Bohrer und Filippo Leutenegger: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Filippo Leutenegger (2013).jpg|mini|Filippo Leutenegger (2013)]] |
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[[Datei:Machined Holes.svg|mini|Verschiedene Bohrwerkzeuge mit den herstellbaren Bohrungen. Von links nach rechts:Spiralbohrer, Bohrstange, zwei Reibahlen, Plan-Ansenker mit Führungszapfen und ohne Führungszapfen, Kegelsenker, [[Gewindebohrer]].]] |
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'''Filippo Franz Saverio Leutenegger'''<ref name="tagblatt">''Stadtratsbeschlüsse vom 25. Januar 2017.'' In: ''[[Tagblatt der Stadt Zürich]]'' vom 1. Februar 2017, S. 37.</ref> (* [[25. November]] [[1952]] in [[Rom]]; [[Bürgerort|heimatberechtigt]] in [[Zürich]]<ref name="tagblatt" /> und [[Thundorf TG]]) ist ein [[Schweiz]]er [[Politiker]] ([[FDP.Die Liberalen|FDP]]). Er war von 2003 bis 2014 [[Nationalrat (Schweiz)|Nationalrat]] und ist seit 2014 Zürcher Stadtrat. |
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[[Datei:Different drill bits.jpg|mini|''Bohrer für unterschiedliche Materialien:''<br /> |
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• A – Metall-Spiralbohrer,<br /> |
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• B – Holz-Spiralbohrer,<br /> |
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• C – Betonbohrer mit Hartmetall-Schneide,<br /> |
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• D – Flachfräsbohrer (Spatenbohrer) für Holz,<br /> |
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• E – Universalbohrer für Metall und Beton mit Hartmetall-Schneide,<br /> |
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• F – Bohrer für Bleche,<br /> |
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• G – Universalbohrer für Metall, Holz und Kunststoff<br /><br /> |
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''Arten von Bohrerschäften:''<br /> |
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• 1, 2 – Zylinderschaft,<br /> |
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• 3 – SDS-plus-Schaft,<br /> |
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• 4, 5 – Außenkantschaft (6-Kant und 4-Kant),<br /> |
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• 6 – Zylinderschaft mit drei Fasen,<br /> |
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• 7 – ¼-Zoll-Sechskantschaft]] |
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Ein '''Bohrer''' oder '''Bohrwerkzeug''', bei Verwendung in einer [[Bohrmaschine]] auch '''Bohreinsatz,''' ist ein [[Zerspanungswerkzeug]] zum Fertigen von [[Bohrung]]en durch das Verfahren [[Bohren]]. Bohrer haben nur an ihrer Spitze Schneiden. Während der Bearbeitung rotieren sie um ihre eigene Achse und dringen entlang dieser in den Werkstoff ein. Bohrer gibt es für die Bearbeitung von [[Holz]], [[Metall]], [[Kunststoff]] und [[Gestein]]. |
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Er ist mit der TV-Journalistin [[Michèle Sauvain]] verheiratet und lebt mit den drei gemeinsamen Kindern und seinen zwei Söhnen aus erster Ehe in Zürich. |
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Das häufigste Bohrwerkzeug, das etwa ein Viertel aller Zerspanungswerkzeuge ausmacht, ist der [[Spiralbohrer]]. Die meisten bestehen aus [[Schnellarbeitsstahl]] (HSS); für besondere Anwendungen gibt es auch welche, die vollständig oder nur teilweise an den Schneiden aus [[Hartmetall]], [[Bornitrid]] oder [[Diamant]] bestehen. Neben den gewöhnlichen Wendelbohrern gibt es noch Bohrer mit [[Wendeschneidplatte]]n für größere Bohrungen in Stahl, [[Kernbohrer]] zum Kernbohren, [[Zentrierbohrer]] für Zentrierbohrungen und [[Tieflochbohrer]] für das [[Tiefbohren]]. Beim Tieflochbohren ist der Abtransport der [[Span (Fertigungstechnik)|Späne]] problematisch, deshalb pumpen Tieflochbohrer [[Kühlschmiermittel]] unter hohem [[Druck (Physik)|Druck]] in die Bohrung. Es wird zwischen drei Arten unterschieden: [[Ejektorbohrer]], [[BTA-Bohrer]] und [[Einlippenbohrer]]. Senkbohrer sind eigentlich für das [[Senken]] gedacht, ein dem Bohren ähnliches Verfahren zur Präzisionsbearbeitung, sie können jedoch auch zum [[Aufbohren]] genutzt werden. |
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== Beruflicher Werdegang == |
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Außerdem gibt es spezielle Bohrer für die [[Holzbearbeitung]] wie den [[Forstnerbohrer]] oder den [[Schlangenbohrer]]. |
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Seine Kindheit und Jugend verbrachte Filippo Leutenegger in Rom, sein Vater arbeitete dort bei der [[Vereinte Nationen|UNO]]. Zurück in die Schweiz kam er 1965, als ihn seine Eltern ins Internat der [[Klosterschule]]n [[Kloster Disentis|Disentis]] und [[Kapuzinerkloster Altdorf|Altdorf]] schickten, wo er 1972 mit der [[Matura#Die Maturität in der Schweiz|Matura Typus A]] abgeschlossen hat. |
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Als Student der [[Universität Zürich]] engagierte er sich für Umweltthemen. 1979/80 gründete er mit anderen Studentenvertretern die [[Die Wochenzeitung|Wochenzeitung]] (WOZ) in Zürich. |
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In Abgrenzung zum Bohrer rotiert ein [[Fräswerkzeug]] ebenfalls um seine eigene Achse, wird aber üblicherweise senkrecht oder schräg zur Rotationsachse bewegt. Fräswerkzeuge weisen an ihrem Umfang Schneiden auf. Manche Fräser eignen sich bedingt auch zum Bohren, können jedoch die Späne nicht oder nur in unzureichender Weise aus dem entstehenden Loch herausfördern. |
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Nach Abschluss des [[Ökonomie]]- und [[Jurisprudenz]]-Studiums war Leutenegger ab 1980 bei der [[Schweizerische Kreditanstalt|Schweizerischen Kreditanstalt]] in Zürich als Betriebswirtschafter tätig. |
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== Geschichte == |
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{{Siehe auch|Geschichte der Technik|Geschichte der Produktionstechnik}} |
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1981 trat er eine Stelle als Wirtschaftsredaktor bei der Konsumentensendung ''[[Kassensturz (Fernsehsendung)|Kassensturz]]'' von [[SF DRS]] an. Von 1984 bis 1989 war er Italien- und Tessin-Korrespondent des [[Schweizer Fernsehen]]s, danach bis 1990 Moderator der Wirtschaftssendung ''Netto''. 1993 wurde Leutenegger Redaktionsleiter der Diskussionssendung ''Freitagsrunde'' und gründete im selben Jahr die politische Talkshow ''[[Arena (Fernsehsendung)|Arena]]'', die unter seiner Leitung zum Zentrum der öffentlichen politischen Auseinandersetzung der Schweiz wurde und den Marktanteil mehr als verdoppelte. |
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Das [[Bohren]] ist eine sehr alte Technik.<ref>Emil Hoffmann: ''Lexikon der Steinzeit.'' S. 57 ff. Verlag C.H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42125-3.</ref> Bohrer aus Stein treten bereits im ''älteren [[Jungpaläolithikum]]'', dem [[Aurignacien]] auf. Sie dienten damals zur Durchbohrung weicherer Materialien wie Holz, Geweih oder Knochen sowie von Häuten. Die Unterscheidung jungpaläolithischer Bohrer von den sog. [[Zinken (Archäologie)|Zinken]] ist allerdings schwierig. Je nach Verwendungszweck gab es bereits damals einfache Bohrer, schwere Grobbohrer, Feinbohrer und Langbohrer. Noch relativ selten waren Steinbohrtechniken mit Hilfe von Quarzsand, etwa bei der Perlenherstellung. |
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1998 wurde Leutenegger zum [[Chefredaktor]] des Schweizer Fernsehens ernannt. Wegen unterschiedlicher Auffassungen mit Fernsehdirektor [[Peter Schellenberg]] verliess er das Fernsehen 2002. Wenige Tage später wurde er zum Geschäftsführer des schwer defizitären Medienunternehmens [[Jean Frey AG]] berufen, welches er innert eines Jahres sanierte und welches Ende 2006 mit grossem Gewinn an die [[Axel Springer AG]] verkauft wurde. |
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Im ''[[Mesolithikum]] und [[Neolithikum]]'' wurden dann effektivere Steinbohrtechniken entwickelt, und die Bohrtechnik gilt denn auch als eine der wichtigen technischen Charakteristiken jener vor ca. 10.000 Jahren beginnenden Epoche. Man benutzte dabei [[Schäftung (Vor- und Frühgeschichte)|geschäftete]] Bohreinsätze und ebenfalls Quarzsand, der auch für den Steinschliff eingesetzt wurde, der anderen wichtigen, technischen Neuerung der Jungsteinzeit außerhalb der reinen Agrartechnik und der Keramikherstellung. Der auch zur Feuererzeugung eingesetzte Bogenbohrer war üblich. Dabei wurden sowohl Volllochbohrer wie Hohlbohrer aus organischem Material eingesetzt (etwa Schilfrohr), bei denen der Bohrsand in der Hülse enthalten war und während des Bohrens nach außen trat. |
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2000/2001 war er Mitglied des [[Verwaltungsrat (Schweiz)|Verwaltungsrates]] der [[Schweizerische Depeschenagentur|Schweizerischen Depeschenagentur]]. |
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Datei:Burin 213 5 Global.jpg|Typische paläolithische Bohrer aus dem [[Gravettien]] vor ca. 28.000 bis 22.000 Jahren. |
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Datei:Lepelboor (2).jpg|[[Löffelbohrer]] |
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Datei:Encyclopedie volume 4-160 cropped.png|Kanonenbohrwerk aus der [[Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers|Enzyklopädie von Diderot]]. Die Kanone hängt in der Mitte mit der Mündung nach unten, damit die Späne herausfallen können. Unten ist ein Göpel zum Antrieb. |
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Im Dezember 2006 gründete er einen Zeitschriften-Verlag, die neue-ideen.ch AG, der das Magazin ''neue-ideen. Das Magazin für das Eigenheim'' herausgibt. |
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''Technik der prähistorischen Bohrung:'' Es gab hier zwei grundlegende Methoden: |
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* die ''unechte Bohrung'', bei der durch beidseitiges Picken sanduhrförmige Vertiefungen erzeugt wurden, die ein doppeltes Bohrloch hinterließen, |
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* die ''echte Bohrung'' als Voll- oder Hohlbohrung (Zapfenbohrung) sowie Linsenbohrung.<br />Die ''[[Vollbohrung]]'' erfolgte mit einem schnell rotierenden Bohrkopf aus hartem Material, eventuell mit Hilfe von Sand als Schmirgel. Kennzeichen ist das V-förmige Bohrloch.<br />Bei der ''Hohlbohrung'' werden hohles Holz, Hohlknochen oder Schilf als schnell rotierende Bohrhilfe verwendet, wobei die eigentliche Schleifarbeit durch Quarzsand erfolgt, der um den Bohrer angehäuft wird. Meist wird von zwei Seiten gebohrt. Bei einseitigem Bohren entsteht ein konischer Zapfen, der herausfällt. Die Technik ist weniger zeitaufwendig als die Vollbohrung.<br />Die ''Linsenbohrung'' des [[Natufien]] ist ein Sonderfall, denn sie wurde nur zur Aushöhlung von Steingefäßen mit Hilfe eines Bogenbohrers eingesetzt. |
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Ausserdem ist er Gründungsmitglied der [[Schweizer Orthographische Konferenz|Schweizer Orthographischen Konferenz]], Präsident des Vorstands des Vereins ''Aktion Medienfreiheit''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.medienfreiheit.ch/vorstand/index.html |titel=Unser Vorstand |hrsg=Aktion Medienfreiheit |zugriff=2011-12-25 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111019085202/http://www.medienfreiheit.ch/vorstand/index.html |archiv-datum=2011-10-19 |archiv-bot=2018-04-09 23:45:23 InternetArchiveBot }}</ref>. Zusammen mit seiner Frau gründete er mehrere Kinderkrippen und Horte in der Stadt Zürich. |
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Zum Bohren nutzte man in der [[Antike]] zunächst den [[Schneckenbohrer]], der aus einem verdrehten vierkantigen Stab bestand und nur Sägemehl, aber keine Späne lieferte. Abgelöst wurde er durch den [[Löffelbohrer]], der bis ins 19. Jahrhundert gebräuchlich war. Für die Bearbeitung von Glas und Edelsteinen nutzte man auch schon Bohrer, deren Spitzen mit [[Diamant]]splittern besetzt waren.<ref>* Treiben, Bohren, Verbinden: Günter Spur: ''Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen.'' Carl Hanser Verlag, München, Wien 1991, S. 54–56. |
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* Treiben: Wolfgang König (Hrsg.): ''Propyläen Technikgeschichte – Band 3.'' Propyläen, Berlin 1997, S. 101 f.</ref> |
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Von 2011 bis 2014 war Leutenegger Präsident des Verwaltungsrats der [[Basler Zeitung]], der den Auftrag hatte, das Unternehmen mit Verlag und Druckerei zu sanieren.<ref>{{Internetquelle |autor=fxs./sda |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/spekuklationen_baz_tettamanti_1.13644476.html |titel=«Basler Zeitung» geht an Tito Tettamanti |hrsg=NZZ Online |datum=2011-11-14 |zugriff=2011-12-25}}</ref> Von 2012 bis 2014 war Leutenegger Präsident des Wirtschaftsverbandes der Schweizer Kabel-TV-Unternehmen [[Swisscable]].<ref>[http://www.presseportal.ch/de/pm/100010502/100715022/swisscable-auf-hajo-leutenegger-folgt-filippo-leutenegger Swisscable: Auf Hajo Leutenegger folgt Filippo Leutenegger.] In: presseportal.ch vom 16. März 2012</ref> |
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Im [[Mittelalter]] nutzte man [[Drillbohrer]] mit [[Rennspindel]] oder [[Bohrleier]]n.<ref>Günter Spur: ''Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen.'' Carl Hanser Verlag, München, Wien 1991, S. 89, 91 f.</ref> |
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== Politische Karriere == |
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[[Kanone]]n wurden in der frühen [[Neuzeit]] zunächst aus [[Bronze]] über einem [[Kern (Gießen)|Kern]] gegossen und anschließend [[Bohren|ausgebohrt]]. Dazu wurden senkrechte oder waagrechte [[Bohrwerk]]e entwickelt. Später konnte man auch eiserne Kanonenrohre aus dem Vollen bohren.<ref>Wolfgang König (Hrsg.): ''Propyläen Technikgeschichte – Band 3.'' Propyläen, Berlin 1997, S. 188–190, 194, 196 f.</ref> |
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Im Herbst 2002 gab Leutenegger seine Kandidatur für den Nationalrat bekannt. Bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2003|Wahlen im Oktober 2003]] wurde er mit dem Slogan «Weniger Staat, mehr Schweiz» auf der Liste der [[Freisinnig-Demokratische Partei|Freisinnig-Demokratischen Partei]] mit dem drittbesten Listenresultat ins Parlament gewählt. |
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Bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2007]] sowie bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2011|Wahlen vom 23. Oktober 2011]] schaffte er jeweils die Wiederwahl in den Nationalrat. Er sass in der dortigen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK-NR) und war Mitglied der Geschäftsleitung und des [[Freisinnig-Demokratische Fraktion der Bundesversammlung|Fraktionsvorstandes]] der FDP Schweiz. 2014 kandidierte er in der Stadt Zürich gleichzeitig als Stadtpräsident und als Mitglied der neunköpfigen Stadtregierung, des Stadtrats. Bei der Wahl ins Stadtpräsidium unterlag er der Amtsinhaberin [[Corine Mauch]] (SP) bereits im ersten Wahlgang. Hingegen schaffte er die Wahl in den Stadtrat auf dem achten Platz <ref>[https://www.stadt-zuerich.ch/portal/de/index/politik_u_recht/abstimmungen_u_wahlen/vergangene_termine/140209/resultate_erneuerungswahlen.html] Website der Stadt Zürich</ref>. Er übernahm das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement von der nicht wiederkandidierenden Grünen [[Ruth Genner]]. Damit holte er der FDP auf Kosten der Grünen den zweiten Sitz im Stadtrat zurück, der bei einer Nachwahl im Jahre 2013 an [[Richard Wolff (Geograph)|Richard Wolff]] von der [[Alternative Liste (Schweiz)|Alternativen Liste]] verlorengegangen war. |
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In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand der heute noch gebräuchliche [[Spiralbohrer]], der auch Wendelbohrer genannt wird. Da er aufwändig herzustellen ist, setzte er sich erst gegen Ende des Jahrhunderts durch. |
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== Weblinks == |
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Im 20. Jahrhundert entstanden Bohrer mit [[Wendeschneidplatte]]n und spezielle Bohrer für das [[Tiefbohren]] wie die [[Einlippenbohrer]], der [[BTA-Bohrer]] und [[Ejektorbohrer]]. |
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{{Commonscat}} |
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* {{Parlament.ch|1113}} |
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* [https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/departement/stadtrat_filippo_leutenegger.html Filippo Leutenegger] auf der Website des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements |
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* [http://www.filippo.ch/ Website von Filippo Leutenegger] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Datei:Metallbearbeitung.jpg|mini|Bearbeitung eines Magnetträgerrades (ca. 1904): zwei Radialmaschinen bohren die Löcher zur Aufnahme der Polschuhe, gleichzeitig bohrt eine kleine mobile Bohrmaschine die kleineren Bohrungen und eine Nutenziehmaschine zieht die Keilnuten ein.]] |
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{{Navigationsleiste Zürcher Parlamentarier}} |
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Ein gewöhnlicher Spiralbohrer weist an der Spitze zwei [[Schneidteil|Schneiden]] auf, die von dem zu bearbeitenden Material je einen [[Span (Fertigungstechnik)|Span]] abnehmen. Die Späne werden durch seitliche, wendelförmig eingearbeitete [[Nut (Fertigungstechnik)|Nut]]en die als [[Spankammer]]n fungieren, entgegen der Vorschubrichtung aus dem entstandenen Bohrloch heraus geleitet. |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=nb/2014/568|VIAF=305349698|GNDName=1044212128|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-06-05}} |
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Ein Bohrer besteht aus Schaft und Kopf. Der Bohrerschaft überträgt das [[Drehmoment]] auf den Bohrkopf, führt den Bohrkopf, ermöglicht den Abfluss des Bohrguts und stellt die Zufuhr eines Kühlschmiermittels sicher. Der Bohrkopf übernimmt die Zerspanarbeit. |
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{{SORTIERUNG:Leutenegger, Filippo}} |
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Der Bohrer wird an seinem Schaft (häufig [[Zylinder (Geometrie)|zylinderförmig]], normal 0,5 – 13 mm, manchmal auch ein [[Sechskant]]) in einer Werkzeugaufnahme, die meist als [[Bohrfutter]] ausgeführt ist, festgehalten und so mit einer [[Bohrmaschine]] verbunden. Durchmesser ab 5 mm können auch mit einer kegelförmigen Aufnahme, dem so genannten [[Morsekegel]] (z. B. MK1, MK2 usw.) versehen sein. Bohrer ab 13 mm haben in der Regel nur noch MK-Schäfte, damit das nötige hohe Drehmoment der Bohrmaschine besser übertragen werden kann. (siehe auch Bohrfutter) |
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[[Kategorie:Journalist (Schweiz)]] |
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[[Kategorie:Chefredakteur]] |
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== Holzbohrer == |
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[[Kategorie:Herausgeber]] |
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[[Datei:Forstner bit.jpg|mini|hochkant|links|Forstnerbohrer]] |
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[[Kategorie:Publizist]] |
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{{Hauptartikel|Holzbohrer}} |
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[[Kategorie:Talkmaster]] |
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[[Kategorie:Unternehmer]] |
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Ein Holzbohrer zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Mitte eine dünne Spitze zur Zentrierung hat. Die beiden Schneiden stehen außen so vor, dass der Rand des Loches als erstes geschnitten wird. Dadurch werden die Fasern des Holzes sauber abgeschnitten und das Loch bekommt einen relativ glatten Rand. |
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[[Kategorie:Stadtrat (Zürich)]] |
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Holzbohrer bestehen meist aus einer [[Chrom]]-[[Vanadium]]-Legierung und sind teilweise auch hartmetallbestückt. |
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[[Kategorie:Nationalrat (Zürich)]] |
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[[Kategorie:FDP-Mitglied (Schweiz)]] |
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Zu den Holzbohrern zählt der Forstnerbohrer, der Kunstbohrer/Zylinderkopfbohrer der Nagelbohrer, die Bohrsäge und der Schlangenbohrer. |
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[[Kategorie:Schweizer]] |
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[[Kategorie:Geboren 1952]] |
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{{Absatz}} |
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[[Kategorie:Mann]] |
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== Spiralbohrer == |
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{{Hauptartikel|Spiralbohrer}} |
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[[Datei:Bohrer Hartmetall mit Innerer Kühlschmierstoffzufuhr.jpg|mini|Bohrer mit geneigter Whistle-Notch-Spannfläche am Bohrerschaft]] |
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[[Datei:Bohrer.jpg|mini|links|Spiralbohrer; von links nach rechts: 8-mm-Bohrer für Holz, Metall und Beton sowie ein Zentrierbohrer]] |
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Spiralbohrer, Wendelbohrer oder Wendelnutenbohrer haben einen [[Kegel (Geometrie)|kegelförmigen]] Kopf und fast immer zwei Schneiden, die jeweils aus Hauptschneide, Nebenschneide und Querschneide bestehen. Sie sind die am häufigsten eingesetzten Zerspanungswerkzeuge mit einem Anteil von 20 bis 25 %. |
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{{Absatz}} |
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== Zentrierbohrer und Anbohrer{{Anker|Zentrierbohrer}} == |
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[[Datei:CenterDrills123456.jpg|mini|Zentrierbohrer für Zentrierbohrungen nach [[Normenliste DIN 1 bis DIN 499#DIN 332|DIN 332]] Form A]] |
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Ein Zentrierbohrer ist ein speziell für die Herstellung von Zentrierbohrungen ausgeführter Bohrer. Er ist aus [[Schnellarbeitsstahl|HSS]] hergestellt, besonders kurz und hat ein abgestuftes Profil. Dieses weist ganz vorne eine zusätzliche Zentrierspitze auf. Der Durchmesser dieser Spitze ist zugleich [[Nenndurchmesser]] des Zentrierbohrers. Er beträgt 0,5–12,5 mm und ist auf einer Länge, die etwas größer als der jeweilige Durchmesserwert ist, konstant. Anschließend gehen die Schneiden in einem Bereich mit 60° Spitzenwinkel in den größeren Schaftdurchmesser über. Zentrierbohrer sind in der Norm DIN 333 definiert; mit solchen Werkzeugen erzeugte Zentrierbohrungen in DIN 332. |
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Bedingt durch die klein dimensionierte Zentrierspitze treten beim Anbohren des Werkstoffs deutlich geringere Radialkräfte und Reaktionskräfte durch den Span auf. Diese Faktoren vermindern ein ''Verlaufen'' des Bohrers, wodurch die Positionsgenauigkeit der hergestellten Bohrung deutlich verbessert wird. Die eigentliche Bohrung kann anschließend mit einem Spiralbohrer gebohrt werden, welcher durch die Zentrierbohrung von Anfang an seitlich geführt ist; dies geschieht durch die unterschiedliche Ausführung der Spitzenwinkel, die den Spiralbohrer nur an einem Punkt der Auflagefläche führen. Es lassen sich jedoch mit einem Zentrierbohrer keine tiefen Bohrungen herstellen (max. bis zum Erreichen des vollen Durchmessers, da im oberen Bereich eine Spannut zur Spanabfuhr fehlt); er ist nur zum Zentrieren geeignet. |
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Der Übergang vom Durchmesser der Zentrierspitze zum Schaftdurchmesser ist je nach gewählter Form, nach [[Normenliste DIN 1 bis DIN 499#DIN 332|DIN 332]] Form R, A, B oder C, im Detail unterschiedlich ausgeführt. |
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Eine Anwendung ist die Herstellung eines Zentrierpunktes an Drehteilen oder anderen Bohrwerkstücken, für die [[Reitstock]]spitze auf einer [[Drehmaschine]]. |
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Die Verwendung von NC-Anbohrern empfiehlt sich bei Werkzeugmaschinen mit hoher [[Werkzeugmaschine#Eigenschaften von Werkzeugmaschinen|geometrischer Steifigkeit]]; darunter fallen insbesondere Bearbeitungszentren vielfach aber auch andere [[CNC-Maschine|numerisch gesteuerte Maschinen]], da sie oft sehr stabil gebaut sind. Bei NC-Anbohrern entfällt die Zentrierspitze, wodurch sich kürzere Anbohrwege ergeben. Ihr Spitzenwinkel beträgt 60, 90 oder 120°. Tiefe Bohrungen können damit nicht gebohrt werden, da sie keine Führungsfasen besitzen. |
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== Schälbohrer oder Stufenbohrer == |
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[[Datei:Unibits.JPG|mini|Stufenbohrer]] |
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Schälbohrer dienen zum Erweitern vorgebohrter, vorgestanzter oder vorgegossener Bohrungen. Sie werden vorwiegend zum Bohren in Blech eingesetzt. Ihr Aussehen ähnelt dem eines Kegelsenkers. Im Gegensatz zum Spiralbohrer stehen mehr Schneiden beim Bohren zur Verfügung. Das erhöht das Zerspanvolumen, gibt dem Bohrer in dünnem Material eine bessere Führung und erhöht damit die Rundheit der Bohrung. Zur Erhöhung der Standfestigkeit sind die meist titanbeschichtet. |
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Bei tiefen Bohrungen hat sich das modulare System aus Aufsteck-Halter als Bohrerschaft und Aufsteck-Schälbohrer als Bohrkopf bewährt. Schälbohrer eignen sich vorzugsweise für Dünnblech, da in Metall tiefer zu bohren zu kurzer Standzeit führt. Sie sind gut zur Holz- oder Kunststoffbearbeitung geeignet. |
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{{Absatz}} |
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== Aufbohrer == |
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Eine Bohrung, die mit einem Spiralbohrer vorgearbeitet wurde, kann bei Bedarf mit einem Aufbohrer aufgebohrt werden, um sie dann mit einer [[Reibahle]] auf das erforderliche präzise Endmaß zu bringen. |
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* Siehe auch: [[Ausspindler]]. |
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== Gewindebohrer == |
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[[Datei:Gewindeschneider 01 KMJ.jpg|mini|Ein Satz Gewindebohrer]] |
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[[Gewindebohrer]] dienen zur Fertigung von [[Gewindebohrung]]en. Sie enthalten die Form des Gewindes als Negativ, das aber von Spannuten unterbrochen ist. |
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== Wendeplattenbohrer == |
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Wendeplattenbohrer ähneln in ihrem Aufbau den Spiralbohrern. Sie haben ebenfalls Nuten zum Abtransport der Späne. Die Zuführung des Kühlschmiermittels erfolgt durch den Werkzeugschaft. Wendeplattenbohrer besitzen an der Spitze mindestens zwei oder mehrere austauschbare [[Wendeschneidplatte]]n die asymmetrisch angeordnet sind. Diese bestehen aus einem Grundkörper aus Werkzeugstahl mit Spanfläche und Spannuten als Aufnahme für eine oder mehrere Wendeschneidplatten. Meist werden zwei verwendet, die mit Schrauben im Plattensitz befestigt sind. Eine Besonderheit stellen sogenannte „Eco-Cut-Bohrer“ dar: Sie besitzen eine Wendeschneidplatte, mit der eine zentrische Bohrung angefertigt und danach ausgedreht werden kann. Wendeplattenbohrer werden im Durchmesserbereich von 16 mm bis etwa 60 mm eingesetzt, in Ausnahmefällen auch bis 120 mm. |
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Wenn die Wendeschneidplatten in verschiedenen Radien angebracht sind, handelt es sich streng genommen um einzeln fräsende Schneiden. |
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Die innere Platte zerspant im Zentrum, während die Äußere die Bohrungswand bearbeitet (beim Spiralbohrer bearbeiten beide Schneiden denselben Bereich). Dadurch werden die Platten ungleich belastet (Schnittgeschwindigkeit, Schnittweg), weswegen eine sorgfältige Anpassung von Werkstoff, Schneidstoff und Schneidengeometrie empfehlenswert ist. Die innere Platte kann wegen der niedrigeren Schnittgeschwindigkeit aus einem weicheren [[Schneidstoff]] bestehen als die äußere. |
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Durch die bei Wendeschneidplatten recht hohen Vorschubwerte pro Schneide sind trotz des Fehlens der zweiten Schneide die Vorschübe vergleichbar mit den Vorschüben, welche mit Spiralbohrern erreichbar sind.<ref>Herbert Schönherr: ''Spanende Fertigung'', Oldenbourg, 2002, S. 164 f.</ref> |
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== Tiefbohrer (Metallbearbeitung) == |
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[[Datei:Tiefbohren auf Bearbeitungszentrum.JPG|mini|Tiefbohren auf Bearbeitungszentrum mit überlangem Spiralbohrer]] |
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[[Tiefbohren]] (oder synonym Tieflochbohren) in der Metallverarbeitung beginnt (gemäß VDI 3210) bei einer Bohrungstiefe vom 3-Fachen des Werkzeugdurchmessers. |
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Die Schwierigkeit beim Tiefbohren ist das Wandern der Bohrkopfmitte weg von der eingestellten Achse zu minimieren, obwohl der Bohrerschaft wegen seiner Länge eine geringere Biegesteifigkeit besitzt als beim gewöhnlichen Bohren. Erreicht wird das durch zwei Eigenschaften von Tiefbohrern: |
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* Keine stumpfe Querschneide in der Mitte des Bohrers, die nur Material verdrängt oder abschabt, hohen Bohrdruck erfordert und seitliche Ausweichbewegungen des Bohrers provoziert. Stattdessen wird die gesamte Querschnittsfläche durch eine oder mehrere Schneiden regulär spanabhebend geschnitten. |
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* Da der Bohrerschaft keine saubere Definition der Lage des Bohrkopfes liefern kann, übernimmt die Wand des bereits gebohrten Loches diese Aufgabe. Außer bei den allereinfachsten Tiefbohrern, sorgen ein oder mehr Längsstege, sogenannte Führungsleisten, an der Außenseite für diese Lagedefinition. Diese sind entweder beim äußeren Abschleifen des Bohrkopfes stehengelassen oder speziell in Nuten eingefügt. Es ist also das Material des Bohrguts, das die seitlichen Kräfte beim Bohren aufnimmt. Deswegen benötigt man zum Beginn des Bohrprozesses eine Pilotbohrung oder Bohrbuchse. |
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Auf diese Weise sind Bohrtiefen bis zum 250-Fachen des Werkzeugdurchmessers möglich, bei gleichzeitig hoher Oberflächengüte und Einhaltung von [[Toleranz (Technik)|Maßtoleranzen]] bis H8(H7). |
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Die verschiedenen Verfahren unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Schneidenanzahl – mehrschneidige Werkzeuge kommen nur bei größerem Durchmesser zum Einsatz – und der Zuführung des [[Kühlschmiermittel]]s, welches auch dem Abtransport der Späne dient: |
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* Zuführung durch Bohrung im Werkzeug, Abführung zwischen Werkzeug und Bohrungswand (Einlippenbohren, ELB) |
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* Zuführung zwischen Werkzeug und Bohrungswand, Abführung durch Bohrung im Werkzeug (Einrohrsystem) |
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* Zuführung und Abführung innerhalb des Werkzeugs, durch Bohrung mit innenliegendem Rohr (Doppelrohrsystem). |
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Bei kleinerem Durchmesser besteht der Bohrkopf ganz aus Hartmetall, in das die Werkzeuggeometrie eingeschliffen wird, und ist auf den Bohrerschaft aufgelötet. Größere Werkzeugköpfe bestehen aus Stahl und haben eingeschraubte Hartmetall-Schneidelemente. |
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Seit einigen Jahren werden zunehmend zweischneidige (überlange) Spiralbohrer als Tiefbohrwerkzeuge eingesetzt. Das Längen-zu-Durchmesser-Verhältnis ist dabei im Gegensatz zu [[Tieflochbohren|Einlippen-Tiefbohrwerkzeugen]] auf etwa 40 begrenzt. Der Vorteil dieses Werkzeugtyps ist eine Steigerung der Bearbeitungsgeschwindigkeit gegenüber dem Einlippen-Tiefbohren auf das Siebenfache. |
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== Steinbohrer == |
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[[Datei:Schlagbohrer für Mauerwerk 18mm Durchmesser, Masonry bit 1671.JPG|mini|Steinbohrer<!-- Betonbohrer --> ]] |
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Für die Bohrung insbesondere in Beton werden Bohrer mit speziellem Schaft ([[SDS (Bohrerschaft)|SDS-System]]) in [[Bohrhammer|Bohrhämmern]] eingesetzt; diese produzieren zusätzlich zur Drehbewegung regelmäßige Schlagbewegungen in axialer Richtung. Man unterscheidet hierbei nach Durchmesser der Werkzeugaufnahme. SDSplus wird üblicherweise für Bohrungen bis max. Ø16mm und leichte Meißelarbeiten eingesetzt, für größere Bohrungen und schwere Stemmarbeiten wird dagegen SDSmax verwendet. |
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Bezüglich der Bohrerspitzen ist der aktuelle Stand der Technik ein Vollhartmetallkopf mit 4 Schneiden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hilti.de/bohr--und-meisseltechnik/hammerbohrer-(sds)/r4429#folder-features |titel=Hammerbohrer TE-CX – Hilti Deutschland |werk=Deutschland |zugriff=2016-11-30 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161130190234/https://www.hilti.de/bohr--und-meisseltechnik/hammerbohrer-(sds)/r4429#folder-features |archiv-datum=2016-11-30 |archiv-bot=2018-04-02 01:51:47 InternetArchiveBot }}</ref> (2 Haupt- und 2 Nebenschneiden), welcher vor allem für armierten Beton optimal eingesetzt werden kann, da der Bohrer beim Auftreffen auf ein Armierungseisen nicht verhakt. Bei den eingesetzten Hartmetallen handelt es sich um mittlere bis grobe Sorten mit hohem Binderanteil, um die benötigte Zähigkeit zur Absorbierung der Schlagwirkung zu erreichen.<ref>{{Literatur |Autor=Ceratizit |Hrsg=Ceratizit |Titel=Hard metals for stone working (No. 258) |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |Seiten=}}</ref> |
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Als Fügeverfahren mit dem Schaft aus Werkzeugstahl wird im SDS-Plus-Bereich mittlerweile häufig das Schweißen statt des Hartlötens angewendet. Im großen Durchmesserbereich (SDS-Max) ist dies hingegen bisher aus technischen Gründen nicht möglich. |
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Für das Bohren von Ziegeln und sonstigen Baumaterialien mit geringerer Härte und Abrasivität als Beton werden häufig auch noch Bohrer mit Rundschaft und eingelöteter HM-Schneide (Plättchen) eingesetzt. Da die Firma Widia erstmals diesen Bohrertyp hergestellt hat, spricht man umgangssprachlich auch vom Widia-Bohrer. Diese werden in sogenannten [[Schlagbohrmaschine]]n mit normalem Bohrfutter verwendet. |
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== Bohrmeißel, Bohrkrone == |
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[[Datei:Bohrkopf fuer eine Geothermiebohrung II.jpg|mini|Bohrmeißel für eine [[Geothermiebohrung]]]] |
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[[Datei:Drill bit tricone new.jpg|mini|Bohrmeißel für Tiefbohrungen auf einer [[Transportpalette]]]] |
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[[Datei:Drill diamond core.jpg|mini|Bohrkrone zum Herstellen von Bohrungen für Unterputz- und [[Hohlwanddose]]n]] |
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{{Hauptartikel|Bohrmeißel}} |
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Bohrmeißel, auch Bohrköpfe genannt, und Bohrkronen werden bei Bohrungen in festem Gestein eingesetzt (z. B. [[Rotary-Bohrverfahren]]). Sie zerstören das Gestein im Bohrlochtiefsten. Bohrmeißel zerstören die gesamte Bohrlochsohle, das Gesteinsmaterial wird als feines Bohrklein aus dem Bohrloch – meist mit einer flüssigen Spülung, bei kurzen Bohrlöchern auch mit Druckluft – herausgespült.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/bohrverfahren/2211 |titel=Bohrverfahren |hrsg=Spektrum der Wissenschaft, Lexikon der Geowissenschaften |zugriff=2015-10-18}}</ref> Bohrkronen hingegen sind ringförmig und werden für [[Kernlochbohrung]]en eingesetzt, bei denen das hohle Bohrgestänge das Gesteinsmaterial möglichst unbeschädigt aufnimmt. Bohrköpfe haben Durchmesser von wenigen Zentimetern bis über 30 cm. Bei Tiefbohrungen (bis 10 km Tiefe, z. B. [[Kontinentales Tiefbohrprogramm]]) werden nur dann [[Rollenmeißel]] (siehe Bild) eingesetzt, wenn kein Bohrkern gesichert werden soll. Heutige Modelle besitzen meist drei Rollen mit harten Metallnoppen. Diese zerstören das Gestein allein durch das Abrollen auf der Bohrlochsohle. |
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Eine weitere Form der Bohrkrone wird auch im Handwerksbereich bei der Hausinstallation zum Setzen von [[Hohlwanddose]]n (z. B. für [[Steckdose]]n oder [[Schalter (Elektrotechnik)|Lichtschalter]]) eingesetzt. Sie kann in nahezu jeden Typ von [[Bohrmaschine]] eingespannt werden. |
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Bei dieser Form der Bohrkrone dient ein im Zentrum der Krone fixierter Führungsstab (ein Rundstahl oder Betonbohrer) als Zentrierung, damit die Bohrkrone beim Bearbeitungsvorgang nicht „verläuft“. Mehrere auf der Seitenwand der Krone nach vorne hin weisend aufgesetzte Schneidplatten (meist [[Hartmetall]]schneiden) fräsen sich in das zu bearbeitende Material. Da die Bohrkrone auf der Rückseite geschlossen ist, ist die maximale Tiefe der Einzelbohrung bereits vorbestimmt, größere Bohrtiefen erfordern das zwischenzeitliche Ausbrechen des Kernes (um weiterbohren zu können). Viele Ausführungen von Bohrkronen weisen auf dem äußeren Zylindermantel eine Wendelnut zur Bohrkleinabfuhr auf. Es gibt spezielle Ausführungen für die Verwendung mit Bohrhämmern (Hammerbohrkronen versus Drehbohrkronen). |
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== Fließbohrer (Fließlochbohrer) == |
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Im Gegensatz zum spanenden Bohren ist das [[Fließbohren]] oder Fließformen (auch ''Fließlochbohren'' oder ''Fließlochformen'') ein spanloser Umformprozess in dünnwandigem Werkstoff. Der Fließbohrer hat eine [[konisch]]e Spitze und einen daran anschließenden zylindrischen Teil, der den Durchmesser der entstehenden Bohrung bestimmt, jedoch keine Spanräume wie ein herkömmlicher Bohrer. Das bearbeitete Material wird nicht zerspant, sondern durch die Kraft des Bohrers und die entstehende Reibungswärme verdrängt und zu einem wulstförmigen Auswurf verformt. Fließbohrer werden aus [[Hartmetall]] hergestellt. |
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== Siehe auch == |
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* [[Bohrbrunnen]] |
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* [[Kernlochbohrung]] |
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* [[Spannfutter]] |
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* [[Bohrmaschine]] |
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* [[Drillbohrer]] |
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* [[Bohrmeißel]] |
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* [[Kanonenbohrer]] |
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* [[Kronenbohrer]] |
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* [[Lochsäge]] |
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* [[Rennspindel]] auch als ''Dreule'' bekannt |
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* [[Senken]] |
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* [[Erdbohrer (Werkzeug)|Erdbohrer]] |
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* [[Bühnenbohrer]], Holzschraube mit über den Kopf hinauslaufendem Stab und Griffbügel zum werkzeuglosen Fest- und Loseschrauben im Weichholz des Bühnenbodens |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Drills|Bohrer|3=S}} |
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{{Wiktionary|Bohrer}} |
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{{Wiktionary|Bohrmaschine}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Personendaten |
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[[Kategorie:Bohrer| ]] |
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|NAME=Leutenegger, Filippo |
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|ALTERNATIVNAMEN=Leutenegger, Filippo Franz Saverio (vollständiger Name) |
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|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Politiker, Unternehmer und Journalist |
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|GEBURTSDATUM=25. November 1952 |
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|GEBURTSORT=[[Rom]] |
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|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
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Version vom 24. August 2018, 08:08 Uhr

Filippo Franz Saverio Leutenegger[1] (* 25. November 1952 in Rom; heimatberechtigt in Zürich[1] und Thundorf TG) ist ein Schweizer Politiker (FDP). Er war von 2003 bis 2014 Nationalrat und ist seit 2014 Zürcher Stadtrat.
Er ist mit der TV-Journalistin Michèle Sauvain verheiratet und lebt mit den drei gemeinsamen Kindern und seinen zwei Söhnen aus erster Ehe in Zürich.
Beruflicher Werdegang
Seine Kindheit und Jugend verbrachte Filippo Leutenegger in Rom, sein Vater arbeitete dort bei der UNO. Zurück in die Schweiz kam er 1965, als ihn seine Eltern ins Internat der Klosterschulen Disentis und Altdorf schickten, wo er 1972 mit der Matura Typus A abgeschlossen hat.
Als Student der Universität Zürich engagierte er sich für Umweltthemen. 1979/80 gründete er mit anderen Studentenvertretern die Wochenzeitung (WOZ) in Zürich.
Nach Abschluss des Ökonomie- und Jurisprudenz-Studiums war Leutenegger ab 1980 bei der Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich als Betriebswirtschafter tätig.
1981 trat er eine Stelle als Wirtschaftsredaktor bei der Konsumentensendung Kassensturz von SF DRS an. Von 1984 bis 1989 war er Italien- und Tessin-Korrespondent des Schweizer Fernsehens, danach bis 1990 Moderator der Wirtschaftssendung Netto. 1993 wurde Leutenegger Redaktionsleiter der Diskussionssendung Freitagsrunde und gründete im selben Jahr die politische Talkshow Arena, die unter seiner Leitung zum Zentrum der öffentlichen politischen Auseinandersetzung der Schweiz wurde und den Marktanteil mehr als verdoppelte.
1998 wurde Leutenegger zum Chefredaktor des Schweizer Fernsehens ernannt. Wegen unterschiedlicher Auffassungen mit Fernsehdirektor Peter Schellenberg verliess er das Fernsehen 2002. Wenige Tage später wurde er zum Geschäftsführer des schwer defizitären Medienunternehmens Jean Frey AG berufen, welches er innert eines Jahres sanierte und welches Ende 2006 mit grossem Gewinn an die Axel Springer AG verkauft wurde.
2000/2001 war er Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen Depeschenagentur.
Im Dezember 2006 gründete er einen Zeitschriften-Verlag, die neue-ideen.ch AG, der das Magazin neue-ideen. Das Magazin für das Eigenheim herausgibt.
Ausserdem ist er Gründungsmitglied der Schweizer Orthographischen Konferenz, Präsident des Vorstands des Vereins Aktion Medienfreiheit[2]. Zusammen mit seiner Frau gründete er mehrere Kinderkrippen und Horte in der Stadt Zürich.
Von 2011 bis 2014 war Leutenegger Präsident des Verwaltungsrats der Basler Zeitung, der den Auftrag hatte, das Unternehmen mit Verlag und Druckerei zu sanieren.[3] Von 2012 bis 2014 war Leutenegger Präsident des Wirtschaftsverbandes der Schweizer Kabel-TV-Unternehmen Swisscable.[4]
Politische Karriere
Im Herbst 2002 gab Leutenegger seine Kandidatur für den Nationalrat bekannt. Bei den Wahlen im Oktober 2003 wurde er mit dem Slogan «Weniger Staat, mehr Schweiz» auf der Liste der Freisinnig-Demokratischen Partei mit dem drittbesten Listenresultat ins Parlament gewählt.
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2007 sowie bei den Wahlen vom 23. Oktober 2011 schaffte er jeweils die Wiederwahl in den Nationalrat. Er sass in der dortigen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK-NR) und war Mitglied der Geschäftsleitung und des Fraktionsvorstandes der FDP Schweiz. 2014 kandidierte er in der Stadt Zürich gleichzeitig als Stadtpräsident und als Mitglied der neunköpfigen Stadtregierung, des Stadtrats. Bei der Wahl ins Stadtpräsidium unterlag er der Amtsinhaberin Corine Mauch (SP) bereits im ersten Wahlgang. Hingegen schaffte er die Wahl in den Stadtrat auf dem achten Platz [5]. Er übernahm das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement von der nicht wiederkandidierenden Grünen Ruth Genner. Damit holte er der FDP auf Kosten der Grünen den zweiten Sitz im Stadtrat zurück, der bei einer Nachwahl im Jahre 2013 an Richard Wolff von der Alternativen Liste verlorengegangen war.
Weblinks
- Filippo Leutenegger auf der Website der Bundesversammlung
- Filippo Leutenegger auf der Website des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements
- Website von Filippo Leutenegger
Einzelnachweise
- ↑ a b Stadtratsbeschlüsse vom 25. Januar 2017. In: Tagblatt der Stadt Zürich vom 1. Februar 2017, S. 37.
- ↑ Unser Vorstand. Aktion Medienfreiheit, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2011; abgerufen am 25. Dezember 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ fxs./sda: «Basler Zeitung» geht an Tito Tettamanti. NZZ Online, 14. November 2011, abgerufen am 25. Dezember 2011.
- ↑ Swisscable: Auf Hajo Leutenegger folgt Filippo Leutenegger. In: presseportal.ch vom 16. März 2012
- ↑ [1] Website der Stadt Zürich
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Personendaten | |
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NAME | Leutenegger, Filippo |
ALTERNATIVNAMEN | Leutenegger, Filippo Franz Saverio (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker, Unternehmer und Journalist |
GEBURTSDATUM | 25. November 1952 |
GEBURTSORT | Rom |