Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und Ei: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|behandelt das Ei in der Biologie. Für weitere Bedeutungen siehe [[Ei (Begriffsklärung)]].}} |
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{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland |
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| Titel= Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme |
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| Bildunterschrift= |
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| Kategorie= [[Forschungseinrichtung]] |
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| Träger= [[Max-Planck-Gesellschaft]] |
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| Rechtsform Träger= [[Eingetragener Verein]] |
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| Sitz Träger= [[München]] |
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| Standort Einrichtung= [[Stuttgart]], [[Tübingen]] |
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| Außenstellen= |
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| Art der Forschung= [[Grundlagenforschung]] |
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| Fächer= [[Naturwissenschaft]]en |
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| Fachgebiete= [[Materialwissenschaft und Werkstofftechnik|Materialwissenschaft]], [[Maschinelles Lernen]], [[Maschinelles Sehen]], [[Robotik]] |
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| Grundfinanzierung= Bund (50 %), Länder (50 %) |
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| Anmerkung= |
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| Homepage= [http://www.is.mpg.de/ www.is.mpg.de]; [http://www.is.tuebingen.mpg.de/ www.is.tuebingen.mpg.de] |
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[[Datei:Frogspawn closeup.jpg|mini|[[Laich|Froschlaich]]]] |
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Das '''Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme''', gegründet 1921 als Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung, trägt seinen heutigen Namen seit dem 18. März 2011 und ist ein Forschungsinstitut in der Trägerschaft der [[Max-Planck-Gesellschaft]]. Sein Standort in Stuttgart-Büsnau (das ehemalige MPI für Metallforschung) richtet sich neu aus; in Tübingen entsteht ein neuer Institutsteil. |
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[[Datei:Chicken egg diagram-de.svg|mini|Schema eines Hühnereis<br />(9. Entwicklungstag)]] |
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Das '''Ei''', lateinisch ''Ovum'', ist ein System, das in einem frühen Stadium der Entwicklung ([[Ontogenie]]) eines eierlegenden Tieres ([[Ovipar]]s) gebildet wird. Es besteht aus einer weiblichen [[Keimzelle]], auch [[Eizelle]] genannt, [[Nährstoff]]en und schützenden Hüllen („Schale“). Das Ei entsteht während der [[Oogenese]] und in ihm entwickelt sich aus der meistens [[Befruchtung|befruchteten]] Eizelle der [[Embryo]].<ref name="LdB" /> |
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== Forschung == |
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Ziel ist es, die Prinzipien von Wahrnehmen, Lernen und Handeln in autonomen Systemen zu verstehen. Als „intelligent“ werden Systeme bezeichnet, die erfolgreich weiterarbeiten und funktionieren, während sie zugleich ihre Struktur und Eigenschaften immer wieder an eine vielgestaltige und sich verändernde Umgebung anpassen. Das Verständnis wollen die Forscher nutzen, um zukünftige Systeme zu entwickeln. Die Wissenschaftler des Instituts studieren diese Prinzipien in biologischen, hybriden und Computer-Systemen sowie in Materialien. Das Spektrum reicht dabei vom Nano- bis zum Makrobereich. Mit ihrer interdisziplinären Herangehensweise kombinieren die Forscher mathematische Modelle, Computer- und Materialwissenschaft sowie Biologie miteinander. |
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Viele Eier sind wegen ihres hohen Nährwerts eine begehrte Nahrung für zahlreiche Tierarten und auch den Menschen. Als Reaktion haben sich zahlreiche Strategien zum Schutz des Eis und somit zur Verbesserung der Überlebensfähigkeit der jeweiligen Art entwickelt. |
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=== Abteilungen === |
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* Perzeptive Systeme (Michael J. Black) |
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* Theorie inhomogener kondensierter Materie (Siegfried Dietrich) |
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* Haptische Intelligenz (Katherine J. Kuchenbecker) |
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* Empirische Inferenz (Bernhard Schölkopf) |
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* Moderne Magnetische Systeme (Gisela Schütz) |
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* Physical Intelligence (Metin Sitti) |
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* Neue Materialien und Biosysteme ([[Joachim Spatz (Physiker)|Joachim Spatz]]) |
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== Etymologie == |
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== Kooperation mit der ETH Zürich == |
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Das [[Urgermanische Sprache|gemeingerm.]] Wort [[Mittelhochdeutsch|mhd.]], [[Althochdeutsch|ahd.]] ''ei'' geht zurück auf [[Indogermanische Ursprache|idg.]] ''ō(u̯)i̯-im'', was eine Bildung zu [[Indogermanische Ursprache|idg.]] ''əu̯ei-'' „Vogel“ ist.<ref>{{Literatur| Titel=Das Herkunftswörterbuch| Auflage=5. Auflage| Verlag=Dudenverlag| Ort=Berlin| Jahr=2014| Reihe=[[Duden#Duden in zwölf Bänden|Der Duden in zwölf Bänden]]| BandReihe=7| Online=[https://books.google.de/books?id=KqvWCgAAQBAJ&pg=PA241&dq=ei S. 241]}} ''Siehe auch'' {{Literatur| Autor=[[Friedrich Kluge]]| Titel=[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]]| Auflage=7. Auflage| Verlag=Trübner| Ort=Straßburg| Jahr=1910| Online=[http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0007/bsb00070228/images/index.html?&seite=129 S. 107]}}</ref> Als Bezeichnung für ein Nahrungsmittel steht ''Ei'' gemeinhin für das [[Hühnerei]]. In prägnanter Form bezeichnet der Ausdruck ''Ei'' die [[Eizelle]] selbst. |
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Das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und die [[ETH Zürich|Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ)]] werden künftig eng auf dem Forschungsgebiet der „Lernenden Systeme“ miteinander kooperieren. Dazu haben sie ein Forschungsnetzwerk gegründet, in dem Wissenschaftler der beiden Max-Planck-Standorte Stuttgart und Tübingen optimale Bedingungen für die Zusammenarbeit mit ihren Schweizer Kollegen finden werden. |
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Im Rahmen dieses Netzwerks führen die Wissenschaftler unter anderem gemeinsame Forschungsprojekte durch, wollen Seminare und Konferenzen abhalten und sich den gegenseitigen Zugang zu ihren Forschungseinrichtungen erleichtern. Die Kooperation, die offiziell im August 2013 begann, ist zunächst für drei Jahre geplant. |
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== Aufbau und Funktion == |
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[[Datei:Oeufs002b.jpg|mini|Eier von Vögeln, [[Schildkröte]]n, Fischen und [[Kopffüßer]]n sowie verschiedener [[Schmetterlinge]].<small> Zeichnung von [[Adolphe Millot]] aus der ''Nouveau Larousse Illustré'' (1897–1904).</small>]] |
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Das ehemalige Max-Planck-Institut für Metallforschung blickte auf eine lange Geschichte in Stuttgart zurück. Es war traditionell eng mit der Universität Stuttgart und deren Vorläuferinstitution verbunden. Gegründet 1921 in Berlin von [[Emil Heyn]] als „Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung“, zog es 1934 nach Stuttgart um. Ursprünglich erforschten die Wissenschaftler ausschließlich Metalle und deren Legierungen. Zunehmend untersuchten sie nichtmetallische, insbesondere keramische Materialien. Gerade im Hinblick auf die „Höchstleistungskeramiken“ haben Forscher am MPI für Metallforschung unter der Führung von [[Günter Petzow]] in den 1970er- und 1980er-Jahren materialwissenschaftliche Pionierarbeit geleistet. Letztere werden unter anderem in der Luft- und Raumfahrt, im Automobilbau, in der Medizintechnik oder etwa als Isolatoren in Computern angewendet. Vor rund 15 Jahren kam die Bio-inspirierte Materialforschung als Schwerpunkt hinzu. Im Laufe der Jahre hatte sich das Spektrum der Materialforschung so stark erweitert, dass der Name »Metallforschung« zum Schluss vor allem von historischem Wert war. |
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Ein Ei ist durch seine Hülle ein in sich abgeschlossenes [[System]] und bietet dem sich entwickelnden Wesen für eine begrenzte Zeit einen Schutzraum. In diesem Raum befindet sich zu Anfang ein Depot an Substanzen, die als Ressourcen für die benötigte Energie und den Aufbau an Körpermasse dienen. Das Stadium des Eies wird durch das [[Schlüpfvorgang|Schlüpfen]] beendet, meist wenn das Depot fast vollständig vom Lebewesen aufgebraucht ist. |
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Im März 2011 beschloss der Senat der Max-Planck-Gesellschaft die Umbenennung in „Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme“. Im Juli 2011 feierte das ehemalige MPI für Metallforschung sein 90-jähriges Jubiläum unter dem Motto „90 Jahre Exzellenz in der Materialforschung“. |
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=== Eizelle === |
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{{Hauptartikel|Eizelle}} |
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Das Ei ist ein System, das um eine Eizelle herum aufgebaut wird. Die Eizelle selbst ist eine einzelne weibliche Keimzelle. Diese kann, abhängig von der Tiergruppe, sowohl unbefruchtet wie auch durch eine männliche Keimzelle ([[Spermium]]) befruchtet sein. |
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Bei Eiern ist es nicht ausgeschlossen – jedoch eher selten –, dass in ihnen mehrere Keimlinge enthalten sind. Bei [[Hühnerei]]ern kann es gelegentlich vorkommen, dass in einem Ei mehrere Dotter enthalten sind. Solche Eier sind meist etwas größer als Vergleichsobjekte desselben Tieres. Wären diese Eier befruchtet, so würden aus einem Ei im Idealfall zwei [[Küken]] schlüpfen. |
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=== Dotter === |
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{{Hauptartikel|Dotter}} |
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In die Eizelle an besonderen Stellen eingelagerte Nährstoffe werden als [[Dotter]] bezeichnet. Der Dotter kann sowohl direkt in die Eizelle eingelagert werden (endolecithale Eier) wie auch in Form von [[Dotterzelle]]n (Vitellozyten) angelagert werden.<ref name="Rieger 1996" /> Die Produktion des Dotters erfolgt entweder allein durch die Eizelle (autosynthetisch) oder teilweise außerhalb der Eizelle durch andere Zellen (heterosynthetisch).<ref name="Rieger 1996" /> |
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Bei vielen ursprünglichen Wassertieren schlüpft aus dem Ei nach kurzer Zeit eine winzige [[Larve]], die sich selbständig ernährt, sodass nur wenig Dotter in der Eizelle vorhanden sein muss. Solche Eier nennt man ''dotterarm'' oder ''oligolecithal.'' Unter den Wirbeltieren legen die meisten [[Fische]] und die [[Amphibien]] dotterarme Eier. Bei Eiern, aus denen schon recht weit entwickelte Jungtiere schlüpfen, ist die Eizelle sehr groß und besteht zum überwiegenden Teil aus Dotter. Bei diesen ''dotterreichen'' oder ''polylecithalen'' Eiern unterscheiden sich die ersten Zellteilungen, [[Furchung]] genannt, deutlich von den Verhältnissen bei dotterarmen Eiern. |
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=== Eihüllen === |
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Bei den Eihüllen, die auch ''Eimembranen'' genannt werden, lassen sich primäre, sekundäre und tertiäre Eihüllen unterscheiden.<ref>Chris P. Raven: ''Oogenesis: The Storage of Developmental Information.'' Pergamon Press, 1961, S. 38 f.</ref> Jede dieser Eihüllen kann aus mehreren Lagen bestehen. |
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* Die ''primäre(n) Eihülle(n)'' wird bzw. werden im Eierstock von der Eizelle (Oozyte) selbst ausgebildet. Ein Beispiel hierfür ist die Dottermembran des [[Hühnerei]]s.<ref name="spektrum_bio">''[https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/eihuellen/20298 Eihüllen].'' Spektrum Online-Lexikon der Biologie</ref> |
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* Die ''sekundäre(n) Eihülle(n)'' wird bzw. werden von den [[Ovarialfollikel|Follikel]]epithelzellen im Eierstock abgeschieden. Hierzu gehört das sogenannte Chorion der [[Insekten]]­eier.<ref>Anne-Katrin Eggert, Josef K. Müller, Ernst Anton Wimmer, Dieter Zissler: ''Fortpflanzung und Entwicklung.'' S. 363–459 in: Konrad Dettner, Werner Peters (Hrsg.): ''Lehrbuch der Entomologie.'' 2. Auflage, Spektrum/Elsevier, München 2003, ISBN 3-8274-1102-5, S. 369</ref> Dieses ist häufig relativ steif und charakteristisch skulpturiert, sodass man die Insektenarten auch in diesem Stadium bestimmen kann. Ob das Chorion der Fischeier und die [[Zona pellucida]] der Säugetier-Eizellen primäre oder sekundäre Eihüllen sind, ist strittig. Sowohl primäre als auch sekundäre Eihüllen sind in der Regel durchlässig für Spermien, da sie vor der Befruchtung gebildet werden.<ref name="spektrum_bio" /> |
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* Die ''tertiäre(n) Eihülle(n)'' wird bzw. werden erst im Eileiter (Ovidukt), oft erst nach der Befruchtung ausgebildet. Zu diesen gehören beispielsweise das [[Eiklar]], die Schalenhäutchen und die oft [[Calciumcarbonat|kalkige]] äußere Schale der Eier der nicht-lebendgebärenden, vom Wasser unabhängig fortpflanzungsfähigen Landwirbeltiere ([[Oviparie|ovipare]] [[Amnioten]]: [[Reptilien]], [[Vögel]], [[Ursäuger]]), beispielsweise des Hühnereis.<ref name="spektrum_bio" /> |
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== Größe und Form == |
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Die Größe und Form von Eiern ist sehr unterschiedlich, sie reicht von mikroskopisch kleinen, endolecithalen Eiern mit einem Durchmesser von etwa 50 μm, wie sie beispielsweise bei [[Schwämme]]n, Nesseltieren und vielen weitere Tiergruppen vorkommen, bis zu Eiern von mehreren Zentimetern Durchmesser wie etwa bei vielen [[Knochenfische]]n oder beim [[Afrikanischer Strauß|Afrikanischen Strauß]] mit 15 Zentimetern Durchmesser.<ref name="LdB" /> |
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Da Eier als Ruhestadium keine äußeren Organe wie Gliedmaßen oder Flossen, Mundwerkzeuge und Sinnesorgane besitzen, sind sie einfach geformt, meist ist der Längsschnitt ein [[Oval (Geometrie)|Oval]]. Die Variationen reichen dabei von der häufigen Kugelform bis zum an den Enden abgerundeten Zylinder („Stift“), wie er bei Insekten häufig vorkommt, und zum fast kegelförmigen [[Lummen]]ei. Manche Eier haben jedoch äußere Fortsätze, die der Befestigung dienen, wie etwa die Eier der [[Echte Rochen|Echten Rochen]]. |
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Chrysopa egg.jpg|Gestieltes Ei einer [[Florfliegen|Florfliege]] (rechts) |
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Murex-100 2080.JPG|Laich der [[Purpurschnecke]] |
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Skate egg case (Raja binoculata) 01.jpg|Schale eines [[Echte Rochen|Rocheneis]] |
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White chicken egg square.jpg|[[Hühnerei]] |
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Nile crocodile eggs.jpg|Eier des [[Nilkrokodil]]s |
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== Eiablage und Brutpflege == |
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[[Datei:Bienenwabe mit Eiern 39.jpg|mini|Eier der [[Honigbiene]] in der (aufgeschnittenen) Honigwabe]] |
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Im ursprünglichsten Fall, besonders bei festsitzenden ([[Sessile Tiere|sessilen]]) Tieren, werden die unbefruchteten Eizellen und die Spermien einfach ins Wasser abgegeben. Bewegliche Wassertiere legen die Eier meist an besonders geeigneten Orten ab, so legen [[Forellenfische]] zum [[Laich]]en im Kies spezielle Laichgruben an, [[Erdkröte]]n wickeln ihre Laichschnüre um Wasserpflanzen. Die Überlebenschancen der Eier werden durch [[Brutpflege]] erhöht, wie das Bewachen der Eier bei Fischarten wie den [[Stichlinge]]n und das [[Brut|Bebrüten]] bei den Vögeln. Im Extremfall werden die Eier im Mutterleib ausgebrütet, etwa bei [[Ovoviviparie|ovoviviparen]] [[Plattenkiemer|Haien und Rochen]] oder den [[Lebendgebärende Zahnkarpfen|Lebendgebärenden Zahnkarpfen]], aber auch bei verschiedenen Wirbellosen, bei denen die Weibchen im Laufe der Eientwicklung sterben. |
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{{Anker|Gelege}}Die Gesamtheit der an einem Ort abgelegten, entwicklungsfähigen Eier werden als Gelege bezeichnet. |
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== Nutzung durch den Menschen == |
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=== Ernährung === |
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Die Hauptnutzung von Eiern durch den Menschen ist das [[Ei (Lebensmittel)|Ei als Nahrungsmittel]]. Das weltweit bei weitem am meisten gebrauchte [[Vogelei]] ist das [[Hühnerei]], das nicht nur als [[gekochtes Ei]] oder [[Rührei]] und als Zutat verschiedener [[Gericht (Speise)|Speisen]], sondern auch in der Technik verwendet wurde und wird (z. B. in manchen [[Tempera]]farben oder historischem [[Mörtel]].)<ref>Tschechien online: [http://www.tschechien-online.org/news/13648-uralte-legende-bestatigt-eier-mortel-prager-karlsbrucke-nachgewiesen/ ''Uralte Legende bestätigt: Eier im Mörtel der Prager Karlsbrücke nachgewiesen''], aufgerufen 4. Juli 2012</ref> |
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Neben den Eiern von [[Domestikation|domestizierten]] [[Nutztier]]en, vor allem [[Haushuhn|Hühnern]], werden auch Eier wildlebender und/oder schwer kultivierbarer Tiere gesammelt und genutzt. Dies kann für den Fortbestand einiger Arten, beispielsweise der [[Meeresschildkröten#Bedrohung und Schutz|Meeresschildkröten]] oder der [[Störe]], die zur [[Kaviar#Ökologie|Kaviargewinnung]] gefangen und getötet werden, eine Bedrohung darstellen. |
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=== Kulturelle Bedeutung === |
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{{Hauptartikel|Ei in der Kultur}} |
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Aufgrund ihrer Wichtigkeit für den Menschen haben Hühner- und andere Eier auch in der Kultur eine Bedeutung. Aus den Schalen von Straußeneiern wurden früher in Europa prunkvolle, reichverzierte Trinkgefäße gefertigt,<ref>Das [[Grünes Gewölbe|Grüne Gewölbe Dresden]]: ''Strauße als Trinkgefäße von Elias Geyer (vor 1610), Straußeneipokale deutsch, süddeutsch (um 1600)''</ref> heute werden aus den Schalen Lampenschirme oder Schmuckgegenstände hergestellt. |
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Im traditionellen Brauchtum werden gefärbte oder verzierte hartgekochte Eier oder ausgeblasene verzierte Eierschalen als [[Osterei]]er oder Osterschmuck zum [[Ostern|Osterfest]] genutzt. [[Eier als Grabbeigabe]] sind seit dem 4. Jahrhundert belegt. |
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== Siehe auch == |
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* [[Ei des Kolumbus]] – Redewendung |
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* Atomei – [[Forschungsreaktor München]] I |
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* vulgo für [[Hoden]] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: ''Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung.'' Springer-Verlag 2011, ISBN 3-7091-0211-1, S. 334. |
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* ''Denkorte; Max-Planck-Gesellschaft und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft; Brüche und Kontinuitäten 1911–2011''. Herausgeber (Editors): Peter Gruss, Reinhard Rürup, Sandstein Verlag ISBN 978-3-942422-01-7 (2010) |
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* [[Monika Offenberger]]: ''Das Ei. Ursprung allen Lebens.'' Primus-Verlag 2013, ISBN 978-3-86312-003-0 |
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* [[Helmut Maier (Wissenschaftshistoriker)|Helmut Maier]]: ''Forschung als Waffe: Rüstungsforschung in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung 1900–1945/48.'' 2 Bände. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0109-2. |
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* Helmut Maier (Hrsg.): ''Gemeinschaftsforschung, Bevollmächtigte und der Wissenstransfer: Die Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im System kriegsrelevanter Forschung des Nationalsozialismus.'' Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0182-5. (Reihe ''Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus.'' Band 17. Hrsg. [[Reinhard Rürup]] und Wolfgang Schieder im Auftrag der Präsidentenkommission der Max-Planck-Gesellschaft.) |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Eggs|Ei}} |
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* [http://www.is.mpg.de/ Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme] |
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{{Wiktionary}} |
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* [http://www.is.tuebingen.mpg.de/ Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen] |
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{{Wikiquote}} |
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* [http://www.mpg.de/5713353/Forschungsberichte Forschungsberichte des MPI für Intelligente Systeme, Standort Stuttgart] |
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* [http://www.mathematik.de/spudema/spudema_beitraege/beitraege/mak/ Volumenberechnung eines Hühnereis] |
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* [http://www.mpg.de/5716447/Forschungsberichte Forschungsberichte des MPI für Intelligente Systeme, Standort Tübingen] |
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* [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.metallforschung-auf-dem-weg-zu-neuen-welten.fa48bc4a-1601-4674-a187-f0e5eda97dfd.html Wolfgang Borgmann: ''Auf dem Weg zu neuen Welten'', Stuttgarter Zeitung 8. Juli 2011 (Artikel über das 90-jährige Jubiläum des MPI)] |
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* [http://www.mpg.de/1157498/intelligente_systeme Neuer Forschungsschwerpunkt „Intelligente Systeme“ – Pressekonferenz von Max-Planck-Gesellschaft und Landesregierung Baden-Württemberg im Februar 2011] |
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== Einzelnachweise == |
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{{Coordinate |NS=48/44/48/N |EW=9/4/53/E |type=landmark |region=DE-BW}} |
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<references> |
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<ref name="LdB">„[http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/ei/20194 Ei]“, Stichwort im Lexikon der Biologie, spektrum.de; abgerufen am 25. April 2015. |
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</ref> |
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<ref name="Rieger 1996">[[Reinhard Rieger]]: ''Metazoa, Tierische Vielzeller.'' in: W. Westheide, R. Rieger (Hrsg.): ''Spezielle Zoologie Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere.'' Gustav Fischer Verlag, Stuttgart und Jena 1996; S. 89. ISBN 3-437-20515-3. |
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</ref> |
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</references> |
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{{Normdaten|TYP= |
{{Normdaten|TYP=s|GND=4013700-4|NDL=00572633}} |
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[[Kategorie:Eier| ]] |
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{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Intelligente Systeme}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Fortpflanzung]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Tierprodukt]] |
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[[Kategorie:Organisation (Werkstofftechnik)]] |
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[[Kategorie:Forschungsinstitut in Tübingen]] |
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[[Kategorie:Gegründet 1921]] |
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[[Kategorie:Forschungsinstitut in Stuttgart]] |
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[[Kategorie:Vaihingen (Stuttgart)]] |
Version vom 16. August 2018, 17:20 Uhr


(9. Entwicklungstag)
Das Ei, lateinisch Ovum, ist ein System, das in einem frühen Stadium der Entwicklung (Ontogenie) eines eierlegenden Tieres (Ovipars) gebildet wird. Es besteht aus einer weiblichen Keimzelle, auch Eizelle genannt, Nährstoffen und schützenden Hüllen („Schale“). Das Ei entsteht während der Oogenese und in ihm entwickelt sich aus der meistens befruchteten Eizelle der Embryo.[1]
Viele Eier sind wegen ihres hohen Nährwerts eine begehrte Nahrung für zahlreiche Tierarten und auch den Menschen. Als Reaktion haben sich zahlreiche Strategien zum Schutz des Eis und somit zur Verbesserung der Überlebensfähigkeit der jeweiligen Art entwickelt.
Etymologie
Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. ei geht zurück auf idg. ō(u̯)i̯-im, was eine Bildung zu idg. əu̯ei- „Vogel“ ist.[2] Als Bezeichnung für ein Nahrungsmittel steht Ei gemeinhin für das Hühnerei. In prägnanter Form bezeichnet der Ausdruck Ei die Eizelle selbst.
Aufbau und Funktion

Ein Ei ist durch seine Hülle ein in sich abgeschlossenes System und bietet dem sich entwickelnden Wesen für eine begrenzte Zeit einen Schutzraum. In diesem Raum befindet sich zu Anfang ein Depot an Substanzen, die als Ressourcen für die benötigte Energie und den Aufbau an Körpermasse dienen. Das Stadium des Eies wird durch das Schlüpfen beendet, meist wenn das Depot fast vollständig vom Lebewesen aufgebraucht ist.
Eizelle
Das Ei ist ein System, das um eine Eizelle herum aufgebaut wird. Die Eizelle selbst ist eine einzelne weibliche Keimzelle. Diese kann, abhängig von der Tiergruppe, sowohl unbefruchtet wie auch durch eine männliche Keimzelle (Spermium) befruchtet sein.
Bei Eiern ist es nicht ausgeschlossen – jedoch eher selten –, dass in ihnen mehrere Keimlinge enthalten sind. Bei Hühnereiern kann es gelegentlich vorkommen, dass in einem Ei mehrere Dotter enthalten sind. Solche Eier sind meist etwas größer als Vergleichsobjekte desselben Tieres. Wären diese Eier befruchtet, so würden aus einem Ei im Idealfall zwei Küken schlüpfen.
Dotter
In die Eizelle an besonderen Stellen eingelagerte Nährstoffe werden als Dotter bezeichnet. Der Dotter kann sowohl direkt in die Eizelle eingelagert werden (endolecithale Eier) wie auch in Form von Dotterzellen (Vitellozyten) angelagert werden.[3] Die Produktion des Dotters erfolgt entweder allein durch die Eizelle (autosynthetisch) oder teilweise außerhalb der Eizelle durch andere Zellen (heterosynthetisch).[3]
Bei vielen ursprünglichen Wassertieren schlüpft aus dem Ei nach kurzer Zeit eine winzige Larve, die sich selbständig ernährt, sodass nur wenig Dotter in der Eizelle vorhanden sein muss. Solche Eier nennt man dotterarm oder oligolecithal. Unter den Wirbeltieren legen die meisten Fische und die Amphibien dotterarme Eier. Bei Eiern, aus denen schon recht weit entwickelte Jungtiere schlüpfen, ist die Eizelle sehr groß und besteht zum überwiegenden Teil aus Dotter. Bei diesen dotterreichen oder polylecithalen Eiern unterscheiden sich die ersten Zellteilungen, Furchung genannt, deutlich von den Verhältnissen bei dotterarmen Eiern.
Eihüllen
Bei den Eihüllen, die auch Eimembranen genannt werden, lassen sich primäre, sekundäre und tertiäre Eihüllen unterscheiden.[4] Jede dieser Eihüllen kann aus mehreren Lagen bestehen.
- Die primäre(n) Eihülle(n) wird bzw. werden im Eierstock von der Eizelle (Oozyte) selbst ausgebildet. Ein Beispiel hierfür ist die Dottermembran des Hühnereis.[5]
- Die sekundäre(n) Eihülle(n) wird bzw. werden von den Follikelepithelzellen im Eierstock abgeschieden. Hierzu gehört das sogenannte Chorion der Insekteneier.[6] Dieses ist häufig relativ steif und charakteristisch skulpturiert, sodass man die Insektenarten auch in diesem Stadium bestimmen kann. Ob das Chorion der Fischeier und die Zona pellucida der Säugetier-Eizellen primäre oder sekundäre Eihüllen sind, ist strittig. Sowohl primäre als auch sekundäre Eihüllen sind in der Regel durchlässig für Spermien, da sie vor der Befruchtung gebildet werden.[5]
- Die tertiäre(n) Eihülle(n) wird bzw. werden erst im Eileiter (Ovidukt), oft erst nach der Befruchtung ausgebildet. Zu diesen gehören beispielsweise das Eiklar, die Schalenhäutchen und die oft kalkige äußere Schale der Eier der nicht-lebendgebärenden, vom Wasser unabhängig fortpflanzungsfähigen Landwirbeltiere (ovipare Amnioten: Reptilien, Vögel, Ursäuger), beispielsweise des Hühnereis.[5]
Größe und Form
Die Größe und Form von Eiern ist sehr unterschiedlich, sie reicht von mikroskopisch kleinen, endolecithalen Eiern mit einem Durchmesser von etwa 50 μm, wie sie beispielsweise bei Schwämmen, Nesseltieren und vielen weitere Tiergruppen vorkommen, bis zu Eiern von mehreren Zentimetern Durchmesser wie etwa bei vielen Knochenfischen oder beim Afrikanischen Strauß mit 15 Zentimetern Durchmesser.[1]
Da Eier als Ruhestadium keine äußeren Organe wie Gliedmaßen oder Flossen, Mundwerkzeuge und Sinnesorgane besitzen, sind sie einfach geformt, meist ist der Längsschnitt ein Oval. Die Variationen reichen dabei von der häufigen Kugelform bis zum an den Enden abgerundeten Zylinder („Stift“), wie er bei Insekten häufig vorkommt, und zum fast kegelförmigen Lummenei. Manche Eier haben jedoch äußere Fortsätze, die der Befestigung dienen, wie etwa die Eier der Echten Rochen.
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Gestieltes Ei einer Florfliege (rechts)
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Laich der Purpurschnecke
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Schale eines Rocheneis
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Eier des Nilkrokodils
Eiablage und Brutpflege

Im ursprünglichsten Fall, besonders bei festsitzenden (sessilen) Tieren, werden die unbefruchteten Eizellen und die Spermien einfach ins Wasser abgegeben. Bewegliche Wassertiere legen die Eier meist an besonders geeigneten Orten ab, so legen Forellenfische zum Laichen im Kies spezielle Laichgruben an, Erdkröten wickeln ihre Laichschnüre um Wasserpflanzen. Die Überlebenschancen der Eier werden durch Brutpflege erhöht, wie das Bewachen der Eier bei Fischarten wie den Stichlingen und das Bebrüten bei den Vögeln. Im Extremfall werden die Eier im Mutterleib ausgebrütet, etwa bei ovoviviparen Haien und Rochen oder den Lebendgebärenden Zahnkarpfen, aber auch bei verschiedenen Wirbellosen, bei denen die Weibchen im Laufe der Eientwicklung sterben.
Die Gesamtheit der an einem Ort abgelegten, entwicklungsfähigen Eier werden als Gelege bezeichnet.
Nutzung durch den Menschen
Ernährung
Die Hauptnutzung von Eiern durch den Menschen ist das Ei als Nahrungsmittel. Das weltweit bei weitem am meisten gebrauchte Vogelei ist das Hühnerei, das nicht nur als gekochtes Ei oder Rührei und als Zutat verschiedener Speisen, sondern auch in der Technik verwendet wurde und wird (z. B. in manchen Temperafarben oder historischem Mörtel.)[7]
Neben den Eiern von domestizierten Nutztieren, vor allem Hühnern, werden auch Eier wildlebender und/oder schwer kultivierbarer Tiere gesammelt und genutzt. Dies kann für den Fortbestand einiger Arten, beispielsweise der Meeresschildkröten oder der Störe, die zur Kaviargewinnung gefangen und getötet werden, eine Bedrohung darstellen.
Kulturelle Bedeutung
Aufgrund ihrer Wichtigkeit für den Menschen haben Hühner- und andere Eier auch in der Kultur eine Bedeutung. Aus den Schalen von Straußeneiern wurden früher in Europa prunkvolle, reichverzierte Trinkgefäße gefertigt,[8] heute werden aus den Schalen Lampenschirme oder Schmuckgegenstände hergestellt.
Im traditionellen Brauchtum werden gefärbte oder verzierte hartgekochte Eier oder ausgeblasene verzierte Eierschalen als Ostereier oder Osterschmuck zum Osterfest genutzt. Eier als Grabbeigabe sind seit dem 4. Jahrhundert belegt.
Siehe auch
- Ei des Kolumbus – Redewendung
- Atomei – Forschungsreaktor München I
- vulgo für Hoden
Literatur
- Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Springer-Verlag 2011, ISBN 3-7091-0211-1, S. 334.
- Monika Offenberger: Das Ei. Ursprung allen Lebens. Primus-Verlag 2013, ISBN 978-3-86312-003-0
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b „Ei“, Stichwort im Lexikon der Biologie, spektrum.de; abgerufen am 25. April 2015.
- ↑ Das Herkunftswörterbuch (= Der Duden in zwölf Bänden. Band 7). 5. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2014 (S. 241). Siehe auch Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 7. Auflage. Trübner, Straßburg 1910 (S. 107).
- ↑ a b Reinhard Rieger: Metazoa, Tierische Vielzeller. in: W. Westheide, R. Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart und Jena 1996; S. 89. ISBN 3-437-20515-3.
- ↑ Chris P. Raven: Oogenesis: The Storage of Developmental Information. Pergamon Press, 1961, S. 38 f.
- ↑ a b c Eihüllen. Spektrum Online-Lexikon der Biologie
- ↑ Anne-Katrin Eggert, Josef K. Müller, Ernst Anton Wimmer, Dieter Zissler: Fortpflanzung und Entwicklung. S. 363–459 in: Konrad Dettner, Werner Peters (Hrsg.): Lehrbuch der Entomologie. 2. Auflage, Spektrum/Elsevier, München 2003, ISBN 3-8274-1102-5, S. 369
- ↑ Tschechien online: Uralte Legende bestätigt: Eier im Mörtel der Prager Karlsbrücke nachgewiesen, aufgerufen 4. Juli 2012
- ↑ Das Grüne Gewölbe Dresden: Strauße als Trinkgefäße von Elias Geyer (vor 1610), Straußeneipokale deutsch, süddeutsch (um 1600)