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Germany’s Next Topmodel/Staffel 5 und Guillotine: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|erläutert das Enthauptungsgerät. Zur schwedischen Band siehe [[Guillotine (Band)]]. Zudem ist ''Guillotine'' ein Titel für den Film [[Dämon von Paris]].}}
{{Infobox Fernsehsendung
[[Datei:Olympe gouges.jpg|mini|Hinrichtung [[Olympe de Gouges]]' mit der Guillotine. Tuschezeichnung von [[Lavis de Mettais]], 1793]]
<!-- allgemeine Felder für Fernsehsendungen -->
[[Datei:Badische Guillotine.JPG|mini|hochkant=0.7|Die badische Guillotine (Nachbau, Städtisches Museum im Schloss Bruchsal)]]
| ID = TopmodelLogo.jpg
| DT = Germany’s Next Topmodel
| OT =
| PL = [[Deutschland]]
| PJ = seit 2006
| PRO =
| PRODUKTIONSUNTERNEHMEN = [[Tresor TV]]
| LEN = 60–135
| SONG = <small>[[#Erste Staffel|Staffel 1]]:</small> [[The Notorious B.I.G.]]<br />– ''Nasty Girl''<br /><small>[[#Zweite Staffel|Staffel 2]]:</small> [[Gia Farrell]]<br />– ''Hit Me Up''<br /><small>[[#Dritte Staffel|Staffel 3]]:</small> [[Seal]]<br />– ''Amazing (Kaskade Remix)'' <br /><small>[[#Vierte Staffel|Staffel 4]]:</small> [[Britney Spears]]<br />– ''Circus''<br /><small>
| IDEE = [[Tyra Banks]]<br /><small>([[America’s Next Top Model]])</small>
| GENRE = [[Reality TV|Reality-Show]], [[Castingshow]]
| EAS = 25. Januar 2006
| SEN = [[ProSieben]]
| EASDE =
| SENDE =
<!-- Felder für Fernsehserien -->
| EA =
| ST =
| OS =
| MUSIK =
| DS =
| NDS =
| SYN =
<!-- Felder für Fernsehshows -->
| REGELMAESSIGKEIT = wöchentlich
| MODERATION = Staffeln 1–4: [[Heidi Klum]]
}}


Die '''Guillotine''' [{{IPA|gijo'tiːn(ə)}}] (auch '''Fallbeil''', historisch auch '''Fallschwertmaschine''' oder '''Köpfmaschine''') ist ein nach dem französischen Arzt [[Joseph-Ignace Guillotin]] benanntes Gerät zur Vollstreckung der [[Todesstrafe]] durch [[Enthauptung]], das in der Französischen Revolution das Köpfen erleichtern und beschleunigen sollte.
'''Germany’s Next Topmodel''' (kurz: ''GNT'' oder ''GNTM'') ist der Titel einer [[Deutschland|deutschen]] [[Reality TV|Reality-Show]] des Senders [[ProSieben]]. Die Show wird von [[Heidi Klum]] moderiert und basiert auf dem erfolgreichen [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Format ''[[America’s Next Top Model]]'', moderiert von [[Supermodel]] [[Tyra Banks]]. Die Siegerinnen der bisherigen vier Staffeln sind [[Lena Gercke]], [[Barbara Meier]], [[Jennifer Hof]] und [[Sara Nuru]].


== Medizinische Aspekte der Tötung ==
== Konzept ==
Erklärtes Ziel der Sendung ist es, Deutschlands nächstes Topmodel zu finden. Dazu werden aus allen Bewerberinnen 12 bis 19 Kandidatinnen gewählt, die in speziellen Aufgaben ihr [[Begabung|Talent]] unter Beweis stellen müssen. Am Ende jeder Folge legt eine [[Jury]] fest, welche Kandidatinnen bei der nächsten Folge noch teilnehmen dürfen. Die Jurymitglieder sind gleichzeitig die Coaches der Kandidatinnen und stellen ihnen verschiedene Aufgaben.


Der Tod tritt als Folge der Durchtrennung des höchsten Teils des Rückenmarks (Halswirbelsäule) und damit der Unterbrechung der Erregungsausbreitung ein. Während überwiegend davon ausgegangen wird, es trete binnen Zehntelsekunden Bewusstlosigkeit ein – der Hingerichtete nehme es also beispielsweise nicht mehr wahr, wenn er dem Publikum präsentiert wird, waren nach vereinzelten Überlieferungen noch Reaktionen des abgetrennten Hauptes zu erkennen. So sind aus der Zeit der Französischen Revolution Aussagen zum Beispiel über mutmaßliche Sprechversuche abgetrennter Köpfe überliefert. Der deutsche Arzt [[Johann Wendt (Mediziner)|Johannes Wendt]] und der Franzose Séguret stellten Versuche an, um die Reaktionen der Köpfe zu erforschen. Danach sollten sie beispielsweise noch reflexartig die Augen schließen, wenn eine Hand sich schnell auf das Gesicht zubewegt oder der Kopf hellem Licht ausgesetzt wurde. Nach einem Bericht des französischen Arztes Beaurieux von 1905 habe der Kopf eines guillotinierten Verbrechers sogar noch etwa 30 Sekunden auf Zurufe reagiert. Ähnliches wird über [[Hamida Djandoubi]] berichtet, die letzte in Frankreich enthauptete Person.<ref>[http://www.20min.ch/print/story/28455498 Als das Fallbeil zum letzten Mal fiel] auf www.20min.ch, aufgerufen am 14. November 2007. Detailseite nicht erreichbar, 6. Oktober 2017.</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=GFcvlWydAX0 30 Extraordinary Photos That'll Leave You Stunned] Bright Side (5:37–5:55/6:17 Video) Bright Side, Upload 11. September 2017. Abgerufen 6. Oktober 2017. – Bild von der letzten Enthauptung in Frankreich, 1939.</ref>
Bei der Übernahme des Konzepts vom US-amerikanischen Original wurde auch der Name adaptiert. Allerdings wurde ''Top&nbsp;Model'' in die deutsche Schreibweise ''Topmodel'' geändert.


Auch ist strittig, ob der Tod schmerzfrei ist, denn durch die großflächige Schnittverletzung, bei der Muskeln, Sehnen und Knochen durchtrennt werden, ist theoretisch kurzzeitig ein [[Schmerz#Schmerzentstehung|Schmerzreiz]] gegeben. Da aber durch die Enthauptung jegliche Informationsübermittlung vom Rumpf unterbunden wird, bleiben nur die nicht durchtrennten Anteile des [[Plexus cervicalis]] für eine Informationsübermittlung übrig. Bei allen anderen Nervenbahnen tritt in Bruchteilen von Sekunden ein Informationsmangel im [[Zentralnervensystem]] ein, ein kurzzeitig auftretendes Taubheitsgefühl, wie beim [[Neuralgie|neuralgischen Schmerz]] beschrieben. Die weiteren Schmerzformen haben andere Abläufe als der [[Zentraler Schmerz|zentrale Schmerz]], oder es fehlt wiederum an der nötigen Zeit, siehe [[Psychosomatik|psychosomatischer Schmerz]].
In der Sendung werden nur die Vornamen der Teilnehmerinnen sowie zur Unterscheidung gegebenenfalls der erste Buchstabe des Nachnamens genannt.


{{Siehe auch|Galvanismus#Forschung an Hingerichteten|titel1=Abschnitt „Forschung an Hingerichteten“ im Artikel „Galvanismus“}}
== Kritik ==
Die Sendung steht in der Öffentlichkeit gelegentlich unter Kritik, da die Kandidatinnen berufsbedingt wie ''Ware'' behandelt würden. Zwar können die Models die gestellten Aufgaben aus persönlichen Gründen, etwa aus Schamgefühl bei freizügigen Fotos, Schauspielerei oder Phobien, verweigern, doch könnte sich dies negativ auf die Entscheidungen der Jury auswirken.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,515956,00.html spiegel.de]</ref><ref>[http://www.tagesspiegel.de/medien-news/;art15532,2402443 tagesspiegel.de]</ref><ref>[http://tagesschau.sf.tv/content/view/full/172254 tagesschau.sf.tv]</ref><ref>[http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/gesellschaft/medien/507846 rp-online.de]</ref>


== Geschichte ==
Ebenfalls wird der gesamten Jury vorgeworfen, einerseits die Kandidatinnen wie Kinder zu behandeln, gleichzeitig aber zu erwarten, dass die zum Teil Minderjährigen spontan [[Laszivität|lasziv]] und sexy wirken können. Dazu scheint die Jury selbst im Umgang mit den Kandidatinnen überfordert zu sein.<ref>http://www.oe24.at/zeitung/lifestyle/article262214.ece</ref><ref>http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/930/163474/</ref> Die Kandidatinnen werden fast ausschließlich verniedlichend als [[Mädchen]] bezeichnet.
=== Vorläufer ===
[[Datei:The Maiden dsc05364.jpg|mini|links|„The Scottish Maiden“, schottischer Vorläufer der Guillotine (Museum of Scotland, Edinburgh)]]


Bereits früher kamen im Strafvollzug vereinzelt Fallbeile zum Einsatz. Die ersten bekannten Exemplare aus [[Neapel]] und [[Holland]] stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Andere Vorläufer sind das [[Fallbeil von Halifax]] (engl. „Halifax gibbet“, 1280, auch „Halifax Machine“), die italienische „Mannaia“ (ital. für Hackbeil, 15. Jahrhundert) und die „[[Scottish Maiden]]“ (engl. für schottische Jungfrau, 1564–1708). In Deutschland waren Fallbeile unter dem Namen „Dille“, „Diele“, „Hobel“ oder „Welsche Falle“ bekannt.
Bisher soll noch keiner der bisherigen Gewinnerinnen eine internationale Model-Karriere gelungen sein.<ref>[http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/der-klum-klan/ Der Klum-Klan, taz vom 18.02.2009]</ref> Heidi Klum wird vorgeworfen, die Sendung vorrangig zur Eigenwerbung zu nutzen bzw. ihren Werbepartnern, befreundeten [[Designer]]n oder ihrem Ehemann [[Seal]] eine Plattform zu bieten.<ref>[http://www.stern.de/lifestyle/leute/:Germany%27s-Topmodel-Heidis-Masche-M%E4dchen/653922.html stern.de: ''Heidis Masche mit den „Mädchen“'']</ref>


Bekannte Persönlichkeiten, die vor dem 18. Jahrhundert mit einem Fallbeil hingerichtet wurden, waren [[Konradin von Hohenstaufen|Konradin]], der letzte [[Staufer]] (1268 mittels einer „Welschen Falle“ hingerichtet), [[Demetrio Giustiniani]] (1507 in Genua), [[Beatrice Cenci]] (durch eine „Mannaia“) und [[Henri II. de Montmorency]] (1632 in Toulouse). Auf einem Holzschnitt aus den ''Martyrien der Apostel'', 1512c von [[Lucas Cranach der Ältere|Lucas Cranach dem Älteren]] wird der heilige Matthias mit einem einfach konstruierten Fallbeil enthauptet. [[Heinrich Aldegrever]] skizziert 1553 in einer fiktiven Radierung, wie [[Titus Manlius Imperiosus Torquatus]] seinen Sohn mit einer [[Mannaia]], einer Vorläuferin der Guillotine, enthauptet.
Klums Vater und persönlichen Manager Günther Klum wurde in den Medien von mehreren Seiten ein hoher Einfluss auf Ablauf und personelle Besetzung der Sendung zugeschrieben.<ref>vgl. z.B. Max Fellmann: ''Der Kettenhund von Bergisch Gladbach'', in Süddeutsche Zeitung Magazin, Heft 13/2009, online unter [http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/28778 sz-magazin.sueddeutsche.de]</ref>


Bis zum 18. Jahrhundert geriet das Fallbeil allerdings vollständig außer Gebrauch.
2009 kürte die feministische Zeitschrift [[Emma (Zeitschrift)|Emma]] Klum in der Ausgabe Mai/Juni zum ''„Pascha des Monats“'', aufgrund ihres Umgangs mit den Kandidatinnen in ''Germany’s Next Topmodel''.<ref>''Pascha des Monats – HEIDI KLUM, Model'', EMMA Mai/Juni 2009, online unter [http://www.emma.de/magazin_2009_3.html emma.de]</ref>


=== Entwicklung durch Joseph-Ignace Guillotin ===
Die Sozialwissenschaftlerin [[Ulrike Prokop]] konstatiert als Herausgeberin der Reihe Kulturanalysen in ''Kritiken zu Germany's Next Topmodel'': "Studierende der Erziehungswissenschaften haben sich für eine berufliche Zukunft entschieden, die zu dem Frauenbild, dem glamourösen Lebensentwurf und zu den Einkommensträumen, ''die in Germany's next Topmodel'' bestimmend sind, in scharfem Gegensatz steht."


[[Datei:DrGuillotin.jpg|mini|[[Joseph-Ignace Guillotin|Guillotin]], der Namensgeber der Guillotine]]
== Erste Staffel ==
Die am 25.&nbsp;Januar 2006 gestartete erste Staffel bestand aus der Jury um Heidi Klum, [[Friseur]] und [[Visagist]] Armin Morbach, Booker Peyman Amin und dem amerikanischen [[Choreograph]]en und [[Laufsteg]]-Trainer [[Bruce Darnell]]. Neben der festen Jury wurden die Teilnehmerinnen auch von Gastjuroren wie Model [[Marcus Schenkenberg]], [[Designer]]in [[Jette Joop]] oder [[Schauspieler]] [[Erol Sander]] bewertet.


Guillotin beantragte am 10. Oktober 1789 die Einführung eines mechanischen Enthauptungsgeräts, um grausame und entehrende Hinrichtungsarten abzuschaffen. Unterstützt wurde er dabei durch den [[Scharfrichter|Henker]] von Paris, [[Charles Henri Sanson]], der die Nachteile der Enthauptung mit dem Schwert plastisch beschrieb. Die Nationalversammlung beauftragte den königlichen Leibarzt [[Antoine Louis]], ein Gutachten darüber zu erstellen. Am 17. März 1792 legte Louis einen Entwurf vor, der das Fallbeil von Halifax zum Vorbild hatte. Im Gutachten hieß es: „Eine solche, niemals versagende Maschine wird sich leicht herstellen lassen.“ Am 20. März 1792 wurde dem Antrag stattgegeben. Die Debatte um die später so genannte Guillotine war von einem leidenschaftlichen Streit um die Todesstrafe begleitet. Guillotin litt unter der Verwendung seines Namens für dieses Instrument, denn er hatte es weder erfunden noch seiner Anwendung bei Kapitalverbrechern beigewohnt. Er hatte lediglich dessen Einführung und Gebrauch aus humanitären Gründen empfohlen. Seine Nachfahren nahmen einen anderen Namen an.
=== Teilnehmerinnen ===
[[Datei:Germanys Next Topmodel.jpg|thumb|Die letzten vier Teilnehmerinnen der ersten Staffel auf der [[CeBIT]] 2006: Yvonne Schröder, Janina Ortmann, Jennifer Wanderer und Lena Gercke (von links nach rechts)]]


Die erste „Guillotine“ wurde im Auftrag von Sanson von dem deutschen Klavierbauer [[Tobias Schmidt (Klavierbauer)|Tobias Schmidt]] aus der Rue Saint-André-des-Arts konstruiert. Schmidt hatte zunächst die halbmondförmige Schneide aus Louis’ Entwurf an Schafen ausprobiert, was einwandfrei funktionierte. Als er dann jedoch die Versuche mit Leichen fortsetzte, wurde der Hals nicht immer vollständig durchtrennt. Erst durch Erhöhung des Gewichts und die Einführung der abgeschrägten Schneide, die der Guillotine ihre charakteristische Form gibt und den Trennvorgang zum Schneidevorgang macht, arbeitete das Gerät einwandfrei. Schon bei den ersten Modellen gab es auch den Tisch oder die Wippe ({{frS|''bascule''}}), ein Brett, auf das der Hinzurichtende bäuchlings festgeschnallt wurde und das dann nach vorn in die Waagerechte geklappt wurde. Somit wurde der Kopf zwischen die Pfosten der Guillotine auf die Halsauflage (untere Lünette) gebracht, die dann mit dem nach unten verschiebbaren Gegenstück verriegelt wurde.
Von insgesamt 11.637 Bewerberinnen begann die Show mit 32 vorausgewählten Kandidatinnen, von denen zwölf in der ersten Folge weiter kamen. Als Siegerin wurde [[Lena Gercke]] gekürt, Zweite wurde Yvonne Schröder vor Jennifer Wanderer. [[Céline Roscheck]], die 2002 zur [[Miss Austria]] gewählt worden war, gab in Folge&nbsp;3 freiwillig auf.


Nach Antoine Louis hieß die Guillotine zunächst '''Louison''' oder '''Louisette''', durch den Sprachgebrauch der [[Presse (Medien)|Presse]] setzte sich jedoch der Name Guillotine durch. Volkstümliche Spitznamen waren ''le rasoir national'' (das nationale Rasiermesser) und ''la raccourcisseuse'' (die Kurzmacherin).
Im Unterschied zu den ersten neun Folgen wurde das Finale erst am Nachmittag des Tages der Ausstrahlung in einem Studio mit geladenen Gästen als Zusammenfassung mit Rückblicken gedreht. Zwischen den Einspielungen mussten die letzten drei verbliebenen Kandidatinnen noch einmal einige Aufgaben bewältigen.


=== Einführung der Guillotine ===
{| class="wikitable"
Während der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] wurde die Guillotine per Dekret der [[Gesetzgebende Nationalversammlung|Nationalversammlung]] vom 20. März 1792 als einziges Hinrichtungswerkzeug eingeführt.
|- style="background-color:#ADD8E6"
! align="center" colspan="6" | {{0}}{{0}}Teilnehmerinnen der ersten Staffel&nbsp;*
|- style="background-color:#FFCCFF"
! Teilnehmerin<ref>Steckbrief: [http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/topmodel/models Daten der Teilnehmerinnen der ersten Staffel], ''ProSieben.de''</ref>
! Platz
! Alter
! Wohnort
! Größe
! Maße
|-
| [[Lena Gercke]]
| style="text-align:center" | 1
| style="text-align:center" | 17
| [[Cloppenburg]]
| 178&nbsp;cm
| 90-66-89
|-
| Yvonne Schröder
| style="text-align:center" | 2
| style="text-align:center" | 17
| [[Frankfurt am Main]]
| 174&nbsp;cm
| 86-66-84
|-
| Jennifer Wanderer
| style="text-align:center" | 3
| style="text-align:center" | 17
| [[Wirsberg]]
| 178&nbsp;cm
| 80-66-91
|-
| Janina Ortmann
| style="text-align:center" | 4
| style="text-align:center" | 20
| [[Korfu]]
| 173&nbsp;cm
| 84-59-89
|-
| Charlotte Offeney
| style="text-align:center" | 5
| style="text-align:center" | 18
| [[Hannover]]
| 183&nbsp;cm
| 88-64-80
|-
| Lena Meier
| style="text-align:center" | 5
| style="text-align:center" | 20
| [[Schnaittach]]
| 180&nbsp;cm
| 83-61-89
|-
| Luise Mikulla
| style="text-align:center" | 7
| style="text-align:center" | 16
| [[Potsdam]]
| 175&nbsp;cm
| 86-66-85
|-
| Micaela Schäfer
| style="text-align:center" | 8
| style="text-align:center" | 22
| [[Berlin]]
| 175&nbsp;cm
| 85-60-90
|-
| Rahel Krüger
| style="text-align:center" | 9
| style="text-align:center" | 20
| [[Preetz]]
| 170&nbsp;cm
| 85-63-82
|-
| Andrea Lichtenberg
| style="text-align:center" | 11
| style="text-align:center" | 19
| [[Bergisch Gladbach]]
| 178&nbsp;cm
| 86-64-90
|-
| Anne Mühlmeier
| style="text-align:center" | 11
| style="text-align:center" | 17
| [[Stuttgart]]
| 175&nbsp;cm
| 81-62-85
|-
| [[Céline Roscheck]]
| style="text-align:center" | {{0}}{{0}}f.&nbsp;g.&nbsp;<nowiki>**</nowiki>
| style="text-align:center" | 22
| [[Wien]]
| 182&nbsp;cm
| 90-62-92
|-
| colspan="6" |<nowiki>*</nowiki> Stand der Angaben zu den Teilnehmerinnen: Staffelbeginn
|-
| colspan="6" |<nowiki>**</nowiki> Die Teilnehmerin ist freiwillig aus der Show ausgestiegen.
|}


Die Hintergründe sind verschiedener Natur. Zum einen sollte die Maschine die zahlreichen Hinrichtungen rationalisieren. Ferner sollte die Hinrichtung für die Betroffenen schmerzfrei gemacht werden, denn zuvor brauchte ein Henker mit einem von Hand geführten Beil unter Umständen mehrere Schläge. Für den Namensgeber Guillotin waren humanitäre Gründe ausschlaggebend. Er meinte, ''dass man den Verurteilten die Angst vor dem Sterben nicht nehmen könne, wohl aber die Qualen der Hinrichtung selbst begrenzen.'' Die Folter und besonders grausame Hinrichtungsmethoden wie das [[Rädern]] sollten mit der Guillotine abgeschafft werden. Tatsächlich gibt es jedoch Berichte, nach denen bei den während der Französischen Revolution benutzten Modellen bisweilen erst nach mehreren Durchgängen der Kopf vollständig abgetrennt werden konnte – so auch bei der [[Hinrichtung]] [[Ludwig XVI.|Ludwigs XVI.]], angeblich aufgrund seines dicken Nackens.
=== Resultat ===
[[Datei:Lena gercke halbprofil.jpg|thumb|Lena Gercke: Die Gewinnerin der ersten Staffel]]


[[Datei:Guillotine1.jpg|mini|200px|Die Hinrichtung Ludwigs XVI. von Frankreich und die Wirkung der Guillotine]]
Die Gewinnerin [[Lena Gercke]] erhielt einen Kleinwagen und einen Vertrag mit [[Face Your Brand!]], in dem vereinbart ist, dass sie für die [[Modelagentur]] [[IMG Models]] arbeitet und auf dem [[Titelblatt]] der [[Cosmopolitan (Magazin)|Cosmopolitan]] in der Juniausgabe 2006 erscheint.


Zudem sollte aber der Gleichheitsanspruch der Revolution auch bei der Hinrichtung gelten: Vorher war das [[Enthauptung|Enthaupten]] den Adeligen als „edle“ Todesart vorbehalten, einfache Leute wurden am [[Galgen]] gehängt. Mit der Guillotine wurden alle Hinrichtungen vereinheitlicht.
Bereits vor dem Finale kündigte die internationale Modemarke ''Oui Set'' an, die Gewinnerin exklusiv über neun Monate als Model für die Herbst/Winter-[[Kollektion]] 2006 zu buchen.<ref>Petra Werner, Isabel Schaffert: [http://www.presseportal.de/story.htx?nr=800322 „Germany’s next Topmodel“: erster Werbevertrag für die (noch ungekürte) Siegerin!] ''Presseportal'' (Hamburg: news aktuell GmbH, 20. März 2006)</ref>


Als erster Mensch wurde am 25. April 1792 der Straßenräuber [[Nicolas Jacques Pelletier]] mit der neuen Guillotine öffentlich hingerichtet. Um 15:30 Uhr nachmittags wurde das Todesurteil gegen ihn von dem Scharfrichter [[Charles Henri Sanson]] auf dem [[Place de Grève]] öffentlich vollzogen. Die ''Chronique de Paris'' schrieb darüber am folgenden Tag:
Außerdem gab Amin nach dem Finale bekannt, dass sowohl Jennifer Wanderer als auch Yvonne Schröder über ''Face Your Brand!'' als Models für IMG Models arbeiten können. Für Yvonne Schröder wurde eine Abbildung auf dem Titelblatt des neuen Heine-Katalogs für die Herbst/Winter-Kollektion 2006 vereinbart.<ref>Stefan Jehle (Hrsg.): [http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=jfk2006331-176B Yvonne hebt mit Heine nach Miami ab] ''ka-news'' (Karlsruhe: mediaByte GbR, 31. März 2006)</ref> Im Herbst 2006 wurde Schröder in einer deutschlandweiten Werbekampagne zum Gesicht des [[Video-on-Demand]]-Portals [[maxdome]] und nahm an der ProSieben Serie „Stars auf Eis“ teil. Wanderer machte diverse Fotoshootings für verschiedene Kataloge. Die drei Finalisten waren sowohl in der Sommer- als auch in der Winterkampagne der ProSieben-Marke ''We Love'' zu sehen.


{{Zitat|Gestern, um halb vier Uhr nachmittags, wurde zum ersten Mal die Maschine zum Einsatz gebracht, die dazu bestimmt ist, den zum Tode verurteilten Kriminellen den Kopf abzuschneiden. Der Hinzurichtende war ein gewisser Nicolas-Jacques Pelletier, von der Justiz mehrfach verurteilt und zuletzt überführt, eine Privatperson mit mehreren Stockhieben geschlagen und ihr eine Brieftasche gestohlen zu haben, in der sich [[Assignat]]e im Gegenwert von 800 [[Livre]]s und weitere [[Effekten]] befanden.
Irina, von der in der Sendung behauptet wurde, sie sei zu dick für ein Topmodel, wirbt für die Lucia AG.<ref>Susanne Hasenbeck: [http://www.presseportal.de/story.htx?nr=799410 Irina aus der Heidi Klum Show modelt für LeComte]. ''Presseportal'' (Hamburg: news aktuell GmbH, 17. März 2006).</ref> Lena Meier stand zwischenzeitlich bei FORD Models Europe unter Vertrag<!-- http://www.fordmodelseurope.com/index.php?model_gender=woman&lang=en&model_id=713 --><!-- Seite existiert nicht mehr, Link hier nur noch zur Dokumentation-->, aktuell arbeitet sie für Talents Models in München. Andrea Lichtenberg steht unter anderem bei Munich Models und bei Elite Model Management unter Vertrag.


Die Neuartigkeit der Bestrafung hatte dazu geführt, dass die Menge derjenigen beträchtlich angeschwollen war, die ein barbarisches Mitleid zu solchen traurigen Schauspielen führt.
=== Resonanz ===
Die am 25.&nbsp;Januar 2006 gestartete erste Staffel erzielte mit ihrer ersten Ausstrahlung einen [[Marktanteil]] beim Gesamtpublikum von 7,9 Prozent und wurde damit von 2,75 Millionen [[Zuschauer]]n gesehen. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen erreichte sie 13,5 Prozent. Damit war sie ein Quotenerfolg für den Sender ProSieben, dessen durchschnittliche Quoten in dieser Gruppe bei etwa zwölf Prozent liegen. Das Finale erreichte nochmals eine deutliche Steigerung der Quote.<ref>Uwe Mantel: [http://dwdl.de/article/news_6525,00.html Topquoten für Topmodels: Finale der Castingshow erzielt Rekordquote]. ''DWDL.de'' (Düsseldorf: DWDL Online Medien GbR, 30. März 2006).</ref>


Diese Maschine ist den anderen Bestrafungsarten zu Recht vorgezogen worden: Sie befleckt nicht die Hand des Menschen mit einem Mord an Seinesgleichen, und die Geschwindigkeit, mit der sie den Schuldigen trifft, entspricht eher dem Geist des Gesetzes, das oft streng sein kann, aber niemals grausam sein darf.|ref=<ref name="hatin">Eugène Hatin: ''Histoire politique et littéraire de la presse en France'', Paris: Poulet-Malassis & De Broise, 1861, S. 53 f.</ref>}}
In die Schlagzeilen geriet die Sendung im Februar 2006, als eine Teilnehmerin der Sendung den Wettbewerb verlassen musste, weil sie nach Ansicht der Jury zu dick war.<ref>Reinhold Beckmann: [http://www.daserste.de/beckmann/sendung_dyn~uid,q8cpc6e11dgfloujml7a1tkj~cm.asp Sendung vom Montag, 6. Februar 2006 – Heidi Klum]. ''DasErste.de'' (6. Februar 2006). Mit Stellungnahmen zu den Vorwürfen.</ref> Die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-Politikerin [[Gitta Connemann]] warf ProSieben daraufhin vor, ein gefährliches Vorbild für Mädchen in der [[Pubertät]] zu liefern. In verschiedenen [[Zeitung]]en (etwa in der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] als ganzseitige Farbanzeige) erschien daraufhin am 8.&nbsp;Februar ein [[offener Brief]] der Teilnehmerinnen, in dem sie betonten, dass keine von ihnen hungere und die Juroren die Regeln nicht erfunden hätten.<ref>Putze Paula: [http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/topmodel/weblog/blog.php?blogid=5&blogeintragid=36.html Offener Brief der Kandidatinnen]. ''Germany’s Next Topmodel weblog'' (München: SevenOne Intermedia GmbH, 8. Februar 2006).</ref><ref>Violetta Simon: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/801/69732/ Germany’s next Top Model – Gruppenfoto in Unterwäsche]. In Helmut Martin-Jung (Hrsg): ''Süddeutsche Zeitung'' (München: sueddeutsche.de GmbH, 9. Februar 2006).</ref>


Hingerichtet auf der Guillotine wurden u.&nbsp;a. der französische König [[Ludwig XVI.]], [[Marie Antoinette]], [[Georges Danton]], [[Antoine Laurent de Lavoisier]] sowie [[Maximilien de Robespierre]] und [[Friedrich Freiherr von der Trenck]]. Die Hinrichtung von Ludwig XVI. und Marie Antoinette hatte in der deutschen [[Aufklärung]] ein derartiges Echo, dass man sich mit der vorher begrüßten Revolution in Frankreich gegenüber den sich dort abzeichnenden Vorgängen zunehmend kritisch auseinandersetzte.
[[Datei:Barbara-meier-centro-oberhausen.jpg|thumb|Barbara Meier: Die Gewinnerin der zweiten Staffel]]
== Zweite Staffel ==
ProSieben zeigte die zweite Staffel ab dem 1.&nbsp;März 2007. Statt neun wurden diesmal zwölf Folgen sowie das Finale ausgestrahlt. Das Finale wurde am 24.&nbsp;Mai 2007 gezeigt.


Bis zur Untersagung der Todesstrafe 1981 wurden in Frankreich Todesurteile durch die Guillotine vollstreckt. Bis 1870 geschah dies auf dem so genannten [[Schafott]], einer erhöhten Plattform. Danach wurde die Guillotine weiterhin öffentlich, aber auf normalem Bodenniveau aufgestellt, um den Zurschaustellungscharakter der Hinrichtungen zu mindern. Bei der letzten öffentlichen Hinrichtung in Frankreich wurde am 17. Juni 1939 in [[Versailles]] [[Eugen Weidmann]], ein sechsfacher Mörder, gerichtet. Danach wurden die Hinrichtungen in den jeweiligen Gefängnishöfen durchgeführt. Die letzte Hinrichtung durch die Guillotine fand in Frankreich am 10. September 1977 an [[Hamida Djandoubi]] statt. Am 19. Februar 2007 wurde das Verbot der Todesstrafe in die französische Verfassung aufgenommen.
In der Jury saßen wie in der ersten Staffel Heidi Klum, Model-Agent Peyman Amin und Bruce Darnell. Neu dabei war der Friseur und Visagist Boris Entrup, der Morbach ersetzte.


{{Siehe auch|Liste während der Französischen Revolution hingerichteter Personen}}
=== Teilnehmerinnen ===
Von insgesamt 16.421 Kandidatinnen begann die Show mit 100 vorausgewählten Bewerberinnen, von denen 15 in der ersten Folge weiter kamen. Dadurch, dass sich bereits in der ersten Folge zwei der Kandidatinnen dazu entschieden, die Show freiwillig zu verlassen, wurden zwei bereits ausgeschiedene Kandidatinnen nachnominiert.


=== Verwendung in Frankreich ===
{| class="wikitable"
|- style="background-color:#ADD8E6"
! align="center" colspan="7" | {{0}}{{0}}Teilnehmerinnen der zweiten Staffel&nbsp;*
|- style="background-color:#FFCCFF"
! Teilnehmerin<ref>Steckbrief: [http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/next_topmodel/models Daten der Teilnehmerinnen der zweiten Staffel], ''ProSieben.de''</ref>
! Platz
! Alter
! Wohnort
! Größe
! Maße
! Beruf
|-
| [[Barbara Meier]]
| style="text-align:center" | 1
| style="text-align:center" | 20
| [[Amberg]]
| 174&nbsp;cm
| 81-61-94
| Mathematikstudentin
|-
| Anne-Kathrin „Anni“ Wendler
| style="text-align:center" | 2
| style="text-align:center" | 21
| [[Schwerin]]
| 177&nbsp;cm
| 85-59-92
| Verkäuferin im Kleidergeschäft ihrer Mutter
|-
| Hana Nitsche
| style="text-align:center" | 3
| style="text-align:center" | 21
| [[Oftersheim]]
| 172&nbsp;cm
| 85-59-89
|
|-
| [[Fiona Erdmann]]
| style="text-align:center" | 4
| style="text-align:center" | 18
| [[Bremen]]
| 174&nbsp;cm
| 84-63-91
| Gestaltungstechnische Assistentin
|-
| Mandy Graff
| style="text-align:center" | 4
| style="text-align:center" | 18
| [[Kehlen (Luxemburg)|Olm (Luxemburg)]]
| 179&nbsp;cm
| 85-63-91
|
|-
| Anja Platzer
| style="text-align:center" | 6
| style="text-align:center" | 19
| [[Sankt Stefan im Rosental|St. Stefan im Rosental]]/[[Graz]]
| 183&nbsp;cm
| 84-62-88
| Jura-Studentin
|-
| Michaela Saskia „Milla“<br />Gräfin von Krockow
| style="text-align:center" | 7
| style="text-align:center" | 20
| [[Göttingen]]
| 175&nbsp;cm
| 86-61-88
| Studentin ([[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]])
|-
| Tonia Michaely <nowiki>**</nowiki>
| style="text-align:center" | 8
| style="text-align:center" | 19
| Berlin
| 182&nbsp;cm
| 89-69-97
| Studentin (Berlin)
|-
| Aneta Tober
| style="text-align:center" | 8
| style="text-align:center" | 20
| [[Castrop-Rauxel]]
| 175&nbsp;cm
| 83-61-80
|
|-
| Denise Dahinten <nowiki>**</nowiki>
| style="text-align:center" | 10
| style="text-align:center" | 19
| [[Bruchköbel]]
| 172&nbsp;cm
| 86-65-91
| Studentin Facility Management ([[Fachhochschule Frankfurt am Main]])
|-
| Alla Kosovan
| style="text-align:center" | 11
| style="text-align:center" | 18
| Berlin
| 177&nbsp;cm
| 85-66-94
|
|-
| Janina-Katharina Küpper
| style="text-align:center" | 12
| style="text-align:center" | 21
| [[Aachen]]
| 183&nbsp;cm
| 87-62-92
|
|-
| Antje Pötke
| style="text-align:center" | 13
| style="text-align:center" | 22
| Berlin
| 180&nbsp;cm
| 89-69-88
| Verkäuferin
|-
| Enyerlina Sanchez
| style="text-align:center" | 13
| style="text-align:center" | 25
| Berlin
| 183&nbsp;cm
| 87-65-96
| Innenarchitektin
|-
| Janine Mackenroth
| style="text-align:center" | 15
| style="text-align:center" | 18
| [[München]]
| 173&nbsp;cm
| 87-62-92
|
|-
| colspan="7" |<nowiki>*</nowiki> Stand der Angaben zu den Teilnehmerinnen: Staffelbeginn
|-
| colspan="7" |<nowiki>**</nowiki> Nachnominierte Kandidatinnen
|}


'''Das 1792-Modell'''
=== Resultat ===
Die Gewinnerin [[Barbara Meier]] erhielt neben einem Cabrio noch einen Vertrag mit [[Face Your Brand!]], in dem vereinbart war, dass sie für die [[Modelagentur]] [[IMG Models]] arbeitet, auf dem [[Titelblatt]] der [[Cosmopolitan (Magazin)|Cosmopolitan]] zu sehen ist und das Gesicht der neuen [[C&A]]-Werbekampagne wird.


Die ersten Ausführungen der französischen Guillotine bestanden aus den beiden etwa drei Meter hohen Pfosten, die am oberen Ende durch den Querbalken zusammengehalten wurden. Im Querbalken befanden sich zwei Rollen, über die das Seil lief, welches den etwa 40 kg schweren Eisenblock, den sogenannten Mouton (Schaf), mitsamt Messer in Position brachte. Die Pfosten wurden am unteren Ende an die Basis geschraubt und durch stählerne Streben verstärkt. Am vorderen Ende der Bank befand sich ein vertikal gestelltes Brett, welches, sobald der Delinquent bäuchlings darauf festgeschnallt war, horizontal gestellt und nach vorne geschoben wurde. Nun legte man den Hals auf das untere Halsbrett, genannt Lunette (wegen des halbmondförmigen Ausschnittes), und schob das Gegenstück nach unten. Sodann löste der Scharfrichter den Auslösemechanismus aus. Dieses Modell gilt als sehr störanfällig, da keine Stoßdämpfung zum Abbremsen des Moutons vorhanden war. Diese Ausführung ist jene, die bei der ersten Hinrichtung 1792 verwendet wurde, und wird deshalb 1792-Modell genannt.
Die Drittplazierte, Hana Nitsche, wurde ebenfalls bei der [[Modelagentur]] [[IMG Models]] unter Vertrag genommen. Im Gegensatz zur ersten Staffel verblieb die Zweitplazierte, Anne-Kathrin Wendler, ohne Vertrag.
Nitsche arbeitet als erfolgreiches Foto- und Laufstegmodel. Auch mediale Präsenz wird ihr zuteil, so setzte ProSieben Nitsche im September als Werbeträger für den Aufruf zu den Castings der dritten Staffel ein; die Gruppe [[Marquess]] verpflichtete sie als Darstellerin für das Musikvideo zur Single ''You and Not Tokio''.


'''Das Berger-Modell'''
Auch einige der anderen Kandidatinnen arbeiten inzwischen als Models.
[[Fiona Erdmann]] ist bei der Hamburger Agentur MGM Models unter Vertrag. Milla Gräfin von Krockow und Anja Platzer haben einen Vertrag bei Louisa Models, Platzer zusätzlich noch bei Ford Models. Außerdem arbeitet Enyerlina Sanchez für die Modelagentur Vivamodels.


1868 legte der Scharfrichterassistent Alphonse Léon Berger der französischen Regierung den Konstruktionsplan für eine neue, verbesserte Guillotine vor. Er wurde beauftragt, diese neue Guillotine umgehend zu bauen. Von da an wurden sämtliche Maschinen durch das Berger-Modell ersetzt. Die wesentlichen Verbesserungen bestanden im Querbalken, der nun den deutlich komplizierteren Auslösemechanismus enthielt. Auf dem Querbalken, der auch Chapiteau genannt wird, befand sich die Seilrolle für den Flaschenzug, um den Mouton mit Messer nach oben zu ziehen. Ausgelöst wurde das Messer jetzt statt mit einer Klemmsperre mit einem Hebel. Um Verziehen der Maschine zu verhindern, das durch Schäden vom Aufprall des schweren Schlittens verursacht wurde, wurden nun große Druckfedern angebracht, die eine Stoßdämpfung bewirken. Die Seite der Lunette, auf welcher der Kopf vom Rumpf getrennt wurde, wurde mit Blech beschlagen, um Schäden am Holz durch das Blut zu verhindern. Außerdem wurden der Basis links und rechts des Gestells weitere Holzstreben hinzugefügt.
Über Platzer wird oft in der österreichischen Sendung ''Tonight TV'' auf ''ProSieben Austria'' berichtet.
Außerdem hatte Platzer schon diverse Shootings mit der österreichischen Frauenzeitschrift ''Woman'' und ''Madonna''.


=== Verwendung in der Schweiz ===
Mandy Graff, die aufgrund ihrer erfolgreichen Teilnahme an ''Germany’s Next Topmodel'' einen hohen Bekanntheitsgrad in ihrem Heimatland Luxemburg erlangt hat und unter anderem auch eine regionale Fernsehsendung moderiert, steht bei East West Models, Action Management, My Models und Viva Models in Berlin unter Vertrag.
[[Datei:Guillotine suisse.jpg|mini|Die [[Guillotine von Luzern]] wurde ab 1879 bis zur Abschaffung der Todesstrafe für alle zivilen Hinrichtungen in der Schweiz verwendet.]]


Im zivilen Strafrecht war seit der frühen Neuzeit die [[Enthauptung]] durch das [[Richtschwert|Schwert]] die übliche Hinrichtungsmethode für zum Tod Verurteilte. 1835 trat die Guillotine dazu, wobei einzelne Kantone den Verurteilten die Wahl zwischen ihr und dem Schwert gewährten. [[Hans Vollenweider]] (* 11. Februar 1908 in [[Zürich]]; † 18. Oktober 1940 in [[Sarnen]]) ist der letzte in der [[Schweiz]] nach einem zivilen [[Strafprozess]] zum Tode verurteilte und exekutierte Straftäter. Am Morgen des 18. Oktober 1940 wurde Vollenweider in der Werkstatt der Strafanstalt in Sarnen mit der Guillotine hingerichtet.
Aneta Tober steht unter anderem bei Mia Models unter Vertrag.


Im Schweizer [[Militärjustiz (Schweiz)|Militärstrafrecht]] war die [[Erschiessung]] als Hinrichtungsmethode vorgesehen. Auf diese Weise wurden im Zweiten Weltkrieg 30 Personen zum Tode verurteilt, von denen bis Kriegsende 17 hingerichtet wurden. Die militärische Todesstrafe in Kriegszeiten wurde in der Schweiz 1992 abgeschafft.
== Dritte Staffel ==
Die dritte Staffel wurde zwischen dem 28.&nbsp;Februar und 5.&nbsp;Juni 2008 ausgestrahlt.<!-- Quelle; http://quotenmeter.de/index.php?newsid=23305 -->


=== Verwendung in den deutschen Landen ===
Wie in den ersten beiden Staffeln waren Klum und Amin in der Jury vertreten. Darnell verließ die Sendung und übernahm eine eigene Show bei der [[ARD]]. Sein Nachfolger war der Casting-Direktor Rolf Scheider. Neben den drei Juroren saß in jeder Folge ein weiterer Gast in der Jury. Entrup hatte nur noch werbende Gastauftritte für eine Make-Up-Marke. Der Titelsong der dritten Staffel war ''Amazing'' von [[Seal]]. Die Trailermusik war ''Acceptable in the 80’s'' von Calvin Harris.
[[Datei:Fallbeil muenchen 1854.jpg|mini|200px|Münchner Fallbeil von 1854<br /><small>Modell-Nachbau Maßstab 1:6</small>]]


In den [[Koalitionskriege|napoleonischen Kriegen]] kam die Guillotine unter dem Namen Fallbeil in die besetzten deutschen Gebiete. So wurde im Jahre 1803 in [[Mainz]] der als „Schinderhannes“ bekannte Räuber [[Johannes Bückler]] guillotiniert. [[Carl Zuckmayer]] brachte diesen Fall in eine [[Schinderhannes (Schauspiel)|literarische Gestalt]].
=== Teilnehmerinnen ===
Ursprünglich hatten sich 18.217 Frauen und Mädchen für die Staffel beworben. In der ersten Sendung wurden 30 von 120 Kandidatinnen ausgewählt. Am Ende der zweiten Sendung gab es noch 19 Kandidatinnen. Im ersten Teil der Sendung verabschiedete die Jury fünf Models und am Ende der Folge nochmals fünf. Eine Bewerberin verließ während der zweiten Folge die Show aus persönlichen Gründen. Die Kandidatin Anna Vanessa Hegelmaier pausierte seit der neunten Folge wegen einer [[Gehirnerschütterung]], bis sie sich in der zehnten Folge zu einem freiwilligen Ausstieg entschied.


In der Folgezeit blieb die Guillotine nur in Teilen der deutschen Lande in Gebrauch. Während der Hitlerherrschaft wurden die meisten zivilen Todesurteile mit der Guillotine vollstreckt. Insgesamt wurden in dieser Periode etwa 12.000 Menschen mit dem Fallbeil getötet, nahezu 3000 davon im [[Justizvollzugsanstalt Plötzensee|Strafgefängnis Berlin-Plötzensee]], seit 1937 die [[zentrale Hinrichtungsstätte]] für das weiträumige Einzugsgebiet der Stadt Berlin.
{| class="wikitable"
|- style="background-color:#ADD8E6"
! align="center" colspan="7" | {{0}}{{0}}Teilnehmerinnen der dritten Staffel&nbsp;*
|- style="background-color:#FFCCFF"
! Teilnehmerin
! Platz
! Alter
! Wohnort
! Größe
! Maße
! Beruf
|-
| [[Jennifer Hof]]
| style="text-align:center" | 1
| style="text-align:center" | 16<!-- nicht 17 - Angaben zu Staffelbeginn, s.u. -->
| [[Rodgau]]
| 180&nbsp;cm<!-- nicht 181 cm - Angaben zu Staffelbeginn, s.u. -->
| 84-67-93<!-- nicht ändern - Angaben zu Staffelbeginn, s.u. -->
| [[Schüler]]in
|-
| Janina Delia Schmidt
| style="text-align:center" | 2
| style="text-align:center" | 24
| [[Hamburg]]
| 177&nbsp;cm
| 85-58-87
| [[Friseur|Friseurin]]
|-
| Christina Leibold
| style="text-align:center" | 3
| style="text-align:center" | 21
| [[Volkach]]
| 175&nbsp;cm
| 82-63-90
| [[Student]]in
|-
| Carolin Ruppert
| style="text-align:center" | 4
| style="text-align:center" | 24
| [[Kelkheim (Taunus)]]
| 174&nbsp;cm
| 91-65-92
| Junior Support Officer
|-
|[[Wanda Badwal]]
| style="text-align:center" | 4
| style="text-align:center" | 23
| [[Hamburg]]
| 173&nbsp;cm
| 87-62-87
| [[Musical]]-Darstellerin
|-
| Gisele Oppermann
| style="text-align:center" | 6
| style="text-align:center" | 20
| [[Braunschweig]]
| 174&nbsp;cm
| 82-63-87
| [[Pferdezucht|Pferde-Jungzüchterin]]
|-
| Raquel Deborah Alvarez
| style="text-align:center" | 7
| style="text-align:center" | 22
| [[Bern]]
| 180&nbsp;cm
| 86-61-90
| [[Rechtswissenschaft|Jurastudentin]]
|-
| Sarah Knappik
| style="text-align:center" | 8
| style="text-align:center" | 21
| [[Bochum]]
| 178&nbsp;cm
| 86-66-92
| [[Praktikant]]in
|-
| Anna Vanessa Hegelmaier
| style="text-align:center" | {{0}}{{0}}9&nbsp;**
| style="text-align:center" | 20
| [[Bielefeld]]
| 178&nbsp;cm
| 90-64-94
| [[Lehramt]]sstudentin
|-
| Sophia Maus
| style="text-align:center" | 10
| style="text-align:center" | 19
| [[Aachen]]
| 179&nbsp;cm
| 85-65-95
| [[Abitur]]ientin
|-
| Bianca Schumacher
| style="text-align:center" | 11
| style="text-align:center" | 20
| [[Krefeld]]
| 173&nbsp;cm
| 80-58-88
| [[Promotionjob|Promoterin]]
|-
| [[Gina-Lisa Lohfink]]
| style="text-align:center" | 12
| style="text-align:center" | 21
| [[Seligenstadt]]
| 169&nbsp;cm
| 90-61-91
| Mitarbeiterin in [[Fitnessstudio]]
|-
| Katharina Yvonne Harms
| style="text-align:center" | 12
| style="text-align:center" | 18
| [[Bremen]]
| 185&nbsp;cm
| 90-66-94
| [[Auszubildende]]
|-
| Elena Rotter
| style="text-align:center" | 14
| style="text-align:center" | 20
| [[Salzburg]]
| 170&nbsp;cm
| 77-60-90
| Studentin
|-
| Aline Tausch
| style="text-align:center" | 15
| style="text-align:center" | 20
| [[München]]
| 171&nbsp;cm
| 84-60-89
| Studentin, [[Hostess|Messehostess]]
|-
| Taina Santos Silva
| style="text-align:center" | 15
| style="text-align:center" | 18
| Brühl
| 173&nbsp;cm
| 83-61-87
| Schülerin
|-
| Aisha Grone
| style="text-align:center" | 17
| style="text-align:center" | 16
| [[Modautal|Brandau]]
| 169&nbsp;cm
| 86-60-89
| Schülerin
|-
| Rubina Radwanski
| style="text-align:center" | 17
| style="text-align:center" | 20
| [[Frankfurt am Main]]
| 175&nbsp;cm
| 81-62-92
| Studentin
|-
| Sandra Korte
| style="text-align:center" | 17
| style="text-align:center" | 22
| [[Leipzig]]
| 178&nbsp;cm
| 87-65-95
| Promoterin
|-
| colspan="7" |<nowiki>*</nowiki> Stand der Angaben zu den Teilnehmerinnen: Staffelbeginn
|-
| colspan="7" |<nowiki>**</nowiki> Kandidatin ist freiwillig aufgrund gesundheitlicher Probleme ausgestiegen.
|}


==== Das „Mannhardt-Fallbeil“ ====
=== Resultat ===
Im Deutschen Reich war neben „Guillotine“ und „Fallbeil“ die Bezeichnung „Fallschwertmaschine“ im Gebrauch.<ref>Ausführlich: Blazek, Matthias: Mit der Herrschaft der Franzosen wurde in allen deutschen Staaten die Guillotine eingeführt – Neue Art der Hinrichtung galt als human und sollte bei allen zum Tode Verurteilten angewandt werden, Sachsenspiegel 42, [[Cellesche Zeitung]] vom 19. Oktober 2013.</ref> Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurde dabei eine von der französischen Bauart abweichende Konstruktion üblich. Typisch hierfür ist die 1854 von der Firma [[Johann Mannhardt|J. Mannhardt & Co]] München gebaute bayerische Guillotine: Hauptmaterial für die gesamte Maschine ist Eisen statt Holz; das Messer ist hier an einen etwa 200 kg schweren Schlitten geschraubt, dessen Enden in zwei mit Stoff gefüllte Stoßdämpfer fallen. Es durchfällt bis zum Genick eineinhalb Meter. Der Auslösemechanismus besteht aus einer einzelnen Stahlstange, die nur in eine Richtung, zum Einrasten des Schlittens und zum Lösen der Sperre, beweglich ist. Der Schlitten wird, im Gegensatz zum französischen Modell, nicht allein mit einem Seil nach oben gezogen, sondern mithilfe einer Handwinde mit Rücklaufsperre und einem Stahldrahtseil in Position gebracht. Zusätzlich zur anmontierten [[Richtbank]] hat das Fallbeil ein bewegliches Anschnallbrett. Es wurde erst später durch den Scharfrichter [[Johann Reichhart]] entfernt, was, nach dessen Aussage, die Hinrichtung von drei bis vier Minuten auf drei bis vier Sekunden verkürzte.
Im Finale der dritten Staffel am 5.&nbsp;Juni 2008 kürte die Jury die Kandidatin [[Jennifer Hof]] zur Siegerin.<ref>derNewsticker.de: ''[http://www.derNewsticker.de/news.php?id=15079 Jenny ist Siegerin bei „Germany’s next topmodel“]'', vom 5. Juni 2008</ref> Sie gewann neben einem Neuwagen auch Werbeverträge mit Volkswagen und Sony Ericsson. Noch dazu kamen ein Covershooting mit der Cosmopolitan, sowie ein eigenes Parfum (J.K.) und ein Modelvertrag bei der Modelagentur IMG International Models, bei der unter anderem auch Heidi Klum, Gisele Bündchen, sowie die beiden Vorgängerinnen Lena Gercke und Barbara Meier unter Vertrag sind. Die Kandidatinnen auf den Plätzen 2 und 3 gewannen ebenfalls ein Auto.


==== Das „Tegel-Fallbeil“ ====
Auch einige der anderen Kandidatinnen arbeiten inzwischen als Models. Wanda Badwal, Janina Delia Schmidt, Christina Leibold, Carolin Ruppert und Sarah Knappik sind bei Munich Models unter Vertrag.
Ab 1937 wurden auf Hitlers Befehl hin die 20 zentralen Hinrichtungsstätten des Reiches mit einer Maschine ausgerüstet, die von der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technischen Reichsanstalt]] serienmäßig in den Arbeitsbetrieben der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel gefertigt wurde – daher der Name des Modells. Die größten Änderungen erfuhr das Fallbeil zum Mannhardt-Modell, indem die Gesamthöhe der Maschine von etwa zweieinhalb Metern auf etwas weniger als zwei Meter reduziert wurde. Der Auslösemechanismus wurde von einem einfachen Hebel zu einer Federzugmechanik abgeändert, welche sich im oberen Querbalken befindet. Die Handwinde wurde statt nur mit einer [[Rücklaufsperre]] außerdem mit einem Zahnradsystem ausgestattet, das die benötigte Kraft verringert, um den Schlitten mitsamt Messerblatt in Position zu bringen. Weitere Änderungen waren außerdem die flachen, engen Bänke, die zudem auch unbeweglich waren.
Sophia Maus arbeitet für die Düsseldorfer Agentur No Toys. Raquel Deborah Alvarez steht unter anderem bei Visage (Schweiz) und bei Elite-Models in São Paulo, Brasilien, unter Vertrag. Gina-Lisa Lohfink hat eine eigene Show bei ProSieben bekommen, die unter dem Titel ''Gina-Lisas Welt'' im Nachtprogramm und im Internet zu sehen ist. Anna Vanessa Hegelmaier ist bei Place Models Hamburg, Why Not Milan, D Model Agency Athen, IMG Paris und IMG New York unter Vertrag. Sie ist die einzige Teilnehmerin, die es auf die internationalen Laufstegen geschafft hat. Sie ist u.a. in den Modenschauen von [[Moschino]] und [[Missoni]] gelaufen. <ref>http://www.fashionmodeldirectory.com/models/Vanessa_Hegelmaier</ref>


Neben der Guillotine wurde im Deutschen Reich bis zur Vereinheitlichung 1938 auch mit dem [[Handbeil]] hingerichtet.<ref>So in Berlin-Plötzensee, Breslau, Hamburg-Stadt (vgl. hierzu: [[Jauch (Hanseatengeschlecht)#Heinrich Jauch, Erster Staatsanwalt zu Hamburg|Heinrich Jauch (1894–1945), Erster Staatsanwalt zu Hamburg]] – betreffend den „Rote-Marine-Prozess“ und die Hinrichtungen) und Königsberg durch den Scharfrichter [[Carl Gröpler]] und dessen Nachfolger [[Ernst Reindel]].</ref>
=== Resonanz ===
Da zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung der Folgen knapp zwei Monate lagen, was sich aus den in den Sendungen erwähnten Veranstaltungen (zum Beispiel ''New York Fashion Week'', ''Cosmopolitan Prix de Beauté'', ''Melbourne Fashion Festival'') folgern lässt, wurde die Sendung zum Ziel vieler Spekulationen und Falschmeldungen, unter anderem in der Bravo-Ausgabe 16/08 und diversen Internetseiten.<ref>http://www.jolie.de/artikel/Life-Guides-Stars-Trends-Star-News-In-der-Geruechtekueche-brodelt_s-Stehen-die-Finalistinnen-schon-fest-_74109.html</ref><ref>http://topmodel-info.de/germanys-next-topmodel-das-sind-die-top-5</ref><ref>http://www.20min.ch/tools/suchen/story/27684326</ref><ref>http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=1786</ref>


Im Dritten Reich war man sehr darauf bedacht, nicht die französische Bezeichnung zu verwenden. Zu den bekanntesten Opfern des Fallbeils gehören die Mitglieder der [[Weiße Rose|Weißen Rose]], darunter [[Sophie Scholl|Sophie]] und [[Hans Scholl]].
== Vierte Staffel ==
[[Datei:Sara Nuru 01.jpg|thumb|Sara Nuru, Gewinnerin der vierten Staffel, am 22. August 2009]]
Die vierte Staffel wurde zwischen dem 12.&nbsp;Februar und dem 21.&nbsp;Mai 2009 ausgestrahlt. Die Jury setzte sich erneut aus Klum, Amin und Scheider zusammen. Auch der Visagist Boris Entrup war wieder an der Sendung beteiligt. Den Titelsong lieferte [[Britney Spears]] mit ''Circus''. Neben der festen Jury wurden die Teilnehmerinnen auch von Gastjuroren wie den [[Spice Girls]] [[Melanie Brown]] und [[Victoria Beckham]] bewertet.


[[Johann Reichhart]] vollzog die meisten Hinrichtungen (etwa 3000) aller Zeiten und gilt als „der“ deutsche [[Scharfrichter]]. [[Wilhelm Röttger]], der von 1942 bis 1945 zentrale Hinrichtungsstätten in Berlin-Plötzensee und [[Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel|Brandenburg-Görden]] zu betreuen hatte, brachte es auf eine ähnliche Zahl.
=== Teilnehmerinnen ===
Zunächst gingen 18.786 schriftliche Bewerbungen ein, die jedoch keine erkennbare Berücksichtigung fanden. Darauf folgten offene Castings in [[Düsseldorf]] und [[München]] mit 1104 bzw. 1376 Teilnehmerinnen, aus denen in jeder Stadt in zwei Schritten 15 ausgewählt wurden.<ref>[http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/germanys_next_topmodel/artikel/56130/ GNTM auf ProSieben.de], 12. Februar 2009</ref> Aus diesen 30 Bewerberinnen wurden in der dritten Folge 16 Kandidatinnen der Endrunde bestimmt, die nach [[Los Angeles]] flogen. Zusätzlich nahm die Siegerin von [[Austria’s Next Topmodel]] an der Endrunde teil.


Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Fallbeil weiterhin in Gebrauch. Der letzte in West-Berlin mit der Guillotine Hingerichtete war am 11. Mai 1949 der Raubmörder [[Berthold Wehmeyer]]. Als letzter in Westdeutschland zum Tod Verurteilter wurde [[Richard Schuh]] – ebenfalls wegen Raubmordes – etwa drei Monate vorher am 18. Februar 1949 in [[Tübingen]] enthauptet.
=== Ablauf ===
Die Endrunde fand überwiegend in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] statt. Außer in Los Angeles, wo die meisten Folgen gedreht wurden, versuchten die Kandidatinnen auch in [[Las Vegas]], [[Miami]], [[New York City|New York]], auf [[Hawaii]] und zuletzt in [[Singapur]] die von der Jury gestellten Challenges zu gewinnen und außerdem Model- oder Werbejobs zu bekommen, für die Vertreter diverser Firmen eine oder mehrere der noch verbliebenen Teilnehmerinnen nach ihrer Leistung in den von ihnen gestellten Aufgaben aussuchten.


Von 1950 bis 1960 wurde in der [[DDR]] in Dresden und dann bis 1968 in Leipzig mit dem Fallbeil die Todesstrafe vollstreckt. Man sprach weiterhin von „Fallschwertmaschine“.<ref>Spiegel.de, 8. Dezember 1997: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8839725.html Hinrichtung von Paul Rebenstock].</ref> Ab 1966 wurde diese Vollstreckung durch den „unerwarteten Nahschuss in das Hinterhaupt“ (Variante des [[Erschießung|Genickschusses]]) mit der [[Pistole]] ersetzt. Bei der Einführung der neuen Methode nach sowjetischem Vorbild waren nicht unbedingt humanitäre Gründe ausschlaggebend, sondern vielmehr die Tatsache, dass gelegentlich das Beil nicht den Kopf abschlug, sondern auf halbem Wege steckenblieb. Der unerwartete Nahschuss in den Hinterkopf erwies sich als weit zuverlässiger. Die Hinrichtungspraxis der DDR wurde vom Historiker [[Falco Werkentin]] erforscht.<ref>[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/148/der_henker_kam_von_hinten.html einestages.spiegel.de]</ref>
Das Finale wurde am 21. Mai 2009 live aus der [[Lanxess Arena]] in [[Köln]] ausgestrahlt. Von den zu dem Zeitpunkt noch verbliebenen drei Teilnehmerinnen ging Sara Nuru als Siegerin hervor, wodurch sie auf das Cover der deutschen [[Cosmopolitan (Magazin)|Cosmopolitan]] kam und Werbeverträge mit [[Maybelline|Maybelline Jade]] und [[C&A]] gewann.


{{Siehe auch|Todesstrafe#Deutsche Demokratische Republik|titel1=„Deutsche Demokratische Republik“ im Artikel Todesstrafe}}
Obwohl der Ausgang der Sendungen von ProSieben wie in den vorhergehenden Staffeln geheimgehalten wurde, gab die [[Kleine Zeitung]] in Kärnten unter Berufung auf ProSieben das Ausscheiden der österreichischen Kandidatin vorzeitig bekannt.<ref>[http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/leute/topmodel/1902615/index.do?ref=pg Kleine Zeitung: ''Larissa geht in zwei Wochen endgültig'']</ref> Auch in anderen Medien wurde über das Ausscheiden von Kandidatinnen spekuliert.<ref>[http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/TV/topmodel/2009/03/27/germanys-next-topmodel/diese-fuenf-topmodels-kommen-weiter.html Bild.de: ''Germany’s Next Topmodel: Diese 5 Topmodels kommen weiter'']</ref>


==== Die badische Guillotine ====
{| class="wikitable"
[[Datei:Titus Manlius enthauptet seinen Sohn.jpg|mini|[[Titus Manlius Imperiosus Torquatus]] enthauptet seinen Sohn mit einem Vorläufer der Guillotine. Stich von Heinrich Aldegrever, 1553]]
|- style="background-color:#ADD8E6"
! align="center" colspan="7" | {{0}}{{0}}Teilnehmerinnen der vierten Staffel&nbsp;*
|- style="background-color:#FFCCFF"
! Teilnehmerin
! Platz
! Alter
! Wohnort
! Größe
! Maße
! Beruf
|-
| [[Sara Nuru]]
| style="text-align:center" | 1
| style="text-align:center" | 19
| [[München]]
| 176&nbsp;cm
| 80-66-96
| Schülerin
|-
| Mandy Bork
| style="text-align:center" | 2
| style="text-align:center" | 17
| [[Witten]]
| 175&nbsp;cm
| 80-60-87
| Schülerin
|-
| Marie Nasemann
| style="text-align:center" | 3
| style="text-align:center" | 19
| [[Gauting]]
| 177&nbsp;cm
| 85-66-94
| Abiturientin
|-
| Maria Beckmann
| style="text-align:center" | 4 <!-- sic! Da sie den Platz mit einer anderen Kandidatin teilen wird, belegen sie und die andere den 4. Platz. Siehe dazu auch vorhergehende Staffeln in diesem Artikel. -->
| style="text-align:center" | 19
| [[Würzburg]]
| 179&nbsp;cm
| 82-66-94
| Schülerin
|-
| Jessica Motzkus
| style="text-align:center" | 4
| style="text-align:center" | 20
| [[Wolfsburg]]
| 177&nbsp;cm
| 80-65-89
| Auszubildende (Friseurin)
|-
| Sarina Nowak
| style="text-align:center" | 6
| style="text-align:center" | 16
| [[Gerdau]]
| 174&nbsp;cm
| 85-66-96
| Schülerin
|-
| Ira Meindl
| style="text-align:center" | 7
| style="text-align:center" | 21
| [[Köln]]
| 178&nbsp;cm
| 84-68-92
| Auszubildende (Veranstaltungskauffrau)
|-
| [[Larissa Marolt]]
| style="text-align:center" | 8
| style="text-align:center" | 16
| [[Sankt Kanzian am Klopeiner See|St. Kanzian]]
| 175&nbsp;cm
| 85-63-84
| Schülerin (Siegerin ''Austria’s Next Topmodel'')
|-
| Katrina Scharinger
| style="text-align:center" | 9
| style="text-align:center" | 19
| [[Rednitzhembach|Rednitzhembach-Walpersdorf]]
| 179&nbsp;cm
| 85-66-97
| Bankkauffrau
|-
| Stefanie Theissing
| style="text-align:center" | 10
| style="text-align:center" | 21
| [[Münster (Westfalen)|Münster]]
| 180&nbsp;cm
| 79-62-87
| Auszubildende (Erzieherin)
|-
| Aline Bauer
| style="text-align:center" | 11
| style="text-align:center" | 19
| [[Marbach am Neckar]]
| 177&nbsp;cm
| 84-66-94
| Musicaldarstellerin
|-
| Tamara Busch
| style="text-align:center" | 11
| style="text-align:center" | 16
| [[Laubach]]
| 175&nbsp;cm
| 84-63-92
| Schülerin
|-
| Dana Franke
| style="text-align:center" | 13
| style="text-align:center" | 20
| [[Berlin]]
| 177&nbsp;cm
| 82-63-93
| Auszubildende/Studentin (Modedesign)
|-
| Tessa Leonie Bergmeier
| style="text-align:center" | 14
| style="text-align:center" | 19
| [[Owingen]]
| 180&nbsp;cm
| 86-68-92
| Kellnerin/ Model
|-
| Olivia Berman
| style="text-align:center" | 15
| style="text-align:center" | 20
| [[Berlin]]
| 177&nbsp;cm
| 93-66-96
| wartet auf Studienplatz (Architektur)
|-
| Daphne Braun
| style="text-align:center" | 15
| style="text-align:center" | 17
| [[Melle]]
| 173&nbsp;cm
| 80-64-90
| Schülerin
|-
| Johanna Popp
| style="text-align:center" | 15
| style="text-align:center" | 21
| [[Nürnberg]]
| 181&nbsp;cm
| 84-66-96
| Studentin (Lehramt)
|-
| colspan="7" |<nowiki>*</nowiki> Stand der Angaben zu den Teilnehmerinnen: Staffelbeginn


In [[Baden (Land)|Baden]] wurde zwischen 1848 und 1932 an 37 Männern und zwei Frauen das Todesurteil vollstreckt. Seit 1856 wurde die Vollstreckung mittels der von der Firma [[Johann Mannhardt]] in München für 1000 Gulden hergestellten Guillotine durchgeführt. Der Standort der Guillotine war in [[Bruchsal]], wobei die Messer stets getrennt aufbewahrt wurden. Zum Transport der Guillotine (mit der Eisenbahn) an die verschiedenen Hinrichtungsorte in Baden wurde die Guillotine zerlegt und in Kisten verpackt. Die badische Guillotine gelangte, da seit 1937 die badischen Hinrichtungen in [[Stuttgart]] – also in Württemberg – vollzogen wurden, im Februar 1937 nach Berlin zur Strafanstalt [[Gedenkstätte Plötzensee|Berlin-Plötzensee]].
|}

Aus Baden kam auch die erste Guillotine als Leihgabe, die in [[Königreich Bayern|Bayern]] verwendet wurde. Im Mai 1854 brauchte der Scharfrichter Lorenz Schellerer sieben Versuche, um einen Mörder mit dem Richtschwert zu enthaupten. Die Zuschauer hatten deswegen beinahe den Scharfrichter gelyncht. Daher ordnete König [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilian II.]] die Einführung der Guillotine an. Am 19. August 1854 wurden in München eine Frau und zwei Männer erstmals in Bayern mit einer Guillotine hingerichtet.<ref>Hany Kratzer: [http://www.sueddeutsche.de/bayern/neues-buch-die-erste-frau-auf-der-guillotine-1.3821068 ''Die erste Frau auf der Guillotine'', 11. Januar 2018], abgerufen am 12. Januar 2018.</ref><reF>Helmut A. Seidl: ''Ein Mördertrio auf dem Schafott. Die Hingerichteten beim ersten Einsatz der Guillotine in Bayern'', ISBN 978-3-7448-6412-1.</ref>

=== Verwendung in Österreich ===
In der Geschichte der Habsburger Monarchie und des späteren Deutschösterreich wurde traditionellerweise keine Guillotine verwendet; als Hinrichtungsinstrument diente der [[Würgegalgen]]. Nach dem [[Anschluss Österreichs|Anschluss]] an das Deutsche Reich 1938 wurde eine für den Transport als „Maschinenteile des Gerätes F“ getarnte Guillotine vom Berliner [[Justizvollzugsanstalt Plötzensee|Gefängnis Plötzensee]] an das [[Landesgericht für Strafsachen Wien|Wiener Landesgericht]] gesandt und bis zum Ende der Terrorherrschaft Hitlers dazu verwendet, eine große Anzahl von Verurteilten und Opfer des [[Nationalsozialismus]] hinzurichten. Diese Guillotine ist heute im [[Wiener Kriminalmuseum]] als Exponat zu sehen.<ref>[http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Kriminalgeschichte/rundgang/raeume_p2_bis_s.aspx Kriminalgeschichte im Bundesministerium für Inneres], aufgerufen am 30. März 2017.</ref> Im Landesgericht in Graz wurden ab Ende 1942 von der NS-Justiz zum Tode Verurteilte mit einem Fallbeil exekutiert.<ref>Willi Weinert: ''„Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen, ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof und zu Opfergräbern auf Wiens Friedhöfen.'' 3. verb. u. erw. Aufl. Wiener Stern-Verlag, Jauker, Wien 2011, ISBN 978-3-9502478-2-4.</ref>

== Literatur ==
* [[Stefan Amberg]]: ''Vollstreckt. Johann Reichhart, der letzte deutsche Henker''. Goldmann, München 1984, ISBN 3-442-06765-0.
* [[Daniel Arasse]]: ''Die Guillotine. Die Macht der Maschine und das Schauspiel der Gerechtigkeit''. Rowohlt, Reinbek 1988, ISBN 3-499-55496-8.
* Johann Dachs: ''Tod durch das Fallbeil. Der deutsche Scharfrichter Johann Reichhart (1893–1972)''. Ullstein, München 2001, ISBN 3-548-36243-5.
* Alister Kershaw: ''Die Guillotine. Eine Geschichte des mechanischen Fallbeils''. Verlag Kriminalistik, Hamburg 1959.
* Gotthold Leistner: ''Sachsen und die Guillotine. Ein Beitrag zur Geschichte eines Tötungsmonstrums''. In: ''Sächsische Heimatblätter'' 48, 2002, S. 130–149, {{ISSN|0486-8234}}.
* Guy Lenôtre: ''Die Guillotine und die Scharfrichter zur Zeit der französischen Revolution''. Kadmos-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-931659-03-8.
* [[Michel Ferracci-Porri]]: ''Beaux Ténèbres. La pulsion du mal d'Eugène Weidmann''. Normant, Frankreich 2008, ISBN 978-2-915685-34-3 (der letzte in Frankreich in der Öffentlichkeit Guillotinierte – „ein Deutscher“: [[Eugen Weidmann]]).
* Andreas Schlieper: ''Das aufgeklärte Töten. Die Geschichte der Guillotine''. Osburg Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-940731-13-5.
* Thomas Waltenbacher: ''Zentrale Hinrichtungsstätten. Der Vollzug der Todesstrafe in Deutschland von 1937–1945. Scharfrichter im Dritten Reich''. Zwilling-Berlin, Berlin 2008, ISBN 978-3-00-024265-6.

== Film, Musik und Literatur ==
* [[José Giovanni]] (Regie): ''[[Endstation Schafott]]'' (Frankreich, Italien 1973, u.&nbsp;a. mit [[Alain Delon]], [[Jean Gabin]] und [[Gérard Depardieu]])
* Der Song ''Under the Guillotine'' der deutschen Thrash-Metal-Band [[Kreator]] beschreibt das Hinführen zum Fallbeil.
* Im Roman ''[[Der letzte Tag eines Verurteilten]]'' beschreibt [[Victor Hugo]] das Leben eines Verurteilten kurz vor seiner Hinrichtung auf der Guillotine.
* Escape The Fate – The Guillotine


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/topmodel/index.php Offizielle Webseite der ersten Staffel]
{{Commons}}
* [http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/next_topmodel/index.php Offizielle Webseite der zweiten Staffel]
* [http://www.todesstrafe.de/artikel/12/Die_Guillotine,_Fallbeil,_Enthauptungsmaschine.html Guillotine, oder das Fallbeil] bei todesstrafe.de
* [http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/germanys_next_topmodel/ Offizielle Webseite der dritten Staffel]
* [http://boisdejustice.com/History/History.html Geschichte der Guillotine] (englisch)
* [http://www.prosieben.de/lifestyle_magazine/germanys_next_topmodel_staffel4/index.php Offizielle Webseite der vierten Staffel]
* [http://www.cosmopolitan.de/mode/germanys-next-topmodel.html Cosmopolitan.de: Germany's Next Top Model]
* [http://www.xlibris.de/Autoren/Buechner/Biographie/Extras/Seite5 Gutachten von Antoine Louis]
* [http://www.ladocumentationfrancaise.fr/dossiers/abolition-peine-mort/guillotine.shtml Guillotine] bei www.ladocumentationfrancaise.fr (französisch)
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* [http://www.guillotine.dk/ The Guillotine Headquarters] Alles über die Guillotine (englisch)
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 12. März 2018, 19:59 Uhr

Hinrichtung Olympe de Gouges' mit der Guillotine. Tuschezeichnung von Lavis de Mettais, 1793
Die badische Guillotine (Nachbau, Städtisches Museum im Schloss Bruchsal)

Die Guillotine [gijo'tiːn(ə)] (auch Fallbeil, historisch auch Fallschwertmaschine oder Köpfmaschine) ist ein nach dem französischen Arzt Joseph-Ignace Guillotin benanntes Gerät zur Vollstreckung der Todesstrafe durch Enthauptung, das in der Französischen Revolution das Köpfen erleichtern und beschleunigen sollte.

Medizinische Aspekte der Tötung

Der Tod tritt als Folge der Durchtrennung des höchsten Teils des Rückenmarks (Halswirbelsäule) und damit der Unterbrechung der Erregungsausbreitung ein. Während überwiegend davon ausgegangen wird, es trete binnen Zehntelsekunden Bewusstlosigkeit ein – der Hingerichtete nehme es also beispielsweise nicht mehr wahr, wenn er dem Publikum präsentiert wird, waren nach vereinzelten Überlieferungen noch Reaktionen des abgetrennten Hauptes zu erkennen. So sind aus der Zeit der Französischen Revolution Aussagen zum Beispiel über mutmaßliche Sprechversuche abgetrennter Köpfe überliefert. Der deutsche Arzt Johannes Wendt und der Franzose Séguret stellten Versuche an, um die Reaktionen der Köpfe zu erforschen. Danach sollten sie beispielsweise noch reflexartig die Augen schließen, wenn eine Hand sich schnell auf das Gesicht zubewegt oder der Kopf hellem Licht ausgesetzt wurde. Nach einem Bericht des französischen Arztes Beaurieux von 1905 habe der Kopf eines guillotinierten Verbrechers sogar noch etwa 30 Sekunden auf Zurufe reagiert. Ähnliches wird über Hamida Djandoubi berichtet, die letzte in Frankreich enthauptete Person.[1][2]

Auch ist strittig, ob der Tod schmerzfrei ist, denn durch die großflächige Schnittverletzung, bei der Muskeln, Sehnen und Knochen durchtrennt werden, ist theoretisch kurzzeitig ein Schmerzreiz gegeben. Da aber durch die Enthauptung jegliche Informationsübermittlung vom Rumpf unterbunden wird, bleiben nur die nicht durchtrennten Anteile des Plexus cervicalis für eine Informationsübermittlung übrig. Bei allen anderen Nervenbahnen tritt in Bruchteilen von Sekunden ein Informationsmangel im Zentralnervensystem ein, ein kurzzeitig auftretendes Taubheitsgefühl, wie beim neuralgischen Schmerz beschrieben. Die weiteren Schmerzformen haben andere Abläufe als der zentrale Schmerz, oder es fehlt wiederum an der nötigen Zeit, siehe psychosomatischer Schmerz.

Geschichte

Vorläufer

„The Scottish Maiden“, schottischer Vorläufer der Guillotine (Museum of Scotland, Edinburgh)

Bereits früher kamen im Strafvollzug vereinzelt Fallbeile zum Einsatz. Die ersten bekannten Exemplare aus Neapel und Holland stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Andere Vorläufer sind das Fallbeil von Halifax (engl. „Halifax gibbet“, 1280, auch „Halifax Machine“), die italienische „Mannaia“ (ital. für Hackbeil, 15. Jahrhundert) und die „Scottish Maiden“ (engl. für schottische Jungfrau, 1564–1708). In Deutschland waren Fallbeile unter dem Namen „Dille“, „Diele“, „Hobel“ oder „Welsche Falle“ bekannt.

Bekannte Persönlichkeiten, die vor dem 18. Jahrhundert mit einem Fallbeil hingerichtet wurden, waren Konradin, der letzte Staufer (1268 mittels einer „Welschen Falle“ hingerichtet), Demetrio Giustiniani (1507 in Genua), Beatrice Cenci (durch eine „Mannaia“) und Henri II. de Montmorency (1632 in Toulouse). Auf einem Holzschnitt aus den Martyrien der Apostel, 1512c von Lucas Cranach dem Älteren wird der heilige Matthias mit einem einfach konstruierten Fallbeil enthauptet. Heinrich Aldegrever skizziert 1553 in einer fiktiven Radierung, wie Titus Manlius Imperiosus Torquatus seinen Sohn mit einer Mannaia, einer Vorläuferin der Guillotine, enthauptet.

Bis zum 18. Jahrhundert geriet das Fallbeil allerdings vollständig außer Gebrauch.

Entwicklung durch Joseph-Ignace Guillotin

Guillotin, der Namensgeber der Guillotine

Guillotin beantragte am 10. Oktober 1789 die Einführung eines mechanischen Enthauptungsgeräts, um grausame und entehrende Hinrichtungsarten abzuschaffen. Unterstützt wurde er dabei durch den Henker von Paris, Charles Henri Sanson, der die Nachteile der Enthauptung mit dem Schwert plastisch beschrieb. Die Nationalversammlung beauftragte den königlichen Leibarzt Antoine Louis, ein Gutachten darüber zu erstellen. Am 17. März 1792 legte Louis einen Entwurf vor, der das Fallbeil von Halifax zum Vorbild hatte. Im Gutachten hieß es: „Eine solche, niemals versagende Maschine wird sich leicht herstellen lassen.“ Am 20. März 1792 wurde dem Antrag stattgegeben. Die Debatte um die später so genannte Guillotine war von einem leidenschaftlichen Streit um die Todesstrafe begleitet. Guillotin litt unter der Verwendung seines Namens für dieses Instrument, denn er hatte es weder erfunden noch seiner Anwendung bei Kapitalverbrechern beigewohnt. Er hatte lediglich dessen Einführung und Gebrauch aus humanitären Gründen empfohlen. Seine Nachfahren nahmen einen anderen Namen an.

Die erste „Guillotine“ wurde im Auftrag von Sanson von dem deutschen Klavierbauer Tobias Schmidt aus der Rue Saint-André-des-Arts konstruiert. Schmidt hatte zunächst die halbmondförmige Schneide aus Louis’ Entwurf an Schafen ausprobiert, was einwandfrei funktionierte. Als er dann jedoch die Versuche mit Leichen fortsetzte, wurde der Hals nicht immer vollständig durchtrennt. Erst durch Erhöhung des Gewichts und die Einführung der abgeschrägten Schneide, die der Guillotine ihre charakteristische Form gibt und den Trennvorgang zum Schneidevorgang macht, arbeitete das Gerät einwandfrei. Schon bei den ersten Modellen gab es auch den Tisch oder die Wippe (französisch bascule), ein Brett, auf das der Hinzurichtende bäuchlings festgeschnallt wurde und das dann nach vorn in die Waagerechte geklappt wurde. Somit wurde der Kopf zwischen die Pfosten der Guillotine auf die Halsauflage (untere Lünette) gebracht, die dann mit dem nach unten verschiebbaren Gegenstück verriegelt wurde.

Nach Antoine Louis hieß die Guillotine zunächst Louison oder Louisette, durch den Sprachgebrauch der Presse setzte sich jedoch der Name Guillotine durch. Volkstümliche Spitznamen waren le rasoir national (das nationale Rasiermesser) und la raccourcisseuse (die Kurzmacherin).

Einführung der Guillotine

Während der Französischen Revolution wurde die Guillotine per Dekret der Nationalversammlung vom 20. März 1792 als einziges Hinrichtungswerkzeug eingeführt.

Die Hintergründe sind verschiedener Natur. Zum einen sollte die Maschine die zahlreichen Hinrichtungen rationalisieren. Ferner sollte die Hinrichtung für die Betroffenen schmerzfrei gemacht werden, denn zuvor brauchte ein Henker mit einem von Hand geführten Beil unter Umständen mehrere Schläge. Für den Namensgeber Guillotin waren humanitäre Gründe ausschlaggebend. Er meinte, dass man den Verurteilten die Angst vor dem Sterben nicht nehmen könne, wohl aber die Qualen der Hinrichtung selbst begrenzen. Die Folter und besonders grausame Hinrichtungsmethoden wie das Rädern sollten mit der Guillotine abgeschafft werden. Tatsächlich gibt es jedoch Berichte, nach denen bei den während der Französischen Revolution benutzten Modellen bisweilen erst nach mehreren Durchgängen der Kopf vollständig abgetrennt werden konnte – so auch bei der Hinrichtung Ludwigs XVI., angeblich aufgrund seines dicken Nackens.

Die Hinrichtung Ludwigs XVI. von Frankreich und die Wirkung der Guillotine

Zudem sollte aber der Gleichheitsanspruch der Revolution auch bei der Hinrichtung gelten: Vorher war das Enthaupten den Adeligen als „edle“ Todesart vorbehalten, einfache Leute wurden am Galgen gehängt. Mit der Guillotine wurden alle Hinrichtungen vereinheitlicht.

Als erster Mensch wurde am 25. April 1792 der Straßenräuber Nicolas Jacques Pelletier mit der neuen Guillotine öffentlich hingerichtet. Um 15:30 Uhr nachmittags wurde das Todesurteil gegen ihn von dem Scharfrichter Charles Henri Sanson auf dem Place de Grève öffentlich vollzogen. Die Chronique de Paris schrieb darüber am folgenden Tag:

„Gestern, um halb vier Uhr nachmittags, wurde zum ersten Mal die Maschine zum Einsatz gebracht, die dazu bestimmt ist, den zum Tode verurteilten Kriminellen den Kopf abzuschneiden. Der Hinzurichtende war ein gewisser Nicolas-Jacques Pelletier, von der Justiz mehrfach verurteilt und zuletzt überführt, eine Privatperson mit mehreren Stockhieben geschlagen und ihr eine Brieftasche gestohlen zu haben, in der sich Assignate im Gegenwert von 800 Livres und weitere Effekten befanden.

Die Neuartigkeit der Bestrafung hatte dazu geführt, dass die Menge derjenigen beträchtlich angeschwollen war, die ein barbarisches Mitleid zu solchen traurigen Schauspielen führt.

Diese Maschine ist den anderen Bestrafungsarten zu Recht vorgezogen worden: Sie befleckt nicht die Hand des Menschen mit einem Mord an Seinesgleichen, und die Geschwindigkeit, mit der sie den Schuldigen trifft, entspricht eher dem Geist des Gesetzes, das oft streng sein kann, aber niemals grausam sein darf.“[3]

Hingerichtet auf der Guillotine wurden u. a. der französische König Ludwig XVI., Marie Antoinette, Georges Danton, Antoine Laurent de Lavoisier sowie Maximilien de Robespierre und Friedrich Freiherr von der Trenck. Die Hinrichtung von Ludwig XVI. und Marie Antoinette hatte in der deutschen Aufklärung ein derartiges Echo, dass man sich mit der vorher begrüßten Revolution in Frankreich gegenüber den sich dort abzeichnenden Vorgängen zunehmend kritisch auseinandersetzte.

Bis zur Untersagung der Todesstrafe 1981 wurden in Frankreich Todesurteile durch die Guillotine vollstreckt. Bis 1870 geschah dies auf dem so genannten Schafott, einer erhöhten Plattform. Danach wurde die Guillotine weiterhin öffentlich, aber auf normalem Bodenniveau aufgestellt, um den Zurschaustellungscharakter der Hinrichtungen zu mindern. Bei der letzten öffentlichen Hinrichtung in Frankreich wurde am 17. Juni 1939 in Versailles Eugen Weidmann, ein sechsfacher Mörder, gerichtet. Danach wurden die Hinrichtungen in den jeweiligen Gefängnishöfen durchgeführt. Die letzte Hinrichtung durch die Guillotine fand in Frankreich am 10. September 1977 an Hamida Djandoubi statt. Am 19. Februar 2007 wurde das Verbot der Todesstrafe in die französische Verfassung aufgenommen.

Verwendung in Frankreich

Das 1792-Modell

Die ersten Ausführungen der französischen Guillotine bestanden aus den beiden etwa drei Meter hohen Pfosten, die am oberen Ende durch den Querbalken zusammengehalten wurden. Im Querbalken befanden sich zwei Rollen, über die das Seil lief, welches den etwa 40 kg schweren Eisenblock, den sogenannten Mouton (Schaf), mitsamt Messer in Position brachte. Die Pfosten wurden am unteren Ende an die Basis geschraubt und durch stählerne Streben verstärkt. Am vorderen Ende der Bank befand sich ein vertikal gestelltes Brett, welches, sobald der Delinquent bäuchlings darauf festgeschnallt war, horizontal gestellt und nach vorne geschoben wurde. Nun legte man den Hals auf das untere Halsbrett, genannt Lunette (wegen des halbmondförmigen Ausschnittes), und schob das Gegenstück nach unten. Sodann löste der Scharfrichter den Auslösemechanismus aus. Dieses Modell gilt als sehr störanfällig, da keine Stoßdämpfung zum Abbremsen des Moutons vorhanden war. Diese Ausführung ist jene, die bei der ersten Hinrichtung 1792 verwendet wurde, und wird deshalb 1792-Modell genannt.

Das Berger-Modell

1868 legte der Scharfrichterassistent Alphonse Léon Berger der französischen Regierung den Konstruktionsplan für eine neue, verbesserte Guillotine vor. Er wurde beauftragt, diese neue Guillotine umgehend zu bauen. Von da an wurden sämtliche Maschinen durch das Berger-Modell ersetzt. Die wesentlichen Verbesserungen bestanden im Querbalken, der nun den deutlich komplizierteren Auslösemechanismus enthielt. Auf dem Querbalken, der auch Chapiteau genannt wird, befand sich die Seilrolle für den Flaschenzug, um den Mouton mit Messer nach oben zu ziehen. Ausgelöst wurde das Messer jetzt statt mit einer Klemmsperre mit einem Hebel. Um Verziehen der Maschine zu verhindern, das durch Schäden vom Aufprall des schweren Schlittens verursacht wurde, wurden nun große Druckfedern angebracht, die eine Stoßdämpfung bewirken. Die Seite der Lunette, auf welcher der Kopf vom Rumpf getrennt wurde, wurde mit Blech beschlagen, um Schäden am Holz durch das Blut zu verhindern. Außerdem wurden der Basis links und rechts des Gestells weitere Holzstreben hinzugefügt.

Verwendung in der Schweiz

Die Guillotine von Luzern wurde ab 1879 bis zur Abschaffung der Todesstrafe für alle zivilen Hinrichtungen in der Schweiz verwendet.

Im zivilen Strafrecht war seit der frühen Neuzeit die Enthauptung durch das Schwert die übliche Hinrichtungsmethode für zum Tod Verurteilte. 1835 trat die Guillotine dazu, wobei einzelne Kantone den Verurteilten die Wahl zwischen ihr und dem Schwert gewährten. Hans Vollenweider (* 11. Februar 1908 in Zürich; † 18. Oktober 1940 in Sarnen) ist der letzte in der Schweiz nach einem zivilen Strafprozess zum Tode verurteilte und exekutierte Straftäter. Am Morgen des 18. Oktober 1940 wurde Vollenweider in der Werkstatt der Strafanstalt in Sarnen mit der Guillotine hingerichtet.

Im Schweizer Militärstrafrecht war die Erschiessung als Hinrichtungsmethode vorgesehen. Auf diese Weise wurden im Zweiten Weltkrieg 30 Personen zum Tode verurteilt, von denen bis Kriegsende 17 hingerichtet wurden. Die militärische Todesstrafe in Kriegszeiten wurde in der Schweiz 1992 abgeschafft.

Verwendung in den deutschen Landen

Münchner Fallbeil von 1854
Modell-Nachbau Maßstab 1:6

In den napoleonischen Kriegen kam die Guillotine unter dem Namen Fallbeil in die besetzten deutschen Gebiete. So wurde im Jahre 1803 in Mainz der als „Schinderhannes“ bekannte Räuber Johannes Bückler guillotiniert. Carl Zuckmayer brachte diesen Fall in eine literarische Gestalt.

In der Folgezeit blieb die Guillotine nur in Teilen der deutschen Lande in Gebrauch. Während der Hitlerherrschaft wurden die meisten zivilen Todesurteile mit der Guillotine vollstreckt. Insgesamt wurden in dieser Periode etwa 12.000 Menschen mit dem Fallbeil getötet, nahezu 3000 davon im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee, seit 1937 die zentrale Hinrichtungsstätte für das weiträumige Einzugsgebiet der Stadt Berlin.

Das „Mannhardt-Fallbeil“

Im Deutschen Reich war neben „Guillotine“ und „Fallbeil“ die Bezeichnung „Fallschwertmaschine“ im Gebrauch.[4] Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurde dabei eine von der französischen Bauart abweichende Konstruktion üblich. Typisch hierfür ist die 1854 von der Firma J. Mannhardt & Co München gebaute bayerische Guillotine: Hauptmaterial für die gesamte Maschine ist Eisen statt Holz; das Messer ist hier an einen etwa 200 kg schweren Schlitten geschraubt, dessen Enden in zwei mit Stoff gefüllte Stoßdämpfer fallen. Es durchfällt bis zum Genick eineinhalb Meter. Der Auslösemechanismus besteht aus einer einzelnen Stahlstange, die nur in eine Richtung, zum Einrasten des Schlittens und zum Lösen der Sperre, beweglich ist. Der Schlitten wird, im Gegensatz zum französischen Modell, nicht allein mit einem Seil nach oben gezogen, sondern mithilfe einer Handwinde mit Rücklaufsperre und einem Stahldrahtseil in Position gebracht. Zusätzlich zur anmontierten Richtbank hat das Fallbeil ein bewegliches Anschnallbrett. Es wurde erst später durch den Scharfrichter Johann Reichhart entfernt, was, nach dessen Aussage, die Hinrichtung von drei bis vier Minuten auf drei bis vier Sekunden verkürzte.

Das „Tegel-Fallbeil“

Ab 1937 wurden auf Hitlers Befehl hin die 20 zentralen Hinrichtungsstätten des Reiches mit einer Maschine ausgerüstet, die von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt serienmäßig in den Arbeitsbetrieben der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel gefertigt wurde – daher der Name des Modells. Die größten Änderungen erfuhr das Fallbeil zum Mannhardt-Modell, indem die Gesamthöhe der Maschine von etwa zweieinhalb Metern auf etwas weniger als zwei Meter reduziert wurde. Der Auslösemechanismus wurde von einem einfachen Hebel zu einer Federzugmechanik abgeändert, welche sich im oberen Querbalken befindet. Die Handwinde wurde statt nur mit einer Rücklaufsperre außerdem mit einem Zahnradsystem ausgestattet, das die benötigte Kraft verringert, um den Schlitten mitsamt Messerblatt in Position zu bringen. Weitere Änderungen waren außerdem die flachen, engen Bänke, die zudem auch unbeweglich waren.

Neben der Guillotine wurde im Deutschen Reich bis zur Vereinheitlichung 1938 auch mit dem Handbeil hingerichtet.[5]

Im Dritten Reich war man sehr darauf bedacht, nicht die französische Bezeichnung zu verwenden. Zu den bekanntesten Opfern des Fallbeils gehören die Mitglieder der Weißen Rose, darunter Sophie und Hans Scholl.

Johann Reichhart vollzog die meisten Hinrichtungen (etwa 3000) aller Zeiten und gilt als „der“ deutsche Scharfrichter. Wilhelm Röttger, der von 1942 bis 1945 zentrale Hinrichtungsstätten in Berlin-Plötzensee und Brandenburg-Görden zu betreuen hatte, brachte es auf eine ähnliche Zahl.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Fallbeil weiterhin in Gebrauch. Der letzte in West-Berlin mit der Guillotine Hingerichtete war am 11. Mai 1949 der Raubmörder Berthold Wehmeyer. Als letzter in Westdeutschland zum Tod Verurteilter wurde Richard Schuh – ebenfalls wegen Raubmordes – etwa drei Monate vorher am 18. Februar 1949 in Tübingen enthauptet.

Von 1950 bis 1960 wurde in der DDR in Dresden und dann bis 1968 in Leipzig mit dem Fallbeil die Todesstrafe vollstreckt. Man sprach weiterhin von „Fallschwertmaschine“.[6] Ab 1966 wurde diese Vollstreckung durch den „unerwarteten Nahschuss in das Hinterhaupt“ (Variante des Genickschusses) mit der Pistole ersetzt. Bei der Einführung der neuen Methode nach sowjetischem Vorbild waren nicht unbedingt humanitäre Gründe ausschlaggebend, sondern vielmehr die Tatsache, dass gelegentlich das Beil nicht den Kopf abschlug, sondern auf halbem Wege steckenblieb. Der unerwartete Nahschuss in den Hinterkopf erwies sich als weit zuverlässiger. Die Hinrichtungspraxis der DDR wurde vom Historiker Falco Werkentin erforscht.[7]

Die badische Guillotine

Titus Manlius Imperiosus Torquatus enthauptet seinen Sohn mit einem Vorläufer der Guillotine. Stich von Heinrich Aldegrever, 1553

In Baden wurde zwischen 1848 und 1932 an 37 Männern und zwei Frauen das Todesurteil vollstreckt. Seit 1856 wurde die Vollstreckung mittels der von der Firma Johann Mannhardt in München für 1000 Gulden hergestellten Guillotine durchgeführt. Der Standort der Guillotine war in Bruchsal, wobei die Messer stets getrennt aufbewahrt wurden. Zum Transport der Guillotine (mit der Eisenbahn) an die verschiedenen Hinrichtungsorte in Baden wurde die Guillotine zerlegt und in Kisten verpackt. Die badische Guillotine gelangte, da seit 1937 die badischen Hinrichtungen in Stuttgart – also in Württemberg – vollzogen wurden, im Februar 1937 nach Berlin zur Strafanstalt Berlin-Plötzensee.

Aus Baden kam auch die erste Guillotine als Leihgabe, die in Bayern verwendet wurde. Im Mai 1854 brauchte der Scharfrichter Lorenz Schellerer sieben Versuche, um einen Mörder mit dem Richtschwert zu enthaupten. Die Zuschauer hatten deswegen beinahe den Scharfrichter gelyncht. Daher ordnete König Maximilian II. die Einführung der Guillotine an. Am 19. August 1854 wurden in München eine Frau und zwei Männer erstmals in Bayern mit einer Guillotine hingerichtet.[8][9]

Verwendung in Österreich

In der Geschichte der Habsburger Monarchie und des späteren Deutschösterreich wurde traditionellerweise keine Guillotine verwendet; als Hinrichtungsinstrument diente der Würgegalgen. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich 1938 wurde eine für den Transport als „Maschinenteile des Gerätes F“ getarnte Guillotine vom Berliner Gefängnis Plötzensee an das Wiener Landesgericht gesandt und bis zum Ende der Terrorherrschaft Hitlers dazu verwendet, eine große Anzahl von Verurteilten und Opfer des Nationalsozialismus hinzurichten. Diese Guillotine ist heute im Wiener Kriminalmuseum als Exponat zu sehen.[10] Im Landesgericht in Graz wurden ab Ende 1942 von der NS-Justiz zum Tode Verurteilte mit einem Fallbeil exekutiert.[11]

Literatur

  • Stefan Amberg: Vollstreckt. Johann Reichhart, der letzte deutsche Henker. Goldmann, München 1984, ISBN 3-442-06765-0.
  • Daniel Arasse: Die Guillotine. Die Macht der Maschine und das Schauspiel der Gerechtigkeit. Rowohlt, Reinbek 1988, ISBN 3-499-55496-8.
  • Johann Dachs: Tod durch das Fallbeil. Der deutsche Scharfrichter Johann Reichhart (1893–1972). Ullstein, München 2001, ISBN 3-548-36243-5.
  • Alister Kershaw: Die Guillotine. Eine Geschichte des mechanischen Fallbeils. Verlag Kriminalistik, Hamburg 1959.
  • Gotthold Leistner: Sachsen und die Guillotine. Ein Beitrag zur Geschichte eines Tötungsmonstrums. In: Sächsische Heimatblätter 48, 2002, S. 130–149, ISSN 0486-8234.
  • Guy Lenôtre: Die Guillotine und die Scharfrichter zur Zeit der französischen Revolution. Kadmos-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-931659-03-8.
  • Michel Ferracci-Porri: Beaux Ténèbres. La pulsion du mal d'Eugène Weidmann. Normant, Frankreich 2008, ISBN 978-2-915685-34-3 (der letzte in Frankreich in der Öffentlichkeit Guillotinierte – „ein Deutscher“: Eugen Weidmann).
  • Andreas Schlieper: Das aufgeklärte Töten. Die Geschichte der Guillotine. Osburg Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-940731-13-5.
  • Thomas Waltenbacher: Zentrale Hinrichtungsstätten. Der Vollzug der Todesstrafe in Deutschland von 1937–1945. Scharfrichter im Dritten Reich. Zwilling-Berlin, Berlin 2008, ISBN 978-3-00-024265-6.

Film, Musik und Literatur

Wiktionary: Guillotine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Guillotine – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Als das Fallbeil zum letzten Mal fiel auf www.20min.ch, aufgerufen am 14. November 2007. Detailseite nicht erreichbar, 6. Oktober 2017.
  2. 30 Extraordinary Photos That'll Leave You Stunned Bright Side (5:37–5:55/6:17 Video) Bright Side, Upload 11. September 2017. Abgerufen 6. Oktober 2017. – Bild von der letzten Enthauptung in Frankreich, 1939.
  3. Eugène Hatin: Histoire politique et littéraire de la presse en France, Paris: Poulet-Malassis & De Broise, 1861, S. 53 f.
  4. Ausführlich: Blazek, Matthias: Mit der Herrschaft der Franzosen wurde in allen deutschen Staaten die Guillotine eingeführt – Neue Art der Hinrichtung galt als human und sollte bei allen zum Tode Verurteilten angewandt werden, Sachsenspiegel 42, Cellesche Zeitung vom 19. Oktober 2013.
  5. So in Berlin-Plötzensee, Breslau, Hamburg-Stadt (vgl. hierzu: Heinrich Jauch (1894–1945), Erster Staatsanwalt zu Hamburg – betreffend den „Rote-Marine-Prozess“ und die Hinrichtungen) und Königsberg durch den Scharfrichter Carl Gröpler und dessen Nachfolger Ernst Reindel.
  6. Spiegel.de, 8. Dezember 1997: Hinrichtung von Paul Rebenstock.
  7. einestages.spiegel.de
  8. Hany Kratzer: Die erste Frau auf der Guillotine, 11. Januar 2018, abgerufen am 12. Januar 2018.
  9. Helmut A. Seidl: Ein Mördertrio auf dem Schafott. Die Hingerichteten beim ersten Einsatz der Guillotine in Bayern, ISBN 978-3-7448-6412-1.
  10. Kriminalgeschichte im Bundesministerium für Inneres, aufgerufen am 30. März 2017.
  11. Willi Weinert: „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen, ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof und zu Opfergräbern auf Wiens Friedhöfen. 3. verb. u. erw. Aufl. Wiener Stern-Verlag, Jauker, Wien 2011, ISBN 978-3-9502478-2-4.