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Liste der Stolpersteine in Frankfurt (Oder) und Orgel-Glossar: Unterschied zwischen den Seiten

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Es folgt eine Liste von Begriffen rund um die [[Orgel]], den [[Orgelbau]] und die [[Orgelmusik]]. Registerbezeichnungen sowie allgemeine Begriffe der [[Akustik]] sind hier nicht zu finden. Dafür siehe [[Liste von Orgelregistern]]. Fremdsprachliche Begriffe, die aber häufig in Orgelliteratur zu finden sind, sind kursiv gekennzeichnet.
[[Datei:Gedenkstein Synagoge.JPG|mini|Gedenkstein für die zerstörte Synagoge, davor vier Stolpersteine]]
Die '''Liste der Stolpersteine in Frankfurt (Oder)''' enthält die [[Stolpersteine]] in [[Frankfurt (Oder)]], die an das Schicksal der Menschen erinnern, die während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden oder flohen. Die Stolpersteine wurden von [[Gunter Demnig]] verlegt.


{{TOC|||Forniture=}}
Gefördert vom Bundesprogramm „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ konnte sich in Frankfurt (Oder) ein breites Bündnis der Zivilgesellschaft – dem neben Sparkasse und Tourismusverein beispielsweise auch der Verein [[Jüdische Gemeinde Frankfurt (Oder) e.V.|Jüdische Gemeinde Frankfurt (Oder)]] und der [[Bund der Antifaschisten]] angehört – etablieren und das Institut für angewandte Geschichte entwickelte gemeinsam mit der [[Europa-Universität Viadrina]] das Begleitprojekt ''Stolpersteine - Jüdisches Leben vor Ort''. Die erste Begleitbroschüre entstand zu den in der Odervorstadt verlegten Stolpersteinen, die zweite zu den Stolpersteinen in der Karl-Marx-Straße und deren Umgebung: „Wieder waren junge Menschen daran beteiligt, das Bewusstsein der Bürger für die Vergangenheit zu schärfen.“ Beide Broschüren erschienen zweisprachig, auf Deutsch und Polnisch.


== A ==
Die Verlegungen erfolgten am 8. Mai 2006, 12. Juli 2007, 11. September 2008, 13. November 2009, 5. Juli 2010, 21. März 2011, 7. Mai 2012, 5. Juni 2013, 29. April 2014, 24. März 2015, am 13. Mai 2016 und am 31. Mai 2017.<ref>[http://www.stolpersteine.eu/chronik/ Chronik] auf der Stolperstein-Webseite von Gunter Demnig</ref>
;abgeführte Pfeifen: diese stehen nicht direkt auf der [[Windlade]], sondern werden über Kondukten mit [[Wind (Orgel)|Wind]] versorgt, häufig im [[Prospekt (Orgel)|Prospekt]]
;abgestimmte Schallbecher: diese stehen in einem festen Verhältnis zur Tonhöhe; vgl. ''kurzbechrige Zungen''
;Absprache: Ausschwingvorgang einer [[Orgelpfeife]]; vgl. ''Ansprache''
;[[Kombination (Orgel)#Absteller|Absteller]]: Vorrichtung zum Ausschalten eines Orgelregisters oder einer Registergruppe, siehe [[Register (Orgel)]]
;abstoßen: ein [[Register (Orgel)|Register]] ausschalten; vlg. ''ziehen''
;[[Abstrakte]]: schmale Holzleiste oder Metallstange, die bei einer mechanischen [[Traktur|Spieltraktur]] zur Übertragung einer Bewegung zwischen Taste und Ventil dient
;Abstrompneumatik: Im Gegensatz zur ''Zustrompneumatik'' ist stets ein Arbeitsdruck in den Kondukten vorhanden, der erst beim Druck der Taste zusammenbricht, wodurch sich das ''Tonventil'' öffnet.
;''Accouplement'': (franz. „Manualkoppel“)
;[[Aeolus (Software)|Aeolus]]: [[freie Software]] zur Simulation einer [[Pfeifenorgel]]. Es benutzt keine [[Sampling (Musik)|Samples]], sondern erstellt den Klang synthetisch; vgl. ''[[Hauptwerk (Software)]]'' oder ''[[GrandOrgue (Software)]]''
;AGO: Akronym für ''American Guild of Organists''
;''ajouter (mettre)'': (franz. „ziehen“, „hinzufügen“)
;akustischer Bass: Ein durch die Kombination einer Oktavreihe und einer darüber liegenden Quintreihe erzeugtes Register, das eine Oktave tiefer als die Oktavreihe klingt (z.&nbsp;B. Oktave&nbsp;16′ + Quinte&nbsp;10<sup>2</sup>/<sub>3</sub>′ = akustischer 32′), siehe [[Residualton]]
;Aliquote: siehe ''Aliquotregister''
;[[Aliquotregister]]: Eigenständiges Register, das nicht im Oktavverhältnis zum Grundton steht
;''Anches'': (franz. „Zungenregister“)
;''Anches préparées'': (franz. „Vorbereitete Zungenregister“): Zungenregister und Mixturen sind zwar schon gezogen, werden aber durch ein Sperrventil noch blockiert.
;[[Altarorgel]]: Orgel, die mittig hinter oder über dem Altar angebracht ist, z.&nbsp;B. in der [[Frauenkirche (Dresden)|Dresdner Frauenkirche]]
;[[American Guild of Organists]]: Amerikanischer Berufsverband von Kirchen- und Konzertorganisten
;angehängtes Pedal: Pedalklaviatur ohne eigene Register, die dauerhaft an ein Manual gekoppelt ist
;Ansprache: Einschwingvorgang einer [[Orgelpfeife]]; vgl. ''Absprache''
;''Appel'': (franz. „Sperrventil“)
;Arbeitswind: Orgelwind, der bei der [[Traktur|pneumatischen Traktur]] für die Ventilsteuerung zuständig ist; vgl. ''Spielwind''
;[[Ars Organi]]: Eine deutschsprachige Fachzeitschrift
;aufbänken: Ein Register nicht direkt auf die Lade bauen, sondern durch ''Kondukten'' erhöht anbringen.
;aufgesetztes Labium: Diese wird in den Pfeifenkörper eingelötet, was bei mittelgroßen und großen Metallpfeifen die Regel ist; vgl. ''eingedrücktes Labium''
;aufreiben: siehe ''ausreiben''
;Aufsatz: siehe ''Schallbecher''
;aufschlagende Zungenstimme: Bauform für Lingualpfeifen, die ''Zunge'' schlägt auf die ''Kehle'' auf, das Gegenteil von ''durchschlagende Zungenstimme''
;Aufschnitt: Öffnung zwischen Ober- und Unterlabium
;Aufschnittbreite: auch Labiumbreite
;Aufschnitthöhe: Abstand zwischen Ober- und Unterlabium, bestimmt vor allem die Klangschärfe
;Aufschnittmensur: Verhältnis der Aufschnitthöhe zur Aufschnittbreite einer Pfeife
;Aufstellung: Anordnung der Pfeifen auf der Windlade; vgl. ''Chromatische, Diatonische und Terz Aufstellung''
;Aufwurf: Biegungsgrad des Zungenblattes bei Lingualpfeifen
;ausdünnen: Die Wandstärke der Metallpfeifen wird nach oben hin dünner, um Material zu sparen
;Ausgleichbalg: kleiner ''Blasebalg'', meist in Form eines ''Schwimmerbalges''
;Auslassventil: Verhindert, dass ein Balg platzt. Es öffnet sich, wenn dieser seine maximale Ausdehnung erreicht hat, von selbst.
;ausreiben: der Metallrand einer Labialpfeife wird mit dem [[Stimmhorn (Orgel)|Stimmhorn]] nach außen gebogen, der Ton wird höher; vgl. ''einreiben''
;{{Anker|außenlabiiert}}außenlabiiert: Übliche Bauform einer hölzernen Labialpfeife, bei der die Abflachung des ''[[#Oberlabium|Oberlabiums]]'' auf der Außenseite des Pfeifenkörpers angebracht ist; vgl. ''[[#innenlabiiert|innenlabiiert]]''
;automatisches Pianopedal: passt die Lautstärke (Registrierung) des Pedals an die des Manuals an, welches gerade gespielt wird
;Auszug: Verfahren, um in Multiplexorgeln aus einer Pfeifenreihe mehrere [[Register (Orgel)|Register]] zu erstellen.


== Verlegte Stolpersteine ==
== B ==
;Bart: neben den Pfeifenlabien angebrachte Intonationshilfe
{|class="wikitable sortable toptextcells" style="width:100%"
;[[Balancier]]: Einrichtung im Ventilkasten, der den Druckpunkt reduziert, eine direkte Verbindung zwischen Taste und Ventil bleibt aber erhalten.
!class="hintergrundfarbe6 unsortable" width="120px"| Bild
;Balanziertritt: Fußtritt zum Öffnen und Schließen eines ''Jalousieschwellers''
!class="hintergrundfarbe6 unsortable" style="width:15%"| Inschrift
;Balg: siehe ''[[Blasebalg]]''
!class="hintergrundfarbe6" style ="width:12%;"| Name
;[[Barkerhebel]]: pneumatische Relaiseinrichtung, wodurch zwar das Spielgewicht minimiert wird, der Kontakt zum Tonventil aber vollständig getrennt wird.
!class="hintergrundfarbe6" data-sort-type="text" style ="width:12%;"| Standort
;''Basse de …'': (franz.): Spielanweisung Solo in der Bassstimme (linke Hand) siehe: ''Dessous de...''
!class="hintergrundfarbe6 unsortable" |
;BDO: Akronym für ''[[Bund Deutscher Orgelbaumeister]]''
!class="hintergrundfarbe6" | Verlegedatum
;BDO-Norm: siehe ''VOD/BDO-Norm 2000''. Eine Normung von [[Spieltisch (Orgel)|Spieltischen]] der [[Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands]] (VOD) und des [[Bund Deutscher Orgelbaumeister|Bundes Deutscher Orgelbaumeister]] (BDO).
!class="hintergrundfarbe6 unsortable" style="width:80%;"| Leben
;Becher: Oberer Teil einer Lingualpfeife, der maßgeblich ihre Klangfarbe bestimmt
|-
;Beugewert: Über eine Pfeifenreihe veränderlicher Anteil der ''Mensur''
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 038.jpg|120x120px]]
;[[Blasebalg]]: ein Gerät zur Erzeugung eines Luftstoßes oder Luftstroms
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />KLARA ALEXANDER<br />JG. 1879<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />TOT 17.11.1942</small>
;[[Blei]]
| {{SortKeyName|Klara|Alexander|nl=1}}
#Bestandteil des ''Orgelmetalls'' zum Bau von Orgelpfeifen.
| Buschmühlenweg 3
#Bezeichnung für ''Orgelmetall'' mit 25 % Zinn und 75 % Blei (4lötig), reine Bleipfeife sind sehr selten.
|
;Blindabstrakte: sehr stabile nicht bewegliche [[Abstrakte]], die parallel zu den beweglichen Abstrakten verläuft und Winkelbalken hält um Längenänderungen auszugleichen.
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
;blinde Pfeife: Pfeife, die nicht klingt, sondern nur aus optischen Gründen im Prospekt steht
|Klara Alexander (geb. 9. Januar 1879; gest. 17. November 1942 im [[Ghetto Theresienstadt]]) wohnte Buschmühlenweg 2A (heute Nr. 3). 1939 wurde Klara Alexander von den Nationalsozialisten gezwungen, in das [[Judenhaus]] in der Rosenstraße 36, in das Zimmer ihrer Tante Flora Bork (1862–1942) zu ziehen. Beide Frauen waren ledig und hatten keine Kinder. Im August 1942 wurden Klara Alexander und Flora Bork in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie wenig später später umkamen.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11457416|Name=Klara Alexander}}</ref>
;blinde Registerzüge: (auch ''Ductus inutilis'', ''Schweiger'', ''Schwyger'', ''Predigtabsteller'', ''Vox ineffabilis'', ''Vacat'', ''Vacant'', ''Vakant'', ''Pro forma'', ''Manum de tabula'', ''Nihil'', ''noli me tangere'' usw. genannt) keinen Ton, keinen Effekt und (im Gegensatz zu den ''nichtakustischen Registerzügen'') auch keine Aktion verursachende Registerzüge, meist nur aus Symmetriegründen angebracht, oder (bei neueren Orgeln) für später vorgesehene Registererweiterungen. Diese werden teilweise mit lustigen Beschriftungen wie „Predigtabsteller“, „nihil sine me“ („nichts ohne mich“), „[[Noli me tangere (Lateinische Phrase)|Noli me tangere]]“ („rühr mich nicht an“) oder „Schwyger 32′“ (Schwyger = Schweiger, der Schweigende). Oft sind diese Züge jedoch einfach mit „Vacat“ oder „Vacant“ (vom lat. vacare = fehlen) oder überhaupt nicht beschriftet.
|-
;[[Blockwerk]]: historische Form der Windlade; das an- oder abschalten einzelner Pfeifenreihen ist hier nicht möglich
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 028.jpg|120x120px]]
;Blumen: Oberflächenmuster bei Pfeifen aus ''Naturguss''
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ADOLPH ANGERTHAL<br />JG. 1861<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />TOT 21.3.1943</small>
;''Boîte (accoublés/séparés)'': (franz. „Schwellwerk gekoppelt/ungekoppelt“)
| {{SortKeyName|Adolph|Angerthal|nl=1}}
;Bohlenlade: die gebohrte Lade wurde in früherer Zeit so benannt
| Berliner Straße 31
;Bourdonpunkt: Bei der Intonation einer Zungenpfeife wichtiger Einstellungspunkt.
|
;[[Brüstungsorgel]]: Orgel, die in einer Emporenbrüstung eingelassen ist
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
;Brustwerk: Teilwerk einer Orgel, das auf Brusthöhe, also unter dem Hauptwerk, angebracht ist
|Adolph Angerthal (geb. 18. Januar 1861 in [[Booßen]]; gest. 21. März 1943 im [[Ghetto Theresienstadt]]) war verwitwet und hatte einen Sohn Herbert, der rechtzeitig nach Palästina auswandern konnte. Seit September 1942 wohnte Adolph Angerthal in der Kurfürstenstraße in Berlin. Er wurde am 4. November 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Hier starb er im Alter von 82 Jahren.<ref name=":3">Stolpersteine in Frankfurt (Oder) und Słubice Nr. 1</ref><ref>{{ZDYV|ID=11458154|Name=Adolph Angerthal}}</ref>
;[[Bund Deutscher Orgelbaumeister]]: eine Vereinigung deutscher Orgel- und Orgelpfeifenbauer sowie deren Zuliefererbetriebe
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 024.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />EUGEN BERLOWITZ<br />JG. 1924<br />DEPORTIERT 1942<br />RICHTUNG OSTEN<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Eugen|Berlowitz|nl=1}}
| Bergstraße 17
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Eugen Berlowitz (geb. 1924; gest. 1992) lebte mit seinen Eltern Margarete Berlowitz, geb. Rau und Max Berlowitz und seinem Bruder Julius in der Bergstraße 17. Eugen Berlowitz konnte als Jugendlicher nach Schweden emigrieren.<ref name=":3" />
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 025.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />JULIUS BERLOWITZ<br />JG. 1927<br />FLUCHT 1939<br />ÜBERLEBT IN<br />PALÄSTINA</small>
| {{SortKeyName|Julius|Berlowitz|nl=1}}
| Bergstraße 17
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Julius Berlowitz (geb. 1927; gest. 1942 oder 1943) lebte mit seinen Eltern Margarete Berlowitz, geb. Rau und Max Berlowitz und seinem Bruder Eugen in der Bergstraße 17. Julius Berlowitz konnte als Jugendlicher nach Palästina emigrieren.<ref name=":3" />
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 022.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />MARGARETE<br />BERLOWITZ<br />GEB. RAU<br />JG. 1900<br />DEPORTIERT 1942<br />RICHTUNG OSTEN<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Margarete|Berlowitz|nl=1}}
| Bergstraße 17
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Margareta Berlowitz, geb. Rau (geb. 19. Dezember 1900 in [[Posen]]; gest. 1942 oder 1943) war die Tochter von Eugen und Frieda Rau geb. Lemchen. Sie wohnte mit ihrem Mann Max Berlowitz und ihren Kindern Eugen und Julius in der Bergstraße 17. Die Eheleute Berlowitz betrieben in der Schmiedegasse 10/11 das erste [[Reformhaus]] in Frankfurt (Oder). Flora und Max Berlowitz wurden zusammen mit Margaretes Mutter, die ebenfalls in der Bergstraße 17 wohnte, am 3. April 1942 von Berlin aus nach Polen deportiert. Alle drei starben. Sohn Eugen Berlowitz konnte als Jugendlicher nach Schweden emigrieren, Sohn Julius nach Palästina.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=8121610|Name=Margarete Berlowitz}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 021.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />MAX BERLOWITZ<br />JG. 1889<br />DEPORTIERT 1942<br />RICHTUNG OSTEN<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Max|Berlowitz|nl=1}}
| Bergstraße 17
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Max Berlowitz (geb. 11. Dezember 1885 oder 1889 in [[Wałcz|Deutsch Krone]]; gest. 1942 oder 1943) war der Sohn von Julius Berlowitz. Er lebte mit seiner Frau Margarete Berlowitz, geb. Rau und ihren Kindern Eugen und Julius in der Bergstraße 17. Die Eheleute Berlowitz betrieben in der Schmiedegasse 10/11 das erste [[Reformhaus]] in Frankfurt (Oder). Die Eheleute wurden zusammen mit Margaretes Mutter Frieda Rau, geb. Lemchen, die ebenfalls Bergstraße 17 wohnte, am 3. April 1942 von Berlin nach Polen deportiert, wo alle drei starben. Sohn Eugen Berlowitz konnte als Jugendlicher nach Schweden emigrieren, Sohn Julius nach Palästina.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=8121611|Name=Max Berlowitz}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Dora Bringer.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />DORA BINGER<br />GEB. SCHLESINGER<br />JG. 1899<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Dora|Binger|nl=1}}<br /><small>(geb. Schlesinger)</small>
| Karl-Marx-Straße 27
|{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.348888|EW=14.550725|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolperstein für Dora Binger}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Dora Binger geb. Schlesinger (geb. 7. April 1899 in [[Seelow]]; gest. 1942 im [[Warschauer Ghetto]]) lebte geschieden in Frankfurt (Oder) in der Richt&shy;straße 98–99 (heute Karl-Marx-Straße 27) und ab 1941 in einem geteilten Zimmer im [[Judenhaus]] Rosen&shy;straße 36. Am 2. April 1942 wurde sie von Berlin aus ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert. Dora Binger hat die [[Holocaust|Shoah]] nicht überlebt.<ref name=":0">Stolpersteine in Frankfurt (Oder) und Słubice Nr. 2</ref><ref>{{ZDYV|11474629|Name=Dora Binger}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 041.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HERMANN BOIAN<br />JG. 1893<br />VERHAFTET 11.6.1939<br />KZ SACHSENHAUSEN<br />TOT 22.1.1940</small>
| {{SortKeyName|Hermann|Boian|nl=1}}
| gegenüber Große Müllroser Straße 54b
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2006-05-08}}
|Hermann Boian (geb. 1893; gest. 22. Januar 1940) wurde auf Grund grausamer Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und durch den Kontakt zur Internationalen Bibelforscher-Vereinigung zu einem überzeugten Kriegsgegner. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten leistete er mit Wort und Schrift öffentlichen Widerstand gegen das NS-Regime und den Krieg. Daraufhin wurde er 1939 verhaftet und kurz nach seiner Freilassung erneut von der Gestapo verschleppt und ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Dort erlag er den Qualen der KZ-Bedingungen.<ref name=":3" />
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 039.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />FLORA BORK<br />JG. 1862<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />TOT 1.9.1942</small>
| {{SortKeyName|Flora|Bork|nl=1}}
| Buschmühlenweg 3
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Flora Bork geb. Flur (geb. 17. November 1862 in [[Stare Łysogórki|Alt Lietzegöricke]]; gest. 1. September 1942 im [[Ghetto Theresienstadt]]) wurde 1939 von den nationalsozialistischen Machthabern gezwungen, ihre Nichte Klara Alexander in ihr Zimmer im [[Judenhaus]] in der Rosenstraße 36 aufzunehmen. Beide Frauen waren ledig und hatten keine Kinder. Am 25. August 1942 kam Flora Bork im Ghetto Theresienstadt an, wo sie am 1. September 1942 umkam.<ref name=":3" /><ref name=":5">{{ZDYV|ID=4809669|Name=Flora Bork}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 008.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ELSE BOSCHWITZ<br />GEB. BRAUER<br />JG. 1882<br />VERHAFTET 1939<br />RAVENSBRÜCK<br />FLUCHT 1940<br />SHANGHAI<br />ÜBERLEBT</small>
| {{SortKeyName|Else|Boschwitz|nl=1}}
| Huttenstraße 13
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Else Boschwitz, geb. Brauer (geb. 1882; Todesdatum unbekannt) lebte mit ihrem Mann Paul Boschwitz in der Huttenstraße 8, wo sie eine Lederhandlung betrieben. Ein weiteres Geschäft führten sie in der Bahnhofstraße. 1939 wurde Else Boschwitz ins [[KZ Ravensbrück]] gebracht, ihr Mann ins KZ Sachsenhausen, wo er acht Wochen später starb. Im April 1940 wurde Else Boschwitz entlassen, nachdem sie sich verpflichtet hatte, nach Shanghai auszuwandern. Knapp zwei Wochen nach ihrer Entlassung verließ Else Boschwitz Deutschland Richtung Shanghai. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.<ref name=":3" />
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 009.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />PAUL BOSCHWITZ<br />JG. 1873<br />VERHAFTET 1939<br />SACHSENHAUSEN<br />TOT 5.2.1940</small>
| {{SortKeyName|Paul|Boschwitz|nl=1}}
| Huttenstraße 13
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Paul Boschwitz (geb. 31. März 1873 in Frankfurt (Oder); gest. 5. Februar 1940 im [[KZ Sachsenhausen]]) lebte mit seiner Frau Else Boschwitz, geb. Brauer in der Huttenstraße 8 und betrieb hier eine Lederhandlung. Ein weiteres Geschäft führte er in der Bahnhofstraße. 1939 wurde Paul Boschwitz ins KZ Sachsenhausen gebracht, wo er acht Wochen später starb.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11478840|Name=Paul Boschwitz}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Ada Brodsky.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ADA BRODSKY<br />GEB. NEUMARK<br />JG. 1924<br />FLUCHT 1938<br />PALÄSTINA<br />ÜBERLEBT</small>
|{{SortKeyName|Ada|Brodsky|nl=1}}<br /><small>(geb. Neumark)</small>
| Lenné-Passage<br /><small>(Südeingang)</small>
|{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.342567|EW=14.55057|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Ada Brodsky; Alfred, Hermann und Ilse Neumark}}
| align=right | {{SortDate|2011-09-08|S}}
|{{Hauptartikel|Ada Brodsky}}
|-
|[[Datei:Stolperstein für Alfred Broh.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ALFRED BROH<br />JG. 1888<br />VERHAFTET 1938<br />SACHSENHAUSEN<br />TOT 3.3.1940</small>
| {{SortKeyName|Alfred|Broh|nl=1}}
|Karl-Marx-Str. 176
|{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.347167|EW=14.549825|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Alfred und Doris Broh und Edith und Leo Czerninski}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Alfred Broh (geb. 30. Dezember 1888 in Frankfurt (Oder); gest. 3. März 1940 im [[KZ Sachsenhausen]]) war eines von fünf Kindern von Lewin und Doris Broh, geb. Schreiber. Alfred, der seinen Lebensunterhalt als Kaufmann verdiente, lebte mit seiner Mutter in der Breiten Straße 30 (heute Karl-Marx-Straße 176). Er wurde 1938 verhaftet und ins [[KZ Sachsenhausen]] deportiert, wo er am 3. März 1940 ermordet wurde.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=1643861|Name=Alfred Broh}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Doris Broh.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />DORIS BROH<br />GEB: SCHREIBER<br />JG. 1857<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />TOT 31.1.1943</small>
| {{SortKeyName|Doris|Broh|nl=1}}<br /><small>(geb. Schreiber)</small>
| Karl-Marx-Straße 176
|{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.347167|EW=14.549825|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Alfred und Doris Broh und Edith und Leo Czerninski}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Doris Broh geb. Schreiber (geb. 11. März 1857 im [[Kreis Neutomischel]]; gest. 31. Januar 1943 im [[Ghetto Theresienstadt]]) heiratete 1883 Lewin Broh, dem Witwer ihrer Schwester Auguste, mit dem sie fünf Kinder und drei Stiefkinder hatte. Nachdem ihr Mann verstorben war, lebte sie bei ihrem Sohn, dem Kaufmann Alfred Broh in der Breiten Straße 30 (heute Karl-Marx-Straße 176). 1940 zog Doris Broh zu ihren Stiefkindern Arthur und Rose nach Berlin. Von dort wurde sie am 7. September 1942 mit dem Transport I/60 nach Theresienstadt deportiert (ihre Nummer auf dem Transport lautete 6167). Doris Broh ist dort laut Totenschein am 31. Januar 1943 verstorben.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/93631-broh-doris-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/ |titel=Todesfallanzeige Doris Broh des Ältestenrates im Ghetto Theresienstadt |titelerg= |werk=holocaust.cz |hrsg= |datum= |seiten= |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2018-01-31 |format= |sprache= |kommentar= |zitat= |offline=}}</ref><ref>{{ZDYV|ID=902240|Name=Doris Broh}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Curtis Cassell.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WIRKTE<br />CURTIS CASSELL<br />RABBINER<br />JG. 1912<br />FLUCHT 1939<br />ENGLAND<br />ÜBERLEBT</small>
| {{SortKeyName|Curtis|Cassell|nl=1}}
| Brunnenplatz<br /><small>(vor dem Synagogen-Gedenkstein)</small>
|
| align=right | {{SortDate|2012-05-07|S}}
|Curtis Cassell (geb. 9. November 1912 als Kurt Kasel in Oppeln; gest. 9. Oktober 1998 in London) war verheiratet mit Cäcilie, geborene Witkowski. Das Paar hatte zwei Kinder (Charles Elias Kasel/Cassell geboren 1939 und David Cassell geboren 1947). Nach dem [[Novemberpogrom 1938]] wurde er von der Gestapo verhaftet, kam aber wieder frei. Mit Hilfe von Rabbi Reinhart aus London gelang ihm 1939 zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn die Ausreise nach England. Drei Monate nach seiner Ankunft, 1940, trat er den Streitkräften für sechs Jahre bei. 1941 ließ er aus Gründen der persönlichen Sicherheit seinen Namen ändern und hieß von da an Curtis Cassell. Er stieg zum [[Staff Sergeant]] auf und diente als Übersetzer während der [[Entnazifizierung]]. Während dieser Tätigkeit verhörte er unter anderem [[Konrad Adenauer]].
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|[[Datei:Stolperstein für Edith Czerninski.jpg|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />EDITH CZERNINSKI<br />GEB. GRUNERT<br />JG. 1898<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Edith|Czerninski|nl=1}}<br /><small>(geb. Grunert)</small>
| Karl-Marx-Straße 176
|{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.347167|EW=14.549825|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Alfred und Doris Broh und Edith und Leo Czerninski}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Edith Czerninski geb. Grunert (geb. 23. Juli 1898 in [[Pasym|Passenheim]]; gest. 1942 oder 1943 im [[Warschauer Ghetto]]) heiratete den Kaufmann Leo Czerninsk mit dem sie zwei Söhne hatte – Werner (geboren 1924) und Yosef Tzur. Edith arbeitete für den Auktionator Karl Michaelis, der auch beschlagnahmtes Inventar von Frankfurter Juden verkaufte. Am 2. April 1942 wurde Edith Czerninski zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn Werner von Berlin ins Ghetto Warschau deportiert. Edith Czerninski und ihr Mann haben die [[Shoah]] nicht überlebt, das Schicksal des Sohnes Werner ist nicht bekannt.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=785138|Name=Edith Czerninski}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Leo Czerninski.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LEO CZERNINSKI<br />JG. 1884<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Leo|Czerninski|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 176
|{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.347167|EW=14.549825|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Alfred und Doris Broh und Edith und Leo Czerninski}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Leo Czerninski (geb. 14. November 1894 in [[Olecko]]; gest. 1942) war Kaufmann und verheiratet mit Edith, geborene Grunert. Das Paar hatte zwei Söhne - Werner (geboren 1924) und Yosef Tzur. Er wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt in das [[KZ Sachsenhausen]] deportiert, kam 1938 aber wieder frei. Er arbeitete dann beim [[Landwerk Neuendorf]], einem Verein der Jüdischen Arbeitshilfe e. V., als Gärtner. In dieser [[Hachscharah]]-Stätte wurden junge Arbeitslose umgeschult und auf eine Auswanderung und Neubesiedelung [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästinas]] vorbereitet. Am 2. April 1942 wurde Leo Czerninski zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Werner von Berlin ins [[Ghetto Warschau]] deportiert. Leo Czerninski und seine Frau haben die [[Shoah]] nicht überlebt, das Schicksal des Sohnes Werner ist nicht bekannt.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=1630652|Name=Leo Czerninski}}</ref>
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| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />DINA EISENHARDT<br />GEB. BAUMBLATT<br />JG. 1879<br />DEPORTIERT 1942<br />ERMORDET 1942 IN<br />THERESIENSTADT</small>
| {{SortKeyName|Dina|Eisenhardt|nl=1}}
| August-Bebel-Straße 29
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| style="text-align:right" | {{SortDate|2007-07-12}}
|Dina Eisenhardt, geb. Baumblatt (geb. 1879; gest. 1942) kam ursprünglich aus Schweinfurt. Sie heiratete den Kaufmann Martin Eisenhardt. Zuletzt waren sie in der Rosenstraße 36 gemeldet. Hier befand sich das Jüdische Hospital, das als [[Judenhaus]] diente. 1942 wurden beide mit 761 weiteren Personen nach Theresienstadt deportiert. Hier verstarb Dina Eisenhardt am 26. September 1942.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=4809064|Name=Dina Eisenhardt}}</ref>
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| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />MARTIN EISENHARDT<br />JG. 1877<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />ERMORDET 1944 IN<br />AUSCHWITZ</small>
| {{SortKeyName|Martin|Eisenhardt|nl=1}}
| August-Bebel-Straße 29
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2007-07-12}}
|Martin Eisenhardt (geb. 1877 in Berlin; Todesdatum unbekannt) lebte seit 1919 in Frankfurt (Oder). Hier war er als Kaufmann tätig. Er war mit Dina Eisenhardt, geb. Baumblatt verheiratet. Zuletzt waren die Eheleute in der Rosenstraße 36 gemeldet. Hier befand sich das Jüdische Hospital, das nach der Enteignung die einzige Möglichkeit der Unterbringung war. 1942 wurden beide mit 761 weiteren Personen in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Mai 1944 wurde Martin Eisenhardt in einem Transport mit 2500 anderen Personen nach Auschwitz deportiert. Seitdem gilt Martin Eisenhardt als verschollen.<ref>{{ZDYV|ID=11492062|Name=Martin Eisenhardt}}</ref><ref name=":3" />
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|[[Datei:Stolperstein für Rosa Eisenhardt.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ROSA EISENHARDT<br />GEB. FEIBUSCH<br />JG. 1873<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />TOT 9.5.1943</small>
| {{SortKeyName|Rosa|Eisenhardt|nl=1}}<br /><small>(geb. Feibusch)</small>
| Karl-Marx-Straße 11
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344238|EW=14.551443|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolperstein für Rosa Eisenhardt}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Rosa Eisenhardt geb. Feibusch (geb. 27. April 1873 in [[Lwówek|Neustadt bei Pinne]]; gest. 9. Mai 1943 im Ghetto Theresienstadt) heiratete am 16. August 1895 Felix Eisenhardt, dem eine Lederhandlung in der Richtstraße 50 gehörte. Das Paar hatte eine Tochter - Martha (geboren 1896). 1939 verstarb Felix Eisenhardt. Rosa Eisenhardt lebte zuletzt in Berlin in einem Altersheim. Am 13. Juli 1942 wurde sie mit dem Transport I/21, einem Alterstransport, von Berlin in das [[Ghetto Theresienstadt]] deportiert. Am 9. Mai 1943 verlor Rosa Eisenhardt ihr Leben.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=11492067|Name=Rosa Eisenhardt}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Leopold Ephraim.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LEOPOLD EPHRAIM<br />JG. 1877<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Leopold|Ephraim|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 169
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.348682|EW=14.549932|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolperstein für Leopold Ephraim}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Leopold Ephraim (geb. 13. Juni 1877 in [[Wassilkowo (Kaliningrad, Gurjewsk)|Neudamm]]; gest. nach 1942) lebte spätestens seit 1925 als Kaufmann in Frankfurt (Oder). Er handelte mit Waren auf dem Wochenmarkt. Ab diesem Zeitpunkt wird er in der Liste der stimmfähigen Mitglieder der Synagoge aufgeführt. Er war verwitwet und lebte ab 1931 allein in einem Zimmer in der Richstraße 7 (heute Karl-Marx-Straße 169). Er hatte zwei Kinder. Am 2. April 1942 wurde er von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert, wo er am 5. April 1942 ankam. Leopold Ephraim hat die [[Shoah]] nicht überlebt.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=11493464|Name=Leopold Ephraim}}</ref>
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| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />PAUL FELDNER<br />JG. 1874<br />VERHAFTET 1933<br />MISSHANDELT VON SA<br />TOT 6.11.1941</small>
| {{SortKeyName|Paul|Feldner|nl=1}}
| Carthausplatz
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| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Paul Feldner (geb. 1874; gest. 6. November 1941) stammte aus einer Landarbeiterfamilie und machte in Frankfurt (Oder) eine Ausbildung als Maurer. Darüber hinaus betrieb er ein kleines Bierlokal, das sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt organisierter Arbeiter entwickelte. Durch sein Engagement und sein mutiges Auftreten hoch angesehen, wurde er nach dem Ersten Weltkrieg unter anderem als Bezirksleiter des städtischen Wohlfahrtsamtes eingesetzt und wurde kurze Zeit später einer der Mitbegründer der ersten Wohnungsbaugenossenschaft für Arbeiter in Frankfurt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde der überzeugte Sozialdemokrat und Gewerkschafter auf Grund seiner politischen Überzeugung verhaftet und mehrere Male misshandelt. Er starb an den Folgen des nationalsozialistischen Terrors.<ref name=":3" />
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|[[Datei:Stolperstein für Albert Fellert.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WIRKTE<br />ALBERT FELLERT<br />JG. 1890<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />TOT 1943</small>
| {{SortKeyName|Albert Abraham|Fellert|nl=1}}
| Karl-Marx-Str. 184
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.345397|EW=14.55009|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolperstein für Albert Fellert}}
| align=right | {{SortDate|2006-05-08|S}}
|[[Datei:Wohnsiedlung Paulinenhof Frankfurt Oder 109.jpg|mini|150x150px|Gedenktafel für Albert Fellert]]Albert Fellert (geb. 26. Juni 1890 in [[Fürstenberg (Oder)]]; gest. 1943 im [[Warschauer Ghetto]]) führte ein Konfektionsgeschäft für Herrenartikel in der Richtstraße 37, der heutigen Karl-Marx-Straße 184. Seit 1925 war er Mitglied der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]. Nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichskristallnacht]] wurde er 1938 verhaftet und für rund einen Monat im [[KZ Sachsenhausen]] inhaftiert, kam aber wieder frei. 1939 wurde sein Geschäft [[Arisierung|arisiert]], aus dem Erlös des Zwangsverkaufes erhielt er 433,80 RM, mit diesem Geld sollte er seine Ausreise nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] finanzieren. Am 2. April 1942 wurde er von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert, wo Albert Fellert 1943 sein Leben verlor.
1948 wurde die Danziger Straße in Frankfurt (Oder) in Albert-Fellert Straße umbenannt. Am Haus Albert-Fellert-Straße 1 befindet sich seit Anfang der 1960er Jahre eine Gedenktafel für ihn.<ref name=":3" /><ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.museum-viadrina.de/Strassenlexikon_Frankfurt/strassen/a/afellertstr.htm |titel=Albert-Fellert-Straße |werk=museum-viadrina.de |hrsg= |datum= |zugriff=2018-01-31 |sprache=}}</ref><ref>{{ZDYV|ID=11495791|Name=Albert Fellert}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Elsa Ruth Fellert.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ELSA RUTH JULIA<br />FELLERT<br />GEB. LUFT<br />JG. 1905<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Elsa Ruth Julie|Fellert|nl=1}} <small>(geb. Luft)</small>
| Karl-Marx-Straße 10
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344102|EW=14.551413|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Elsa, Kurt, Lothar und Rita Fellert; Johanna und Sally Löschgold}}
| align=right | {{SortDate|2007-07-12|S}}
|Elsa Ruth Julie Fellert, geb. Luft (geb. 5. Januar 1905 in Frankfurt (Oder); gest. 1944 im [[KZ Auschwitz]]) war die Tochter von Hedwig Luft, der Inhaberin des Geschäfts ''Luft & Rosenow, Manufakturwaren''. Elsa heiratete 1927 Kurt Martin Fellert, der ein Textilwaren- und Arbeiterbekleidungsgeschäft betrieb. Das Paar hatte zwei Kinder - Rita (geboren 1931) und Lothar Max Robert (geboren 1936). Die Familie musste 1941 ihre Wohnung in der Richtstraße 49, heute Karl-Marx-Straße 10, verlassen und zog in ein Zimmer in der Rosenstraße 36 (einem [[Judenhaus]]). Am 2. April 1942 wurde Elsa Fellert zusammen mit ihrem Mann und beiden Kindern von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert. Von dort wurde Elsa Fellert ins KZ Auschwitz überstellt, wo sie 1944 ermordet wurde.<ref name=":3" /><ref name="ElsaFellert">{{ZDYV|5575542|Elsa Ruth Julie Fellert}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Kurt Martin Fellert.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />KURT MARTIN<br />FELLERT<br />JG. 1894<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Kurt Martin|Fellert|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 10
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344102|EW=14.551413|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Elsa, Kurt, Lothar und Rita Fellert; Johanna und Sally Löschgold}}
| align=right | {{SortDate|2007-07-12|S}}
|Kurt Martin Fellert (geb. 1. Juli 1894 in [[Fürstenberg (Oder)]]; gest. 1944 im [[KZ Auschwitz]]) ging in den 1920er Jahren nach Berlin. 1927 heiratete er Elsa Ruth Julie, geb. Luft und lebte nun in Frankfurt (Oder). Hier hatte er in der Jüdenstraße 7 ein Geschäft für Textilwaren und Arbeiterbekleidung. 1931 wird Tochter Rita geboren, 1936 Sohn Lothar Max Robert. Vermutlich trat er vor der [[Machtergreifung der Nationalsozialisten]] genauso wie seine vier Brüder einer linken Partei bei. Nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichskristallnacht]] wurde er verhaftet und war für einen Monat im [[KZ Sachsenhausen]] inhaftiert (seine Entlassung erfolgte am 13. Dezember 1938), nach seiner Entlassung war er als Installateur tätig, da sein Geschäft [[Arisierung|arisiert]] wurde. Die Familie musste 1941 ihre Wohnung in der Richtstraße 49, heute Karl-Marx-Straße 10, verlassen und zog in ein Zimmer in der Rosenstraße 36, einem [[Judenhaus]]. Am 2. April 1942 wurde Kurt Martin Fellert zusammen mit seiner Frau und beiden Kindern von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert. Von dort wurde Kurt Martin Fellert ins KZ Auschwitz überstellt, wo er 1944 ermordet wurde.<ref name=":3" /><ref name=":1">{{Internetquelle |autor= |url=http://www.juedischesfrankfurtvirtuell.de/de/de_I.html |titel=Schicksale: Familie Kurt Fellert - Ein virtueller Spaziergang für Frankfurt (Oder) und Slubice |titelerg= |werk=juedischesfrankfurtvirtuell.de |hrsg= |datum=2016-10 |seiten= |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2018-01-31 |format= |sprache= |kommentar= |zitat= |offline=}}</ref><ref>{{ZDYV|ID=5575542|Name=Kurt Martin Fellert}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Lothar Max Robert Fellert.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LOTHAR MAX ROBERT<br />FELLERT<br />JG. 1936<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Lothar Max Robert|Fellert|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 10
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344102|EW=14.551413|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Elsa, Kurt, Lothar und Rita Fellert; Johanna und Sally Löschgold}}
| align=right | {{SortDate|2007-07-12|S}}
|Lothar Max Robert Fellert (geb. 6. April 1936 in Frankfurt (Oder); gest. 1944 im [[KZ Auschwitz]]) war das jüngste Kind von Elsa Ruth Julie und Kurt Martin Fellert. Die Familie Fellert musste 1941 ihre Wohnung in der Richtstraße 49, heute Karl-Marx-Straße 10, verlassen und bezog ein Zimmer in der Rosenstraße 36, einem [[Judenhaus]]. Am 2. April 1942 wurde Lothar Max Robert Fellert zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert. Von dort wurde er ins [[KZ Auschwitz]] überstellt, wo Lothar Max Robert Fellert 1944 ermordet wurde.<ref name=":3" /><ref name=":1" /><ref>{{ZDYV|ID=5575539|Name=Lother Max Robert Fellert}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Rita Fellert.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />RITA FELLERT<br />JG. 1931<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Rita|Fellert|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 10
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344102|EW=14.551413|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Elsa, Kurt, Lothar und Rita Fellert; Johanna und Sally Löschgold}}
| align=right | {{SortDate|2007-07-12|S}}
|Rita Fellert (geb. 6. Februar 1931 in Frankfurt (Oder); gest. 1944 im KZ Auschwitz) war eine Tochter von Elsa Ruth Julie und Kurt Martin Fellert. Die Familie Fellert musste 1941 ihre Wohnung in der Richtstraße 49, heute Karl-Marx-Straße 10, verlassen und bezog ein Zimmer in der Rosenstraße 36, einem [[Judenhaus]]. Im Januar 1942 wurde sie Schülerin der Baruch-Auerbachschen Waisen-Erziehungsanstalt in Berlin. Am 2. April 1942 wurde sie zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder Lothar Max Robert von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert. Von dort wurde sie ins [[KZ Auschwitz]] überstellt, wo Rita Fellert Fellert 1944 ermordet wurde.<ref name=":0" /><ref name=":1" /><ref>{{ZDYV|ID=5575540|Name=Rita Fellert}}</ref>
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| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 033.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LUDWIG FÜRST<br />JG. 1905<br />DEPORTIERT 1943<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Ludwig|Fürst|nl=1}}
| Zehmeplatz 14
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2006-05-08}}
|Ludwig Fürst (geb. 28. Oktober 1905 in Frankfurt (Oder); gest. nach 1943) war der Sohn von Rosa und Gerhard Fürst. Ludwig Fürst war Rechtsanwalt. 1934 übernahm er die Firma seines Vaters als Alleininhaber. Bis Mitte 1938 war er im KZ Sachsenhausen eingesperrt. Danach war er wegen des zwangsweisen Verkaufs des Familienbesitzes in Frankfurt. Nach 1939 lebte er in Berlin, wo er 1943 mit dem „33. Osttransport“ deportiert wurde. Seither ist er verschollen. Vom Amtsgericht Charlottenburg wurde seine Todeszeit auf den 31.12.1945 festgestellt.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11502735|Name=Ludwig Fürst}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 034.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ROSA FÜRST<br />GEB. STERN<br />JG. 1884<br />DEPORTIERT 1943<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Rosa|Fürst|nl=1}}
| Zehmeplatz 14
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2006-05-08}}
|Rosa Fürst geb. Stern (geb. 10. Mai 1884 in Berlin; gest. nach 1943) heiratete Georg Fürst (1874–1934). Ihr Schwiegervater Jacob Fürst (geb. um 1844) kam vor 1869 nach Frankfurt (Oder), begründete hier die Firma „Fürst und Alexander, Landes-Producten-Handlung“ und später noch einen Ziegeleibetrieb (die ehemaligen Kohlmetzwerke in der Markendorfer Straße) mit bis zu 110 Mitarbeitern. Rosa und Georg Fürst wohnten Wilhelmsplatz 17 (heute Zehmeplatz 14) und hatten einen Sohn, Ludwig Fürst. Nach dem Zwangsverkauf des Besitzes wohnte die verwitwete Rosa Fürst bei der Witwe Doris Broh, Breite Straße 30. Rosa Fürst wurde 1943 deportiert und ist seither verschollen.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11502756|Name=Rosa Fürst}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Brigitte Giballe.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />BRIGITTE GIBALLE<br />JG. 1930<br />DEPORTIERT 1943<br />AUSCHWITZ<br />ERMORDET</small>
| {{SortKeyName|Brigitte|Giballe|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 177
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.346905|EW=14.550143|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Brigitte, Leo und Lydia Giballe; Johanna Kahne; Herta und Julius Sternberg}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Brigitte Giballe (geb. 29. März 1930 in [[Trzebnica|Trebnitz]]; gest. nach 1943) war die Tochter von Lydia und Leo Giballe. Sie lebte mit ihren Eltern im Haushalt des Großvaters Julius Sternberg in der Richtstraße 21-22 (heute Karl-Marx-Straße 177). 1939 musste die gesamte Familie die Wohnung verlassen und verteilte sich auf verschiedene Wohnungen in Berlin. Ab März 1942 lebte Brigitte zusammen mit ihren Eltern, dem Großvater und ihrer Tante Herta Sternberg in einer Zweizimmerwohnung in Berlin-Charlottenburg. Zu diesem Zeitpunkt war nur noch Brigittes Vater als Arbeiter erwerbstätig. Am 12. Januar 1943 wurde Brigitte zusammen mit ihren Eltern mit dem Transport 26 von Berlin ins [[KZ Auschwitz]] deportiert. Mit im Transport befanden sich auch ihre Tanten Herta Sternberg und Johanna Kahne. Transport 26 erreichte am 13. Januar 1943 Auschwitz. Brigitte Giballe hat die [[Shoah]] nicht überlebt. Auch ihre Eltern, beide Tanten und der Großvater wurden ermordet.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=4099790|Name=Brigitte Giballe}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Leo Giballe.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LEO GIBALLE<br />JG. 1896<br />DEPORTIERT 1943<br />AUSCHWITZ<br />ERMORDET</small>
| {{SortKeyName|Leo|Giballe|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 177
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.346905|EW=14.550143|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Brigitte, Leo und Lydia Giballe; Johanna Kahne; Herta und Julius Sternberg}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Leo Giballe (geb. 14. Mai 1896 in [[Murowana Goślina]]; gest. nach 1942) war Kaufmann und heiratete Lydia Sternberg mit der er eine Tochter hatte – Brigitte (geboren 1930). Das Paar lebte im Haushalt des Schwiegervaters Julius Sterberg in der Richtstraße 21-22 (heute Karl-Marx-Straße 177). 1939 musste die Familie die Wohnung verlassen und verteilte sich auf verschiedene Wohnungen in Berlin. Ab März lebten Leo Giballes mit Frau, Tochter, Schwiegervater und seine Schwägerin Herta Sternberg in einer Zweizimmerwohnung in Berlin-Charlottenburg. Zu diesem Zeitpunkt war Leo als Arbeiter der einzige Ernährer der Familie. Am 12. Januar 1943 wurde Leo Giballe zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter mit dem Transport 26 von Berlin ins [[KZ Auschwitz]] deportiert. Dieser erreichte am 13. Januar 1943 Auschwitz. Leo Giballe hat die [[Shoah]] nicht überlebt. Auch seine Frau und seine Tochter wurden ermordet.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=4099794|Name=Leo Giballe}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Lydia Giballe.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LYDIA GIBALLE<br />GEB. STERNBERG<br />JG. 1899<br />DEPORTIERT 1943<br />AUSCHWITZ<br />ERMORDET</small>
| {{SortKeyName|Lydia|Giballe|nl=1}}<br /><small>(geb. Sternberg)</small>
| Karl-Marx-Straße 177
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.346905|EW=14.550143|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Brigitte, Leo und Lydia Giballe; Johanna Kahne; Herta und Julius Sternberg}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Lydia Giballe geb. Sternberg (geb. 22. Februar 1899 in [[Żerków]]; gest. nach 1942) heiratete den Kaufmann Leo Giballe, mit dem sie eine Tochter hatte - Brigitte (geboren 1930). Die Familie lebte im Haushalt ihres Vaters Julius Sternberg, wie auch ihre zwei Schwestern Herta Sternberg und Johanna Kahne in der Richtstraße 21-22 (heute Karl-Marx-Straße 177). 1939 musste die Familie die Wohnung verlassen und verteilte sich auf verschiedene Wohnungen in Berlin. Ab März lebten Lydia Giballe mit Mann, Tochter, Vater und Schwester Herta gemeinsam in einer Zweizimmerwohnung in Berlin-Charlottenburg. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Gatte Leo als Arbeiter der einzige Ernährer der Familie. Am 12. Januar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihren zwei Schwestern mit dem Transport 26 von Berlin ins [[KZ Auschwitz]] deportiert. Dieser erreichte am 13. Januar 1943 Auschwitz. Lydia Giballe hat die [[Shoah]] nicht überlebt. Auch ihr Mann und ihre Tochter wurden ermordet, ebenso ihre Schwestern und ihr Vater.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=4099795|Name=Lydia Giballe}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 029.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HEINRICH GRITSCHKE<br />JG. 1891<br />ERSTOCHEN<br />VON SA<br />TOT 20.8.1934</small>
| {{SortKeyName|Heinrich|Gritschke|nl=1}}
| Bischofstraße 4
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| style="text-align:right" | {{SortDate|2007-07-12}}
|Der Schlosser Heinrich Gritschke (geb. 4. Mai 1891 in [[Katowice|Kattowitz]]; gest. 20. August 1934 in Frankfurt) geriet am 19. August 1934 in einem Frankfurter Lokal in eine Auseinandersetzung mit Mitgliedern der SA. Eine angebliche Beleidigung der SA durch Gritschke führte zu einer Prügelei, worauf der SA-Obertruppführer Franz Sch. Heinrich Gritschke erstach. Er starb am frühen Morgen des 20. August im Flur der Gastwirtschaft. Das Ermittlungsverfahren gegen Franz Sch. wurde durch die NSDAP so beeinflusst, dass lediglich eine Körperverletzung mit Todesfolge zur Anklage kam.<ref name=":3" /><ref name=":4">{{Internetquelle |autor= |url=http://www.stolpersteine-ffo.de/politisch-verfolgte-14/ |titel=Politisch Verfolgte (12) |titelerg= |werk=stolpersteine-ffo.de |hrsg= |datum= |seiten= |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2018-01-31 |format= |sprache= |kommentar= |zitat= |offline=}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Dr. Iwan Jacob Grün.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WIRKTE<br />DR. IWAN JACOB<br />GRÜN<br />RABBINER<br />JG. 1900<br />FLUCHT 1939<br />USA<br />ÜBERLEBT</small>
| {{SortKeyName|Iwan Jacob|Grün|nl=1}}
| Brunnenplatz<br /><small>(vor dem Synagogen-Gedenkstein)</small>
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| align=right | {{SortDate|2011-03-21|S}}
|Iwan Jacob Grün (geb. 4. Oktober 1900 in Berlin; gest. 1981 in New Castle) war Sohn eines Kaufmanns. Er studierte von 1919 bis 1923 an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und zeitgleich, von 1919 bis 1925, an der [[Hochschule für die Wissenschaft des Judentums]]. Er war Vorstandsmitglied des Vereines jüdischer Studenten. 1923 promovierte er mit ''Die Paranomasien im Aramäischen des Babylonischen Talmuds'', 1925 machte er sein Rabbinerexamen und wurde sofort nach Abschluss Rabbiner in Frankfurt (Oder), ab 1928 war er Rabbiner in Danzig, hier leitete er auch die Religionsschule. Ab 1930 war er auf Lebenszeit angestellt, doch erfolgten ab 1933 die Gehaltszahlungen nur noch unregelmäßig und 1939 wurde die Gemeinde in Danzig aufgelöst und er wurde pensioniert. Er war Mitglied verschiedener Verbände: ab 1925 im Allgemeinen Deutschen Rabbiner-Verband und im Liberalen Rabbinerverband, ab ca. 1929 führte er den Vorsitz des Verbandes für jüdische Geschichte und Literatur in Ostpreußen, ab 1932 war er stellvertretender Leiter im Norddeutschen Rabbinerverband, ab 1936 war er in der Vereinigung für das liberale Judentum sowie weiteren Wohlfahrtsvereinen Vorstandsmitglied. Er verfasste verschiedene Artikel das Judentum betreffend, die vor allem im Gemeindeblatt Danzig erschienen. Nachdem er von der Gestapo verhaftet wurde, bemühte er sich um eine Ausreise für sich, seine Frau Gertrude und für seine Tochter Hanna. Im April 1939 konnte er mit seiner Familie durch die Unterstützung des National Refugee Committees mit einem Non-Quota-Visum in die USA emigrieren. Er war in den Folgejahren Rabbiner in verschiedenen Gemeinden: in Wausau von 1939 bis 1942, in Oshkosh von 1944 bis 1946 und ab 1946 in New Castle. Auch in den USA engagiert er sich; er war Vorsitzender der ''Society for Crippled Children'', der ''World Union for Progressive Judaism'' und der ''Mental Heal Society''. Dr. Iwan Grün hielt seine letzte Predigt am 27. Februar 1981 und starb wenige Wochen darauf in New Castle.<ref>{{Literatur |Titel=The Gruen Family - Rauh Jewish Archives |Sammelwerk=Rauh Jewish Archives |Datum=2014-07-03 |Online=http://www.jewishfamilieshistory.org/entry/rabbi-iwan-gruen/ |Abruf=2018-01-31}}</ref><ref name=":2">Broschüre Stolpersteine Frankfurt (Oder), Verlegung 2011</ref>
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| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 016.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />RICHARD JOHANN<br />GUTTSTADT<br />JG. 1879<br />DEPORTIERT 1942<br />MAUTHAUSEN<br />TOT 2.10.1942</small>
| {{SortKeyName|Richard Johann|Guttstadt|nl=1}}
| Sophienstraße 10
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Richard Johann Guttstadt (geb. 1879 in [[Berlin]]; gest. 2. Oktober 1942 im [[KZ Mauthausen]]) war Reichsbahnoberrat und mit Hanna Guttstadt, geb. Semmler verheiratet. Sie lebten mit ihren beiden Töchtern Brigitte und Ursula in der Sophienstraße 10. Hanna Guttstadt wurde als „Arierin“, ihre beiden Kinder als „Mischlinge I. Grades“ erfasst. Im September 1942 wurde Richard Johann Guttstadt in das KZ Mauthausen deportiert, wo er verstarb.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11514035|Name=Richard Johann Guttstadt}}</ref>
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| [[Datei:2006-05 Frankfurt (Oder) 40.jpg|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />MAX HANNEMANN<br />JG. 1899<br />VERHAFTET 1939<br />KZ SACHSENHAUSEN<br />???</small>
| {{SortKeyName|Max|Hannemann|nl=1}}
| Kleine Oderstraße 7
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2006-05-08}}
|Max Hannemann (geb. 7. Juni 1899 in Frankfurt; gest. Februar 1945) arbeitete in der Frankfurter Steingutfabrik Paetsch und war dort aktiver Gewerkschafter und gehörte dem Betriebsrat an. Dort lernte er auch Ehefrau Helene Strehl kennen. Beide wurden 1930 arbeitslos und betätigten sich in der [[Rote Hilfe Deutschlands|Roten Hilfe]]. 1931 traten beide in die [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] ein. Ihre Wohnung in der Großen Scharrnstraße 1 wurde zu einem Treffpunkt kommunistischer Funktionäre und oft zu deren Quartier. Am 27. Januar 1933 wurde ihr Sohn Konrad Hannemann in Frankfurt (Oder) geboren. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wählten die Vertreter einer Funktionärskonferenz der KPD Max Hannemann im Februar 1933 als politischen Leiter ihres Unterbezirks Frankfurt (Oder). In dieser Funktion organisierte er unter außerordentlich komplizierten Bedingungen die illegale Arbeit der Partei. In Gruppen von fünf Personen, die die Mitglieder anderer Gruppen nicht kannten, entstanden Widerstandszellen. Terror und Verfolgung zum Trotz entwickelte sich unter Leitung von Max Hannemann in Frankfurt (Oder) eine große Widerstandsorganisation mit über sechzig Antifaschisten. Es gab stabile Verbindungen zur Zentrale, zu den Leitungen der Partei in der Provinz Brandenburg sowie zu anderen Gruppen. Seine Frau war Frauenleiterin in der Frankfurter KPD und leistete wesentliche Kurierdienste für die Gruppe. Die Gruppe führte aufsehenerregende antifaschistische Aktionen durch. Als im November 1934 ein erstes Mitglied der Gruppe verhaftet worden war, traf man sofort Vorkehrungen, die anderen Gruppenmitglieder und die Leitungen zu warnen. Am 5. Dezember 1934 verhaftete eine Gruppe SS-Leute Max Hannemann in seiner Wohnung im Hinterhaus der Großen Scharrnstraße 28. Einen Tag darauf wurde seine Frau verhaftet. Die Nazis folterten Max Hannemann. Sie prügelten ihn bis zur Unkenntlichkeit und warfen ihn vom Gestapo-Gefängnis (der heutigen Musikschule) auf das Treibeis der Oder. Schließlich verurteilten sie ihn im April 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu fünf Jahren Zuchthaus, seine Frau wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach dem Ende seiner Haftzeit im Zuchthaus Luckau und im berüchtigten Lager Aschendorfer Moor im Dezember 1939 wurde er jedoch nicht entlassen. Die Gestapo verhängte gegen ihn einen sogenannten Schutzhaftbefehl. Er wurde in das [[KZ Sachsenhausen]] eingewiesen. Aus dem Block 67 des KZ Sachsenhausen erreichte seine Frau und seinen Sohn eine letzte Nachricht vom Februar 1945. Danach verlor sich die Spur.
Ehemalige Häftlingskameraden sagten im Sommer 1945 aus, Max Hannemann wäre „auf Transport“ in das KZ Bergen Belsen geschickt worden. Ob er tatsächlich nach Bergen Belsen gebracht und dort umgebracht oder noch im KZ Sachsenhausen ermordet wurde, lässt nicht nachweisen.<ref name=":3" /><ref name=":4" />
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| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 012.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />BETTY HERZBERG<br />JG. 1886<br />DEPORTIERT 1942<br />RIGA<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Betty|Herzberg|nl=1}}
| Huttenstraße 10/11
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Betty Herzberg (geb. 22. Juli 1886 in Frankfurt (Oder); Todesdatum unbekannt) lebte in der Huttenstraße 4. Am 25. Januar 1942 wurde sie von Berlin aus im Alter von 56 Jahren nach Riga deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11521123|Name=Betty Herzberg}}</ref>
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| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LINA HERZBERG<br />GEB. COHN<br />JG. 1881<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Lina|Herzberg|nl=1}}
| Franz-Mehring-Straße
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| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Lina Herzberg, geb. Cohn (geb. 1881 in Frankfurt (Oder); Todesdatum unbekannt) war mit dem Kaufmann Heinrich Herzberg verheiratet. Ihren beiden Töchtern, Ruth und Marel, gelang die Auswanderung nach England. Bis 1941 lebte Lina Herzberg in der Theaterstraße 9 (heute Franz-Mehring-Str.) und betrieb hier eine Zimmervermietung. Später wohnte sie mit fünf weiteren Personen im [[Judenhaus]] in der Wollenweberstraße 60. 1942 wurde sie in das Warschauer Ghetto deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=1490554|Name=Lina Herzberg}}</ref>
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| style="text-align:center"| <small>HIER WIRKTE<br />ALBERT HIRSCH<br />KAPLAN<br />JG. 1894<br />VERHAFTET 1943<br />ZUCHTHAUS GOLLNOW<br />TOT 22.8.1944</small>
| {{SortKeyName|Albert|Hirsch|nl=1}}
| Franz-Mehring-Straße 4
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Albert Hirsch (geb. 1894 in [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]]; gest. 22. August 1944) lebte von 1926 bis 1929 in Frankfurt, wo er als [[Kaplan]] tätig war. Hirsch war bescheiden und ein beliebter Seelsorger. Er kümmerte sich um Bauern und um kranke und ungetaufte Kinder. Hirsch mied staatliche Versammlungen, erwiderte den Parteigruß nicht und hörte verbotene Radiosender. Deswegen wurde er 1943 von der Gestapo verhaftet und vor ein Sondergericht gestellt. Er wurde verurteilt und starb 1944 an Hunger und Entkräftung.<ref name=":3" />
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| [[Datei:2006-05 Frankfurt (Oder) 40.jpg|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HERBERT JENSCH<br />JG. 1900<br />ERMORDET 5.6.1944<br />BREST</small>
| {{SortKeyName|Herbert|Jensch|nl=1}}
| Kleine Oderstraße 7
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2006-05-08}}
|Herbert Jensch (geb. 13. August 1900 in [[Breslau]]; gest. 5. Juni 1944 in [[Brest (Finistère)|Brest]]) stammte aus einer Arbeiterfamilie. Von 1906 bis 1914 besuchte er die Volkshochschule in Breslau. Im Anschluss absolvierte er eine Lehre zum Schlosser. 1917 ging er freiwillig zur Marine und beteiligte sich 1918 am [[Kieler Matrosenaufstand|Matrosenaufstand in Kiel]] sowie an der [[Novemberrevolution|November-Revolution]]. Ab 1919 war Jensch beim Reichswasserschutz auf der Oder in Breslau und wurde 1920 nach Frankfurt (Oder) versetzt. Im selben Jahr heiratete er Anna Böhm. Von 1921 bis 1933 verrichtete Herbert Jensch Notstandsarbeiten und arbeitete als Schlosser in verschiedenen Frankfurter Betrieben. 1923 trat er in die KPD ein. 1925 war Jensch Mitglied des Streikkomitees beim Metallarbeiterstreik in Frankfurt (Oder). In diesem Jahr gründete er mit anderen die Frankfurter Ortsgruppe des [[Roter Frontkämpferbund|Roten Frontkämpferbundes]] (RFB). 1928 betrieb Herbert Jensch mit Hilfe seiner Frau Anna Böhm einen Zeitungshandel am Wilhelmsplatz (heute Platz der Republik). 1929 wurde er Stadtverordneter für die KPD. Von 1930 bis 1933 war Jensch Vorsitzender der Ortsgruppe der KPD in Frankfurt (Oder) und Abgeordneter im [[Provinziallandtag (Preußen)|Provinziallandtag]] [[Provinz Brandenburg|Brandenburg]]. In diesen Jahren vor der Machtergreifung der Nazis widmete er sich verstärkt dem Kampf gegen den Faschismus. Am 31. Januar 1933, einen Tag nach der [[Machtergreifung]] der Nazis, war die letzte große gemeinsame antifaschistische Demonstration von kommunistischen, sozialdemokratischen und parteilosen Arbeitern in Frankfurt (Oder). Nach dem [[Reichstagsbrand]] wurde Herbert Jensch am 2. März 1933 verhaftet, kam in das[[Justizvollzugsanstalt Plötzensee|Gefängnis Plötzensee]] und wurde im April 1933 ins [[KZ Sonnenburg]] überführt. Im September 1933 kam er ins Gerichtsgefängnis Frankfurt. Von März bis September 1934 war er im Untersuchungsgefängnis Moabit inhaftiert. Während der Haft wurde er geschlagen und gefoltert. Im März 1934 begann der Prozess gegen ihn wegen Vorbereitung zum Hochverrat. Er wurde im Oktober 1934 mit der Auflage der polizeilichen Meldepflicht aus der Haft entlassen, da ihm das Gericht nichts anderes als legale Parteiarbeit nachweisen konnte. 1935-39 arbeitete er als Maschinist in der „Ostquellbrauerei Frankfurt (Oder)“ und als Heizer auf dem Dampfer „Großer Kurfürst“ der Schlesischen Dampferkompanie. Im September 1939 wurde er zur Marine eingezogen. Nach dem Überfall auf Frankreich erfolgt die Stationierung in Brest. Im Jahr 1941 nahm er Verbindung zur französischen Hafenarbeitergewerkschaft und zur [[Résistance]] auf. Mit Hilfe französischer Widerstandskämpfer baute er mit Angehörigen von Marine und Wehrmacht eine Widerstandsgruppe im besetzten Frankreich auf. Während eines Urlaubs im Frühjahr 1944 verfasste Herbert Jensch mit Frankfurter Kampfgefährten Flugblätter in französischer Sprache, welche unter französischen Kriegsgefangenen verteilt wurden. Bald nach seiner Rückkehr nach Brest wurde er 1944 auf offener Straße von SS-Angehörigen ermordet.<ref name=":3" /><ref name=":4" />
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|[[Datei:Stolperstein für Johanna Kahne.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />JOHANNA KAHNE<br />GEB. STERNBERG<br />JG. 1901<br />DEPORTIERT 1943<br />AUSCHWITZ<br />ERMORDET</small>
| {{SortKeyName|Johanna|Kahne|nl=1}}<br /><small>(geb. Sternberg)</small>
| Karl-Marx-Straße 177
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.346905|EW=14.550143|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Brigitte, Leo und Lydia Giballe; Johanna Kahne; Herta und Julius Sternberg}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Johanna Kahne geb. Sternberg (geb. 6. Januar 1901 in [[Lasów|Lissa]]; gest. nach 1942) lebte mit ihrem Vater Julius Sternberg, ihrer Schwester Herta und ihrer Schwester Lydia Giballe und deren Familie zusammen im väterlichen Haushalt in der Richtstr. 21-22 (heute Karl-Marx-Straße 177). 1939 muss die Familie diese Wohnung verlassen und verteilt sich auf verschiedene Wohnungen in Berlin. Am 12. Januar 1943 wurde sie zusammen mit ihren Schwestern mit dem Transport 26 von Berlin ins [[KZ Auschwitz]] deportiert. Dieser erreichte am 13. Januar 1943 Auschwitz. Johanna Kahane hat die [[Shoah]] nicht überlebt. Auch ihre Schwester Herta, Familie Giballe und ihr Vater wurden ermordet.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=4111525|Name=Johanna Kahne}}</ref>
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| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 003.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />GEORG KAISER<br />JG. 1878<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Georg|Kaiser|nl=1}}
| Huttenstraße 13
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Georg Kaiser (geb. 1878 in Frankfurt (Oder); Todesdatum unbekannt) wohnte mit seiner Frau Margarete Kaiser geb. Sandberg in der Huttenstraße 13. Georg Kaiser betrieb ein Konfektionsgeschäft. Er war stimmfähiges Mitglied der jüdischen Gemeinde von Frankfurt. Nachdem er sein Geschäft aufgeben musste, gab er an, Kochhilfe in der jüdischen Gemeinde zu sein. Gemeinsam wurden die beiden 1942 ins [[Warschauer Ghetto]] und dann in das [[Zwangsarbeitslager Trawniki]] deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11535503|Name=Georg Kaiser}}</ref>
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| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 004.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />MARGARETE KAISER<br />GEB. SANDBERG<br />JG. 1884<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Margarete|Kaiser|nl=1}}
| Huttenstraße 13
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Margarete Kaiser geb. Sandberg (geb. 22. März 1884 in [[Głogów|Glogau]]; Todesdatum unbekannt) wohnte mit ihrem Mann Georg Kaiser in der Huttenstraße 13. Sie arbeitete als Krankenpflegerin. Die Eheleute wurden 1942 von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] und dann in das [[Zwangsarbeitslager Trawniki]] deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.<ref name=":3" /><ref name=":7">{{ZDYV|ID=4109200|Name=Margarete Kaiser}}</ref>
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| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 043.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />WALTER KORSING<br />JG. 1905<br />VERHAFTET 1933<br />ERSCHOSSEN 19.6.1933<br />VON SA</small>
| {{SortKeyName|Walter|Korsing|nl=1}}
| Puschkinstraße 23
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Walter Korsing (geb. 27. Februar 1905 in Frankfurt (Oder); gest. 19. Juni 1933 in ebenda) wohnte in der Straße Gelbe Presse (heute Puschkinstraße 23). Am 19. Juni 1933 bedrängten ihn Frankfurter SA-Leute. Sie versuchten gewaltsam Namen von SPD- und KPD-Mitgliedern von ihm in Erfahrung zu bringen. Walter Korsing weigerte sich, Namen preiszugeben. Im Ragoser Talweg an der Lebuser Chaussee schossen seine Mörder zwei Mal auf ihn. Nach dem Mord behaupteten sie, aus Notwehr gehandelt zu haben. Walter Korsing war nach der Machtergreifung der Nazis deren erstes politisches Mordopfer in Frankfurt (Oder).<ref name=":3" />


== C ==
1953 wurde die Straße am Anger in der Gubener Vorstadt nach Walter Korsing benannt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.museum-viadrina.de/Strassenlexikon_Frankfurt/strassen/w/wkorsingstr.htm |titel=Walter-Korsing-Straße |titelerg= |werk=museum-viadrina.de |hrsg= |datum= |seiten= |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2018-02-01 |format= |sprache= |kommentar= |zitat= |offline=}}</ref>
;Calcant: siehe ''Kalkant''.
|-
;[[Cent (Musik)|Cent]]: der hundertste Teil eines gleichstufigen Halbtonschrittes, eine Maßeinheit für die Tonhöhenintervalle
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 046.jpg|120x120px]]
;Chamade: siehe ''Horizontaltrompete''
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />PAULA LOEWENSTEIN<br />JG. 1871<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />TREBLINKA<br />TOT 1942</small>
;[[Chororgel]]: Eigenständige Orgel oder Teilwerk einer Orgel, die im Chorraum einer Kirche angebracht ist. Sie dient in erster Linie zur Begleitung der gottesdienstlichen [[Liturgie]].
| {{SortKeyName|Paula|Loewenstein|nl=1}}
;Chromatische Aufstellung: Anordnung der Pfeifen auf der Windlade in einem Block, so dass Pfeifen im Abstand einer kleinen [[Sekunde (Musik)]] nebeneinander stehen; vgl. auch ''Diatonische Aufstellung'' und ''Terz-Aufstellung''.
| Fürstenwalder Straße 32
;''Claviers accouplés/séparés'': (franz. „Manuale gekoppelt/ungekoppelt“)
|
;Contolleur: Ein Windstandsanzeiger in Form eines Registerzuges (bei der Friedrich Friese III-Orgel der Stadtkirche [[Ludwigslust]])
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
;Crescendo-Walze: siehe ''Registerschweller''
|Paula Loewenstein, geb. Simon (geb. 1871 in Neuenburg; gest. 1942) wohnte in der Fürstenwalder Straße 32. Um 1939 wurde sie gezwungen, im [[Judenhaus]] in der Wollenweberstraße 60 zu wohnen. 1942 wurde sie in das [[Ghetto Theresienstadt]] und im selben Jahr weiter in das [[Vernichtungslager Treblinka]] deportiert. Hier wurde Paula Loewenstein im Alter von 71 Jahren ermordet.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11582614|Name=Paula Loewenstein}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Johanna Löschgold.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />JOHANNA LÖSCHGOLD<br />GEB. ZUCKERBERG<br />JG. 1880<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Johanna|Löschgold|nl=1}}<br /><small>(geb. Zuckerberg)</small>
| Karl-Marx-Straße 10
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344102|EW=14.551413|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Elsa, Kurt, Lothar und Rita Fellert; Johanna und Sally Löschgold}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Johanna Löschgold, geb. Zuckerberg, verwitwete Friedländer (ge, 28. April 1880 in [[Weißenfels|Weißenfels an der Saale]]; Todesdatum unbekannt) heiratete 1909 den Kaufmann Sally Löschgold. Die Familie lebte in der Richtstraße 65, heute Karl-Marx-Straße 10, musste diese Wohnung aber verlassen und in das [[Judenhaus]] Rosenstraße 36 ziehen. Ihr Ehemann Sally ersuchte beim Ober&shy;finanz&shy;präsidenten Branden&shy;burg um eine Pack&shy;erlaubnis, da er ein mit seiner Frau zu seinen Kindern nach Shanghai auswandern wollte. Am 2. April 1942 wurde Johanna Lösch&shy;gold zusammen mit ihrem Mann von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert. Johanna Löschgold hat die [[Shoah]] nicht überlebt.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=11583293|Name=Johanna Löschgold}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Sally Löschgold.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />SALLY LÖSCHGOLD<br />JG. 1882<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Sally|Löschgold|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 10
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344102|EW=14.551413|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Elsa, Kurt, Lothar und Rita Fellert; Johanna und Sally Löschgold}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
| Sally Löschgold (geb. 18. April 1882 in [[Frankfurt (Oder)]]; gest. nach 1942) kämpfte im Ersten Weltkrieg als Soldat für das Deutsche Reich.<ref>ZVAB: ''[http://www.zvab.com/Ganze-Figur-Soldat-Orig.-Photographie-Atelieraufnahme-Hochformat/18351703001/bd Ganze Figur als Soldat. Orig.-Photographie. Atelieraufnahme. Hochformat.]'', abgerufen am 19. Mai 2016.</ref> Er heiratete die Witwe Johanna Friedländer geb. Zuckerberg und wohnte mit ihr in der Richtstraße 65, heute Karl-Marx-Straße 10. Er ersuchte beim Ober&shy;finanz&shy;präsidenten Branden&shy;burg um eine Pack&shy;erlaubnis, da er mit seiner Frau zu seinen Kindern nach Shanghai auswandern wollte. Am 2. April 1942 wurde Sally Lösch&shy;gold zusammen mit seiner Frau von Berlin ins [[Warschauer Ghetto]] deportiert. Sally Löschgold hat die [[Shoah]] nicht überlebt.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|11583294|Sally Löschgold}}</ref>
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|[[Datei:Stolperstein für Hedwig Luft.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HEDWIG LUFT<br />GEB. HEYMANN<br />JG. 1879<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Hedwig|Luft|nl=1}} <small>(geb. Heymann)</small>
| Karl-Marx-Straße 186
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.344987|EW=14.550742|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolperstein für Hedwig Luft}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Hedwig Luft geb. Heymann (geb. 24. April 1879 in [[Słupsk|Stolp]]; gest. nach 1942) war die Inhaberin von ''Luft & Rosenow, Manufakturwaren'' in der Theaterstraße 6. Ihre Tochter Elsa Ruth Julie heiratete den Frankfurter Kaufmann Kurt Fellert. Ab 1941 musste die Witwe im [[Judenhaus]] Wollenweberstraße 60 mit fünf weiteren Personen ein Zimmer bewohnen. Am 2. April 1942 wurde Hedwig Luft von Potsdam in das [[Warschauer Ghetto]] deportiert, wo sie vom NS-Regime ermordet wurde.<ref name="Karte16">{{Internetquelle |url=http://www.juedischesfrankfurtvirtuell.de/de/de_16.php |titel=Jüdische Geschichte vor Ort - Ein virtueller Spaziergang durch Frankfurt (Oder) und Słubice, Karte 16 |zugriff=2016-05-19}}</ref><ref>{{ZDYV|11586114|Hedwig Luft}}</ref> Drei Monate später verkaufte der Oberfinanzpräsident von Brandenburg in Berlin ihre Möbel und andere persönliche Gegenstände.<ref name=":0" />
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| [[Datei:Stolperstein für Moses Mamroth.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />MOSES MAMROTH<br />JG. 1880<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Moses|Mamroth|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 184
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2010-07-05}}
|Moses Mamroth (geb. 16. Februar 1880 in [[Landkreis Hohensalza|Chelmce bei Hohensalza]]; gest. nach 1942) lebte seit 1922 zur Untermiete in der Richtstraße 37. Er wurde am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=11587252|Name=Moses Mamroth}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 014.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HANS-GEORG MARX<br />JG. 1903<br />DEPORTIERT 1941<br />TOT 16.6.1942<br />GROSS-ROSEN</small>
| {{SortKeyName|Hans-Georg|Marx|nl=1}}
| Huttenstraße 8
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Hans-Georg Marx (geb. 1903 in [[Koszalin|Köslin]]; gest. 16. Juni 1942) wohnte bis 1941 in der Huttenstraße 1. 1942 wurde er ins [[KZ Groß-Rosen]] gebracht. Nach Angaben der Gestapo wurde er als volks- und staatsfeindlich eingestuft.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11589683|Name=Hans-Georg Marx}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Ignaz Maybaum.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WIRKTE<br />IGNAZ MAYBAUM<br />RABBINER<br />JG. 1897<br />FLUCHT 1939<br />ENGLAND<br />ÜBERLEBT</small>
| {{SortKeyName|Ignaz|Maybaum|nl=1}}
| Brunnenplatz<br /><small>(vor dem Synagogen-Gedenkstein)</small>
|
| align=right | {{SortDate|2011-03-21|S}}
|{{Hauptartikel|Ignaz Maybaum}}
|-
|[[Datei:Stolperstein für Heinrich Miedzwinski.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HEINRICH<br />MIEDZWINSKI<br />JG. 1866<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />ERMORDET 1942 IN<br />TREBLINKA</small>
| {{SortKeyName|Heinrich|Miedzwinski|nl=1}}
| Rückseite Karl-Marx-Straße 186
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.345248|EW=14.551148|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolperstein für Heinrich Miedzwinski}}
| align=right | {{SortDate|2011-03-21|S}}
|Heinrich Miedzwinski (geb. 18. Februar 1866 in [[Bieruń|Alt Berun]]; gest. 1942 im Vernichtungslager Treblinka) war geschieden. Im Verzeichnis der nichtarischen Geschäfte und Inhaber von freien Berufen wird er als Kleinrentner in der Wollenweberstraße 72 geführt. In der Volkszählungsliste von 1939 wird seine Adresse als Rosenstraße 36 angegeben, dieses Haus war ein [[Judenhaus]]. Am 24. oder 25. August 1942 wurde er von [[Sowetsk (Kaliningrad)|Tilsit]] ins [[Ghetto Theresienstadt]] deportiert. Von hier wurde Heinrich Miedzwinski am 23. September 1942 ins [[Vernichtungslager Treblinka]] überstellt und ermordet.<ref name=":2" /><ref>{{ZDYV|ID=11595733|Name=Heinrich Miedzwinski}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Alfred Neumark.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ALFRED NEUMARK<br />JG. 1921<br />FLUCHT 1938<br />PALÄSTINA<br />ÜBERLEBT</small>
| {{SortKeyName|Alfred|Neumark|nl=1}}
| Lenné-Passage<br /><small>(Südeingang)</small>
|{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.342567|EW=14.55057|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Ada Brodsky; Alfred, Hermann und Ilse Neumark}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Alfred Neumark (später Eldad Neumark; geb. 20. Februar 1921 in Frankfurt (Oder); gest. 16. Mai 2010 in [[Israel]]) war der Sohn von Hermann und Ilse Neumark. Seine Eltern waren erst kurz vor seiner Geburt aus [[Posen]], das infolge des Ersten Weltkriegs polnisch geworden war, nach Frankfurt gezogen. 1924 kam seine Schwester [[Ada Brodsky]], zur Welt. Sein Vater war Kinderarzt. Seine Mutter unterrichtete ihn im Klavierspiel und ließ sich von ihm beim [[Lied]]gesang begleiten. Zusätzlich erhielt er Geigenunterricht und unternahm erste Kompositionsversuche. Ab 1935 wurde er in Berlin von [[Hans Eppstein]] unterrichtet, 1936 übersiedelte er in die Reichshauptstadt und studierte bei dem Pianisten [[Theodor Schoenberger]] und dem Komponisten [[Manfred Guttmann]].


== D ==
Angeregt von der zionistischen Einstellung seiner Mutter schloss er sich dem Jugendbund [[Werkleute, Bund deutsch-jüdischer Jugend|Werkleute]] an, bestand in Berlin die Aufnahmeprüfung für das [[Jerusalemer Konservatorium|Jerusalemer Palestine Conservatoire]] und konnte kurz vor den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen 1938]] nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] ausreisen. Ab 1948 war Alfred Neumark eineinhalb Jahre Soldat des neugegründeten Staates Israel. Er änderte in Israel seinen Vornamen auf Eldad ab. Nach dem Wehrdienst wirkte er als Musiker in verschiedenen Orchestern und Kammerensembles in Israel, auch als Lehrender. Gemeinsam mit seiner Schwester [[Ada Brodsky]] gestaltete er eine Konzertlesung mit dem Titel ''Nach Hause vertrieben'' über ihre gemeinsame Kindheit in Deutschland. Mit diesem Programm sind die Geschwister auch in zahlreichen Städten Deutschlands und Israels aufgetreten, 1993 auch in ihrer Geburtsstadt Frankfurt (Oder). Später verbrachte der Musiker einige Jahre in Paris und London, kehrte aber 2009 nach dem Tod seiner Frau nach Israel zurück.<ref name="Karte28">{{Internetquelle |url=http://www.juedischesfrankfurtvirtuell.de/de/de_28.php |titel=Jüdische Geschichte vor Ort - Ein virtueller Spaziergang durch Frankfurt (Oder) und Słubice, Karte 28 |zugriff=2016-05-18}}</ref><ref name=LVMMNS >[[Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit]]: ''[http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00003143 Eldad Neumark]'', abgerufen am 19. Mai 2016.</ref>
;Dämme: Seitliche Begrenzung der Schleifen einer [[Schleiflade]].
|-
;[[Dampforgel]]: Orgel, die nicht mit Luft, sondern mit Wasserdampf betrieben wird.
|[[Datei:Stolperstein für Dr. Hermann Neumark.JPG|120px]]
;Deckel: heißt der Verschluss am oberen Ende einer gedackten [[Labialpfeife]]; vgl. ''Spund''
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />DR. HERMANN<br />NEUMARK<br />JG. 1880<br />VERHAFTET 1938<br />SACHSENHAUSEN<br />FLUCHT 1938<br />PALÄSTINA<br />ÜBERLEBT</small>
;''Dessus de …'': (franz.): Spielanweisung Solo in der Oberstimme (rechte Hand) siehe: ''Basse de …''
|{{SortKeyName|Hermann|Neumark|nl=1}}
;[[Denkmalorgel]]: Historische Orgel von Bedeutung
| Lenné-Passage<br /><small>(Südeingang)</small>
;Diatonische Aufstellung: Anordnung der Pfeifen auf der Windlade in zwei Blöcken (C- und Cis-Seite), so dass Pfeifen im Abstand einer großen Sekunde nebeneinander stehen; vgl. auch ''Chromatische Aufstellung'' und ''Terz Aufstellung''.
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.342567|EW=14.55057|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Ada Brodsky; Alfred, Hermann und Ilse Neumark}}
;[[Digitalorgel]]: eine [[elektronische Orgel]] mit digitaler Sampletechnik
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
;''diapason'': {{IPA|[ˌdaɪəˈpeɪsən]}} (engl. „Prinzipal“)
| Hermann Neumark (geb. 3. Juli 1880 in [[Posen]]; gest. 1947 in Palästina) studierte in Berlin und Heidelberg Medizin, erlangte 1904 seine Approbation, 1906 seine Promotion und ließ sich in Posen nieder. Dort heiratete er Ilse Bernhard. Als Posen infolge des Ersten Weltkriegs polnisch wurde, zog die Familie 1921 nach Frankfurt (Oder). Das Paar hatte zwei Kinder: Alfred (geb. 1921) und Ada (geb. 1924). Neumark war ausgebildeter Kinderarzt und arbeitete als Leiter der Säuglingsabteilung am Städtischen Krankenhaus Frankfurt (Oder). Er war zudem bei der Krankenkasse angestellt und wirkte in den ärmeren Vierteln der Stadt. Nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten am 20. Januar 1933 wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus allen Ämtern entfernt. Er setzte seine Arbeit unter schwierigen Bedingungen in einer Privatpraxis in der Wohnung der Familie am Wilhelmsplatz 24 fort. Vor dem Haus patrouillierten in dieser Zeit SA-Leute und befragten Patienten, so dass diese mit der Zeit immer weniger wurden oder nur noch spät am Abend kamen. Wenige Wochen vor dem [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom 1938]] konnten seine Kinder – Alfred Neumark und [[Ada Brodsky]] nach Palästina auswandern. Im November 1938 wurde Hermann Neumark in das [[KZ Sachsenhausen]] deportiert. Als er nach mehreren Wochen entlassen wurde, emigrierte er im März 1939 zusammen mit seiner Frau nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]]. Dort eröffnete Hermann Neumark eine Weinhandlung. Er verstarb 1947.<ref name=":0" /><ref name="Karte28"/><ref name=LVMMNS /> 1999 wurde die Frankfurter Schmiedegasse nach Hermann Neumark benannt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.museum-viadrina.de/Strassenlexikon_Frankfurt/strassen/d/drhneumarkstr.htm |titel=Dr.-Hermann-Neumark-Straße |titelerg= |werk=museum-viadrina.de |hrsg= |datum= |seiten= |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2018-02-01 |format= |sprache= |kommentar= |zitat= |offline=}}</ref>
;[[Disposition (Orgel)|Disposition]]: die gesamte Anlage einer Orgel, auch die Aufstellung ihrer Register;
|-
;[[Donner (Orgel)|Donner]]: Ein [[Effektregister]], das ein Geräusch ähnlich dem Donnergrollen erzeugt
|[[Datei:Stolperstein für Ilse Neumark.JPG|120px]]
;Doppelchor: doppelt vorkommende Pfeifenreihen in einer [[Register (Orgel)#Gemischte Stimmen|gemischten Stimme]], z.&nbsp;B. 2′ + 2′ + 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>′ + …
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ILSE NEUMARK<br />GEB. BERNARD<br />JG. 1897<br />FLUCHT 1938<br />PALÄSTINA<br />ÜBERLEBT</small>
;Doppellade: eine Windlade mit zwei Ventilen je Ton, so dass die Register von zwei Manualen aus spielbar sind
|{{SortKeyName|Ilse|Neumark|nl=1}} <small>(geb. Bernhard)</small>
;Doppelpedal:
| Lenné-Passage<br /><small>(Südeingang)</small>
# in der Orgelmusik die Bezeichnung für zweistimmige Passagen im Pedal
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.342567|EW=14.55057|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Ada Brodsky; Alfred, Hermann und Ilse Neumark}}
# im Orgelbau eine Bauweise mit zwei Pedalklaviaturen
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
;Doppelregistratur: mechanische [[Registertraktur]], die über elektrische Steuerungen verfügt und so mit einem elektronischen [[Kombination (Orgel)|Setzer]] ausgestattet sein kann
| Ilse Neumark geb. Bernhard (geb. 23. Januar 1897 in [[Posen]]; gest. 1955 in Israel) heiratete 1919 den Kinderarzt Hermann Neumark. Nachdem in Folge des Ersten Weltkriegs polnisch geworden war, zog sie mit ihm nach Frankfurt (Oder). Dort wurden auch die beiden gemeinsamen Kinder geboren: Alfred Neumark (später Eldad Neumark; geb. 20. Februar 1921)<ref name=LVMMNS /> und [[Ada Brodsky]] (geb. 1924). Im Gegensatz zu ihrem Ehemann war sie schon früh zionistisch orientiert. Nachdem ihr Ehemann nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten 1933 seine Anstellungen verloren hatte, setzte sie durch, dass beide Kinder 1938 nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] in Sicherheit gebracht wurden. Ihr Ehemann wurde 1938 für mehrere Wochen in das KZ Sachsenhausen verschleppt und war nach seiner Entlassung ebenfalls zur Emigration bereit. Im März 1939 flüchtete das Ehepaar nach Palästina. Ilse Neumark verstarb 1955.<ref name=":0" /><ref name="Karte28" />
;doppelt geschweiftes Pedal: besondere Bauform des [[Pedal (Orgel)|Pedal]]s
|-
;Doppeltonpfeife: Seltene Bauform einer Orgelpfeife, die mittels Ventilen die Erzeugung mehrerer Töne pro Pfeife ermöglicht
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 048.jpg|120x120px]]
;Drehkegeldeckung: drehbarer Aufsatz einer [[Lingualpfeife]], mit dessen Hilfe sich die Größe der Luftaustrittslöcher einstellen lässt
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />LEONORE PERLINSKI<br />GEB. SAKLIKOWER<br />JG. 1873<br />DEPORTIERT 1941<br />GHETTO ŁODZ<br />TOT 9.5.1942</small>
;[[Drehorgel]]: auch Leierkasten, ist ein mechanisches Musikinstrument betätigt mit einer Handkurbel
| {{SortKeyName|Leonore|Perlinski|nl=1}}
;dreifach geschweiftes Pedal: siehe ''Radialpedal''
| Gubener Straße 3/4
;Druckpunkt: Bei mechanischer [[Traktur]] der Moment der Ventilöffnung, der sich als leichter Widerstand beim Tastendruck bemerkbar macht
|
;durchkoppeln: eine besondere Eigenschaft vor allem mechanischer [[Koppel (Orgel)|Koppeln]]. Werden zum Beispiel die Koppeln II-I und III-II gezogen (III-I aber nicht), wird trotzdem III-I „durchgekoppelt“
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
;durchschlagende Zungenstimme: Bauform für Lingualpfeifen, die ''Zunge'' schwingt frei in der ''Kehle;'' vgl. ''aufschlagende Zungenstimme''
|Leonore Perlinski, geb. Saklikower (geb. 1873 in [[Brody (Lebus)|Brody]]; gest. 9. Mai 1944) wohnte mit ihrem Mann Max Perlinski in der Gubener Straße 3/4. Mit über 1000 anderen Personen wurde das Ehepaar am 18. Oktober 1941 von Berlin aus in das [[Ghetto Litzmannstadt]] deportiert. Dort starb Leonore Perlinski.<ref name=":3" /><ref name=":6">{{ZDYV|ID=4124849|Name=Leonore Perlinski}}</ref>
;durchschobene Lade: siehe ''Zwillingslade''
|-
;Durchstecher: das unbeabsichtigte Mitklingen benachbarter Pfeifen durch Undichtigkeiten in der Windlade
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 047.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />MAX PERLINSKI<br />JG. 1874<br />DEPORTIERT 1941<br />GHETTO ŁODZ<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Max|Perlinski|nl=1}}
| Gubener Straße 3/4
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Max Perlinski (geb. 1874 in [[Angermünde]]; Todesdatum unbekannt) wohnte mit seiner Frau Leonore Perlinski, geb. Saklikower in der Gubener Straße 3/4. Er war stimmfähiges Mitglied der Synagogengemeinde Frankfurt (Oder). Mit über 1000 anderen Personen wurde das Ehepaar am 18. Oktober 1941 von Berlin aus in das [[Ghetto Litzmannstadt]] deportiert. Dort starb Leonore Perlinski am 9. Mai 1942. Über das weitere Schicksal von Max Perlinski ist nichts bekannt.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=4124724|Name=Max Perlinski}}</ref>
|-
|
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />PAUL RAPHAEL<br />JG. 1880<br />DEPORTIERT 1942<br />GHETTO WARSCHAU<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Paul|Raphael|nl=1}}
| Wollenweberstraße 8 (früher Wollenweberstraße 30)
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2010-07-05}}
|Paul Raphael (geb. 21. Februar 1890 in Frankfurt (Oder); gest. April 1942 im [[Warschauer Ghetto]]) war der Sohn von Louis und Emma Raphael geb. Reich. Er heiratete Elisabet Steppat. Später wurde die Ehe geschieden. Paul Raphael betrieb die Spedition Louis Bock in der Wollenweberstraße 30. Die Spedition wurde 1938 [[Arisierung|arisiert]]. Später arbeitete er als Arbeiter bei „W. Schönian“ in der Richtstraße. Seine Tochter gelangte 1939 mit einem Kindertransport der Quäker nach England, wo sie auch heute noch lebt. Paul Raphael teilte sich ab September 1941 mit zwei weiteren Personen ein Zimmer im [[Judenhaus]] Rosenstraße 36. Im April 1942 wurde er in das Warschauer Ghetto deportiert, wo er starb.<ref name=":0" /><ref name=":8">{{ZDYV|ID=5588410|Name=Paul Raphael}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 023.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />FRIEDA RAU<br />GEB. LEMCHEN<br />JG. 1874<br />DEPORTIERT 1942<br />RICHTUNG OSTEN<br />? ? ?</small>
| {{SortKeyName|Frieda|Rau|nl=1}}
| Bergstraße 17
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Frieda Rau geb. Lemchen (geb. 1870 in [[Czernikowo|Zernickow]]; gest. 1942 oder 1943) war die Tochter von Julius Lemchen. Mit ihrem Mann Eugen Rau hatte sie zwei Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes wohnte sie bei der Familie ihrer Tochter in der Bergstraße 17. Am 3. April 1942 wurde Frieda Raum zusammen mit ihrer Tochter Margarete Berlowitz und deren Mann Max Berlowitz von Berlin aus nach Polen deportiert, wo alle drei starben.<ref>{{ZDYV|ID=8121615|Name=Frieda Rau}}</ref>
|-
|
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ERNA ROSENBAUM<br />GEB. MEYERSOHN<br />JG. 1892<br />DEPORTIERT 1943<br />AUS WESTERBORK<br />BERGEN-BELSEN<br />1944 THERESIENSTADT<br />ERMORDET 1944 IN<br />AUSCHWITZ</small>
| {{SortKeyName|Erna|Rosenbaum|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße (Nähe Synagogengedenkstein)
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Erna Rosenbaum, geb. Meyersohn (geb. 1892 in [[Szubin|Schubin]]; gest. 1944) war mit Julius Rosenbaum verheiratet und lebte in der Richtstraße 57 (heute Karl-Marx-Str.). 1939 wanderten die beiden in die Niederlande aus und wurden ein Jahr später wegen ihrer Auswanderung für staatenlos erklärt. 1943 wurden sie aus dem [[KZ Westerbork]] nach [[KZ Bergen-Belsen|Bergen-Belsen]] gebracht. Im Januar 1944 erfolgte die Deportation in das [[Ghetto Theresienstadt]], von wo aus sie im Oktober 1944 in das [[KZ Auschwitz]] gebracht wurden.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11614547|Name=Erna Rosenbaum}}</ref>
|-
|
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />JULIUS ROSENBAUM<br />JG. 1879<br />DEPORTIERT 1943<br />AUS WESTERBORK<br />BERGEN-BELSEN<br />1944 THERESIENSTADT<br />ERMORDET 1944 IN<br />AUSCHWITZ</small>
| {{SortKeyName|Julius|Rosenbaum|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße (Nähe Synagogengedenkstein)
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2008-09-11}}
|Julius Rosenbaum (geb. 1897 in [[Czarnków|Czarnikau]]; gest. 1944) war in zweiter Ehe mit Erna Rosenbaum, geb. Meyersohn verheiratet und lebte in der Richtstraße 57 (heute Karl-Marx-Str.). Rosenbaum war Lehrer im Ruhestand und Kantor der Synagogengemeinde in Frankfurt. 1939 wanderten die beiden in die Niederlande aus und wurden ein Jahr später wegen ihrer Auswanderung für staatenlos erklärt. 1943 wurden sie aus dem [[Durchgangslager Westerbork|KZ Westerbork]] nach [[KZ Bergen-Belsen|Bergen-Belsen]] gebracht. Im Januar 1944 erfolgte die Deportation in das [[Ghetto Theresienstadt]], von wo aus sie im Oktober 1944 in das [[KZ Auschwitz]] gebracht wurden.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11614712|Name=Julius Rosenbaum}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Dr. Martin Salomonski.jpg|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WIRKTE<br />DR. MARTIN<br />SALOMONSKI<br />RABBINER<br />JG. 1881<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />AUSCHWITZ<br />ERMORDET 1944</small>
| {{SortKeyName|Martin|Salomonski|nl=1}}
| Brunnenplatz<br /><small>(vor dem Synagogen-Gedenkstein)</small>
|
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|{{Hauptartikel|Martin Salomonski}}
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 010.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />CÄCILIE SCHWARZ<br />GEB. PHILIPPSBORN<br />JG. 1866<br />DEPORTIERT 1943<br />THERESIENSTADT<br />TOT 6.8.1943</small>
| {{SortKeyName|Cäcilie|Schwarz|nl=1}}
| Huttenstraße 13
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Cäcilie Schwarz geb. Philippsborn (geb. 1866 in [[Zbąszyń|Bentschen]]; gest. 6. August 1943) wohnte in der Huttenstraße 13. Die Witwe wurde 1943 in das [[Getto Theresienstadt|Ghetto Theresienstadt]] deportiert. Dort verstarb sie 5 Monate später.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=6714743|Name=Cäcilie Schwarz}}</ref>
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 018.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />KARL SOBKOWSKI<br />JG. 1892<br />VERHAFTET 1933<br />MISSHANDELT VON SA<br />TOT 23.2.1937</small>
| {{SortKeyName|Karl|Sobkowski|nl=1}}
| Bergstraße 185
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Karl Sobkowski (geb. 1892; gest. 23. Februar 1937) war als Beizer und Polierer in der Frankfurter Möbelfabrik Mantz & Gerstenberger tätig. Er wohnte in der Bergstraße 185. Karl Sobkowski war Organisator und erster Leiter des Roten Frontkämpferbundes in Frankfurt. 1926 wurde er auf Vorschlag der KPD als Abgeordneter in das Stadtparlament gewählt. Durch einen Arbeitsunfall wurde Sobkowski zum Invaliden. Bei der ersten Verhaftungswelle der Nazis nach ihrer Machtergreifung wurde er inhaftiert und sollte wegen Hochverrats verurteilt werden. 1934 wurde er frei gesprochen, verstarb jedoch an den Folgen der Misshandlungen, die er in Haft erdulden musste.<ref name=":3" />
|-
| [[Datei:Stolperstein Frankfurt Oder 2018-02-04 013.jpg|120x120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />ELLA STEIN<br />GEB. WOLFF<br />JG. 1885<br />VERHAFTET 1941<br />RAVENSBRÜCK<br />TOT 22.4.1942</small>
| {{SortKeyName|Ella|Stein|nl=1}}
| Huttenstraße 9/10
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2009-11-13}}
|Ella Stein, geb. Wolff (geb. 11. Juli 1885 in Frankfurt (Oder); gest. 22. April 1942 im [[KZ Ravensbrück]]) lebte in der Großen Scharrnstraße 62, dann in der Huttenstraße 3. Ihre Eltern waren Max and Selma Wolff. Sie war Hausfrau und mit dem Kaufmann Georg Stein verheiratet. Beide hatten zwei Kinder. Ihr Mann wanderte 1939 nach Palästina aus. Ihr Sohn Gerd Stein (später Geoffrey Stuart) ging nach London. Ella Stein lebte bis 1941 in der Huttenstraße. Sie wurde in das KZ Ravensbrück deportiert, wo sie mit 57 Jahren verstarb.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=3963502|Name=Ella Stein}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Herta Sternberg.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HERTA STERNBERG<br />JG. 1904<br />DEPORTIERT 1943<br />AUSCHWITZ<br />ERMORDET</small>
| {{SortKeyName|Herta|Sternberg|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 177
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.346905|EW=14.550143|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Brigitte, Leo und Lydia Giballe; Johanna Kahne; Herta und Julius Sternberg}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
| Herta Sternberg (geb. 28. November 1904 in [[Lasów|Lissa]]; gest. nach 1943) war die Tochter von Julius Sternberg. Sie hatte zwei Schwestern: Lydia Giballe (geb. 1899) und Johanna Kahne (geb. 1901). Herta Sternberg blieb unverheiratet. Sie lebte bei ihrem Vater, auch als die Familie 1939 gezwungen wurde nach Berlin zu übersiedeln. Am 12. Januar 1943 wurde sie gemeinsam mit ihren Schwestern, ihrem Schwager Leo Giballe und ihrer Nichte Brigitte Giballe nach Auschwitz deportiert. Keines der Familienmitglieder hat die [[Shoah]] überlebt.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=4136075|Name=Herta Sternberg}}</ref>
|-
|[[Datei:Stolperstein für Julius Sternberg.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />JULIUS STERNBERG<br />JG. 1867<br />DEPORTIERT 1943<br />THERESIENSTADT<br />TOT 27.1.1943</small>
| {{SortKeyName|Julius|Sternberg|nl=1}}
| Karl-Marx-Straße 177
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.346905|EW=14.550143|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolpersteine für Brigitte, Leo und Lydia Giballe; Johanna Kahne; Herta und Julius Sternberg}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
| Julius Sternberg (geb. 27. Januar 1867 in [[Lasów|Lissa]]; gest. 27. Januar 1943 im Ghetto Theresienstadt) hatte drei Töchter: Lydia Giballe (geb. 1899), Johanna Kahne (geb. 1901) und Herta (geb. 1904). Die drei Töchter lebten bei ihrem Vater in der Richtstraße 21-22 (heute Karl-Marx-Straße 177). Auch Lydias Ehemann, der Kaufmann Leo Giballe (geb. 1896) und die gemeinsame Tochter Brigitte (geb. 1930) lebten dort. Ende 1939 wurde die Familie getrennt und fand in verschiedenen Wohnungen in Berlin Unterkunft. Ab März 1942 wohnten Julius Sternberg, seine Tochter Herta, seine Tochter Lydia Giballe, deren Mann und deren Kind gemeinsam in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Berlin-Charlottenburg. Leo Giballe war damals als Arbeiter der einzige Erwerbstätige in der Großfamilie. Am 14. Januar 1943 wurde Julius Sternberg nach Theresienstadt verschleppt, wo er am 27. Januar 1943 starb. Keines der Familienmitglieder hat die [[Shoah]] überlebt.<ref name=":0" /><ref>{{ZDYV|ID=11642209|Name=Julius Sternberg}}</ref>
|-
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| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />HERMANN STROZYNA<br />JG. 1897<br />VERHAFTET 1933<br />KZ SONNENBURG<br />FLUCHT IN DEN TOD<br />29.2.1940</small>
| {{SortKeyName|Hermann|Strozyna|nl=1}}
| Rosengasse 4
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2010-07-05}}
|Hermann Strozyna (geb. 3. Februar 1897; gest. 29. Februar 1940 in Frankfurt (Oder)) arbeitete als Schlosser und war Sekretär der [[Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition|Revolutionären Gewerkschafts-Opposition]] (RGO) und der [[Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft|Landarbeitergewerkschaft]]. Unmittelbar nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wurde er verhaftet und in das [[KZ Sonnenburg]] verschleppt. Nach unmenschlicher Behandlung dort wurde er freigelassen, weil er akut an der Lunge erkrankt war. Er musste in eine Lungenheilstätte eingewiesen werden. Als er von einer möglichen neuerlichen Verhaftung erfuhr, unternahm er einen Selbstmordversuch. Er erlag am 29. Februar 1940 seinen Verletzungen.<ref name=":0" />
|-
|[[Datei:Stolperstein für Sophie Struck.JPG|120px]]
| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />SOPHIE STRUCK<br />GEB. SALOMON<br />JG. 1875<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />TOT 2.11.1943</small>
| {{SortKeyName|Sophie|Struck|nl=1}}<br /><small>(geb. Salomon)</small>
| Karl-Marx-Straße 7
| {{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=52.343552|EW=14.551545|type=landmark|region=DE-BB|name=Stolperstein für Sophie Struck}}
| align=right | {{SortDate|2010-07-05|S}}
|Sophie Struck, geb. Salomon (geb. 25. Mai 1875 in [[Bremervörde]]; gest. 2. November 1943 im [[Ghetto Theresienstadt]]) lebte gemeinsam mit ihrem Mann, dem Kaufmann Max Struck in der Richtstraße 51 (heute Karl-Marx-Straße 7). Sie gingen dann gemeinsam in ein Altersheim in der Schönhauser Allee in Berlin. Ihr Mann verstarb 1942. Ihr Vermögen und auch das Erbe ihres verstorbenen Mannes wurden durch die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] beschlagnahmt. Sophie Struck wurde am 17. August 1942 mit dem Transport I/46, Zug Da 502 von Berlin ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 2. November 1943 im Alter von 68 Jahren ums Leben kam.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.juedischesfrankfurtvirtuell.de/de/de_22.php |titel=Jüdische Geschichte vor Ort - Ein virtueller Spaziergang durch Frankfurt (Oder) und Słubice, Karte 22 |zugriff=2016-05-18}}</ref><ref>{{ZDYV|ID=11644308|Name=Sophie Struck}}</ref>
|-
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| style="text-align:center"| <small>HIER WOHNTE<br />NISSEL WEISSMANN<br />JG. 1869<br />DEPORTIERT 1942<br />THERESIENSTADT<br />ERMORDET 1943<br />AUSCHWITZ</small>
| {{SortKeyName|Nissel|Weissmann|nl=1}}
| Lindenstraße 29
|
| style="text-align:right" | {{SortDate|2006-05-08}}
|Nissel Weissmann geb. Saklikower (geb. 2. Juni 1869 in [[Brody (Ukraine)|Brody]]; gest. nach 1942) lebte seit 1932 bei ihrer Tochter Hertha Vater, geb. Weissmann, in der Lindenstraße 17. Herthas Mann war der nichtjüdische Max Vater, der mit seinem Bruder Albert Vater in der Lindenstraße 17 die ''Gebrüder Vater Kaffee-Großrösterei'' betrieb. Am 26./27. August 1942 wurden 24 jüdische Frankfurter zusammen mit 92 anderen Juden aus dem Regierungsbezirk Frankfurt (Oder) ins Ghetto Theresienstadt verschleppt. Der Transport hatte die Transportnummer XIV. Nissel Weissmann war die laufende Nummer 42 auf der Transportliste. Von Theresienstadt wurde Nissel Weissmann am 18. Dezember 1942 mit dem Transport Ds zusammen mit 2502 anderen Personen in das [[KZ Auschwitz]] deportiert. Ihre Transportnummer lautete 337. In Auschwitz wurde Nissel Weissmann im Alter von 73 Jahren ermordet.


== E ==
Ihre Tochter Hertha Weissmann überlebte wegen der Ehe mit dem sogenannten „[[Arier|Vollarier]]“ Max Vater den Holocaust.<ref name=":3" /><ref>{{ZDYV|ID=11653768|Name=Nissel Weissmann}}</ref>
;Echoregister: Leisere Register eines Nebenwerkes
;Echowerk: Teilwerk einer Orgel; meistens leisestes Manual oder am weitesten entfernt
;einarmige Taste: diese ist, im Gegensatz zur ''zweiarmigen Taste'', am Ende und nicht in der Mitte gelagert und hat daher keinen ''Tastenschwanz''
;eingedrücktes Labium: Diese wird in den Pfeifenkörper eingedrückt, was bei kleinen Metallpfeifen die Regel ist; vgl. ''aufgesetztes Labium''
;eingesetztes Labium: siehe ''aufgesetztes Labium''; vgl. ''eingedrücktes Labium''
;Einlassventil: relativ großes Ventil, beispielsweise zur Einschaltung eines Registers bei der Kegellade
;einreiben: der Metallrand einer Labialpfeife wird mit dem [[Stimmhorn (Orgel)|Stimmhorn]] nach innen gebogen, der Ton wird tiefer; vgl. ''auf-/ausreiben''
;Einzelabsteller: Mit ihm lässt sich ein einzelnes Register ausschalten, so dass es auch in festen Kombinationen nicht mehr erklingt
;[[elektronische Orgel]]: Als elektronische Orgel wird allgemein ein Tasteninstrument mit elektronischer Tonerzeugung bezeichnet
;Engchor: Bezeichnung für die Gesamtheit aller engmensurierten Register („Streicher“) in einer Orgel
;''… en taille'': (franz.): Spielanweisung Solo im Tenor (linke Hand oder im Pedal)
;European Organ Society: &nbsp;
;Expression: Spezialform der Stimmeinrichtung bei offenen Pfeifen
;[[Exzenter]]kontaktsystem: dient als reibende und damit selbstreinigende Kontaktstelle bei elektrischen Trakturen


== F ==
|}
;Fabrikorgel: Negative Bezeichnung der Anhänger der Orgelbewegung für die spätromantischen Orgeln.
;Fangventil: Erstes Ventil im Windwerk, es schließt sich wenn der Schöpfbalg seine Luft durch Kompression weiter durch das ''Rückstromventil'' in den ''Magazinbalg'' gibt.
;Farbregister: andere Bezeichnung für Aliquot-Register
;fallender Mensurverlauf: Im Verhältnis werden die Pfeifen eines Registers in der Höhe immer enger; vgl. ''steigender Mensurverlauf''
;Faltenbalg: ''Blasebalg'', gefertigt meist aus dünnen Holzplatten und ausgeschärften Lederstreifen
;Fensterorgel: Der Prospekt der Orgel umgibt optisch ein Fenster
;Fernwerk: Teilwerk einer Orgel, das nicht im direkten örtlichen Zusammenhang mit den anderen Werken steht, sondern z.&nbsp;B. im Dachbereich einer Kirche;
;festvariable Mensur: &nbsp;
;Festwert (auch ''Additionskonstante''): Über eine Pfeifenreihe fester Anteil der ''Mensur''
;[[Fingersatz]]: Zahlen unter/über den Noten, entweder bereits in der Notenausgabe abgedruckt oder vom ''Organisten'' selbst notiert. Sie symbolisieren die einzelnen Finger (1=Daumen, 2=Zeigefinger usw.), mit denen man einzelne Passagen am besten spielt
;Flachfeld: ein Element eines Orgelprospektes. Mehrere Pfeifen sind auf einer Linie aufgestellt und bilden so gemeinsam den Eindruck einer Fläche.
;Flügeltür: mit ihnen konnten die Pfeifenwerke der Orgel aus der Renaissance abgeschlossen werden.
;[[Formant]]en: &nbsp;Frequenzbereiche, in denen die Obertöne durch Resonanz besonders verstärkt werden und daher vorrangig für die Klangfarbe ausschlaggebend sind
;''Fonds'': (franz. „Grundregister (labial)“) siehe ''Jeux de fond''
;freie Kombination: Registrierhilfe, bei denen Registerkombination frei gewählt werden können
;Freipfeifen-Prospekt: Prospekt nur aus Orgelpfeifen, ohne (sichtbares) Gehäuse
;freivariable Mensur: &nbsp;
;Forniture: manchmal auch Fourniture, bezeichnet eine Mixtur des Klaviers, des Manuals oder des Spielwerks, also eine Klangkrone, bestehend aus 3- 6fach Kombinationen aus Oktaven und Quinten höherer Ordnung ab 2' aufwärts, im Pedal als Rauschpfeife oder Hintersatz bezeichnete Klangkrone auf 4'-Basis
;Frosch
#Anblaseinrichtung an hölzernen Labialpfeifen
#Luftablassventil, das Kriechwind entweichen lässt, Spielwind allerdings blockiert
;Fundamentalbrett: Zentrales Element einer [[Windlade]], befindet sich über den Tonkanzellen und unter den Schleifen
;[[Fuß (Maßeinheit)|Fuß]]: Maßeinheit, in der die Länge der tiefsten Pfeife eines Registers angegeben wird, siehe Fußtonzahl
;Fußloch: Loch im Pfeifenfuß, durch den auch der Wind geführt wird
;[[Fußsatz]]: Zeichen für die Ausführung des Pedalspiels. Hier wird sowohl zwischen linken und rechtem Fuß als auch zwischen Spitze und Absatz unterschieden.
;Fußtonzahl: die Angabe der Tonhöhe eines Registers, wobei 8′ die Normallage (z.&nbsp;B. wie beim Klavier) bezeichnet;
;Fußtritt: Fußschalter für Spielhilfen; auch [[Piston (Orgel)]]


== Siehe auch ==
== G ==
;''G'': siehe ''Grand-Orgue''
* [[Liste der Stolpersteine in Polen#Słubice]]
;Gabelkoppel: Bauform der mechanischen [[Koppel (Orgel)|Koppel]]
* [[Liste der Denkmäler in Frankfurt (Oder)]]
;Gebläse: Orgelmotor oder Gebläseanlage; siehe [[Windwerk]]
;gebrochene Mensur: &nbsp;
;gebrochene Oktave: [[Klaviatur#Klaviaturen_mit_mehr_als_12_Tönen_pro_Oktave|Klaviatur]] mit baulich verkürzter Bassoktave
;Gedackte, [[gedackt]]: Orgelpfeifen die an einem Ende geschlossen sind, sie sind nur halb so lang wie eine ''offene Pfeife'' mit gleicher Tonhöhe; vgl. ''überblasende Pfeife''
;gedrücktes Labium: siehe ''eingedrücktes Labium''; vgl. ''aufgesetztes Labium''
;Gegenfase: Fase am Unterlabium, gegenüber der Kernfase
;[[Register (Orgel)#Gemischte Stimmen|gemischte Stimme]]: eine in der Regel über den gesamten Tonumfang reichende Reihe von Pfeifen gleicher Klangfarbe, die als Einheit ein- oder ausgeschaltet werden kann
;Generalabsteller: Stößt alle Register ab. (schaltet sie aus)
;geschweiftes Pedal: [[Pedal_(Orgel)|Pedalklaviatur]], deren Tasten nicht gleich lang und gleich hoch sind
;[[Gesellschaft der Orgelfreunde]]: kurz ''GDO'' bezeichnet
;geteilte Schleife: Die Schleife eines Registers ist so in zwei Hälften geteilt, dass Bass und Diskant unterschiedlich registriert werden können.
;Gießbank: langer, mit Leinen bespannter planer Werktisch zum Gießen von Platten aus [[Orgelmetall]].
;Gießschlitten: Vorrichtung, die, gefüllt mit flüssigen Orgelmetall, vom Anfang der ''Gießbank'' bis zu deren Ende bewegt wird.
;gespundete Windlade: Kanzellen werden mit eingeleimten Holzstücken auf der Unterseite verschlossen
;gestemmte Windlade: Kanzellen werden herausgestemmt oder gefräst
;gewendete Durchschlagzunge: auch ''Zacharias-Zungenpfeife'', eine Mischform aus Labial- und Lingualpfeife die sich nicht gegenüber den Labialpfeifen verstimmt und deren Lautstärke durch Veränderungen des Winddrucks über einen extrem großen dynamischen Bereich an- und abgeschwellt werden kann.
;gewölbter Aufschnitt: die Oberkante des Labiums ist Bogenförmig geschnitten
;gleichstufig schwebend: ''Stimmungssystem'' bei dem alle Halbtöne exakt gleich groß und daher alle Intervalle etwas verstimmt sind; vgl. ''Schwebestimmen''
;''G.O.'': oder '':GO'': siehe ''Grand-Orgue''
;''grand jeu'': (franz.) ''Lingualplenum'' mit 8′ und 4′-Zungenstimmen und Cornet, im Hauptwerk Trompette 8′ + Clairon 4′ + Cornet 8′ 5f. + Bourdon 8′ + Prestant 4′, im Positiv auch mit Cromorne 8′ + (Bourdon 8′ +) Prestant 4′, dort auch als ''petit jeu'' bezeichnet; vgl. ''plein jeu''
;''Grand-Orgue'':
#(auch ''G. O.'', ''GO'', ''G'') (franz. „Hauptwerk“)
#[[Sampler (Klangerzeuger)|Softwaresampler]] für Pfeifenorgeln, siehe [[GrandOrgue (Software)]]
;''G.P.'': (franz.): Hauptwerk mit angekoppeltem Positiv
;''G.P.R.'': (franz.): Hauptwerk mit angekoppeltem Positiv und Schwellwerk


== Literatur ==
== H ==
;hängende Traktur
* {{Literatur |Autor=Gerhard Hoffmann |Titel=Antifaschistischer Widerstand in Frankfurt/Oder und Umgebung |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Gesellschaft für Nachrichtenerfassung und Nachrichtenverbreitung |Ort= |Datum=1999 |Seiten= |ISBN=3-932725-92-1}}
#die Traktur samt ''einarmigen Tasten'' „hängt“ an den Tonventilen und zieht diese direkt auf, nur bei kleinen Orgeln möglich
* {{Literatur |Autor=Antonia Röhm, Hanna Schneider, Anne Wanitschek |Titel=Stolpersteine in Frankfurt (Oder) und Słubice |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer=1 |Auflage= |Verlag=Institut für angewandte Geschichte – Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. in Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Viadrina |Ort=Frankfurt (Oder) |Datum=2009 |Seiten= |ISBN= |Online=http://www.juedischesfrankfurtvirtuell.de/de/pdf/stolpersteineI.pdf |Format=PDF |KBytes=845}}
#Bei dieser Trakturart sind die Winkel unter der Windlade nicht fixiert, sondern freischwebend. Man spricht auch von „selbstregulierender“ Traktur, siehe auch ''Trakturspanner''
* {{Literatur |Autor=Johanna Adrian, Piotr Franz, Christine Körner, Anna Łuszczakiewicz |Titel=Stolpersteine in Frankfurt (Oder) und Słubice |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer=2 |Auflage= |Verlag=Institut für angewandte Geschichte – Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. in Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Viadrina |Ort=Frankfurt (Oder) |Datum=2010 |Seiten= |ISBN= |Online=http://www.juedischesfrankfurtvirtuell.de/de/pdf/stolpersteineII.pdf |Format=PDF |KBytes=439}}
;hängende Pfeifen: sind mit dem ''Pfeifenfuß'' nach oben angebracht und werden auch von oben mit Wind versorgt
;Hakenkoppel: Bauform der [[Schiebekoppel]]; Die mechanische Kopplung von Tasten erfolgt mittels Haken, auf dem unteren Manual angebracht, die nach dem Verschieben in Ösen des oberen Manuals eingreifen; vgl. ''Klötzchenkoppel''
;Halbgedackte, halbgedackt: Pfeifen die oben nur teilweise geschlossen sind, z.&nbsp;B. ''Lochgedackte''; auch die Rohrflöte gehört zu den Halbgedackten.
;Halbregister (halbe Register): Register, das nicht auf dem gesamten Manualumfang verfügbar ist
;Hamburger-Prospekt: Eine standardisierte Anordnung der Orgelteilwerke im Barock
;[[Hammond-Orgel]]: eine nach ihrem Erfinder Laurens Hammond benannte elektromechanische Orgel
;Handregistratur: die Hauptregisterschaltung im Gegensatz zu den kleinen Schaltern einer freien Kombination oder zum Registerschweller. Bei der Spielhilfe „Handregister zur freien Kombination“ ergänzt die Handregistrierung die Registrierung der freien Kombination statt sie aufzuheben.
;Hauptwerk
#größtes Teilwerk einer Orgel
#[[Sampler (Klangerzeuger)|Softwaresampler]] für Pfeifenorgeln, siehe [[Hauptwerk (Software)]]
;[[Hausorgel]]: Kleinorgel zur Aufstellung in Privaträumen
;Heimorgel: eine [[elektronische Orgel]]
;Heuler: Orgelpfeife, die sich aufgrund eines Fehlers (z.B. der Spiel- oder Registertraktur) nicht vollständig abschalten lässt; vgl. ''Versager''
;Hochdruckregister: [[Register (Orgel)|Register]], das mit erhöhtem Winddruck betrieben wird
;[[Spanische Trompete|Horizontaltrompete]]: waagerecht in den Raum hineinragende Zungenstimme
;[[Hornwerk (Instrument)|Hornwerk]]: ein mechanisches Orgelinstrument erfüllte die einer Sirene vergleichbare Signalfunktionen
;[[Hydraulis]]


== Weblinks ==
== I ==
;{{Anker|innenlabiiert}}innenlabiiert: Seltene Bauform einer hölzernen Labialpfeife, bei der die Abflachung des ''[[#Oberlabium|Oberlabiums]]'' auf der Innenseite des Pfeifenkörpers angebracht ist; vgl. ''[[#außenlabiiert|außenlabiiert]]''
{{Commonscat|Stolpersteine in Frankfurt (Oder)|3=S}}
;[[Intonation (Musik)|Intonation]]: Klangliche Gestaltung der Orgelpfeifen im Verhältnis zueinander und zum Raum
* {{Internetquelle |autor= |url=http://www.stolpersteine-ffo.de/ |titel=Stolpersteine Frankfurt (Oder) und Słubice |titelerg= |werk=stolpersteine-ffo.de |hrsg= |datum= |seiten= |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2018-01-31 |format= |sprache= |kommentar= |zitat= |offline=}}
;Intonierlade: Rudimentäre Orgel in einer Orgelwerkstatt, die für die Vorintonation von Pfeifen genutzt wird
;Intonierschlitz: Schlitz im Becher einer Lingualpfeife (ähnlich einem Stimmschlitz einer Labialpfeife aber mit anderer Funktion)


== Einzelnachweise ==
== J ==
;[[Jahrmarktsorgel]]: auch Kirmes- oder Karussellorgel genannt, gehört zur Gattung der mechanischen Musikinstrumente und ist eng verwandt mit der Drehorgel oder auch dem ortsfesten Orchestrion.
<references />
;Jalousieschweller
: siehe ''Schwellkasten''
;''jeux de Combinaisons'': (franz.) höhere und gemischte Stimmen (über dem ''jeux de fonds'')
;''jeux de fonds'': (franz.) Menge der Grundstimmen (bis etwa 4′, labial)


== K ==
[[Kategorie:Frankfurt (Oder)|!]]
;Kabinettorgel: [[Positiv (Musikinstrument)|Orgelpositiv]], meist mit schmuckem Charakter
[[Kategorie:Liste (Stolpersteine in Brandenburg)|Frankfurt Oder]]
;Kanaltremulant: In den Windkanal eingebaute, beweglich federnde Holz- oder Lederklappe, die den Spielwind in Schwingungen versetzt
[[Kategorie:Judentum in Brandenburg]]
;Kanzelorgel: Orgel, die symmetrisch zur Kanzel an einer Kirchenwand angebracht ist
;[[Kanzelle]]: eine Kammer in der ''Windlade'', in die je nach Bauart durch Drücken einer Taste ''(Tonkanzelle)'' oder durch Ziehen eines Registers ''(Registerkanzelle)'' Luft eingelassen wird
;[[Kalkant]]: alte Bezeichnung für eine Person, die den ''Blasebalg'' betätigt.
;[[Jahrmarktsorgel|Karussellorgel]]: siehe ''Jahrmarktsorgel''
;Kastenbart: Bart an einem Labium in kastenförmiger Bauart
;Kastenbalg: ''Blasebalg'' aus zwei ineinandergefügten Kästen
;[[Kastenlade#Kastenlade|Kastenlade]]: Bauform der Windlade, bei der alle Pfeifen auf einer einzigen Kanzelle stehen und jede einzelne Pfeife durch ein ihr zugeordnetes elektrisches Ventil angesteuert wird.
;Kegellade: Bauform der Windlade ab ca. 1860
;Kehle: Halbrundes, innen hohles und halboffenes Bauteil bei der Zungen- oder Lingualpfeife, auf dem die Zunge aufschlägt
;Keilbalg: ''Blasebalg'', gefertigt aus dünnen Holzplatten und ausgeschärften Lederstreifen mit keilförmgem Aussehen
;Kern: Trennblatt der Labialpfeife zum Fuß
;Kernfase: Abschrägung des Kerns zur Kernspalte hin
;Kernspalte: Enge Spalte zwischen dem Unterlabium und dem Kern, durch die der Wind entweicht und gegen das Oberlabium geblasen wird.
;Kernstiche: Feine Kerben, die in die Kernspalte gefeilt werden, um die Ansprache der Pfeife zu verbessern.
;[[Kinoorgel]]: Orgel in einem Kino, sehr oft mit speziellen Klangeffekten zur Handlungsuntermalung versehen
;[[Orgel|Kirchenorgel]]: dient unter anderem Liturgischen Zwecken und der Begleitung des Gemeindegesangs
;[[Jahrmarktsorgel|Kirmesorgel]]: siehe ''Jahrmarktsorgel''
;[[Klaviatur]]: bezeichnet eine Reihe von Tasten, die bei Klavier, Orgel, Celesta, Akkordeon, Drehleier, Schlüsselfidel u.&nbsp;v.&nbsp;a. eine Mechanik, Traktur oder Elektronik zum Zwecke der Tonerzeugung bzw. Tonhöhensteuerung in Tätigkeit versetzt.
;Kleinorgel: Kleine Orgel oder Orgelpositiv
;Kleinpedal: Kleinfüßige Stimmen eines Pedals, meist auf eigener Lade
;Klötzchenkoppel: Bauform der [[Schiebekoppel]]; Die mechanische Kopplung an die Tasten des anderen Manuals erfolgt mittels übereinanderstehender Holzklötzchen; vgl. ''Hakenkoppel''
;Klötzchenpedal: Die Pedale einer Orgel sind nicht wie normale Tasten ausgeführt, sondern ragen als „Klötzchen“ aus dem Boden
;Kollektivzug: Registriervorrichtung zum gleichzeitigen Betätigen mehrerer Register
;[[Kombination (Orgel)|Kombination]]: eine Spielhilfe zur Vereinfachung der Registrierung
;kombinierte Traktur: Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur jedoch elektrisch gebaut.
;Kondukte: (von. lat. ''conducere'' = „zusammenführen, verbinden“)
#Rohre, die einzelne Pfeifen mit Wind versorgen. Wird zum Beispiel bei Prospektpfeifen verwendet, die nicht direkt auf der Windlade stehen
#Röhrchen bei einer pneumatischen Traktur, die den Arbeitswind von den Tasten zu den Ventilen führen (ø 5 bis 9&nbsp;mm)
;konstante Mensur: &nbsp;
;Konterventil: &nbsp;
;Konzertorgel: repräsentative Orgel, meist zu Konzertzwecken genutzt
;Koppelbalken: siehe ''Wippenbalken''
;Koppelmanual: Manual ohne eigene Register, das dauerhaft an die anderen Manuale gekoppelt ist. So ist das Ziehen einer Manualkoppel nicht erforderlich und Klangwechsel sind einfach zu bewerkstelligen.
;[[Koppel (Orgel)|Koppel]]: technische Einrichtung, um einzelne Teilwerke der Orgel auch auf einem anderen Manual oder Pedal oder in einer anderen Lage spielen zu können
;Koppelschleife: &nbsp;
;Koppelwippe: Bauteil der ''Wippenkoppel''
;Kopf: statisches Herzstück der Zungenpfeife, auch Nuss genannt
;[[Kröpfung]]: Abwinklung einer Orgelpfeife, wenn die Platzverhältnisse einen aufrechten Stand nicht zulassen
;Kronpositiv: Teilwerk einer Orgel, das an höchster Stelle des Gehäuses steht. Auch Kronwerk genannt.
;Kropfventil: &nbsp;
;Kühlklinger: &nbsp;
;Kupferpfeife: Pfeife aus Kupfer, wird aus optischen Gründen meistens im Prospekt eingebaut
;Kurvenmensur: &nbsp;
;kurzbechrige Zungenstimme: Zungenstimme, bei der die Becherlänge nicht mit der Tonhöhe korrespondiert, sondern erheblich kürzer ist. Sie klingen nicht so voll wie z.&nbsp;B. eine Trompete, sondern eher rau und schnarrend. Beispiele sind die ''Vox Humana'' oder das ''Regal''.
;[[kurze Oktave]]: Betrifft bei alten Orgeln (meistens nur) die unterste Oktave, beginnt aus heutiger Sicht auf der Taste E, auf der aber das C erklingt. Dann folgen F, D, G, E, A, B und H. Die anderen Oktaven sind wie heute üblich aufgebaut.

== L ==
;{{Anker|Labialpfeife}}Labialpfeife: (Lippenpfeife) Eine der beiden wichtigsten Bauformen einer [[Orgelpfeife]]
;Labiierung: siehe ''Labiummensur''
;{{Anker|Labium}}Labium: Abflachung zur Schwingungserzeugung an Vorderseite des kegel- bzw. zylindrischen Körpers einer ''[[#Labialpfeife|Labialpfeife]]'', die durch den ''Aufschnitt'' in ''Oberlabium'' und ''Unterlabium'' geteilt wird.
;Labiumbreite: Breite des ''Labiums'', bestimmt die Lautstärke einer ''[[#Labialpfeife|Labialpfeife]]''
;Labiummensur: Verhältnis der ''Labiumbreite'' zum Umfang der Pfeife
;Längenmensur: Verlauf der Pfeifenlänge über eine Pfeifenreihe
;Leerkanzelle: Tonkanzelle ohne Ventil und Pfeifen, die im Bass zwischen die aktiven Kanzellen gebaut wird, um einerseits die Pfeifen auf der Windlade unterbringen zu können, andererseits die aktiven Kanzellen nicht zu groß werden zu lassen.
;[[Koppel (Orgel)#Leerlaufkoppel|Leerlaufkoppel]]: Ursprünglich ein Mechanismus zur Trennung der Tastatur von der Traktur eines Manuals. Später Registrierhilfe
;{{Anker|Lingualpfeife}}Lingualpfeife: (Zungenpfeife) Eine der beiden wichtigsten Bauformen einer [[Orgelpfeife]]
;Lippenpfeife: siehe ''[[#Labialpfeife|Labialpfeife]]''
;Lochgedackt: Bauform einer gedackten Labialpfeife, die oben ein kleines Loch im Deckel hat, siehe ''Halbgedackt''
;[[Lot (Einheit)|Lot]], lötig: Einheit um die Reinheit eines Metalls zu beschreiben. „16-lötig“ = rein, 8-lötig = 50 % usw.

== M ==
;Magazinbalg: ''Blasebalg'' zwischen Gebläse (oder ''Schöpfbalg'') und [[Windlade]], der für gleichmäßigen Winddruck des Spielwindes sorgt
;Magazingebläse: Gebläseanlage mit einem Magazinbalg, der von einem oder mehreren Schöpfern gespeist wird
;[[Klaviatur|Manuale]]: Die Tastenreihen / ''Klaviaturen'' des Spieltisches die mit den Händen gespielt werden; vgl. ''Pedal''
;manualiter: Nur auf den Manualen spielend (ohne Pedal)
;Manubrien: Registerknopf eines Registerzuges (sowohl bei mechanischer als auch elektrischer [[Traktur|Registertraktur]])
;Maßreihe: &nbsp;
;mechanische Kombination: Registerzüge, die durch eine mechanische Einrichtung „vorprogrammiert“ werden können, um dann meist mit einem mechanischen Fußtritt abgerufen werden zu können
;mechanische Traktur: [[Traktur]]bauart, bei der mit ''Abstrakten'' die Verbindungen mechanisch ausgeführt sind
;Melodiekoppel: wirkt als Superoktavkoppel auf den höchsten gespielten Ton, die „Melodie“, um selbige zu verstärken. Wird jedoch heute nur noch sehr selten gebaut.
;[[Mensur (Musik)#Mensur bei Orgelpfeifen|Mensur]]: Das Verhältnis der Größenwerte der Pfeifen eines Registers, insbesondere des Durchmessers (bei runden Metallpfeifen) oder der Rechteckseiten (bei rechteckigen Holzpfeifen) in Abhängigkeit von der Tonhöhe
;[[Messing]]
;mitteltönig: ''Stimmungssystem'' bei alten Orgeln mit reinen Terzen (Frequenzverhältnis 5:4)
;Mixtur: Gemischte Stimme, die meistens nur Oktav- und Quintchöre mit Prinzipalmensur enthält.
;Mixturensetzer: frei einstellbare Obertonreihe
;''Mixtures'': (franz.) Labialregister ab 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>′ sowie gemischte Stimmen
;[[mmWS]]: Abkürzung für „[[Meter Wassersäule|Millimeter Wassersäule]]“; im Orgelbau übliches Maß für den Winddruck
;Mündungskorrektur: eine offene Labialpfeife muss etwas kürzer als errechnet gebaut werden, siehe [[Orgelpfeife]].
;Multiplexsystem: (lat. ''multum'' = „viel“, ''plexus'' = „Geflecht“) ermöglicht viele „Register“ bei wenig Pfeifenmaterial
;Mundstück: siehe Kehle
;MyOrgan: [[freie Software|freier]] Software[[Sampler (Klangerzeuger)|sampler]] für Pfeifenorgeln; vgl. [[GrandOrgue (Software)]], [[Hauptwerk (Software)]],

== N ==
;Näselformant: Obertonanhäufung im Bereich um 1500&nbsp;Hz, der sich negativ auf den Klang auswirken kann
;Naturguss: Bezeichnung für ''Orgelmetall'' mit 50 % Zinn und 50 % Blei (8lötig)
;NM: siehe ''Normmensur''
;Normalkoppeln: Alle Manual- und Pedalkoppeln, die in Äquallage koppeln. Super-/Subkoppeln gehören nicht dazu.
;Normalmensur: siehe ''Normmensur''
;Normmensur: standardisierte Mensur im Orgelbau des 19.&nbsp;Jahrhunderts
;Normprinzipal: labiales Register, das die ''Normmensur'' besitzt.
;Nuss: Kern- und statisches Herzstück der Zungenpfeife

== O ==
;{{Anker|Oberlabium}}Oberlabium: Oberer Teil des ''[[#Labium|Labiums]]'', über dem ''Aufschnitt''
;[[Oberton]]
;Obertonaufbau: Klangspektrum einer Orgel oder einer einzelnen Orgelpfeife
;Obertonregister: siehe ''Aliquotregister''
;[[Oberwerk]]: Teilwerk einer Orgel, das über dem Hauptwerk angebracht ist
;offene Pfeife: Bauform für Labialpfeifen, vgl. ''Gedackt''
;Ohren: links und rechts einer Barock-Orgel angebrachte Schnitzereien, die aus den ''Flügeltüren'' entstanden sind
;Oktavrepetition: Wiederholung von tieferen Oktaven in nach oben nicht vollständig ausgebauten Registern
;Oktavtransmission: Kopplung eines einzelnen Registers an ein anderes Werk, versetzt um eine Oktave nach unten oder oben
;[[Organ – Journal für die Orgel]]: Eine deutschsprachige Fachzeitschrift
;''Organum Plenum'': lat. „volles Werk“; kurz „Plenum“; fälschlich „organo pleno“ (sinnlose Ablativbildung) statt „in organo pleno“ oder „pro organo pleno“ als Registrieranweisung in barocken Quellen (z.&nbsp;B. bei J.&nbsp;S. Bach); je nach Orgeltypus und Nationalität eine Registrierung mit (allen) Prinzipalen und Mixtur(en) eines Werkes, in Manualwerken auf 16′- oder 8′-Basis, im Pedalwerk auf 32′- oder 16′-Basis. Im deutschen ''Organum Plenum'' können – vor allem auch im Pedalwerk und je nach Orgellandschaft – auch Zungen hinzutreten.
;[[Organist]]: Ein Musiker, der die Orgel spielt
;[[Orgel]]
;Orgelbank: Sitzgelegenheit des Organisten während des Orgelspiels
;[[Orgelbau]]
;[[Orgelbauer]]
;[[Orgelbewegung]]: Erneuerungsbewegung des 20. Jahrhunderts, die die Klangideale der Barockorgel wieder einführte.
;Orgelbock: umgangssprachliche Bezeichnung einer Orgelbank
;[[Orgelmetall]]: Legierung, aus der die Metallpfeifen hergestellt sind
;[[Orgelpfeife]]: Tonerzeuger der Orgel
;[[Orgelpunkt]]
;[[Orgelsachverständiger]]
;Orgelwolf: eine im Orgelbau geläufige Bezeichnung für die [[Wolfsquinte]]

== P ==
;''P'': (franz. „Positif“ = Positiv, Rückpositiv)
;''Péd.'': siehe ''Pédalier''
;[[Pedal (Orgel)|Pedal]]: eine mit den Füßen bespielte Tastenreihe
;''Pédalier'': (franz. „Pedal“)
;Pedalkombination: Kombinationen, die nur für das Pedal wirksam sind
;Pedalturm: Gehäuse, in dem das Pedalwerk untergebracht ist. Üblich sind entweder zwei Pedaltürme links und rechts neben dem Hauptwerk oder ein einzelner Pedalturm
;Pedalumschaltung: da beim Manualwechsel das Pedal häufiger umregistriert werden muss, lassen sich hiermit besonders starke Pedalregister beim Manualwechsel automatisch abstoßen
;Pedalwerk: alle zum Pedal gehörigen Register, ausgenommen Transmissionen aus anderen Teilwerken
;Pendelventil: kleines Rückschlagventil
;''petit jeu'': (franz.) siehe ''grand jeu''
;Pfeifenansprache: siehe ''Ansprache''
;Pfeifenbank: bezeichnet meist höher gestellte Register oberhalb der Lade (aufbänken)
;Pfeifenbretter: Bretter, in der die Metallpfeifen im Inneren der Orgel gehalten werden. Auch als Rastbretter bezeichnet.
;Pfeifenfelder: Optische Anordnung von Prospektpfeifen im Prospekt
;Pfeifenform: Maßtechnische Bauform von Pfeifen
;Pfeifenfuß: der nicht zur akustisch wirksamen Länge gehörende untere Teil einer Labialpfeife, der auf der Windlade steht
;Pfeifenkörper: besteht aus der Wandung der Pfeife
;Pfeifenlänge: beeinflusst die Tonhöhe der Pfeife; wird von der Kernspalte an gemessen
;Pfeifenmaul: siehe ''Aufschnitt''
;Pfeifenmund: siehe ''Aufschnitt''
;Pfeifenmündung: oberes Ende einer Pfeife
;Pfeifenquerschnitt: wird durch die Mensur bestimmt
;Pfeifenschwind: &nbsp;
;Pfeifenstock: Stabiles Brett mit Windverführungen, auf dem die Pfeifen stehen
;Pfeifenweite: siehe Pfeifenquerschnitt
;[[Piston (Orgel)|Piston ]]: (engl. „Kolben“) siehe ''Fußtritt''
;''Plein Jeu'': franz. Form des „Organum Plenum“; in der ''Grand Orgue'' (Hauptwerk) mit (Montre 16′ +) (Bourdon 16′ +) Montre 8′ + Bourdon 8′ + Prestant 4′ + Doublette 2′ + Fourniture + Cymbale + Pos-GO, im Positif (Rückpositiv) mit (Montre 8′ +) Bourdon 8′ + Prestant 4′ + Doublette 2′ + Fourniture + Cymbale.
;[[Plenum (Musik)|Plenum]]
;pneumatische Traktur: [[Traktur]]bauart, bei der mit Luftdruck gearbeitet wird
;[[Portativ]]: tragbare Kleinorgel
;''Pos.'': siehe ''Positif''
;''Positif'': (franz. „Positiv, Rückpositiv“)
;Positiv
#eine kleine Orgel, siehe [[Positiv (Musikinstrument)]]
#ein Teilwerk, in mehrmanualigen Orgeln als Rückpositiv meistens über das unterste Manual anzuspielen, als innen stehendes Positiv oft über das zweite Manual.
;praktische Verkürzung: siehe ''Mündungskorrektur''
;[[Prinzipal (Orgel)|Prinzipal]]: offene Labialpfeife mittlerer Mensur
;Prinzipalbasis: Das tiefste Prinzipalregister eines Teilwerks
;Prinzipalchor: Die Gesamtheit aller mittelengen Register einer Orgel
;Prinzipalplenum: Registrierung mit allen Prinzipalen und Klangkronen eines Teilwerks
;Prinzipalstellvertreter: Gedackt in tiefer Lage, das bei Platzmangel an Stelle des tiefsten Prinzipals gebaut wird, so wird häufig ein Gedackt 16′ an Stelle eines Prinzipal 16′ in Hauptwerk disponiert
;Probezinn: Bezeichnung für ''Orgelmetall'' mit 75 % Zinn und 25 % Blei (12lötig)
;''Prolongement'': (franz. „Verlängerung“): siehe ''[[#Tastenfessel]]''
;Proportionsmensur: &nbsp;
;[[Prospekt (Orgel)|Prospekt]]: Sichtbare Schauseite der Orgel
;prospektlose Orgel: Die Orgel ist verdeckt hinter einem Sichtschutz (z.&nbsp;B. einem Gitter) aufgestellt ist.
;Prospektpfeife: sichtbare [[Orgelpfeife]] im Prospekt einer Orgel meist [[Prinzipal (Orgel)|Prinzipalpfeife]], siehe auch [[Prospekt (Orgel)|Prospekt]]
;[[Pulpete]]n: Kleine sackartige Dichtungen aus Leder, die bei der Durchführung von Abzugsdrähten durch ein Loch verhindern, dass Luft entweicht.
;pythagoräisch: ''Stimmungssystem'' mit reinen Quinten (Frequenzverhältnis 3:2)

== Q ==
;Querschnittmensur: &nbsp;

== R ==
;''R'': siehe ''Récit''
;''rank(s)'': (engl. „Pfeifenreihe(n)“) ist besonders bei amerikanischen Riesenorgeln wichtig, da dort die Anzahl der Pfeifenreihen nicht mit der Anzahl der Register übereinstimmt, vgl. ''Transmission''.
;Radialpedal: ein nach hinten zulaufendes [[Pedal (Orgel)]], bei dem die Tasten strahlenförmig angeordnet sind.
;Ravalement: An französischen Orgeln bis zur Frühromantik war das Pedal oft bis zum F<sub>1</sub> oder G<sub>1</sub> ausgebaut. Diese Erweiterung wird ''ravalement'' genannt. Im Musikinstrumentenbau wird dieser Begriff außerdem auf Cembali angewandt, deren Umfang im Baß und Diskant erweitert wurde.
;[[Reafferenz]]: Rückkoppelungsmechanismus im [[Nervensystem]], der beim Spiel mit einer mechanischen [[Traktur]] wichtig ist.
;''Récit''
#Solowerk einer französischen Orgel, häufig aus Schwellwerk ausgeführt.
#Solostelle für die rechte Hand.
;Reduktion: eine Oktavrepetition in tiefer Lage, siehe [[Register (Orgel)|Register]].
;[[Regal (Musikinstrument)|Regal]]: tragbare Klein[[orgel]], die nur mit [[Lingualpfeife]]n bestückt ist. Als Bibelregal wird es bezeichnet, wenn die Klaviatur in den zusammengeklappbaren Bälgen in einer Buchimitation verschwindet.
;[[Register (Orgel)|Register]]
;[[Registerfessel]]: ist eine [[Spielhilfe]]
;Registergruppe: Register lassen sich nach Klangfarbe, Bauart oder Anwendung in viele verschiedene ''Registergruppen'' einteilen.
;[[Registerkanzellenlade]]
;Registerkipptaste: elektrische Form der ''Manubrie''
;Registerknopf: siehe ''Manubrie''
;Registerleiste: Bauteil der [[Windlade#Springlade|Springlade]], das die ''Springventile'' öffnet.
;Registermanual: Anordnung der Registerwippen oder -tasten in Form eines Manuals, so dass sehr schnell umregistriert werden kann
;[[Registerschweller]]: Eine am [[Spieltisch (Orgel)|Spieltisch]] angebrachte Vorrichtung, die bei Betätigung automatisiert Register ein- oder abschaltet und damit ein Crescendo oder Decrescendo erzeugt.
;Registertraktur: Traktur, die im Gegensatz zur ''Spieltraktur'', nicht die ''Tasten'', sondern die ''Registerzüge'' mit der ''Windlade'' verbindet.
;Registerwippe: elektrische Form der ''Manubrie''
;Registerzug: siehe ''Manubrie''
;[[Registrant]]: Gehilfe des Organisten
;Registrierhilfe: Technische Einrichtung zur schnellen Umregistrierung der Orgel ohne Registranten
;[[Registrierung (Musik)|Registrierung]]
;Repetition: Wiederholung von Tönen in nach oben oder unten nicht vollständig ausgebauten Registern.
;''retancher (ôtre)'': (franz. „abstoßen“)
;Riesenorgel: Orgel mit sehr großem Pfeifen- und Registerbestand (etwa ab 100 klingenden Registern).
;Ripieno: Plenum aller Prinzipalregister eines Werkes oder seltener: veraltete Bezeichnung der Mixturen in italienischen Orgeln
;Röhrenpneumatik: Über Blei-, Kunststoff-, oder Aluminiumröhrchen gesteuerte Traktur
;Rollbart: Bart einer Pfeife, die zusätzlich mit einer Rolle vor dem Labium versehen ist. Wird meist bei Streichern verwendet.
;Rollschweller: siehe ''Registerschweller''
;Rollventil: Drosselventil eines Balges zur Regulierung der einströmenden Luft vom Gebläse
;Rückpositiv: Teilwerk einer Orgel, meistens im Rücken des Organisten an der Emporenbrüstung angebracht.
;Rückschlagventil: Ermöglicht nur den Windstrom in eine Richtung. Anwendungen befinden sich zwischen der Bälgen im Windwerk als auch als in der Ausführung von ''Transmissionen''.
;Rückstromventil: ein ''Rückschlagventil'', das sich zwischen ''Schöpfbalg'' und ''Magazinbalg'' befindet.
;Rundturm: ein Element eines Orgelprospektes. Mehrere Pfeifen sind in einem Kreissegment (meistens einem Halbkreis) aufgestellt und bilden so gemeinsam den Eindruck eines Turmes.

== S ==
;Sample: digitale Aufnahme einer einzelnen Orgelpfeife
;Säuselregister: sehr leises und eng mensuriertes Labialregister
;Schallbecher: Klangkörper von Zungenpfeifen
;Schiebekoppel: historische Art der Koppel; dabei wird das zu koppelnde Manual verschoben, meist in Richtung des Spielers
;Schiffchenkehle: Besondere optische Bauform einer Kehle bei Zungenpfeifen.
;[[Schleierbrett]]
;Schleife: Holzleiste in der Windlade zur Registersteuerung
;Schleiflade: meistgebaute Form der Windlade
;Schleifzugmagnet: Magnet zur Betätigung von Registerschleifen
;Schleudergebläse: Bauform eines elektrischen Gebläses
;Schneidenton: Vorläuferton, der noch dem Resonanzeintritt am Aufschnitt entsteht
;Schöpfbalg: ''Blasebalg'' zu Luftkompression, er wird heute zumeist durch elektrische Gebläse ersetzt.
;[[Schwalbennestorgel]]: Bezeichnung für eine Orgel, die an einer Wand hängt und nicht auf einer Empore steht
;Schwebestimmen: leicht gegenüber den anderen Pfeifen verstimmte Register, was zu einer [[Schwebung]] des Tones führt
;Schwellkasten: Gehäuse mit Lamellen, die vom Spieltisch aus geöffnet oder geschlossen werden können
;[[Schwellwerk]]: Orgelwerk, das in einem Schwellkasten steht
;Schwimmerbalg: Bauform eines Magazinbalges
;schwindsüchtig: Orgel mit schlecht ausgelegter Gebläseanlage. Klingt im Tutti verstimmt und matt.
;Seitenbart: Bauteil der Orgelpfeife, das für die Intonation und Stimmung verwendet wird; verbessert die Pfeifenansprache
;Seraphonregister: Hochdruckregister, bei denen zwei Labien an der Vorderseite der Pfeife einander benachbart sind und im rechten oder einem stumpfen Winkel aufeinander stehen
;Sequenzschalter: mit ihnen ist das Durchlaufen von Registerkombinationen möglich, in der Regel gibt es zwei Knöpfe, einen „vor“ und einen „zurück“.
;[[Kombination (Orgel)#Setzerkombination|Setzerkombination]]: Mittels eines ''Setzknopfes'' wird eine per Handregister gewählte Registrierung in einem Speicher abgelegt, die leicht wieder abgerufen werden kann.
;Setzermagnet: Elektromechanisches Speicherelement elektrischer Setzerkombinationen
;Setzknopf: Taste, die gehalten werden muss um eine Registrierung im Setzer zu speichern.
;Setzrahmen: Bestandteil eines mechanischen Setzersystem nach [[Aug. Laukhuff]]
;Setzsterne: Speicherelemente im mechanischen Setzersystem nach Rieger-Heuss
;Solochor: Gesamtheit der Soloregister einer Orgel
;Spaltklang
#Eine Registrierung, die die nicht auf Vermischung ausgelegt ist, z.&nbsp;B. 16′ + 1′
#Klang einer frühbarocken Orgel, bei der die Unterscheidung der einzelnen Register wichtiger war, als deren Einfügung in den Gesamtklang
;Spaltton: schwacher Ton, der beim Durchtritt der Luft durch die Kernspalte entsteht
;Spanbalg: ''Blasebalg'', dessen Falten genau mittels dünnen Brettern (=Span) und angeleimten Lederstreifen definiert sind
;[[Spanische Trompete]]: siehe ''Horizontaltrompete''
;[[Kombination (Orgel)#Sperrventile|Sperrventil]]: Ventile, um Registergruppen oder Teilwerke aus- und anzuschalten
;[[Spielhilfe]]
;Spielschrank: In das Gehäuse eingebaute Orgelkonsole; oft verschließbar
;[[Spieltisch (Orgel)|Spieltisch]]: Die Spielanlage einer Orgel mit allen Bedienelementen für den Organisten. Im engeren Sinne nur die freistehende Ausführung, siehe ''Spielschrank''.
;Spieltraktur: Verbindung zwischen Taste und Pfeifenventil
;Spielwind: Orgelwind, der für die Klangerzeugung in den Pfeifen bestimmt ist; vgl. ''Arbeitswind''
;Spitze: Vordere Teil des Fußes; vgl. ''Absatz''
;Spitzturm: ein Element eines Orgelprospektes. Mehrere Pfeifen sind in einem Winkel aufgestellt und bilden so gemeinsam den Eindruck eines Turmes mit nach vorn weisender Kante.
;Springlade: seltene Spezialform einer Windlade
;Springventile: kleine Ventile in der ''Springlade'', die direkt unter den Pfeifen sitzen und durch die ''Registerleiste'' geöffnet werden.
;spucken: Geräusch beim Einschwingvorgang einer Pfeife; besonders ausgeprägt bei Gedackten
;Spund: Verschluss einer gedackten [[Labialpfeife]] aus Holz, durch Verschieben kann die Pfeife gestimmt werden; vgl. ''Deckel''
;Stabmagnet: Elektromagnet mit stabförmigem Aussehen
;starker Bock: ein starker Tremulant
;stationärer Klang: &nbsp;
;Stechermechanik: Die mechanische Kraftübertragung von der Taste zu den Ventilen erfolgt bei Kleinorgeln oft über stabförmige Bauteile, auch ''Stecher'' genannt.
;steigender Mensurverlauf: Im Verhältnis werden die Pfeifen eines Registers in der Höhe immer weiter; vgl. ''fallender Mensurverlauf''
;Stiefel: Pfeifenfuß einer Zungenpfeife
;Stimmeisen: Utensil zum Stimmen von Zungenpfeifen; vgl. ''Stimmhorn''
;[[Stimmgabel]]: ist eine Metallgabel, deren Zinken beim Anschlagen einen klaren, obertonarmen Ton erzeugen
;Stimmgang: Leerraum in einem Orgelgehäuse, der als Zugang zum Pfeifenmaterial dient
;[[Stimmhorn (Orgel)|Stimmhorn]]: Werkzeug zum Stimmen von Metallpfeifen; vgl. ''Stimmeisen''
;Stimmkrücke: Stimmeinrichtung bei Lingualpfeifen
;Stimmplatte: Stimmeinrichtung bei Labialpfeifen aus Holz in Form einer metallenen Abdeckung am offenen Ende der Pfeife
;{{Anker|Stimmring}}Stimmring: Stimmeinrichtung bei offenen Labialpfeifen aus Metall; hierbei wird ein beweglicher Ring als Aufsatz verschoben
;{{Anker|Stimmrolle}}Stimmrolle: Stimmeinrichtung bei offenen Labialpfeifen aus Metall; hierbei wird der gerollte Metallstreifen aus dem Stimmschlitz verbogen
;Stimmscheidung: Das an- oder abschalten einzelner Pfeifenreihen wird ermöglicht; Weiterentwicklung des Blockwerks
;Stimmschieber: Stimmeinrichtung bei offenen Labialpfeifen aus Holz; entspricht der Stimmrolle bei entsprechenden Metallpfeifen
;Stimmschlitz: Ausspartung am oberen ende eine Labialpfeife aus Metall. In ihm liegt die ''Stimmrolle''
;Stimmtonhöhe: Absolute Tonhöhe des Stimmtons (z.&nbsp;B. a=465 Hz); vgl. ''Temperatur''
;[[Stimmung (Musik)|Stimmung]]: Beschreibt die Stimmtonhöhe und das Stimmungssystem
;Stimmungssystem: ist die Art, wie bei einem Instrument die genauen Frequenzverhältnisse der spielbaren Töne zueinander sind; vgl. ''Temperatur''
;''stop'': (engl.)
#„Register“ (Pl. ''stops'')
#„gedackt“
;Stoßbalg: siehe ''Ausgleichsbalg''
;Stoßfängerbalg: siehe ''Ausgleichsbalg''
;Streichbalg: &nbsp;
;Streicher: eng mensurierte Orgelregister (z.&nbsp;B. Gambe)
;Stummelpedal: Pedal in Form von kleinen Stummeln, oft nicht im üblichen Tonumfang; vgl. Vollpedal
;[[Subharmonische Tonreihe|subharmonischer Ton]]: die „harmonischen Untertöne“ eines „Klangs“
;Suboktavkoppel: Koppel, bei der das angekoppelte Werk eine Oktave tiefer erklingt
;Superoktavkoppel: Koppel, bei der das angekoppelte Werk eine Oktave höher erklingt.
;Synthematophon: Hochdruckregister mit zwei Labien an gegenüberliegenden Seiten, d.&nbsp;h. an der Vorder- und Rückseite der Pfeife

== T ==
;Taschenlade: Spezialform einer [[Windlade]] mit pneumatischer Traktur
;[[Tastatur (Musik)|Tastatur]]
;{{Anker|Tastenfessel}}Tastenfessel: Einrichtung, die alle gedrückten Tasten festhält, bis jene wieder gelöst wird
;Tastenhalter: Eine Person oder eine Maschine, die während einer [[Stimmung (Musik)|Orgelstimmung]] oder -[[Orgelpfeife#Intonation|intonation]] die Tasten betätigt (hält).
;Tastenschwanz: das hintere Ende eine ''zweiarmigen'' Taste
;[[Teilton]]
;Teleskophülse: Spezielle Bauform der Abdichtung der Schleifen einer [[Windlade#Schleiflade]]
;Temperatur:
# in Grad Celsius, zur Angabe der ''Stimmtonhöhe'' einer Orgel gehört auch immer eine Temperaturangabe, da die [[Orgel-Glossar#Labialpfeife|Labialpfeifen]], abhängig von der Dichte der schwingenden Luftsäule, ihre Tonhöhe ändern
# alte Bezeichnung für das verwendete ''Stimmungssystem'', z.&nbsp;B. pythagoräisch, mitteltönig, wohltemperiert oder gleichstufig schwebend (letzteres ist heute bei vielen Orgeln üblich)
;Terz-Aufstellung: Anordnung der Pfeifen auf der Windlade in vier Blöcken, so dass Pfeifen im Abstand einer großen Terz nebeneinander stehen; vgl. auch ''Chromatische Aufstellung'' und ''Diatonische Aufstellung''.
;[[Theaterorgel]]: Orgel in einem Theater oder auch Kino, sehr oft mit speziellen Klangeffekten zur Handlungsuntermalung versehen; vgl. ''Kinoorgel''
;''Tirasse'': (franz. „Pedalkoppel“)
;Toe-Piston: (engl. toe = „Zehe“, piston = „Kolben“) siehe ''Fußtritt''
;[[Tonkanzelle]]
;[[Tonkanzellenlade]]
;Tonlöcher: negativer Effekt bei Multiplex-Orgeln. Da Pfeifenreihen mehrfach verwendet werden entstehen bei mehrstimmigem Spiel Schwankungen in Tonstärke und -fülle.
;Tonschleife: „Spielventil“ antiker Orgeln, das vom Funktionsprinzip der ''Registerschleife'' gleicht.
;Tontraktur: siehe ''Spieltraktur''
;Tonventil: Ventil, das über die Tasten betätigt wird. Öffnet die Luftzuführung zur Kanzelle bei Schleifladenorgeln.
;Tränenkehle: Besondere optische Bauform einer Kehle bei Zungenpfeifen
;[[Traktur]]: Steuerung der Pfeifen; man unterscheidet zwischen Spiel- und Registertraktur
;Trakturspanner: Vorrichtung einer mechanischen Traktur, die die ''Abstrakten'' auch bei Witterungsänderungen gespannt hält
;[[Register (Orgel)#Transmission|Transmission]]: Aus einer vorhanden Pfeifenreihe wird in diesem Verfahren mehr als ein spielbares Register gewonnen
;[[Tremulant]]: Vorrichtung, die zu einer Vibration des Tones führt in dem der Luftdruck schnell wechselt und in Schwingung gebracht wird.
;Truhenorgel: kleine, meistens transportable Orgel ohne Pedal
;Tutti: Registrierung, bei der alle oder fast alle Register der Orgel erklingen

== U ==
;überblasende Pfeife: Pfeife in doppelter Lãnge, die meistens durch ein Loch in der Mitte des Pfeifenkörpers zum überblasen („oktavieren“) gebracht wird
;überblasende Zungenpfeife: Zungenpfeife mit doppelter Becherlänge (teilweise erkennbar durch Zusatz „harmonique“, z.&nbsp;B. „Trompette harmonique“)
;überführen: &nbsp;
;Überlänge: eine Pfeife, die aus optischen Gründen deutlich länger gebaut worden ist, als sie für die Tonerzeugung sein dürfte. Dieses wird aber durch einen Einschnitt auf der Rückseite des Pfeifenkörpers ausgeglichen.
;unharmonischer Teilton : &nbsp;
;Unitlade: siehe ''Kastenlade''
;Unitsystem: siehe ''Multiplexsystem''
;Universalorgel: Versuch Ende des 20. Jahrhunderts Orgeln für Orgelmusik aller Epochen zu bauen
;[[Register (Orgel)#Unsymmetrische Register|Unsymmetrische Register]]: Dieses sind spezielle ''geteilte Register'', die in der einen Hälfte eine andere [[Fußtonzahl]] aufweisen als in der anderen.
;Unterlabium: unterer Teil des ''Labiums'', unter dem ''Aufschnitt''
;Untergehäuse: Gehäuseteil der Orgel, in der Bälge, Trakturen usw. untergebracht sind

== V ==
;variable Mensur: Ein Orgelregister, dessen Mensur über den Tonumfang nicht konstant bleibt
;Ventilkammer: &nbsp;
;Ventilkasten: oder Windkasten. Im Inneren befinden sich die Ventile.
;Ventilkoppel: &nbsp;
;Verdeckungseffekt: &nbsp;
;[[Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands]]
;Verklingungseffekt: &nbsp;
;Verlaufsmensur : &nbsp;
;Versager: Orgelpfeife, die aufgrund eines Fehlers (z.B. in der Traktur) nicht erklingt, vgl. Heuler
;verschmelzendes Register: Register, dessen Klang sich mit anderen Registern gut mischt, das daher nicht aus dem Gesamtklang hervorsticht; vgl. ''zeichnendes Register''
;Verschmelzungsfähigkeit: Eigenschaft einer Orgelpfeife, sich mit anderen Pfeifen oder Registern im Klang zu vermischen; wichtiges Kriterium der romantischen Intonation
;VOD: siehe ''[[Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands]]''
;VOD/BDO-Norm 2000: Eine Normung von [[Spieltisch (Orgel)|Spieltischen]] der [[Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands]] (VOD) und des [[Bund Deutscher Orgelbaumeister|Bundes Deutscher Orgelbaumeister]] (BDO).
;volles Werk: das Spiel mit allen Registern eines Werkes ([[Plenum (Musik)]])
;Vorabzug: Möglichkeit, die Pfeifenreihe einer [[Register (Orgel)#Gemischte Stimmen|gemischten Stimme]] separat zu spielen
;Vorintonation: eine grobe Intonation in der Orgelbauwerkstatt
;Vorläuferton: Teil der Pfeifenansprache
;Vorratsbalg: siehe ''Magazinbalg''
;Vorsatzleiste: Holzleiste unter dem Manual, in der häufig Kombinations- und Setzerknöpfe eingelassen sind
;Vorschlag: bei hölzernen Labialpfeifen (entspricht dem Unterlabium einer Metallpfeife)
;Vorventil: Ventil bei Schleifladenorgeln, das auf einem großen Tonventil sitzt. Durch diese Einrichtung sinkt die Stärke des Druckpunktes erheblich.
;vox principalis: tiefste Stimme eines Blockwerkes

== W ==
;Walze: siehe ''Registerschweller''
;Warmklinger: &nbsp;
;Wassersäule: Der Winddruck einer Orgel wird in „[[Millimeter Wassersäule]]“ angegeben.
;[[Wasserorgel]]
;Wechselschleife: Bauform der Registerschleife bei einer Zwillingslade, die das Registrieren einer Pfeifenreihe auf zwei Manualen ermöglicht
;Weitchor: Gesamtheit aller Register mit weiter Mensur (Flöten)
;Weitenmensur: Bezeichnung des Verhältnisses zwischen Pfeifenlänge und Durchmesser
;{{Anker|Wellatur}}Wellatur: besteht aus dem ''Wellenbrett'' oder einem ''Wellenrahmen'', der die ''Wellen'' mit ''Wellenärmchen'' und ''Wellenhaltern'' hält, siehe [[Traktur]]
;Wellen: drehbar gelagerte, horizontal ausgerichtete Stäbe auf dem ''Wellenbrett'', die die Zugbewegung der ''Abstrakten'' einer mechanischen [[Traktur]] seitwärts auffächern. Diese Auffächerung ist erforderlich, da die Ventile einer Windlade einen größeren Abstand haben als die Tasten eines Manuals. Teil der ''Wellatur'', siehe Traktur
;Wellenbrett: Teil der ''Wellatur'', siehe [[Traktur]]
;[[Werk (Orgel)|Werk]]
;Werkprinzip: Eine spezielle Anordnung der einzelnen Teilwerke, etwa bei norddeutschen Barockorgeln
;Werktrenner: Wenn von einer Klaviatur aus mehrere ''Werke'' angespielt werden, kann hierdurch eines davon abgetrennt werden.
;Widderkoppeln: Bauform bei der Schiebekoppel; Die mechanische Kopplung von Tasten des anderen Manuals erfolgt mittels eines besonders geformten Holzteils.
;[[Windwerk|Wind]]: bezeichnet die Druckluft, mit der die Pfeifen zum Klingen gebracht werden.
;Windabschwächung: durch diese kann man vor allem tiefe Register auch noch leiser machen
;Windanzeiger: Zeigt den Füllstand des Magazinbalgs an.
;Winddrossel: stufenlose Drosseleinrichtung für die Darstellung avantgardistischer Orgelwerke
;Winddrosselklappe: Sperrt die Zufuhr von Wind, etwa vom Gebläse, wenn der Magazinbalg gefüllt ist.
;Winddruck: Druck des Orgelwindes, gemessen im mm Wassersäule
;Windgeschwindigkeit: hängt vom Windverbrauch ab
;Windkammerspund: verschließt die Windkammer mit den darin befindlichen Spielventilen, kann zu Wartungszwecken geöffnet werden. Siehe [[Windlade]].
;Windkoppel: Ausführung einer ''Koppel'' nicht innerhalb der Traktur, sondern durch gesonderte Ventile in der Windlade.
;[[Windlade]]: Kernstück der Orgel; Verbindung zwischen Spieltisch und Orgelpfeife
;Windmensur: Weitenauslegung der Bohrungen in der Lade
;windstößig: Bezeichnung für einen instabilen Winddruck; dieser Effekt tritt vor allem bei unterdimensionierten Balganlagen im Tuttispiel auf
;Windwaage: Vorrichtung zum Messen des Winddruckes
;[[Windwerk]]: bei modernen Orgeln vereinfachend „Gebläse“ genannt, ist zuständig ist für die gleichmäßige Erzeugung von Druckluft, welche im Orgelbau als Wind bezeichnet wird
;Wippenbalken: Bauteil auf dem die ''Koppelwippen'' der ''Wippenkoppel'' aufliegen
;Wippenkoppel: heute übliche Bauart von mechanischen Manual- und Pedalkoppeln
;Wippfedertremulant: Tremulant, der aus einem kleinen Balg und einem aufliegenden Ventil besteht. Am Ventil befindet sich zudem ein Gewicht, das an einer Metallfeder schwingend befestigt ist.
;wohltemperiert: alle ''Stimmungssysteme'' die es ermöglichen ohne ''Wolfsquinte'' in allen 12 Tonarten zu spielen, bei denen aber jede Tonart einen eigenen Charakter behält.
;[[Wolfsquinte]]: auch ''Orgelwolf'' bezeichnet eine sehr stark „verstimmte“ Quinte, wie sie in verschiedenen historischen Stimmungen auftritt.

== {{Anker|X}} {{Anker|Y}} Z ==
;Zacharias-Zungenpfeife: von Dipl.-Ing. Ernst Zacharias (* 1924) in Trossingen in den 1980er-Jahren erfundene Pfeifenart, siehe ''gewendete Durchschlagzunge''
;zeichnendes Register: ein Register, dessen Klang sich klar von anderen Registern abhebt und das daher als charakteristische Stimme oder sogar als Solostimme verwendbar ist; vgl. ''verschmelzendes Register''
;Zentralspieltisch: Spieltisch, von dem alle Orgeln eines Konzertraumes oder einer Kirche gespielt werden können. Meistens mit elektrischer Traktur.
;ziehen: ein [[Register (Orgel)|Register]] einschalten, vgl. ''abstoßen''
;[[Zimbelstern]]: (auch ''Cymbelstern''): ein mechanisches Spielwerk, das aus einem oder mehreren im [[Orgelprospekt|Prospekt]] befindlichen Sternen mit (nicht sichtbaren) kleinen Glöckchen besteht. Diese werden bei Drehung des Sternes angeschlagen. Klangliche Unterschiede bestehen in dem verwendeten Metall, wobei gegossene Glöckchen den aus Blech gefertigten vorzuziehen sind.
;[[Zink]]: Ersatz für teures ''Orgelmetall''.
;[[Zinn]]: Bestandteil des ''Orgelmetalls'' zum Bau von Orgelpfeifen, auch werden Pfeifen der Optik wegen aus reinem Zinn hergestellt.
;[[Zinnpest]]: (auch ''Gusspest'') eine [[Allotropie|allotrope Umwandlung]] von [[Zinn]], die Zinnpfeifen zerstört
;Zungenabsteller: Schaltet alle Zungenregister vorübergehend ab, so dass diese aber auch schnell wieder hinzugeschaltet werden können.
;Zungenmensur: Maße der Länge, Breite und Stärke der Zunge
;Zungenpfeife: siehe ''[[#Lingualpfeife|Lingualpfeife]]''
;Zungenstimme: ein ''Register'' aus ''[[#Lingualpfeife|Lingualpfeife]]n''
;Zustrompneumatik: Im Gegensatz zur ''Abstrompneumatik'' ist in den Kondukten kein Arbeitsdruck vorhanden. Dieser wird erst beim Druck der Taste erzeugt, so dass sich das ''Tonventil'' öffnen kann.
;zweiarmige Taste: diese ist, im Gegensatz zur ''einarmigen Taste'', nicht am Ende, sondern in der Mitte an einem ''Waagbalken'' gelagert und hat daher einen sog. ''Tastenschwanz''
;Zwillingslade: Eine Windlade für zwei Manuale, die Kanzellen sind immer abwechselnd angebracht, so dass ein Register entweder auf dem ersten oder zweiten Manual gespielt werden kann. Siehe [[Windlade#Zwillingslade (Wechselschleife)|Wechselschleife]]

{{TOC}}

== Weitere Listen zum Themenbereich Orgel ==
* [[Liste von Orgelregistern]]
* [[Liste der Orgelbauer]]
* [[Liste von Organisten]]
* [[Liste von Orgelkomponisten]]

== Quellen ==
* Wolfgang Adelung: ''Einführung in den Orgelbau.'' Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1991, ISBN 3-7651-0279-2
* [[Hans Klotz]]: ''Das Buch von der Orgel.'' Bärenreiter, Kassel 2012, 14. Auflage, ISBN 3-7618-0826-7
* Bernhard Ader: ''Orgelkunde'' aus ''Musik im Gottesdienst'' (Hrsg.: [[Hans Musch]]) Band II S. 256ff. ConBrio, Regensburg 1994, ISBN 3-930079-22-4

[[Kategorie:Orgel|!]]

Version vom 8. März 2018, 12:05 Uhr

Es folgt eine Liste von Begriffen rund um die Orgel, den Orgelbau und die Orgelmusik. Registerbezeichnungen sowie allgemeine Begriffe der Akustik sind hier nicht zu finden. Dafür siehe Liste von Orgelregistern. Fremdsprachliche Begriffe, die aber häufig in Orgelliteratur zu finden sind, sind kursiv gekennzeichnet.

A

abgeführte Pfeifen
diese stehen nicht direkt auf der Windlade, sondern werden über Kondukten mit Wind versorgt, häufig im Prospekt
abgestimmte Schallbecher
diese stehen in einem festen Verhältnis zur Tonhöhe; vgl. kurzbechrige Zungen
Absprache
Ausschwingvorgang einer Orgelpfeife; vgl. Ansprache
Absteller
Vorrichtung zum Ausschalten eines Orgelregisters oder einer Registergruppe, siehe Register (Orgel)
abstoßen
ein Register ausschalten; vlg. ziehen
Abstrakte
schmale Holzleiste oder Metallstange, die bei einer mechanischen Spieltraktur zur Übertragung einer Bewegung zwischen Taste und Ventil dient
Abstrompneumatik
Im Gegensatz zur Zustrompneumatik ist stets ein Arbeitsdruck in den Kondukten vorhanden, der erst beim Druck der Taste zusammenbricht, wodurch sich das Tonventil öffnet.
Accouplement
(franz. „Manualkoppel“)
Aeolus
freie Software zur Simulation einer Pfeifenorgel. Es benutzt keine Samples, sondern erstellt den Klang synthetisch; vgl. Hauptwerk (Software) oder GrandOrgue (Software)
AGO
Akronym für American Guild of Organists
ajouter (mettre)
(franz. „ziehen“, „hinzufügen“)
akustischer Bass
Ein durch die Kombination einer Oktavreihe und einer darüber liegenden Quintreihe erzeugtes Register, das eine Oktave tiefer als die Oktavreihe klingt (z. B. Oktave 16′ + Quinte 102/3′ = akustischer 32′), siehe Residualton
Aliquote
siehe Aliquotregister
Aliquotregister
Eigenständiges Register, das nicht im Oktavverhältnis zum Grundton steht
Anches
(franz. „Zungenregister“)
Anches préparées
(franz. „Vorbereitete Zungenregister“): Zungenregister und Mixturen sind zwar schon gezogen, werden aber durch ein Sperrventil noch blockiert.
Altarorgel
Orgel, die mittig hinter oder über dem Altar angebracht ist, z. B. in der Dresdner Frauenkirche
American Guild of Organists
Amerikanischer Berufsverband von Kirchen- und Konzertorganisten
angehängtes Pedal
Pedalklaviatur ohne eigene Register, die dauerhaft an ein Manual gekoppelt ist
Ansprache
Einschwingvorgang einer Orgelpfeife; vgl. Absprache
Appel
(franz. „Sperrventil“)
Arbeitswind
Orgelwind, der bei der pneumatischen Traktur für die Ventilsteuerung zuständig ist; vgl. Spielwind
Ars Organi
Eine deutschsprachige Fachzeitschrift
aufbänken
Ein Register nicht direkt auf die Lade bauen, sondern durch Kondukten erhöht anbringen.
aufgesetztes Labium
Diese wird in den Pfeifenkörper eingelötet, was bei mittelgroßen und großen Metallpfeifen die Regel ist; vgl. eingedrücktes Labium
aufreiben
siehe ausreiben
Aufsatz
siehe Schallbecher
aufschlagende Zungenstimme
Bauform für Lingualpfeifen, die Zunge schlägt auf die Kehle auf, das Gegenteil von durchschlagende Zungenstimme
Aufschnitt
Öffnung zwischen Ober- und Unterlabium
Aufschnittbreite
auch Labiumbreite
Aufschnitthöhe
Abstand zwischen Ober- und Unterlabium, bestimmt vor allem die Klangschärfe
Aufschnittmensur
Verhältnis der Aufschnitthöhe zur Aufschnittbreite einer Pfeife
Aufstellung
Anordnung der Pfeifen auf der Windlade; vgl. Chromatische, Diatonische und Terz Aufstellung
Aufwurf
Biegungsgrad des Zungenblattes bei Lingualpfeifen
ausdünnen
Die Wandstärke der Metallpfeifen wird nach oben hin dünner, um Material zu sparen
Ausgleichbalg
kleiner Blasebalg, meist in Form eines Schwimmerbalges
Auslassventil
Verhindert, dass ein Balg platzt. Es öffnet sich, wenn dieser seine maximale Ausdehnung erreicht hat, von selbst.
ausreiben
der Metallrand einer Labialpfeife wird mit dem Stimmhorn nach außen gebogen, der Ton wird höher; vgl. einreiben
außenlabiiert
Übliche Bauform einer hölzernen Labialpfeife, bei der die Abflachung des Oberlabiums auf der Außenseite des Pfeifenkörpers angebracht ist; vgl. innenlabiiert
automatisches Pianopedal
passt die Lautstärke (Registrierung) des Pedals an die des Manuals an, welches gerade gespielt wird
Auszug
Verfahren, um in Multiplexorgeln aus einer Pfeifenreihe mehrere Register zu erstellen.

B

Bart
neben den Pfeifenlabien angebrachte Intonationshilfe
Balancier
Einrichtung im Ventilkasten, der den Druckpunkt reduziert, eine direkte Verbindung zwischen Taste und Ventil bleibt aber erhalten.
Balanziertritt
Fußtritt zum Öffnen und Schließen eines Jalousieschwellers
Balg
siehe Blasebalg
Barkerhebel
pneumatische Relaiseinrichtung, wodurch zwar das Spielgewicht minimiert wird, der Kontakt zum Tonventil aber vollständig getrennt wird.
Basse de …
(franz.): Spielanweisung Solo in der Bassstimme (linke Hand) siehe: Dessous de...
BDO
Akronym für Bund Deutscher Orgelbaumeister
BDO-Norm
siehe VOD/BDO-Norm 2000. Eine Normung von Spieltischen der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD) und des Bundes Deutscher Orgelbaumeister (BDO).
Becher
Oberer Teil einer Lingualpfeife, der maßgeblich ihre Klangfarbe bestimmt
Beugewert
Über eine Pfeifenreihe veränderlicher Anteil der Mensur
Blasebalg
ein Gerät zur Erzeugung eines Luftstoßes oder Luftstroms
Blei
  1. Bestandteil des Orgelmetalls zum Bau von Orgelpfeifen.
  2. Bezeichnung für Orgelmetall mit 25 % Zinn und 75 % Blei (4lötig), reine Bleipfeife sind sehr selten.
Blindabstrakte
sehr stabile nicht bewegliche Abstrakte, die parallel zu den beweglichen Abstrakten verläuft und Winkelbalken hält um Längenänderungen auszugleichen.
blinde Pfeife
Pfeife, die nicht klingt, sondern nur aus optischen Gründen im Prospekt steht
blinde Registerzüge
(auch Ductus inutilis, Schweiger, Schwyger, Predigtabsteller, Vox ineffabilis, Vacat, Vacant, Vakant, Pro forma, Manum de tabula, Nihil, noli me tangere usw. genannt) keinen Ton, keinen Effekt und (im Gegensatz zu den nichtakustischen Registerzügen) auch keine Aktion verursachende Registerzüge, meist nur aus Symmetriegründen angebracht, oder (bei neueren Orgeln) für später vorgesehene Registererweiterungen. Diese werden teilweise mit lustigen Beschriftungen wie „Predigtabsteller“, „nihil sine me“ („nichts ohne mich“), „Noli me tangere“ („rühr mich nicht an“) oder „Schwyger 32′“ (Schwyger = Schweiger, der Schweigende). Oft sind diese Züge jedoch einfach mit „Vacat“ oder „Vacant“ (vom lat. vacare = fehlen) oder überhaupt nicht beschriftet.
Blockwerk
historische Form der Windlade; das an- oder abschalten einzelner Pfeifenreihen ist hier nicht möglich
Blumen
Oberflächenmuster bei Pfeifen aus Naturguss
Boîte (accoublés/séparés)
(franz. „Schwellwerk gekoppelt/ungekoppelt“)
Bohlenlade
die gebohrte Lade wurde in früherer Zeit so benannt
Bourdonpunkt
Bei der Intonation einer Zungenpfeife wichtiger Einstellungspunkt.
Brüstungsorgel
Orgel, die in einer Emporenbrüstung eingelassen ist
Brustwerk
Teilwerk einer Orgel, das auf Brusthöhe, also unter dem Hauptwerk, angebracht ist
Bund Deutscher Orgelbaumeister
eine Vereinigung deutscher Orgel- und Orgelpfeifenbauer sowie deren Zuliefererbetriebe

C

Calcant
siehe Kalkant.
Cent
der hundertste Teil eines gleichstufigen Halbtonschrittes, eine Maßeinheit für die Tonhöhenintervalle
Chamade
siehe Horizontaltrompete
Chororgel
Eigenständige Orgel oder Teilwerk einer Orgel, die im Chorraum einer Kirche angebracht ist. Sie dient in erster Linie zur Begleitung der gottesdienstlichen Liturgie.
Chromatische Aufstellung
Anordnung der Pfeifen auf der Windlade in einem Block, so dass Pfeifen im Abstand einer kleinen Sekunde (Musik) nebeneinander stehen; vgl. auch Diatonische Aufstellung und Terz-Aufstellung.
Claviers accouplés/séparés
(franz. „Manuale gekoppelt/ungekoppelt“)
Contolleur
Ein Windstandsanzeiger in Form eines Registerzuges (bei der Friedrich Friese III-Orgel der Stadtkirche Ludwigslust)
Crescendo-Walze
siehe Registerschweller

D

Dämme
Seitliche Begrenzung der Schleifen einer Schleiflade.
Dampforgel
Orgel, die nicht mit Luft, sondern mit Wasserdampf betrieben wird.
Deckel
heißt der Verschluss am oberen Ende einer gedackten Labialpfeife; vgl. Spund
Dessus de …
(franz.): Spielanweisung Solo in der Oberstimme (rechte Hand) siehe: Basse de …
Denkmalorgel
Historische Orgel von Bedeutung
Diatonische Aufstellung
Anordnung der Pfeifen auf der Windlade in zwei Blöcken (C- und Cis-Seite), so dass Pfeifen im Abstand einer großen Sekunde nebeneinander stehen; vgl. auch Chromatische Aufstellung und Terz Aufstellung.
Digitalorgel
eine elektronische Orgel mit digitaler Sampletechnik
diapason
[ˌdaɪəˈpeɪsən] (engl. „Prinzipal“)
Disposition
die gesamte Anlage einer Orgel, auch die Aufstellung ihrer Register;
Donner
Ein Effektregister, das ein Geräusch ähnlich dem Donnergrollen erzeugt
Doppelchor
doppelt vorkommende Pfeifenreihen in einer gemischten Stimme, z. B. 2′ + 2′ + 11/3′ + …
Doppellade
eine Windlade mit zwei Ventilen je Ton, so dass die Register von zwei Manualen aus spielbar sind
Doppelpedal
  1. in der Orgelmusik die Bezeichnung für zweistimmige Passagen im Pedal
  2. im Orgelbau eine Bauweise mit zwei Pedalklaviaturen
Doppelregistratur
mechanische Registertraktur, die über elektrische Steuerungen verfügt und so mit einem elektronischen Setzer ausgestattet sein kann
doppelt geschweiftes Pedal
besondere Bauform des Pedals
Doppeltonpfeife
Seltene Bauform einer Orgelpfeife, die mittels Ventilen die Erzeugung mehrerer Töne pro Pfeife ermöglicht
Drehkegeldeckung
drehbarer Aufsatz einer Lingualpfeife, mit dessen Hilfe sich die Größe der Luftaustrittslöcher einstellen lässt
Drehorgel
auch Leierkasten, ist ein mechanisches Musikinstrument betätigt mit einer Handkurbel
dreifach geschweiftes Pedal
siehe Radialpedal
Druckpunkt
Bei mechanischer Traktur der Moment der Ventilöffnung, der sich als leichter Widerstand beim Tastendruck bemerkbar macht
durchkoppeln
eine besondere Eigenschaft vor allem mechanischer Koppeln. Werden zum Beispiel die Koppeln II-I und III-II gezogen (III-I aber nicht), wird trotzdem III-I „durchgekoppelt“
durchschlagende Zungenstimme
Bauform für Lingualpfeifen, die Zunge schwingt frei in der Kehle; vgl. aufschlagende Zungenstimme
durchschobene Lade
siehe Zwillingslade
Durchstecher
das unbeabsichtigte Mitklingen benachbarter Pfeifen durch Undichtigkeiten in der Windlade

E

Echoregister
Leisere Register eines Nebenwerkes
Echowerk
Teilwerk einer Orgel; meistens leisestes Manual oder am weitesten entfernt
einarmige Taste
diese ist, im Gegensatz zur zweiarmigen Taste, am Ende und nicht in der Mitte gelagert und hat daher keinen Tastenschwanz
eingedrücktes Labium
Diese wird in den Pfeifenkörper eingedrückt, was bei kleinen Metallpfeifen die Regel ist; vgl. aufgesetztes Labium
eingesetztes Labium
siehe aufgesetztes Labium; vgl. eingedrücktes Labium
Einlassventil
relativ großes Ventil, beispielsweise zur Einschaltung eines Registers bei der Kegellade
einreiben
der Metallrand einer Labialpfeife wird mit dem Stimmhorn nach innen gebogen, der Ton wird tiefer; vgl. auf-/ausreiben
Einzelabsteller
Mit ihm lässt sich ein einzelnes Register ausschalten, so dass es auch in festen Kombinationen nicht mehr erklingt
elektronische Orgel
Als elektronische Orgel wird allgemein ein Tasteninstrument mit elektronischer Tonerzeugung bezeichnet
Engchor
Bezeichnung für die Gesamtheit aller engmensurierten Register („Streicher“) in einer Orgel
… en taille
(franz.): Spielanweisung Solo im Tenor (linke Hand oder im Pedal)
European Organ Society
 
Expression
Spezialform der Stimmeinrichtung bei offenen Pfeifen
Exzenterkontaktsystem
dient als reibende und damit selbstreinigende Kontaktstelle bei elektrischen Trakturen

F

Fabrikorgel
Negative Bezeichnung der Anhänger der Orgelbewegung für die spätromantischen Orgeln.
Fangventil
Erstes Ventil im Windwerk, es schließt sich wenn der Schöpfbalg seine Luft durch Kompression weiter durch das Rückstromventil in den Magazinbalg gibt.
Farbregister
andere Bezeichnung für Aliquot-Register
fallender Mensurverlauf
Im Verhältnis werden die Pfeifen eines Registers in der Höhe immer enger; vgl. steigender Mensurverlauf
Faltenbalg
Blasebalg, gefertigt meist aus dünnen Holzplatten und ausgeschärften Lederstreifen
Fensterorgel
Der Prospekt der Orgel umgibt optisch ein Fenster
Fernwerk
Teilwerk einer Orgel, das nicht im direkten örtlichen Zusammenhang mit den anderen Werken steht, sondern z. B. im Dachbereich einer Kirche;
festvariable Mensur
 
Festwert (auch Additionskonstante)
Über eine Pfeifenreihe fester Anteil der Mensur
Fingersatz
Zahlen unter/über den Noten, entweder bereits in der Notenausgabe abgedruckt oder vom Organisten selbst notiert. Sie symbolisieren die einzelnen Finger (1=Daumen, 2=Zeigefinger usw.), mit denen man einzelne Passagen am besten spielt
Flachfeld
ein Element eines Orgelprospektes. Mehrere Pfeifen sind auf einer Linie aufgestellt und bilden so gemeinsam den Eindruck einer Fläche.
Flügeltür
mit ihnen konnten die Pfeifenwerke der Orgel aus der Renaissance abgeschlossen werden.
Formanten
 Frequenzbereiche, in denen die Obertöne durch Resonanz besonders verstärkt werden und daher vorrangig für die Klangfarbe ausschlaggebend sind
Fonds
(franz. „Grundregister (labial)“) siehe Jeux de fond
freie Kombination
Registrierhilfe, bei denen Registerkombination frei gewählt werden können
Freipfeifen-Prospekt
Prospekt nur aus Orgelpfeifen, ohne (sichtbares) Gehäuse
freivariable Mensur
 
Forniture
manchmal auch Fourniture, bezeichnet eine Mixtur des Klaviers, des Manuals oder des Spielwerks, also eine Klangkrone, bestehend aus 3- 6fach Kombinationen aus Oktaven und Quinten höherer Ordnung ab 2' aufwärts, im Pedal als Rauschpfeife oder Hintersatz bezeichnete Klangkrone auf 4'-Basis
Frosch
  1. Anblaseinrichtung an hölzernen Labialpfeifen
  2. Luftablassventil, das Kriechwind entweichen lässt, Spielwind allerdings blockiert
Fundamentalbrett
Zentrales Element einer Windlade, befindet sich über den Tonkanzellen und unter den Schleifen
Fuß
Maßeinheit, in der die Länge der tiefsten Pfeife eines Registers angegeben wird, siehe Fußtonzahl
Fußloch
Loch im Pfeifenfuß, durch den auch der Wind geführt wird
Fußsatz
Zeichen für die Ausführung des Pedalspiels. Hier wird sowohl zwischen linken und rechtem Fuß als auch zwischen Spitze und Absatz unterschieden.
Fußtonzahl
die Angabe der Tonhöhe eines Registers, wobei 8′ die Normallage (z. B. wie beim Klavier) bezeichnet;
Fußtritt
Fußschalter für Spielhilfen; auch Piston (Orgel)

G

G
siehe Grand-Orgue
Gabelkoppel
Bauform der mechanischen Koppel
Gebläse
Orgelmotor oder Gebläseanlage; siehe Windwerk
gebrochene Mensur
 
gebrochene Oktave
Klaviatur mit baulich verkürzter Bassoktave
Gedackte, gedackt
Orgelpfeifen die an einem Ende geschlossen sind, sie sind nur halb so lang wie eine offene Pfeife mit gleicher Tonhöhe; vgl. überblasende Pfeife
gedrücktes Labium
siehe eingedrücktes Labium; vgl. aufgesetztes Labium
Gegenfase
Fase am Unterlabium, gegenüber der Kernfase
gemischte Stimme
eine in der Regel über den gesamten Tonumfang reichende Reihe von Pfeifen gleicher Klangfarbe, die als Einheit ein- oder ausgeschaltet werden kann
Generalabsteller
Stößt alle Register ab. (schaltet sie aus)
geschweiftes Pedal
Pedalklaviatur, deren Tasten nicht gleich lang und gleich hoch sind
Gesellschaft der Orgelfreunde
kurz GDO bezeichnet
geteilte Schleife
Die Schleife eines Registers ist so in zwei Hälften geteilt, dass Bass und Diskant unterschiedlich registriert werden können.
Gießbank
langer, mit Leinen bespannter planer Werktisch zum Gießen von Platten aus Orgelmetall.
Gießschlitten
Vorrichtung, die, gefüllt mit flüssigen Orgelmetall, vom Anfang der Gießbank bis zu deren Ende bewegt wird.
gespundete Windlade
Kanzellen werden mit eingeleimten Holzstücken auf der Unterseite verschlossen
gestemmte Windlade
Kanzellen werden herausgestemmt oder gefräst
gewendete Durchschlagzunge
auch Zacharias-Zungenpfeife, eine Mischform aus Labial- und Lingualpfeife die sich nicht gegenüber den Labialpfeifen verstimmt und deren Lautstärke durch Veränderungen des Winddrucks über einen extrem großen dynamischen Bereich an- und abgeschwellt werden kann.
gewölbter Aufschnitt
die Oberkante des Labiums ist Bogenförmig geschnitten
gleichstufig schwebend
Stimmungssystem bei dem alle Halbtöne exakt gleich groß und daher alle Intervalle etwas verstimmt sind; vgl. Schwebestimmen
G.O.
oder :GO: siehe Grand-Orgue
grand jeu
(franz.) Lingualplenum mit 8′ und 4′-Zungenstimmen und Cornet, im Hauptwerk Trompette 8′ + Clairon 4′ + Cornet 8′ 5f. + Bourdon 8′ + Prestant 4′, im Positiv auch mit Cromorne 8′ + (Bourdon 8′ +) Prestant 4′, dort auch als petit jeu bezeichnet; vgl. plein jeu
Grand-Orgue
  1. (auch G. O., GO, G) (franz. „Hauptwerk“)
  2. Softwaresampler für Pfeifenorgeln, siehe GrandOrgue (Software)
G.P.
(franz.): Hauptwerk mit angekoppeltem Positiv
G.P.R.
(franz.): Hauptwerk mit angekoppeltem Positiv und Schwellwerk

H

hängende Traktur
  1. die Traktur samt einarmigen Tasten „hängt“ an den Tonventilen und zieht diese direkt auf, nur bei kleinen Orgeln möglich
  2. Bei dieser Trakturart sind die Winkel unter der Windlade nicht fixiert, sondern freischwebend. Man spricht auch von „selbstregulierender“ Traktur, siehe auch Trakturspanner
hängende Pfeifen
sind mit dem Pfeifenfuß nach oben angebracht und werden auch von oben mit Wind versorgt
Hakenkoppel
Bauform der Schiebekoppel; Die mechanische Kopplung von Tasten erfolgt mittels Haken, auf dem unteren Manual angebracht, die nach dem Verschieben in Ösen des oberen Manuals eingreifen; vgl. Klötzchenkoppel
Halbgedackte, halbgedackt
Pfeifen die oben nur teilweise geschlossen sind, z. B. Lochgedackte; auch die Rohrflöte gehört zu den Halbgedackten.
Halbregister (halbe Register)
Register, das nicht auf dem gesamten Manualumfang verfügbar ist
Hamburger-Prospekt
Eine standardisierte Anordnung der Orgelteilwerke im Barock
Hammond-Orgel
eine nach ihrem Erfinder Laurens Hammond benannte elektromechanische Orgel
Handregistratur
die Hauptregisterschaltung im Gegensatz zu den kleinen Schaltern einer freien Kombination oder zum Registerschweller. Bei der Spielhilfe „Handregister zur freien Kombination“ ergänzt die Handregistrierung die Registrierung der freien Kombination statt sie aufzuheben.
Hauptwerk
  1. größtes Teilwerk einer Orgel
  2. Softwaresampler für Pfeifenorgeln, siehe Hauptwerk (Software)
Hausorgel
Kleinorgel zur Aufstellung in Privaträumen
Heimorgel
eine elektronische Orgel
Heuler
Orgelpfeife, die sich aufgrund eines Fehlers (z.B. der Spiel- oder Registertraktur) nicht vollständig abschalten lässt; vgl. Versager
Hochdruckregister
Register, das mit erhöhtem Winddruck betrieben wird
Horizontaltrompete
waagerecht in den Raum hineinragende Zungenstimme
Hornwerk
ein mechanisches Orgelinstrument erfüllte die einer Sirene vergleichbare Signalfunktionen
Hydraulis

I

innenlabiiert
Seltene Bauform einer hölzernen Labialpfeife, bei der die Abflachung des Oberlabiums auf der Innenseite des Pfeifenkörpers angebracht ist; vgl. außenlabiiert
Intonation
Klangliche Gestaltung der Orgelpfeifen im Verhältnis zueinander und zum Raum
Intonierlade
Rudimentäre Orgel in einer Orgelwerkstatt, die für die Vorintonation von Pfeifen genutzt wird
Intonierschlitz
Schlitz im Becher einer Lingualpfeife (ähnlich einem Stimmschlitz einer Labialpfeife aber mit anderer Funktion)

J

Jahrmarktsorgel
auch Kirmes- oder Karussellorgel genannt, gehört zur Gattung der mechanischen Musikinstrumente und ist eng verwandt mit der Drehorgel oder auch dem ortsfesten Orchestrion.
Jalousieschweller
siehe Schwellkasten
jeux de Combinaisons
(franz.) höhere und gemischte Stimmen (über dem jeux de fonds)
jeux de fonds
(franz.) Menge der Grundstimmen (bis etwa 4′, labial)

K

Kabinettorgel
Orgelpositiv, meist mit schmuckem Charakter
Kanaltremulant
In den Windkanal eingebaute, beweglich federnde Holz- oder Lederklappe, die den Spielwind in Schwingungen versetzt
Kanzelorgel
Orgel, die symmetrisch zur Kanzel an einer Kirchenwand angebracht ist
Kanzelle
eine Kammer in der Windlade, in die je nach Bauart durch Drücken einer Taste (Tonkanzelle) oder durch Ziehen eines Registers (Registerkanzelle) Luft eingelassen wird
Kalkant
alte Bezeichnung für eine Person, die den Blasebalg betätigt.
Karussellorgel
siehe Jahrmarktsorgel
Kastenbart
Bart an einem Labium in kastenförmiger Bauart
Kastenbalg
Blasebalg aus zwei ineinandergefügten Kästen
Kastenlade
Bauform der Windlade, bei der alle Pfeifen auf einer einzigen Kanzelle stehen und jede einzelne Pfeife durch ein ihr zugeordnetes elektrisches Ventil angesteuert wird.
Kegellade
Bauform der Windlade ab ca. 1860
Kehle
Halbrundes, innen hohles und halboffenes Bauteil bei der Zungen- oder Lingualpfeife, auf dem die Zunge aufschlägt
Keilbalg
Blasebalg, gefertigt aus dünnen Holzplatten und ausgeschärften Lederstreifen mit keilförmgem Aussehen
Kern
Trennblatt der Labialpfeife zum Fuß
Kernfase
Abschrägung des Kerns zur Kernspalte hin
Kernspalte
Enge Spalte zwischen dem Unterlabium und dem Kern, durch die der Wind entweicht und gegen das Oberlabium geblasen wird.
Kernstiche
Feine Kerben, die in die Kernspalte gefeilt werden, um die Ansprache der Pfeife zu verbessern.
Kinoorgel
Orgel in einem Kino, sehr oft mit speziellen Klangeffekten zur Handlungsuntermalung versehen
Kirchenorgel
dient unter anderem Liturgischen Zwecken und der Begleitung des Gemeindegesangs
Kirmesorgel
siehe Jahrmarktsorgel
Klaviatur
bezeichnet eine Reihe von Tasten, die bei Klavier, Orgel, Celesta, Akkordeon, Drehleier, Schlüsselfidel u. v. a. eine Mechanik, Traktur oder Elektronik zum Zwecke der Tonerzeugung bzw. Tonhöhensteuerung in Tätigkeit versetzt.
Kleinorgel
Kleine Orgel oder Orgelpositiv
Kleinpedal
Kleinfüßige Stimmen eines Pedals, meist auf eigener Lade
Klötzchenkoppel
Bauform der Schiebekoppel; Die mechanische Kopplung an die Tasten des anderen Manuals erfolgt mittels übereinanderstehender Holzklötzchen; vgl. Hakenkoppel
Klötzchenpedal
Die Pedale einer Orgel sind nicht wie normale Tasten ausgeführt, sondern ragen als „Klötzchen“ aus dem Boden
Kollektivzug
Registriervorrichtung zum gleichzeitigen Betätigen mehrerer Register
Kombination
eine Spielhilfe zur Vereinfachung der Registrierung
kombinierte Traktur
Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur jedoch elektrisch gebaut.
Kondukte
(von. lat. conducere = „zusammenführen, verbinden“)
  1. Rohre, die einzelne Pfeifen mit Wind versorgen. Wird zum Beispiel bei Prospektpfeifen verwendet, die nicht direkt auf der Windlade stehen
  2. Röhrchen bei einer pneumatischen Traktur, die den Arbeitswind von den Tasten zu den Ventilen führen (ø 5 bis 9 mm)
konstante Mensur
 
Konterventil
 
Konzertorgel
repräsentative Orgel, meist zu Konzertzwecken genutzt
Koppelbalken
siehe Wippenbalken
Koppelmanual
Manual ohne eigene Register, das dauerhaft an die anderen Manuale gekoppelt ist. So ist das Ziehen einer Manualkoppel nicht erforderlich und Klangwechsel sind einfach zu bewerkstelligen.
Koppel
technische Einrichtung, um einzelne Teilwerke der Orgel auch auf einem anderen Manual oder Pedal oder in einer anderen Lage spielen zu können
Koppelschleife
 
Koppelwippe
Bauteil der Wippenkoppel
Kopf
statisches Herzstück der Zungenpfeife, auch Nuss genannt
Kröpfung
Abwinklung einer Orgelpfeife, wenn die Platzverhältnisse einen aufrechten Stand nicht zulassen
Kronpositiv
Teilwerk einer Orgel, das an höchster Stelle des Gehäuses steht. Auch Kronwerk genannt.
Kropfventil
 
Kühlklinger
 
Kupferpfeife
Pfeife aus Kupfer, wird aus optischen Gründen meistens im Prospekt eingebaut
Kurvenmensur
 
kurzbechrige Zungenstimme
Zungenstimme, bei der die Becherlänge nicht mit der Tonhöhe korrespondiert, sondern erheblich kürzer ist. Sie klingen nicht so voll wie z. B. eine Trompete, sondern eher rau und schnarrend. Beispiele sind die Vox Humana oder das Regal.
kurze Oktave
Betrifft bei alten Orgeln (meistens nur) die unterste Oktave, beginnt aus heutiger Sicht auf der Taste E, auf der aber das C erklingt. Dann folgen F, D, G, E, A, B und H. Die anderen Oktaven sind wie heute üblich aufgebaut.

L

Labialpfeife
(Lippenpfeife) Eine der beiden wichtigsten Bauformen einer Orgelpfeife
Labiierung
siehe Labiummensur
Labium
Abflachung zur Schwingungserzeugung an Vorderseite des kegel- bzw. zylindrischen Körpers einer Labialpfeife, die durch den Aufschnitt in Oberlabium und Unterlabium geteilt wird.
Labiumbreite
Breite des Labiums, bestimmt die Lautstärke einer Labialpfeife
Labiummensur
Verhältnis der Labiumbreite zum Umfang der Pfeife
Längenmensur
Verlauf der Pfeifenlänge über eine Pfeifenreihe
Leerkanzelle
Tonkanzelle ohne Ventil und Pfeifen, die im Bass zwischen die aktiven Kanzellen gebaut wird, um einerseits die Pfeifen auf der Windlade unterbringen zu können, andererseits die aktiven Kanzellen nicht zu groß werden zu lassen.
Leerlaufkoppel
Ursprünglich ein Mechanismus zur Trennung der Tastatur von der Traktur eines Manuals. Später Registrierhilfe
Lingualpfeife
(Zungenpfeife) Eine der beiden wichtigsten Bauformen einer Orgelpfeife
Lippenpfeife
siehe Labialpfeife
Lochgedackt
Bauform einer gedackten Labialpfeife, die oben ein kleines Loch im Deckel hat, siehe Halbgedackt
Lot, lötig
Einheit um die Reinheit eines Metalls zu beschreiben. „16-lötig“ = rein, 8-lötig = 50 % usw.

M

Magazinbalg
Blasebalg zwischen Gebläse (oder Schöpfbalg) und Windlade, der für gleichmäßigen Winddruck des Spielwindes sorgt
Magazingebläse
Gebläseanlage mit einem Magazinbalg, der von einem oder mehreren Schöpfern gespeist wird
Manuale
Die Tastenreihen / Klaviaturen des Spieltisches die mit den Händen gespielt werden; vgl. Pedal
manualiter
Nur auf den Manualen spielend (ohne Pedal)
Manubrien
Registerknopf eines Registerzuges (sowohl bei mechanischer als auch elektrischer Registertraktur)
Maßreihe
 
mechanische Kombination
Registerzüge, die durch eine mechanische Einrichtung „vorprogrammiert“ werden können, um dann meist mit einem mechanischen Fußtritt abgerufen werden zu können
mechanische Traktur
Trakturbauart, bei der mit Abstrakten die Verbindungen mechanisch ausgeführt sind
Melodiekoppel
wirkt als Superoktavkoppel auf den höchsten gespielten Ton, die „Melodie“, um selbige zu verstärken. Wird jedoch heute nur noch sehr selten gebaut.
Mensur
Das Verhältnis der Größenwerte der Pfeifen eines Registers, insbesondere des Durchmessers (bei runden Metallpfeifen) oder der Rechteckseiten (bei rechteckigen Holzpfeifen) in Abhängigkeit von der Tonhöhe
Messing
mitteltönig
Stimmungssystem bei alten Orgeln mit reinen Terzen (Frequenzverhältnis 5:4)
Mixtur
Gemischte Stimme, die meistens nur Oktav- und Quintchöre mit Prinzipalmensur enthält.
Mixturensetzer
frei einstellbare Obertonreihe
Mixtures
(franz.) Labialregister ab 22/3′ sowie gemischte Stimmen
mmWS
Abkürzung für „Millimeter Wassersäule“; im Orgelbau übliches Maß für den Winddruck
Mündungskorrektur
eine offene Labialpfeife muss etwas kürzer als errechnet gebaut werden, siehe Orgelpfeife.
Multiplexsystem
(lat. multum = „viel“, plexus = „Geflecht“) ermöglicht viele „Register“ bei wenig Pfeifenmaterial
Mundstück
siehe Kehle
MyOrgan
freier Softwaresampler für Pfeifenorgeln; vgl. GrandOrgue (Software), Hauptwerk (Software),

N

Näselformant
Obertonanhäufung im Bereich um 1500 Hz, der sich negativ auf den Klang auswirken kann
Naturguss
Bezeichnung für Orgelmetall mit 50 % Zinn und 50 % Blei (8lötig)
NM
siehe Normmensur
Normalkoppeln
Alle Manual- und Pedalkoppeln, die in Äquallage koppeln. Super-/Subkoppeln gehören nicht dazu.
Normalmensur
siehe Normmensur
Normmensur
standardisierte Mensur im Orgelbau des 19. Jahrhunderts
Normprinzipal
labiales Register, das die Normmensur besitzt.
Nuss
Kern- und statisches Herzstück der Zungenpfeife

O

Oberlabium
Oberer Teil des Labiums, über dem Aufschnitt
Oberton
Obertonaufbau
Klangspektrum einer Orgel oder einer einzelnen Orgelpfeife
Obertonregister
siehe Aliquotregister
Oberwerk
Teilwerk einer Orgel, das über dem Hauptwerk angebracht ist
offene Pfeife
Bauform für Labialpfeifen, vgl. Gedackt
Ohren
links und rechts einer Barock-Orgel angebrachte Schnitzereien, die aus den Flügeltüren entstanden sind
Oktavrepetition
Wiederholung von tieferen Oktaven in nach oben nicht vollständig ausgebauten Registern
Oktavtransmission
Kopplung eines einzelnen Registers an ein anderes Werk, versetzt um eine Oktave nach unten oder oben
Organ – Journal für die Orgel
Eine deutschsprachige Fachzeitschrift
Organum Plenum
lat. „volles Werk“; kurz „Plenum“; fälschlich „organo pleno“ (sinnlose Ablativbildung) statt „in organo pleno“ oder „pro organo pleno“ als Registrieranweisung in barocken Quellen (z. B. bei J. S. Bach); je nach Orgeltypus und Nationalität eine Registrierung mit (allen) Prinzipalen und Mixtur(en) eines Werkes, in Manualwerken auf 16′- oder 8′-Basis, im Pedalwerk auf 32′- oder 16′-Basis. Im deutschen Organum Plenum können – vor allem auch im Pedalwerk und je nach Orgellandschaft – auch Zungen hinzutreten.
Organist
Ein Musiker, der die Orgel spielt
Orgel
Orgelbank
Sitzgelegenheit des Organisten während des Orgelspiels
Orgelbau
Orgelbauer
Orgelbewegung
Erneuerungsbewegung des 20. Jahrhunderts, die die Klangideale der Barockorgel wieder einführte.
Orgelbock
umgangssprachliche Bezeichnung einer Orgelbank
Orgelmetall
Legierung, aus der die Metallpfeifen hergestellt sind
Orgelpfeife
Tonerzeuger der Orgel
Orgelpunkt
Orgelsachverständiger
Orgelwolf
eine im Orgelbau geläufige Bezeichnung für die Wolfsquinte

P

P
(franz. „Positif“ = Positiv, Rückpositiv)
Péd.
siehe Pédalier
Pedal
eine mit den Füßen bespielte Tastenreihe
Pédalier
(franz. „Pedal“)
Pedalkombination
Kombinationen, die nur für das Pedal wirksam sind
Pedalturm
Gehäuse, in dem das Pedalwerk untergebracht ist. Üblich sind entweder zwei Pedaltürme links und rechts neben dem Hauptwerk oder ein einzelner Pedalturm
Pedalumschaltung
da beim Manualwechsel das Pedal häufiger umregistriert werden muss, lassen sich hiermit besonders starke Pedalregister beim Manualwechsel automatisch abstoßen
Pedalwerk
alle zum Pedal gehörigen Register, ausgenommen Transmissionen aus anderen Teilwerken
Pendelventil
kleines Rückschlagventil
petit jeu
(franz.) siehe grand jeu
Pfeifenansprache
siehe Ansprache
Pfeifenbank
bezeichnet meist höher gestellte Register oberhalb der Lade (aufbänken)
Pfeifenbretter
Bretter, in der die Metallpfeifen im Inneren der Orgel gehalten werden. Auch als Rastbretter bezeichnet.
Pfeifenfelder
Optische Anordnung von Prospektpfeifen im Prospekt
Pfeifenform
Maßtechnische Bauform von Pfeifen
Pfeifenfuß
der nicht zur akustisch wirksamen Länge gehörende untere Teil einer Labialpfeife, der auf der Windlade steht
Pfeifenkörper
besteht aus der Wandung der Pfeife
Pfeifenlänge
beeinflusst die Tonhöhe der Pfeife; wird von der Kernspalte an gemessen
Pfeifenmaul
siehe Aufschnitt
Pfeifenmund
siehe Aufschnitt
Pfeifenmündung
oberes Ende einer Pfeife
Pfeifenquerschnitt
wird durch die Mensur bestimmt
Pfeifenschwind
 
Pfeifenstock
Stabiles Brett mit Windverführungen, auf dem die Pfeifen stehen
Pfeifenweite
siehe Pfeifenquerschnitt
Piston
(engl. „Kolben“) siehe Fußtritt
Plein Jeu
franz. Form des „Organum Plenum“; in der Grand Orgue (Hauptwerk) mit (Montre 16′ +) (Bourdon 16′ +) Montre 8′ + Bourdon 8′ + Prestant 4′ + Doublette 2′ + Fourniture + Cymbale + Pos-GO, im Positif (Rückpositiv) mit (Montre 8′ +) Bourdon 8′ + Prestant 4′ + Doublette 2′ + Fourniture + Cymbale.
Plenum
pneumatische Traktur
Trakturbauart, bei der mit Luftdruck gearbeitet wird
Portativ
tragbare Kleinorgel
Pos.
siehe Positif
Positif
(franz. „Positiv, Rückpositiv“)
Positiv
  1. eine kleine Orgel, siehe Positiv (Musikinstrument)
  2. ein Teilwerk, in mehrmanualigen Orgeln als Rückpositiv meistens über das unterste Manual anzuspielen, als innen stehendes Positiv oft über das zweite Manual.
praktische Verkürzung
siehe Mündungskorrektur
Prinzipal
offene Labialpfeife mittlerer Mensur
Prinzipalbasis
Das tiefste Prinzipalregister eines Teilwerks
Prinzipalchor
Die Gesamtheit aller mittelengen Register einer Orgel
Prinzipalplenum
Registrierung mit allen Prinzipalen und Klangkronen eines Teilwerks
Prinzipalstellvertreter
Gedackt in tiefer Lage, das bei Platzmangel an Stelle des tiefsten Prinzipals gebaut wird, so wird häufig ein Gedackt 16′ an Stelle eines Prinzipal 16′ in Hauptwerk disponiert
Probezinn
Bezeichnung für Orgelmetall mit 75 % Zinn und 25 % Blei (12lötig)
Prolongement
(franz. „Verlängerung“): siehe #Tastenfessel
Proportionsmensur
 
Prospekt
Sichtbare Schauseite der Orgel
prospektlose Orgel
Die Orgel ist verdeckt hinter einem Sichtschutz (z. B. einem Gitter) aufgestellt ist.
Prospektpfeife
sichtbare Orgelpfeife im Prospekt einer Orgel meist Prinzipalpfeife, siehe auch Prospekt
Pulpeten
Kleine sackartige Dichtungen aus Leder, die bei der Durchführung von Abzugsdrähten durch ein Loch verhindern, dass Luft entweicht.
pythagoräisch
Stimmungssystem mit reinen Quinten (Frequenzverhältnis 3:2)

Q

Querschnittmensur
 

R

R
siehe Récit
rank(s)
(engl. „Pfeifenreihe(n)“) ist besonders bei amerikanischen Riesenorgeln wichtig, da dort die Anzahl der Pfeifenreihen nicht mit der Anzahl der Register übereinstimmt, vgl. Transmission.
Radialpedal
ein nach hinten zulaufendes Pedal (Orgel), bei dem die Tasten strahlenförmig angeordnet sind.
Ravalement
An französischen Orgeln bis zur Frühromantik war das Pedal oft bis zum F1 oder G1 ausgebaut. Diese Erweiterung wird ravalement genannt. Im Musikinstrumentenbau wird dieser Begriff außerdem auf Cembali angewandt, deren Umfang im Baß und Diskant erweitert wurde.
Reafferenz
Rückkoppelungsmechanismus im Nervensystem, der beim Spiel mit einer mechanischen Traktur wichtig ist.
Récit
  1. Solowerk einer französischen Orgel, häufig aus Schwellwerk ausgeführt.
  2. Solostelle für die rechte Hand.
Reduktion
eine Oktavrepetition in tiefer Lage, siehe Register.
Regal
tragbare Kleinorgel, die nur mit Lingualpfeifen bestückt ist. Als Bibelregal wird es bezeichnet, wenn die Klaviatur in den zusammengeklappbaren Bälgen in einer Buchimitation verschwindet.
Register
Registerfessel
ist eine Spielhilfe
Registergruppe
Register lassen sich nach Klangfarbe, Bauart oder Anwendung in viele verschiedene Registergruppen einteilen.
Registerkanzellenlade
Registerkipptaste
elektrische Form der Manubrie
Registerknopf
siehe Manubrie
Registerleiste
Bauteil der Springlade, das die Springventile öffnet.
Registermanual
Anordnung der Registerwippen oder -tasten in Form eines Manuals, so dass sehr schnell umregistriert werden kann
Registerschweller
Eine am Spieltisch angebrachte Vorrichtung, die bei Betätigung automatisiert Register ein- oder abschaltet und damit ein Crescendo oder Decrescendo erzeugt.
Registertraktur
Traktur, die im Gegensatz zur Spieltraktur, nicht die Tasten, sondern die Registerzüge mit der Windlade verbindet.
Registerwippe
elektrische Form der Manubrie
Registerzug
siehe Manubrie
Registrant
Gehilfe des Organisten
Registrierhilfe
Technische Einrichtung zur schnellen Umregistrierung der Orgel ohne Registranten
Registrierung
Repetition
Wiederholung von Tönen in nach oben oder unten nicht vollständig ausgebauten Registern.
retancher (ôtre)
(franz. „abstoßen“)
Riesenorgel
Orgel mit sehr großem Pfeifen- und Registerbestand (etwa ab 100 klingenden Registern).
Ripieno
Plenum aller Prinzipalregister eines Werkes oder seltener: veraltete Bezeichnung der Mixturen in italienischen Orgeln
Röhrenpneumatik
Über Blei-, Kunststoff-, oder Aluminiumröhrchen gesteuerte Traktur
Rollbart
Bart einer Pfeife, die zusätzlich mit einer Rolle vor dem Labium versehen ist. Wird meist bei Streichern verwendet.
Rollschweller
siehe Registerschweller
Rollventil
Drosselventil eines Balges zur Regulierung der einströmenden Luft vom Gebläse
Rückpositiv
Teilwerk einer Orgel, meistens im Rücken des Organisten an der Emporenbrüstung angebracht.
Rückschlagventil
Ermöglicht nur den Windstrom in eine Richtung. Anwendungen befinden sich zwischen der Bälgen im Windwerk als auch als in der Ausführung von Transmissionen.
Rückstromventil
ein Rückschlagventil, das sich zwischen Schöpfbalg und Magazinbalg befindet.
Rundturm
ein Element eines Orgelprospektes. Mehrere Pfeifen sind in einem Kreissegment (meistens einem Halbkreis) aufgestellt und bilden so gemeinsam den Eindruck eines Turmes.

S

Sample
digitale Aufnahme einer einzelnen Orgelpfeife
Säuselregister
sehr leises und eng mensuriertes Labialregister
Schallbecher
Klangkörper von Zungenpfeifen
Schiebekoppel
historische Art der Koppel; dabei wird das zu koppelnde Manual verschoben, meist in Richtung des Spielers
Schiffchenkehle
Besondere optische Bauform einer Kehle bei Zungenpfeifen.
Schleierbrett
Schleife
Holzleiste in der Windlade zur Registersteuerung
Schleiflade
meistgebaute Form der Windlade
Schleifzugmagnet
Magnet zur Betätigung von Registerschleifen
Schleudergebläse
Bauform eines elektrischen Gebläses
Schneidenton
Vorläuferton, der noch dem Resonanzeintritt am Aufschnitt entsteht
Schöpfbalg
Blasebalg zu Luftkompression, er wird heute zumeist durch elektrische Gebläse ersetzt.
Schwalbennestorgel
Bezeichnung für eine Orgel, die an einer Wand hängt und nicht auf einer Empore steht
Schwebestimmen
leicht gegenüber den anderen Pfeifen verstimmte Register, was zu einer Schwebung des Tones führt
Schwellkasten
Gehäuse mit Lamellen, die vom Spieltisch aus geöffnet oder geschlossen werden können
Schwellwerk
Orgelwerk, das in einem Schwellkasten steht
Schwimmerbalg
Bauform eines Magazinbalges
schwindsüchtig
Orgel mit schlecht ausgelegter Gebläseanlage. Klingt im Tutti verstimmt und matt.
Seitenbart
Bauteil der Orgelpfeife, das für die Intonation und Stimmung verwendet wird; verbessert die Pfeifenansprache
Seraphonregister
Hochdruckregister, bei denen zwei Labien an der Vorderseite der Pfeife einander benachbart sind und im rechten oder einem stumpfen Winkel aufeinander stehen
Sequenzschalter
mit ihnen ist das Durchlaufen von Registerkombinationen möglich, in der Regel gibt es zwei Knöpfe, einen „vor“ und einen „zurück“.
Setzerkombination
Mittels eines Setzknopfes wird eine per Handregister gewählte Registrierung in einem Speicher abgelegt, die leicht wieder abgerufen werden kann.
Setzermagnet
Elektromechanisches Speicherelement elektrischer Setzerkombinationen
Setzknopf
Taste, die gehalten werden muss um eine Registrierung im Setzer zu speichern.
Setzrahmen
Bestandteil eines mechanischen Setzersystem nach Aug. Laukhuff
Setzsterne
Speicherelemente im mechanischen Setzersystem nach Rieger-Heuss
Solochor
Gesamtheit der Soloregister einer Orgel
Spaltklang
  1. Eine Registrierung, die die nicht auf Vermischung ausgelegt ist, z. B. 16′ + 1′
  2. Klang einer frühbarocken Orgel, bei der die Unterscheidung der einzelnen Register wichtiger war, als deren Einfügung in den Gesamtklang
Spaltton
schwacher Ton, der beim Durchtritt der Luft durch die Kernspalte entsteht
Spanbalg
Blasebalg, dessen Falten genau mittels dünnen Brettern (=Span) und angeleimten Lederstreifen definiert sind
Spanische Trompete
siehe Horizontaltrompete
Sperrventil
Ventile, um Registergruppen oder Teilwerke aus- und anzuschalten
Spielhilfe
Spielschrank
In das Gehäuse eingebaute Orgelkonsole; oft verschließbar
Spieltisch
Die Spielanlage einer Orgel mit allen Bedienelementen für den Organisten. Im engeren Sinne nur die freistehende Ausführung, siehe Spielschrank.
Spieltraktur
Verbindung zwischen Taste und Pfeifenventil
Spielwind
Orgelwind, der für die Klangerzeugung in den Pfeifen bestimmt ist; vgl. Arbeitswind
Spitze
Vordere Teil des Fußes; vgl. Absatz
Spitzturm
ein Element eines Orgelprospektes. Mehrere Pfeifen sind in einem Winkel aufgestellt und bilden so gemeinsam den Eindruck eines Turmes mit nach vorn weisender Kante.
Springlade
seltene Spezialform einer Windlade
Springventile
kleine Ventile in der Springlade, die direkt unter den Pfeifen sitzen und durch die Registerleiste geöffnet werden.
spucken
Geräusch beim Einschwingvorgang einer Pfeife; besonders ausgeprägt bei Gedackten
Spund
Verschluss einer gedackten Labialpfeife aus Holz, durch Verschieben kann die Pfeife gestimmt werden; vgl. Deckel
Stabmagnet
Elektromagnet mit stabförmigem Aussehen
starker Bock
ein starker Tremulant
stationärer Klang
 
Stechermechanik
Die mechanische Kraftübertragung von der Taste zu den Ventilen erfolgt bei Kleinorgeln oft über stabförmige Bauteile, auch Stecher genannt.
steigender Mensurverlauf
Im Verhältnis werden die Pfeifen eines Registers in der Höhe immer weiter; vgl. fallender Mensurverlauf
Stiefel
Pfeifenfuß einer Zungenpfeife
Stimmeisen
Utensil zum Stimmen von Zungenpfeifen; vgl. Stimmhorn
Stimmgabel
ist eine Metallgabel, deren Zinken beim Anschlagen einen klaren, obertonarmen Ton erzeugen
Stimmgang
Leerraum in einem Orgelgehäuse, der als Zugang zum Pfeifenmaterial dient
Stimmhorn
Werkzeug zum Stimmen von Metallpfeifen; vgl. Stimmeisen
Stimmkrücke
Stimmeinrichtung bei Lingualpfeifen
Stimmplatte
Stimmeinrichtung bei Labialpfeifen aus Holz in Form einer metallenen Abdeckung am offenen Ende der Pfeife
Stimmring
Stimmeinrichtung bei offenen Labialpfeifen aus Metall; hierbei wird ein beweglicher Ring als Aufsatz verschoben
Stimmrolle
Stimmeinrichtung bei offenen Labialpfeifen aus Metall; hierbei wird der gerollte Metallstreifen aus dem Stimmschlitz verbogen
Stimmscheidung
Das an- oder abschalten einzelner Pfeifenreihen wird ermöglicht; Weiterentwicklung des Blockwerks
Stimmschieber
Stimmeinrichtung bei offenen Labialpfeifen aus Holz; entspricht der Stimmrolle bei entsprechenden Metallpfeifen
Stimmschlitz
Ausspartung am oberen ende eine Labialpfeife aus Metall. In ihm liegt die Stimmrolle
Stimmtonhöhe
Absolute Tonhöhe des Stimmtons (z. B. a=465 Hz); vgl. Temperatur
Stimmung
Beschreibt die Stimmtonhöhe und das Stimmungssystem
Stimmungssystem
ist die Art, wie bei einem Instrument die genauen Frequenzverhältnisse der spielbaren Töne zueinander sind; vgl. Temperatur
stop
(engl.)
  1. „Register“ (Pl. stops)
  2. „gedackt“
Stoßbalg
siehe Ausgleichsbalg
Stoßfängerbalg
siehe Ausgleichsbalg
Streichbalg
 
Streicher
eng mensurierte Orgelregister (z. B. Gambe)
Stummelpedal
Pedal in Form von kleinen Stummeln, oft nicht im üblichen Tonumfang; vgl. Vollpedal
subharmonischer Ton
die „harmonischen Untertöne“ eines „Klangs“
Suboktavkoppel
Koppel, bei der das angekoppelte Werk eine Oktave tiefer erklingt
Superoktavkoppel
Koppel, bei der das angekoppelte Werk eine Oktave höher erklingt.
Synthematophon
Hochdruckregister mit zwei Labien an gegenüberliegenden Seiten, d. h. an der Vorder- und Rückseite der Pfeife

T

Taschenlade
Spezialform einer Windlade mit pneumatischer Traktur
Tastatur
Tastenfessel
Einrichtung, die alle gedrückten Tasten festhält, bis jene wieder gelöst wird
Tastenhalter
Eine Person oder eine Maschine, die während einer Orgelstimmung oder -intonation die Tasten betätigt (hält).
Tastenschwanz
das hintere Ende eine zweiarmigen Taste
Teilton
Teleskophülse
Spezielle Bauform der Abdichtung der Schleifen einer Windlade#Schleiflade
Temperatur
  1. in Grad Celsius, zur Angabe der Stimmtonhöhe einer Orgel gehört auch immer eine Temperaturangabe, da die Labialpfeifen, abhängig von der Dichte der schwingenden Luftsäule, ihre Tonhöhe ändern
  2. alte Bezeichnung für das verwendete Stimmungssystem, z. B. pythagoräisch, mitteltönig, wohltemperiert oder gleichstufig schwebend (letzteres ist heute bei vielen Orgeln üblich)
Terz-Aufstellung
Anordnung der Pfeifen auf der Windlade in vier Blöcken, so dass Pfeifen im Abstand einer großen Terz nebeneinander stehen; vgl. auch Chromatische Aufstellung und Diatonische Aufstellung.
Theaterorgel
Orgel in einem Theater oder auch Kino, sehr oft mit speziellen Klangeffekten zur Handlungsuntermalung versehen; vgl. Kinoorgel
Tirasse
(franz. „Pedalkoppel“)
Toe-Piston
(engl. toe = „Zehe“, piston = „Kolben“) siehe Fußtritt
Tonkanzelle
Tonkanzellenlade
Tonlöcher
negativer Effekt bei Multiplex-Orgeln. Da Pfeifenreihen mehrfach verwendet werden entstehen bei mehrstimmigem Spiel Schwankungen in Tonstärke und -fülle.
Tonschleife
„Spielventil“ antiker Orgeln, das vom Funktionsprinzip der Registerschleife gleicht.
Tontraktur
siehe Spieltraktur
Tonventil
Ventil, das über die Tasten betätigt wird. Öffnet die Luftzuführung zur Kanzelle bei Schleifladenorgeln.
Tränenkehle
Besondere optische Bauform einer Kehle bei Zungenpfeifen
Traktur
Steuerung der Pfeifen; man unterscheidet zwischen Spiel- und Registertraktur
Trakturspanner
Vorrichtung einer mechanischen Traktur, die die Abstrakten auch bei Witterungsänderungen gespannt hält
Transmission
Aus einer vorhanden Pfeifenreihe wird in diesem Verfahren mehr als ein spielbares Register gewonnen
Tremulant
Vorrichtung, die zu einer Vibration des Tones führt in dem der Luftdruck schnell wechselt und in Schwingung gebracht wird.
Truhenorgel
kleine, meistens transportable Orgel ohne Pedal
Tutti
Registrierung, bei der alle oder fast alle Register der Orgel erklingen

U

überblasende Pfeife
Pfeife in doppelter Lãnge, die meistens durch ein Loch in der Mitte des Pfeifenkörpers zum überblasen („oktavieren“) gebracht wird
überblasende Zungenpfeife
Zungenpfeife mit doppelter Becherlänge (teilweise erkennbar durch Zusatz „harmonique“, z. B. „Trompette harmonique“)
überführen
 
Überlänge
eine Pfeife, die aus optischen Gründen deutlich länger gebaut worden ist, als sie für die Tonerzeugung sein dürfte. Dieses wird aber durch einen Einschnitt auf der Rückseite des Pfeifenkörpers ausgeglichen.
unharmonischer Teilton
 
Unitlade
siehe Kastenlade
Unitsystem
siehe Multiplexsystem
Universalorgel
Versuch Ende des 20. Jahrhunderts Orgeln für Orgelmusik aller Epochen zu bauen
Unsymmetrische Register
Dieses sind spezielle geteilte Register, die in der einen Hälfte eine andere Fußtonzahl aufweisen als in der anderen.
Unterlabium
unterer Teil des Labiums, unter dem Aufschnitt
Untergehäuse
Gehäuseteil der Orgel, in der Bälge, Trakturen usw. untergebracht sind

V

variable Mensur
Ein Orgelregister, dessen Mensur über den Tonumfang nicht konstant bleibt
Ventilkammer
 
Ventilkasten
oder Windkasten. Im Inneren befinden sich die Ventile.
Ventilkoppel
 
Verdeckungseffekt
 
Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands
Verklingungseffekt
 
Verlaufsmensur
 
Versager
Orgelpfeife, die aufgrund eines Fehlers (z.B. in der Traktur) nicht erklingt, vgl. Heuler
verschmelzendes Register
Register, dessen Klang sich mit anderen Registern gut mischt, das daher nicht aus dem Gesamtklang hervorsticht; vgl. zeichnendes Register
Verschmelzungsfähigkeit
Eigenschaft einer Orgelpfeife, sich mit anderen Pfeifen oder Registern im Klang zu vermischen; wichtiges Kriterium der romantischen Intonation
VOD
siehe Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands
VOD/BDO-Norm 2000
Eine Normung von Spieltischen der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD) und des Bundes Deutscher Orgelbaumeister (BDO).
volles Werk
das Spiel mit allen Registern eines Werkes (Plenum (Musik))
Vorabzug
Möglichkeit, die Pfeifenreihe einer gemischten Stimme separat zu spielen
Vorintonation
eine grobe Intonation in der Orgelbauwerkstatt
Vorläuferton
Teil der Pfeifenansprache
Vorratsbalg
siehe Magazinbalg
Vorsatzleiste
Holzleiste unter dem Manual, in der häufig Kombinations- und Setzerknöpfe eingelassen sind
Vorschlag
bei hölzernen Labialpfeifen (entspricht dem Unterlabium einer Metallpfeife)
Vorventil
Ventil bei Schleifladenorgeln, das auf einem großen Tonventil sitzt. Durch diese Einrichtung sinkt die Stärke des Druckpunktes erheblich.
vox principalis
tiefste Stimme eines Blockwerkes

W

Walze
siehe Registerschweller
Warmklinger
 
Wassersäule
Der Winddruck einer Orgel wird in „Millimeter Wassersäule“ angegeben.
Wasserorgel
Wechselschleife
Bauform der Registerschleife bei einer Zwillingslade, die das Registrieren einer Pfeifenreihe auf zwei Manualen ermöglicht
Weitchor
Gesamtheit aller Register mit weiter Mensur (Flöten)
Weitenmensur
Bezeichnung des Verhältnisses zwischen Pfeifenlänge und Durchmesser
Wellatur
besteht aus dem Wellenbrett oder einem Wellenrahmen, der die Wellen mit Wellenärmchen und Wellenhaltern hält, siehe Traktur
Wellen
drehbar gelagerte, horizontal ausgerichtete Stäbe auf dem Wellenbrett, die die Zugbewegung der Abstrakten einer mechanischen Traktur seitwärts auffächern. Diese Auffächerung ist erforderlich, da die Ventile einer Windlade einen größeren Abstand haben als die Tasten eines Manuals. Teil der Wellatur, siehe Traktur
Wellenbrett
Teil der Wellatur, siehe Traktur
Werk
Werkprinzip
Eine spezielle Anordnung der einzelnen Teilwerke, etwa bei norddeutschen Barockorgeln
Werktrenner
Wenn von einer Klaviatur aus mehrere Werke angespielt werden, kann hierdurch eines davon abgetrennt werden.
Widderkoppeln
Bauform bei der Schiebekoppel; Die mechanische Kopplung von Tasten des anderen Manuals erfolgt mittels eines besonders geformten Holzteils.
Wind
bezeichnet die Druckluft, mit der die Pfeifen zum Klingen gebracht werden.
Windabschwächung
durch diese kann man vor allem tiefe Register auch noch leiser machen
Windanzeiger
Zeigt den Füllstand des Magazinbalgs an.
Winddrossel
stufenlose Drosseleinrichtung für die Darstellung avantgardistischer Orgelwerke
Winddrosselklappe
Sperrt die Zufuhr von Wind, etwa vom Gebläse, wenn der Magazinbalg gefüllt ist.
Winddruck
Druck des Orgelwindes, gemessen im mm Wassersäule
Windgeschwindigkeit
hängt vom Windverbrauch ab
Windkammerspund
verschließt die Windkammer mit den darin befindlichen Spielventilen, kann zu Wartungszwecken geöffnet werden. Siehe Windlade.
Windkoppel
Ausführung einer Koppel nicht innerhalb der Traktur, sondern durch gesonderte Ventile in der Windlade.
Windlade
Kernstück der Orgel; Verbindung zwischen Spieltisch und Orgelpfeife
Windmensur
Weitenauslegung der Bohrungen in der Lade
windstößig
Bezeichnung für einen instabilen Winddruck; dieser Effekt tritt vor allem bei unterdimensionierten Balganlagen im Tuttispiel auf
Windwaage
Vorrichtung zum Messen des Winddruckes
Windwerk
bei modernen Orgeln vereinfachend „Gebläse“ genannt, ist zuständig ist für die gleichmäßige Erzeugung von Druckluft, welche im Orgelbau als Wind bezeichnet wird
Wippenbalken
Bauteil auf dem die Koppelwippen der Wippenkoppel aufliegen
Wippenkoppel
heute übliche Bauart von mechanischen Manual- und Pedalkoppeln
Wippfedertremulant
Tremulant, der aus einem kleinen Balg und einem aufliegenden Ventil besteht. Am Ventil befindet sich zudem ein Gewicht, das an einer Metallfeder schwingend befestigt ist.
wohltemperiert
alle Stimmungssysteme die es ermöglichen ohne Wolfsquinte in allen 12 Tonarten zu spielen, bei denen aber jede Tonart einen eigenen Charakter behält.
Wolfsquinte
auch Orgelwolf bezeichnet eine sehr stark „verstimmte“ Quinte, wie sie in verschiedenen historischen Stimmungen auftritt.

Z

Zacharias-Zungenpfeife
von Dipl.-Ing. Ernst Zacharias (* 1924) in Trossingen in den 1980er-Jahren erfundene Pfeifenart, siehe gewendete Durchschlagzunge
zeichnendes Register
ein Register, dessen Klang sich klar von anderen Registern abhebt und das daher als charakteristische Stimme oder sogar als Solostimme verwendbar ist; vgl. verschmelzendes Register
Zentralspieltisch
Spieltisch, von dem alle Orgeln eines Konzertraumes oder einer Kirche gespielt werden können. Meistens mit elektrischer Traktur.
ziehen
ein Register einschalten, vgl. abstoßen
Zimbelstern
(auch Cymbelstern): ein mechanisches Spielwerk, das aus einem oder mehreren im Prospekt befindlichen Sternen mit (nicht sichtbaren) kleinen Glöckchen besteht. Diese werden bei Drehung des Sternes angeschlagen. Klangliche Unterschiede bestehen in dem verwendeten Metall, wobei gegossene Glöckchen den aus Blech gefertigten vorzuziehen sind.
Zink
Ersatz für teures Orgelmetall.
Zinn
Bestandteil des Orgelmetalls zum Bau von Orgelpfeifen, auch werden Pfeifen der Optik wegen aus reinem Zinn hergestellt.
Zinnpest
(auch Gusspest) eine allotrope Umwandlung von Zinn, die Zinnpfeifen zerstört
Zungenabsteller
Schaltet alle Zungenregister vorübergehend ab, so dass diese aber auch schnell wieder hinzugeschaltet werden können.
Zungenmensur
Maße der Länge, Breite und Stärke der Zunge
Zungenpfeife
siehe Lingualpfeife
Zungenstimme
ein Register aus Lingualpfeifen
Zustrompneumatik
Im Gegensatz zur Abstrompneumatik ist in den Kondukten kein Arbeitsdruck vorhanden. Dieser wird erst beim Druck der Taste erzeugt, so dass sich das Tonventil öffnen kann.
zweiarmige Taste
diese ist, im Gegensatz zur einarmigen Taste, nicht am Ende, sondern in der Mitte an einem Waagbalken gelagert und hat daher einen sog. Tastenschwanz
Zwillingslade
Eine Windlade für zwei Manuale, die Kanzellen sind immer abwechselnd angebracht, so dass ein Register entweder auf dem ersten oder zweiten Manual gespielt werden kann. Siehe Wechselschleife

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Quellen