Friedrich Konrad Lange und Filippo Camassei: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Filippo Camassei1.jpg|mini|Filippo Kardinal Camassei]] |
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[[Datei:Filippo Camassei.jpg|mini|Patriarch Filippo Camassei (Porträt im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem)]] |
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Friedrich Konrad Lange (12. Mai 1738 auf dem [[Gut Waterneverstorf|Gut Neversdorf]] in der Gemeinde [[Behrensdorf (Ostsee)|Behrensdorf]]; † 17. Januar 1791; abweichendes Geburtsdatum: 13. Mai 1738) war ein deutsch-dänischer evangelischer Geistlicher.<ref>{{Internetquelle |autor=Friedrich Schlichtegroll |url=http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10070814.html |titel=Nekrolog auf das Jahr 1791, Erster Band, S. 51–82 |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-02-20 |sprache=}}</ref> |
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'''Filippo Kardinal Camassei''' (* [[14. September]] [[1848]] in [[Rom]]; † [[18. Januar]] [[1921]] ebenda) war [[Erzbischof]] von [[Naxos]] und später [[Lateinischer Patriarch von Jerusalem]]. |
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==Leben== |
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Filippo Camassei erhielt seine [[Philosophie|philosophische]] und [[Katholische Theologie|theologische]] Ausbildung am Päpstlichen Priesterseminar in Rom und empfing 1872 das [[Sakrament]] der [[Weihesakrament#Presbyterat|Priesterweihe]]. Anschließend arbeitete er vier Jahre lang als Gemeindegeistlicher in Rom, ehe er 1876 persönlicher Sekretär von Kardinal [[Raffaele Monaco La Valletta]] wurde. Viele Jahre unterrichtete er den Priesternachwuchs der [[Bistum Rom|Diözese Rom]], 1889 wurde er Rektor des Päpstlichen Athenaeums ''De Propaganda Fide''. 1897 erhielt er den Ehrentitel eines [[Päpstlicher Hausprälat|Päpstlichen Hausprälaten]] verliehen. |
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Friedrich Konrad Lange wurde als Sohn des Wulf Bertram Lange, Verwalter des Gutes Neversdorf und dessen Ehefrau, eine Tochter des Greifswalder Universitätsprofessor [[Caspar March (Mediziner, 1654)|Caspar March]] geboren. |
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1904 empfing Filippo Camassei durch Kardinal [[Girolamo Gotti]] die [[Weihesakrament#Episkopat|Bischofsweihe]]. [[Papst]] [[Pius X.]] ernannte ihn im gleichen Jahr zum Erzbischof von [[Erzbistum Naxos, Andros, Tinos und Mykonos|Naxos, Andros, Tinos und Mykonos]] und zwei Jahre darauf zum [[Lateinisches Patriarchat von Jerusalem|Lateinischen Patriarchen von Jerusalem]]. 1917 zwangen ihn die [[Osmanisches Reich|Türken]] zur Flucht nach [[Nazaret]], wo er bei den [[Franziskaner (OFM)|Franziskanern]] Unterschlupf fand. Nach dem Sieg der [[England|englischen]] und [[Frankreich|französischen]] Truppen konnte Filippo Camassei 1918 nach Jerusalem zurückkehren. Am 15. Dezember 1919 nahm ihn Papst [[Benedikt XV.]] als [[Kardinalpriester]] mit der [[Titelkirche]] ''[[Santa Maria in Aracoeli|Santa Maria in Ara Coeli]]'' in das [[Kardinalskollegium]] auf und seinen Rücktritt vom Amt des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem an. |
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Nach dem frühen Tod seines Vaters erhielt er Unterricht von Hauslehrern und besuchte Schulen in Kiel, Lütjenburg und [[Køge]] auf der Insel [[Seeland (Dänemark)|Seeland]], anschließend studierte er Theologie an der [[Universität Kopenhagen]]. |
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Filippo Camassei starb während eines Besuchs in Rom am 18. Januar 1921 und wurde auf dem [[Friedhof]] ''[[Campo Verano]]'' bestattet. |
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Nach deren Beendigung wurde er in Kopenhagen Hauslehrer beim Hofkupferstecher und Justizrat [[Johann Martin Preissler]], dort lernte er auch [[Carl Friedrich Cramer]], [[Friedrich Gottlieb Klopstock]] und [[Eberhard David Hauber]] kennen. Auf Empfehlung von Carl Friedrich Cramer an [[Georg Ludwig Ahlemann]] wurde Friedrich Konrad Lange 1771 Konrektor am [[Christianeum]] in Altona und unterrichtete dort Geschichte. Er war mit einem solchen Eifer Lehrer, dass er im Krankheitsfall die Schüler auch in seinem Zimmer unterrichtete, dieses Verhalten führte dazu, dass ihn der König [[Christian VII. (Dänemark und Norwegen)|Christian VII.]] bereits 1774 zum Professor und nach der Versetzung des Rektors Ehlers nach Kiel, 1776 zum Rektor des Gymnasiums ernannte. |
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== Weblinks == |
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* {{Miranda|ID=bios1919.htm#Camassei|Artikel=Camassei, Filippo|Zugriff=2016-08-07}} |
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* {{Catholic-hierarchy|Bischof|bcamassei|Filippo Camassei|Zugriff=2016-08-07}} |
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{{Personenleiste |
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Ein solches emsiges Bestreben, dem Staatenüzliche Dienste zu leisten, konnte nicht unbemerkt bleiben, und sein Monarch ernannte ihn 1774 zum Professor, da aber 1776 der Professor Ehlers nach Kiel versezt ward, bekam er die Rektorstelle des Gymnasiums. |
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|VORGÄNGER=[[Giuseppe Zaffino]]|NACHFOLGER=[[Leonard Brindisi]] |AMT=[[Liste der Erzbischöfe von Naxos|Erzbischof von Naxos]]|ZEIT=1904–1906 |
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|VORGÄNGER2=[[Luigi Piavi]]|NACHFOLGER2=[[Luigi Barlassina]]|AMT2=[[Liste der Lateinischen Patriarchen von Jerusalem|Patriarch von Jerusalem]]|ZEIT2=1907–1919 |
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{{Normdaten|TYP=p|VIAF=260208113}} |
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Er war aber immer noch nicht auf den Posten, worauf er sich zu sehen wünschte und dafür er eigentlich bestimmt war. |
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{{SORTIERUNG:Camassei, Filippo}} |
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Noch in dem nemlichen Jahr wurden ganz unerwartet seine Wünsche erfüllt, indem die Schloß: und Garnisonpredigerstelle in Glücksstadt aufkam, die ihm der König antrug und die er auch im November dieses Jahrs antrat. |
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[[Kategorie:Lateinischer Patriarch von Jerusalem]] |
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[[Kategorie:Kardinal (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (19. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Großmeister (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem)]] |
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[[Kategorie:Italiener]] |
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[[Kategorie:Geboren 1848]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1921]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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Mit diesem einträglichem und ehrenvollen Posten, mit dem der Rang eines Probsts verbunden ist, was ren zugleich verschiedene Obliegenheiten verknüpft. |
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|NAME=Camassei, Filippo |
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|ALTERNATIVNAMEN=Camassei, Filippo Kardinal (vollständiger Name) |
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Als Beisitzer des Königl. Oberconsistoriums in Hollstein und als Mitglied des neu errichteten Oberconsistorialcollegiums, war es Pflicht von ihm, die Kandidaten des Predigtamts zu prüfen. |
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|KURZBESCHREIBUNG=italienischer Bischof, Lateinischer Patriarch von Jerusalem und Kardinal der römisch-katholischen Kirche |
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|GEBURTSDATUM=14. September 1848 |
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Er that dies auf eine ganz vorzügliche Weise, indem er dabei seine grossen Einsichten in die theologische Wissenschaften sehen ließ, ohne den Kandidaten mit unnüzzen Fragen zu ängstigen, die auch dann, wenn sie richtig beantwortet werden, nicht allemal sichere Beweise von den guten Einsichten und Kenntnissen des Kandidaten ablegen. |
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|GEBURTSORT=[[Rom]] |
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|STERBEDATUM=18. Januar 1921 |
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Wie man gewöhnlich eraminirt, daß man dem Examinandus gewisse Fragen vorlegt, die er öfters gerade so beantworten soll, als sie der Examinator auf dem Papier hat, daß man nach der richtigen oder nicht richtigen Beantwortung derselben, die Verdienste des jungen Mannes würdigt, und ihn öfters abweiset, wenn er Verstand genug hatte, gewisse läppische Fragen nicht richtig, oder überhaupt gar nicht zu beantworten. |
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|STERBEORT=[[Rom]] |
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Jeder Examinator sollte vorher mit dem Subjekt, das examinirt werden soll, über die Materie sprechen, worüber er ihn examiniren wollte; oder noch besser der Kandidat sollte verbunden sein, gewisse Fragen die ihm schriftlich gegeben würden, zu Hause zu beantworten. |
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Wenn er auch wirklich dabei Hülfsmittel gebraucht, so kann doch aus der Art wie er diese Fragen beantwortet, teicht auf seine Kenntnisse geschlossen werden, und der Eraminator würde es bald merken, ob er seine Zeit auf der Universität gut angewendet hat, oder nicht. |
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Fast auf die nemliche Art war das San in Glückstadt eingerichtet. |
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Langens Fragen waren deutlich und bestimmt und er wuste durch eine freundliche Miene – wer die dabei nicht machen könnte, sollte durchaus nicht zum Examinator gebraucht werden– und durch sein ganzes Betragen Schüchternen Muth einzuflössen, und nun schien es nicht mehr eine strenge Prüfung, sondern eine freundschaftliche Unterredung zu sein. - |
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Die Glükstädtsche Schule, die seit mehreren Jahren in Verfall gerathen war, wuste Lange wieder in Aufnahme zu bringen, ob er gleich bei diesem Geschäft mit unglaublichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. |
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Er führte eine neue Methode ein und gab der Schulanstalt neue, zwekmässigere Gesezze und brach te es durch seine Thätigkeit so weit, daß diese Schule nicht blos von Stadtkindern, sondern auch von Ausländern besucht wurde. |
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Nicht weniger machte er sich um die Armenansstalten in Glükstadt verdient, die vor ihm nicht in der besten Verfassung waren. |
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Er hielt eine vortreflische Predigt, worin er seine Zuhörer zu milden Beiträgen ermunterte, welche eine so gute Wirkung auf die Gemeine that, daß eine sehr reiche Kollekte gesammelt wurde, wovon beinah allein der Bau eines Arbeitshauses bestritten werden konnte. |
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Die Anlegung solcher Häuser sind. die einzigen zwekmässigen Mittel, wodurch der überhandnehmenden Armuth Grenzen gesezt werden kann. |
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Als Prediger hielt er es für seine erste Pflicht, seinem Amte treu vorzustehen und alle Obliegenheiten zu erfüllen, die mit demselben verbunden waren. |
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Die ganze Woche durcharbeitete er an seinen Predigten, und wählte gerade die Stunden dazu, wenn sein Gemüth heiter und ohne alle Zerstreuung war. |
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Wörtlich schrieb er seine ganze Predigt auf und wörtlich lernte er sie auswendig. |
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Er wählte den besten und schicklichsten Ausdruck in seinem Periodenbau und so wie hier alles lichtvoll und zusammenhängend auf dem Papier war, eben so ordentlich und fliessend trug er seine Predigten der Gemeine vor. |
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Da überhaupt der Prediger an den meisten Orten so äußerst wenig für seinen Gehalt thut, so müste dies gerade seine erste Pflicht sein, daß er darauf bedacht wäre, eine Predigt zu halten, die eben sowohl für die gebildeten Stände, als für den Bürgerstand wäre. |
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Allein bei einer Untersuchung über diese so wichtige Sache wird man finden, daß unter hundert Predigern nicht einer seinem Stande und seinen Pflichten gewachsen ist, die Ursache ist leicht zu errathen, gehört aber nicht hierher. |
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Lange verstand wirklich die grosse Kunst, nicht als ein strenger Gewissens- und Strafprediger, denn diese sind eben so unnüz und schädlich als die Controversprediger, sondern als ein Freund und Vater mit seinen Freunden und geistlichen Kindern zu reden und ihnen die Pflichten der Moral auf eine lehrvolle und verständliche Manier einzuflössen, indem er sich nach ihrer Art zu denken, zu richten suchte. |
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Seine grosse Menschenkenntniß, die er sich während Verwaltung seiner Aemter erworben, that ihm hierin ganz vortreffliche Dienste. |
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Er suchte nicht blos seine Zuhörer zu rühren, sondern sie auch von den moralischen Wahrheiten, die er ihnen vortrug, zu überzeugen, und benuzte dabei alle besondere Gelegenheiten, die sich ihm darboten. |
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Er drang nicht mit Strenge auf die Gebühren, die ihm als Einnahme angerechnet waren, und die ihm nach dem Recht zukamen, da seine Stelle nicht unbeträchtlich war, ob er gleich eine zahlreiche Familie hatte. |
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Dem Armen erließ er nicht blos das, was er mit Recht hätte fordern können, sondern er schenkte ihm noch dazu etwas Geld nach Verhältniß der Umstände. |
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Einen solchen Mann, der sich so die Liebe seiner Gemeine verschaft, der so viel Guts gestiftet hatte, verliert man ungern. |
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Man kann sich leicht vorstellen, mit welcher Betrübniß alle seine Freunde es hören musten, da sich 1787 in Glükstadt der Ruf verbreitete, er werde nach Altona als Probst versezt werden. |
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Diesmal war es ein blosses Gerüchte, Lange blieb in Glückstadt. |
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Aber nach des Probstes Feddersen Tode, der seine Stelle in Altona nur ein halbes Jahr bekleidet hatte, wurde Langen dieses eben so ehrenvolle, als einträgliche Amt angetragen und er nahm es an Seine Gemeine kam beim König mit einer Bittschrift ein, worin sie bat, ihr diesen würdigen Mann zu lassen, weil sie besorgte, er möchte seine vermehrten Amtsgeschäfte nicht ertragen können, und sie erbat sich zugleich, ihm auf eine andere Art für seine Aufopferung zu entschädigen. |
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Lange überließ die Sache - der Entscheidung des Königs und diese fiel so aus, daß er Glückstadt verlassen muste. |
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Dies geschah im Januar 179o mit vieler Rührung. |
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In Altona hatte Lange freilich grössere Einkünfke und einen höhern Rang, aber es waren auch mit: diesem Posten mehrere Arbeiten verbunden, denen er sich willig unterzog und alle seine Pflichten zu erfüllen suchte, wie man es schon von einem biedern, rechtschaffenen Mann erwartet. |
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Er war Kirchenprobst über zwei Consistorien, das Altonaische und Pinnebergische, erster Prediger einer weit grössern Gemeine, als die er verlassen hatte, Mitaufseher des dortigen Gymnasiums und einziger Vorsteher der niedern Stadtschulen. |
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Bei allen diesen vielfachen Amtsarbeiten schien es doch in den ersten Monaten, als wenn seine schwächliche Gesundheit sich hier erholen würde, und seine Freunde freuten sich, daß sie diesen Mann, der ihnen "so theuer war, noch lange in ihrer Mitte behalten würden. |
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Aber eine Menge von Umständen trafen zusammen, daß er zusehens von seinen Kräften abnahm, und das geschah gleich in dem nemlichen Jahr, gegen das Ende des Sommers. |
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Als ein zärtlicher Vater muste es ihm sehr nahe gehen und seinem Herzen tiefe Wunden verursachen, daß sein jüngster Sohn todt krank an der Auszehrung darnieder lag, da eine Amtsreise es nothwendig machte, sich von diesem Lieblinge zu trennen. |
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Er kam gerade zur rechten Zeit wieder zurück, um dem Sterbenden die Augen zuzudrücken. |
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Schon vor seiner Abreise war er krank gewesen, krank kam er zurück. |
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Ein hektisches Fieber zehrte ihn lang sam ab. In diesem Zustande hatte er nun schon vom Ende Oktobers bis in die ersten Tage des nächsten Jahrs gelitten. |
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Am Freitage den 8ten Jan. schienen Nachmittags die Beklemmungen in der Brust plözlich aufs höchste gestiegen zu sein, so daß sein freundschaftlicher Arzt, in der höchstwahrscheinlichen Vermuthung seines herrannahenden Todes, ihm zusprach: Geduld! bald wird ihnen wohl sein. „Wie so?“ fragte der Kranke: „daß ich sterbe?“ Ja, war die Antwort. |
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Nun rief er mit verstärkter Stimme:“ Gottlob! Gott lob! Victoria! Victoria! Gott segne euch Kinder! Fürchtet den Herrn! Gott segne dich liebes Weib!“ |
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Mehrverstattete ihm die Beklemmung nicht zu reden; er sank kraftlos nieder, und alle Anwesende glaubten, daß jeder Odemzug der lezte sein würde. |
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AberÄ holte sich wieder und durchlebte nun noch einige zwanzig Stunden. |
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Mehrentheils brachte er diese Zeit schlummernd hin. |
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So vergieng noch der ganze Sonnabend. |
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In der darauf folgenden Nacht hatte er bis gegen ein Uhr Morgens, zwar unterbrochen, doch wie es schien sanft geschlummert. |
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Auf einmal richtete er sich in die Höhe und forderte noch eine kleine Stärkung. |
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Kaum hatte er sie genommen, so entsank ihm die Hand, sein Haupt neigte sich und er entschlief, ihm selbst wie seinen Freunden unerwartet, sanft, ohne die mindesten schmerzhaften Bewegungen. |
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So starb der Mann, dessen Leben für Tausende lehrreich, mustervoll und lehrreich gewesen war; dessen Geist und Herz gleich verehrungs- und liebenswürdig waren; dessen gemeinnüzzige Thätigkeit durch nichts, als durch die engen Gränzen seiner Kräfte aufgehalten, und nun durch seinen unbegränzten Wunsch, mehr zu leisten, übertroffen ward; dessen Verlust sein Vaterland nie genug beklagen kann, wie er den Seinigen uns ersezlich ist; dessen leidenvoller Abschied allen, welche Zeugen desselben waren, höchst lehrreich und erbaulich ward; dessen Gedächtniß allen Edlen, die ihn kann ten, ewig unvergeßlich bleiben wird. |
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Sein häusliches Leben war ein Muster von ehelicher Glückseligkeit. |
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Er verheirathete sich als Conrektor in Altona im Jahr 1773 den 14ten Octob. mit Catharina Dorethea, der ältesten Tochter des Apotheker Neblung in Altona. |
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Von den neun Kindern, die er mit ihr zeugte, verlor er zwei Töchter und einen Sohn. |
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Mit der innigsten Zärtlichkeit hieng er an seiner Gattin: aber sie war auch ganz die traule zärtliche Gefährtin seines Lebens: geistvoll genug, einen Mann von seinen Talenten zu unterhalten; und - liebevoll genug, ihm das Leben zu erleichtern und zu versüssen. |
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Als Schriftsteller hat er sich durch mehrere theologische Schriften und erbauliche Predigten, rühmlichst bekannt gemacht. |
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Seine erste Schrift ist: Unterredungen zwischen einem Hofmann und einem Geistlichen, welche 1768 mit einer Vorrede des damaligen Hofprediger Cramer erschienen, der den Verfasser nannte. |
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Sie sind dem bekannten Dictionaire philosophique entgegengesezt und gaben zu seiner ersten Ansezzung in Altona Veranlassung. |
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Drei Sammlungen von seinen Predigten erschienen in Hamburg Und der Prediger Wolfrath hat den Anfang gemacht, aus seinem Nachlaß eine Sammlung von Predigten über alle Sonn- und Festtage des ganzen Jahres herauszugeben, wovon zwei Theile erschienen sind. |
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Die theologische Fakultät Kiel errheilte ihm im I. 1758 die Doktorwürde, als einen Beweis ihrer Achtung. |
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Auf eine höchst traurige Weise wurden zwei Tage den Freunden des verstorbenen Lange merkwürdig. |
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Nach der kirchlichen Rechnung war es am zweiten Epiphanias Sonntage gerade jährig, als er 1790 seine Antrittspredigt in Altona hielt: an eben diesem Sonntage, diesmal den 16. Januar hielt der Pastor Funk ihm die Gedächtnißpredigt. |
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Nach der bürgerlichen Rechnung fiel dieser Sonntag im gedachten Jahr 1799 auf den 17 Jan. und dies ward jezt im I, 179 der Tag, an welchem seine Leiche genau in der Stunde, in welcher er vor einem Jahr in die Kirche gegangen war, seine Antrittspredigt zu halten, aus dem Hause getragen und auf den Kirchhofe in Altona, nahe an des seligen Ahlomanns Grab beigesetzt wurde. |
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Mehrere Nachricht von ihm findet man indes Professor Wolfraths Lebensbeschreibung von ihm, in Langens Predigten, nach dem Tode des Verfass herausgegeben vergl. mit Charakterstik edler und merkwürdiger Menschen, als eine Fortsetzung der Fedderischen Nachrichten von dem Leben und Ende gutgesinnter Mensschen herausgegeben von F. W, Wolfrath. Th. 8. S, I folg. |
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== Werke == |
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== Literatur == |
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* [[Friedrich von Schlichtegroll|Friedrich Schlichtegroll]]: [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10070814_00065.html Friedrich Konrad Lange] in Nekrolog auf das Jahr 1791. Gotha bey [[Justus Perthes]] 1792, 1. Band, S. 51 f. |
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*[https://books.google.de/books?id=m805AAAAcAAJ&pg=PA68&dq=gut+neversdorf+verwalter+lange&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjW8-7VpI_dAhXJjiwKHamDBwsQ6AEIRjAG#v=onepage&q=gut%20neversdorf%20verwalter%20lange&f=false Leben und Charaktere berühmter und edler im Jahr 1791 verstorbener Männer]. Halle bey Joh. Gottfr. Trampens Wittwe 1793, S. 68 f. |
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*Archiv für Staats- und Kirchengeschichte der Herzogthümer Schleswig, Holstein, Lauenburg und die angrenzenden Länder und Städte, Band 4, [https://books.google.de/books?id=cYWPJt8-e4gC&pg=PA128&dq=neversdorf+march+lange&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiIo9y1wY_dAhWRYlAKHXmbBF0Q6AEIKDAA#v=onepage&q=neversdorf%20march%20lange&f=false S. 128 f.] |
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== Schau'n mer mal == |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=172217091|VIAF=245164803}} |
Version vom 28. August 2018, 13:05 Uhr


Filippo Kardinal Camassei (* 14. September 1848 in Rom; † 18. Januar 1921 ebenda) war Erzbischof von Naxos und später Lateinischer Patriarch von Jerusalem.
Leben
Filippo Camassei erhielt seine philosophische und theologische Ausbildung am Päpstlichen Priesterseminar in Rom und empfing 1872 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend arbeitete er vier Jahre lang als Gemeindegeistlicher in Rom, ehe er 1876 persönlicher Sekretär von Kardinal Raffaele Monaco La Valletta wurde. Viele Jahre unterrichtete er den Priesternachwuchs der Diözese Rom, 1889 wurde er Rektor des Päpstlichen Athenaeums De Propaganda Fide. 1897 erhielt er den Ehrentitel eines Päpstlichen Hausprälaten verliehen.
1904 empfing Filippo Camassei durch Kardinal Girolamo Gotti die Bischofsweihe. Papst Pius X. ernannte ihn im gleichen Jahr zum Erzbischof von Naxos, Andros, Tinos und Mykonos und zwei Jahre darauf zum Lateinischen Patriarchen von Jerusalem. 1917 zwangen ihn die Türken zur Flucht nach Nazaret, wo er bei den Franziskanern Unterschlupf fand. Nach dem Sieg der englischen und französischen Truppen konnte Filippo Camassei 1918 nach Jerusalem zurückkehren. Am 15. Dezember 1919 nahm ihn Papst Benedikt XV. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria in Ara Coeli in das Kardinalskollegium auf und seinen Rücktritt vom Amt des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem an.
Filippo Camassei starb während eines Besuchs in Rom am 18. Januar 1921 und wurde auf dem Friedhof Campo Verano bestattet.
Weblinks
- Camassei, Filippo. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 7. August 2016.
- Eintrag zu Filippo Camassei auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 7. August 2016.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Giuseppe Zaffino | Erzbischof von Naxos 1904–1906 | Leonard Brindisi |
Luigi Piavi | Patriarch von Jerusalem 1907–1919 | Luigi Barlassina |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Camassei, Filippo |
ALTERNATIVNAMEN | Camassei, Filippo Kardinal (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Bischof, Lateinischer Patriarch von Jerusalem und Kardinal der römisch-katholischen Kirche |
GEBURTSDATUM | 14. September 1848 |
GEBURTSORT | Rom |
STERBEDATUM | 18. Januar 1921 |
STERBEORT | Rom |