Das Erbe der Nazis und Hermann Fehr: Unterschied zwischen den Seiten
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#WEITERLEITUNG [[Hermann Fehr (Politiker, 1941)]] |
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{{Infobox Fernsehsendung |
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| OT = Das Erbe der Nazis |
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| PL = [[Deutschland]] |
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| PJ = 2015–2016 |
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| LEN = 45 |
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| OS = [[Deutsche Sprache|Deutsch]] |
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| GENRE= [[Geschichte]], [[Dokumentation]] |
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| EAS = 19. Dezember 2015 (drei Teile) und 2. April 2016 (zwei weitere Teile)<ref>[https://www.fernsehserien.de/das-erbe-der-nazis/episodenguide Fernsehserien. Das Erbe der Nazis. Episodenguide], abgerufen am: 12. Juni 2018</ref> |
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| SEN = [[ZDF]] |
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|DS = |
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'''Das Erbe der Nazis''' ist eine fünfteilige Dokuserie aus den Jahren 2015/16. |
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== Inhalt == |
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thematisiert werden.... erläutert werden ...wird die Frage usw. |
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'''Folge: 1945-1960 – Davon haben wir nichts gewusst''' |
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* 1945 [[Stunde Null]] das Land ist zerstört. Auch moralisch ist es ruiniert. Die Deutschen sehen sich als Opfer Hitlers, des Krieges und der Alliierten. Die Deutschen werden mit den Verbrechen des Nationalsozialismus konfrontiert. Im Sommer 1945 werdne Anwohner von [[Weimar]] zum [[KZ Buchenwald]] gebracht, damit sie dort sehen was dort geschah. Viele sind entsetz davon was in Deutschen Namen verbrochen worden war. |
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* Nach dem Krieg: die fast acht Millionen Mitglieder der [[NSDAP]] traten also solche nicht mehr in Erscheiung, |
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* die Gesellschaft bestand aus fast ach Millionen Pareimitglieder, Wehrmachts- und SS-Leuten => es bestand für die Alliierten das Problem wie mit diesen umzugehen war. |
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* die letzte Reichsregierung wurde in Flensburg von den Siegern verhaftet. |
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* Die Briten wollten in Norddeutschland die Gesellschaft radikal von Nazis säubern und verhafteten daher 90.000 Deutsche (Funktionsträger wie Bürgermeister, Ortsgruppenleiter etc.) In allen drei Besatzungszonen insgesamt wurden 182.000 Menschen verhaftet. Jeder Erwachse wurde überprüft, die Schuldigen sollten von den Unschuldigen getrennt werden. Während der Entnazifizierung mußte ein Fragebogen mit überh hundert Fragen beantworten. Entlastungszeugnisse konnte dabei beigelegt werden (sogenannte [[Persilschein|Persilscheine]]). Das umfangreiche Verfahren war verhasst. Die große Mehrheit wurde als Mittläufer eingestuft. Nach amerikanischen Schätzungen hätten 5. Mio. NS-Täter angeklagt werden müssen. Doch die Alliierten benötigten Verwaltungskräfte, Produzenten und Bauern, für den Aufbau des Landes. |
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* seit 1945 [[Nürnberger Prozesse]] bei denen 180 Personen angeklagt wurden, darunter führende Nazis wie [[Rudolf Heß]], [[Hermann Göring]], [[Wilhelm Keitel]]. |
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* die politische Säuberung wurde bald darauf in deutsche Hände/Verwantwortung übergeben. |
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* in Nürnberg wurde viele belastete Nazis verhört, beispielsweise [[Werner Heyde]], ein mitverantwortlicher am Massenmord an Behinderten. [[Aktion T4|Erwachsenen-Euthanasie]] |
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* 1947 entkam Werner Heyde während eines Transportes den amerikanische Bewachern. Er tauchte in Schleswig-Holstein unter. |
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* Heyde war nicht der einzige NS-Verbrecher der nach Schleswig-Holstein kam. In den letzten Kriegstagen waren viele nach Flensburg gekommen, denn dort befand sich in Flensburg-Mürwik die letzte Reichsregierung. (vgl. [[Rattenlinie Nord). Vor 1933 war die bäuerlich geprägte [[Provinz Schleswig-Holstein]] die einzige Provinz mit absoluter Mehrheit der NSDAP. |
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* Er fand Arbeit als Sportarzt in der [[Marinesportschule|Sportschule]] in Flensburg-Mürwik. |
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* 1946 lebten in Schleswig-Holstein 1,5 Millionen einheimische und 1,2 Millionen Flüchtlinge und Vetriebene. Die Überprüfung dieser Personen gestaltete sich schwierig. Das Ergebnis der Entnazifizierung in Schleswig-Holstein zeigte sich Ende der 1940er Jahre: Von 406.000 beschuldigten galten 0 als Hauptschuldige, Schuldige keine, Belastete, 2.217, Mittläufer = 66.500, Entlastete = 206.000. Der Rest der Verfahren wurde eingestellt. |
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* Hunger und Wohnungsnot mußten bekämpt werden. |
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* 1950 bestand die neue bürgerliche Regierung in Schleswig-Holstein durchweg, außer einem Minister, aus ehemaligen NSDAP-Mitgliedern. Wie im Wahlkampf versprochen schaffte diese Regierung die Entnazifizierung ab. NS-Beamte durften wieder im Staatsdienst erneut eingesetzt zu werden. Ein ähnliches Gesetz beschloss (zuvor) (im Dezember 1950) der Deutsche Bundestag. (Machte Schluss mit der Entnazifzierung) usw. |
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* 1959 wurde Werner Heyde, der unter dem Namen Fritz Sawade untergtaucht war, enttarnt. Die Affäre zog bundesweite Kreise. Bevor er gerichtlich verurteilt werden konnte, nahm der inhaftierte Werner Heyde sich das Leben. Ein Kieler Untersuchungsausschuss stellte fest, dass mindestesn 18 Medizinerkollegen, Juristen und hohe Beamte des Bundeslandes hatten von dessen wahrer Identität gewußt. Es bestand Steckbrief und Hafbefehl. Keiner der Mitwisser wurde zur Verantwortung gezogen. Die DDR verfilmte später den Film [[Die Affäre Heyde-Sawade]]. |
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* ein weiterer Fall war der von [[Herta Oberheuser]], Lagerärztin im [[KZ Ravensbrück|Frauen-KZ Ravensbrück]], die an den Häftlingen grausame Experimente durchgeführt hatte. Sie wurd im [[Nürnberger Ärzteprozess]] zu einer zwangzigjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Nach fünf Jahren wurde sie vorzeitig entlassen und führte anschließend eine Privatpraxis. Erst nach internationalen Protesten verlohr sie ihre ärztlich Zulassung. |
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* In keinem anderen Bundesland waren so viele belastete Nazis wieder in "Amt und Würden" gebracht worden. |
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* eine Studie von 1951 stellte fest, dass nur 3 von 100 Erwachsenen die Entnazifizierung positiv bewerteten. |
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* Anfang der 1950er Jahre begann die [[Wirtschaftswunder]]zeit. Derweil hatte der [[Kalter Krieg]] (seit Ende der 1940er Jahre) begonnen. Der [[Koreakrieg]] (1950-1953) schürte in der deutschen Bevölkerung Ängste vor einem [[Dritter Weltkrieg|Dritten Weltkrieg]]. |
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* Der Hitlergegner Konrad Adenauer, der von den Nazis inhaftiert worden war, wurde 1949 der erste Bundeskanzler der jungen Bundesrepublik. [[Konrad Adenauer]] verhielt sich pragmatisch im Umgang mit der Geschichte seines Volkes. Die Zukunft ist ihm wichtiger. Sein Engster (1. Berater 2. Staatssekretär und) 3. Leiter des Kanzleramtes wurde [[Hans Globke]], der schon während des Nationalsozialismus ein hoher Staatsbeamter war. Damals verfaßte er einen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen. Er hielt aber auch Kontakt zum [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus#Religiös motivierter und kirchlicher Widerstand|Katholischen Widerstand gegen Hitler]]. Adenauer grenzte die CDU klar von Rechts ab. Globke war bei der Entnazifizierung als unbelastet eingestuft worden. Konrad Adenauers Stratgie, war dass er die ehemaligen Nazis unter der Prämisse, dass sie die Demokratie stützten, beteiligte. Adenauer benötigte diese Experten. |
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'''Folge: Die 60er-Jahre – Die Täter sind unter uns''' |
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'''Folge: 1968-1989 – Der Muff von tausend Jahren''' |
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Im Zentrum dieser Folge (bzw. betrachtet wird) steht die Frage des Mentalitätswandels über die Jahrzehnte. |
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* [[Kurt Georg Kiesinger]] |
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* [[Beate Klarsfeld]] ohrfeigte ihn öffentlich |
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* Folge die Nazivergangenheit wurde diskutiert |
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* auch die [[Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre]] hinterfrage zum Teil die Nazivergangeheit (vgl. auch [[Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren]] hinsichtlich des Folgentitels. |
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* die Vergangeheint von Filmstars wird thematisiert: [[Heinz Rühmann]] (über seine Kontakte zu den Nazis sprach Rühmann nicht) und: [[Johannes Heesters]] 1967 tauchten Fotos auf die ihn 1941 bei einem Besuch des [[KZ Dachau]] zeigten. Hester Rechtfertigun dazu war, er habe für die KZ-Wachmannschaft nicht gesungen. Feststellung des Kommentators: Mit ihren Filmlieblingen waren die Deutschen nachsichtig. --- |
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* [[Hans Rosenthal]] war ebenfalls beliebt. Er mußte sich aber als Jude in der NS-Zeit verstecken. Worüber Rosenthal nicht spricht und auch insgesamt in der Öffentlichkeit nicht gsprochen wird. |
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* Kiesinger wurde nicht wiedergewählt. [[Willy Brandt]] wurde Kanzler, er war im Widerstand gegen die Nazis. Er setzte ganz neue Zeichen. Ausspruch: Wir wollen mehr Demokratie wagen. Politisch sucht er die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern im Osten: [[Kniefall von Warschau]]] |
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1972 will sich Deutschland als demokratisches Weltoffenes Land präsentieren: [[Olympische Sommerspiele 1972]] (in München) vs. überwunden werden soll der Schatten der [[Olympische Sommerspiele 1936]] --- Es werden zunächst heiteLeiter des Presseamtes Kurt Blecherre, fröhnliche Spiele dann kommt es jedoch zu: [[Münchner Olympia-Attentat]] Die Geiseln sterben beim Versuch sie zu befreien. |
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* Köln 1971 [[Kurt Lischka]] --- [[Beate Klarsfeld]] und [[Serge Klarsfeld]] wollten ihn nach Frankreich entführen damit er dort verurteilt würde, was mißlang. Dennoch fand der Fall Beachtung in der Presse. Acht Jahre später wurde er vor einem deuschen Gericht angeklagt. Mit zwei weiteren Angeklagten (1. [[Ernst Heinrichsohn]], der sogar später zum Bürgermeister gewählt worden war 2. [[Herbert Hagen]]) wurde er 1980 verurteilt. |
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* [[Frauenbewegung]] geht auf die Straße für sexuelle Freiheit, Abtreibung und Schwangerschaftsabbruch (vgl. [[§ 218]]). Gem. Kommentator nicht die Ideale der Großmütter und Mütter mit "[[Mutterkreuz]]" und Hausfrauenkarriere (vgl. [[Hausfrau]]). |
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* [[Majdanek-Prozesse#Der dritte Majdanek-Prozess vor dem Landgericht Düsseldorf|Majdanek-Prozesse in Düsseldorf]]] dort wurden ungewöhnlich viele Frauen angeklagt. 16 SS-Angehörige (sieben davon Frauen) saßen auf der Anklagebank. Die Opfer konnten über ihr Leid berichten. -- 1981: milde Urteile, da sie wie das Gericht feststellte nur Befehle ausführten. |
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* Die Justiz verfolgte nur ein Bruchteil von geschätzten 200.000 Beteiligte am Holocaust. Zwischen 1970 und 1989 6039 NS-Verfahren wurden eingeleitet nur in 340 Fällen kam es zu Anklagen. 189 Angeklagte wurden verurteilt 92 wurden freigesprochen |
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* die US-Serie: [[Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss]] wird von 20 Millionen Bundesbürgern gesehen, ein großer Teil der erwachsenen Bevölkerung. In Folge wurden erstmal breite Debatten über den Holocaust ausgelöst. |
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* Die Deutschen begannen in den 1970er Jahren auch mit Fernreisen (in die ganze Welt) |
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* 70er Jahre das Jahrzehnt der [[Rote Armee Fraktion|Roten Armee Fraktion]]; die Linksradikalen Täter versuchen |
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die NS-Vergangeheit für ihre Zwecke zu instrumentalisieren |
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* Strategie: Unter Anderem: Alte Nazis wurden von der RAF angeprangert. Sie versuchten den Staat dazu zu bringen |
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faschistoid zu handeln, damit die Bürger in Folge aufgebracht würden --- |
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in ihrem Sinne revolutionär gegen den Staat handelten. --- Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wurde von der RAF auch wegen dessen Vergangeheit ausgesucht, er war SS-Untersturmführer - ermordeten diesen |
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* 1976 wird [[Hans Filbinger]] Ministerpräsident von [[Baden-Württemberg]] --- [[Filbinger-Affäre]] Vgl. https://www.deutschlandfunk.de/vor-40-jahren-rolf-hochhuth-nannte-hans-filbinger.871.de.html?dram:article_id=410983 Auf Grund seines Urteils wurde ein Matrose in der NS-Zeit Tode zum verurteilt. --- Er bestreite Todesurteile gefällt bzw. Unterschrieben zu haben, was jedoch nachweislich falsch war. --- 1978 mußte Filbinger auf Grund des öffentlichen Drucks zurücktreten. |
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* Es existiert aber auch eine faszination für die Braune Vergangenheit: 1. 1983 präsentierte der Stern die [[Hitler-Tagebücher]], die sich aber schnell als Fälschung herausstellen. 2. 1987: [[Toplitzsee]] über Suchen nach Nazischätzen immer wieder berichtet [[Toplitzsee#Schatzsuche]] --- Vgl. Nazivergangenheit: [[Bernhard Krüger (SS-Mitglied)]] er zwang KZ-Häftlinge zur Fälscherarbeit -- SS hatte dort Falschgeld versenkt --- [[Aktion Bernhard|Unternehmen Bernhard]] -- Die Vergangeheit des Großvaters Belastete auch die Familie - prägte bis heute --- mindestens 6 Häftlinge starben während der Unternehmung B. |
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* Bonn 1983: Demonstration gegen die Nachrüstung in Folge des [[NATO-Doppelbeschluss]]es --- https://de.wikipedia.org/wiki/Nachr%C3%BCstung Beide Seiten argumentieren mit der NS-Vergangeheit: 1. Aufrüstung führe zu Krieg sei die Lehre aus der Vergangenheit 2. ander Seite: die Demokratien waren nicht Wehrhaft genug |
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* Helmut Kohl übernimmt das Amt und spricht von der Gnade der späten Geburt --- die Generation der Kriegskinder übernimmt damit die Führung des Landes. er forder eine geistig, moralische Wende |
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* Kohl stellte sich der NS-Vergangenheit: Mai 1985 Besuch von [[Ronald Reagan]] in Deutschland. --- Kohl will 40 Jahre nach der Kapitulation Versöhnung auf Augenhöhe. Auf dem [[Soldatenfriedhof]] [[Bitburg]] gemeinsames Gedenken der Toten. Auf dem Friedhof lagen auch junge Soldaten der Waffen-SS -- solche Kriegsverbrecher seien nicht zu ehren usw. Gesellschaftliche Kontroverse: Ist bei SS-Männern zu differenzieren? Es handelte sich offenbar dort zumindest zum Teil um Eingezogene junge SS-Leute usw. : vgl. auch: [[Bitburg-Kontroverse]] --- Doch auch die Wehrmacht war Teil des verbrecherischen Staates. |
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* Rede von [[Richard von Weizsäcker]] -- In der Rede [[Zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft]] das Ende des Krieges war eine Befreiung [[Tag der Befreiung]] |
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* Die Stimmung der Deutschen hat sich Ende der 1980er Jahre klar erkennbar verändert: 1964: hielten nur 54% der Deutschen Hitlers Reich für einen Unrechtsstaat 1979 waren es 71 % 1990 waren es 85% - Über die Zeit 68-89 wurde man kritischer, breiterer Diskurs -- |
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* Am 9. November 1989 der [[Berliner Mauer#Mauerfall|Fall der Berliner Mauer]] die Diktatur der SED endet; das neue Wiedervereinte Deutschland besitzt seitdem eine "doppelt schwierige Vergangeheit" zu Auseinandersetzung mit der NS Zeit kam die Aufarbeitung von DDR-Unrecht dazu. |
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'''Folge: 1945-1989 – Die DDR: Anspruch und Wirklichkeit''' |
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* Der Kampf gegen den Faschismus gehörte in der DDR zum politischen Selbstverständnis. Aber das Nazi-Erbe wurde nicht vollständig entsorgt. (Der [[Stahlhelm#Deutsche Demokratische Republik|Stahlhelm der DDR]] basierte auf einen nicht ausgegeben Stahlhelm der Wehrmacht.) Antifaschistische Rituale während der 40 Jahre DDR blieben unverändert. Eine Aufarbeitung der Kriegszeit fand in den Familien nict statt. ([[Rainer Eppelmann]] erfuhr beispielsweise in seinem zu Hause nicht dass sein Vater Kraftfahrer im [[KZ Buchenwald]] war.) Nazitäter wurden auch in der DDR vor Gericht gestellt. Manches wurde aber auch verschleiert. Das [[Ministerium für Staatssicherheit]] entschied wer als Nazi galt. (Eine Abteilung des MfS war für die Verfolgung und Aufklärung von Naziverbrechen zuständig, nämlich die Abteilung IX/11. Diese hatte 10 Kilometer lange Regale Akten gesammelt. Dokumente zu Verbrechen und Tätern in der BRD und DDR. Die Akten waren nicht der Öffentlichkeit in der DDR-Zeit zur Verfügung gestellt worden. Die [[Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen|Gauckbehörde]] übernahm die Akten nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]].) Die allgemeine Auffasung der DDR behauptete, die Nazis befänden sich nur im Westen. Tatsächlich befanden sich auch NS-Täter auch in der DDR. Zwischen 1950 bis 1989 kam es in der BRD zu 1977 Verurteilungen, in der kleineren DDR 739, von denen nur 160 auf das Konto der Stasi gingen. Im Verhälnis zu den Möglichkeiten und dem betriebenen Auwand der Stasi entstand eine Diskrepanz wischen Mitteln und Möglichkeiten dem Ergebnis. - Die Frage stellt sich ob die Stasi nicht es nicht konnte oder wollte, die NS-Vergangenheit ihrer Bürger aufzuklären. 40 Jahre war der Kampf gegen den Faschismus offiziell einer der Grundpfeiler des sozialistischen Staates. Bei feierlichen Anlässen (und Paraden) wurde diese Parole immer wieder wiederholt. |
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* Das [[Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park|Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park]] ist den im Kampf gegen Nazi-Deutschland gefallen sowjetischen Soldaten gwidmet. Das Ehrenmal ist ein Symbol des Antifaschismus der DDR. Der Antifaschismus war eine ideologische Grundlage der DDR und wurde entsprechend betont. (z.B. beim Tag der Befreiung) Der [[Tag der Befreiung|Tag der Befreiung von der Naziherrschaft]] am 8. Mai wurde als eine Kollektiverfahrung beganngen (Die DDR-Bevölkerung versammelte sich vor den entsprechenden Denkmälern). Schon Viertklässler mußten sich am Tag durch (Kranzniederlegunen und Ähnliches) an den Ritualen beteiligen. |
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* KZ-Buchenwald, dort waren viele Kommunisten hinhaftiert --- wurde daher zu einem Vorzeigeort der DDR. Staatlicher Antifaschismus. 1958 wurde das KZ-Buchenwald als erste KZ-Gedenkstätte auf deutschen Boden eröffnet. Als Denkmal der Kommunisten in der NS-Zeit. Was nicht in dieses Bild paßte verschwand. Die Teile in denen hauptsächlich jüdische Häftlinge untergebracht waren, waren schon von den Russen abgerissen worden. Auf [[Jugendweihe]]fahrten lernten DDR-Jugendliche die Geschichte des Lagers kennen. In den Schulen der DDR erfuhren die Kinder kaum was über den Holocaust, sondern primär etwas über den Kampf der Kommunisten gegen die Nazis, beispielsweise der jüdische [[Résistance]]-Kämpfer [[Gerhard Leo]]. Dass dessen Schwiegervater in einem KZ starb, wurde im öffentlichen Gedenken der DDR ausgeklammert. Spätestens seit den 1950er Jahren galten die heroisierten Kommunistischen Widerstandskämpfer als Hauptakteure in den Lagern. Die anderen Opfergruppen, Juden, Homosexuelle, [[Zeugen Jehovas]] schwanden damit aus dem öffentlichen Gedächtnis. Der mutige Kommunistische Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde damit zum "Schutzmantel/Schutzdecke" der 17 Millionen Bürger der DDR (Schutzdeckentaktik). Dass die [[Speziallager Nr. 2 Buchenwald|Lager Buchenwald]] und [[Speziallager Sachsenhausen|KZ Sachsenhausen]] nach dem Krieg als sowjetisches Speziallager dienten, wurde Geheim gehalten. Beispielsweise wurde [[c]], SPD-Anhänger der sich 1946 gegen die [[Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED]] aussprach ohne Prozess zum Faschisten erklärt und bis 1950 in Sachsenhausen Gefangen gehalten. |
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* 1949 war die [[Sowjetunion|sowjetische]] Entnazifizierung abgeschlossen; 1949 wurde die DDR gegründet; Die DDR behauptete sie sei eine nazi-freie Zone, der Antifaschismus diente als Begründung für die Einrichtung des neuen Staates. Viele Menschen glaubten an die Einrichtung eines antifaschistischen Deutschlands und verinnerlichten den von der DDR-Führung prokamierten Antifaschismus. |
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* 1950 wurden die sowjetischen Internierungslager aufgelöst. 3400 vermeintlichen Nazis aus den Lagern wurde im sächsischen Waldheim durch von der SED eingerichteten Sondergerichten der Prozess gemacht. Es folgten die [[Waldheimer Prozesse]] die weltweit auf große Empörung stießen. 32 Toedesurteile wurden verhängt, 24 wurden von diesen vollstreckt. In einem unrechtsstaatlichen Prozess wurde auch Heinz-Joachim Schmidtchen zu 10 Jahre Haft verurteilt. |
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* Spätestens seit Anfang der 1950er Jahre wollen viele der DDR-Bürger die NS-Vergangenheit hinter sich bringen, ähnlich wie die Bürger in der BRD. Zeitgleich baut die DDR-Führung den Staat auf, wobei sie nicht auf viele kleiner ehemaliger Nazis nicht verzichten. Es werden kompentente und loyale Leute benötigt. Sie bedienen sich daher aus den (existierenden) Ressourcen die da sind usw. Ex-NSDAP-Mitglieder in der SED: 1951 ca. 12% --- Die "Sowjets" ließen Blockparteien gründen, beispielsweise die [[National-Demokratische Partei Deutschlands|NDPD]], welche als Sammelbecken ehemaliger NSDAP-Mitglieder dienen sollte. |
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* Beispiel das ehemalige NSDAP-Mitglied: Kurt Blecher wurde Leiter des Presseamtes der DDR-Führung |
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* es wurden die selben Kompromisse wie im Westen hinsichtlich Vergangenheitsproblematik gemacht. Problem: Reintegration der vielen NSDAP-Parteimitglieder Auch in der DDR konnte man sich das Volk nicht wählen. |
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* Aber ein Teil der DDR-Bevölkerung war damit nicht einverstanden. Vor allem die Opfer des Faschismus die den [[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten|Verein der Verfolgten Naziregimes]] (VVN) gründeten. 1953 wurde der VVN in der DDR daher von der DDR-Führung (Staatsführung) aufgelöst. 1952 gündete [[Ernst Großmann]] die erste Muster-[[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]]. Gegenüber der Partei verschwieg er seine NS-Vergangenheit, als Wachmann im KZ Sachsenhausen. Im privaten Bereich erzählte dieser aber häufig von seiner Vergangenheit. Als dessen Vergangenheit bekannt wurde, konnte die Partei den Fall nicht mehr ignorieren. [[Ernst Großmann]] wurde aus der SED ausgeschlossen. Als NS-Verbrecher wurde er jedoch nicht gerichtlich zur Rechenschaft gezogen. Ein junger DDR-Bürger, aus dem Umfeld des VVN, der auf privaten Wegen nach ehemaligen Nazis in der DDR recharchierte, war Bernd Heller(, er übernahm damals von diesen die Position die Nazis müßten aus dem Staat entfernt werden. (was er postum als blauäugig bezeichnet)). Bernd Heller fand in allen Gesellschaftsbereichen eheamlige Nazis in neuen Positionen. Viele SED-Fuktionäre forderten von ihm seine Nachforschungen einzustellen. Auch in der Führungsriege der Partei wurde er fündig. Heller erfuhr vom Vater eines Freundes von Verteidigungsminister [[Willi Stoph]], der in der NS-Zeit begeisterter Hitleranhänger war, den [[Der Stürmer|Stürmer]] aboniert hatte und zum fünfzigsten Geburtstag Adolf Hitlers einen Artikel im Stürmer geschrieben hatte. Auch der [[Der Spiegel|Spiegel]] brachte Stoph der offiziell als Widerstandskämpfer galt, mit einem Loblied auf eine Führerparade in der NS-Zeit in Verbindung. Durch seine Ermittlungen wurde die Stasi auf Heller aufmerksam. Seine Liste von 71 Parteivertretern mit NSDAP-Vergangenheit wurde ihm zum Verhängnis. Heller wurde schließlich durch verhaftet. Ein Stasi-Mann schärfte ihm während einer Vernehmung ein, wer Nazi ist, entscheide das [[Ministerium für Staatssicherheit]], niemand Anderes. Er wurde zu eineinhalb Jahre Haft verurteilt. Danach wurde er in den Westen (BRD) abgeschoben. |
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* Faschismus und Antifaschismus wurden ein Kampfbegriff. Jeder Andersdenkende, wurde bekämpft, Faschist geheißen. Die Menschen verließen Ende der 1950er Jahre scharenweise die DDR. 1961 wurde letztlich mit der [[Berliner Mauer]] die Grenze zum Westen geschlossen, begründet mit der [[Doktrin|Staatsdoktrin]], es wäre ein „antifaschistischer Schutzwall“, zur Verhinderung der Einreise der vom DDR-Staat als Faschisten bekämpften Personen. |
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* Die Mauer trennte beispeilsweise auch die Familien des achtzehnjährigen [[Rainer Eppelmann]]. Der Vater ging nach Westberlin. Der Rest der Familie verblieb im Osten. Rainer Eppelmann erfuhr erst viel später von seiner Mutter dass sein Vater Kraftfahrer der [[SS]] im [[KZ Buchenwald]] war. |
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* Persönliche Schuldfragen wurden in der DDR nicht gestellt. Der verordnete Antifaschismus hatte in den Familien zur Folge, das gesagt werden konnt jegliches Familienmitglied behaupten, dass es nichts mit den bösen Geschehnissen zu tun hätte, das Land der DDR sei Erbe des antifaschistischen Widerstandes, bestimmten schmerzhaften Fragen mußten sich die DDR-Bürger nicht stellen. |
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* Die DDR-Jugendorganisationen, FDJ und [[Pionierorganisation Ernst Thälmann|Pionierorganisation]], beschäftigten sich ebenfalls nicht mit der persönlichen Schuldfrage. Zudem zeigten diese sogar äußerliche Ähnlichkeiten zu den Jugendorganisationen der NS-Zeit bei den Aufmärschen und bei der Gestaltung ihrer Kleidung. |
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* Auch die NVA-Uniformen orientierten sich an den vorherigen Wehrmachtsuniformenen. Der [[Stahlhelm#Deutsche Demokratische Republik|Stahlhelm der DDR]] basierte auf einen nicht ausgegeben Stahlhelm der Wehrmacht. --- Der Feind kam schließlich nicht aus der Vergangeheit sondern aus dem Westen. Im Westen wäre noch die Faschisten wie die Staatsführung und ihre Propaganisten behaupteten. |
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* Mit den Auschwitzprozessen im westdeutschen Frankfurt im Jahr 1963 begann eine neue Phase der Verbrechensbewältigung. Die Prozesse stellten auch eine Herausforderung für die DDR dar. => Fischer |
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* Viele Archive lagen in der DDR, welche sogenennate [[Braunbuch|Braunbücher]], mit belasteten NSDAP-Mitgliedern und Kriegsverbrechern, veröffentlichte. Die DDR nutzte ihr Wissen propagandistisch und geheimdienstlich aus. Ziel der DDR war dabei, die Deskreditierung und Destabiliserung der Bundesrepublik. Die "Systemträger" der BRD wollten sie damit angreifen und ihren Ruf schmälern. Es sollte vermittelt werden im Westen wären (befinden sich) die ganzen Nazis und im Osten wäre der gute Staat (die DDR wäre der gute Staat). |
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* Zum Zweck der Deskreditierung und Destabiliserung der Bundesrepublik (Hauptaufgabe war also Propaganda) gründete die Stasi 1967 die Abteilung IX/11. (Eine Abteilung des MfS war für die Verfolgung und Aufklärung von Naziverbrechen zuständig, nämlich die Abteilung IX/11. Diese hatte 10 Kilometer lange Regale Akten gesammelt. Dokumente zu Verbrechen und Tätern in der BRD und DDR. Die Akten waren nicht der Öffentlichkeit in der DDR-Zeit zur Verfügung gestellt worden. Die [[Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen|Gauckbehörde]] übernahm die Akten nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]].) Bei DDR-Bürgern die an Verbrechen beteiligt sollte eine Strafverfolgung erfolgen. Die Stasi nutzte zudem die Informationen zum Anwerben (durch Erpressung) von Altnazis (die wieder in Amt und Würden gekommen waren). Die Nachforschungen dienten nur innen- und außenpolitischen Interessen der DDR. Daher wurden eindeutige Aktenlagen ignoriert. SED-Pateimitglieder und höhere Funktionen der DDR wurden verschont. |
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* Die DDR führte schließlich ihren eigenen Auschwitz-Prozess. 1965 wurde durch die Stasi [[Horst Fischer (Mediziner)|Horst Fischer]] verhaftet. Der ehemalige Lagerarzt von Auschwitz lebte unter seinem richtigen Namen nach dem Krieg in der DDR und praktizierte dort weiter unbehelligt als Arzt. Ein Jahr später wurde ihm öffentlich der Prozess gemacht. Er selektierte die gefangenen Menschen. Schickte sie in die Gaskammer und sonderte sie als Arbeiter für die Werke der [[I.G. Farben]] aus. Der geständige Fischer wurde schließlich zum Tode verurteilt. Anliegen des Prozesses war es die I.G.Farben als Hauptschuldigen für die Verbrechen in Auschwitz vorzuführen. Der Fall Fischer wurde für diese Propaganda(botschaft) genutzt. |
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* Machtantritt [[Erich Honecker]]s Anfang der 1970er Jahre --- Viele hofften dass sich in Folge in der DDR auch etwas in der Erinnerungskultur ändern würde. Die Rituale und Paraden blieben, wurden aber lockerer. 1973 präsentierte sich die DDR mit den [[Weltfestspiele der Jugend und Studenten|Weltjugendfestspielen]] als weltoffener Staat. Es kommt zwischen Ost und West zu Annäherungen. Neuer Blick auf den Vergangenheit schien möglich zu sein. Es veränderte sich aber nichts. |
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* Es fehlte in der DDR an Geld um die Kriegsschäden zu beseitigen. Die wenigen jüdischen Gemeinden spüren dies, beispielsweise die in Berlin. Die [[Neue Synagoge (Berlin)|Neue Synagoge]] war nach dem Zweiten Weltkrieg zum Mahnmal gegen Krieg und Faschismus bestimmt worden und zerfiel seitdem. Es gab in der DDR Opferrenten aber keine Entschädigungen für Enteignungen im Dritten Reich wie in der Bundesrepublik. Bei der DDR galt der Staat Israel als Feind, und war somit ein antizionistischer Staat. Die PLP galt als Freund, diese wurde von der DDR wie auch von der Sowjetunion unterstützt. Was einen latenten Antisemitismus ermöglichte. |
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* Die Restaurierung der Neuen Synagoge begann zwar zu Zeiten der DDR, aber wurde erst nach dem Ende der DDR, Anfang der 1990er Jahren vollendet |
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* [[Gerhard Leo]] war 1967 Moderator des außenpolitischen Fernsehmagazins [[Objektiv (Fernsehsendung)|Objektiv]]. Da er einen Beitrag zum [[Sechstagekrieg]] als antisemitisch empfand verweigerte er die Moderation und verlohr in Folge seinen Moderationsposten. Er ging später als DDR-Korrespondent nach Paris und schrieb ein Buch über seine Vergangeheit als Widerstandskämpfer. Er hielt dem Staat dennoch die treue, definierte sich vordringlich als Widerstandskämpfer, seine jüdischen Wurzeln schob er beiseite. |
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* In den letzten Jahren der DDR versuchte die Führung im Westen mehr politisch anerkannt zu werden. Honecker wollte nicht nur in Bonn, sondern auch nach Washington und London empfangen werden, doch ohne ein besseres Verhälnis zu den Juden schien dies unmöglich. Die Führung versuchte daher das Verhältnis zu den Juden und Israel zu ändern. Zum fünfzigsten Jahrestag der Progromnacht empfing Erich Honecker 1988 eine israelische Deligation und erklärte dass der eigene Widerstand gegen den Hitlerfaschismus sowie die Antihitlerkoalition nicht vergebens war und eine neue Grundlage für jeden Menschen zum Leben geschaffen worden sei. |
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* Anfang der 1980er Jahren konnte gerade die junge Bevölkerung immer weniger mit den alten Phrasen der Widerstandkämpfer was anfangen. Das Geschichtsbild mit den Ritualen war unglaubwürdig geworden. Eine Generation die sich nicht mehr im Nationalsozialismus sich schuldig gemacht hatte. Die vorherige Aufbaugeneration war nach dem Krieg noch durch gute Positionen geködert worden und damit Vorteile von diesem Weltbild hatte. |
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* Ein neues Phänomen tauchte auf: Neonazismus |
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[[Ingo Hasselbach]], DDR-Neonazi, stieg nach der Wende zum führenden Kopf auf und stieg aus. |
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* [[Heinz Barth]] |
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* [[Zionskirche (Berlin)|Berliner Zionskirche]] prügelten auf Gottesdienstbesucher ein Es folgten Untersuchungen und Prozesse. |
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* In der DDR hatte man sich mit dem Holocaust und der eigenen Rolle dabei nicht auseinandergesetzt. Der Faschismus befand sich ja im Westen. Man konnte auf Grund dessen nicht auf Neofaschistische Tendenzen nicht reagieren. Man wußte nicht wie man reagieren könnte. |
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* Die Bevölkerung wurde immer unzufriedener. Demokratie und Gewaltlosigkeit forderte 1989 das Volk. Die Staatsmacht wußte nicht damit umzugehen. Die Zeit der starren Rituale endete. Die Demokratie folgte mit ihrer offenen Auseinandersetzug mit dem braunen ungeist der Geschichte. |
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Zu Wort kommen: |
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* der Historiker [[Sönke Neitzel]] |
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* [[Rainer Eppelmann]], [[Pfarrer]], [[Bürgerrechtler|DDR-Oppositioneller]] und Politiker |
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* [[Annette Leo]]. Journalistin in der DDR, Tochter von [[Gerhard Leo]] |
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* Henry Leide, Historiker, [[Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen]] Rostock |
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* [[Dieter Skiba]], von 1958 bis 1990 Stasi-Mitarbeiter, zuletzt Leiter der MfS-Abteilung für Nazi und Kriegsverbrechen |
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* [[Heinz-Joachim Schmidtchen]], SPD-Anhänger der sich 1946 gegen die [[Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED]] aussprach, von 1946-1950 inhaftierter in Sachsenhausen und [[Liste der Träger des Verdienstordens des Landes Brandenburg|Träger des Verdienstordens des Landes Brandenburg]] |
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* [[Norbert Frei]], Historiker, [[Universität Jena]] |
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* [[Silke Satjukow]], Historikerin, [[Universität Magdeburg]] |
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* [[Edgar Wolfrum]], Historiker, [[Universität Heidelberg]] |
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* Bernd Heller, ehemaliger DDR-Bürger dessen Großvater und Vater im KZ waren |
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* [[Philipp Gassert]], Historiker, [[Universität Mannheim]] |
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* [[Gerhard Wiese (Jurist)|Gerhard Wiese]], Jurist bei den Auschwitzprozessen |
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* [[Ingo Hasselbach]], DDR-Neonazi, 1992 ausgestiegen |
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'''Folge: 1990-2015 – Aufarbeitung oder Schlussstrich?''' |
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* In der neueren Zeit seit den 1990er Jahren: Zwischen [[Vergangenheitsbewältigung]] und [[Patriotismus]]. |
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* [[Wehrmachtsausstellung#Rechtsextremisten|Proteste von Rechtsextremisten]] gegen die [[Wehrmachtsausstellung]] |
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* Prozess gegen den Buchalter von [[KZ Auschwitz|Auschwitz]] [[Oskar Gröning]] |
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* 3. Oktober 1990: [[Tag der Deutschen Einheit]] - eine neue Ära beginnt - Besorgnis insbesondere im Ausland gegen ein Großdeutschland. -- Es folgte: die Abwicklung der maroden DDR-Wirtschaft. 100.000 Menschen verlohren ihre Arbeit. Zu dieser Zeit: Asylbewerber wurden auf die [[Neue Länder|neuen Bundesländer]] verteilt. Es folge die sogenannte [[Asyldebatte]]. 1991 kam es zu den [[Ausschreitungen in Hoyerswerda]]. Ein Jahr später (1992) [[Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen]] sowie der [[Mordanschlag von Mölln]]. 1993: [[Brandanschlag von Solingen]]. - Am 26. Mai 1993 erfolgte der [[Asylkompromiss]] (Neuregelung des Asylrechts) im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]]. 1990 wollen 60% die Nazizeit hinter sich lassen (gem. Umfrage). |
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* [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland]] 1994 die letzten Russischen Truppen verließen Deutschen Boden. |
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* 1996 die [[Daniel Goldhagen#Goldhagen-Debatte|Goldhagen-Debatte]] -- Dessen Hauptthese: Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich war Hauptthese die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich war [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitisch]] und Habe den Völkermord an den Juden begeistert mitgemacht/begonnen. und Habe den Völkermord an den Juden begeistert mitgemacht/begonnen. Buch geschrieben. Viele sehen dies als [[Kollektivschuld]]. Auch viele Historiker sehen es kritisch. Es kommt zu hitzigen Debatten zur deutschen Schuld. |
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* [[Loveparade]] gilt als Ausdruck einer [[Spaßgesellschaft]] die sich für Politik nicht interessiert. |
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* Wehrmachtsausstellung: Die Ausstellung spaltet das Land. Sie führt dann aber auch zu einer breiten Debatte, der Mythos der sauberen Wehrmacht wird in Frage gestellt usw. Zentrale Thesen: Die Wehrmacht führte den Holocaust mit durch. Truppenteile waren an Kriegsverbrechen beteiligt. ---- [[Verbrechen der Wehrmacht]] |
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* => ungefähr: ein Wendepunkt der Erinnerungskultur; die Fragen hinsichtlich der Beteiligungen am Nationalsozialismus werden differenzierter betrachtet |
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* 1998 sprechen sich 63 % der Deutschen für einen Schlussstrich aus. |
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* [[Martin Walser]] (siehe dort Kontroversen) -- Rede in der Paulskirche --- dessen Rede wird von: [[Ignatz Bubis#Politische Positionen|Ignatz Bubis]] kritisiert. ( [[Klaus von Dohnanyi]] spricht beispielsweise für Walser) |
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* Schröder wurde Kanzler -- Deutschland beteiligte sich am [[Kosovokrieg]] -- [[Rede Joschka Fischers zum Nato-Einsatz im Kosovo]]: "Ich stehe auf zwei Grundsätzen, nie wieder Krieg, nie wieder Auschwitz, nie wieder Völkermord, nie wieder Faschismus. Beides gehört bei mir zusammen" -- Es wurde also von der Vergangenheit her argumentiert. |
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* 1999: Bau des [[Denkmal für die ermordeten Juden Europas]] in Berlin. |
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* [[Terroranschläge am 11. September 2001]], erstmals Bündnisfall der Nato. Die Bundesrepublik beteiligt sich erneut militärisch. |
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* das Sommermärchen der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]], Deutschland zeigt sich gastfreundschaftlich und patriotisch, ein lockerer Umgang mit nationalen Symbolen herrscht vor |
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* [[Bernd Eichinger]] [[Der Untergang]], der Film ist umstritten, in ihm eine Nahversion auf den privaten Hitler zu sehen. Weiterer Filme -- wo er verhöhnt wird: [[Er ist wieder da (Film)]] --- Comiczeichner: [[Walter Moers]] mit seinem Comic der Adolf, Der Bonker --- Problem: eine solche Form der Entdämonisierung könnte zur Verharmlosung führen durch solche Darstellungen (Problem solcher Darstellungen) |
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* 2011: Prozess gegen [[John Demjanjuk]], wurde erstmals diese Praxis durchbrochen. Er wurde zu Beihilfe zum Mord in über 820.000 Fällen zu fünf Jahren Haft. Jeder Mitarbeiter von Auschwitz war für den Massenmord mitverantwortlich. Der Prozess veränderte die Rechtspraxis. |
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* [[Oskar Gröning]] (siehe oben) --- 2015: Landgericht Lüneburg --- die juristische Aufarbeitung läuft weiter. --- Vorwurf: Er war Teil des Auschwitzsystems. Eine konkrete Tötung war nicht nachzuweisen. Bisher waren nur konkret nachgewiesene Straftaten bestraft worden. Der Frankfuter AuschwitzProzess etablierte diese Rechtsauffassung. --- er mußte sich vor Gericht verantworten --- Gröning kooperierte, schilderte die Vorgänge in Auschwitz und erklärte seine moralische Mitschuld und sein Bedauern, dass er bedauerte seine Beteiligung. |
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* die letzten Zeitzeugen wirden in naher Zukunft gestorben sein. |
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* 2015: wollten nur noch 42 % einen Schlussstrich unter die Zeit des Nationalsozialismus ziehen |
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* Wo steht Deutschland heute. in jüngerer Zeit stellen sich Fragen bzw. stellt sich die Frage der Bewertung von Wie sind [[Pegida]], [[Nationalsozialistischer Untergrund|NSU-Terror]], Anschläge auf Asylbewerberheime im Angesicht Deutscher Geschichte bewerten --- die [[Willkommens- und Anerkennungskultur]] während [[Flüchtlingskrise in Europa ab 2015]] |
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<ref> </ref> |
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== Hintergrund == |
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Für die einzelnen Folgen zeigten sich jeweils unterschiedliche Regisseure verantwortlich: |
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[[Heinrich Billstein]] (Folge x), [[Dominic Egizzi]] (Folge x), [[Michael Fräntzel]] (Folge x), [[Jobst Thomas]] (Folge x), [[Sonja von Behrens]] (Folge x) |
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[[ECO Media TV-Produktion]] |
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Folgennummerierung: Nach Reihenfolge der Veröffentlichung (Veröffentlichungsreihenfolge): |
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Folge 1: 1968-1989 – Der Muff von tausend Jahren |
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Folge 2: 1945-1989 – Die DDR: Anspruch und Wirklichkeit |
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Folge 3: 1990-2015 – Aufarbeitung oder Schlussstrich? |
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=> Waren im Grunde chronologisch betrachtet, später veröffentlichte erste Teile: |
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Folge 4: 1945-1960 – Davon haben wir nichts gewusst |
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Folge 5: Die 60er-Jahre – Die Täter sind unter uns |
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veröffentliche sozusagen [[Prequel]]s |
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ursprüngliche Sendereihenfolge --- |
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Chronologische und somit inhaltliche Reihenfolge wie beispielsweise in der Mediathek |
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Im Teil/der Folge zu den Jahren 1968-1989 fanden Bestandteile des Filmmaterials aus [[Der Führer ging, die Nazis blieben – Nachkriegskarrieren in Norddeutschland ]], einer Dokumentation aus dem Jahr 2001, offensichtlich Wiederverwendung.<ref>Erkennbar ist dies unter Anderem auf Grund eines Schnittfehlers. In der Dokumentation Der Führer ging, die Nazis blieben wird auf das Wirken Werner Heydes in der [[Marinesportschule]] hingewiesen. Darauf folgt in der Minute 9.30 ein Erläuterung zur damaligen Befindlichkeit der Deutschen. Dabei werden Bilder aus dem Kiel der Nachkriegszeit eingeblendet. Das diese Bilder aus Kiel stammen wird jedoch nicht erwähnt. Deutlich ist beispielsweise das [[Opernhaus Kiel]] zu erkennen. Man könnte aber auf Grund der vorangegangenen Bilder aus Flensburg vermuten, dass es ebenfalls Bilder aus Flensburg sind. Beim vierten Teil von das Erbe der Nazis, wurden die Bilder neu geordnet und erhielten einen neuen begleitenden Text. In der Minute 8.35 werden die Bilder aus Kiel, als Bilder aus Flensburg präsentiert. Offenbar, weil die Bilder aus der vorherigen Dokumentation, beim Neuschnitt falsch verstanden und eingeordnet wurden.</ref> |
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Schlussworte des Off-Sprechers / Kommentators / Erzähler: "Hitlers langer Schatten. Er wird die Deuschen noch lange begleiten, als Mahnung und Prüfung für die demokratische Gesellschaft." |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
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*{{IMDb|tt6968292}} |
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* [https://www.wunschliste.de/serie/das-erbe-der-nazis/episoden weitere Infos über die Fernsehserie "Das Erbe der Nazis", auf wunschliste.de] |
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* https://www.presseportal.de/pm/105413/3204315 |
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* https://www.presseportal.de/pm/105413/3289562 |
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* Notiz: [[Der Führer ging, die Nazis blieben – Nachkriegskarrieren in Norddeutschland]] und [[ECO Media TV-Produktion]] verlinken |
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richtig sortiert in der Mediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/das-erbe-der-nazis-1945-1960-102.html |
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[[:Kategorie:Filmtitel 2016]] |
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[[:Kategorie:Dokumentarfilm]] |
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[[:Kategorie:Deutscher Film]] |
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[[:Kategorie:Fernsehserie (Deutschland)]] |
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[[:Kategorie:Informationssendung (Fernsehen)]] |
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[[:Kategorie:Fernsehserie der 2010er Jahre]] |
Version vom 8. September 2018, 18:10 Uhr
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