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Bert Balte und Liborius: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|behandelt den Heiligen aus dem 4./5. Jahrhundert; zu dem Radebeuler Herrenhaus siehe [[Haus Liborius]].}}
{{Infobox Fußballspieler
[[Datei:Liborifenster.jpg|mini|Liborius thronend vor den Kathedralen von Paderborn und Le Mans. Es handelt sich um eine Darstellung aus dem Fenster des Paderborner Domturmes.]]
| kurzname = Bert Balte
[[Datei:St. liborius episcopus cenomanensis in gallia.jpg|mini|Portrait des heiligen Liborius mit Inschrift „S. Liborius Episcopus Cenomanensis in Gallia“, Generalvikariat Erzbistum Paderborn]]
| bildname =
'''Liborius''' (4./5. Jahrhundert) war ein [[spätantike]]r [[Bischof]] von [[Le Mans]] und [[Heiliger]] (Gedenktag: [[23. Juli]], [[Reliquientranslation|Translation]]: [[28. April]], Ankunft der [[Reliquie]]n in [[Paderborn]]: [[28. Mai]]).
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{{Team-Station|bis 1981 |[[ASV Landau]]}}
{{Team-Station|1981–1985|[[FK Pirmasens]]}}
{{Team-Station|1985–1986|[[FK Clausen]]}}
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{{Team-Station|1989–1990|[[SV Wehen Taunusstein]]}}
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{{Team-Station|2008–2012|[[TSV Schott Mainz]]}}
{{Team-Station|2012–2013|SV Bretzenheim}}
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}}


== Leben und Legende ==
'''Bert Balte''' (* [[28. Februar]] [[1963]] in [[Amsterdam]], [[Niederlande]]<ref name=az>allgemeine-zeitung.de: [http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/9125068.htm TSV Schott Mainz: Trainer Bert Balte drückt "seinen" Niederländern die Daumen]</ref>) ist ein ehemaliger niederländischer [[Fußball]]spieler und heutiger [[Fußballtrainer|-trainer]]. Er kam 1971 als Achtjähriger mit seiner Familie nach Deutschland, wo er seitdem lebt.<ref name=az/>
Über die historische Gestalt des Liborius (4./5. Jahrhundert) ist wenig bekannt. Er soll den [[mittelalter]]lichen Heiligenlegenden zufolge 47 Jahre lang Bischof der [[Gallo-römische Kultur|gallo-römischen]] ''civitas'' [[Le Mans]] gewesen sein und war mit dem [[Bischof]] (und Heiligen) [[Martin von Tours]] befreundet. Unter Kaiser [[Ludwig der Fromme|Ludwig dem Frommen]] kamen Gebeine des Liborius, der in Le Mans schon frühzeitig als [[Heiliger]] verehrt wurde, im Rahmen der damals üblichen [[Reliquientranslation]]en von [west][[Fränkisches Reich|fränkischen]] Kirchen und [[Kloster|Klöstern]] nach [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]] auch in die Bischofsstadt [[Paderborn]]. Ein Paderborner [[Anonymus]], wahrscheinlich ein [[Kleriker]] des [[Domkapitel]]s, berichtet am Ende des 9. Jahrhunderts über die Translation des Liborius, des „Brückenbauers Europas“, in seine Heimatstadt. Der unter dem Paderborner Bischof [[Biso]] (887–909) geschriebene Translationsbericht führt aus, wie eine Gruppe von Paderborner Geistlichen nach Le Mans kam und vom dortigen Bischof Aldrich [[Reliquien]] erlangte. Letztere wurden über [[Chartres]] und [[Paris]] über den [[Rhein]] nach Sachsen verbracht und erreichten „unter großer Teilnahme des Volkes“ am 28. Mai 836, dem [[Pfingsten|Pfingstsonntag]], Paderborn. Dort wurden die Reliquien von Bischof [[Badurad]] (815–862) im Dom untergebracht. Der Legende nach soll bei der Übertragung des hl. Liborius ein [[Blauer Pfau|Pfau]] als Wegweiser bis in die Bischofsstadt vorangeschritten sein.


Besonders von Paderborn aus verbreitete sich in den nachfolgenden Jahrhunderten des Mittelalters der [[Heiligenkult]] um Liborius. Der besagte Translationsbericht und Liborius' Rolle als [[Schutzpatron|Patron]] der Paderborner [[Paderborner Dom|Domkirche]] zeigen an, dass die Bischofsstadt schon früh das Zentrum der Liboriusverehrung in Deutschland war. Der westfälische Raum wurde somit früh vom Liboriuskult erfasst; ebenso finden wir den Heiligen im 11. Jahrhundert im bayerischen [[Kloster Tegernsee]] oder in [[Quedlinburg]]. Die [[Niederlande]], [[Niedersachsen]], [[Thüringen]] und der [[Region Niederrhein|Niederrhein]] folgen ab dem 12. Jahrhundert, wenn wir die Liborius-Einträge in [[Memorienkalender]]n und [[Nekrolog]]en berücksichtigen. Im späten Mittelalter wurde aus Liborius der Helfer gegen Leibesnöte und insbesondere für Stein- und Nierenkranke. Vom Mainzer Erzbischof [[Werner von Eppstein]] († 1284) wurde erzählt, er sei am Grab des Heiligen von seinem Steinleiden geheilt worden. Kleine Steine auf einem aufgeschlagenen Buch wurden, neben Bischofsornat und Pfau, zu Liborius’ [[Ikonografisches Heiligenattribut|Heiligenattribut]].
== Karriere ==
Balte spielte bis 1981 beim [[ASV Landau]] und ging anschließend zum [[FK Pirmasens]] in die Oberliga. Über den [[FK Clausen]] (1985/86) kam Balte 1986 zum [[1. FSV Mainz 05]], mit dem er 1988 in die [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]] aufstieg und dort 15-mal zum Einsatz kam. 1989 verließ er die Nullfünfer und wechselte zum [[SV Wehen Taunusstein]], dem heutigen ''SV Wehen Wiesbaden''.


[[Reformation]] und [[Gegenreformation]] brachten dann auch innerhalb der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] und im katholischen Paderborn einen gewissen Wandel zu einer moderateren [[Heiligenverehrung]] allgemein und im Kult um Liborius speziell.
Als Trainer betreute er unter anderem den Mainzer Stadtteilklub [[SV Gonsenheim]], ''Fiam Italia Mainz'' und den ''VfB Bodenheim''.<ref>[http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/lokalsport/fussball/mainz/graci-uebernimmt-fiam-italia_16201257.htm „''… der … Fiam Italia vor zwölf Jahren … verließ, um mit Bert Balte zunächst beim VfB Bodenheim … zu arbeiten.''“] allgemeine-zeitung.de vom 28. September 2015, abgerufen am 14. September 2016</ref> Von 2008 bis zu seinem Rücktritt Anfang September 2012 war er Trainer des [[TSV Schott Mainz]]. Er erreichte mit dem Team drei Aufstiege in Folge – von der Bezirksklasse bis in die Verbandsliga.<ref>{{ Webarchiv | url=http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/mainz/fussball/12384656.htm | wayback=20120908070327 | text= TSV Schott Mainz: Cheftrainer Bert Balte tritt nach vier Jahren von seinem Amt zurück}} az-mainz.de</ref> Nach einem einjährigen Intermezzo beim Bezirksklassisten ''SV Bretzenheim'' übernahm Balte zu Beginn der Spielzeit 2013/14 den Trainerposten beim [[SVW Mainz]],<ref>[http://www.svw-mainz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=71:aktuelle-nachrikten-im-verein&catid=24&showall=&limitstart=1 Bert Balte wird neuer Trainer – Flutlicht wurde mit Testspiel eingeweiht – Bürgermeister Beck machte Anstoß] svw-mainz.de, abgerufen am 8. August 2014</ref> der in der südwestdeutschen Landesliga Ost spielt. Am 13. September 2016 trat er als Trainer zurück.<ref>[https://www.fupa.net/berichte/bert-balte-tritt-zurueck-525307.html Bert Balte tritt zurück] fupa.net, abgerufen am 14. September 2016</ref><ref>[https://www.sportausmainz.de/sport/artikel/SVW_Balt-9827456924 Balte will nicht mehr] sportausmainz.de, abgerufen am 14. September 2016</ref>

Wenige Wochen später wurde Balte Trainer des damaligen Landesligisten [[SpVgg Ingelheim]]. Zum Ende der Spielzeit 2016/17 stieg er mit der Mannschaft in die Bezirksliga Rheinhessen ab.
Durch den Reliquientransfer von Le Mans nach Paderborn ist die älteste nachweisliche [[Städtefreundschaft]] der Welt entstanden. Noch heute wird alljährlich zum Gedenken an die Translation in Paderborn das Fest [[Libori]] begangen, bei dem der Schrein mit den Liborius-Reliquien über den Domplatz und durch den inneren Stadtbereich getragen wird.

== Liborius-Medaille ==
1977 stiftete der damalige Erzbischof [[Johannes Joachim Degenhardt]] anlässlich der ersten direkten Wahlen zum Europäischen Parlament die [[St.-Liborius-Medaille für Einheit und Frieden]]. Sie wird alle fünf Jahre an bedeutende Persönlichkeiten verliehen, die sich auf christlicher Grundlage um die friedliche Einheit Europas verdient gemacht haben.
== Deutsch-französische St. Liborius-Fraternität ==
Sie ist 1960 von deutschen und französischen Priestern gegründet worden, um die Verbindung der Bistümer Le Mans und Paderborn auf der Ebene der Priesterschaft zu verlebendigen. Mittlerweile steht sie Gläubigen beiderlei Geschlechts offen. Sie umfasst auf deutscher Seite 200 Priester und 20 Laien, in Frankreich sind es 80 Mitglieder.

== Liborius-Verehrung weltweit ==
=== Europa ===
==== Deutschland ====
'''Libori-Verehrung:'''
* St. Leonhard, Oberotterbach
* [[Trier]]
* [[Münster]]
* [[Erfurt]]
* [[Bamberg]]
* [[Paderborn]]
* [[Bredenborn]]
* [[Bremervörde]]
'''Libori-Reliquien:'''

Im [[Erzbistum Paderborn]]:
* [[Paderborn]]
* [[St. Clemens (Hombruch)|St. Clemens, Dortmund-Hombruch]]
* St.-Liborius-Gemeinde, [[Siegen]]-[[Niederschelden]]
* St.-Liborius-Gemeinde, [[Bad Wildungen]]
* St. Joseph [[St. Joseph (Bredenborn)|Bredenborn]]
Im Bistum Magdeburg:
* [[Magdeburg]]
* [[Dessau]]
* [[Zörbig]]
* früher [[Kloster Hadmersleben|Klosterkirche Hadmersleben]]

Im Bistum Osnabrück:
* Bischofshaus

Im Bistum Essen:
* [[Essener Münster]]
* Grotewiese
* Gelsenkirchen, Schalke

Im Bistum Hildesheim:
* [[Boffzen]]
* [[München]]

==== Niederlande ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Dinxperlo]]

==== Belgien ====
'''Libori-Reliquien:'''

* [[Antwerpen]]

==== Frankreich ====
'''Libori-Reliquien:'''

* [[Le Mans]]

==== Österreich ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Servitenkirche (Wien)]]
* [[Innsbruck]]
* [[Linz]]
* [[Vorau]]
* [[Nüssberg]]
* [[Ollersbach]]

==== Italien ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Rom]]
* [[Bologna]]
* [[Florenz]]
* [[Neapel]]
* [[Spoleto]]
* [[Amelia (Umbrien)|Amelia]]
* [[Mirandola (Emilia-Romagna)|Mirandola]]
* [[Ferrara]]
* [[Chieti]]
* [[Verona]]
* [[Colorno]]
* [[Vahrn]]
* [[Bozen]], [[Oberbozen]]
* [[Scanno]], [[Abruzzen]]

'''Libori-Reliquien:'''
* [[St.-Liborius]], Kirche

==== Kroatien ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Split]]
* [[Vidonje]]
* [[Dubrovnik]]
* [[Vlaka]]

==== Bulgarien ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Plowdiw]]

==== Tschechien ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Jesenec]]
* [[Prag]]
* [[Znaim]]
* Brunn

==== Ungarn ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Nagyszentjanos]]

==== Litauen ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Marijampolė]]

==== Russland ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Anapa]]

'''Libori-Reliquien:'''
* [[Krasnodar]]

==== Malta ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Malta]]

=== Australien ===
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Eaglehawk]]

=== Afrika ===

==== Südafrika ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[George (Südafrika)|George]]

==== Tansania ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Sumbawanga]]

=== Asien ===
==== Papua-Neuguinea ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Kavieng]]

==== Indien ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Mananthavady]]
* [[Kallody]]

=== Nordamerika ===
==== USA ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[St.-Libory]]
* [[Belleville (Illinois)]]
* [[Steger (Illinois)]]
* [[St. Louis]]
* [[St. Libory (Nebraska)]]
* [[St. Libory (South Dakota)]]

=== Lateinamerika ===
==== Ecuador ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Santo Domingo de los Colorados]]

'''Libori-Reliquien:'''
* [[Pelileo]]

==== Guatemala ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Nebaj]]
* [[San andres Sajcabaja]]

'''Libori-Reliquien:'''
* [[Quetzaltenango]]

==== Nicaragua ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Juigalpa]]

==== Panama ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Santiago de Veraguas]]
* [[El Bale]]

==== Argentinien ====
'''Libori-Reliquien:'''
* [[Francisco de Goya|Goya]]

==== Chile ====
'''Libori-Verehrung:'''
* [[Poroma]]
* [[Rancagua]]

== Literatur ==
* Volker De Vry: ''Liborius, Brückenbauer Europas. Die mittelalterlichen Viten und Translationsberichte.'' Mit einem Anhang der Manuscripta Liboriana, Paderborn-München-Wien-Zürich 1997
* Jürgen Klötgen: ''Étonnantes reliques cénomanes en Pays d'Auvergne – [[saint Pavace]], [[saint Liboire]], [[saint Calais]], [[Leobinus von Chartres|saint Lubin]], [[saint Lomer]], [[saint Evroult]], [[saint Rigomer]] et [[saint Siviard]].'' In: ''Revue Historique et Archéologique du [[Maine]]'', [[Le Mans]] 1995, t.CXLVI de la Collection, S.&nbsp;299–304 (Libori-Darstellung/ Schrein von [[Moissat Bas]]).
* {{Literatur
|Autor=[[Barbara Stambolis]]
|Hrsg=
|Titel=Libori, das Kirchen- und Volksfest in Paderborn. Eine Studie zu Entwicklung und Wandel historischer Festkultur
|Verlag=Waxmann
|Ort=Münster / New York
|Datum=1996
|ISBN=3-89325-433-1
|Online=[http://books.google.de/books?id=xA3LpnCeZPQC Google Bücher]}}
* Conrad Mertens: ''Der heilige Liborius. Sein Leben, seine Verehrung und seine Reliquien ; nach gedruckten und ungedruckten Quellen.'' Paderborn 1873 ([http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6:1-59212 ULB Münster])
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070716141613/http://www.bautz.de/bbkl/l/liborius_m.shtml |band=5|spalten=17-20|autor=Hermann-Joseph Rick|artikel=Liborius}}

== Siehe auch ==
* [[Liboriuskirche]]
* [[Liborianum]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Saint Liborius|Liborius}}
* {{fußballdaten|ID=baltebert}}
* {{wfb|bert-balte}}
* {{DNB-Portal|118572598}}
* [http://www.liborius-paderborn.de/ liborius-paderborn.de] Webseite der Liboriuspfarrei Paderborn
* [http://fsv05.de/spieler/balte.html Profil auf fsv05.de]
* [http://www.libori.de/ libori.de] Webseite der Stadt Paderborn zum Libori-Fest


{{Normdaten|TYP=p|GND=118572598|VIAF=60569780}}
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Heiliger (4. Jahrhundert)]]
{{SORTIERUNG:Balte, Bert}}
[[Kategorie:Fußballspieler (ASV Landau)]]
[[Kategorie:Bischof (4. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (FK Pirmasens)]]
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Fußballspieler (1. FSV Mainz 05)]]
[[Kategorie:Gestorben im 4. oder 5. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Fußballspieler (SV Wehen Wiesbaden)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (Deutschland)]]
[[Kategorie:Person (TSV Schott Mainz)]]
[[Kategorie:Sportler (Amsterdam)]]
[[Kategorie:Sportler (Landau in der Pfalz)]]
[[Kategorie:Sport (Landkreis Südliche Weinstraße)]]
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{{Personendaten
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|NAME=Balte, Bert
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}}

Version vom 10. September 2018, 12:12 Uhr

Liborius thronend vor den Kathedralen von Paderborn und Le Mans. Es handelt sich um eine Darstellung aus dem Fenster des Paderborner Domturmes.
Portrait des heiligen Liborius mit Inschrift „S. Liborius Episcopus Cenomanensis in Gallia“, Generalvikariat Erzbistum Paderborn

Liborius (4./5. Jahrhundert) war ein spätantiker Bischof von Le Mans und Heiliger (Gedenktag: 23. Juli, Translation: 28. April, Ankunft der Reliquien in Paderborn: 28. Mai).

Leben und Legende

Über die historische Gestalt des Liborius (4./5. Jahrhundert) ist wenig bekannt. Er soll den mittelalterlichen Heiligenlegenden zufolge 47 Jahre lang Bischof der gallo-römischen civitas Le Mans gewesen sein und war mit dem Bischof (und Heiligen) Martin von Tours befreundet. Unter Kaiser Ludwig dem Frommen kamen Gebeine des Liborius, der in Le Mans schon frühzeitig als Heiliger verehrt wurde, im Rahmen der damals üblichen Reliquientranslationen von [west]fränkischen Kirchen und Klöstern nach Sachsen auch in die Bischofsstadt Paderborn. Ein Paderborner Anonymus, wahrscheinlich ein Kleriker des Domkapitels, berichtet am Ende des 9. Jahrhunderts über die Translation des Liborius, des „Brückenbauers Europas“, in seine Heimatstadt. Der unter dem Paderborner Bischof Biso (887–909) geschriebene Translationsbericht führt aus, wie eine Gruppe von Paderborner Geistlichen nach Le Mans kam und vom dortigen Bischof Aldrich Reliquien erlangte. Letztere wurden über Chartres und Paris über den Rhein nach Sachsen verbracht und erreichten „unter großer Teilnahme des Volkes“ am 28. Mai 836, dem Pfingstsonntag, Paderborn. Dort wurden die Reliquien von Bischof Badurad (815–862) im Dom untergebracht. Der Legende nach soll bei der Übertragung des hl. Liborius ein Pfau als Wegweiser bis in die Bischofsstadt vorangeschritten sein.

Besonders von Paderborn aus verbreitete sich in den nachfolgenden Jahrhunderten des Mittelalters der Heiligenkult um Liborius. Der besagte Translationsbericht und Liborius' Rolle als Patron der Paderborner Domkirche zeigen an, dass die Bischofsstadt schon früh das Zentrum der Liboriusverehrung in Deutschland war. Der westfälische Raum wurde somit früh vom Liboriuskult erfasst; ebenso finden wir den Heiligen im 11. Jahrhundert im bayerischen Kloster Tegernsee oder in Quedlinburg. Die Niederlande, Niedersachsen, Thüringen und der Niederrhein folgen ab dem 12. Jahrhundert, wenn wir die Liborius-Einträge in Memorienkalendern und Nekrologen berücksichtigen. Im späten Mittelalter wurde aus Liborius der Helfer gegen Leibesnöte und insbesondere für Stein- und Nierenkranke. Vom Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein († 1284) wurde erzählt, er sei am Grab des Heiligen von seinem Steinleiden geheilt worden. Kleine Steine auf einem aufgeschlagenen Buch wurden, neben Bischofsornat und Pfau, zu Liborius’ Heiligenattribut.

Reformation und Gegenreformation brachten dann auch innerhalb der katholischen Kirche und im katholischen Paderborn einen gewissen Wandel zu einer moderateren Heiligenverehrung allgemein und im Kult um Liborius speziell.

Durch den Reliquientransfer von Le Mans nach Paderborn ist die älteste nachweisliche Städtefreundschaft der Welt entstanden. Noch heute wird alljährlich zum Gedenken an die Translation in Paderborn das Fest Libori begangen, bei dem der Schrein mit den Liborius-Reliquien über den Domplatz und durch den inneren Stadtbereich getragen wird.

Liborius-Medaille

1977 stiftete der damalige Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt anlässlich der ersten direkten Wahlen zum Europäischen Parlament die St.-Liborius-Medaille für Einheit und Frieden. Sie wird alle fünf Jahre an bedeutende Persönlichkeiten verliehen, die sich auf christlicher Grundlage um die friedliche Einheit Europas verdient gemacht haben.

Deutsch-französische St. Liborius-Fraternität

Sie ist 1960 von deutschen und französischen Priestern gegründet worden, um die Verbindung der Bistümer Le Mans und Paderborn auf der Ebene der Priesterschaft zu verlebendigen. Mittlerweile steht sie Gläubigen beiderlei Geschlechts offen. Sie umfasst auf deutscher Seite 200 Priester und 20 Laien, in Frankreich sind es 80 Mitglieder.

Liborius-Verehrung weltweit

Europa

Deutschland

Libori-Verehrung:

Libori-Reliquien:

Im Erzbistum Paderborn:

Im Bistum Magdeburg:

Im Bistum Osnabrück:

  • Bischofshaus

Im Bistum Essen:

Im Bistum Hildesheim:

Niederlande

Libori-Verehrung:

Belgien

Libori-Reliquien:

Frankreich

Libori-Reliquien:

Österreich

Libori-Verehrung:

Italien

Libori-Verehrung:

Libori-Reliquien:

Kroatien

Libori-Verehrung:

Bulgarien

Libori-Reliquien:

Tschechien

Libori-Verehrung:

Ungarn

Libori-Reliquien:

Litauen

Libori-Reliquien:

Russland

Libori-Verehrung:

Libori-Reliquien:

Malta

Libori-Reliquien:

Australien

Libori-Reliquien:

Afrika

Südafrika

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Tansania

Libori-Reliquien:

Asien

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Indien

Libori-Verehrung:

Nordamerika

USA

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Lateinamerika

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Libori-Reliquien:

Guatemala

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Libori-Reliquien:

Nicaragua

Libori-Reliquien:

Panama

Libori-Reliquien:

Argentinien

Libori-Reliquien:

Chile

Libori-Verehrung:

Literatur

Siehe auch

Commons: Liborius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien