Bahnstrecke Lünen Preußen–Münster und Solosonate für Violine (Bartók): Unterschied zwischen den Seiten
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Die '''Solosonate für Violine''' von '''[[Béla Bartók]]''', [[Szőllősy-Verzeichnis|Sz 117]], ist das letzte [[Kammermusik von Béla Bartók|Kammermusikwerk]] des ungarischen Komponisten. Sie wurde am 26. November 1944 in [[New York City|New York]] durch [[Yehudi Menuhin]] uraufgeführt. Das Werk enthält vier Sätze: |
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# ''Tempo di ciaconna'' |
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Die '''Bahnstrecke Preußen–Münster''' ist eine gut 45 Kilometer lange, [[Oberleitung|elektrifizierte]] und fast vollständig [[Mehrgleisigkeit|eingleisige]] [[Hauptbahn]] in [[Nordrhein-Westfalen]] vom [[Bahnhof Preußen]] über [[Lünen Hauptbahnhof|Lünen]] und [[Werne]] nach [[Münster (Westfalen) Hauptbahnhof|Münster]]. |
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# ''Fuga'' |
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# ''Melodia'' |
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== Allgemeines == |
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Menuhin und Bartók waren einander erstmals im November 1943 in der New Yorker [[Carnegie Hall]] begegnet. Anlass dazu war ein [[Rezital]] Menuhins mit dem Pianisten [[Adolph Baller]], unter anderem mit Bartóks Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 auf dem Programm. Daraufhin bestellte Menuhin bei Bartók eine Violin-Solosonate, die der Komponist von Februar bis März 1944 niederschrieb und bei deren Uraufführung im November 1944 in der Carnegie Hall anwesend war. Menuhin war auf den ersten Blick von der Sonate nicht voll überzeugt und hielt sie zunächst für beinahe unspielbar, änderte aber nach genauerem Studium des Stücks seine Meinung und bezeichnete es als die wichtigste Komposition für Solovioline seit [[Johann Sebastian Bach|Bach]]. |
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Das Werk ist denn auch offensichtlich eine [[Hommage]] an Bach, insbesondere an seine viersätzige [[Sonaten und Partiten für Violine solo#Sonate III C-Dur, BWV 1005|Sonate in C-Dur]] BWV 1005. Der erste Satz verwendet [[Barockmusik|barocke]] [[Imitation (Musik)|Imitationstechnik]]. Dies gilt auch für den zweiten Satz, eine vierstimmige [[Fuge (Musik)|Fuge]], in deren [[Chromatik|chromatischem]] Thema sich große und kleine [[Terz (Musik)|Terzen]] abwechseln. Das Presto-Finale ist bedeutsam durch seine Einführung langer Passagen von [[Viertelton-Musik|Vierteltönen]] und einige Hinweise auf Dritteltöne. Die postume Ausgabe Menuhins enthält jedoch nur Bartóks Alternativversionen mit [[Halbton|Halbtönen]].<ref>[[Grove Dictionary of Music and Musicians]]: Bartók, Béla, §7: 1940–45. Second Edition, Band 2, S. 806.</ref> |
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Die Bahnstrecke wurde von der [[Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft|Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft]] gebaut, um eine möglichst direkte Verbindung der beiden westfälischen Großstädte Dortmund und Münster zu erreichen. Dazu wurde beginnend am Bahnhof Preußen an der bereits bestehenden [[Bahnstrecke Dortmund–Enschede]] eine neue Strecke nach Münster gebaut, die am 18. Oktober 1928 eröffnet wurde. |
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== Die einzelnen Sätze == |
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Der Bahnhof Preußen erhielt seinen Namen von der dort Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts angesiedelten [[Zeche Preußen]] im [[Lünen|Lüner]] Ortsteil [[Horstmar (Lünen)|Horstmar]].<ref>http://www.derwesten.de/staedte/luenen/Modernisierung-startet-erst-2012-id4181246.html</ref> |
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Zum ersten Satz bemerkt [[Halsey Stevens]]: „Es sollte beachtet werden, dass mit ''Tempo di ciaconna'' nur das [[Tempo (Musik)|Tempo]] festgelegt wird, nicht die musikalische Form... ''Tempo di ciaconna'' ist eine [[Sonatensatzform]] im Tempo einer [[Chaconne]].“<ref>Halsey Stevens: ''The Life and Music of Béla Bartók.'' New York, Oxford University Press, 1993. S. 223.</ref> Gleichzeitig enthält der erste Satz Anklänge an ungarische Volksmusik, durch seinen rhythmischen Charakter und den Gebrauch von [[Quarte]]n bzw. [[Quartenharmonik]], auch in [[Doppelgriff]]en. Zudem erklingen hier schnelle [[Ostinato]]-Repetitionen auf sämtlichen vier [[Leere Saite|leeren Saiten]]. |
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Im zweiten Satz wird zwar barocke Fugentechnik verwendet, jedoch nicht durchgehend. In langen Passagen taucht das Fugenthema überhaupt nicht auf. Dieses umfasst fünf Takte, beginnt jeweils auf C, G, C und G und ist von zahlreichen Pausen geprägt. Die ersten vier Themeneinsätze erfolgen in aufsteigender Reihe, vom Bass über den Tenor und Alt zum Sopran, mit steigender Komplexität - beim vierten Einsatz werden vierstimmige Doppelgriffe verlangt. |
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Ursprünglich war geplant, die Strecke zunächst eingleisig zu errichten, den Bahndamm aber gleich von Anfang an breit genug für ein zweites Gleis zu bauen. Aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens durch Bergbau und Stahl-Industrie sollte die Strecke dann auch zweigleisig ausgebaut werden, was wegen Krieges und Inflation wieder verworfen wurde. |
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Der dritte Satz hat ruhigen und eleganten Charakter und ist in dreiteiliger [[Liedform]] A – B – A' gehalten, die auch als [[Da-capo-Arie]] bezeichnet werden kann. Teil A ist eine einstimmige Melodie, Teil B enthält als Kontrast dazu Doppelgriffe, Akkorde und [[Tremolo]]s und schließt mit Vogelrufen. |
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=== Zeitweilige Stilllegung === |
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Der vierte Satz, ''Presto'', ist in [[Rondo (Musik)|Rondoform]] geschrieben. Nach einer virtuos schnellen Eröffnung in Sechzehntelnoten folgt ein kontrastierendes Thema in volkstümlichem Charakter mit punktierten Rhythmen. Bartók erläuterte in einem Brief an Menuhin, dass „die Vierteltöne im vierten Satz nur zur Farbgebung gedacht sind, keinen strukturellen Charakter haben und deshalb eliminiert werden können“. |
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Am 8. März 1990 kam es auf freier Strecke zu einem Dammrutsch, infolgedessen die komplette Strecke gesperrt werden musste, da wegen fehlender Ausweichmöglichkeit auf der eingleisigen Strecke kein geregelter Verkehr möglich war. Die Reparaturarbeiten zogen sich mehr als ein Jahr hin, sodass die Strecke erst am 2. Juni 1991 wieder für den Personenverkehr freigegeben werden konnte. |
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Menuhin beschrieb die Solosonate als „ein Werk von wilden Kontrasten“ und widmete jedem einzelnen Satz eine zusammenfassende Charakterisierung. Für ihn „übersetzt der erste Satz das größte von Bachs Werken für Solovioline, die Chaconne aus der d-Moll-Partita, in die ungarische Sprache, frei aber diszipliniert. Ein grandioser Satz von einschüchternder Ausdrucksbreite.“ Der zweite Satz mit der Fuge erschien ihm als „die vielleicht aggressivste, ja sogar brutalste Musik, die ich spiele“. Der dritte Satz, Melodia, sei erfüllt von „völliger Gelassenheit“, und der Schlusssatz zeichne sich durch „schnelle, flüchtige, tänzerische Rhythmen“ aus. |
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=== Ausbauplanungen === |
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== Einzelnachweise == |
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Der zweigleisige Ausbau und die Ertüchtigung der Strecke für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h wurde im Jahr 2003 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen und in die Kategorie „Vordringlicher Bedarf“ eingestuft. Am 12. Dezember 2008 folgte der Beschluss zum Ausbau der Strecke. Die Ausbaukosten waren im Dezember 2008 mit 180 Millionen Euro veranschlagt.<ref>[http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/849896_Zweites_Gleis_nach_Luenen_fuer_180_Millionen_Euro.html ''Zweites Gleis nach Lünen für 180 Millionen Euro?''] In: [[Westfälische Nachrichten]], 3. Dezember 2008</ref> Nach vertieften Untersuchungen wurde diese Summe Ende April 2010 auf rund 377 Millionen Euro korrigiert.<ref> {{Webarchiv|text=''Bahnstreckenausbau wird viel teurer als geplant.'' |url=http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/muenster/Muenster-Bahnstreckenausbau-wird-viel-teurer-als-geplant;art993,894158 |wayback=20100502234628 |archiv-bot=2018-03-31 13:11:44 InternetArchiveBot }} In: [[Ruhr Nachrichten]] (Onlineausgabe), 30. April 2010</ref> Am 20. August 2009 unterschrieben das Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn AG einen Vertrag über die Vorfinanzierung. Geplant war, die technische Vorplanung Ende 2011 abzuschließen, um 2012 mit dem [[Planfeststellungsverfahren]] beginnen zu können.<ref>[http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/Muenster-Bahnstrecke-Muenster-Luenen-wird-zweigleisig;art993,645551 Bahnstrecke Münster – Lünen wird zweigleisig] – [[Münstersche Zeitung]] vom 21. August 2009</ref> Das Land sollte dabei die Kosten der Vorplanung vorfinanzieren.<ref name="dbwelt-2009-10-w21">''Strecken-Ausbau von Lünen nach Münster rückt näher''. In: [[DB Welt]], Ausgabe Oktober 2009, Regionalteil West, S. 21</ref> |
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Darüber hinaus gab es Planungen zum Bau einer neuen Bahnstrecke, welche hinter dem Bahnhof Dortmund-Scharnhorst von der [[Bahnstrecke Dortmund–Hamm]] abzweigen und bei Werne in die Bahnstrecke nach Münster einfädeln sollte. Hierdurch wollte man den Fernverkehr zwischen Dortmund und Münster beschleunigen und die engen Kurven bei den Bahnhofsein- und -ausfahrten von Dortmund und Lünen sowie vor Werne umgehen. Außerdem war man der Meinung, dass so die in Richtung Osten aus Dortmund Hbf ausfahrenden sowie in Gegenrichtung einfahrenden Züge flüssiger verkehren könnten und es zu weniger Störungen käme, wenn die Züge nicht ihre Fahrwege kreuzen müssen. |
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Im August 2009 vereinbarten die Deutsche Bahn und das Land Nordrhein-Westfalen, bis 2011 die [[Vorplanung]] für einen zweigleisigen Ausbau der Strecke in Verbindung mit einer Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 200 km/h zu realisieren, was das Land Nordrhein-Westfalen mit sieben Millionen Euro vorfinanziert hätte.<ref name="mz-2012-06-14"/><ref name="eb-108-11">''Elektrischer Betrieb bei der Deutschen Bahn im Jahre 2009''. In: [[Elektrische Bahnen (Zeitschrift)|Elektrische Bahnen]], Jahrgang 108 (2010), Heft 1–2, S. 11.</ref> Der zweigleisige Streckenausbau ist zwar im ''Investitionsrahmenplan 2011–2015 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes'' vom 15. Dezember 2011 enthalten, allerdings nur im Teil D „Sonstige wichtige Vorhaben/Teilvorhaben“, was der niedrigsten Priorität entspricht.<ref>{{Literatur |
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| Hrsg = Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung |
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| Titel = Investitionsrahmenplan 2011–2015 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes (IRP) |
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| Ort = Berlin |
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| Datum = 2012-03-15 |
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| Online = http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/Internetredaktion/investitionsrahmenplan-2011-2015-irp.pdf?__blob=publicationFile |
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| Zugriff = 2014-02-08 |
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| Kommentar = siehe Anlage 1, S. 7 |
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| Format = PDF |
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| KBytes = 5632 |
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}}</ref><ref name="mz-2012-03-29">[http://www.muensterschezeitung.de/lokales/luenen/Ausbau-in-Investitionsplan-bis-2015-aufgenommen;art928,1601491 ''Ausbau in Investitionsplan bis 2015 aufgenommen'']. In: [[Münstersche Zeitung]], 29. März 2012.</ref> Mit einem tatsächlichen Baubeginn sei danach nicht vor dem Jahr 2018 zu rechnen. Die Kosten werden mit 380 Millionen Euro kalkuliert.<ref name="mz-2012-06-14">[http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/Bahnstrecke-Muenster-Luenen-soll-ab-2018-ausgebaut-werden;art993,1675824 ''Bahnstrecke Münster–Lünen soll ab 2018 ausgebaut werden'']. In: [[Münstersche Zeitung]] (Onlineausgabe), 14. Juni 2012.</ref> |
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Frühestens im Verkehrswegeplan 2030 soll der Ausbau wieder diskutiert werden. Als Zwischenlösung werden auf der Strecke lediglich zwei sogenannte Begegnungspunkte gebaut werden, wo sich Nah- und Fernverkehr ausweichen können. Ein zweigleisiger Ausbau würde über 400 Millionen EUR kosten, die im Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht darstellbar seien. |
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Anlässlich der Eröffnung des [[Münster (Westfalen) Hauptbahnhof#Abriss und Neubau des Bahnhofs|neuen Hauptbahnhofs]] in Münster kündigte am 24. Juni 2017 der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, [[Enak Ferlemann]], den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Münster – Lünen an. Man unterstrich die Wichtigkeit des (evtl. teilweise) Ausbaus u. a. mit dem geplanten Anschluss an den Rhein-Ruhr-Express (RRX). |
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Wie verlautete, werde das Projekt bis Ende 2017 in den „vordringlichen Bedarf“ beim Ausbau der Verkehrswege aufgenommen, der Bund sei von der dringenden Notwendigkeit des Projektes überzeugt.<ref>{{Internetquelle |
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| url = http://www.wn.de/Muenster/Bahnhof/2873273-Staatssekretaer-macht-Zusage-anlaesslich-der-Bahnhofs-Eroeffnung-Sensation-Bund-kuendigt-Ausbau-der-Bahnstrecke-Muenster-Dortmund-an |
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| titel = Sensation: Bund kündigt Ausbau der Bahnstrecke Münster – Dortmund an |
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| hrsg = [[Westfälische Nachrichten]] |
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| datum = 2017-06-24 |
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| zugriff = 2017-06-24 |
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}}</ref> |
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== Bedienung == |
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Im Zeitfenster zwischen Fernzügen fährt einmal pro Stunde die [[Regionalbahn]] RB 50 „[[Der Lüner]]“ von Dortmund bis Lünen auf der [[Bahnstrecke Dortmund–Enschede]] (Westmünsterlandbahn). Eine [[Zugkreuzung]] findet planmäßig in Capelle zur vollen Stunde statt; es wird an allen Unterwegsstationen gehalten. Da die Strecke zwischen Lünen und Münster nur eingleisig ist, kann dieses Angebot nicht sinnvoll verdichtet werden. |
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Von den [[Intercity (Deutschland)|Intercity]]-Zügen aus dem Ruhrgebiet nach Norddeutschland fährt auf Grund der Eingleisigkeit ebenfalls nur ein Zug pro Stunde und Richtung über diese direkte Verbindung zwischen Dortmund und Münster, dazu nimmt alle zwei Stunden ein Zugpaar den Weg über die [[Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg|Bahnstrecke von Wanne-Eickel]]. Einzelne Züge fahren via [[Bahnstrecke Münster–Hamm|Hamm]]. Eine Vorfahrregelung ermöglicht zwischen Münster-Amelsbüren und Davensberg bei Verspätungen eine flexible Anpassung des Kreuzungspunktes zwischen IC und RB 50. |
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Der [[Rhein-Ruhr-Express]] soll zukünftig im Stundentakt über die Strecke fahren, sofern es zum geplanten zweigleisigen Ausbau der Strecke kommt.<ref name="eb-108-11" /> |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [http://www.ufmt.br/ufmt/unidade/userfiles/publicacoes/8cd8980d078dc58210ade5114464494c.pdf Oliver Yatsugafu: Performance-Practice Issues in Bartók's Sonata For Solo Violin (1944)] Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der [[University of Georgia]], 2007 |
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[[Kategorie:Werk von Béla Bartók]] |
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NRWbahnarchiv von André Joost: |
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[[Kategorie:Musik für Violine]] |
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[[Kategorie:Musikalisches Werk (20. Jahrhundert)]] |
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* [{{NRWbahnarchivURL}}strecken/2000.htm Beschreibung der Strecke 2000]: Preußen ↔ Münster |
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[[Kategorie:Musik 1944]] |
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* [{{NRWbahnarchivURL}}strecken/2900.htm Beschreibung der Verbindungsstrecke 2900]: Lünen Süd ↔ Lünen |
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* [{{NRWbahnarchivURL}}strecken/2901.htm Beschreibung der Verbindungsstrecke 2901]: Preußen ↔ Abzw Horstmar |
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weitere Belege: |
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* [http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/59400/publicationFile/30929/schlussbericht-schienen-de.pdf Schlussbericht – Schienenwege des Bundes November 2010 (Version 29. November 2010)] (PDF, 34 MiB) |
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== Einzelnachweise == |
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<references responsive /> |
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[[en:Sonata for Solo Violin (Bartók)]] |
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{{SORTIERUNG:PreussenMunster}} |
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[[fr:Sonate pour violon solo de Bartók]] |
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[[Kategorie:Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen]] |
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[[hu:Szólószonáta (Bartók)]] |
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[[Kategorie:Verkehr (Ruhrgebiet)|Bahnstrecke PreussenMunster]] |
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[[ja:無伴奏ヴァイオリンソナタ (バルトーク)]] |
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[[Kategorie:Verkehr (Münsterland)|Bahnstrecke PreussenMunster]] |
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[[Kategorie:Schnellfahrstrecke in Deutschland]] |
Version vom 8. Mai 2018, 08:18 Uhr
Die Solosonate für Violine von Béla Bartók, Sz 117, ist das letzte Kammermusikwerk des ungarischen Komponisten. Sie wurde am 26. November 1944 in New York durch Yehudi Menuhin uraufgeführt. Das Werk enthält vier Sätze:
- Tempo di ciaconna
- Fuga
- Melodia
- Presto
Allgemeines
Menuhin und Bartók waren einander erstmals im November 1943 in der New Yorker Carnegie Hall begegnet. Anlass dazu war ein Rezital Menuhins mit dem Pianisten Adolph Baller, unter anderem mit Bartóks Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 auf dem Programm. Daraufhin bestellte Menuhin bei Bartók eine Violin-Solosonate, die der Komponist von Februar bis März 1944 niederschrieb und bei deren Uraufführung im November 1944 in der Carnegie Hall anwesend war. Menuhin war auf den ersten Blick von der Sonate nicht voll überzeugt und hielt sie zunächst für beinahe unspielbar, änderte aber nach genauerem Studium des Stücks seine Meinung und bezeichnete es als die wichtigste Komposition für Solovioline seit Bach.
Das Werk ist denn auch offensichtlich eine Hommage an Bach, insbesondere an seine viersätzige Sonate in C-Dur BWV 1005. Der erste Satz verwendet barocke Imitationstechnik. Dies gilt auch für den zweiten Satz, eine vierstimmige Fuge, in deren chromatischem Thema sich große und kleine Terzen abwechseln. Das Presto-Finale ist bedeutsam durch seine Einführung langer Passagen von Vierteltönen und einige Hinweise auf Dritteltöne. Die postume Ausgabe Menuhins enthält jedoch nur Bartóks Alternativversionen mit Halbtönen.[1]
Die einzelnen Sätze
Zum ersten Satz bemerkt Halsey Stevens: „Es sollte beachtet werden, dass mit Tempo di ciaconna nur das Tempo festgelegt wird, nicht die musikalische Form... Tempo di ciaconna ist eine Sonatensatzform im Tempo einer Chaconne.“[2] Gleichzeitig enthält der erste Satz Anklänge an ungarische Volksmusik, durch seinen rhythmischen Charakter und den Gebrauch von Quarten bzw. Quartenharmonik, auch in Doppelgriffen. Zudem erklingen hier schnelle Ostinato-Repetitionen auf sämtlichen vier leeren Saiten.
Im zweiten Satz wird zwar barocke Fugentechnik verwendet, jedoch nicht durchgehend. In langen Passagen taucht das Fugenthema überhaupt nicht auf. Dieses umfasst fünf Takte, beginnt jeweils auf C, G, C und G und ist von zahlreichen Pausen geprägt. Die ersten vier Themeneinsätze erfolgen in aufsteigender Reihe, vom Bass über den Tenor und Alt zum Sopran, mit steigender Komplexität - beim vierten Einsatz werden vierstimmige Doppelgriffe verlangt.
Der dritte Satz hat ruhigen und eleganten Charakter und ist in dreiteiliger Liedform A – B – A' gehalten, die auch als Da-capo-Arie bezeichnet werden kann. Teil A ist eine einstimmige Melodie, Teil B enthält als Kontrast dazu Doppelgriffe, Akkorde und Tremolos und schließt mit Vogelrufen.
Der vierte Satz, Presto, ist in Rondoform geschrieben. Nach einer virtuos schnellen Eröffnung in Sechzehntelnoten folgt ein kontrastierendes Thema in volkstümlichem Charakter mit punktierten Rhythmen. Bartók erläuterte in einem Brief an Menuhin, dass „die Vierteltöne im vierten Satz nur zur Farbgebung gedacht sind, keinen strukturellen Charakter haben und deshalb eliminiert werden können“.
Menuhin beschrieb die Solosonate als „ein Werk von wilden Kontrasten“ und widmete jedem einzelnen Satz eine zusammenfassende Charakterisierung. Für ihn „übersetzt der erste Satz das größte von Bachs Werken für Solovioline, die Chaconne aus der d-Moll-Partita, in die ungarische Sprache, frei aber diszipliniert. Ein grandioser Satz von einschüchternder Ausdrucksbreite.“ Der zweite Satz mit der Fuge erschien ihm als „die vielleicht aggressivste, ja sogar brutalste Musik, die ich spiele“. Der dritte Satz, Melodia, sei erfüllt von „völliger Gelassenheit“, und der Schlusssatz zeichne sich durch „schnelle, flüchtige, tänzerische Rhythmen“ aus.
Einzelnachweise
- ↑ Grove Dictionary of Music and Musicians: Bartók, Béla, §7: 1940–45. Second Edition, Band 2, S. 806.
- ↑ Halsey Stevens: The Life and Music of Béla Bartók. New York, Oxford University Press, 1993. S. 223.
Weblinks
- Oliver Yatsugafu: Performance-Practice Issues in Bartók's Sonata For Solo Violin (1944) Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der University of Georgia, 2007