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Benutzer:44Pinguine/Druckkombinat Berlin und Krombacher Brauerei: Unterschied zwischen den Seiten

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K Geschichte: Krombacher zum 31. Dezember 2017 auf Platz 32 der 40 größten Brauereigruppen
 
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{{Infobox Unternehmen
{{Infobox Unternehmen
| Name = Krombacher Brauerei GmbH & Co. KG
| Name = VEB Druckkombinat Berlin, <br />ab 1992 ''Druckhaus Berlin-Mitte''<ref name="Image">Imagebroschüre ''Druckhaus Berlin-Mitte'', 1993.</ref>
| Logo =
| Unternehmensform = [[Volkseigener Betrieb]]<br />Umwandlung in eine [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|GmbH]] 1990<br />seit 2009 eine [[Gemeinnützige Stiftung]]
| Unternehmensform = [[GmbH & Co. KG]]
| Logo =
| ISIN =
| Gründungsdatum = 1. Juli 1951
| Gründungsdatum = 4. Februar 1803
| Auflösungsdatum =
| Auflösungsdatum =
| Sitz = [[Berlin]]
| Auflösungsgrund =
| Leitung = '''Werkleiter''' bzw. '''Betriebsdirektoren''':<br />Waldemar Borde (1956–1967),<br />Heinz Worm (1967–1982)<ref>Zentrag-Abberufungsschreiben als Betriebsdirektor von Heinz Worm aus gesundheitlichen Gründen, 28. Februar 1982.</ref> <br />Jürgen Fötsch (1982–1992)<br />'''Geschäftsführer''' der GmbH Druckhaus Mitte: <br />Jürgen Fötsch (1992–?)<br />Martin Lind (seit 2012)
| Sitz = [[Kreuztal]], {{DEU}}
| Mitarbeiterzahl = 2.000 (1968)<br />150 (1993)<ref name="Image"/>
| Leitung = [[Friedrich Schadeberg]], [[Bernhard Schadeberg]], Helmut Schaller, Uwe Riehs, Andreas Holtze<ref>[https://www.krombacher.de/standards/impressum.php Impressum]</ref>
| Umsatz = 31,836 Mio [[Mark (DDR)|Mark]] (1967)
| Mitarbeiterzahl = 951<ref name="kennzahlen">[https://www.krombacher.de/DieBrauerei/Presseservice/Geschaeftsbericht/ Geschäftsbericht 2015]</ref>
| Branche = [[Druckerei]]
| Umsatz = 717 Mio. €<ref name="kennzahlen"/>
| Stand = 2015
| Branche = [[Brauerei]]
| Homepage = www.krombacher.de
}}
}}
[[Datei:Kreuztal Brauerei Krombacher.jpg|mini|Brauerei im nordrhein-westfälischen Krombach (Kreuztal)]]
[[Datei:Berlin-Mitte Mossehaus.jpg|mini|hochkant=1.5|<center>Gesamtansicht des eh. Mosse-Hauses, <br />im Druckkombinat Werk&nbsp;I</center>]]


Die '''Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG''' [{{IPA|'krɔm.ba.χɐ}}] ist eine [[Brauerei]] aus der Stadt [[Kreuztal]] ([[Nordrhein-Westfalen]]) und liegt im Stadtteil [[Krombach (Kreuztal)|Krombach]]. Mit einem Gesamtausstoß von 6,7 Millionen Hektoliter im Jahr 2015<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/krombacher-und-radeberger-grossbrauereien-legen-auch-ohne-fussball-zu/12856188.html Großbrauereien legen auch ohne Fußball zu] auf handelsblatt.com vom 20. Januar 2016, abgerufen am 23. März 2016.</ref> (2014: 5,469 Millionen Hektoliter<ref name="kennzahlen"/>) ist sie eine der größten deutschen Privatbrauereien. Krombacher besitzt mit der Schweppes Deutschland GmbH seit 2006 die Marken- und Vertriebsrechte für ''[[Schweppes]]'', ''[[Orangina]]'' und ''[[Dr Pepper]]'' in Deutschland und Österreich.<ref name="kennzahlen"/>
Das '''Druckkombinat Berlin''' war einer der größten [[Druckerei]]betriebe in der gesamten [[DDR]]. Seinen Usprung hatte es im [[Berlin]]er Zeitungsviertel, in [[Alt-Berlin]]. Hier hatten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Zeitungsverlage niedergelassen. Darunter befand sich der Zeitungsverlag von [[Rudolf Mosse]], der sich einen eigenen Betrieb in [[Mossehaus#Geschichte und Funktion des Gebäudes|einem Neubau]] einrichtete. Nach Wechsel der Eigentumsformen und Besitzer war in den 1950er Jahren durch Zusammenschluss mehrerer kleiner Druckereien und Verlage ein [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenes]] [[Kombinat]] gebildet worden. Dieses führte bis zur [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] fast alle Druckaufträge Berliner Parteien, Massenorganisationen und Großbetrieben aus. Diese reichten von [[Serviette]]n, Zeitungen und auflagenschwachen Zeitschriften, [[Plakat]]en, [[Urkunde]]n, Vordrucken aller Art, [[wikt:Einladung|Einladungen]], Büchern bis zu Hochglanzbroschüren. Nach 1990 übernahm ein Würzburger Privatinvestor einen großen Teil des Betriebes, wandelte ihn in eine [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|GmbH]] um und gab ihm den Namen '''Druckhaus Mitte''' (DHM).
2016 übernahm sie auch die Marke [[Vitamalz]] komplett,<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/vitamalz-krombacher-waechst-vor-allem-alkoholfrei/14601354.html Krombacher wächst vor allem alkoholfrei] auf Handelsblatt.com. Abgerufen am 30. Mai 2017.</ref> deren Verbund sie zuvor angehört hatte.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Brauerei wurde am 4. Februar 1803 von Johannes Haas erstmals urkundlich erwähnt. Dessen Vater Johann Eberhard Haas unterhielt in Krombach eine Gastwirtschaft. Da nach einer Verordnung vom 25. Juli 1618 der Ausschank von Bier nur dann erlaubt war, wenn die Gastwirtschaft auch über ein eigenes Brauhaus und eine [[Mälzerei|Malzdarre]] verfügte, richtete Johannes Haas die Brauerei in dem elterlichen Betrieb ein. Seit 1829 gibt es erste vertraglich fixierte Beziehungen zu den Veranstaltern des [[St.-Sebastianus-Schützenverein Olpe|Olper-Schützenfest]]es.<ref>''Brauwesen im Siegerland.'' Siegen 2005, ISBN 3-923483-46-5, S. 58–59.</ref>
=== Vorgeschichte 1900 bis 1950 ===
Der Buchhändler Rudolf Mosse hatte 1901–1903 von den Architekten [[Wilhelm Cremer (Architekt)|Wilhelm Cremer]] und [[Richard Wolffenstein (Architekt)|Richard Wolffenstein]] ein [[Verlag]]shaus in der Schützenstraße, mitten im [[Alt-Berlin]]er Zeitungsviertel, errichten lassen. [[Pferdewagen]] und später [[Automobil]]e lieferten von hier aus fast rund um die Uhr die Morgen-, Mittags-, Abend- und Nachtausgaben der Tageszeitungen zu den Verkäufern in der ganzen Stadt. Die Blätter waren auf den neuesten Satz- und Druckmaschinen hergestellt worden. Wegen des raschen Wachstums der Branche ließ Mosse vom Architekten [[Erich Mendelsohn]] in den 1920er Jahren einen Erweiterungsbau errichten, der dem Haus das markante abgerundete Eck gab. Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden in der ''Berliner Verlagsanstalt'' neben Tageszeitungen auch [[Illustrierte]], [[Kursbuch|Kurs-]] und [[Kochbuch|Kochbücher]], [[Plakat]]e für Kinos und Theater sowie verschiedene [[Fachzeitschrift]]en gedruckt. Am Ende des Krieges, als die [[Alliierte]]n vor allem Berlins Zentrum [[Bombardement |bombardierten]], wurde Anfang Februar 1945 auch das Verlagshaus Mosse schwer beschädigt.


Das Wasser für die Hausbrauerei (Hasbrauerei) holte man zunächst fassweise von einer Quelle am Fuße des ''Grumbergs'' im Westen des Dorfes mit dem Ochsenkarren zur Braustätte. Die Krombacher Felsenquelle, die zusammen mit 48 eigenen Brunnen<ref name="nachhaltigkeitsbericht">[https://www.krombacher.de/Engagement/Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeitsbericht/ Nachhaltigkeitsbericht 2014] auf krombacher.de. Abgerufen am 2. Februar 2016.</ref> bis heute das Wasser für die Brauerei liefert, wurde bereits 1722 entdeckt. Statt ''edle Metalle'' aufzuspüren, wie es ihm sein die ''Fürstliche Durchlaucht von Siegen'' aufgetragen hatte, fand Berginspektor Fresenius die Quelle im Siegerländer [[Rothaargebirge]].<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/reichste-deutsche-gueldener-gerstensaft-a-179047.html ''Güldener Gerstensaft''] auf Spiegel.de. Abgerufen am 29. Januar 2016.</ref> 1854 musste Brauereibesitzer Haas der Kirche jährlich 17 Gulden (Florin) Pacht dafür zahlen, dass die Quellwasserleitung über kirchliche Grundstücke ins Dorf geführt wurde.
Mit der [[Viersektorenstadt|Teilung Berlins]] fand sich das Zeitungsviertel in zwei verschiedenen Sektoren der Stadt wieder, viele Jahre lang verlief die [[Berliner Mauer]] mitten durch das Viertel. Die Schützenstraße befand sich im [[Sowjetischer Sektor |sowjetischen Sektor]]. Großindustrielle und andere Fabrikanten wurden [[Enteignung|enteignet]], so auch Rudolf Mosse. Das Haus selbst wurde notdürftig wiederaufgebaut.


Die Umsiedlung auf das jetzige Gelände dürfte sich zwischen 1858 und 1879/1882 vollzogen haben. In dieser Zeit wurden auch zwei Felsenkeller angelegt, die als Bierlager dienten.
[[Datei: |mini|Ehemaliges Mosse-Haus im Zustand nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs]]>>>FOTO scannen aus Chronik, S. 2<<<<<<<<<<<<<


1896 verkaufte Hermann Haas die Brauerei für 360.000 Mark an den Dortmunder Otto Eberhardt († 17. August 1924). Dieser führte diese als Kommanditgesellschaft mit der Bezeichnung ''Hasbrauerei Eberhardt und Cie.'' weiter und wandelte sie 1905 in eine Aktiengesellschaft um.
Die verbliebene arbeitsfähige Druckerei ''Berliner Verlagsanstalt GmbH'' wurde am 16. Mai 1945 der [[SMAD]] unterstellt und bereits am 26. Mai 1945 beim Berliner Magistrat als ''Vereinigte Druckereien der Täglichen Rundschau'' registriert.
Sie brachte aber bereits am [[15. Mai]] [[1945]] die erste Nachkriegszeitung für Berlin heraus, die ''[[Tägliche Rundschau]]'' mit einer Startauflage von 100.000 Exemplaren.<ref>Halen, Greve, S. 28.</ref>


[[Datei:Printanzeige Krombacher 1901.png|mini|rechts|Eine der ersten Printanzeigen für Krombacher Pilsner aus dem Jahre 1901]]
=== 1951 bis 1990 ===
Die ersten werblichen Maßnahmen sind für das Jahr 1889 belegt, in einem Inserat für ''Krombacher Pilsner'' der ''[[Siegener Zeitung]]''.<ref>''Brauwesen im Siegerland.'' Siegen 2005, ISBN 3-923483-46-5, S. 61.</ref> Am 1. Oktober 1922 übernahm Bernhard Schadeberg senior die Leitung des Unternehmens, das bis heute als Familienunternehmen geführt wird.<ref>''Krombach – Geschichte eines Siegerländer Dorfes.'' Verlag die Wielandschmide Kreuztal 2001, ISBN 3-925498-68-0.</ref>
Am 1. Juli 1951 schlossen sich 53 Kleinbetriebe aus dem Druckgewerbe zum '''[[Volkseigener Betrieb|VEB]] Industriedruck''' zusammen, die in zwei Werkteile gegliedert wurden: ''WT&nbsp;I''&nbsp;(Mühlenstraße) und ''WT&nbsp;II'' (Markusstraße). Zum Zwecke der Nachwuchsausbildung entstand im Jahr 1955 die ''Zentrale Graphische Werkstatt'' als [[Betriebsberufsschule]].<ref>DK-Mitteilungen Nr. 4, Okt. 1989; S. 2, Gedanken von Jürgen Fötsch.</ref> Im Jahr 1958 kam der Werkteil&nbsp;III, das Gebäude des ehemaligen [[Mossehaus|Mosse-Verlags]] (Schützenstraße) hinzu, in dem 64 Personen beschäftigt waren.<ref name="ChronikS2"/> Im Laufe der nächsten Jahre [[#Entwicklung der Arbeitskräftezahl|wuchs die Belegschaft]] auch durch ehemalige selbstständige Kleinbetriebe.


1953 trat Friedrich Schadeberg als Diplom-Brau-Ingenieur in die Krombacher Brauerei ein und machte in den folgenden Jahrzehnten das Unternehmen zu einer der führenden Brauereien Deutschlands.<ref>"Brauingenieur mit Sinn für Tradition- Friedrich Schadeberg wird 80 Jahre alt." In: ''[[Westfalenpost]]'' vom 22. April 2000.</ref> Die Eigentümer sind derzeit [[Friedrich Schadeberg]] und seine Schwester [[Barbara Lambrecht-Schadeberg]], sein Sohn [[Bernhard Schadeberg]] und seine Tochter Petra Schadeberg-Herrmann.
Aus dem ''Industriedruck'' wurde am 1. Januar 1956 der '''VEB Graphische Werkstätten Berlin''', die Produktionsarbeiter hatten im Vorfeld nach neuen Arbeitsmethoden (''Luise-Ermisch-Methode'') eine Leistungssteigerung von 6,4 Prozent erreicht.<ref>Chronik, S. 4.</ref> Erster Leiter der Graphischen Werkstätten wurde der [[Drucker (Beruf)|Drucker]] Waldemar Borde.


Die Brauerei zählt zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Im Emblem der Brauerei ist das Wahrzeichen von Kreuztal, der [[Kindelsberg]]turm, zu sehen. Darunter der [[Littfe]]-Bach, welcher durch Krombach fließt.
Die vereinfacht wiederaufgebaute Kriegsruine in der Schützenstraße genügte den Repräsentationsvorstellungen des [[Ost-Berlin]]er Magistrat zu Anfang der 1960er Jahre nicht mehr, so dass unter anderem der Eckturm eine glatte Fassade erhielt, um „dem Bauwerk ein zeitgemäßes Äußeres“ zu geben. Am 29. September 1961 wurde das [[Richtfest]] für das umgebaute Mossehaus gefeiert.<ref name="ChronikS8"/>


{{Balkendiagramm
Nachdem im Sommer 1962 ein Kreuzberger Bürger einen [[Liste der Fluchttunnel in Berlin während der deutschen Teilung |Fluchttunnel]] zur Zimmerstraße gegraben hatte, um Flüchtlinge durch diesen Geheimgang nach [[West-Berlin]] zu führen, kam der DDR-Grenzsoldat [[Reinhold Huhn]] nach der Aufforderung zur Personenkontrolle durch Schüsse ums Leben. Die Schützenstraße erhielt ihm zu Ehren 1967 den neuen Namen Reinhold-Huhn-Straße und ein Gedenkstein wurde in der Nähe des Druckbetriebes aufgestellt.
| title = Bierausstoß der Krombacher Brauerei in hl<ref name="kennzahlen"/><ref >[http://www.aktiongutesbier.de/statistik-bier-und-brauereien/ Biermarken in Deutschland nach Absatz, auf aktiongutesbier.de], abgerufen am 6. April 2015</ref><ref>https://www.wr.de/staedte/siegerland/betriebsjubilaeum-krombacher-brauerei-ehrt-61-mitarbeiter-id212972065.html</ref>
| titlebar = #DDD
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| barwidth = 200px
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{{Balken Pixel|1967|gray|50||500.000}}
In den 1960er Jahren zeichnete sich eine enorme Nachfrage nach Druckerzeugnissen ab, weswegen eine zentrale Berliner Arbeitsgruppe ein Programm zur schrittweise besseren Bedarfsdeckung erabeitet hat. Wichtigste Maßnahmevorschläge waren:
{{Balken Pixel|1998|gray|448||4.480.000}}
# Grundlegende Neuprofilierung der polygraphischen Industrie Berlins
{{Balken Pixel|2006|gray|516||5.160.000}}
# Abdeckung des Berliner Antragsaufkommens ist (nunmehr) eine zentrale Aufgabe der polygraphischen Industrie und ihrer Leitungen
{{Balken Pixel|2009|gray|538||5.380.000}}
# Zur besseren Versorgung mit Drucksachen werden Mittel bereitgestellt, um (beispielsweise) den Ankauf von neuer Technik und die zusätzliche Bereitstellung von Papier für das Druckkombinat zu ermöglichen.<ref name="DK9/68">DK-Mitteilungen, Dezember 1968: ''Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus...'', S. 2.</ref>
{{Balken Pixel|2011|gray|539||5.390.000}}
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}}


Am 12. Mai 2006 gab die Krombacher Brauerei bekannt, dass sie die Rechte von [[Cadbury Schweppes|Schweppes]] für Deutschland und Österreich übernommen habe sowie die Vertriebsrechte für [[Orangina]]. In den meisten anderen Ländern liegen die Markenrechte an Schweppes bei der [[Dr Pepper Snapple Group]]. Anfang Januar 2007 wurde mitgeteilt, dass das Unternehmen die [[Privatbrauerei A. Rolinck]] aus [[Steinfurt]] erworben hat. Der Markenname Rolinck sowie die einzelnen Produkte sollen erhalten bleiben. Im Juli 2008 tauchten Spekulationen auf, dass [[Heineken]] die Brauerei übernehmen wolle. Die Verkaufsgerüchte wurden jedoch von der Inhaberfamilie zurückgewiesen.<ref>[http://www.derwesten.de/incoming/investitionen-in-die-zukunft-id973567.html derwesten.de, gesichtet 27. August 2008]</ref>
Als ''Berliner Antragsaufkommen'' wurden folgende Erzeugnisse definiert: Werbedrucke, Drucksachen für Wirtschaft, Verwaltung und Bevölkerung, Etiketten und Zeitschriften mit speziellem Inhalt.


Im Januar 2014 verhängte das Bundeskartellamt gegen die Krombacher-Brauerei und weiteren Brauereien wegen Preisabsprachen für Fass- und Flaschenbiere in einem [[Bierkartell (Deutschland)|Bierkartell]] von 2006 bis 2008 eine Strafzahlung von 106,5 Millionen Euro.<ref>{{Literatur |Autor=WELT |Titel=Warsteiner & Co.: Kartellamt verhängt hohe Bußgelder gegen Brauereien |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2014-01-13 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article123805182/Kartellamt-verhaengt-hohe-Bussgelder-gegen-Brauereien.html |Abruf=2018-07-22}}</ref>
Für das Druckkombinat ergab sich aus diesem Strategiepapier, dass eine weitere Profilierung nach dem Erzeugnisprinzip zu erfolgen hat, vor allem war das Zeitschriftenwerk in der Reinhold-Huhn-Straße zu modernisieren. In der [[Berlin-Lichtenberg |Lichtenberger]] [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Lichtenberg#Bornitzstraße|Bornitzstraße]] Ecke Ruschestraße sollte ein Neubau entstehen, in dem Werbedrucksachen einschließlich Plakaten und allen oben genannten Drucksachen mit den damals bekannten Druckverfahren gefertigt werden sollten. Eine speziell gebildete Arbeitsgruppe aus Ingenieuren des Ingenieurbüros der [[VOB Zentrag]] und [[Technologie#20. Jahrhundert |Technologen]] des Druckkombinates (''Führungsstab Neubau Bornitzstraße'') untersuchte die Realisierungs&shy;möglichkeiten.<ref name="DK9/68"/> Wie die weitere Entwicklung zeigte, wurde kein Neubau errichtet.


Die Barth-Haas-Group listet Krombacher zum 31. Dezember 2017 auf Platz 32 der 40 größten Brauereigruppen der Welt.<ref>{{Internetquelle| url=http://www.barthhaasgroup.com/images/mediacenter/downloads/pdfs/357/barth-bericht20172018de.pdf| titel=Der Barth-Bericht: Die 40 größten Brauereigruppen der Welt zum 31. Dezember 2017| hrsg=Joh. Barth & Sohn GmbH & Co KG.| datum=Juli 2018| seiten=9| zugriff=2018-07-27| format=pdf}}</ref>
Zum 1. Januar 1968 entstand aus den Graphischen Werkstätten und weiteren Betrieben das '''Druckkombinat Berlin''', das Aufträge aus der Berliner Verwaltung, aus den Parteien und Massenorganisationen, aus Theatern, Kinos und dem Staatlichen Kunsthandel ausführte. Zu dieser Zeit hatte das Druckkombinat etwa 2000 Mitarbeiter.<ref>C Rep. 100-05 - Magistrat von Berlin, Büro des Magistrats, lfd. Nr. 1398. (4.)&nbsp;Magistratssitzungen vom 13. Februar 1953 bis 28. Mai 1990: ''Veränderung des Unterstellungsverhältnisses des VEB Druckkombinat''; Unterlagen im Landesarchiv Berlin.</ref>


== Brauerei-Produkte ==
Im Mai 1971 wurde das damals moderne [[Rollenoffsetdruck]]-Verfahren im Druckkombinat eingeführt.<ref name="ChronikS9"/>
Für die Sorte ''Krombacher Pils'' reklamiert das Familienunternehmen, sie sei mit 4,250 Millionen Hektoliter die meistgekaufte Marke [[Pilsner Bier]] Deutschlands.<ref>[http://www.ihk-siegen.de/blob/siihk24/servicemarken/presse/fallback1433361232689/2388578/5b136cd4ad2bcbeaf970e92f18991e20/Ausgabe_03_15-data.pdf Krombacher Brauerei - Das Geschäftsjahr mit einem sehr gutem Ergebnis abgeschlossen] auf ihk-siegen.de in Ausgabe 3/15, abgerufen am 23. März 2016 (PDF)</ref>
Für das alkoholfreie Pils wird ebenfalls die Marktführerschaft beansprucht.<ref name="kennzahlen"/><ref>{{Internetquelle | url = http://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/krombacher-brauerei-gmbh-undamp-co-krombacher-gruppe-mit-allzeithoch-bei-ausstoss-und-umsatz/12855142.html | archiv-url = https://web.archive.org/web/20160405152335/http://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/krombacher-brauerei-gmbh-undamp-co-krombacher-gruppe-mit-allzeithoch-bei-ausstoss-und-umsatz/12855142.html | titel = Krombacher Gruppe mit Allzeithoch bei Ausstoß und Umsatz | zugriff = 2017-07-23 | datum = 2016-01-20 | archiv-datum = 2016-04-05}}</ref>


=== Sorten ===
Im Zeitraum 1972 bis 1982 gab es umfangreiche Baumaßnahmen in den Verwaltungs- und Produktionsgebäuden, unter anderem wurde 1980 ein Lasteneaufzug eingebaut.<ref name="LA 107/110"/>
* Krombacher Pils
Im September 1974 wurde das [[Jugendobjekt]] ''Offsetdruck'' übergeben.<ref name="ChronikS10"/>
* Krombacher o,0% Pils
* Krombacher o,0% Weizen
* Krombacher Brautradition Naturtrübes Dunkel
* Krombacher Brautradition Naturtrübes Kellerbier
* Pils Alkoholfrei
* Weizen Alkoholfrei
* Radler Alkoholfrei
* Weizen-Zitrone Alkoholfrei
* Krombacher Weizen
* Krombacher Weizen-Zitrone
* Krombacher Hell
* Krombacher Radler
* Krombacher Radler Naturtrüb


=== Cab ===
Zwischen 1976 und 1985 investierte das Druckkombinat in eine Aufstockung des Hauptgebäudes (ein fünftes und ein sechstes Geschoss) in der Reinhard-Huhn-Straße zwecks Konzentration der Betriebsteile und Verwaltung,<ref>C Rep. 131-05 - Rat des Stadtbezirks Berlin-Mitte, Abteilung Planung, Material und Arbeit/Kreisplankommison. Dokumente im Landesaarchiv Berlin.</ref> außerdem wurden einige Freiflächen in der Köpernicker Straße, in der Inselstraße und in der Seydelstraße neu gestaltet<ref>C Rep. 110-01 - Magistrat von Berlin, Chefarchitekt - Büro für Städtebau, 1979–1980; lfd. Nr. 4008. Dokumente im Landesarchiv berlin.</ref>.
* Cab Cola & Beer – Biermischgetränk aus Cola und Bier mit [[Drachenfrucht]]<nowiki></nowiki>aroma (ursprünglich '''C'''ola '''a'''nd '''b'''eer)


=== Dr Pepper ===
Letzter Betriebsdirektor des VEB Druckkombinat wurde nach altersbedingtem Ausscheiden von Heinz Worm im Jahr 1982 der Diplomwirtschaftler Jürgen Fötsch, der diese Funktion bis 1992 inne hatte, danach [[Geschäftsführung (Deutschland) |Geschäftsführer]] der GmbH Druckhaus Berlin-Mitte wurde.<ref name="Image"/>
{{Hauptartikel|Dr Pepper}}
* Dr Pepper


=== Schweppes ===
Schrittweise hielt in den verschiedenen Betriebsteilen des Druckkombinats modernste Technik Einzug: Programmiergerät (''LP 307'') für das Layout, Scanner (''399 ER''), Fotosatzsystem (''Serie 2000''), eine komplette Serviettendruck- und Verpackungsanlage (''Hobema<ref>[http://www.hobema.de/ Homepage der Maschinenfabrik Hobema], abgerufen am 25. Juli 2018.</ref>/Senning''<ref>[http://www.bohemia-grafia.de/de/maschinen/hygiene/gefalzte-produkte/servietten/000951-servietten-herstellung-hobema-senning-verpackungsmaschine Servietten- und Verpackungsmaschine Hobema/Senning bei www.bohemia-grafia.de], abgerufen am 25. Juli 2918.)</ref>, Offsetdruckmaschinen (''P 44 SW 2''), Laserbelichter, Laserprinter und viele andere.<ref>DK-Mitteilungen Nr. 4, Okt. 1989; Seiten 4, 5, 7.</ref>
{{Hauptartikel|Schweppes}}
Krombacher besitzt die Schweppes-Vertriebsrechte für Deutschland und Österreich.


=== 1992 bis 2012 in Mitte ===
=== Orangina ===
{{Hauptartikel|Orangina}}
Im Jahr 1992 erhielt die Straße ihren früheren Namen Schützenstraße zurück.
* Orangina Original (Orangenlimonade)
Der Unternehmer [[Hans Röder]] aus [[Hamburg]] erwarb das Druckkombinat im Jahr 1992 von der [[Treuhandanstalt]] und führte es ab 1.&nbsp;Juli 1992 als '''DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH''' weiter. 150 Mitarbeiter wurden übernommen, die Standorte Hauptwerk in der eh. Reinhold-Huhn-Straße (Geschäftsleitung, Buch- und Offsetdruck, Fotosatz, Plakat- und Stempelherstellung, Express- und Geschäftsdrucksachen sowie Seydelstraße (Chemigrafie/Offsetproduktion, Fotodokumentation (Patenschriften), Serviettenproduktion/Tortenpapiere, Prägedruck/Kranzschleifen und Wimpel) blieben zunächst bestehen.<ref>Werbeanzeige aus dem Jahr 1992 in einer (nicht näher bezeichneten) Berliner Tageszeitung: ''Druckhaus Mitte GmbH''.</ref>
* Orangina Rouge ([[Französische Sprache|Französisch]] für [[rot]], Limonade mit Blutorangensaft)
Einige der früheren Filialbetriebe wurden dagegen [[Privatisierung |privatisiert]], darunter beispielsweise die Druckwerkstatt von Klaus Regel in der [[Berlin-Friedrichshain|Friedrichshainer]] Samariterstraße.<ref>[http://www.taz.de/!5088999/ Montagsinterview mit einem Drucker: ''Führerscheine als Einladungen''.] In: [[taz]], 16. Juli 2012.</ref> oder gingen an ihren früheren Besitzer zurück.


=== Krombacher's [[Fassbrause]] ===
Hans Röder ließ den gesamten Gebäudekomplex im Stadtzentrum (Schützenstraße, Jerusalemer Straße, Zimmerstraße und Markgrafenstraße) des Mosse-Hauses komplett [[Entkernung |entkernen]] und [[Denkmalschutz|denkmalgerecht]] sanieren. Es sollte zum ''Mosse-Zentrum'' ausgebaut werden. Die Umgestaltung geht auf Pläne der Architekturbüros ''Fissler & Partner'' (Berlin), Bernd H. Kemper (Hannover) sowie Dieter W. Schneider (Berlin) und Hans G. Strauch (Boston) zurück, die sich stark auf die Arbeiten von Mendelssohn aus den 1920er Jahren stützten. Die Bauleitung lag in der Verantwortung des Bauingenieurs Peter Kolb (Stuttgart). Nach Fertigstellung der Umbauarbeiten erhielt die DBM modernste digitale Druckmaschinen, eine inhaltliche Umorientierung auf Veröffentlichungen über deutsche und europäische Geschichte, Verkehrsgeschichte und Regionalliteratur wurde begonnen.<ref name="Mossehaus"> Halen, Greve: S. 30.</ref>
* Zitrone
* Holunder
* Apfel
* Rhabarber
* Schwarze Johannisbeere
* Cola & Orange
* Maracuja<ref>{{Literatur |Titel=Krombacher erweitert Produktpalette {{!}} HOGAPAGE Today |Sammelwerk=HOGAPAGE Today |Datum=2018-03-21 |Online=https://today.hogapage.de/2018/03/21/krombacher-erweitert-produktpalette/ |Abruf=2018-03-30}}</ref>


=== Frühere Produkte ===
Im Atrium des Mosse-Hauses war ab 1993 eine kleine Dauerausstellung von historischen Fotos, Büchern und Dokumenten aus der Geschichte des Gebäudes zu sehen.<ref name="Mossehaus"/>
* Rolinck Radler
* Krombacher Fairlight, Leichtbier mit 2,9 % Alkoholgehalt
Bereits im Jahr 2007 gab es einen neuen Eigentümer, der die DBM im Jahr 2009 in eine gemeinnützige Stiftung überführt hat. Ende 2012 fanden sich Familie Lind, die Produktions-Agentur ''Lieblingsdrucker'', der Internet-Unternehmer Gi-Yong Choi und die Unternehmensberatung ''perPuls'' als neue Gesellschafter. – Die Druckarbeiten wurden bei allen organisatorischen Änderungen aber stetig fortgeführt, um Kunden musste nun geworben werden.
* Krombacher Extra Mild
* Cab Cherry, Biermischgetränk aus Krombacher Weizen und Kirsche
* Cab Energy, Biermixgetränk aus Krombacher Pils und Erfrischungsgetränk mit [[Guaraná]] und erhöhtem Koffeingehalt sowie mit [[Drachenfrucht]]aroma
* Cab Blood Orange, Biermixgetränk mit Blutorange und Vodka-Flavour, mit 4,8 % vol. Alkohol
* Cab Lemon, Biermixgetränk mit Drachenfruchtaroma
* Cab Banana & Beer – Biermischgetränk aus Krombacher Weizen und [[Bananen|Banane]]
* [[Eichener Brauerei|Eichener]] Gold
* Rolinck Diät Pilsener
* Rolinck Bernstein
* Zwickel - Burgsteinfurter Original
* Rot-Blond - Burgsteinfurter Original


=== Eichener ===
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hatte sich der Verein ''Initiative Berliner Zeitungsviertel e.V.'' gegründet, dem [[Publizist]]en, [[Journalist]]en und [[Kommunikationswissenschaftler]] angehörten. Sie wollten die Geschichte des einstmals weltweit größten Presseviertels wiederbeleben. Das [[FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum|Kreuzberg-Museum]] beteiligt sich noch immer mit der Organisation von Führungen „auf den Spuren der Verlagsimperien“. Bis 2012 konnten auch die Räumlichkeiten und die Technik im Druckhaus Berlin-Mitte besichtigt werden.<ref>Beatriz Rodriguez: ''Als die Zeitung zehn Pfennige kostete''. In: ''[[Neues Deutschland]]'', 13. Juni 2007.</ref> Mit dem kompletten Auszug der DBM entfiel dieses Angebot für interessierte Berliner und/oder Touristen. Im nun ''Mosse-Zentrum'' Baukomplex sind seit 2014 unter anderem die [[Thales Group|Thales-Gruppe]] (Sicherheit, Militär, Transport) und die [[Dussmann (Unternehmensgruppe) |Dussmann-Gruppe]] (Dienstleistungen) Hauptmieter.
Die [[Eichener Brauerei | Eichener Biere]] wurde 2002 von Krombacher übernommen. Nach der Schließung der im Kreuztaler Nachbar-Stadtteil Eichen beheimateten Brauerei wurden die Biere der Marke "Eichener" zunächst am Standort Steinfurt gebraut.<ref>[http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-und-freudenberg/eichener-bier-demnaechst-aus-steinfurt-id9437644.html Krombacher verlagert Bierproduktion der Eichener Brauerei, auf www.derwesten.de], abgerufen am 7. April 2015</ref>
* Eichener Pils
* Eichener Gold


2017 wurde die Produktion von Bieren unter der Marke "Eichener" gänzlich eingestellt.<ref>[http://www.eichener.de/high/index.php]</ref>
=== Ab 2013 Firmensitz verlegt ===


=== Rhenania ===
Das DBM ist im August 2013 nach Berlin [[Südkreuz]] (Wilhelm-Kabus-Straße 21–35) verzogen, offizielle Führungen sind dort, aber auch im ehemaligen Mosse-Haus, nicht möglich. Dagegen gibt es für die Besucher ein ''Open House Magazin''.<ref>[http://www.druckhaus-berlin-mitte.de/der-standort-suedkreuz.html?L=title////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////\%27A=0 Kurzbeschreibung - Standort Südkreuz des DBM], abgerufen am 1. April 2018.</ref>
* Rhenania Alt, [[Altbier]]marke der ehemaligen [[Brauerei Rhenania]]
Darüberhinaus wurde im Jahr 2010 das ''InaP'' (Informationszentrum für nachhaltige Printproduktion) ins Leben gerufen, eine Veranstaltungsreihe mit Workshops, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Öffentlichkeitsarbeit, Führungen u.a. Die Teuilnahme erfordert eine Anmeldung, ist jedoch kostenlos.<ref>[http://www.druckhaus-berlin-mitte.de/inap.html?L=/proc/self/environ Zum InAp] auf der Homepage des DBM, abgerufen am 27. Juli 2018.</ref>


=== Rolinck ===
== Gliederung des Druckkombinats ==
Die Rolinck-Biere werden am Standort Steinfurt gebraut.
=== Wirtschaftsorganisation ===
* Bastard – Bier & [[Cola]]
Das übergeordnete staatliche Organ war die [[VOB Zentrag]].<ref>[https://www.deutsche-rentenversicherung.de/cae/servlet/contentblob/266332/publicationFile/1631/zusatzversorgung_betriebsrente_pdf.pdf Dokumente in der Deutschen Rentenversicherung zum Druckkombinat], abgerufen am 2. April 2018.</ref>
* Rolinck Alkoholfrei
* Rolinck Pilsener Premium
* Rolinck Westfälisch-[[Altbier|Alt]]
* URTYP - Burgsteinfurter Original


==== Im Jahr 1967 ====
=== Vitamalz ===
{{Hauptartikel|Vitamalz}}
Die Werkleitung des VEB Druckkombinat(s) hatte ihren Sitz in der Schützenstraße (Reinhold-Huhn-Straße) 18–25 Ecke Jerusalemer Straße 46/47. Ihr unterstellt waren die unmittelbaren Abteilungen Ökonomie und Planung, [[Personalabteilung |Kader]] sowie die Bereiche ''[[Kleinoffset]]'', ''Repro-Offset'', ''[[Werbung#Werbeträger und Werbemittel|Werbedruck]]'', ''Graphokopie'' (ein ''Echtfotodruck'' beispielsweise häufig für Ansichtkarten eingesetzt) und ''[[Kunstdruck]]''. Diese waren aber teilweise in anderen Berliner Stadtbezirken untergebracht: <br />Kleinoffset hatte drei Betriebsteile, (einer in der Köpenicker Straße&nbsp;56, einer in der [[Chausseestraße]]&nbsp;17), Repro-Offset hatte zwei Betriebsteile (Auguststraße&nbsp;26 und Neue Schönhauser Straße&nbsp;14), Werbedruck hatte zwei Betriebsteile (Johannisthal, Köpenicker Straße&nbsp;5–6 und Oranienburger Straße&nbsp;38), Graphokopie hatte zwei Betriebsteile (Stolpische Straße&nbsp;37 und Prenzlauer Allee) und Kunstdruck befand sich in [[Berlin-Altglienicke]] (Rudower Straße&nbsp;28). [Situation Ende 1967].<ref name="Orgdiagramm">Maschinenschriftliche Darstellung mit dem Vermerk ''1967''; bei [[Benutzerin:44Pinguine]] vorliegend.</ref><br />
* Vitamalz
Die Druckarbeiten liefen in vier Werken, die sich ebenfalls in [[Ost-Berlin]] befanden:<br />Werk&nbsp;I in der Reinhold-Huhn-Straße 13, Werk II in der Lichtenberger Straße 50, Werk III in der Dircksenstraße 47, Werk IV in der Beuthstraße 7.<ref name="Einlage"/>


==== Bis zum Jahr 1989 ====
== Werbung und Sponsoring ==
Die Krombacher Brauerei ist der [[Sponsoring|Sponsor]] in mehreren sportlichen Bereichen. Gesponsert werden insbesondere die Übertragungen der [[Formel 1]], der [[UEFA Champions League]] sowie die [[Fußball]]vereine [[Eintracht Frankfurt]], [[VfB Stuttgart]], [[Arminia Bielefeld]], [[Sportfreunde Siegen]] und [[KSV Hessen Kassel]]. Außerdem unterstützt sie den Handballverein [[TuS Ferndorf]], die Basketballvereine [[BG Göttingen]] und [[Phoenix Hagen]]<ref>[http://www.expressi.de/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=11623:krombacher-neue-sponsor-partner-von-phoenix-hagen&catid=81:news&Itemid=282 Internetportal expressi.de, gesichtet 16. Mai 2012]</ref>, sowie die Eishockeyclubs [[Iserlohn Roosters]]<ref>[http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/iserlohn-hemer-letmathe/krombacher-neuer-roosters-hauptsponsor-id8210575.html derwesten.de] vom 19. Juli 2013</ref>, den [[TV Emsdetten]] und [[LG Kindelsberg]].<ref>[https://www.krombacher.de/Engagement/Sportsponsoring/Sportsponsoring/ ''Sportsponsoring''] auf krombacher.de, abgerufen am 8. Februar 2016</ref>
Die Betriebsleitung (Zentrale) befand sich in der Reinhold-Huhn-Straße 18–25, der Betriebsteil ''Chemigrafie/ Fotodokumentation/ Serviettenproduktion'' befand sich seit mindestens 1970 in der Beuthstraße 6–8<ref name="LA 107/110">C Rep. 110-01 - Magistrat von Berlin, Chefarchitekt - Büro für Stadtebau, 1970–1984. Dokumente im Landesarchiv Berlin.</ref> und in der Wöhlertstraße&nbsp;12/13, der Betriebsteil ''Kleinoffset'' war in der Paul-Robeson-Straße&nbsp;37 und in der Neuen Schönhauser Straße&nbsp;14 (die Abteilungen Kranzschleife, Prägedruck, Expressdruck) untergebracht, der Betriebsteil ''Kunstdruck'' nutzte weiterhin die Produktionsstätte Rudower Straße&nbsp;28, in der Chausseestraße&nbsp;117 gab es den Betriebsteil ''Spitzenpapier'' und Köpenicker Straße&nbsp;5–6 war die Adresse des Betriebsteils ''Papieraufbereitung''.<ref>[https://digital.zlb.de/viewer/image/15849331_1989/110/ Druckkombinat Berlin im ''Fernsprechbuch für die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. Ausgabe 1989''.]</ref>


Seit der [[Fußball-Bundesliga 2007/08|Bundesliga-Saison 2007/08]] ist die Krombacher Brauerei darüber hinaus Programmsponsor der [[ARD-Sportschau]]. Seit Beginn der Rückrunde [[Fußball-Bundesliga 2008/09|2008/09]] der [[Fußball-Bundesliga]] ist die Brauerei aus dem Siegerland offizieller Partner der Bundesliga.<ref>[http://dfl.de/de/liga/news/2008/index.php?f=0000118151.php&fla=3 dfl.de: „DFL gewinnt Krombacher Brauerei als ‚Partner der Bundesliga‘“]</ref> Bis Sommer 2011 war man Namenssponsor der Fußball-Talkshow [[Doppelpass (Fernsehsendung)|Doppelpass]], die jeden Sonntag auf [[Sport1]] gesendet wird.
=== Betriebserweiterungen ===
(in Klammern: Jahr der Eingliederung in das Druckkombinat)
Per Ende 1967 gehörten zum Druckkombinat 85 Betriebe mit insgesamt 1016 ''Vollbeschäftigten-Einheiten'' (VbE; entspricht etwas weniger als die tatsächliche Personenzahl).


Seit März 1995 wurden die im [[Das Erste|Ersten]] ausgestrahlten Folgen der TV-Krimireihe ''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]'' durch einen Krombacher-Werbespot eingeläutet. Aufgrund einer Änderung des [[Rundfunkstaatsvertrag]]es werden die bisher als erlaubtes Sponsoring eingestuften Spots ab 2013 wie Werbung behandelt, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach 20.00 Uhr verboten ist, und wurden eingestellt.<ref>[http://www.derwesten.de/wr/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-und-freudenberg/krombacher-spot-am-abend-bei-ard-und-zdf-verboten-id7359974.html ''Krombacher-Spot am Abend bei ARD und ZDF verboten''] derwesten.de, Westfälische Rundschau vom 5. Dezember 2012</ref>
==== 1950er Jahre ====
* Industriedruck ({{SortDate|1951-07-1}}, Rigaer Straße in [[Berlin-Friedrichshain|O 112]]<ref name="Einlage"/>
* Buchdruckerei Osten ({{SortDate|1953-12-01|S}}), Kadiner Straße 20<ref name="Einlage"/>
* Buchdruckerei Silesia ({{SortDate|1953-12-01}}), Marienburger Straße 28<ref name="Einlage"/>
* Felix Neuendorff ({{SortDate|1953-12-01}}), [[Berliner Allee (Berlin)#Geschichte)|Klement-Gottwaldt-Allee]] 150 in [[Berlin-Weißensee]]<ref name="Einlage"/>
* Paul Koch ({{SortDate|1953-12-1}}), Kastanienallee 32, Berlin N58<ref name="Einlage"/>
* Paul Bartsch ({{SortDate|1953-12-1}}), Singerstraße 111, Berlin C2<ref name="Einlage"/>
* Karl Lemke Graphische Kunstanstalt ({{SortDate|1954-07-01}}), Blumenstraße Berlin C2<ref name="Einlage"/>
* L. Barnick Offsetdruck ({{SortDate|1954-10-1|S}}), Markusstraße 50, Berlin O 17<ref name="Einlage"/>, vor 1945 R. Barnick, Kunstdruckanstalt<ref>{{Berliner Adressbuch|1943|123| R. Barnick, Kunstdruckanstalt, Markusstr. 50 |Teil=I |Seite=93}}</ref>
* Patentcartonagenfabrik ({{SortDate|1954-10-1|S}}), Markusstraße 50, Berlin O 17<ref name="Einlage"/>
* C. F. Jaehde Galvanoplastik ({{SortDate|1956-07-1}}, Neue Jakobstraße<ref name="Einlage"/>
* ''Tägliche Rundschau'' ({{SortDate|1958-04-1|S}}), Schützenstraße 18–25<ref name="Einlage"/>
* Zoeke und Mittermeyer Landkartendruck ({{SortDate|1958-12-01|S}}), Höchste Straße<ref name="Einlage"/>
* ''Berek-Dewag'' Plakatdruckerei ({{SortDate|1959-01-1|S}}), Dircksenstraße 47<ref name="Einlage"/>
* Max Kramer Buchdruckerei ({{SortDate|1959-02-1|S}})<ref name="Einlage"/>, Landsberger Allee 125, Berlin NO 18<ref>{{Berliner Adressbuch|1943|1551| Einwohner Berlins: Kramer, Buchdruckerei |Teil=I|Seite=}}</ref>
* Hausdruckerei [[Magistrat von Berlin|Magistrat]] ({{SortDate|1959-06-1}})
* Fritz Gedat Druck und Papierverarbeitung ({{SortDate|1959-08-1|S}}), Rungestraße<ref name="Einlage"/>
* ''Tribüne'' ({{SortDate|1959-09-01|S}}), das neue Werk IV<ref name="Einlage"/>
* Robert Fröhlich Buchdruck und Buchbinderei ({{SortDate|1959-10-1|S}}), Tilsiter Straße<ref name="Einlage"/>
* Druckerei ''Gutenberg'' ({{SortDate|1959-12-01|S}}), Schwedter Straße 263<ref name="Einlage"/>, vor 1943 Druckerei Gutenberg Wilhelm Möller<ref>{{Berliner Adressbuch|1943|554| Druckerei Gutenberg |Teil=I|Seite=525}}</ref>
* Hans-Joachim Blankenberg Buchdruckerei ({{SortDate|1959-12-1}}), [[Schönhauser Allee]]<ref name="Einlage"/>
* Tägliche Rundschau – Komplexbrigade ({{SortDate|1959-12-1}})<ref name="Einlage"/>


Das Bildmotiv der Krombacher-Werbung ist eine Insel in einer Vorsperre der [[Wiehltalsperre]], gelegen in einem Trinkwasser-Schutzgebiet beim Dorf [[Nespen]]. 2011 richtete die ansässige Gemeinde [[Reichshof]] gemeinsam mit dem Aggerverband, dem Eigentümer der Wiehltalsperre, einen Wanderweg zur "Krombacher Insel" mit Aussichtsplattform ein.<ref>[http://www.reisen-mag.de/wiehltalsperre-krombacher-insel-aussichtspunkt-_id1388.html reisen-mag.de: „Die ‚Krombacher Insel‘ kann man jetzt live erleben. Aussichtspunkt an der Wiehltalsperre ist das neue Ausflugsziel“]</ref>
==== 1960er Jahre ====
* Moriz und Kummer Kassenblockfabrik ({{SortDate|1960-01-01|S}}), Elisabethstraße<ref name="Einlage"/>
* Teilbetrieb der ''Neuköllner Industrie-Druckerei Basedow & Co.'' ({{SortDate|1961-08-24|S}}), Kiefholzstraße 183, [[Berlin-Baumschulenweg]]<ref name="Einlage"/><ref>[https://digital.zlb.de/viewer/image/15849352_1953/382/LOG_0007/ Berliner Telefonbuch 1953: Neuköllner Industrie-Druckerei Basedow & Co., Sonnenallee 241–257]</ref>
* Mauersberger ({{SortDate|1961-12-16|S}}), Kreuzstraße 9, [[Berlin-Pankow]]<ref name="Einlage"/>
* Rosenberg ({{SortDate|1962-01-01|S}}), Kopenhagener Straße 72
* Druckerei Gehrmann ({{SortDate|1962-02-16|S}}), [[Schönhauser Allee]] 78/79<ref name="ChronikS8"/><ref name="Einlage"/>
* Fritz Briese; Buchdruckaufträge ({{SortDate|1962-11-07|S}}), <ref name="Einlage"/>
* ''Nationales Druckhaus'', Hausdruckerei der [[National-Demokratische Partei Deutschlands|NDPD]], Akzidenz-Abteilung ({{SortDate|1963-02-26|S}}), Neue Jakobstraße<ref name="Einlage"/>
* [[Neues Deutschland]], Bogenbuchdruck-Abteilung ({{SortDate|196-03-03}}), Franz-Mehring-Platz<ref name="Einlage"/>
* VEB ''Stegrasieb'', Dirksenstraße, Stempelabteilung ({{SortDate|1966-01-01|S}})<ref name="Einlage"/><ref>''mitteilungen'' des GW Berlin, August 1966: ''VEB Stegrasieb wird mit uns vereinigt'', S. 2.</ref>
* VEB ''Stegrasieb'', Handgravur, Siebdruck, Foto-Abteilung ({{SortDate|1967-010-01|S}})<ref name="Einlage"/>
* ''Bärendruck'' ({{SortDate|1969-07-01}}), Franz-Mehring-Platz 1<ref name="Einlage"/>
* Werk II der Berliner Druckerei ({{SortDate|1969-07-01}})<ref name="ChronikS9"/>


Die Melodie aus den Werbespots ist ein Ausschnitt aus dem Song ''[[Belfast Child]]'' von den [[Simple Minds]], der auf dem [[Traditional]] ''She Moved Through the Fair'' beruht. Seit September 2010 wird als Melodie ein Ausschnitt aus dem Song ''Stars will lead the way'' ebenfalls von den Simple Minds verwendet.<ref>[http://www.onetoone.de/Krombacher-Neuer-TV-Spot-mit-neuem-Simple-Minds-Sound-18547.html One to one: „Krombacher: Neuer TV-Spot mit neuem Simple-Minds-Sound“]</ref>
==== 1970er und 1980er Jahre ====
Dies sind die Jahre, in denen umfangreiche [[Zwangsenteignung]]en von Kleinbetrieben stattfanden; die meisten wurden einer größeren Verwaltung angeliedert. So kamen zum Druckkombinat hinzu:
* Werk IV wird das vom [[Neues Deutschland|ND]] übernommene Werk aus der Beuthstraße ({{SortDate|1972-01-01|S}}; Chemiegrafie und Offsetdruck)<ref name="ChronikS9"/><ref name="Einlage"/>
* ''VEB Kleinoffset''; hervorgegangen aus den Druckereien Wirsig, Roman Greulich [Offset- und Steindruckerei, Georgenkirchstraße 40] und Tutschke ({{SortDate|1972-07-01}})<ref name="Einlage"/>
* ''VEB Kunstdruck''; hervorgegangen aus der Druckerei Huth ({{SortDate|1972-07-01}}), [[Berlin-Altglienicke]]<ref name="Einlage"/>
* ''VEB Repro-Offset''; hervorgeghangen aus der Druckerei Graetz ({{SortDate|1972-07-01}}); Auguststraße 26<ref name="Einlage"/>
* ''VEB Graphokopie''; hervorgegangen aus den Druckereien Sandler, Fiedler; Stolpische Straße 37<ref name="Einlage"/>
* Kleinoffset und Graphokopie wurden bereits zum 1. Januar 1976 zum Betriebsteil Stolpische Straße eingegliedert. Hier gab es bereits die Kollektive Buchdruck, Prägedruck und Fertigmacherei.<ref>DK-Mitteilungen Februar 1976, S. 5: ''Neues aus dem Druckkombinat''.</ref>
* ''VEB Werbedruck''; zuerst Druckerei ''Südost'' ({{SortDate|1972-07-01}}), [[Berlin-Johannisthal]]<ref name="Einlage"/>
* Wodarz ({{SortDate|1973-02-01|S}}), <ref name="Einlage"/>
* Verlagsbuchbinderei ''Berpaflex'' (auch Hersteller von Pergament- und Butterbrotpapier) ({{SortDate|1980-01-01|S}}), Wöhlertstraße<ref name="Einlage"/><ref>C Rep. 767 (vorl.) - VEB Druckkombinat Berlin; Registratursignaturen THA 5858-4.98.3 und THA 5858-4.98.4; Dokumente im Landesarchiv Berlin, Jahre 1975–1980: ''Zur Übernahme Werbedruck, Kleinoffset, Graphokopie, Repro-Offset, Kunstdruck, Lichtenberger Straße Barnick'' <small>und </small> ''Zur Köpenicker Straße, Werbedruck, Kunstdruck, Kleinoffset, Berpaflex, Repro-Offset''.</ref>


=== Reprivatisierung ===
=== Felsquellwasser ===
Bereits im Jahr 1962 wurde von der Agentur des Werbetexters [[Hubert Strauf]] der Werbeslogan ''„mit Felsquellwasser gebraut“'' erfunden<ref>[http://www.slogans.de/slogans.php?BSelect%5B%5D=63 Werbeslogans für Krombacher] auf slogans.de</ref>, der bis heute fester Bestandteil der Werbung ist. Seit dem Jahr 2010 ist dieser Begriff als registrierte Wortmarke geschützt.<ref>[https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020080013257/DE Registerauskunft] des Deutschen Patent- und Markenamtes.</ref> Das heißt, dieses wie ein Fachbegriff klingende Wort darf ausschließlich von der Krombacher Brauerei verwendet werden.<ref>[http://www.zeit.de/2014/17/quengelzone-kuestengerste ''Brauer sind die wahren Illusionskünstler''], Kolumne auf zeit.de, 16. April 2014</ref> Die Brauerei wurde jedoch zur Einwilligung in die Löschung der Marke verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.<ref>[http://www.wz.de/lokales/rhein-kreis-neuss/neuss/neusser-anwalt-gewinnt-prozess-gegen-die-brauerei-krombacher-1.2566777 ''Neusser Anwalt gewinnt Prozess gegen die Brauerei Krombacher''], [[Westdeutsche Zeitung]] vom 30.11.2017</ref>
Mindestens ein Betrieb wurde bekannt, der noch in den 1980er Jahren [[Reprivatisierung|reprivatisiert]] wurde, weil dessen Sortiment so speziell war, dass es nicht in den Produktionsprozess des Druckkombinats passte. Das betraf die ''Druckerei Grätz'' in der Augustraße 26.<ref>Unterlage der eh. Planungsleiterin, bei [[Benutzerin:44Pinguine]] vorhanden.</ref>


=== Krombacher Regenwaldprojekt ===
== Aufgaben ==
Beim Krombacher Regenwaldprojekt handelte es sich um eine Initiative der Brauerei mit [[Günther Jauch]] als Paten. Als Werbeaussage galt: „Für jeden Kasten Bier wird ein Quadratmeter Regenwald unter Schutz gestellt.“ Das Regenwaldprojekt wird im Nationalpark [[Dzanga Sangha Reserve]] in der Wirtschaftspräfektur [[Sangha-Mbaéré]] im Süden der [[Zentralafrikanische Republik|Zentralafrikanischen Republik]] mit einer Fläche von ca. 4000&nbsp;km² tätig.<ref>[http://www.krombacher.de/regenwald/dzanga_sangha/index.php krombacher.de - Bonjour Dzanga Sangha!]</ref> Praktisch gesehen wurde ein Teil der Einnahmen jedoch nur an eine Regenwaldstiftung des [[WWF]] weitergereicht, die unmittelbar auch nur Zugriff auf bereits ausgewiesene [[Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Naturschutzgebiet]]e in Afrika hat. Ein Erwerb von Bäumen fand dabei nicht statt.<ref>Kritisch zum Krombacher Regenwaldprojekt auch Thilo Bode: ''Die Essensfälscher.'' Frankfurt am Main 2010. S. 109&nbsp;ff.</ref>
Neben dem zuverlässigen, qualitätsvollen und schnellen Abarbeiten aller Arten von Druck- und Weiterverarbeitungsaufträgen bildete das Kombinat selbt auch Lehrlinge in verschiedenen Berufen aus, darunter Büroangestellte und [[Drucker (Beruf)|Drucker]], für deren Abschluss traditionell das [[Gautschfest]] veranstaltet wurde.


Das [[OLG Hamm]] stufte die Initiative 2003 als [[Wettbewerb (Wirtschaft)|wettbewerbswidrig]] ein, da die Werbeaussagen gegen die guten Sitten im Wettbewerb im Sinne des § 1 [[Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb|UWG]] verstoßen, soweit sie pauschal einen Kasten Bier mit dem Schutz eines Quadratmeter Regenwaldes in Afrika gleichsetzen.<ref>Urteil vom 18. November 2003, AZ: 4 U 105/03</ref>
Zirka sechs- bis siebenmal jährlich erschien ein innerbetriebliches Informationsblatt mit Fotos, Zeichnungen und wichtigen Hinweisen für die verschiedenen Kombinatsteile: ''Mitteilungen''. Erste Ausgabe war im April 1960.<ref name="ChronikS5"/>


Das Urteil wurde durch den BGH aufgehoben, der eine Irreführung des Verbrauchers verneinte.<ref>Urteile vom 26. Oktober 2006, Az.: I ZR 33/04 und I ZR 97/04</ref>
Das Druckkombinat unterhielt, wie zahlreiche andere DDR-Betriebe, Ferienheime und Ausbildungsstätten, unter anderem im [[Sachsen|sächsischen]] Ort [[Mulda]], das im im Juni 1978 in Betrieb genommen wurde.<ref name="ChronikS14"/>


== Kritik ==
Seit 1956 wurden Betriebssportfeste organisiert.<ref name="ChronikS5"/> Mit Gewerkschaftsorganisationen aus anderen europäischen Ländern wie Polen, Belgien oder Ungarn erfolgten gegenseitige Besuchsaustausche, auch Freundschaftsverträge wurden abgeschlossen.<ref name="ChronikS8"/>
Ab dem 6. Juni 2018 kam es in den sozialen Netzwerken zu einem [[Shitstorm]] bis hin zu [[Boykott]]ankündigungen und -aufrufen, weil Krombacher mit Nestlé Waters zusammenarbeitet. Krombacher vertreibt über seine Tochtergesellschaft N-Tea seit Januar 2018 in Deutschland und Österreich die [[Nestlé]]-[[Eistee]]marke Nestea. Nestlé Waters steht im Ruf, der Bevölkerung in Entwicklungsländern den Zugang zu Grundwasser zu sperren und dann das Wasser abgefüllt hoch profitabel zu verkaufen. Krombacher hingegen wirbt mit seinem Naturimage, insbesondere dem Regenwald-Projekt und Felsquell-Brauwasser. Es gab Einträge in sozialen Netzwerken wie „Partnerschaft mit Nestlé? Geht gar nicht.“ oder „Regenwald retten, aber Menschen verdursten lassen?“. Krombacher kündigte an, das Unternehmen werde jedem Eintrag antworten. Die Firma erklärte, man arbeite nur über eine Tochtergesellschaft mit Nestlé zusammen und nicht unmittelbar. Das Wasser für den Eistee komme von einem Abfüller in [[Würzburg]] und der [[Tee]] aus nachhaltigem Anbau nach Standards der [[Rainforest Alliance]].<ref>[https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/wegen-nestle-ueber-krombacher-braut-sich-was-zusammen-id214510697.html Wegen Nestlé: Über Krombacher braut sich was zusammen]Westfalenpost vom 7. Juni 2018</ref>


== Weitere Brauereien im Stadtgebiet Kreuztal ==
Nach dem [[Mauerfall]] vom November 1989 versuchte ein Teil der Belegschaft des Druckkombinats, neue Positionen in der Arbeitswelt und in den Verwaltungsstrukturen zu finden und zu proklamieren.<ref>DK-Mitteilungen vom Dezember 1989: ''Zur Arbeit im Betrieb'', 4-seitiges Positionspapier mit Infos zum Stand der Planerfüllung, BGL-Beschluss und Auftrag an zwei Delegierte der [[SED]] zu einer ''Außerordentlichen Kreisdelegiertenkonferenz der SED in Berlin-Mitte''.</ref>
Eine weitere Kreuztaler Brauerei, die [[Eichener Brauerei]], lag im Stadtteil [[Kreuztal-Eichen|Eichen]], war erheblich kleiner und gehörte seit 2002 ebenfalls zur Krombacher Brauerei. Sie wurde 2014 geschlossen. Eine dritte Brauerei liegt im Kreuztaler Stadtteil [[Littfeld]]. Es handelt sich um eine kleine Hausbrauerei. Das dort gebraute Ilsen-Bräu ist nicht im allgemeinen Handel erhältlich, sondern kann nur direkt bei der Brauerei bezogen werden.

'''Beispiele von Erzeugnissen und Veröffentlichungen'''
* 1952/Industriedruck: Plakat zum ''Tag des einheitlichen Lehrbeginns 1. September 1952''<ref>[https://www.europeana.eu/portal/de/record/08547/sgml_eu_php_obj_p0005635.html Plakat zum ''Tag des einheitlichen Lehrbeginns 1. September 1952'']</ref>
* 1953/Industriedruck: Plakat zum Auftritt des ''Künstlerischen Ensembles der Nationalen Sicherheit der Tschechoslowakei'' in der Messehalle Leipzig<ref>[https://www.europeana.eu/portal/de/record/08547/sgml_eu_php_obj_p0005703.html Plakat zum Auftritt des ''Künstlerischen Ensembles der Nationalen Sicherheit der Tschechoslowakei'' in der Messehalle Leipzig]</ref>
* vor 1961/VEB Graphische Werkstätten: Schallplatten; hier mit dem musikalischen Märchen ''Hänsel und Gretel''<ref>[https://www.discogs.com/de/label/1291180-VEB-Graphische-Werkst%C3%A4tten-Berlin Schallplatten; hier mit dem musikalischen Märchen ''Hänsel und Gretel'']</ref>
* VEB Graphische Werkstätten: Titelabbildungen (Plakate, Bücher, Theaterinformationen,...) ] im Bundesarchiv.<ref>[https://www.google.de/search?q=%22Graphische+Werkst%C3%A4tten+Berlin%22&client=firefox-b&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwiq0Zf3jJ7aAhVG_qQKHb7TDucQsAQIVw&biw=1280&bih=890 Titelabbildungen (Plakate, Bücher, Theaterinformationen,...) ] im Bundesarchiv.</ref>
* Druckkombinat: ''Numismatische Hefte''.<ref>[https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=22399888215&searchurl=hl%3Don%26tn%3Dder%2Bweg%2Beiner%2Bdeutschen%26sortby%3D20%26an%3Dkrueger ''Numismatische Hefte'']</ref>
* Druckkombinat: Titelabbildungen (Politische, Film- und Theaterplakate, Bücher, Veranstaltungshefte und Weiteres)], im Bundesarchiv.<ref>[https://www.google.de/search?q=Logo+Druckkombinat+Berlin&client=firefox-b-ab&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjn2peSz5vaAhUE2qQKHdvBCAUQ7AkISg&biw=1280&bih=890 Titelabbildungen (Politische, Film- und Theaterplakate, Bücher, Veranstaltungshefte und Weiteres)], im Bundesarchiv.</ref>
* 1971, 25. Mai: Zeitschrift ''Seesport'' in einer ersten zweifarbigen Rollenoffset-Ausfürung<ref>DK-Mitteilungen, Juli 1971: ''Anfang ist gemacht'', S 3.</ref>
* Seit den späten 1970er Jahren: In der Abteilung Fotodokumentation des Druckkombinats werden regelmäßig ''Kopien von Patentschriften'' hergestellt und an Abonnenten bzw. auf Anforderung versandt. Im Jahreschnitt sind das etwa zweieinhalb Millionen Dokumente.<ref>Joachim Eckert: ''Abonnement auf Patentkopien''. In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 12./13. April 1980.</ref>
* 1981/Druckkombinat: Plakat für den [[Demokratischer Frauenbund Deutschlands|DFD]] zum [[Internationaler Frauentag|8. März]] nach [[Friedrich Schiller]]: {{"|Das Glück des einzelnen ist untrennbar vom Glück aller...}}.<ref>[http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/plaky8/xml/inhalt/2bcf88dd-a91a-493a-ad71-0dbf65e7ed3d_prn.htm Plakat zum Frauentag 1981]</ref>

== Entwicklung der Arbeitskräftezahlen ==

* 1951: 64<ref name="HalenGreve"/>
* um 1955: 342<ref name="HalenGreve"/>
* 1967: 1016 VbE<ref name="Einlage/>
* 1993: 150

== Besondere Situationen ==
In Vorbereitung des [[Raumfahrer |Weltraumfluges]] eines [[DDR]]-Bürgers war unklar, welcher der bis zuletzt gemeinsam ausgebildeten beiden deutschen [[Kosmonaut]]en tatsächlich in die [[Sojus 31|Sojus-Rakete]] einsteigen würde. Die Namen der Weltraumflieger – [[Sigmund Jähn]] und [[Eberhard Köllner]] – waren aber den DDR-Verantwortlichen schon lange vorher bekannt. Das Druckkombinat wurde im Vorfeld beauftragt, Plakate zu diesem Weltereignis herzustellen. So mussten für beide Kandidaten Plakate gedruckt werden, weil die Öffentlichkeit auf schnellstem Wege informiert werden sollte. Herausgegeben wurden dann sofort noch am Tage des erfolgreichen Starts (26. August 1978) Plakate über Jähn.<!-- ob die anderen ins Archiv wanderten oder vernichtet wurden, konnte bisher nicht ermiitelt werden.--><ref>Betriebsinterne Information zum Weltraumflug Sigmund Jähns von der Planungsleiterin.</ref><br />Außerdem erhielt der gelernte Buchdrucker Jähn beim großen ''Kosmonautenball'' im [[Palast der Republik]] einen zweisprachigen Glückwunsch zu dem erfolgreichen Flug und einen symbolischen ''[[Gautschbrief]]'' des DKB.<ref name="ChronikS14"/> Den Mitarbeitern des Druckkombinats übermittelte er folgenden handschriftlichen Gruß:
{{Zitat|Einen herzlichen Gruß an meine ehemaligen Berufskollegen des geachteten Druckerhandwerks des Druckkombinats Berlin.|''Mitteilungen'', Nr. 6, Oktober 1978, Innenseite.}}

Das Druckkombinat produzierte, wie schon erwähnt, Papier-[[Serviette]]n und Tropfdeckchen (Papieruntersetzer).<ref>[https://www.google.de/search?q=Logo+Druckkombinat+Berlin&client=firefox-b-ab&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjn2peSz5vaAhUE2qQKHdvBCAUQ7AkISg&biw=1280&bih=890#imgrc=hgRhANHNZphRUM: Einige vom Druckkombinat produzierte Tropfdeckchen; auch mit Spitzenrand], abgerufen am 3. April 2018.</ref> Diese Erzeugnisse hatten häufig Ränder in Form von [[Spitze (Stoff)|Spitzen]], die mittels einer Maschine [[Stanzen (Verfahren) |ausgestanzt]] wurden. Nur die kleinen Papierschnipsel blieben meist in den Blättern hängen. Um ein ordentliches Produkt verkaufen zu können, klopften Hilfskräfte die in 20er Lagen bearbeiteten Servietten oder Deckchen nach dem Stanzen in Handarbeit aus.<ref>Betriebsinterne Information zur Nacharbeit bei Tropdeckchen und Servietten von der Planungsleiterin an [[Benutzerin:44Pinguine]].</ref>

== Logo ==
Mit der Veränderung des jeweiligen Betriebsnamens war auch stets ein neues Betriebslogo zu erstellen. Für das Druckkombinat fand 1967 ein betriebsinterner Gestaltungswettbewerb statt, an dem sich 22 Personen mit insgesamt 85 Entwürfen beteiligten. Gewinner war der Berufsgrafiker Rohfleisch, dessen „Berliner Bär im D vor dem K“ mit 100 MDN ausgezeichnet und für Briefköpfe und andere Drucksachen angewendet wurde.<ref>DK-Betriebszeitung vom Oktober 1967, abgebildet drei Firmenzeichen-Darstellungen, je drei von ''Laiengrafikern'' und von ''Berufsgrafikern''.</ref>

Die kleine Galerie zeigt die verschiedenen Situationen: //BEISPIELE //
{{Mehrere Bilder
|align=left
|Breite=150
|Bild1=Bertelsmann Printing Group Logo 2016.png
|Untertitel1=Industriedruck
|Bild2=Logo arvato.png
|Untertitel2=VEB Graphische Werkstätten Berlin (1962)
|Bild3=Bertelsmann Printing Group Logo 2016.png
|Untertitel3=Druckkombinat Berlin (1979)
|Bild4=Logo arvato.png
|Untertitel4=Druckkombinat Berlin (neu, 1985)
|Bild5=Bertelsmann Printing Group Logo 2016.png
|Untertitel5=Druckhaus Berlin-Mitte (1991)
|Bild6=<!--Logo DHM2.jpg-->
|Untertitel6=Seit 2012 verwendetes Firmenlogo
}}
{{Absatz}}

== Kultur ==
Im Jahr 1976, im Zusammenhang mit dem Jubiläum ''25 Jahre Druckkombinat'', fanden zwischen Oktober und Dezember die 1.&nbsp;Betriebsfestspiele statt. Diese erweiterten die 1956 eingeführten Betriebssportfeste um Wissenstests, eine Hobbyschau, einem [[Benefiz |Solidaritätsbasar]], kulturelle Veranstaltungen und kulinarische Angebote, in späteren Jahren auch mit einem kompletten Betriebsausflug. Zuvor hatte sich bereits die Betriebssportgruppe ''Radwandergruppe DKB'' gegründet, die mit großer Beteiligung vor allem Fahrradausfahrten organisierte.<ref>DKB-Mitteilungen, Oktober 1976, S. 4 ff.</ref> Die Betriebsfestspiele wurden fortan alle zwei Jahre durchgeführt.<ref>DK-Mitteilungen, November 1984, S. 1, 6 und 7.</ref>

Im Zusammenhang mit der betrieblichen Ausbildung von Druckerei-Facharbeitern fanden zu deren Abschluss seit vielen Jahren [[Gautschen|Gautschfeste]] statt.<ref>DK-Mitteilungen, November 1984: ''Unser Gautschfest 1984'', S. 8 und 9.</ref>
Außerdem gab es regelmäßig Betriebsausflüge, beispielsweise 1976 zum [[Agrarmuseum Wandlitz|Heimatmuseum Wandlitz]]. Mit anderen Betrieben oder Schulklassen wurden Patenschaftsverträge abgeschlossen, die vor allem das Kulturleben förderten.<ref name="ChronikS5"/> Mit Gewerkschaftsorganisationen aus anderen europäischen Ländern wie Polen, Belgien oder Ungarn erfolgten gegenseitige Besuchsaustausche, auch Freundschaftsverträge wurden abgeschlossen.<ref name="ChronikS8"/><ref name="ChronikS12"/>

== Ehrungen von Personen und Betriebseinrichtungen ==
* Juli 1949: Die [[Drucker (Beruf)|Drucker]] Walter Stibitz und Emil Wohlgemut aus dem Werk&nbsp;I erhalten als erste die Auszeichnung [[Aktivist#Geschichte|Aktivist]] für ihren Einsatz bei der Herausgabe der ''Täglichen Rundschau''.<ref>Chronik, S. 3.</ref>
* August 1962: [[Willi Bredel]], der damalige Präsident der [[Akademie der Künste der DDR]] sandte dem Werk III ein Dankschreiben „für die termin- und qualitätsgerechte Herstellung wichtiger Publikationen“.<ref name="ChronikS8"/>
* August 1962: Anerkennungsurkunde des Zentralrats der [[FDJ]] für die Druckerzeugnisse zu den [[Weltfestspiele der Jugend und Studenten|Weltfestspielen der Jugend und Studenten]] in Helsinki
* Oktober 1967: Der Werkleiter der Graphischen Werkstätten, Heinz Worm (bis 1966 Ökonomischer Leiter), erhielt die [[Verdienstmedaille der DDR]].<ref name="ChronikS8"/>
* Oktober 1972: Manfred Wieninger wurde [[Verdienter Aktivist]].<ref name="ChronikS10"/>
* August 1973: Die Expressabteilung erhielt die ''Arthur-Becker-Medaille'' in Gold, der Werkleiter Heinz Worm und der Produktionsleiter Jochen Tietz bekamen diese Medaille in Silber für ihre Aktivitäten zu den [[Weltfestspiele der Jugend und Studenten|X. Weltfestspielen]] in Berlin.<ref name="ChronikS10"/>
* 1. Februar 1974: Alfred Röpel, Mitarbeiter der Expressabteilung, wurde [[Verdienter Aktivist]].<ref name="ChronikS10"/>
* 7. Oktober 1974: Johannes Frenzel, Parteisekretär des Druckkombinates, erhielt die [[Verdienstmedaille der DDR]].<ref>Chronik, S. 11</ref>
* 1. Mai 1976: Marie Pultz, Pförtnerin, wurde mit dem [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden]] in Bronze geehrt.<ref name="ChronikS12"/>
* Juni 1979: Der [[Schriftsetzer]] Klaus Witte wurde mit der [[Hermann-Duncker-Medaille]] ausgezeichnet.<ref name="ChronikS12"/>
* Oktober 1976: Hermann Kloock, Hauptbuchhalter, wurde [[Verdienter Aktivist]].
* 1. Mai 1977: Gerhardt Kreft, Leiter der Allgemeinen Verwaltung, erhielt den [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden]] in Bronze. Weitere Betriebsangehörige wurden ''Verdiente Aktivisten''.<ref name="ChronikS12"/>
* 1978, 1979: weitere Mitarbeiter*innen des Druckkombinates erhielten die [[Verdienstmedaille der DDR]] (Gerhard Hennig, Gerhard Kühn, Irene Walter).<br />Die Arbeitskollektive ''Satz'', ''Buchdruck'', ''Weiterverarbeitung'', ''Versand'' und ''Offset-Druckformenherstellung'' wurden vom Zentralrat der [[FDJ]] mit der ''Arthur-Becker-Medaille'' in Silber ausgezeichnet, der Bereich ''Produktionslenkung Offset'' und zwei Mitarbeiter bekamen diese in Bronze für „hervorragende Leistungen in Vorbereitung und während des Nationalen Jugendfestivals“.<ref>Chronik, S. 16.</ref>
* 1980: In einer Feierstunde im Amtssitz des [[Staatsrat der DDR|Staatsrats]] erhielt das Druckkombinat das [[Banner der Arbeit]].<ref>Gedruckte ''Erinnerung an die Auszeichnung'', bei [[Benutzerin:44Pinguine]] vorliegend.</ref>
* 1984: [[Vaterländischer Verdienstorden]] in Gold für das Betriebskollektiv<ref>DK-Mitteilungen, November 1984, S. 3 f.</ref>
* 1987, Oktober: Vaterländischer Verdienstorden in Bronze für den Betriebsdirektor Jürgen Fötsch<ref>DK-Mitteilungen, Okt. 1989, S. 2.</ref><ref>DK-Mitteilungen, Sonderausgabe'</ref>
* 1. Mai 1988: Christa Schulz, Buchbinderei, erhielt das [[Banner der Arbeit]], Stufe II<ref name="Einl88">DK-Mitteilungen, April 1988, Einleger: ''Ehrentafel''.</ref>
* 1988: Rolf Runkel, Mitarbeiter in der Betriebssicherheit, wurde [[Verdienter Aktivist]]<ref>DK-Mitteilungen, Oktober 1988, S. 5.</ref>

== Literatur und Bildmaterial ==
* Andreas Halen, Uwe Greve: ''Vom Mosse-Verlag zum Mosse-Zentrum''. Media Holding GmbH & Co, Media KG, Berlin, 1995.
* ''Die Geschichte unseres Betriebes ist ein Teil der Geschichte unserer Republik''. 16-seitige detaillierte Chronik, August 1979. Zusammengetragen von der ''Geschichtskommission'', die eigens dafür im Jahr 1977 gegründet worden war. Trägt den Vermerk „BmG 046/79 Nur zur innerbetrieblichen Information“.<!-- Ausgabe bei Benutzerin:44Pinguine vorhanden-->
* Allgemeine Fotosammlung und Fotosammlung Günter Schneider zu Bauten, Fassadendetails und Straßen im Zusammenhang mit dem Druckkombinat, Oktober 1966 und Mai 1967.<ref>F Rep. 290-01, lfd. Nr. 0116305 sowie F Rep. 290-02-15, lfd. Nr. 0286307 bis 0286313. Dokumente im Landesarchiv Berlin.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Krombacher Brauerei}}
* [http://www.druckhaus-berlin-mitte.de/geschichte.html?L=/proc/self/i.html Homepage Druckhaus Berlin-Mitte: ''Geschichte'']
* [http://www.krombacher.de Offizielle Website]
* [https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/verlag=VEB+Druckkombinat+Berlin 16 weitere Bücher, Programmhefte, Plakate, im Druckkombinat produziert]
* [http://www.krombacher-gruppe.de/ Krombacher Gruppe]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references responsive>
<references />

<ref name="ChronikS2"> ''Die Geschichte unseres Betriebes...'', S. 2.</ref>
{{Coordinate |NS=50/59/26.0/N |EW=7/57/22.0/E |type=landmark |region=DE-NW}}
<ref name="ChronikS5"> ''Die Geschichte unseres Betriebes...'', S. 5.</ref>
<ref name="HalenGreve">Halen Greve: S. 32.</ref>
<ref name="ChronikS8"> ''Die Geschichte unseres Betriebes...'', S. 8.</ref>
<ref name="ChronikS9"> ''Die Geschichte unseres Betriebes...'', S. 9.</ref>
<ref name="Einlage"> Maschinenschriftliche Einlage in der Chronik; Stand 1980.</ref>
<ref name="ChronikS10"> ''Die Geschichte unseres Betriebes...'', S. 10.</ref>
<ref name="ChronikS12"> ''Die Geschichte unseres Betriebes...'', S. 12.</ref>
<ref name="ChronikS14"> ''Die Geschichte unseres Betriebes...'', S. 14.</ref>
</references >


<!--[[Kategorie:Ehemaliger Betrieb (DDR)]]
[[Kategorie:Brauerei (Nordrhein-Westfalen)]]
[[Kategorie:Gegründet 1951]]
[[Kategorie:Unternehmen (Kreis Siegen-Wittgenstein)]]
[[Kategorie:Berlin-Mitte]]-->
[[Kategorie:Kreuztal]]
[[Kategorie:Gegründet 1803]]
[[Kategorie:Brauereigruppe]]
[[Kategorie:Ehemalige Mälzerei]]
[[Kategorie:Krombacher Brauerei| ]]

Version vom 27. Juli 2018, 17:21 Uhr

Krombacher Brauerei GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 4. Februar 1803
Sitz Kreuztal, Deutschland Deutschland
Leitung Friedrich Schadeberg, Bernhard Schadeberg, Helmut Schaller, Uwe Riehs, Andreas Holtze[1]
Mitarbeiterzahl 951[2]
Umsatz 717 Mio. €[2]
Branche Brauerei
Website www.krombacher.de
Stand: 2015
Brauerei im nordrhein-westfälischen Krombach (Kreuztal)

Die Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG ['krɔm.ba.χɐ] ist eine Brauerei aus der Stadt Kreuztal (Nordrhein-Westfalen) und liegt im Stadtteil Krombach. Mit einem Gesamtausstoß von 6,7 Millionen Hektoliter im Jahr 2015[3] (2014: 5,469 Millionen Hektoliter[2]) ist sie eine der größten deutschen Privatbrauereien. Krombacher besitzt mit der Schweppes Deutschland GmbH seit 2006 die Marken- und Vertriebsrechte für Schweppes, Orangina und Dr Pepper in Deutschland und Österreich.[2] 2016 übernahm sie auch die Marke Vitamalz komplett,[4] deren Verbund sie zuvor angehört hatte.

Geschichte

Die Brauerei wurde am 4. Februar 1803 von Johannes Haas erstmals urkundlich erwähnt. Dessen Vater Johann Eberhard Haas unterhielt in Krombach eine Gastwirtschaft. Da nach einer Verordnung vom 25. Juli 1618 der Ausschank von Bier nur dann erlaubt war, wenn die Gastwirtschaft auch über ein eigenes Brauhaus und eine Malzdarre verfügte, richtete Johannes Haas die Brauerei in dem elterlichen Betrieb ein. Seit 1829 gibt es erste vertraglich fixierte Beziehungen zu den Veranstaltern des Olper-Schützenfestes.[5]

Das Wasser für die Hausbrauerei (Hasbrauerei) holte man zunächst fassweise von einer Quelle am Fuße des Grumbergs im Westen des Dorfes mit dem Ochsenkarren zur Braustätte. Die Krombacher Felsenquelle, die zusammen mit 48 eigenen Brunnen[6] bis heute das Wasser für die Brauerei liefert, wurde bereits 1722 entdeckt. Statt edle Metalle aufzuspüren, wie es ihm sein die Fürstliche Durchlaucht von Siegen aufgetragen hatte, fand Berginspektor Fresenius die Quelle im Siegerländer Rothaargebirge.[7] 1854 musste Brauereibesitzer Haas der Kirche jährlich 17 Gulden (Florin) Pacht dafür zahlen, dass die Quellwasserleitung über kirchliche Grundstücke ins Dorf geführt wurde.

Die Umsiedlung auf das jetzige Gelände dürfte sich zwischen 1858 und 1879/1882 vollzogen haben. In dieser Zeit wurden auch zwei Felsenkeller angelegt, die als Bierlager dienten.

1896 verkaufte Hermann Haas die Brauerei für 360.000 Mark an den Dortmunder Otto Eberhardt († 17. August 1924). Dieser führte diese als Kommanditgesellschaft mit der Bezeichnung Hasbrauerei Eberhardt und Cie. weiter und wandelte sie 1905 in eine Aktiengesellschaft um.

Eine der ersten Printanzeigen für Krombacher Pilsner aus dem Jahre 1901

Die ersten werblichen Maßnahmen sind für das Jahr 1889 belegt, in einem Inserat für Krombacher Pilsner der Siegener Zeitung.[8] Am 1. Oktober 1922 übernahm Bernhard Schadeberg senior die Leitung des Unternehmens, das bis heute als Familienunternehmen geführt wird.[9]

1953 trat Friedrich Schadeberg als Diplom-Brau-Ingenieur in die Krombacher Brauerei ein und machte in den folgenden Jahrzehnten das Unternehmen zu einer der führenden Brauereien Deutschlands.[10] Die Eigentümer sind derzeit Friedrich Schadeberg und seine Schwester Barbara Lambrecht-Schadeberg, sein Sohn Bernhard Schadeberg und seine Tochter Petra Schadeberg-Herrmann.

Die Brauerei zählt zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Im Emblem der Brauerei ist das Wahrzeichen von Kreuztal, der Kindelsbergturm, zu sehen. Darunter der Littfe-Bach, welcher durch Krombach fließt.

Bierausstoß der Krombacher Brauerei in hl[2][11][12]
1967
  
500.000
1998
  
4.480.000
2006
  
5.160.000
2009
  
5.380.000
2011
  
5.390.000
2013
  
5.505.000
2014
  
5.469.000
2015
  
5.487.000
2016
  
5.653.000
2017
  
5.760.000

Am 12. Mai 2006 gab die Krombacher Brauerei bekannt, dass sie die Rechte von Schweppes für Deutschland und Österreich übernommen habe sowie die Vertriebsrechte für Orangina. In den meisten anderen Ländern liegen die Markenrechte an Schweppes bei der Dr Pepper Snapple Group. Anfang Januar 2007 wurde mitgeteilt, dass das Unternehmen die Privatbrauerei A. Rolinck aus Steinfurt erworben hat. Der Markenname Rolinck sowie die einzelnen Produkte sollen erhalten bleiben. Im Juli 2008 tauchten Spekulationen auf, dass Heineken die Brauerei übernehmen wolle. Die Verkaufsgerüchte wurden jedoch von der Inhaberfamilie zurückgewiesen.[13]

Im Januar 2014 verhängte das Bundeskartellamt gegen die Krombacher-Brauerei und weiteren Brauereien wegen Preisabsprachen für Fass- und Flaschenbiere in einem Bierkartell von 2006 bis 2008 eine Strafzahlung von 106,5 Millionen Euro.[14]

Die Barth-Haas-Group listet Krombacher zum 31. Dezember 2017 auf Platz 32 der 40 größten Brauereigruppen der Welt.[15]

Brauerei-Produkte

Für die Sorte Krombacher Pils reklamiert das Familienunternehmen, sie sei mit 4,250 Millionen Hektoliter die meistgekaufte Marke Pilsner Bier Deutschlands.[16] Für das alkoholfreie Pils wird ebenfalls die Marktführerschaft beansprucht.[2][17]

Sorten

  • Krombacher Pils
  • Krombacher o,0% Pils
  • Krombacher o,0% Weizen
  • Krombacher Brautradition Naturtrübes Dunkel
  • Krombacher Brautradition Naturtrübes Kellerbier
  • Pils Alkoholfrei
  • Weizen Alkoholfrei
  • Radler Alkoholfrei
  • Weizen-Zitrone Alkoholfrei
  • Krombacher Weizen
  • Krombacher Weizen-Zitrone
  • Krombacher Hell
  • Krombacher Radler
  • Krombacher Radler Naturtrüb

Cab

  • Cab Cola & Beer – Biermischgetränk aus Cola und Bier mit Drachenfruchtaroma (ursprünglich Cola and beer)

Dr Pepper

  • Dr Pepper

Schweppes

Krombacher besitzt die Schweppes-Vertriebsrechte für Deutschland und Österreich.

Orangina

  • Orangina Original (Orangenlimonade)
  • Orangina Rouge (Französisch für rot, Limonade mit Blutorangensaft)

Krombacher's Fassbrause

  • Zitrone
  • Holunder
  • Apfel
  • Rhabarber
  • Schwarze Johannisbeere
  • Cola & Orange
  • Maracuja[18]

Frühere Produkte

  • Rolinck Radler
  • Krombacher Fairlight, Leichtbier mit 2,9 % Alkoholgehalt
  • Krombacher Extra Mild
  • Cab Cherry, Biermischgetränk aus Krombacher Weizen und Kirsche
  • Cab Energy, Biermixgetränk aus Krombacher Pils und Erfrischungsgetränk mit Guaraná und erhöhtem Koffeingehalt sowie mit Drachenfruchtaroma
  • Cab Blood Orange, Biermixgetränk mit Blutorange und Vodka-Flavour, mit 4,8 % vol. Alkohol
  • Cab Lemon, Biermixgetränk mit Drachenfruchtaroma
  • Cab Banana & Beer – Biermischgetränk aus Krombacher Weizen und Banane
  • Eichener Gold
  • Rolinck Diät Pilsener
  • Rolinck Bernstein
  • Zwickel - Burgsteinfurter Original
  • Rot-Blond - Burgsteinfurter Original

Eichener

Die Eichener Biere wurde 2002 von Krombacher übernommen. Nach der Schließung der im Kreuztaler Nachbar-Stadtteil Eichen beheimateten Brauerei wurden die Biere der Marke "Eichener" zunächst am Standort Steinfurt gebraut.[19]

  • Eichener Pils
  • Eichener Gold

2017 wurde die Produktion von Bieren unter der Marke "Eichener" gänzlich eingestellt.[20]

Rhenania

Rolinck

Die Rolinck-Biere werden am Standort Steinfurt gebraut.

  • Bastard – Bier & Cola
  • Rolinck Alkoholfrei
  • Rolinck Pilsener Premium
  • Rolinck Westfälisch-Alt
  • URTYP - Burgsteinfurter Original

Vitamalz

  • Vitamalz

Werbung und Sponsoring

Die Krombacher Brauerei ist der Sponsor in mehreren sportlichen Bereichen. Gesponsert werden insbesondere die Übertragungen der Formel 1, der UEFA Champions League sowie die Fußballvereine Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart, Arminia Bielefeld, Sportfreunde Siegen und KSV Hessen Kassel. Außerdem unterstützt sie den Handballverein TuS Ferndorf, die Basketballvereine BG Göttingen und Phoenix Hagen[21], sowie die Eishockeyclubs Iserlohn Roosters[22], den TV Emsdetten und LG Kindelsberg.[23]

Seit der Bundesliga-Saison 2007/08 ist die Krombacher Brauerei darüber hinaus Programmsponsor der ARD-Sportschau. Seit Beginn der Rückrunde 2008/09 der Fußball-Bundesliga ist die Brauerei aus dem Siegerland offizieller Partner der Bundesliga.[24] Bis Sommer 2011 war man Namenssponsor der Fußball-Talkshow Doppelpass, die jeden Sonntag auf Sport1 gesendet wird.

Seit März 1995 wurden die im Ersten ausgestrahlten Folgen der TV-Krimireihe Tatort durch einen Krombacher-Werbespot eingeläutet. Aufgrund einer Änderung des Rundfunkstaatsvertrages werden die bisher als erlaubtes Sponsoring eingestuften Spots ab 2013 wie Werbung behandelt, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach 20.00 Uhr verboten ist, und wurden eingestellt.[25]

Das Bildmotiv der Krombacher-Werbung ist eine Insel in einer Vorsperre der Wiehltalsperre, gelegen in einem Trinkwasser-Schutzgebiet beim Dorf Nespen. 2011 richtete die ansässige Gemeinde Reichshof gemeinsam mit dem Aggerverband, dem Eigentümer der Wiehltalsperre, einen Wanderweg zur "Krombacher Insel" mit Aussichtsplattform ein.[26]

Die Melodie aus den Werbespots ist ein Ausschnitt aus dem Song Belfast Child von den Simple Minds, der auf dem Traditional She Moved Through the Fair beruht. Seit September 2010 wird als Melodie ein Ausschnitt aus dem Song Stars will lead the way ebenfalls von den Simple Minds verwendet.[27]

Felsquellwasser

Bereits im Jahr 1962 wurde von der Agentur des Werbetexters Hubert Strauf der Werbeslogan „mit Felsquellwasser gebraut“ erfunden[28], der bis heute fester Bestandteil der Werbung ist. Seit dem Jahr 2010 ist dieser Begriff als registrierte Wortmarke geschützt.[29] Das heißt, dieses wie ein Fachbegriff klingende Wort darf ausschließlich von der Krombacher Brauerei verwendet werden.[30] Die Brauerei wurde jedoch zur Einwilligung in die Löschung der Marke verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.[31]

Krombacher Regenwaldprojekt

Beim Krombacher Regenwaldprojekt handelte es sich um eine Initiative der Brauerei mit Günther Jauch als Paten. Als Werbeaussage galt: „Für jeden Kasten Bier wird ein Quadratmeter Regenwald unter Schutz gestellt.“ Das Regenwaldprojekt wird im Nationalpark Dzanga Sangha Reserve in der Wirtschaftspräfektur Sangha-Mbaéré im Süden der Zentralafrikanischen Republik mit einer Fläche von ca. 4000 km² tätig.[32] Praktisch gesehen wurde ein Teil der Einnahmen jedoch nur an eine Regenwaldstiftung des WWF weitergereicht, die unmittelbar auch nur Zugriff auf bereits ausgewiesene Naturschutzgebiete in Afrika hat. Ein Erwerb von Bäumen fand dabei nicht statt.[33]

Das OLG Hamm stufte die Initiative 2003 als wettbewerbswidrig ein, da die Werbeaussagen gegen die guten Sitten im Wettbewerb im Sinne des § 1 UWG verstoßen, soweit sie pauschal einen Kasten Bier mit dem Schutz eines Quadratmeter Regenwaldes in Afrika gleichsetzen.[34]

Das Urteil wurde durch den BGH aufgehoben, der eine Irreführung des Verbrauchers verneinte.[35]

Kritik

Ab dem 6. Juni 2018 kam es in den sozialen Netzwerken zu einem Shitstorm bis hin zu Boykottankündigungen und -aufrufen, weil Krombacher mit Nestlé Waters zusammenarbeitet. Krombacher vertreibt über seine Tochtergesellschaft N-Tea seit Januar 2018 in Deutschland und Österreich die Nestlé-Eisteemarke Nestea. Nestlé Waters steht im Ruf, der Bevölkerung in Entwicklungsländern den Zugang zu Grundwasser zu sperren und dann das Wasser abgefüllt hoch profitabel zu verkaufen. Krombacher hingegen wirbt mit seinem Naturimage, insbesondere dem Regenwald-Projekt und Felsquell-Brauwasser. Es gab Einträge in sozialen Netzwerken wie „Partnerschaft mit Nestlé? Geht gar nicht.“ oder „Regenwald retten, aber Menschen verdursten lassen?“. Krombacher kündigte an, das Unternehmen werde jedem Eintrag antworten. Die Firma erklärte, man arbeite nur über eine Tochtergesellschaft mit Nestlé zusammen und nicht unmittelbar. Das Wasser für den Eistee komme von einem Abfüller in Würzburg und der Tee aus nachhaltigem Anbau nach Standards der Rainforest Alliance.[36]

Weitere Brauereien im Stadtgebiet Kreuztal

Eine weitere Kreuztaler Brauerei, die Eichener Brauerei, lag im Stadtteil Eichen, war erheblich kleiner und gehörte seit 2002 ebenfalls zur Krombacher Brauerei. Sie wurde 2014 geschlossen. Eine dritte Brauerei liegt im Kreuztaler Stadtteil Littfeld. Es handelt sich um eine kleine Hausbrauerei. Das dort gebraute Ilsen-Bräu ist nicht im allgemeinen Handel erhältlich, sondern kann nur direkt bei der Brauerei bezogen werden.

Commons: Krombacher Brauerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Impressum
  2. a b c d e f Geschäftsbericht 2015
  3. Großbrauereien legen auch ohne Fußball zu auf handelsblatt.com vom 20. Januar 2016, abgerufen am 23. März 2016.
  4. Krombacher wächst vor allem alkoholfrei auf Handelsblatt.com. Abgerufen am 30. Mai 2017.
  5. Brauwesen im Siegerland. Siegen 2005, ISBN 3-923483-46-5, S. 58–59.
  6. Nachhaltigkeitsbericht 2014 auf krombacher.de. Abgerufen am 2. Februar 2016.
  7. Güldener Gerstensaft auf Spiegel.de. Abgerufen am 29. Januar 2016.
  8. Brauwesen im Siegerland. Siegen 2005, ISBN 3-923483-46-5, S. 61.
  9. Krombach – Geschichte eines Siegerländer Dorfes. Verlag die Wielandschmide Kreuztal 2001, ISBN 3-925498-68-0.
  10. "Brauingenieur mit Sinn für Tradition- Friedrich Schadeberg wird 80 Jahre alt." In: Westfalenpost vom 22. April 2000.
  11. Biermarken in Deutschland nach Absatz, auf aktiongutesbier.de, abgerufen am 6. April 2015
  12. https://www.wr.de/staedte/siegerland/betriebsjubilaeum-krombacher-brauerei-ehrt-61-mitarbeiter-id212972065.html
  13. derwesten.de, gesichtet 27. August 2008
  14. WELT: Warsteiner & Co.: Kartellamt verhängt hohe Bußgelder gegen Brauereien. In: DIE WELT. 13. Januar 2014 (welt.de [abgerufen am 22. Juli 2018]).
  15. Der Barth-Bericht: Die 40 größten Brauereigruppen der Welt zum 31. Dezember 2017. (pdf) Joh. Barth & Sohn GmbH & Co KG., Juli 2018, S. 9, abgerufen am 27. Juli 2018.
  16. Krombacher Brauerei - Das Geschäftsjahr mit einem sehr gutem Ergebnis abgeschlossen auf ihk-siegen.de in Ausgabe 3/15, abgerufen am 23. März 2016 (PDF)
  17. Krombacher Gruppe mit Allzeithoch bei Ausstoß und Umsatz. 20. Januar 2016, archiviert vom Original am 5. April 2016; abgerufen am 23. Juli 2017.
  18. Krombacher erweitert Produktpalette | HOGAPAGE Today. In: HOGAPAGE Today. 21. März 2018 (hogapage.de [abgerufen am 30. März 2018]).
  19. Krombacher verlagert Bierproduktion der Eichener Brauerei, auf www.derwesten.de, abgerufen am 7. April 2015
  20. [1]
  21. Internetportal expressi.de, gesichtet 16. Mai 2012
  22. derwesten.de vom 19. Juli 2013
  23. Sportsponsoring auf krombacher.de, abgerufen am 8. Februar 2016
  24. dfl.de: „DFL gewinnt Krombacher Brauerei als ‚Partner der Bundesliga‘“
  25. Krombacher-Spot am Abend bei ARD und ZDF verboten derwesten.de, Westfälische Rundschau vom 5. Dezember 2012
  26. reisen-mag.de: „Die ‚Krombacher Insel‘ kann man jetzt live erleben. Aussichtspunkt an der Wiehltalsperre ist das neue Ausflugsziel“
  27. One to one: „Krombacher: Neuer TV-Spot mit neuem Simple-Minds-Sound“
  28. Werbeslogans für Krombacher auf slogans.de
  29. Registerauskunft des Deutschen Patent- und Markenamtes.
  30. Brauer sind die wahren Illusionskünstler, Kolumne auf zeit.de, 16. April 2014
  31. Neusser Anwalt gewinnt Prozess gegen die Brauerei Krombacher, Westdeutsche Zeitung vom 30.11.2017
  32. krombacher.de - Bonjour Dzanga Sangha!
  33. Kritisch zum Krombacher Regenwaldprojekt auch Thilo Bode: Die Essensfälscher. Frankfurt am Main 2010. S. 109 ff.
  34. Urteil vom 18. November 2003, AZ: 4 U 105/03
  35. Urteile vom 26. Oktober 2006, Az.: I ZR 33/04 und I ZR 97/04
  36. Wegen Nestlé: Über Krombacher braut sich was zusammenWestfalenpost vom 7. Juni 2018

Koordinaten: 50° 59′ 26″ N, 7° 57′ 22″ O