhard verkauft seinen Anteil der Poppenburg zurück an den Hildesheimer Bischof, gründet die Grafschaft Spiegelberg und erbaut die Burg Spiegelberg bei [[Coppenbrügge]]. Spätestens seit ab 1217 nennt sich '''[[Grafschaft Spiegelberg|Bernhard von Spiegelberg]]'''. Die übrige Hälfte der Poppenburg und die Grafschaft verblieb in den Händen des einer Nebenlinie entstammenden Grafen Friedrich.
|}


== Siehe auch ==
== Quellen ==
<references />
*[[Versicherungspflicht]]
[http://www.burgenwelt.de/poppenburg/ge.htm| Internetseite Burgenwelt Geschichte der Burg Poppenburg am 18.6.2006]
*[[Versicherungsfreiheit]]
*[[Versicherungspflichtgrenze]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Beitragsbemessungsgrenze}}


[[Kategorie:Burg|Poppenburg, Grafschaft]]
*[http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/ Deutsche Rentenversicherung Bund]
[[Kategorie:Historisches Territorium|Poppenburg, Grafschaft]]
[[Kategorie:Landkreis in Niedersachsen|Poppenburg, Grafschaft]]


[[en:Grafschaft Poppenburg]]
[[Kategorie:Sozialversicherung (Deutschland)]]
[[ln:Grafschaft Poppenburg]]

Version vom 22. Juni 2006, 23:48 Uhr

Poppenburg am Ufer der Leine in Burgstemmen

Die ersten schriftlichen Hinweise auf die Grafschaft Poppenburg stammen aus dem Beginn des 12. Jahrhunderts.

Burg Poppenburg

Geografische Lage

Die Poppenburg liegt im niedersächsischen Ort Burgstemmen, oberhalb der Leine und an der Bundesstraße 1. Strategisch beherrschte die Burg Poppenburg im Mittelalter durch Ihre Lage auf einer Anhöhe über dem Leineübergang den Verkehr auf dem alten Hellweg zwischen Aachen und Goslar, der im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg vom Rheinland nach Mitteldeutschland gewesen ist. Zeitweise bildete der Fluss Leine die Grenze zum Bistum Minden und später zum Herzogtum Calenberg. Die Poppenburg gehört zu den alten Königsburgen, die das Leinetal und damit den Weg zur Stadt Hildesheim schützten. Die Brücke bei Poppenburg wird erstmalig am 13.Januar 1251 urkundlich erwähnt[1].

Geschichte der Burg

Es ist bis in die Gegenwart nicht durch Ausgrabungen genau geklärt worden, wann die erste Burg oder ein Wohnturm auf dieser Anhöhe erbaut wurde.

Kaiser Heinrich III. schenkte im Jahr 1049 das Gut (praedium) bei der Bobbenburg, das ihm Herzog Bernhard II. von Sachsen überlassen hatte, dem Bischof Azelin und damit dem Bistum Hildesheim. Die Burg lag damals im Gau Valen, in der Grafschaft eines Grafen mit dem Namen Bruno. Zwei Jahre später (1051) übertrug Kaiser Heinrich III. dem Bistum Hildesheim die Grafschaftsrechte in sechs Grafschaften, darunter auch im Gau Valen. Durch diese Übertragung kam die Burg in den Besitz des Bistums Hildesheim. Das Hildesheimer Necrologium erwähnt beim Tode Heinrich III.: „Henricus imp. dedit dimidiam partem castelli Poppenburg ad praebendam fratrum“.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burganlage häufig ausgebaut und renoviert. Umfangreiche Baumaßnahmen fallen in das 13. Jahrhundert, als das Grafengeschlecht von Poppenburg ausstarb und das Bistum Hildesheim wieder Besitzer der Poppenburg wurden.

Im Jahr 1964 kauften die Diakonischen Werke Hildesheim den Wohnflügel und das dazugehörige Grundstück mit Burghof und Park.

Grafengeschlecht Poppenburg

Die genaue Herkunft und Genealogie des Grafengeschlechts „von Poppenburg“ ist in das Dunkel der Geschichte gehüllt. Nach den neuesten Forschungen müssen wir die Herkunft der Grafen einbeziehen in die Politik Kaiser Heinrichs IV., als Adelgeschlechter aus Süddeutschland in den sächsischen Raum verpflanzt wurden. Überraschend nennt die Vorrede des Sachsenspiegels „den von Poppenburg“ inmitten der Adelsgeschlechter, die aus Südschwaben nach Sachsen zogen. Der in sächsischen Kreisen ungewöhnliche Name Beringar - einer der Grafen von Poppenburg - deutet ebenfalls auf schwäbische Herkunft.

Die Anfänge

Die ersten schriftlichen Hinweise auf die Grafschaft Poppenburg gehen auf den Beginn des 12. Jahrhunderts zurück; zu dieser Zeit gibt es in Hildesheimer Urkunden schriftliche Hinweise auf die comitis de Poppenburg (dt. Grafen von Poppenburg).

Nach Übertragung der Grafschaftsrechte durch das Bistum Hildesheim nannte sich das Grafengeschlecht "von Poppenburg". In Sachsen war im 12.Jahrhundert statt der Benennung nach dem Gau (hier Gau Valen) diejenige nach der besitzenden Burg üblich. Trotz der Bezeichnung "comes" (Graf) haben wir es bei den Poppenburgern nicht mit Grafen einer Grafschaft im landrechtlichen Sinne zu tun. Die Dörfer der Grafschaft gehörten verschiedenen Gauen an, die bereits seit 1068 dem Bistum Hildesheim zugeordnet waren. Die Burg mit den umliegenden Dörfern waren somit Hildesheimer Lehen; in Urkunden des Bistums werden die Grafen mit Recht als "Laici inheneficiati" bezeichnet . Der weitere Lehensbesitz der Grafen an Höfen und Ländereien erstreckte sich als Streubesitz bis an das Bistum Halberstadt und westlich weit bis in das Bistum Minden hinein. Es gelang den Grafen jedoch nicht, ihren Eigenbesitz zu vergrößern, neue Dörfer zu erwerben und das Gebiet zu einer bedeutenden Grafschaft auszubauen.

Die Belehnung der Poppenburg geschah, weil die Grafen von Poppenburg loyal zu den Staufern waren und als schwäbische Großfamilie eine angesehene Stellung hatten.

Durch Heirat hatten die Grafen von der Poppenburg enge verwandtschaftliche Beziehungen zu den Grafen von Oldenburg, Hallermund, den Edlen von Hohenbüchen und den Rittern von Schwanebeck.

Neben der Burg und der Grafschaft, die die Grafen von Poppenburg vom Hildesheimer Bischof zu Lehen trugen, besaßen Sie auch Lehnsgüter der Herzöge von Braunschweig. Damit wurden sie hineingezogen in die Auseinandersetzungen zwischen den Bischöfen von Hildesheim und Heimrich dem Löwen von Braunschweig. Der Zwiespalt und Interessenkonflikt spaltete das Grafengeschlecht Poppenburg wie auch andere adlige Familien jener Zeit. Ein Beispiel dafür sind die Ereignisse des Osterfests 1169 (s.u.).

Zeitleiste

Jahr Ereignis
1068 / 1069 Graf Friedrich hat mit seinem Sohn Konrad die Gaue Valen, Aringau und Gudingau inne[2].
1141 Beringar (lat. Beringerus) von Poppenburg und Fridericus sind gemeinsam die ersten Grafen von Poppenburg, die in Urkunden erwähnt werden[1].
1155 - 1180 Albert, Vater von Bernhard, Johann und Sophie. Er heiratet die Tochter des Grafen Christian von Oldenburg. Sophie gehört dem Kloster Quedlinburg als capellanin an.
1160 - 1230 Bernhard wird urkundlich erwähnt. In einigen Quellen wird davon ausgegangen, daß er Bernhard Sohn von Beringar ist[1], in anderen Quellen geht man von davon aus, daß die beiden Brüder sind[3].
ca. 1161 Beringar heiratete die Tochter des sog. Vicedominus, einen Bernhard von Wassel. Durch diese Heirat wurde er Schwager des Hildesheimer Bischofs Herrmann.
Ostern 1169 Herzog Heinrich der Löwe feiert das Osterfest mit angesehenen Grafen in Gittelde, darunter der Vicedominus Konrad von Wassel, die Grafen von Wöltingerode, die Herren von Ricklingen, Meinersen, Mahner, von Saldern, Königsdahlum und auch Berhard von Poppenburg. Zur gleichen Zeit feiern Beringar und Friedrich von Poppenburg mit Bischof Herrmann von Hildesheim und regeln Güterangelegenheiten des Klosters Godehard in Hildesheim.
1173 - 1182 Beringar ist Probst des Kreuzstiftes, der heutigen St. Andreaskirche in Hildesheim.
1175 - 1195 Johann lebt als Domherr in Hildesheim.
1181 Bernhard wird als Vogt des Kreuzstiftes in Hildesheim eingesetzt.
1188 Albert von Poppenburg gibt die ihm übertragene Saline in Swalenhusen[4] bei Hemmendorf an das Kloster Amelungsborn zurück, um damit die Reisekosten für seine geplante Teilnahme am Dritten Kreuzzug bestreiten zu können.
Mai 1189 Unter Führung des Landgrafen Ludwig III. aus Thüringen starten sächsische, Bremer und Oldenburger Kreuzfahrer in den dritten Kreuzzug vom Weserhafen Blexen aus. Unter diesen Kreuzfahrern befinden sich etwa 1000 Ritter, darunter Albert von Poppenburg, der Graf von Blankenburg, Geldern, Oldenburg und von Hallermund.
August 1189 - Juli 1191 Albert nimmt teil an der Belagerung von Akkon durch die Kreuzfahrer im Norden des heutigen Staates Israel.
14.September 1191 Albert stirbt in Apulien. Eine Eintragung im Nekrolog des Kloster Amelungsborn kündet von seinem Tod und bittet die Mönche zum Gebet am Todestag.
1199 - 1206 Bernhard wird vom Tod seines Vaters im Dritten Kreuzzug auch finanziell in Mitleidenschaft gezogen, da die erhoffte Beute ausblieb und statt dessen erhebliche Kosten entstanden sein müssen.

Bernhard aus Wennigsen (= Bernhard von Poppenburg) beurkundet den Verzicht von Albert von Poppenburg aus dem Jahr 1188 auf die Verwaltung des vom Kloster Amelungsborn seinem Vater übertragenen Salzwerkes in Swalenhusen, womit dieser seine Teilnahme am Dritten Kreuzzug finanziert hat (siehe Zeitleiste 1188). Diese Nachricht über den Ort Wennigsen, die uns nur in einer Abschrift des 13. Jahrhunderts im Copialbuch des Klosters Amelungsborn überliefert ist, befindet sich in einer Urkunde des Hartbert von Hildesheim (Bischof von Hildesheim 1199 - 1216)[5].

1215 - 1217 Bernhard verkauft seinen Anteil der Poppenburg zurück an den Hildesheimer Bischof, gründet die Grafschaft Spiegelberg und erbaut die Burg Spiegelberg bei Coppenbrügge. Spätestens seit ab 1217 nennt sich Bernhard von Spiegelberg. Die übrige Hälfte der Poppenburg und die Grafschaft verblieb in den Händen des einer Nebenlinie entstammenden Grafen Friedrich.

Quellen

  1. a b c Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land , Margret Zimmermann/Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, 1.Auflage Hildesheim: Lax, 1998, S.127 ISBN 3-8269-6280-X
  2. Genealogie Mittelalter http://www.genealogie-mittelalter.de/brunonen_sippe/dobbertin_hans_ida_von_elsdorf.html am 17.6.2006
  3. Burgstemmen Geschichte Brug und Grafschaft http://www.burgstemmen.de/poppenburg/seiten/burg.html am 17.6.2006
  4. Entstehung der Ortsnamen und Ihre Bedeutung http://www.salzhemmendorf.de/pages/historisch/extraortsnamen.htm am 3.6.2006
  5. Liste der Bischöfe von Hildesheim sowie externer Link http://www.informations.bistum-hildesheim.de/113316397080027.pdf Bischöfliche Pressestelle Hildesheim am 20.11.2005, S. 31

Internetseite Burgenwelt Geschichte der Burg Poppenburg am 18.6.2006