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Diedenbergen und Ober-Olm: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
| Ortsteil =
|Art = Ortsgemeinde
| Gemeindeart = Stadt
|Wappen = DEU Ober-Olm COA.svg
| Gemeindename = Hofheim am Taunus
|Breitengrad = 49/56/13/N
|Längengrad = 08/11/20/E
| Alternativanzeige-Gemeindename =
| Ortswappen = Wappen Diedenbergen.png
|Lageplan = Ober-Olm in MZ.svg
|Bundesland = Rheinland-Pfalz
| Ortswappen-Beschreibung = Wappen der früheren Gemeinde Diedenbergen
| Breitengrad = 50.06163
|Landkreis = Mainz-Bingen
|Verbandsgemeinde = Nieder-Olm
| Längengrad = 8.420001
| Bundesland = DE-HE
|Höhe = 151
| Höhe = 189 <!-- Geodatenzentrum -->
|PLZ = 55270
| Höhe-Bezug = DE-NHN
|Vorwahl = 06136
|Gemeindeschlüssel = 07339047
| Fläche = 7.17
|Adresse-Verband = Pariser Straße 110<br />55268 Nieder-Olm
| Fläche-Quelle = <ref name="lagis" />
|Website = [http://www.ober-olm.de/ www.ober-olm.de]
| Einwohner = 4139 <!-- hier nur Hauptwohnsitze -->
|Bürgermeister = Doris Leininger-Rill
| Einwohner-Stand-Datum = 2017-06-30
|Bürgermeistertitel = Ortsbürgermeisterin
| Einwohner-Quelle = <ref>[http://www.hofheim.de/wirtschaft/Wirtschaftsstandort/Zahlen_Daten_Fakten/index.php Zahlen, Daten, Fakten: Einwohnerzahlen (HW).] In: Internetauftritt der Stadt Hofheim. Abgerufen im November 2017.</ref>
|Partei =
| Eingemeindungsdatum = 1972-04-01
| Postleitzahl1 = 65719
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 06192
| Vorwahl2 =
| Lagekarte =
| Lagekarte-Beschreibung =
}}
}}
'''Ober-Olm''' ist eine [[Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Mainz-Bingen]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Ober-Olm gehört der [[Verbandsgemeinde Nieder-Olm]] an.
'''Diedenbergen''' ist ein [[Ortsbezirk]] der Kreisstadt [[Hofheim am Taunus]] und liegt im Südwesten des [[Südhessen|südhessischen]] [[Main-Taunus-Kreis]]es.


== Geografische Lage ==
== Geographie ==
Ober-Olm liegt in [[Rheinhessen]], knapp 7 Kilometer südsüdwestlich der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt [[Mainz]]. Nördlich der Gemeinde befindet sich der [[Ober-Olmer Wald]], der 2017 zusammen mit angrenzenden Gebieten unter Naturschutz gestellt wurde ("[[Wiesen am Layenhof – Ober-Olmer Wald]]").
[[Datei:Diedenbergen, Ortsansicht.jpg|mini|400px|Blick auf Diedenbergen von Südwesten von der [[Bundesautobahn 3|A 3]] aus. Im Vordergrund ist die [[Bundesautobahn 66|A 66]] mit der Anschlussstelle Hofheim am Taunus erkennbar.]]


Zu Ober-Olm gehören auch die [[Wohnplatz|Wohnplätze]] Am Wald, Erlenhof, Staarbergerhof und Wiesenmühle.
Diedenbergen liegt auf einer Südabdachung des [[Vordertaunus]] direkt unter dem Waldrand und mit einer Höhe von 190 Meter hoch über der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]]. Wegen dieser exponierten Hanglage ist Diedenbergen schon von Weitem zu sehen.
<ref>[http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/berichte/A1132_201001_ur_G.pdf Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile 2010], Seite 106 (PDF; 2,16&nbsp;MB)</ref>


=== Nachbarorte ===
Diedenbergen liegt dort, wo eine alte [[Römerstraße]] auf dem schnurgeraden Weg von [[Mainz-Kastel]] in die [[Wetterau]] einen [[Taunus]]ausläufer überwinden muss und ihre Scheitelhöhe erreicht. Im Mittelalter war diese ''Steinerne Straße'' als [[Elisabethenstraße]] bekannt. In Diedenbergen trägt sie den Namen ''Casteller Straße'' und ist noch immer die wichtigste [[Hauptstraße (allgemein)|Hauptverkehrsstraße]] des Ortes.
Nachbarorte sind [[Mainz-Layenhof]], [[Mainz-Finthen]], [[Mainz-Drais]], [[Mainz-Lerchenberg]], [[Mainz-Marienborn]], [[Klein-Winternheim]], sowie die Gemeinden [[Nieder-Olm]] und [[Essenheim]].


=== Klima ===
Umgeben ist Diedenbergen im Westen, Norden und Osten von den Hofheimer Stadtteilen [[Wallau (Hofheim am Taunus)|Wallau]], [[Langenhain (Taunus)|Langenhain]] und [[Marxheim (Taunus)|Marxheim]]. Im Süden grenzt die Gemarkung an den [[Hochheim am Main|Hochheimer]] Stadtteil [[Massenheim (Hochheim am Main)|Massenheim]] und an den [[Flörsheim am Main|Flörsheimer]] Stadtteil [[Weilbach (Flörsheim)|Weilbach]].
Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 620&nbsp;mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten [[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Werte]]. An 25 % der Messstationen des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Mai. Im Mai fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 23 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche [[:Datei:OBER OLM nieder.svg|Schwankungen]] registriert.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Funde in der Gemarkung aus dem 4. Jahrtausend v.&nbsp;Chr. stellen erste Nachweise der Besiedlung dar. Im Jahr 97 ließ Konsul [[Aulus Didius Gallus Fabricius Veiento|Veiento]] bei seinem Klein-Winternheimer Besitz, einer reich ausgestatteten Römersiedlung, in der Ober-Olmer Flur „Villenkeller“ der Göttin [[Nemetona]] einen Tempel errichten. Der Ort Ober-Olm selbst entstand im 6. Jahrhundert als eine fränkische Gründung und wurde im Jahr 994 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name „Ulmena Superior“ von 1190 wurde früher mit [[Ulme]]n in Verbindung gebracht, die Baumnamen wurden aber erst im 12. Jahrhundert aus dem Lateinischen ins Deutsche übernommen. Die Bildung des Ortsnamens „Ulm“ und einer Endung „ena“ ist typisch für einen Bachnamen, und diese sind sehr häufig auch als Siedlungsnamen verwendet worden. Es ist anzunehmen, dass „Ulmena“ der Name war, den die germanischen Siedler zwischen Ober-Olm und Nieder-Olm der Selz gegeben haben. Die verbliebene römische Bevölkerung benutzte für den Bach noch den Namen „Salusia“, der sich schließlich auch durchsetzte. „Ulmena“ blieb aber als Ortsnamen an den beiden „Olm“ hängen, „Ulmena Superior“ für Ober-Olm.
Die erste bis heute überlieferte Erwähnung Diedenbergens geschah 1366 in einer Eigentumsbeschreibung von Grundstücken, die u.&nbsp;a. am ''Dydenberger Weg'' lagen. Die benachbarten, älteren Orte [[Hartbach (Wüstung)|Hartbach]] und [[Oberweilbach (Wüstung)|Oberweilbach]] fielen im 15. bzw. 16. Jahrhundert wüst und Teil der Gemarkung Diedenbergens.


1582, 1603 und 1857 wurde der Ort durch verheerende Brände zerstört.
Jahrhundertelang war Diedenbergen Teil des protestantischen [[Ländchen (Hessen)|Ländchens]] und gehörte zur Zeit des [[Herzogtum Nassau|Herzogtums Nassau]] zum [[Amt Hochheim]].


Ober-Olm gehört seit 1972 zur [[Verbandsgemeinde Nieder-Olm]].
Der Ortsmittelpunkt ist die evangelische [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]]. Eine Kirche in Diedenbergen wurde 1591 erstmals als Filialkirche von Marxheim erwähnt. 1754 bis 1756 ließ Landgraf [[Ludwig VIII. (Hessen-Darmstadt)|Ludwig VIII.]] von [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]] eine neue Kirche errichten. Angeblich ist ihr Turm bei gutem Wetter von [[Darmstadt]] aus sichtbar.


Viele Stifte und Klöster hatten Landgüter im Ort, so unter anderen [[Kloster Eberbach]], sowie die Mainzer [[Kloster Dalheim (Mainz)|Klöster Maria Dalheim]], Dominikaner und [[Kartäuserkloster Mainz|Kartause]], die [[Weißfrauen]] in Mainz und das Allerheiligenkloster in Wesel. Weiterhin das [[Mainzer Domkapitel]], die Stifte [[Kloster Ravengiersburg|Ravengiersburg]], [[St.-Johannis-Kirche (Mainz)|St. Johannes]], [[St. Stephan (Mainz)|St. Stephan]], [[St. Maria ad Gradus (Mainz)|Mariengreden]], [[Stift St. Victor vor Mainz|St. Viktor]] und [[St. Peter (Mainz)|St. Peter]].
Zwischen 1882 und 1950 wurde das Bergwerk [[Grube Franz]] an der Marxheimer Straße betrieben.


== Politik ==
Am 1. April 1972 wurde Diedenbergen in die Stadt Hofheim am Taunus eingegliedert.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart und Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 370}}</ref>
=== Gemeinderat ===

[[Datei:Ober-Olm Rathaus-2017.jpg|mini|Rathaus]]
=== Territorialgeschichte und Verwaltung ===
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] in Ober-Olm besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2014|Kommunalwahl am 25. Mai 2014]] in einer [[Kommunalwahlrecht (Rheinland-Pfalz)#PV|personalisierten Verhältniswahl]] gewählt wurden, und der [[ehrenamt]]lichen [[Ortsbürgermeisterin]] als Vorsitzender.
Die folgende Liste zeigt die [[Territorium|Territorien]] bzw. Verwaltungseinheiten denen Diedenbergen unterstand im Überblick:<ref name="lagis" /><ref>[http://www.verwaltungsgeschichte.de/land_hessen.html Verwaltungsgeschichte Land Hessen] bei M. Rademacher, ''Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990''</ref>
* Ende 12. Jahrhundert: [[Heiliges Römisches Reich]], [[Herrschaft Eppstein]], [[Amt Eppstein]]
* ab 1492: Heiliges Römisches Reich, [[Landgrafschaft Hessen]], Amt Eppstein
* ab 1567: Heiliges Römisches Reich, [[Hessen-Marburg|Landgrafschaft Hessen-Marburg]], Amt Eppstein
* 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] und [[Landgrafschaft Hessen-Kassel]] ([[Hessenkrieg]]), Amt Eppstein
* ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, (<abbr title="Oberfürstentum Hessen (Regierung zu Gießen)">Regierungsbezirk Gießen</abbr>,) Amt Eppstein
* ab 1643: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Regierungsbezirk Gießen, [[Ländchen (Hessen)|Amt Wallau]]
* ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum [[Nassau-Usingen]], Amt Wallau
* ab 1806: [[Herzogtum Nassau]], Amt Wallau
* ab 1817: [[Deutscher Bund]], Herzogtum Nassau, [[Amt Hochheim]]
* ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, [[Kreisamt Höchst]]
* ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Hochheim
* ab 1867: [[Norddeutscher Bund]], [[Königreich Preußen]], [[Verwaltungsgliederung Preußens|Provinz]] [[Hessen-Nassau]], [[Regierungsbezirk Wiesbaden]], [[Mainkreis (Hessen)|Mainkreis]]
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Mainkreis
* ab 1886: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, [[Landkreis Wiesbaden|Kreis Wiesbaden]]
* ab 1918: Deutsches Reich, [[Freistaat Preußen]], Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wiesbaden
* ab 1928: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, [[Main-Taunus-Kreis]]
* ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Nassau]], Main-Taunus-Kreis
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]], [[Groß-Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], [[Hessen|Land Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
* ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Main-Taunus-Kreis
* am 1. April 1972 wurde Diedenbergen in die Stadt Hofheim am Taunus als Stadtteil eingegliedert


Die Sitzverteilung im Gemeinderat:<ref>[http://www.wahlen.rlp.de/kw/wahlen/2014/gemeinderatswahlen/ergebnisse/3390604700.html Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen]</ref>
=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="wikitable" style="text-align:center; width:400px;"
Belegte Einwohnerzahlen bis 1987 sind:<ref name="lagis" />
{| class="toptextcells"
| •&nbsp;1457: || 23 Häuser
|-
|-
! Wahl || [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || [[Wählergruppe|FWG]] || Gesamt
| •&nbsp;1492: || 32 Häuser
|-
|-
| 2014 || 7 || 7 || 1 || 5 || 20 Sitze
| •&nbsp;1564: || 54 Familien
|-
|-
| 2009 || 8 || 7 || 2 || 3 || 20 Sitze
| •&nbsp;1592: || 51 [[Hausgesess]]e
|-
|-
| 2004 || 8 || 8 || 1 || 3 || 20 Sitze
| •&nbsp;1610: || 64 Haushalte
|-
| •&nbsp;1630: || 39 Männer, 4 Witwen und 4 Vormundschaften (1618 bis 1648: [[Dreißigjähriger Krieg]])
|-
| •&nbsp;1636: || 19 Haushalte
|-
| •&nbsp;1637: || 11 Haushalte
|-
| •&nbsp;1656: || 26 Steuerpflichtige
|-
| •&nbsp;1699: || 235 Einwohner ohne nicht-konfirmierte Kinder
|-
| •&nbsp;1758: || 92 Hofbesitzer
|}
|}
* <small>FWG = Freie Wählergruppe Ober-Olm e.&nbsp;V.</small>
{{LAGIS Einwohner Diagramm|Name=Diedenbergen|width=450|float=none|maxEinwohner=2200
|586|643|677|690|644|671|666|707|811|809|930|975|1066|1127|1424|1542|1658|1780|2171
|vor1834=(1775,437)(1817,551)
|nach1967=(1970,2504)(1987,3026)
|quelle=<ref name="lagis" />
}}


=== Bürgermeister ===
Im Dezember 2002 hatten in Diedenbergen 3.916 Einwohner ihren Erstwohnsitz, mit Zweitwohnsitz waren es 4.159.<ref>[http://www.diedenbergen.de/main.htm Private Webseite zum Ort]</ref>
Ortsbürgermeisterin ist Doris Leininger-Rill (FWG) seit 9. Juli 2014.


Historisch waren folgende Personen Bürgermeister:
==== Religionszugehörigkeit ====
<div style="{{Spaltenbreite|15em|3}}">
&nbsp;<small>Quelle: Historisches Ortslexikon<ref name="lagis" /></small>
* Jakob Limberger (1771–1793)
{| class="toptextcells"
* Heinrich Schreiber (1793)
| •&nbsp;1885: || 758 evangelische (= 93,46 %), 35 katholische (= 4,32 %), 18 jüdische (= 2,22 %) Einwohner
* Peter Metzler (1793–1797)
|-
* Heinrich Schreiber (1797–1809)
| •&nbsp;1961: || 1305 evangelische (= 73,31 %), 457 katholische (= 25,67 %) Einwohner
* Anton Müller (1809–1813)
|}
* Peter Darmstadt (1813–1826)
* Bernhard Hembes (1827–1835)<!--Das ist der gleichnamige Vater des nach-nachfolgenden-->
* Velten Schreiber (1835–1848)
* [[Bernhard Hembes]] (1849–1868)
* Peter Kissel (1868–1880)
* Johann André (1880–1897)
* Friedrich Johann Kissel (1897–1910)
* Karl Wohmann (1910–1919)
* Karl Bär II. (1920–1929)
* Johann Metzler III. (1930–1936)
* Karl Heinrich Bär (1936–1945)
* Johann Metzler III. (1945–1946)
* Nikolaus Schmitt II. (1946–1947)
* Franz Nikolaus Becker (1947–1968) (Ehrenbürger der Gemeinde Ober-Olm)
* Heinz Herbst (1969–1974)
* Karl Michael Wohmann (1974–1984)
* Heribert Schmitt, SPD (1984–2014)<ref>[http://www.ober-olm.de/index.php/gemeinde/chronik-von-ober-olm?showall=&start=5 Seite der Gemeinde Ober-Olm]</ref>
</div>
<!-- === Wappen === -->


=== Gemeindepartnerschaften ===
== Politik ==
* [[Ramonchamp]], [[Frankreich]]
=== Ortsbeirat ===
* [[Schloßvippach]], [[Thüringen]]
[[Datei:Diedenbergen altes Rathaus 20110811.jpg|miniatur|Blick von der Weilbacher Straße auf das alte Rathaus]]
Im Ortsbeirat Hofheim-Diedenbergen sind nach den [[Kommunalwahlen in Hessen 2016]] die neun Sitze wie folgt verteilt:<ref>{{Internetquelle|zugriff=2016-12-05|url=http://www.hofheim.de/rathaus/Wahlen/Kommunalwahl_2016/ergebnisse_40552.php|titel=Ortsbeiratswahl 2016|hrsg=Stadt Hofheim am Taunus| archiv-url=https://archive.is/1VguC| archiv-datum=2016-12-14}}</ref>
{| class="wikitable"
|-
! Partei !! Sitze !! Ergebnis
|-
| CDU || 3 || 32,7 %
|-
| SPD || 3 || 28,2 %
|-
| Grüne || 1 || 13,2 %
|-
| FWG || 2 || 25,9 %
|}


Gemeindefreundschaften werden unterhalten mit
Ortsvorsteher:
* [[Bobrowice]], [[Polen]]
Klaus Ernst (SPD)<ref>{{Internetquelle|zugriff=2017-03-28|url=http://www.sitzungsdienst-hofheim.de/bi/au020.asp?AULFDNR=5&altoption=Aussch%FCsse/Ortsbeir%E4te| titel=Ortsbeirat Hofheim-Diedenbergen|hrsg=Stadt Hofheim am Taunus}}</ref>
* [[Bruck in der Oberpfalz]], [[Bayern]]
* Seebach, [[Baden-Württemberg]]
* [[Seiffen/Erzgeb.]], [[Sachsen]]
* [[Wolfsegg am Hausruck]], [[Österreich]]


=== Wappen ===
== Sehenswürdigkeiten ==
* Martinskirche mit dem Turm aus [[Karolinger|karolingischer]] Zeit und der Statue des [[Urban von Langres|St. Urban]] aus dem 16. Jahrhundert
Am 21. Juli 1971 wurde der Gemeinde Diedenbergen ein Wappen mit folgender [[Blasonierung]] verliehen: ''In von Blau und Silber schräglinks geteiltem Schild oben ein von Rot und Silber sechsmal geteilter wachsender Löwe, unten eine schräggestellte blaue Wolfsangel.''<ref>[http://starweb.hessen.de/cache/STANZ/1971/00032.pdf Genehmigung eines Wappens durch den Hessischen Minister des Innern vom 21. Juli 1971 (StAnz. S. 1293)] Seite 5 der PDF-Datei 5,5 MB</ref>
* Jagdschloss der Mainzer Kurfürsten (Altes Forsthaus) von 1764
* [[Ober-Olmer Wald]], ein 335 Hektar großes Naherholungs- und Naturschutzgebiet
* Valentinskapelle mit ihrem [[Rokoko]]altar, die malerisch am Rande der Weinberge liegt
* Eine das Ortsbild prägende mächtige [[Ulme]] von circa 1745<ref>http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/vg-nieder-olm/ober-olm/alte-ulme-kehrt-als-denkmal-nach-ober-olm-zurueck_17769684.htm</ref>, die 1985 dem [[Ulmensterben]] zum Opfer fiel und bis zum Stamm abgetragen werden musste. 2009 musste auch der Stamm gefällt werden, von dem ein Teil heute als Denkmal gezeigt wird.
* Saniertes Rathaus aus dem Jahr 1550, Aufstockung 1721/22.


== Fotogalerie ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
<gallery>
[[Datei:Diedenbergen evangelische Kirche 20110811.jpg|mini|Evangelische Kirche Diedenbergen]]
Ober-Olm mit Kirch- und Funkturn 2017.jpg|Ober-Olm, mit Kirch- und Funkturm
Ober-Olm Katholische Kirche St.Martin - 2017.jpg|Katholische Kirche St. Martin
Ober-Olm Jagdschloss 20100624.jpg|Jagdschloss der Mainzer Kurfürsten
Ober-Olm Martinsplatz mit Rathaus und altem Schulhaus.jpg|Martinsplatz mit Rathaus und altem Schulhaus
Ober-Olm Altes Schulhaus 20100618.jpg|Altes Schulhaus
Katholische St. Valentinus-Kapelle Ober-Olm.jpg|St. Valentinus-Kapelle
Napoleonstein (2017).jpg|Napoleonstein auf dem Friedhof
Ober-Olm Denkmalzone Ortskern Kriegerdenkmal 1939-45.JPG|Kriegerdenkmal zum Zweiten Weltkrieg
Denkmalzone Jüdischer Friedhof Ober-Olm - 3.JPG|Jüdischer Friedhof
Ober-Olm Ulmen-Denkmal 03.jpg|„Torso der Alten Ulme“ als Denkmal
Ober-Olm Kunstobjekt zur ALTEN ULME (2017).jpg|Zeittafel zur rheinhessischen Geschichte
Ober-Olm ND-7339-020 Winterlinden Friedhof.JPG|Naturdenkmal: Baumgruppen auf dem Friedhof
Ober-Olmer-Wald-15-Totale-mit seitlicher Sonne.jpg|Ober-Olmer Wald, Blick vom „Hügel der Freundschaft“
</gallery>


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Bauwerke ===
=== Verkehr ===
* Der städtische [[Weinberg]] am Wickerer Berg knüpft an die alte Weinanbautradition Diedenbergens an. Auf einem ganzjährigen Weinlehrpfad kann man mehr über diese Tradition erfahren.
* Die [[Bundesautobahn 63]] wird nach etwa drei Kilometern erreicht.
* Als sehenswert gilt auch die Rokoko-[[Orgel]] des renommierten Orgelbauers [[Johann Conrad Bürgy]] (1721–1792), die in der [[Evangelische Kirche Diedenbergen|evangelischen Kirche]] zu finden ist.
* Der Bahnhof Klein Winternheim-Ober-Olm der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] befindet sich im benachbarten [[Klein-Winternheim]] (Siehe [[Bahnstrecke Alzey–Mainz]]).
* In der Philipp-Keim-Straße 7 steht das Wohn- und Sterbehaus des blinden Sängers [[Philipp Keim]] (1804–1884), der mit seiner [[Drehorgel]] und in der Begleitung seiner Frau Lisbeth durch das Nassauer Land zog und Neuigkeiten in Liedform an das Volk weitergab.
* Stadtbusverbindung nach Mainz (Linie 54 in die Innenstadt und Linie 66 bis Mainz-Lerchenberg) und Busverbindungen der ORN (Regionallinie 650) in das rheinhessische Umland sowie abends in die Stadt Mainz und zurück bis nach Mitternacht.


=== Vereine ===
=== Telekommunikation ===
[[Fernmeldeturm Ober-Olm]]: 1966 erbauter, 70,35 Meter hoher [[Fernmeldeturm]] der Deutschen Telekom (Spitznamen: „Olmi“, „Ober-Olmer Spargel“, „Fernsehturm“) bei {{Coordinate| text=/| NS=49/56/31/N| EW=8/10/16/E| type=landmark| region=DE-RP| name=Fernsehturm}}.
* Turnverein Diedenbergen 1886 e.&nbsp;V.
1990 wurde der Fernmeldeturm um 38 Meter aufgestockt. Er ist jetzt 108,35 Meter hoch.
* MGV Frohsinn
* [[Deutscher Gymnastikbund]] DGymB e.V.
* SG Nassau Diedenbergen 1921 e.&nbsp;V.
* Freiwillige Feuerwehr Diedenbergen
* [[MSC Diedenbergen]]
* SV 1958 Diedenbergen e.&nbsp;V.
* Tennisclub Diedenbergen 71 e.&nbsp;V.
* Diedenberger Heimatgeschichtsverein
* Frankfurter Verein für Luftfahrt von 1908 e.&nbsp;V. - Modellflugsparte
* Reitsportgruppe Roßhof
* NABU Ortsgruppe Diedenbergen
* Deutsches Rotes Kreuz
* Verein für Deutsche Schäferhunde
* Frauenchor Viva La Musica
* Kulturverein Diedenbergen
* Mary Popins e.&nbsp;V.
* Historische Landmaschinen Diedenbergen
* Magic Dragon Dancers
* Schützenverein 1958 e. V. Diedenbergen
* Narrengilde Diedenbergen 2011 e.V.


=== Öffentliche Einrichtungen ===
== Verkehr ==
* Rathaus, Kirchgasse 7
Diedenbergen liegt verkehrsgünstig in der Nähe des [[Wiesbadener Kreuz]]es und ist mit der ''Anschlussstelle Diedenbergen'' an die [[Bundesautobahn 66]] ([[Wiesbaden]] - [[Frankfurt am Main]]) angebunden und damit auch an die [[Bundesautobahn 3]] ([[Köln]] - [[Frankfurter Kreuz]]).
* Gemeindebücherei in der Alten Schule
* Ulmenhalle, Mehrzweckhalle, Essenheimer Straße 17a
* Sportanlage mit Kunstrasen-Fußballspielfeld und wettkampftaugliche Leichtathletikanlagen, Am Sportplatz
* Kindergarten Abenteuerland, Pfannenstiel 36
* Kindertagesstätte St. Elisabeth, Essenheimer Straße 17


=== Bildung ===
Die Landstraße&nbsp;3264 führt von der Anschlussstelle Diedenbergen der A&nbsp;66 in nordöstlicher Richtung auf der Trasse der alten Römerstraße hinauf nach Diedenbergen und von hier wieder bergab nach Marxheim zur Einmündung in die [[Bundesstraße 519]]. Die Kreisstraße&nbsp;785 zweigt unter Umgehung der Ortslage westlich von Diedenbergen von der L&nbsp;3264 nach Westen in Richtung Wallau ab und ist ein Hauptzubringer für das ''Gewerbegebiet Wallau Ost'' zur Autobahn. Die Kreisstraße&nbsp;787 zweigt in der Ortsmitte nach Norden von der L&nbsp;3264 ab und führt bergauf nach Langenhain.
* Grundschule Ober-Olm, Schulstraße, Träger: Verbandsgemeinde Nieder-Olm
* Kreisvolkshochschule (KVHS), Zweigstelle Ober-Olm, Schulstraße 2


=== Verlagswesen ===
[[ÖPNV]] innerhalb des [[Rhein-Main-Verkehrsverbund|RMV]] besteht mit Buslinien nach Hofheim und nach Wiesbaden.
In Ober-Olm wird die einzige im [[Pennsylvania Dutch (Sprache)|pennsylvaniadeutschen]] Dialekt geschriebene Zeitschrift [[Hiwwe wie Driwwe]] herausgegeben. Im Ort befindet sich auch die Geschäftsstelle des [[Deutsch-Pennsylvanischer Arbeitskreis|Deutsch-Pennsylvanischen Arbeitskreises e.V.]]


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
* [[Margit Sponheimer]] (* 1943), Sängerin und Schauspielerin, lebt in Ober-Olm
* [[Alexander Schur]] (* 1971), Fußballspieler ([[Eintracht Frankfurt]])
* [[Roger Kesternich]], Taekwondo-Weltmeister 2012 (Disziplin [[Poomse|Poomsae]])<ref>http://www.aitasports.de/component/tortags/tag/Weltmeisterschaft</ref>
* [[Maurice Wiese]] (* 1995 in Diedenbergen), erster [[Slackline]]-Weltmeister

* [[Christof Babatz]] (* 1974), Fußballspieler ([[1. FSV Mainz 05]])
=== Ehrenbürger ===
* Franz Nikolaus Becker
* Pfarrer Henri Thiebaut, Ramonchamp


== Literatur ==
== Literatur ==
* Heribert Schmitt et al.: ''Das Dorf, in dem wir leben, Ober-Olm.'' Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 978-3-89264-913-7
* Wolfgang Gabriel: ''Diedenbergen - ein Ort im Ländchen. [[Ortsfamilienbuch]] von 1640 bis 1900''. Plaidt: Cardamina-Verlag 2014, ISBN 978-3-86424-135-2; Rezension [http://www.dagv.org/?Service___OFB-Rezensionen___Diedenbergen]
* Maria Regina Kaiser: ''Die Trommeln der Freiheit'' Roman, 1848 – Märzrevolution in Mainz, 1998, ISBN 3-00-003678-4
* {{HessBib PPN|116315652}}
* {{RPB ORT|nr=o33906047}}

== Siehe auch ==
* [[Liste der Kulturdenkmäler in Ober-Olm]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat|3=S}}
* [http://www.ober-olm.de/ Ortsgemeinde Ober-Olm]
* [http://www.hofheim.de/tourismus/Stadtportrait/Stadtteil_Diedenbergen/ ''Diedenbergen''] auf der Website der Stadt [[Hofheim am Taunus]]
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Hofheim am Taunus]]
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Version vom 22. Mai 2018, 19:34 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Ober-Olm
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Ober-Olm hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 8° 11′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 8° 11′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Nieder-Olm
Höhe: 151 m ü. NHN
Fläche: 17,08 km2
Einwohner: 4541 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 266 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55270
Vorwahl: 06136
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 047
Adresse der Verbandsverwaltung: Pariser Straße 110
55268 Nieder-Olm
Website: www.ober-olm.de
Ortsbürgermeisterin: Doris Leininger-Rill
Lage der Ortsgemeinde Ober-Olm im Landkreis Mainz-Bingen
KarteBreitscheid (Hunsrück)BacharachManubachOberdiebachOberheimbachNiederheimbachWeiler bei BingenTrechtingshausenWaldalgesheimMünster-SarmsheimBingen am RheinIngelheim am RheinBudenheimGrolsheimGensingenHorrweilerAspisheimWelgesheimZotzenheimBadenheimSprendlingenSankt Johann (Rheinhessen)Wolfsheim (Gemeinde)OckenheimGau-AlgesheimAppenheimNieder-HilbersheimBubenheim (Rheinhessen)Ober-HilbersheimEngelstadtSchwabenheim an der SelzJugenheim in RheinhessenStadecken-ElsheimEssenheimOber-OlmKlein-WinternheimNieder-OlmSörgenlochZornheimBodenheimGau-BischofsheimHarxheimNackenheimLörzweilerMommenheim (Rheinhessen)HahnheimSelzenNiersteinOppenheimDienheimDexheimDalheim (Rheinhessen)KöngernheimFriesenheim (Rheinhessen)UndenheimUelversheimUelversheimLudwigshöheGuntersblumWeinolsheimDolgesheimEimsheimHillesheim (Rheinhessen)WintersheimDorn-DürkheimRhein-Lahn-KreisHessenMainzRhein-Hunsrück-KreisLandkreis Bad KreuznachDonnersbergkreisLandkreis Alzey-Worms
Karte

Ober-Olm ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Ober-Olm gehört der Verbandsgemeinde Nieder-Olm an.

Geographie

Ober-Olm liegt in Rheinhessen, knapp 7 Kilometer südsüdwestlich der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Nördlich der Gemeinde befindet sich der Ober-Olmer Wald, der 2017 zusammen mit angrenzenden Gebieten unter Naturschutz gestellt wurde ("Wiesen am Layenhof – Ober-Olmer Wald").

Zu Ober-Olm gehören auch die Wohnplätze Am Wald, Erlenhof, Staarbergerhof und Wiesenmühle. [2]

Nachbarorte

Nachbarorte sind Mainz-Layenhof, Mainz-Finthen, Mainz-Drais, Mainz-Lerchenberg, Mainz-Marienborn, Klein-Winternheim, sowie die Gemeinden Nieder-Olm und Essenheim.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 620 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 25 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Mai. Im Mai fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 23 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Funde in der Gemarkung aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. stellen erste Nachweise der Besiedlung dar. Im Jahr 97 ließ Konsul Veiento bei seinem Klein-Winternheimer Besitz, einer reich ausgestatteten Römersiedlung, in der Ober-Olmer Flur „Villenkeller“ der Göttin Nemetona einen Tempel errichten. Der Ort Ober-Olm selbst entstand im 6. Jahrhundert als eine fränkische Gründung und wurde im Jahr 994 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name „Ulmena Superior“ von 1190 wurde früher mit Ulmen in Verbindung gebracht, die Baumnamen wurden aber erst im 12. Jahrhundert aus dem Lateinischen ins Deutsche übernommen. Die Bildung des Ortsnamens „Ulm“ und einer Endung „ena“ ist typisch für einen Bachnamen, und diese sind sehr häufig auch als Siedlungsnamen verwendet worden. Es ist anzunehmen, dass „Ulmena“ der Name war, den die germanischen Siedler zwischen Ober-Olm und Nieder-Olm der Selz gegeben haben. Die verbliebene römische Bevölkerung benutzte für den Bach noch den Namen „Salusia“, der sich schließlich auch durchsetzte. „Ulmena“ blieb aber als Ortsnamen an den beiden „Olm“ hängen, „Ulmena Superior“ für Ober-Olm.

1582, 1603 und 1857 wurde der Ort durch verheerende Brände zerstört.

Ober-Olm gehört seit 1972 zur Verbandsgemeinde Nieder-Olm.

Viele Stifte und Klöster hatten Landgüter im Ort, so unter anderen Kloster Eberbach, sowie die Mainzer Klöster Maria Dalheim, Dominikaner und Kartause, die Weißfrauen in Mainz und das Allerheiligenkloster in Wesel. Weiterhin das Mainzer Domkapitel, die Stifte Ravengiersburg, St. Johannes, St. Stephan, Mariengreden, St. Viktor und St. Peter.

Politik

Gemeinderat

Rathaus

Der Gemeinderat in Ober-Olm besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[3]

Wahl SPD CDU FDP FWG Gesamt
2014 7 7 1 5 20 Sitze
2009 8 7 2 3 20 Sitze
2004 8 8 1 3 20 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Ober-Olm e. V.

Bürgermeister

Ortsbürgermeisterin ist Doris Leininger-Rill (FWG) seit 9. Juli 2014.

Historisch waren folgende Personen Bürgermeister:

  • Jakob Limberger (1771–1793)
  • Heinrich Schreiber (1793)
  • Peter Metzler (1793–1797)
  • Heinrich Schreiber (1797–1809)
  • Anton Müller (1809–1813)
  • Peter Darmstadt (1813–1826)
  • Bernhard Hembes (1827–1835)
  • Velten Schreiber (1835–1848)
  • Bernhard Hembes (1849–1868)
  • Peter Kissel (1868–1880)
  • Johann André (1880–1897)
  • Friedrich Johann Kissel (1897–1910)
  • Karl Wohmann (1910–1919)
  • Karl Bär II. (1920–1929)
  • Johann Metzler III. (1930–1936)
  • Karl Heinrich Bär (1936–1945)
  • Johann Metzler III. (1945–1946)
  • Nikolaus Schmitt II. (1946–1947)
  • Franz Nikolaus Becker (1947–1968) (Ehrenbürger der Gemeinde Ober-Olm)
  • Heinz Herbst (1969–1974)
  • Karl Michael Wohmann (1974–1984)
  • Heribert Schmitt, SPD (1984–2014)[4]

Gemeindepartnerschaften

Gemeindefreundschaften werden unterhalten mit

Sehenswürdigkeiten

  • Martinskirche mit dem Turm aus karolingischer Zeit und der Statue des St. Urban aus dem 16. Jahrhundert
  • Jagdschloss der Mainzer Kurfürsten (Altes Forsthaus) von 1764
  • Ober-Olmer Wald, ein 335 Hektar großes Naherholungs- und Naturschutzgebiet
  • Valentinskapelle mit ihrem Rokokoaltar, die malerisch am Rande der Weinberge liegt
  • Eine das Ortsbild prägende mächtige Ulme von circa 1745[5], die 1985 dem Ulmensterben zum Opfer fiel und bis zum Stamm abgetragen werden musste. 2009 musste auch der Stamm gefällt werden, von dem ein Teil heute als Denkmal gezeigt wird.
  • Saniertes Rathaus aus dem Jahr 1550, Aufstockung 1721/22.

Fotogalerie

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Die Bundesautobahn 63 wird nach etwa drei Kilometern erreicht.
  • Der Bahnhof Klein Winternheim-Ober-Olm der Deutschen Bahn befindet sich im benachbarten Klein-Winternheim (Siehe Bahnstrecke Alzey–Mainz).
  • Stadtbusverbindung nach Mainz (Linie 54 in die Innenstadt und Linie 66 bis Mainz-Lerchenberg) und Busverbindungen der ORN (Regionallinie 650) in das rheinhessische Umland sowie abends in die Stadt Mainz und zurück bis nach Mitternacht.

Telekommunikation

Fernmeldeturm Ober-Olm: 1966 erbauter, 70,35 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom (Spitznamen: „Olmi“, „Ober-Olmer Spargel“, „Fernsehturm“) bei 49° 56′ 31″ N, 8° 10′ 16″ O. 1990 wurde der Fernmeldeturm um 38 Meter aufgestockt. Er ist jetzt 108,35 Meter hoch.

Öffentliche Einrichtungen

  • Rathaus, Kirchgasse 7
  • Gemeindebücherei in der Alten Schule
  • Ulmenhalle, Mehrzweckhalle, Essenheimer Straße 17a
  • Sportanlage mit Kunstrasen-Fußballspielfeld und wettkampftaugliche Leichtathletikanlagen, Am Sportplatz
  • Kindergarten Abenteuerland, Pfannenstiel 36
  • Kindertagesstätte St. Elisabeth, Essenheimer Straße 17

Bildung

  • Grundschule Ober-Olm, Schulstraße, Träger: Verbandsgemeinde Nieder-Olm
  • Kreisvolkshochschule (KVHS), Zweigstelle Ober-Olm, Schulstraße 2

Verlagswesen

In Ober-Olm wird die einzige im pennsylvaniadeutschen Dialekt geschriebene Zeitschrift Hiwwe wie Driwwe herausgegeben. Im Ort befindet sich auch die Geschäftsstelle des Deutsch-Pennsylvanischen Arbeitskreises e.V.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Franz Nikolaus Becker
  • Pfarrer Henri Thiebaut, Ramonchamp

Literatur

  • Heribert Schmitt et al.: Das Dorf, in dem wir leben, Ober-Olm. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 978-3-89264-913-7
  • Maria Regina Kaiser: Die Trommeln der Freiheit Roman, 1848 – Märzrevolution in Mainz, 1998, ISBN 3-00-003678-4
  • Literatur über Ober-Olm in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie

Siehe auch

Commons: Ober-Olm – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile 2010, Seite 106 (PDF; 2,16 MB)
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  4. Seite der Gemeinde Ober-Olm
  5. http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/vg-nieder-olm/ober-olm/alte-ulme-kehrt-als-denkmal-nach-ober-olm-zurueck_17769684.htm
  6. http://www.aitasports.de/component/tortags/tag/Weltmeisterschaft