Babylonisches Exil und Udo Schütz: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Porsche 910 coupé (184) in the Porsche-Museum.jpg|miniatur|hochkant=1.3|Der Porsche 910, mit dem Schütz 1967 gemeinsam mit Umberto Maglioli die Targa Florio bestritt]] |
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{{Dieser Artikel|beschreibt die Epoche in der Geschichte Israels. Andere Bedeutungen finden sich unter [[Babylonische Gefangenschaft]].}} |
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'''Udo Schütz''' (* [[11. Januar]] [[1937]] in [[Selters (Westerwald)|Selters]]) ist ein ehemaliger deutscher [[Automobilrennsport|Automobilrennfahrer]], [[Segeln|Segler]] und heutiger Unternehmer. |
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Als '''babylonisches Exil''' (häufig auch ''babylonische Gefangenschaft'')<ref name="Exil">Vgl. H. Donner: ''Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen.'' Band 2. 1986, S. 416.</ref><ref>Duden online gibt unter [http://www.duden.de/rechtschreibung/babylonisch ''babylonisch''] die Schreibweise ''Babylonische Gefangenschaft'' an, die Kleinschreibung ''babylonische Gefangenschaft'' ist jedoch ebenso üblich.</ref> wird eine Epoche der [[Geschichte Israels|jüdischen Geschichte]] bezeichnet. Sie beginnt [[597 v. Chr.]] mit der [[Eroberung von Jerusalem (597 v. Chr.)|Eroberung Jerusalems]] und des Königreiches [[Juda (Reich)|Juda]] durch den [[Neubabylonisches Reich|babylonischen]] König [[Nebukadnezar II.]] und dauert bis zur Eroberung [[Babylon]]s 539 v. Chr. durch den Perserkönig [[Kyros II.]] |
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== Exil in Babylon == |
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=== Beginn === |
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Ab 597 v. Chr. wurde ein wesentlicher Teil der Bevölkerung Judäas, vor allem Angehörige der Oberschicht, – wie es babylonischer Praxis nach Eroberungen entsprach – nach Babylon [[exil]]iert und dort angesiedelt.<ref>Vgl. H. Donner: ''Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen.'' Band 2. 1986, S. 370–381.</ref> Laut dem [[Jeremia|Buch Jeremia]] mussten bis 582 bei drei Ausweisungsaktionen insgesamt 4600 Menschen ihre Heimat verlassen (Jer 52, 28–30). Weitere historische Quellen zur Anzahl der Exilierten liegen nicht vor. Sicher belegt ist nur, dass nach 597 v. Chr. Namen von Hebräern aus der privilegierten Oberschicht in babylonischen Urkunden auftauchen. |
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Zweifel über die genauen Jahreszahlen treten hierbei fast nur in Chronologien von Religionsgemeinschaften auf, insbesondere bei den [[Zeugen Jehovas]]. Anstatt den wissenschaftlich anerkannten Zeitraum des 5.–10. [[Aw (Monat)|Ab]]<!-- Rechtschreibung nicht ändern! --> [[Eroberung von Jerusalem (586 v. Chr.)|587 v. Chr.]] der zweiten und größten Exilierungswelle zu akzeptieren, bestehen sie auf 607 v. Chr. Dies entspricht der biblischen Chronologie, nach der das Exil siebzig Jahre dauern sollte ({{B|Jer|25|11}}) und die Rückkehr einige Zeit nach der Eroberung Babylons durch Kyros II. 539 v. Chr. erfolgte. |
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=== Leben === |
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Aufgrund von Fehlinterpretationen des [[Tanach]] und religiösen Interessen wird bis heute ein falsches Bild vom Exil gezeichnet. So sieht man beispielsweise im [[Psalm 137]] die „Bevölkerung als Gefangene zur Sklavenarbeit gezwungen, am Ende des Tages an den Flüssen Babylons und weinend an [[Zion]] denkend“.<ref name="Exil" /> Es ist wohl davon auszugehen, dass das Exil als religiöse Strafe empfunden wurde, doch äußerlich bestanden für die Juden in Babylon komfortable Lebensumstände. Genauso wie andere, in verschiedenen Kolonien angesiedelte Juden konnten sie ohne Zwang Handel, Landwirtschaft und Häuserbau betreiben. Selbst [[Sklavenhaltung]] war erlaubt. |
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Die Verwaltung oblag den Exilanten selbst. Belege über speziell den Juden auferlegte [[Frondienst|Fronarbeit]] gibt es nicht. Bekannt ist nur, dass die babylonische Bevölkerung generell in bestimmten Fällen zur kurzfristigen Fronarbeit gezwungen wurde, etwa um königliche Bauvorhaben durchzuführen. Im babylonischen Exil konnten die Juden ihre Traditionen und ihre religiöse Identität bewahren. Die in und um Babylon angesiedelten Juden [[Assimilation (Soziologie)|assimilierten]] sich recht schnell. |
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So fand man in Schriftzeugnissen jüdische Namen, die belegen, dass Juden im Hofstaat und im Militär von Nebukadnezar II. Karriere machen konnten. Auch gibt es Berichte über jüdische Bankiersdynastien. Nach der [[Biblische Erzählung|biblischen Erzählung]] im [[Buch Daniel]] des [[Tanach]] gehörten unter anderen Daniel, [[Schadrach, Meschach und Abed-Nego]] zu den auserwählten Exilanten, die eine Ausbildung für den babylonischen Staatsdienst erhielten. Diese schnelle Assimilation und die damit verbundene Versuchung zur Annahme einer fremden Religion trugen wohl auch dazu bei, dass im Tanach ein recht düsteres Bild vom babylonischen Exil gezeichnet wird.<ref name="don381387">Vgl. H. Donner: ''Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen.'' Band 2. 1986, S. 381–387.</ref> |
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Um zu verhindern, dass die Eigenart der Juden vollkommen im Vielvölkergemisch Babylons unterginge, betonten die jüdischen Theologen und Gelehrten die Besonderheit des Judentums, insbesondere des jüdischen Glaubens. Mittelpunkt des Lebens wurden die [[Tora]] und die religiöse Gelehrsamkeit. So gilt das babylonische Exil als eine der fruchtbarsten Zeiten der jüdischen Theologie. Vor dem Hintergrund, dass der heimatliche Tempel für das gemeinsame Gebet fehlte, entstanden wahrscheinlich die ersten [[Synagoge]]n.<ref name="don381387" /> |
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Nach Auffassung der [[Historisch-kritische Methode|historisch-kritischen]] [[Biblische Exegese|Bibelwissenschaft]] entstand in dieser Zeit auch mit der [[Priesterschrift (Bibel)|Priesterschrift]] die letzte Fassung des [[Pentateuch]], in der unter anderem die Vorschriften zur [[Brit Mila|Beschneidung]] ({{B|Gen|17|10–14}}) hinzugefügt wurden. |
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== Statistik == |
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Bei einem religionsgeschichtlichen Vergleich von Israel und anderen Völkern fällt eine entscheidende Differenz auf.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Jeremias |Titel=Theologie des Alten Testaments |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2017 |Seiten=13-18 |ISBN=}}</ref> Bei anderen Völkern war es üblich, solange einen Gott zu verehren, wie er das Volk beschützt. Wenn aber das Land besiegt wird, so war der Gott der Sieger stärker als der Gott der Verlierer. Der babylonische Marduk-Glaube ist ein Beispiel hierfür. Babylon und [[Marduk]] sind von Anfang an miteinander verknüpft. Daher verliert der Mythos um Marduk seine Erklärungskraft, als die Herrschaft Babylons endet. |
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=== Le-Mans-Ergebnisse === |
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Ganz anders ist es in Israel: Das Exil führt nicht - wie vielleicht erwartet - dazu, dass der Glaube an Gott aufgegeben wird und der Gott der Sieger übernommen wird. Das hat v. a. zwei Gründe: |
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'''1. Anfänge der Gottesbeziehung:''' In den Anfängen der Gottesverehrung gab es zunächst nicht [[JHWH]], sondern [[El (Gott)|El]]. Der Glaube an JHWH wird teils als bewusste Entscheidung porträtiert {{Bibel|Jos|24|15}}. JHWH hat seine Ursprünge außerdem im Süden, die [[Keniter]] haben JHWH anscheinend zuerst angerufen {{Bibel|Gen|4|26}}. Der Zusammenhang von Land/Volk und Gott ist nicht so eng wie etwa bei den Babyloniern. |
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| [[24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966|1966]] |
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| {{DEU|#}} [[Porsche|Porsche System Engineering]] |
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| [[Porsche 906|Porsche 906/6 Carrera 6 Langheck]] |
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| {{ZAF|#}} [[Peter de Klerk]] |
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| Rang 6 |
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| [[24-Stunden-Rennen von Le Mans 1967|1967]] |
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| {{DEU|#}} Porsche System Engineering |
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| [[Porsche 910]] |
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| {{USA|#}} [[Joe Buzzetta]] |
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| Ausfall |
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| Motorschaden |
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| [[24-Stunden-Rennen von Le Mans 1969|1969]] |
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| {{DEU|#}} Porsche System Engineering |
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| [[Porsche 908|Porsche 908 Langheck]] |
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| {{DEU|#}} [[Gerhard Mitter]] |
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| Ausfall |
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| Unfall |
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=== Sebring-Ergebnisse === |
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'''2. Schriftprophetie:''' Die [[Schriftpropheten]] haben eine Deutung bereitgestellt, die das Gottesbild sozusagen „gerettet“ hat. Es ist nicht so, dass Gott zu schwach gewesen wäre, um seinen Tempel, seinen König und sein Land zu schützen, sondern Gott lässt die Niederlage Israels geschehen aufgrund der Sünde. Die Rede vom [[Zorn Gottes]] über diese Sünde wird zur theologischen Erklärung des Exils. |
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{| class="wikitable" style="font-size:85%;" |
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=== Ende === |
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Nachdem der Perserkönig Kyros II. im Jahr 539 v. Chr. das babylonische Reich erobert hatte, erlaubte er die Rückkehr einzelner Personengruppen in ihre Heimat ''jenseits des [[Tigris]]''. Namen nennt das [[Kyros-Zylinder|Kyros-Edikt]], mit dem dies verkündet wurde, nicht, und es enthält auch keine Anordnung zum Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels, mit dessen Errichtung 517 v. Chr. begonnen wurde und der im März des Jahres 515 v. Chr. so weit fertiggestellt war, dass die Juden ihrem Gottesdienst dort wieder nachgehen konnten.<ref>Vgl. E. A. Knauf: ''Die Umwelt des Alten Testaments.'' 1994, S. 157–163.</ref> ([[Flavius Josephus]] berichtet dagegen in seinem Werk ''[[Über die Ursprünglichkeit des Judentums]]'', dass im ''zweiten Jahr des Kyros'' das Fundament des Tempels gelegt und er im ''zweiten Jahr des [[Dareios I.]]'' fertiggestellt wurde. Danach währte der Bau von 538 bis 521 v. Chr.)<ref>[http://books.google.com/books?id=koo_urMFp0YC&pg=PA129&lpg=#v=onepage&q&f=false Buch 1, 154].</ref> |
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! Jahr |
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! Team |
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Nach Darstellung der [[Bibel]] ist das Kyros-Edikt von den Heimkehrern als Aufruf zum Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels verstanden worden. Und dieser sollte auch nur für sie bestimmt sein. So verwehrte man unter Berufung auf Kyros' Befehl – bis in die Zeiten [[Esra (Person)|Esras]] galten nur die „Erben“ des Kyros-Edikts als Juden – der im Lande gebliebenen Bevölkerung, sich an dem Bau zu beteiligen ({{B|Esr|4|3}}). Daraufhin soll sich diese vehement gegen die Wiedererrichtung des Tempels gewandt haben ({{B|Esr|4|4–16}}). |
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! Fahrzeug |
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! Teamkollege |
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Ein Teil der Juden blieb in Babylon zurück und bildete dort eine jüdische Gemeinde. Die in ihr unter den Schriftgelehrten geführten Diskussionen lieferten die Grundlage für den im 6. Jahrhundert n. Chr. verfassten babylonischen [[Talmud]]. |
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! Teamkollege |
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! Platzierung |
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Die Dauer des babylonischen Exils kann nicht eindeutig bestimmt werden, da sowohl für den Beginn als auch das Ende unterschiedliche Jahreszahlen angegeben werden. In einem Brief an die nach Babel Weggeführten prophezeit [[Jeremia]], Gott werde sie nach 70 Jahren zurückbringen ({{B|Jer|29|10}}), was der korrekten Größenordnung entspricht. |
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! Ausfallgrund |
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=== Rückkehr === |
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| [[12-Stunden-Rennen von Sebring 1966|1966]] |
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Nach den biblischen Büchern [[Nehemia]] und [[Esra (Buch)|Esra]] (siehe {{B|Esr|2|1–70}} und {{B|Neh|7|6–72}}) sind 49.897 bzw. 49.942 Menschen in die Region [[Judäa#Judäa jenseits des Jordan|Judäa]] zurückgekehrt, darunter 7337 [[Hörigkeit (Rechtsgeschichte)|wirtschaftlich Hörige]] ([[Sklaverei|Sklaven]]) sowie 200 bzw. 245 Sänger und Sängerinnen. Was sonst den sozialen Stand der Rückkehrer angeht, werden neben Angehörigen von Großfamilien mit Grundbesitz und Verbänden von Bergbewohnern ohne Grundbesitz hauptsächlich Priester, [[Leviten]], Tempelsänger, Torhüter und Tempelangehörige aufgeführt. In {{B|Esr|8|1–36}} ist von weiteren 1.600 Rückkehrern die Rede. Die Heimkehr dieser großen Zahl von Menschen führte in Jerusalem zu Problemen bei der Versorgung mit Lebensmitteln und der Wohnraumzuteilung, weshalb sie bei den Ansässigen auf Ablehnung stießen. ({{B|Esr|3|1–13}}, {{B|Esr|4|1–24}}, {{B|Esr|5|1–17}} und {{B|Esr|6|1–22}}).<ref name="W1" /> |
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| {{DEU|#}} [[Porsche|Porsche System Engineering]] |
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| [[Porsche 904|Porsche 904 GTS]] |
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Die Richtigkeit dieser detaillierten, in sich schlüssigen Berichte wird in Zweifel gezogen. Vier Generationen zuvor gelangten nur höchstens 10.000 Judäer in das babylonische Exil, von denen aber eine große Anzahl nicht zurückkehrte.<ref name="W1">{{WiBiLex|18001|Exil, Exilszeit|autor=Thomas Wagner|zugriff=2017-04-27}}</ref> Die Zahlen scheinen insgesamt zu hoch zu sein.<ref name="G136">A. H. J. Gunneweg: ''Geschichte Israels bis Bar Kochba.'' 2., verbesserte und ergänzte Auflage. 1976, S. 136.</ref> Antonius Hermann Josef Gunneweg,<ref name="G136" /> Thomas Wagner<ref name="W1" /> und Werner H. Schmidt<ref>W. H. Schmidt: ''Einführung in das Alte Testament.'' 5., erweiterte Auflage. 1995, S. 164 und 168.</ref> vermuten, dass in den ersten Jahren nach dem Sieg der Perser Heimkehrer nur sporadisch in Judäa ankamen. Erst unter Darius I. habe wohl eine größere, planvolle Rückkehrbewegung eingesetzt. Auch die hergestellten historisch-politischen Bezüge sind fragwürdig. So sollen nach Esra 6, 1–22 die Tempelgegner im Lande den persischen König Artaxerxes um Unterstützung angerufen haben, dieser hat sein Amt allerdings erst 465 v. Chr. angetreten. Dementsprechend müsste es sich bei dem genannten Nachfolger Dareios, unter dem angeblich der Tempelbau fortgeführt wurde, um Dareios II. handeln, der erst 423 v. Chr. König wurde. König Artaxerxes gehört laut Esra auch zu denen, die den Tempelbau befahlen. |
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| {{DEU|#}} [[Dieter Glemser]] |
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Nach dem Ende der babylonischen Gefangenschaft zog eine Gruppe freigelassener Juden über die [[Seidenstraße]] Richtung Osten und ließ sich in den damaligen Wirtschaftszentren [[Buchara]] und [[Samarkand]] nieder. Hier begründeten sie eine blühende jüdische Kultur. Heute gibt es in diesem Gebiet [[Usbekistan]]s nur noch eine kleine jüdische Gemeinschaft.<ref>[[Thomas Migge]]: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/2318159/ ''Jüdische Kultur in Zentralasien – Die letzten Juden in Buchara und Samarkand.''] [[Deutschlandfunk]], 13. Nov. 2013.</ref> |
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| Ausfall |
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| Getriebeschaden |
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== Rezeption == |
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[[Datei:Chludov rivers.jpg|mini|hochkant=1|[[Chludow-Psalter]]: ''Die Wasser von Babylon'', 9. Jahrhundert. Illustriert ist {{B|Ps|137|1-3}}.]] |
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| [[12-Stunden-Rennen von Sebring 1967|1967]] |
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[[Datei:Eduard Bendemann- Die trauernden Juden im Exil um 1832.jpg|mini|hochkant=1|[[Eduard Bendemann]]: ''Die trauernden Juden im Exil'', 1832]] |
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| {{DEU|#}} Porsche Auto |
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Die frühen Christen benutzten den Begriff Babylon als Tarnnamen für das [[Römisches Reich|Römische Reich]]. So konnten sie – versteckt in Texten über das babylonische Exil – Kritik an den Machthabern üben. |
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| [[Porsche 906]] |
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| {{DEU|#}} [[Rolf Stommelen]] |
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In übertragener Bedeutung wurde und wird das [[Avignonesisches Papsttum|avignonesische Papsttum]] von 1309 bis 1377, als sieben Päpste in Avignon statt in Rom residierten, die [[babylonische Gefangenschaft der Kirche]] genannt. |
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| {{NED|#}} [[Gijs van Lennep]] |
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| Ausfall |
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Ebenfalls in einem metaphorischen Sinn gab Martin Luther der von ihm 1520 verfassten Schrift, die sich gegen den nach seiner Auffassung glaubenswidrigen Missbrauch wandte, der mit den sieben Sakramenten getrieben wurde, den Titel ''[[Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche]]''. |
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| Unfall |
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=== Bildende Kunst === |
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| [[12-Stunden-Rennen von Sebring 1969|1969]] |
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[[Psalm 137]] ([[Vulgata]] 136), das Klagelied des babylonischen Exils, mit anderen biblischen Psalmen kunstvoll in [[Psalter (Textbuch)|Psaltern]] zusammengefasst, wurde im christlichen Europa des Mittelalters zum Gegenstand bildnerischer Darstellungen. |
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| {{DEU|#}} Porsche System Engineering Ltd. |
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Der im neunten Jahrhundert entstandene [[Utrechter Psalter]] zeigt auf Blatt 77 eine figurenreiche Darstellung in mehreren Szenen, unter anderem auch der Zerstörung Babylons. Die Randminiaturen des [[Chludow-Psalter]]s illustrieren den bildhaften Inhalt des Psalms in reduzierter Form.<ref>[[Engelbert Kirschbaum]] (Hrsg.): ''[[Lexikon der christlichen Ikonographie|Lexikon der christlichen Ikonographie. LCI]].'' Band 1: ''Allgemeine Ikonographie. A – Ezechiel.'' Sonderausgabe, (Nachdruck). Herder, Rom u. a. 2004, ISBN 3-451-22568-9, Sp. 235.</ref> Aus der Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit stammt die [[Holzschnitt]]illustration in der erstmals 1493 erschienenen ''Weltchronik'' des [[Hartmann Schedel]], einem frühen Zeugnis der Buchdruckkunst, das in ganz Europa Verbreitung fand. |
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| [[Porsche 918|Porsche 908/02]] |
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Bis ins 20. Jahrhundert hinein beschäftigt sich die europäische Malerei mit dem Thema, wiederkehrende Motive sind in Anlehnung an den Psalm 137 der Fluss, die Leier und der Weidenbaum. So stellte [[Eduard Bendemann]], der durch die Kunst der [[Nazarener (Kunst)|''Nazarener'']] beeinflusst war, in seinem um 1832 entstandenen Gemälde ''Die trauernden Juden im Exil'' nach dem Motivtypus ''Rast der Heiligen Familie auf der Flucht'' eine familiär wirkende Gruppe unter einer von Weinranken umwundenen Weide dar; die Leier in der Hand eines Alten zitiert die Harfen des Psalm 137. [[Ferdinand Olivier]], der ebenfalls den ''Nazarenern'' nahestand, setzte in seinem Bild von 1838 ''Die Juden in der Babylonischen Gefangenschaft'' eine nach Psalm 137 imaginierte Menschenszenerie in eine [[Heroische Landschaft|idyllische, verschattete Landschaft]].<ref>[http://www.buddenbrookhaus.de/index.php?getfile=flyer-babylon-v2.indd.pdf Behnhaus Lübeck, 2009]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-31 07:35:33 InternetArchiveBot |url=http://www.buddenbrookhaus.de/index.php?getfile=flyer-babylon-v2.indd.pdf }}</ref> ''[[Babylonische Gefangenschaft (Gemälde)|Babylonische Gefangenschaft]]'' heißt eines der Deckengemälde der Bibliothek des [[Palais Bourbon]] in Paris, Sitz der französischen Nationalversammlung, die [[Eugène Delacroix]] zwischen 1838 und 1847 als Bilderzyklus zur Entwicklung der antiken Zivilisation anfertigte. |
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| {{GER|#}} [[Gerhard Mitter]] |
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Die Frage stellt sich, ob all diese künstlerischen Darstellungen tatsächlich den historischen Gegebenheiten entsprechen und nicht vielmehr ein idealisiertes Bild vom babylonischen Exil liefern. Die von „christlicher sowie jüdischer Frömmigkeit“ getragenen Werke scheinen eher „romantischen Vorstellungen“ zu entspringen und eine Projektion ihrer Schöpfer zu sein, als dass sie die damaligen Lebensverhältnisse darstellen könnten. Vor allem bleibt unklar, wie weit die Befindlichkeit, die im Psalm 137 ausgedrückt wird, der ja vorwiegend Ausgangspunkt der künstlerischen Interpretationen ist, in der Gemeinschaft der Exilierten verbreitet war.<ref>H. Donner: ''Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen.'' Band 2. 1986, S. 416.</ref> |
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| Rang 5 |
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=== Musik === |
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Die eindringlichen Worte des Psalms 137 dienten Komponisten oft als Vorlage für Vokalkompositionen. In der [[Renaissance]] wurden einige Motetten nach dem lateinischen Text aus der Vulgata ''Super flumina Babylonis'' komponiert (z. B. von [[Orlando di Lasso]]). Aus dem Jahr 1525 datiert der Choral ''[[An Wasserflüssen Babylon]]'', eine Bearbeitung des Psalms 137 in Text und Musik von [[Wolfgang Dachstein]] (1487–1553). [[Johann Adam Reincken]] (1643–1722) komponierte dazu eine Choralphantasie, die [[Johann Sebastian Bach]] zu der Improvisation ''An den Wasserflüssen Babylon'' ([[Bach-Werke-Verzeichnis|BWV]] 653) inspirierte. Der Bach-Schüler [[Johann Philipp Kirnberger]] (1721–1783) komponierte unter demselben Titel eine Motette. |
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Auf das babylonische Exil spielt auch die 1842 uraufgeführte [[Oper]] [[Nabucco]] von [[Giuseppe Verdi]] an, in der sich jedoch der babylonische Eroberer am Ende zum jüdischen Glauben bekehrt. |
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Im Jahr 1970 wurde ''[[Rivers of Babylon]]'' von der jamaikanischen Reggae-Band [[The Melodians]] ein weltweiter Plattenhit, das Stück zitiert Psalm 137. Die Gruppe gehörte zu den Anhängern der [[Rastafari]]-Religion, die den Ausdruck vom „[[Babylon-System]]“ verwenden, um damit das Exil der Juden im Altertum mit der [[Verschleppung]] und [[Versklavung]] ihrer afrikanischen Vorfahren zu vergleichen, unter deren Folgen sie bis in die Gegenwart leiden. ''Babylon'' als [[Metapher]] für einen Ort der Knechtung kommt inzwischen auch in Texten europäischer [[Reggae]]- und [[Hip-Hop (Musik)|Hip-Hop]]-Musiker vor, damit soll das herrschende politische und wirtschaftliche System als [[korrupt]], ungerecht und unterdrückend gekennzeichnet werden. |
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=== Belletristik === |
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Das babylonische Exil findet sich über die Jahrhunderte immer wieder als Motiv in der europäischen und angloamerikanischen Prosa und Lyrik, so zum Beispiel bei [[Luís de Camões]] (ca. 1524–1580), [[Heinrich Heine]] (1797–1856) und [[T. S. Eliot]] (1888–1965). |
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== Siehe auch == |
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* [[Palästina (Region)]] |
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== Literatur == |
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* [[Herbert Donner]]: ''Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen.'' Band 2: ''Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba'' (= ''Grundrisse zum Alten Testament.'' 4, 2). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1986, ISBN 3-525-51666-5. |
|||
* [[Antonius H. Gunneweg|Antonius H. J. Gunneweg]]: ''Geschichte Israels bis Bar Kochba'' (= ''Theologische Wissenschaft.'' 2). 2., verbesserte und ergänzte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1976, ISBN 3-17-002989-4. |
|||
* [[Ernst Axel Knauf]]: ''Die Umwelt des Alten Testaments'' (= ''Neuer Stuttgarter Kommentar. Altes Testament.'' 29). Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1994, ISBN 3-460-07291-1. |
|||
* Markus Sasse: ''Geschichte Israels in der Zeit des Zweiten Tempels. Historische Ereignisse, Archäologie, Sozialgeschichte, Religions- und Geistesgeschichte.'' Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2004, ISBN 3-7887-1999-0 (2. Auflage. ebenda 2009, ISBN 978-3-7887-1999-9). |
|||
* [[Werner H. Schmidt]]: ''Einführung in das Alte Testament.'' 5., erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1995, ISBN 3-11-014102-7. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
* [http://www.schuetz.de/ schuetz.de] |
|||
{{Commonscat|Babylonian captivity}} |
|||
* ''Der Stier von Selters'': Artikel in der [[Motorsport aktuell]] 37/2000 [http://www.dunlop-tires.com/dunlop_dede/Images/schuetz_udo_tcm430-37923.pdf dunlop-tires.com] (PDF) |
|||
* {{WiBiLex|18001|Exil/Exilszeit|Autoren=Thomas Wagner|Zugriffsdatum=23. Januar 2014}} |
|||
* [http://www.imca-slotracing.com/Porsche908.htm Porsche 908 Renneinsätze mit U. Schütz] |
|||
* [http://images.forum-auto.com/mesimages/310552/Targa.16p.JPG U. Schütz] neben [[Ferry Porsche]], [[Gerhard Mitter]], Rennleiter Rico Steinemann |
|||
* [http://images.forum-auto.com/mesimages/503822/UdoSchuetz.jpg Foto] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
<references /> |
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{{SORTIERUNG:Schutz, Udo}} |
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[[Kategorie:Jüdische Geschichte (Antike)]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Sportwagen-WM-Rennfahrer]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Rennfahrer der 24 Stunden von Le Mans]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Unternehmer]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Rennfahrer (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1937]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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[[Kategorie:Rennfahrer der 12 Stunden von Sebring]] |
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[[Kategorie:Rennfahrer der Europa-Bergmeisterschaft]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Schütz, Udo |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Unternehmer, Rennfahrer und Segler |
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|GEBURTSDATUM=11. Januar 1937 |
|||
|GEBURTSORT=[[Selters (Westerwald)|Selters]] |
|||
|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
|||
}} |
Version vom 24. September 2018, 18:22 Uhr

Udo Schütz (* 11. Januar 1937 in Selters) ist ein ehemaliger deutscher Automobilrennfahrer, Segler und heutiger Unternehmer.
Soso Ja S S S D
X D D
D D D D D D
D
X D D D Das D D
D D
Statistik
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr | Team | Fahrzeug | Teamkollege | Platzierung | Ausfallgrund |
---|---|---|---|---|---|
1966 | ![]() |
Porsche 906/6 Carrera 6 Langheck | ![]() |
Rang 6 | |
1967 | ![]() |
Porsche 910 | ![]() |
Ausfall | Motorschaden |
1969 | ![]() |
Porsche 908 Langheck | ![]() |
Ausfall | Unfall |
Sebring-Ergebnisse
Jahr | Team | Fahrzeug | Teamkollege | Teamkollege | Platzierung | Ausfallgrund |
---|---|---|---|---|---|---|
1966 | ![]() |
Porsche 904 GTS | ![]() |
Ausfall | Getriebeschaden | |
1967 | ![]() |
Porsche 906 | ![]() |
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Ausfall | Unfall |
1969 | ![]() |
Porsche 908/02 | ![]() |
Rang 5 |
Weblinks
- schuetz.de
- Der Stier von Selters: Artikel in der Motorsport aktuell 37/2000 dunlop-tires.com (PDF)
- Porsche 908 Renneinsätze mit U. Schütz
- U. Schütz neben Ferry Porsche, Gerhard Mitter, Rennleiter Rico Steinemann
- Foto
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Schütz, Udo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer, Rennfahrer und Segler |
GEBURTSDATUM | 11. Januar 1937 |
GEBURTSORT | Selters |