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Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau und Johann Andreas Tafinger: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Johann Andreas Tafinger''' (* [[18. Mai]] [[1728]] <ref>nicht Oktober wie Döring schreibt</ref> in [[Ludwigsburg]]; † [[2. August]] [[1804]] in [[Stuttgart]]) war ein deutscher Pädagoge und evangelisch-lutherischer Theologe.
[[Datei:BWK-Logo.svg|miniatur|Das Logo des BWK]]
Der '''Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau''' e.V. (BWK) ist ein [[Berufsverband]] von [[Ingenieur]]en und [[Naturwissenschaft]]lern in der [[Wasserwirtschaft]], der [[Abfallwirtschaft]] und dem [[Kulturbau]].


== Leben ==
Der Verein wurde 1904 gegründet als öffentliche Vertretung der tätigen Ingenieure in der Wasserwirtschaft. Inzwischen ist der BWK ein Berufsverband von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern wie [[Biologe]]n, [[Chemiker]], Hydrologen, [[Physiker]], [[Techniker]] und andere Fachleute aus Forschung und Lehre, öffentlicher Verwaltung und freier Wirtschaft. Nicht zuletzt mit Studierenden verschiedener Fachrichtungen setzen sie gemeinschaftlich und kooperativ die Inhalte und Ziele ihrer Arbeit fest und leisten so einen erheblichen Beitrag für einen sinnvollen Fortschritt.
Tafinger stammte aus der württembergischen [[Tafinger (Familie)|Familie Tafinger]]. Der Sohn des Doktors der Theologie, württembergischen Konsistorialrates, Generalsuperintendenten, Abts in Adelberg, Stiftsprediger in Stuttgart und Visitator der Universität Tübingen [[Wilhelm Gottlieb Tafinger (Theologe)|Wilhelm Gottlieb Tafinger]] und dessen Frau Regina Barbara <ref>Johann Jacob Moser: Genealogische Nachrichten, von seiner eigenen, auch vilen anderen angesehenen Würtembergischen, theils auch fremden Familien. Johann Heinrich Philipp Schramm, Tübingen, 1756, 2. Aufl., S. 319, ([http://books.google.de/books?id=JZRAAAAAcAAJ&dq=Johann%20Andreas%20Tafinger&pg=PA319#v=onepage&q&f=false Online])</ref>, Tochter des Tübinger Theologen [[Andreas Adam Hochstetter]], wurde in seinem Heimatort durch Privatlehrer ausgebildet und hatte das Gymnasium in Stuttgart besucht. 1744 wurde er in das theologische Seminar an der Universität Tübingen aufgenommen, wo er philosophische Vorlesungen bei [[Daniel Maichel]], [[Israel Gottlieb Canz]], [[Johann Adam Osiander (Philologe)|Johann Adam Osiander]], [[Paul Biberstein]] und [[Georg Wolfgang Kraft]] (1701–1754) frequentierte.


1746 erlangte Tafinger den akademischen Grad eines [[Magister]]s der Philosophie und wandte sich danach theologischen Studien zu, die er bei [[Christoph Matthäus Pfaff]], [[Christian Eberhard Weißmann]] (1677–1747), [[Heinrich Wilhelm Clemm]] und [[Johann Friedrich Cotta (Theologe)|Johann Friedrich Cotta]] absolvierte. Unter Pfaffs Vorsitz verteidigte er 1748 dessen ''Diss. theol. casualem de inuocatione S. Christopheri ad lagiendos numos''. 1749 erhielt er nach abgelegtem theologischen Examen in Stuttgart eine theologische Repetentenstelle, habilitierte sich als Magister legens an der Universität Tübingen und absolvierte 1752 eine Gelehrtenreise, die ihn durch einen großen Teil Deutschlands, Frankreichs, Englands und der Niederlande führte. Diese Reise brachte ihn mit Gelehrten und anderen einflussreichen Personen seiner Zeit, besonders mit dem Staatsminister [[Gerlach Adolph von Münchhausen]] in Hannover, in Verbindung.
Mit seinen 10 Landesverbänden und rund 3500 Mitgliedern aus ganz Deutschland ist der BWK aktiv im [[Umweltschutz]], wirkt bei der Lösung technischer und naturwissenschaftlicher Aufgaben mit, gibt den Mitgliedern auf Lehrgängen, Tagungen und Seminaren die Möglichkeit der beruflichen und persönlichen Weiterbildung und vertritt die Interessen des Verbandes bundesweit bei verschiedenen Ausschüssen, Vereinen und Gremien.


In seiner Heimat angekommen, wurde Tafinger 1753 außerordentlicher Professor der Theologie und der morgenländischen Sprachen am Gymnasium in Stuttgart, übernahm 1755 die ordentliche Professur und 1783 das Rektorat der Lehranstalt. Damit wurde er [[Schulaufsicht|Aufseher]] ([[Pädagogiarch]]) der Lateinschulen unter dem [[Staig]], wurde 1796 kurfürstlich Württembergischer Rat und [[Abt]] in Hirsau. 1765 wurde er als auswärtiges Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin aufgenommen. Die [[lateinische Gesellschaft]] in Jena und die [[Königliche Deutsche Gesellschaft zu Göttingen]] hatten ihn bereits 1752 zum Ehrenmitglied ernannt und die [[deutsche Gesellschaft]] zu Helmstedt erwies ihm 1755 diese Auszeichnung.
Der BWK will das berufliche Fortkommen seiner Mitglieder fördern und das Sprachrohr für klare Positionen und Standpunkte seiner Mitglieder sein. Die Positionsbestimmung bezieht sich nicht allein auf Themen aus dem gesamten Fachgebiet, sondern auch auf das gesellschaftliche und politische Umfeld seiner Mitglieder.


== Werke ==
Das Organ des Verbandes heißt [[Wasser und Abfall]] und ist eine Fachzeitschrift mit Themen im Bereich Umwelt, Energie und Recht. Der BWK ist Mitglied im [[Zentralverband der Ingenieurvereine]].
* ''Tractus de nuptis Batavorum.'' Göttingen 1752
* ''Reflexions sur le charactere sacre d'un Ministre etranger.'' Göttingen 1752
* ''Diss. de sacramentis generatim spectatis.'' Halle 1753
* ''De utilitate peregrinationum eruditorum. . . .'' 1754
* ''Poëmata latina Societ. Latin. Jenensi consecrata.'' Stuttgart 1756
* ''De praestantia institutorum scholasticorum ia Würtembergia.'' Stuttgart 1759
* ''Oratio natalitia de harmonia Collegiorom Anglicanorum cum Seminario theologico Tubingensi.'' Tübingen 1759
* ''De cautelis ia itiueribus litteratis observandis.'' Tübingen 1766
* ''De solemni apud veteres natalium celebratione.'' Stuttgart 1772
* ''De incomparabilissimo patriae patre in incendiia Würtembergicis.'' Stuttgart 1772
* ''De salutari temperamentorum moderatione.'' Stuttgart 1781
* O''ratio metrica, cum Rectoris officia valediceret.'' Stuttgart 1796


== Literatur ==
Die 10 eigenständigen BWK-Landesverbände sind im BWK-Bundesverband organisiert, der sich für gemeinsame Interessen einsetzt und organisatorische Aufgaben zusammenfasst. Der Präsident des BWK-Bundesverbandes ist Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf und die Bundesgeschäftsführerin Dr.-Ing Catrina Brüll, beide vom Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH-Aachen University. Vizepräsidentin und technisch-wissenschaftliche Koordinatorin ist Dr.-Ing. Birgit Schlichtig, Mitarbeiterin im Regierungspräsidium Stuttgart, Ref. 54.3 Industrie/Kommunen Schwerpunkt Abwasser. Der 2017 neu gewählte Bundesschatzmeister ist Dipl.-Ing. (FH) Thomas Ströer, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Wasser- und Bodenverbände im Altkreis Wesermünde. Die Bundesgeschäftsstelle ist in Aachen.
* [[Ferdinand Stosch (Theologe, 1717)|Ferdinand Stosch]]: ''Das neue gelehrte Europa.'' Johann Christoph Meißner, Wolfenbüttel, 1758, Bd. 13, S. 447, ([http://books.google.de/books?id=NlcDAAAAYAAJ&dq=Johann%20Andreas%20Tafinger&pg=PA447#v=onepage&q&f=false Online])
* [[Heinrich Doering]]: ''Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert.'' Verlag Johann Karl Gottfried Wagner, 1835, Neustadt an der Orla, Bd. 4, S. 457, ([http://books.google.com/books?id=Fi9dG5hnyfQC&hl=de&pg=PA457#v=onepage&q&f=false Online])
* [[Georg Christoph Hamberger]], [[Johann Georg Meusel]]: ''Das gelehrte Teutschland, oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller.'' Verlag Meyer, Lemgo, 1800, Bd. 8, S. 5, ([http://books.google.com/books?id=gIM1K9bJAeMC&vq=Tafinger&hl=de&pg=PA5#v=onepage&q&f=false Online]); 1803, Bd. 10, S. 734, ([http://books.google.com/books?id=y042AAAAIAAJ&hl=de&pg=PA734#v=onepage&q&f=false Online]), 1805, Bd. 11, ([http://books.google.com/books?id=Jk82AAAAIAAJ&hl=de&pg=PA717#v=onepage&q&f=false Online]);
* {{ADB|37|351|351|Tafinger, Johann Andreas|[[Paul Tschackert]]|ADB:Tafinger, Andreas}}


== Einzelnachweise ==
Der BWK ist in 10 Landesverbände gegliedert, die wiederum in 56 Bezirksgruppen unterteilt sind. Die BWK-Landesverbände übernehmen die Funktionen,
<references />
* Fortbildungsveranstaltungen auf Landes- und Bezirksgruppenebene durchzuführen,
* die gesellschaftlichen Angelegenheiten der Mitglieder auf Landesebene zu vertreten und
* Stellungnahmen zu aktuellen technisch-wissenschaftlichen Fragenstellungen und Gesetzesvorhaben  auf Landesebene zu erarbeiten.
Von den BWK-Landesverbänden und Bezirksgruppen werden jährlich ca. 200 Fachtagungen, Lehrgänge, Seminare sowie ein- bis mehrtägige Exkursionen und Lehrgänge mit jährlich insgesamt über 5.000 Teilnehmern organisiert. Diese Veranstaltungen greifen insbesondere Fragestellungen auf, die auf Landesebene und regionaler Ebene relevant sind.


{{Normdaten|TYP=p|GND=101034121|LCCN=nr/2002/9643|VIAF=64364281}}
== Weblinks ==
* [http://www.bwk-bund.de bwk-bund.de] - Offizielle Website des BWK


{{SORTIERUNG:Tafinger, Johann Andreas}}
[[Kategorie:Ingenieurverband]]
[[Kategorie:Gegründet 1904]]
[[Kategorie:Lutherischer Theologe (18. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Verein (Aachen)]]
[[Kategorie:Lutherischer Theologe (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Wasserwirtschaft (Deutschland)]]
[[Kategorie:Kloster Hirsau]]
[[Kategorie:Abfallwirtschaft]]
[[Kategorie:Lutherischer Abt (Adelberg)]]
[[Kategorie:Pädagoge (18. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Pädagoge (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Person (Württemberg bis 1803)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
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[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Tafinger, Johann Andreas
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|GEBURTSORT=[[Ludwigsburg]]
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|STERBEORT=[[Stuttgart]]
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Version vom 24. März 2018, 14:28 Uhr

Johann Andreas Tafinger (* 18. Mai 1728 [1] in Ludwigsburg; † 2. August 1804 in Stuttgart) war ein deutscher Pädagoge und evangelisch-lutherischer Theologe.

Leben

Tafinger stammte aus der württembergischen Familie Tafinger. Der Sohn des Doktors der Theologie, württembergischen Konsistorialrates, Generalsuperintendenten, Abts in Adelberg, Stiftsprediger in Stuttgart und Visitator der Universität Tübingen Wilhelm Gottlieb Tafinger und dessen Frau Regina Barbara [2], Tochter des Tübinger Theologen Andreas Adam Hochstetter, wurde in seinem Heimatort durch Privatlehrer ausgebildet und hatte das Gymnasium in Stuttgart besucht. 1744 wurde er in das theologische Seminar an der Universität Tübingen aufgenommen, wo er philosophische Vorlesungen bei Daniel Maichel, Israel Gottlieb Canz, Johann Adam Osiander, Paul Biberstein und Georg Wolfgang Kraft (1701–1754) frequentierte.

1746 erlangte Tafinger den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie und wandte sich danach theologischen Studien zu, die er bei Christoph Matthäus Pfaff, Christian Eberhard Weißmann (1677–1747), Heinrich Wilhelm Clemm und Johann Friedrich Cotta absolvierte. Unter Pfaffs Vorsitz verteidigte er 1748 dessen Diss. theol. casualem de inuocatione S. Christopheri ad lagiendos numos. 1749 erhielt er nach abgelegtem theologischen Examen in Stuttgart eine theologische Repetentenstelle, habilitierte sich als Magister legens an der Universität Tübingen und absolvierte 1752 eine Gelehrtenreise, die ihn durch einen großen Teil Deutschlands, Frankreichs, Englands und der Niederlande führte. Diese Reise brachte ihn mit Gelehrten und anderen einflussreichen Personen seiner Zeit, besonders mit dem Staatsminister Gerlach Adolph von Münchhausen in Hannover, in Verbindung.

In seiner Heimat angekommen, wurde Tafinger 1753 außerordentlicher Professor der Theologie und der morgenländischen Sprachen am Gymnasium in Stuttgart, übernahm 1755 die ordentliche Professur und 1783 das Rektorat der Lehranstalt. Damit wurde er Aufseher (Pädagogiarch) der Lateinschulen unter dem Staig, wurde 1796 kurfürstlich Württembergischer Rat und Abt in Hirsau. 1765 wurde er als auswärtiges Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin aufgenommen. Die lateinische Gesellschaft in Jena und die Königliche Deutsche Gesellschaft zu Göttingen hatten ihn bereits 1752 zum Ehrenmitglied ernannt und die deutsche Gesellschaft zu Helmstedt erwies ihm 1755 diese Auszeichnung.

Werke

  • Tractus de nuptis Batavorum. Göttingen 1752
  • Reflexions sur le charactere sacre d'un Ministre etranger. Göttingen 1752
  • Diss. de sacramentis generatim spectatis. Halle 1753
  • De utilitate peregrinationum eruditorum. . . . 1754
  • Poëmata latina Societ. Latin. Jenensi consecrata. Stuttgart 1756
  • De praestantia institutorum scholasticorum ia Würtembergia. Stuttgart 1759
  • Oratio natalitia de harmonia Collegiorom Anglicanorum cum Seminario theologico Tubingensi. Tübingen 1759
  • De cautelis ia itiueribus litteratis observandis. Tübingen 1766
  • De solemni apud veteres natalium celebratione. Stuttgart 1772
  • De incomparabilissimo patriae patre in incendiia Würtembergicis. Stuttgart 1772
  • De salutari temperamentorum moderatione. Stuttgart 1781
  • Oratio metrica, cum Rectoris officia valediceret. Stuttgart 1796

Literatur

Einzelnachweise

  1. nicht Oktober wie Döring schreibt
  2. Johann Jacob Moser: Genealogische Nachrichten, von seiner eigenen, auch vilen anderen angesehenen Würtembergischen, theils auch fremden Familien. Johann Heinrich Philipp Schramm, Tübingen, 1756, 2. Aufl., S. 319, (Online)