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Insel und Niederreifenberg: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
{{Begriffsklärungshinweis}}
| Ortsteil =
[[Datei:Iceland satellite.jpg|miniatur|[[Island]], die größte [[Vulkaninsel]] und der nördlichste [[Inselstaat]] der Erde]]
| Gemeindeart =
[[Datei:Helgoland Vogelperspektive sx.jpg|mini|Helgoland]]
| Gemeindename = Schmitten (Hochtaunus)
| Alternativanzeige-Gemeindename = Schmitten
| Ortswappen = Niederreifenberg Wappen.png
| Ortswappen-Beschreibung=
| Breitengrad = 50/14/38/N
| Längengrad = 8/25/35/E
| Bundesland = Hessen
| Höhe = 534 <!-- Geodatenzentrum -->
| Höhe-Bezug = DE-NHN
| Höhe-von = 498
| Höhe-bis = 879
| Fläche = 4.15
| Fläche-Quelle = <ref name="DF" />
| Einwohner = 1354
| Einwohner-Stand-Datum = 2014-00-00
| Einwohner-Quelle = <ref name="DF">[http://www.schmitten.de/hauptmenue/schmitten/ortsteile/ Gemeinde Schmitten: Ortsteile], abgerufen im Juli 2016.</ref>
| Eingemeindungsdatum = 1971-12-31
| Eingemeindet-nach = [[Reifenberg (Taunus)|Reifenberg]]
| Postleitzahl1 = 61389
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 06082
| Vorwahl2 =
| Lagekarte =
| Lagekarte-Beschreibung =
}}
'''Niederreifenberg''' ist ein Ortsteil der Gemeinde [[Schmitten (Hochtaunus)|Schmitten]] im [[Hochtaunuskreis]] in [[Hessen]].


== Geografische Lage ==
Eine '''Insel''' ist eine in einem [[Meer]] oder [[Binnengewässer]] liegende, auch bei [[Hochwasser]] über den [[Wasserspiegel]] hinausragende [[Landfläche|Landmasse]], die vollständig von [[Wasser]] umgeben, jedoch kein [[Kontinent]] ist.
[[Datei:Niederreifenberg-taunus001.jpg|miniatur|Niederreifenberg]]
Zur Gemarkung von Niederreifenberg gehört der höchste Berg im Taunus, der Große Feldberg. Die Ortslage liegt ca. 350 Meter nördlich unterhalb des Gipfels auf 545 Metern und damit unterhalb des Nachbarortsteils Oberreifenberg.


Der Ort Niederreifenberg liegt im [[Weil (Fluss)|Weiltal]] unterhalb des [[Weilsberg]]es und des Hühnerberges. Durch den Ort führt die Landesstraße L3025, die vom [[Rotes Kreuz (Taunus)|Roten Kreuz]] nach Schmitten führt. Oberhalb des Ortes befinden sich die „[[Reifenberger Wiesen]]“, ein [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]], bestehend aus im Taunus selten gewordenen [[Magerwiese]]n. Ohne menschliche Eingriffe würden sich im Taunus [[Buche]]nwälder entwickeln. Die Reifenberger Wiesen verdanken ihre Existenz den mittelalterlichen Bewohnern, die den Wald rodeten und die Flächen als „Huteweiden“ also als Weideflächen auf denen das Vieh unter Aufsicht von Hirten weidete, nutzten. Da diese Wiesen aufgrund der Höhenlage und Bodenqualität nicht sehr ergiebig waren, ist die landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr rentabel. Zur Erhaltung dieses&nbsp;– heute als Naturschutzgebiet geschützten&nbsp;– Lebensraumes ist ein regelmäßiges Mähen notwendig, um die [[Verbuschung]] zu vermeiden.
Mehrere Inseln in räumlicher Nähe können eine [[Inselgruppe]] bilden. Zusammen mit den dazwischen liegenden Gewässern werden sie auch als [[Archipel]] bezeichnet. Von den 193 von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] anerkannten [[Souveränität|souveränen Staaten]] der Welt sind 47, also etwa ein Viertel, [[Inselstaat]]en.


== Geschichte ==
== Definition und Abgrenzungsfragen ==
[[Datei:Niederreifenberg Gedenkstein 1000 Jahresfeier.JPG|mini|Gedenkstein 1000-Jahre-Feier]]
[[Datei:Ball's Pyramid2.jpg|miniatur|[[Ball’s Pyramid]]]]
(Nieder)reifenberg wurde im Jahr 950 erstmals urkundlich erwähnt. 1950 wurde durch Bürgermeister Magnus Buch neben dem Kriegerdenkmal ein Gedenkstein zum 1000-jährigen Jubiläum eingeweiht. Der Ort gehörte im Mittelalter zum Herrschaftsbereich der [[Hattstein (Adelsgeschlecht)|Hattsteiner]] und später derer von [[Reifenberg (Adelsgeschlecht)|Reifenberg]]. Mit dem Aussterben dieses Adelsgeschlechtes fiel das [[Amt Reifenberg]] 1686 an die Grafen [[Waldbott von Bassenheim]]. Der [[Reichsdeputationshauptschluss]] 1803 regelte einen erneuten Besitzwechsel. Nun gehörte das Amt Reifenberg zu [[Nassau-Usingen]] bzw. ab 1806 zum [[Herzogtum Nassau]]. Das Amt Reifenberg wurde 1810 aufgelöst und Niederreifenberg wurde dem [[Amt Usingen]] zugeordnet. Nach der Annexion durch Preußen wurde Niederreifenberg 1868 Teil des neuen [[Landkreis Usingen|Landkreises Usingen]].


Das weitaus überwiegend katholische Niederreifenberg war im [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] und der [[Provinz Hessen-Nassau]] eine [[Parteihochburg|Hochburg]] des [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrums]]. Als 1887 im hiesigen [[Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 1]] mit [[Carl Wolf (Politiker)|Carl Wolf]] erstmals ein Zentrumsabgeordneter in den Reichstag gewählt wurde, erhielt Wolf in Niederreifenberg 47 Stimmen (die [[Deutsche Fortschrittspartei|DFP]] 32 die SPD 14 und die [[Nationalliberale Partei|NLP]] 4). Noch deutlicher wurde das Ergebnis in der Stichwahl, als Wolf 83 und sein Gegenkandidat von der SPD 17 Stimmen erhielt.<ref>Thomas Klein: ''Die Hessen als Reichstagswähler.'' Erster Band: ''Provinz Hessen-Nassau und Waldseck-Pyrmont 1867–1933.'' 1989, ISBN 3-7708-0924-6, Seite 545.</ref>
=== Inselgröße und Bewohnbarkeit ===
Die tatsächlichen Ausmaße einer vollständig umspülten Landmasse sind für die Definition der Insel unerheblich. Selbst kleine Felsgebilde, etwa die [[Schäre]]n vor den skandinavischen Ostseeküsten oder [[Holm (Insel)|Holme]] im Nordatlantik, gelten zumeist als Insel. Auch kleinste [[Motu (Insel)|Motus]] von [[Atoll]]en südlicher Ozeane sind demnach Inseln.


Auch in der [[Weimarer Republik]] blieb das Zentrum weitaus stärkste Kraft. Auch waren die Gewinne der [[NSDAP]] am Ende von Weimar hier wesentlich geringer als im Reich insgesamt.
Der veraltete Begriff „[[Eiland]]“ bezeichnet überwiegend eine kleine Insel und ist nicht abhängig von einer bestimmten Inselform.
{| class="wikitable sortable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Wahl!! [[DNVP]] !! [[Deutsche Volkspartei|DVP]] !! Zentrum !! [[Deutsche Demokratische Partei|DDP]] !! [[SPD Hessen|SPD]] !! [[USPD]] !! [[KPD]] !! NSDAP !! Sonst
|-
|[[Reichstagswahl 1919|1919]] || {{0}}|| {{0}}||260|| {{0}}||138|| {{0}}|| {{0}}|| {{0}}|| {{0}}
|-
|1920|| {{0}}||4||279|| {{0}}||49||80|| {{0}}|| {{0}}|| {{0}}
|-
|1924 (1)||5||7||397||9||19||4||31||{{0}}||1
|-
|1924 (2)||5||13||295||13||33||4||30||2||{{0}}
|-
|1928||7||5||244||3||76||3||1||{{0}}||34
|-
|1930||10||3||302||13||44||1||21||54||18
|-
|1932 (1)||4||4||284||2||86||{{0}}||29||99||5
|-
|1932 (2)||8||{{0}}||241||2||53||{{0}}||16||118||3
|-
|1933||13||2||258||1||45||{{0}}||6||162||{{0}}
|}<ref>Thomas Klein: ''Die Hessen als Reichstagswähler.'' Zweiter Band, zweiter Teilband: ''Provinz Hessen-Nassau und Waldseck-Pyrmont 1867–1933.'' 1995, ISBN 3-7708-1006-6, Seiten 1486–1508, 1856–1864.</ref>


Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] blieb Niederreifenberg als Teil des "Brückenkopfes Mainz" französisch besetzt und Teil des [[Kreis Königstein|Kreises Königstein]]. Niederreifenberg kehrte auch im Rahmen der Neuordnung der Kreise im Rhein-Main-Gebiet ab 1. Oktober 1928 nicht in den Kreis Usingen zurück, sondern wurde Teil des [[Main-Taunus-Kreis]]es. Niederreifenberg war mit Ausnahme der Zeit von 1939 bis 1945 bis zur [[Gebietsreform in Hessen]] eigenständig. Vom 31. Dezember 1971 bis zum 1. August 1972 ergab sich für kurze Zeit die Besonderheit, dass sich die Gemeinden Niederreifenberg und [[Oberreifenberg]] freiwillig zur Gemeinde [[Reifenberg (Taunus)|Reifenberg]] zusammengeschlossen hatten, um dem Zusammenschluss mit Schmitten zuvorzukommen.<ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=370}}</ref> Die Gemeinde Reifenberg bestand aber nur wenige Monate. Am 1.&nbsp;August 1972 verlor sie ihre Eigenständigkeit und Niederreifenberg ist seither [[Ortsteil]] der Gemeinde Schmitten.<ref>Karl-Heinz Gerstemeier: ''Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation.'' Bernecker, Melsungen 1977, S. 272.</ref>
Ob eine Landmasse von Menschen bewohnt wird, früher bewohnt war oder heute zumindest bewohnbar wäre, ist für die Einstufung einer Landmasse als Insel ebenfalls nicht von Bedeutung (siehe [[Unbewohnte Insel]]).


== Politik ==
=== Abgrenzung zur Halbinsel ===
; Wappen
[[Datei:Peninsula croatia.jpg|miniatur|Halbinsel in Kroatien]]
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung = Wappen von Niederreifenberg
|Blasonierung = In Silber zwei schwarze, schräg gelegte, sechsendige Hirschstangen zwischen drei roten Schrägbalken.
|Zusatz = Das Wappen wurde am 30. Dezember 1953 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.
|Quelle = {{Literatur |Autor=Der Hessische Minister des Innern |Titel=Genehmigung zur Führung eines Wappens an die Gemeinde Klein-Welzheim im Landkreis Offenbach, Regierungsbezirk Darmstadt |Sammelwerk=Staats-Anzeiger für das Land Hessen |Nummer=4/1954 |Datum=1953-12-30 |Seiten=45 f. |Online=[http://starweb.hessen.de/cache/STANZ/1954/00004.pdf#page=5 Scan] |Format=PDF }}
}}


== Infrastruktur ==
Künstliche Bauwerke (Kanäle, Brücken, Fahrdämme), die eine Insel von einer Landmasse trennen oder sie damit verbinden, sind unbeachtlich.
=== Grundschule ===
Ist eine Landmasse nur an drei Seiten von Wasser umschlossen oder besteht eine natürliche, nicht ständig überflutete Verbindung zu einer größeren Landmasse, spricht man von einer [[Halbinsel]]. Eine [[Landzunge]] stellt eine besondere Form der Halbinsel dar, da ihre Verbindung zum Festland nicht schmaler als ihre größte Breite ist.
{{Hauptartikel|Grundschule Reifenberg}}
Nachdem das alte Schulhaus in der Hauptstraße von 1840 zu klein geworden war, wurde im Jahr 1912 vom Architekten Karl Schweighöfer aus Usingen eine neue Schule<ref>Vgl. ''Bernhard Kärtner:'' Die Alte Schule von Niederreifenberg, 2012 [http://www.philipp-ludwigs-erben.de/files/Die-Alte-Schule.pdf Online-Vorabfassung] (PDF; 5,6&nbsp;MB); ''Wolfgang Breese:'' 25 Jahre Großgemeinde Schmitten. Chronik 1972–1997, hrsg. vom Gemeindevorstand Schmitten in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Hochtaunus e. V., Schmitten 1997.</ref> (die heutige Alte Schule) in der Brunhildestraße errichtet. Einzelne Räume der Alten Schule wurden ab 1924 zeitweise auch als Rathaus genutzt. 1973 wurde die Grundschule Niederreifenberg mit der in Oberreifenberg organisatorisch zur Grundschule Reifenberg zusammengefasst. Unterrichtet wurde jedoch weiter an den beiden bisherigen Standorten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Alte Schule um weitere Bauten rund um den Schulhof ergänzt: 1950 entstand ein Bau für Toiletten, die Feuerwehr und einen Versammlungssaal für das Bürgermeisteramt; 1964 wurde durch die Einführung des 9. Schuljahres in Pavillon mit zwei Unterrichtsräumen ergänzt. Die Alte Schule, die Gedanken der [[Heimatschutzbewegung]] aufnahm, steht unter [[Denkmalschutz]].


1998 wurde durch den Hochtaunuskreis als Schulträger mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Schmitten am oberen Ortsrand die neue Grundschule Reifenberg gebaut. Die Fläche neben der Sportanlage und dem Dorfgemeinschaftshaus war vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als Müllkippe des Ortes genutzt worden. Während des Baus stellte sich heraus, dass das Erdreich kontaminiert war und aufwendig entsorgt werden musste. In der Grundschule Reifenberg werden sowohl die Kinder aus Ober- wie aus Niederreifenberg unterrichtet. Die Alte Schule wurde seit 1998 als Haus der Vereine genutzt und steht gegenwärtig zum Verkauf.
=== Abgrenzung zum Atoll ===
[[Datei:Wake Island.png|miniatur|Das [[Wake]]-Atoll im Nordpazifik]]


=== Sport ===
Ein [[Atoll]] ist keine Insel im engeren Sinn, sondern ein aus kleinen Sand- oder Koralleninseln ([[Motu (Insel)|Motu]]) bestehender [[Archipel]], der eine [[Lagune]] umschließt. Eine seltene Ausnahme sind die [[Gehobenes Atoll|Gehobenen Atolle]], bei denen die Motu durch tektonische Prozesse angehoben wurden und deren zentrale Lagune danach verlandet und oft mit Vegetation bedeckt ist. Weitere Sonderfälle sind Atolle, die nur eine einzige Insel aufweisen, z.&nbsp;B. [[Ceva-i-Ra]], einige der [[Rowley Shoals]] oder die [[Indispensable Reefs]], sowie solche, die einen geschlossenen Landring um die Zentrallagune gebildet haben, z.&nbsp;B. [[Kokosinseln|North Keeling]].
==== Wintersport ====
1957 wurde mit Unterstützung von am [[Sandplacken]] stationierten Einheiten der [[US Army|US-Armee]] eine [[Skisprungschanze]] errichtet.
{{Hauptartikel|Weilsberg#Ehemalige Skisprungschanze|titel1=„Ehemalige Skisprungschanze“ im Artikel Weilsberg}}


=== Abgrenzung zu sonstigen Gebilden ===
==== Halle und Sportanlage ====
1968 wurde durch die Gemeinde eine Sporthalle gebaut, die auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde. Diese Halle wurde ebenfalls als Schulturnhalle verwendet. Die Halle verfügte über einen großen Saal, einige Versammlungsräume und eine Küche zur Bewirtschaftung. Die Kosten des Baus betrugen etwa eine halbe Million [[Deutsche Mark|DM]].<ref>''Von Ort zu Ort.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 15. Juli 1968, S. 21.</ref> An die Halle angebaut befindet sich das [[Feuerwehrhaus]] der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen]] Feuerwehr Niederreifenberg. Die daneben liegende gemeindeeigene Sportanlage "An der Weilquelle" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch amerikanische Besatzungstruppen errichtet. Mit schwerem Gerät wurde die ehemalige Müllkippe planiert und so eine ebene Fläche für die Sportfelder geschaffen.
[[Datei:Kinselluganer.jpg|miniatur|Künstliche „schwimmende Insel“ mit technischen Einrichtungen]]
[[Datei:Krausaue.JPG|miniatur|Die Krausaue ist eine Untiefe im Rhein mit felsigem Untergrund, der stellenweise über den Wasserspiegel ragt (keine Inseln)]]


Im Frühjahr 2010 wurde die bisherige Halle abgerissen und der Hochtaunuskreis baute für 6 Millionen Euro eine moderne 2-Felder-Halle als Sporthalle der Vereine und der Schule an gleicher Stelle.
* Natürliche, nicht dauerhaft mit dem Gewässergrund verbundene Gebilde, z.B.: [[Eisberg]]e, [[Eisscholle]]n und sogenannte „[[Schwimmende Insel]]n“, werden nicht als Inseln betrachtet, selbst wenn ein solches Objekt für längere Zeit dem Untergrund fest aufsitzt (siehe [[Pobeda (Eisberg)]]).
* Obwohl dauerhaft mit dem Untergrund verbunden, ist eine [[Eiskuppel]] ebenfalls keine Insel. Bisweilen ist der Unterschied zu einer eisbedeckten „richtigen“ Insel nur mit [[Echolot]]messungen festzustellen.
* Von offenem Wasser umgebene [[Schilfrohr|Schilfbestände]], z.&nbsp;B. die „Schoppen“ des [[Neusiedler See]]s, sind ebenfalls keine Inseln.
* Von Menschen bewirkte Sandaufschüttungen im Meer oder in einem Binnengewässer können [[künstliche Insel]]n bilden.
* [[Bauwerk]]e in einem Gewässer, wie [[Bohrplattform]]en, [[Leuchtturm|Leuchttürme]], [[Windkraftanlage]]n, [[Pfahlbauten]] und vergleichbare, fest mit dem Untergrund verbundene Objekte, sind hingegen keine Inseln, da es an dem Definitionsmerkmal [[Landfläche|Landmasse]] mangelt.
* [[Findling]]e und andere große [[Stein]]e, die zwar vollständig vom Wasser umgeben, jedoch aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte nicht fest mit dem Untergrund verbunden sind, werden ebenfalls nicht als Inseln betrachtet, beispielsweise der [[Schwanenstein]], [[Buskam]] oder der [[Georgenstein (Isar)|Georgenstein]].
* [[Schotterbank|Schotterbänke]] sind keine Inseln, auch wenn sie landläufig oft als „Kiesinseln“ bezeichnet werden.<ref>[http://formulare.landkreis-muenchen.de/cdm/cfs/eject/gen?MANDANTID=1&FORMID=2759 Verordnung des Landratsamtes München zur Regelung des Betretens auf den Kiesinseln in der Isar zwischen Fluss-km 164,6 und Fluss-km 162,5 im Landschaftsschutzgebiet Isartal]</ref>
* Gleiches gilt für felsige [[Untiefe]]n, die zeitweise über den Wasserspiegel ragen, wie z.B. die Krausaue im [[Oberrhein]].
* Eine Sonderform bilden die [[Gezeiteninsel]]n, die je nach [[Tide]]nstand als Insel oder als Erhebung betrachtet werden. Damit vergleichbar sind [[Sandbank|Sandbänke]], die als [[Hochsand]] durchaus ständig oder zeitweise als Insel gelten.


2011 bis 2013 wurde die Sportanlage komplett saniert. Es entstand ein neuer Kabinentrakt, eine neue Tartanlaufbahn, eine neue Weitsprunggrube und einer der modernsten Kunstrasenplätze Hessens. Ein Großteil der Kosten für die Sanierung wurde durch die Fünf heimischen Vereine JFC Eintracht Feldberg, FC Reifenberg, SG Oberreifenberg, TSG Niederreifenberg und den Förderverein der Grundschule Niederreifenberg getragen. Der Zuschuss der Gemeinde Schmitten in Höhe von 150.000 € war vor den [[Kommunalwahlen in Hessen 2011]] ein Politikum: Bürgermeister Kinkel legte Einspruch gegen den entsprechenden Beschluss der Gemeindevertretung ein, konnte den Bau aber nicht verhindern. Zusammen mit der neuen modernen Sporthalle spricht man mittlerweile zu Recht vom Sportzentrum Reifenberg.
== Inseltypen ==
Man unterscheidet hinsichtlich der Lage zwei Insel-Typen:


<gallery>
* Ozeanische Inseln, die meist entweder als Bestandteil [[Mittelozeanischer Rücken]] oder als das Ergebnis von [[Hotspot (Geologie)|Hotspot]]-Vulkanismus abseits der Kontinente aus dem offenen Ozean aufragen, daher meist [[Vulkaninsel]]n oder [[Atoll]]e (Korallenriff-Inseln mit vulkanischem Sockel)
Datei:Halle Niederreifenberg 3.JPG|Alte Halle Niederreifenberg
* Kontinentale Inseln, die auf dem [[Schelf]] ruhen bzw. sich in einem Schelfmeer in relativer Nähe zu einer großen kontinentalen Landmasse befinden.
Datei:Halle Niederreifenberg 2.JPG|Alte Halle, Seitenansicht
Datei:Halle Niederreifenberg 4.JPG|Eingangsbereich alte Halle Niederreifenberg
Datei:Niederreifenberg, neue Hochtaunushalle.JPG|Neu gebaute Hochtaunushalle
Datei:Kunstrasenplatz_Niederreifenberg.JPG|Der neue Kunstrasenplatz
</gallery>


==== Motorsport ====
Eine weitere Unterscheidung richtet sich nach dem Typ des Gewässers, in dem die Insel liegt:
In der Region des Großen Feldbergs wurde im [[Hochtaunus]] zwischen 1920 und 1954 auf verschiedenen Kursen das [[Feldbergrennen]], ein [[Automobilsport|Automobil]]- und [[Motorradsport|Motorradrennen]], ausgetragen. Es führte unter anderem durch Oberreifenberg und über den Gebirgspass [[Pässe im Taunus#Sandplacken|Sandplacken]].


=== Kirche ===
* Meeresinseln: alle Inseln, die von Meeresregionen umgeben sind, unabhängig davon, ob es sich um ein Flachmeer (Schelfmeer) oder den tiefen, offenen Ozean handelt. Beispiele: [[Helgoland]], [[Madeira]], [[Zypern]], [[Hawaii (Insel)|Hawaii]], [[Kuba]], [[Hainan]] usw.<!-- Hinweis: Das hier zuvor parallel eingesetzte "Hochseeinsel" wurde hier schon mal als eigener Artikel nach umfangreicher Diskussion gelöscht. Abermalige Verwendung des Terminus daher nicht ratsam. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/21._Februar_2009#Hochseeinsel_.28gel.C3.B6scht.29 -->
{{Hauptartikel|St. Johannes der Täufer (Niederreifenberg)}}
* [[Binneninsel]]n
Im Jahr 1898 wurde die alte katholische Taufkirche<ref>Vgl. [http://www.kath-usingerland.de/index.php?id=1330 Internetchronik] der Katholischen Kirchengemeinde Usingen/Niederreifenberg; Béatrice Träger: ''Geschichte und Geschichten aus der Großgemeinde Schmitten im Taunus.'' hrsg. von der Gemeinde Schmitten/Aktion Schmitten e. V., Handel Handwerk und Gewerbe, Usingen 1998.</ref> errichtet und 1906 bereits erweitert. Das unter Denkmalschutz stehende [[Neoromanik|neoromanische]] Gebäude aus Taunusschiefer wurde 1980 [[Profanierung|profaniert]] und wird heute als Wohngebäude genutzt. Da der Dachreiter aus statischen Gründen nicht geeignet war, ein schweres Glockenwerk zu tragen, wurde 1925 etwa 120 Meter entfernt ein Glockenturm auf dem Johanisstein errichtet. Die Glocke wurde elektrisch von der Kirche aus ausgelöst.<ref>Heimatkalender für den Main-Taunus-Kreis 1953, Seite 26.</ref> Auch nach dem Kirchenneubau ist der Glockenturm immer noch in Benutzung.
** [[Flussinsel]]n, wie z. B. die [[Ilha do Bananal]] ([[Rio Araguaia]]) oder [[Harriersand]] (Weser)
** [[Binnenseeinsel|Seeinseln]], wie z. B. [[Mainau]] (Bodensee)
** zum Meer hin gelegene Mündungsinseln wie z. B. [[Marajó]] (Amazonas)


Die katholische Kirchengemeinde errichtet stattdessen 1980 die neue Kirche, die [[Johannes der Täufer|Johannes dem Täufer]] geweiht wurde. Das moderne achteckige Gebäude wird ergänzt um Pfarrhaus und Kindergarten im gleichen Komplex.
== Inselflora und -fauna ==
Viele Inseln haben ihre eigenständige Fauna und Flora hervorgebracht, die sich in der Zusammensetzung mehr oder weniger ausgeprägt von benachbarten Inseln oder dem Kontinent unterscheidet. Dabei ist im Detail zwischen Kontinentalinseln und ozeanischen Inseln zu differenzieren. Während Kontinentalinseln durch [[Plattentektonik|plattentektonische]] oder [[Eustasie|eustatische]] Vorgänge von einem Kontinent isoliert wurden, sind ozeanische Inseln direkt innerhalb eines Ozeanbeckens, in der Regel durch Vulkanismus, entstanden und waren niemals mit einem Kontinent verbunden.


In Niederreifenberg wohnen etwa 1350 Einwohner.
Die Tier- und Pflanzenwelt des einstigen [[Superkontinent]]es [[Pangäa]] ist zu einem gewissen Grade noch heute in der einen oder anderen Flora und -fauna kontinentaler Inseln repräsentiert, doch sind in den Jahrmillionen der Abspaltung völlig neue Tier- und Pflanzengemeinschaften mit einer generell hohen Anzahl von [[Endemit]]en entstanden. Die Tierwelt von Neuseeland zum Beispiel ist einzigartig: 85 Prozent der (nicht vom Menschen eingeführten) Tiere findet man nur hier und nirgendwo sonst auf der Welt.<ref name="Fischer">Steven Roger Fischer: ''Islands – From Atlantis to Zanzibar''. Reaktion Books, London 2012, ISBN 978-1-78023-032-0</ref>{{Rp|42}} Obwohl Neuseeland relativ nahe am australischen Kontinent liegt, hat sich die Lebewelt der Inselgruppe seit der Trennung in der [[Kreide (Geologie)|Kreidezeit]] völlig anders entwickelt.


<gallery>
Je kleiner, jünger und isolierter eine ozeanische Insel ist, desto artenärmer ist in der Regel die Flora und Fauna. Sehr deutlich ist das bei den pazifischen Inseln zu beobachten. Die Pflanzen im Südpazifik sind [[Australasien|australasischen]] Ursprungs und breiteten sich von West nach Ost aus. Das führte dazu, dass die [[Biodiversität]] der Inseln nach Osten abnimmt. So weist Tahiti eine weit höhere Anzahl von Arten auf als die weiter östlich liegenden [[Pitcairninseln]] und die Osterinsel.
Datei:Niederreifenberg Alte Kirche.JPG|Alte Kirche (1898, erweitert 1906)
Datei:2014-05-04 15.34.09 neu.jpg|St. Johannes (1980), Außenbau
Datei:2014-05-04 15.46.49 neu.jpg|St. Johannes (1980), Detail des Außenbaus
Datei:2014-05-04 15.44.08 neu.jpg|St. Johannes (1980), Aufgang zum Kirchenraum
Datei:2014-05-04 15.43.08 neu.jpg|St. Johannes (1980), Kirchenraum
Datei:2014-05-04 15.36.10 neu.jpg|Kindergarten (Grundstein 1967) bei St. Johannes
</gallery>


=== Verkehrsanbindung ===
Tierarten auf Inseln sind oft deutlich kleiner oder größer als ihre nächsten Verwandten auf den Kontinenten. [[Inselverzwergung]] ist möglicherweise eine Anpassung an dauerhafte Nahrungsknappheit durch Übervölkerung in einer räumlich beschränkten Umwelt.<ref>J. Bristol Foster: ''The Evolution of Mammals on Islands''. In: ''Nature.'' Bd.&nbsp;202, 1964, S.&nbsp;234–235</ref> So sind beispielsweise auf der zu [[Russland]] gehörenden, kahlen [[Wrangelinsel]] im Arktischen Ozean Reste eines zwergwüchsigen [[Wollhaarmammut]]s gefunden worden, das ausgewachsen nur ca. 1,8&nbsp;m groß war (Mammuts des sibirischen Festlandes erreichten eine Größe von 3,0 bis 3,5&nbsp;m).<ref>Adrian Lister, Paul Bahn: ''Mammuts – Die Riesen der Eiszeit''. Thorbecke, Sigmaringen 1997, ISBN 3-7995-9050-1, S. 34–35</ref>
Die Buslinie hat in Niederreifenberg drei Haltestellen.
Weiterhin fährt ein Shuttlebus am Wochenenden und Feiertagen insgesamt 14 Parkplätze um den Feldberg an.<ref>[https://taunus.info/service-und-infos/broschueren/shuttle-bus-grosser-feldberg/17/ taunus.info] abgerufen am 1. Mai 2017</ref>


== Sehenswürdigkeiten ==
[[Inselgigantismus]] ist im Wesentlichen die Folge des Fehlens von [[Nahrungskonkurrent]]en und [[Fressfeind]]en bei üppigem Nahrungsangebot, sodass die Individuen einer Art ungestört von Generation zu Generation immer größer werden können. Die Insel Neuseeland beherbergte einst, bis zu ihrer Ausrottung durch die [[Māori]], die [[Moa]], die größten Laufvögel der Erde, die über 3&nbsp;m groß werden konnten. Weitere Beispiele für Inselgigantismus sind der [[Komodowaran]], ein [[Schuppenkriechtiere|Schuppenkriechtier]] mit mehr als 2&nbsp;m Länge, das auf den [[Kleine Sundainseln|Kleinen Sundainseln]] lebt und die Riesenschildkröten auf den [[Seychellen]] und den [[Galapagosinseln]].
Für die unter [[Denkmalschutz]] stehenden Gebäude siehe die [[Liste der Kulturdenkmäler in Schmitten (Hochtaunus)#Niederreifenberg|Liste der Kulturdenkmäler in Niederreifenberg]].


=== Großer Feldberg ===
Werden Vögel, die normalerweise keine langen Strecken fliegen, auf relativ entlegene Inseln ohne Nahrungskonkurrenten und Fressfeinde verschlagen, verlieren sie oft binnen weniger Generationen ihre Flugfähigkeit. Ein prominentes Beispiel für flugunfähige Vögel auf Inseln ist der [[Dodo]], der bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts auf [[Mauritius]] lebte. Ausgewachsene Individuen des Dodo wogen über 20 Kilogramm. Eingeschleppte Ratten, verwilderte Haustiere und die intensive Jagd auf die „plumpen“ Vögel führten schließlich zum Aussterben der Art. Weitere Beispiele sind die [[Kiwis]] auf Neuseeland und der [[Stummelkormoran]] auf Galapagos. Aber Inseln, vor allem die weniger entlegenen, sind auch generell wichtige Rückzugsgebiete für viele Vogelarten. Um ungestört ihrem Brutgeschäft nachgehen zu können, legen die ausdauernderen Flieger unter ihnen Tausende von Kilometern zurück.
Der [[Großer Feldberg|Große Feldberg]] als höchster Berg des Taunus lockt jedes Jahr hunderttausende Besucher vor allem aus dem Rhein-Main-Gebiet an. In Oberreifenberg findet man Lifte zum Ski- und Rodelvergnügen. Hauptattraktion ist die Natur des Taunus und viele Kilometer gepflegter Wanderwege.


=== Limes ===
Auf abgelegenen Inseln findet man häufig eine unberührte Natur. In der [[Arktis]] und im Pazifik gibt es heute noch unbewohnte Inseln abseits aller Verkehrswege, die nur ein- oder zweimal im Jahrzehnt von Menschen betreten werden. Andererseits hat sich der Mensch von einst besiedelten Inseln wieder zurückgezogen und sie zu [[Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Naturschutzgebieten]] erklärt.
Der [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Limes]] als alte Grenze des römischen Reiches verläuft oberhalb von Niederreifenberg über den Taunuskamm. Auf dem Gebiet von Niederreifenberg liegt das [[Römische Militärlager|Römerkastell]] [[Limeskastell Kleiner Feldberg|Kleiner Feldberg]]. Die erhaltenen Grundmauern geben einen Einblick in die römische Geschichte.

== Die Insel als Siedlungsraum ==
Bereits sehr früh in der Geschichte der Menschheit wurden Inseln besiedelt, wahrscheinlich zunächst nur von einigen Pionieren. Eine Gruppe von 25 Personen dürfte – aus biologischer, sozialer und psychologischer Sicht – das Minimum sein, um eine Insel dauerhaft zu besiedeln.<ref name="Fischer" />{{Rp|78}} Nach aktuellem Stand der Forschung ist wahrscheinlich Kreta die früheste dauerhaft bewohnte Insel. Im Frühsommer 2009 fanden US-amerikanische Archäologen an den westlichen Hängen der [[Palmenstrand von Preveli|Preveli-Schlucht]] Steinwerkzeuge, vermutlich von [[Neandertaler]]n, die mehr als 130.000 Jahre (möglicherweise sogar bis zu 700.000 Jahre) zurückreichen.<ref>John Noble Wilford: On Crete, New Evidence of Very Ancient Mariners. [[The New York Times]] vom 15. Februar 2010 [http://www.nytimes.com/2010/02/16/science/16archeo.html?_r=0]</ref> Im [[Archäologische Ausgrabungsstätten im Cagayan Valley|Cagayan Valley]] auf der Insel [[Luzon]] hat man menschliche Knochen und Werkzeuge ausgegraben, die 67.000 Jahre alt sind.<ref>Armand Salvador Mijares et al.: ''New evidence for a 67,000-year-old human presence at Callao Cave, Luzon, Philippines.'' In: ''Journal of Human Evolution.'' Volume 59 (1) vom Juli 2010, S. 123–132</ref>

Inseln boten eine gewisse Sicherheit vor Angriffen, das dürfte einer der Hauptgründe gewesen sein, auf Inseln zu siedeln. Ein Eroberungsfeldzug über das Meer gestaltet sich schwierig und risikoreich, man kann durchaus von einer „Festung Insel“ sprechen. Das musste 1588 auch [[Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]] von Spanien erfahren, als bei dem Versuch der [[Invasion (Militär)|Invasion]] Englands die gesamte [[Spanische Armada]] verloren ging.

Sicherheit verschafft Kontinuität in der Entwicklung einer Kultur und daher ist es nicht verwunderlich, dass einige Hochkulturen gerade auf Inseln entstehen konnten. [[Megalithische Tempel von Malta|Kultplätze auf der Insel Malta]] datieren aus dem [[Jungsteinzeit|Neolithikum]] und belegen eine gefestigte, hochstehende Kultur schon im 3. Jahrtausend v. Chr.

Einige Inseln beherbergten bedeutende Völker mit komplexen Hochkulturen. In erster Linie sind hier zu nennen: [[Kreta]], die [[Japan|japanischen Inseln]], die [[Britische Inseln|Britischen Inseln]], die [[Indonesien|indonesischen]] Inseln [[Java (Insel)|Java]] und [[Bali]], die Insel [[Sri Lanka]], aber auch einige der ozeanischen Inseln, zum Beispiel die [[Osterinsel]]. Das Entstehen einer Hochkultur scheint nicht abhängig zu sein von der Größe der Insel; so hat die winzige und ressourcenarme Osterinsel eine Kultur mit einer höchst anspruchsvollen Kunst und Architektur hervorgebracht, die Völker von [[Grönland]] und [[Neuguinea]] jedoch, der beiden größten Inseln der Erde, verharrten weitgehend auf der Stufe der [[Jäger und Sammler]].

Stets waren Inselvölker eng mit dem umgebenden Meer verbunden. Das führte dazu, dass auf einigen Inseln reiche und mächtige, Handel treibende Seefahrernationen entstanden, zum Beispiel die [[Minoische Kultur]] auf Kreta oder der über die Inseln der [[Lagune von Venedig|Lagune]] verteilte Stadtstaat [[Venedig]]. Im [[Pazifik]] gab es ein über Jahrhunderte bestehendes Handelsnetz, das über Distanzen von mehreren Tausend Kilometern funktionierte und zahlreiche polynesische Inseln umfasste, von [[Hawaii]] bis zu den [[Austral-Inseln]], von [[Neuseeland]] bis zu den [[Marquesas]].<ref>Marshall I. Weisler: ''Long-distance interaction in prehistoric Polynesia: three case studies.'' University of California, Berkeley 1993 (PhD thesis)</ref>

Heute zählen Inseln zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Erde, auf ihnen befinden sich einige der größten Städte: Die [[Liste der größten Metropolregionen der Welt|Metropolregionen]] um [[Tokio]] auf der Insel [[Honshū]] und [[Jakarta]] auf Java sind die größten der Erde. Die Ballungsräume um [[New York City]] und [[Mexiko-Stadt]], die ebenfalls zu den größten weltweit zählen, entstanden auf kleineren Inseln.

== Kulturraum Insel ==
Inseln haben von je her Künstler inspiriert und waren oft Gegenstand bedeutender Werke aller Kunstrichtungen, zum Beispiel in der Literatur ''[[Die Schatzinsel]]'' von [[Robert Louis Stevenson]], im Theater [[Shakespeare]]s ''[[Der Sturm (Shakespeare)|Der Sturm]]'', in der Bildenden Kunst die Gemälde von [[Paul Gauguin]] mit Motiven aus [[Tahiti]] oder ''[[Die Toteninsel]]'' von [[Arnold Böcklin]], in der Musik der [[Chanson]] ''La Cathédrale'' von [[Jacques Brel]], der sich dazu von der Silhouette der Insel [[Ua Pou]] anregen ließ, und im Film die zahlreichen, vorwiegend in der Südsee spielenden, wie der Stummfilm ''[[Tabu (1931)|Tabu]]'' von [[Friedrich Wilhelm Murnau]], 1931 auf [[Bora Bora]] gedreht, oder ''[[Cast Away – Verschollen]]'' von [[Robert Zemeckis]] mit [[Tom Hanks]] in der Hauptrolle.

Aber auch die Inselvölker haben vielfältige und anspruchsvolle, eigenständige künstlerische Ausdrucksformen gefunden: die [[Moai]] und die [[Holzschnitzkunst der Osterinsel]], das [[Kabuki]]-Theater in Japan, die [[isländische Literatur]], der [[Hula (Tanz)|Hula-Tanz]] von [[Hawaii]], die [[Scrimshaw]]s der Walfänger von [[Nantucket]] oder die kunstvollen Buchillustrationen aus der Zeit der [[Irische Hochkönige|irischen Hochkönige]], zum Beispiel das „[[Book of Kells]]“. Wahrscheinlich sind viele Kunstwerke im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen, sei es, dass es flüchtige, aus nicht beständigen Materialien bestehende Werke waren oder dass keine Aufzeichnungen vorliegen (viele der Inselvölker kannten keine Schrift). Musik und Tanz der [[Kariben|Insel-Kariben]] zum Beispiel sind völlig verschwunden, denn die spanischen Eroberer machten sich nicht die Mühe, sie aufzuzeichnen. Doch obwohl die Kunst der Ureinwohner nicht überliefert ist, haben die [[Antillen]] aus der Verschmelzung europäischer, afrikanischer und amerikanischer Elemente neue künstlerische Ausdrucksformen gefunden. Ein Beispiel dafür ist der von der Insel [[Jamaika]] stammende [[Reggae]] des 20. Jahrhunderts. Von den anspruchsvollen [[Tätowierung|Tätowier-Mustern]] der [[Marquesas]] wissen wir nur durch die Forschungen des Arztes und Ethnologen [[Karl von den Steinen]], der den [[Archipel]] zu Beginn des 20. Jahrhunderts besuchte, als die Missionare die Ausübung der Tätowierkunst bereits unterdrückt hatten. Die heutigen Tätowierer der Marquesas müssen für ihre Motive auf von den Steinens Bücher zurückgreifen.<ref>Karl von den Steinen: ''Die Marquesaner und ihre Kunst – Studien über die Entwicklung primitiver Südseeornamentik nach eigenen Reiseergebnissen und dem Material der Museen.'' 3 Bände, Reimer, Berlin 1925–1928</ref>

Auf Inseln erhielten Forscher wesentliche Anregungen für bahnbrechende Theorien, die unser heutiges Weltbild prägen. Bei seinem Besuch auf den [[Galapagosinseln]] entwickelte [[Charles Darwin]] seine [[Evolution]]stheorie und auf dem [[Malaiischer Archipel|Malaiischen Archipel]] erarbeitete [[Alfred Russel Wallace]] die Grundlagen für seine Theorie der [[Wallace-Linie]], der biogeographischen Grenze zwischen asiatischer und australischer Fauna.

== Inseln in der Mythologie ==
[[Datei:Arnold Boecklin - Island of the Dead, Third Version.JPG|miniatur|Arnold Böcklin: ''Die Toteninsel'', 1883]]
Inseln wurden in den Erzählungen der Völker oft als hinter dem Horizont liegende, unerreichbare [[Garten Eden|Gärten Eden]] oder verloren gegangene [[Paradies]]e geschildert. Beispiele dafür sind das mythische [[Avalon (Mythologie)|Avalon]] aus den [[Artus]]-Legenden oder die Insel Kythera, die sagenhafte Liebesinsel der [[Aphrodite]], die ausführlich in der [[Hypnerotomachia Poliphili]] beschrieben wird. Der Glaube an die mythischen Inseln war so gefestigt, dass einige davon sogar in frühen Kartenwerken verzeichnet waren, zum Beispiel die [[Sankt-Brendan-Inseln]], die Insel [[Antilia]] im [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]] oder das Inselreich [[Atlantis]].

Der Mythos vom „Inselparadies“ hielt bis in die Neuzeit an und wurde von den Entdeckungsreisen des 18. und 19. Jahrhunderts noch gefördert. [[Louis Antoine de Bougainville]]s romantisierender Reisebericht „Voyage autour du monde“ von 1771 sowie [[Georg Forster]]s 1777 erschienene Reisebeschreibung „A Voyage Round The World“ über die Pazifikreise [[James Cook]]s, schienen [[Jean-Jacques Rousseau]]s Menschenbild vom „[[Edler Wilder|Edlen Wilden]]“ zu bestätigen, den die Europäer auf den Inseln der [[Südsee]] gefunden zu haben glaubten. „Ein Arkadien, dessen Könige wir sein werden“, schrieb der Botaniker [[Joseph Banks]], der James Cook auf seiner ersten Reise und Weltumsegelung (1768–1771) begleitete, über die Insel Tahiti.

Die Sehnsucht nach dem Inselparadies ist heute noch ungebrochen, wie populäre Fernsehserien beweisen, zum Beispiel in [[Fantasy Island]] und [[Robinsonade]]n wie [[Gilligan’s Island]].

Inseln galten aber auch als Heimstätte grässlicher Ungeheuer. Im [[Labyrinth]] auf Kreta hauste angeblich der [[Minotaurus]], ein Mischwesen aus Mensch und Stier. Der französische Forscher und Schriftsteller [[André Thevet]] berichtet über die im äußersten Norden des Atlantiks, noch nördlich von [[Neufundland]] gelegene „Insel der Dämonen“, auf denen der [[Vogel Greif]] und weitere Bestien und böse Geister ihr Unwesen treiben sollten.<ref>Donald S. Johnson: ''Fata Morgana der Meere – Die verschwundenen Inseln des Atlantiks''. Diana Verlag, München-Zürich 1999, ISBN 3-8284-5019-9, S. 85–86</ref>

Der Glaube an geheimnisvolle, gefährliche und bedrohliche Inseln reicht bis in die Neuzeit. Die [[Flannan Isles]], eine Gruppe von acht unbewohnten, kleinen Inseln im Nordwesten Schottlands, galten unter den einheimischen Fischern schon immer als verwunschene Orte des Bösen. Man scheute sich, sie zu betreten, und wenn es unvermeidlich war, vollführte man Beschwichtigungsriten und legte Opfergeschenke an den Strand. Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf der Hauptinsel Eilean Mòr ein Leuchtturm gebaut. Eine ständige Besatzung von drei Männern sollte das Signallicht warten und in Betrieb halten. Als das Versorgungsschiff ''Hesperus'' am 26. Dezember 1900 die Insel erreichte, war kein Lebenszeichen von den drei Leuchtturmwärtern zu entdecken. Sie waren verschwunden, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Der geheimnisvolle Vorfall beschäftigt Mystiker bis zum heutigen Tage. Als Erklärung müssen sowohl paranormale Ereignisse als auch die Entführung durch Außerirdische herhalten.<ref>Internetseite des [[Northern Lighthouse Board]] in Edinburgh [http://www.nlb.org.uk/historical/flannans.htm]</ref><ref name=" Fischer " />{{Rp|259}}

Auch im zeitgenössischen Kulturschaffen werden Inseln mitunter mit Monstern und Ungeheuern assoziiert. Beispiele dafür sind Filme wie [[Godzilla (1998)|Godzilla]], [[Jurassic Park]] oder die zahlreichen [[King Kong|King-Kong-Verfilmungen]].

== Größte, höchste und bevölkerungsreichste Inseln der Erde ==
Nachstehend die 10 [[Liste der größten Inseln der Erde|größten Inseln der Erde]], die alle in Meeren liegen:
{| class="wikitable"
|- align="left" bgcolor="#eeeeff"
! || Insel || Lage || Fläche in km²
|-
| 1. || [[Grönland]]
| [[Atlantischer Ozean|Nordatlantik]]
| align="right" | 2.175.597
|-
| 2. || [[Neuguinea]]
| [[Pazifischer Ozean|Südwestpazifik]]
| align="right" | 786.000
|-
| 3. || [[Borneo]] || [[Pazifischer Ozean|Westpazifik]]
| align="right" | 743.122
|-
| 4. || [[Madagaskar]] || [[Indischer Ozean]]
| align="right" | 587.042
|-
| 5. || [[Baffininsel]]
| [[Atlantischer Ozean|Nordatlantik]]
| align="right" | 507.451
|-
| 6. || [[Sumatra]]
| [[Indischer Ozean]]
| align="right" | 473.605
|-
| 7. || [[Honshū]]
| [[Pazifischer Ozean]]
| align="right" | 230.316
|-
| 8. || [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]]
| [[Atlantischer Ozean|Nordatlantik]]
| align="right" | 229.883
|-
| 9. || [[Victoria-Insel]] || [[Arktischer Ozean]]
| align="right" | 217.291
|-
| 10. || [[Ellesmere-Insel]] || [[Arktischer Ozean]]
| align="right" | 196.236
|}


=== Weilquelle ===
Die größte in einem Binnensee liegende Insel ist [[Manitoulin]], in [[Ontario]], [[Kanada]]. Die 2.766 km² große Insel liegt im [[Huronsee]], einem der [[Große Seen|Großen Seen]] Nordamerikas, durchwegs [[Süßwasser]]seen. Manitoulin weist seinerseits zahlreiche Seen auf, in denen wiederum mehrere Inseln liegen.<ref>http://www.geographixx.de/kmz/insel.asp?id=2 Kanada: Manitoulin, Christian Renner, 2006–2012, abgerufen 20. Februar 2016</ref>
[[Datei:Weilquelle.jpg|miniatur|hochkant|Weilquelle]]
[[Datei:Weilquelle 1963.JPG|miniatur|Weilquelle 1963]]
Wenige hundert Meter neben dem Römerkastell liegt die Quelle des Bächleins Weil. Geschmückt mit indianisch anmutenden Holzschnitzereien nimmt der Lauf der Weil hier seinen Beginn. Die Quelle wurde in neuerer Zeit erstmals 1911 durch den [[Taunusklub]] gefasst. Die Fassung wurde 1963 erneuert. Der Gedenkstein, der an diese Fassungen erinnert, befindet sich heute im [[Hessenpark]].


=== Wanderwege ===
Die höchste Insel der Erde ist [[Neuguinea]] in Indonesien mit ihrer Erhebung [[Carstensz-Pyramide|Puncak Jaya]] ({{Höhe|4884}}). Zu weiteren hohen Inseln siehe [[Liste der höchsten Inseln der Erde]].
Rund um den [[Großer Feldberg|Großen Feldberg]] sowie den [[Weilsberg]] verlaufen eine Vielzahl von Wanderwegen. Vielfach reisen Naturfreunde mit dem Auto über den Taunuspass ''Rotes Kreuz'', die auf Niederreifenberger Gebiet liegenden Verbindung zwischen [[Königstein im Taunus|Königstein]] und dem Weiltal, an.


== Vereine ==
Die bevölkerungsreichste Insel der Erde ist [[Java (Insel)|Java]] in Indonesien mit rund 133 Millionen Einwohnern. Zu weiteren bevölkerungsreichen Inseln siehe [[Liste der bevölkerungsreichsten Inseln der Erde]].
Im Ort bestehen eine Reihe von Vereinen, die im Vereinsring Reifenberg (Vereinsring für Ober- und Niederreifenberg) zusammengeschlossen sind. Eine Auswahl dieser Vereine:


* FC 1953 Reifenberg (Fußballverein)
== Siehe auch ==
* JFC Eintracht Feldberg (Jugendfußballverein)
* [[Inselkette]], [[Inselbogen]]
* [[Hauptinsel]], [[Nebeninsel]]
* [[Taunusklub]] Niederreifenberg
* Turn- und Sportgemeinde Niederreifenberg (Sportverein)
* [[Doppelinsel]]
* [[Sozialverband VdK Deutschland|VdK]] Niederreifenberg
* [[Hallig]], [[Cay]]
* Taunus-Haie Schmitten (Tauchclub)
* [[Düneninsel]], [[Inselkern]]
* [[Kaupe]]
* [[Sporaden]]
* [[Phantominsel]]
* [[Liste europäischer Inseln nach Fläche]]


== Personen ==
{{Portal|Inseln}}
=== Ehrenbürger (der selbstständigen Gemeinde Niederreifenberg) ===
* [[Joseph Wagenbach]], Landtagsabgeordneter (1950)


== Literatur ==
== Literatur ==
* [http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/17120/ Gottlieb Schnapper-Arndt: Fünf Dorfgemeinden auf dem Hohen Taunus: eine socialstatistische Untersuchung über Kleinbauernthum, Hausindustrie und Volksleben, Leipzig 1883] PDF-Datei 38 MB
* Henry William Menard: ''Inseln: Geologie und Geschichte von Land im Meer''. Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1987, ISBN 978-3-922508-85-4.
* Mittlere Höhe von Niederreifenberg: ''TK Kompass – Östlicher Taunus 840 – 1:50.000''
* Paul Rainbird: ''The archaeology of islands.'' Cambridge Univ. Press, New York 2007, ISBN 978-0-521-85374-3
* Brooks, Lillie: ''Islands of the World: Names of Over 5,000 Islands and Island Groups''. Bakersfield? 1960.
* Anthony Julian Huxley: ''Standard Encyclopedia of the World’s Oceans and Islands''. Putnam Pub Group, 1962.
* Rosemary Gillespie und David A. Clague (Hrsg.): ''Encyclopedia of Islands''. University of California Press 2009, ISBN 0-520-25649-2 ([http://books.google.de/books?id=g9ZogGs_fz8C in Google Books])
* [http://www.pnas.org/content/early/2013/08/28/1306309110.full.pdf Patrick Weigelt, Walter Jetz und Holger Kreft: ''Bioclimatic and physical characterization of the world's islands.''] (PDF; 1,2&nbsp;MB), 2013
* Jon Richards: ''Islands around the world''. New York 2009, ISBN 978-1-4358-2872-8 ([http://books.google.de/books?id=fJBZ2amiBz4C in Google Books])


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Commonscat|Niederreifenberg|3=S}}
{{Commons|Island|Inseln}}
* [http://www.schmitten.de/hauptmenue/schmitten/geschichte/reifenberg/ Der Ort im Internetauftritt der Gemeinde Schmitten]
{{Wiktionary|Insel}}
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=434009050|titel=Niederreifenberg, Hochtaunuskreis| datum=2014-03-28}}
{{Wikiquote|Insel}}
* {{HessBib PPN|116325798}}
* [http://www.zeno.org/Brockhaus-1837/A/Insel?hl=insel Eintrag „Insel“ im Brockhaus von 1837]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references responsive />


{{Navigationsleiste Ortsteile von Schmitten}}
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[[Kategorie:Geographischer Begriff]]
[[Kategorie:Ort im Hochtaunuskreis]]
[[Kategorie:Insel| ]]
[[Kategorie:Schmitten (Hochtaunus)]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Hochtaunuskreis)]]

Version vom 18. Februar 2018, 19:54 Uhr

Niederreifenberg
Gemeinde Schmitten
Wappen von Niederreifenberg
Koordinaten: 50° 15′ N, 8° 26′ OKoordinaten: 50° 14′ 38″ N, 8° 25′ 35″ O
Höhe: 534 (498–879) m ü. NHN
Fläche: 4,15 km²[1]
Einwohner: 1354 (Format invalid)[1]
Bevölkerungsdichte: 326 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Reifenberg
Postleitzahl: 61389
Vorwahl: 06082

Niederreifenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Schmitten im Hochtaunuskreis in Hessen.

Geografische Lage

Niederreifenberg

Zur Gemarkung von Niederreifenberg gehört der höchste Berg im Taunus, der Große Feldberg. Die Ortslage liegt ca. 350 Meter nördlich unterhalb des Gipfels auf 545 Metern und damit unterhalb des Nachbarortsteils Oberreifenberg.

Der Ort Niederreifenberg liegt im Weiltal unterhalb des Weilsberges und des Hühnerberges. Durch den Ort führt die Landesstraße L3025, die vom Roten Kreuz nach Schmitten führt. Oberhalb des Ortes befinden sich die „Reifenberger Wiesen“, ein Naturschutzgebiet, bestehend aus im Taunus selten gewordenen Magerwiesen. Ohne menschliche Eingriffe würden sich im Taunus Buchenwälder entwickeln. Die Reifenberger Wiesen verdanken ihre Existenz den mittelalterlichen Bewohnern, die den Wald rodeten und die Flächen als „Huteweiden“ also als Weideflächen auf denen das Vieh unter Aufsicht von Hirten weidete, nutzten. Da diese Wiesen aufgrund der Höhenlage und Bodenqualität nicht sehr ergiebig waren, ist die landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr rentabel. Zur Erhaltung dieses – heute als Naturschutzgebiet geschützten – Lebensraumes ist ein regelmäßiges Mähen notwendig, um die Verbuschung zu vermeiden.

Geschichte

Gedenkstein 1000-Jahre-Feier

(Nieder)reifenberg wurde im Jahr 950 erstmals urkundlich erwähnt. 1950 wurde durch Bürgermeister Magnus Buch neben dem Kriegerdenkmal ein Gedenkstein zum 1000-jährigen Jubiläum eingeweiht. Der Ort gehörte im Mittelalter zum Herrschaftsbereich der Hattsteiner und später derer von Reifenberg. Mit dem Aussterben dieses Adelsgeschlechtes fiel das Amt Reifenberg 1686 an die Grafen Waldbott von Bassenheim. Der Reichsdeputationshauptschluss 1803 regelte einen erneuten Besitzwechsel. Nun gehörte das Amt Reifenberg zu Nassau-Usingen bzw. ab 1806 zum Herzogtum Nassau. Das Amt Reifenberg wurde 1810 aufgelöst und Niederreifenberg wurde dem Amt Usingen zugeordnet. Nach der Annexion durch Preußen wurde Niederreifenberg 1868 Teil des neuen Landkreises Usingen.

Das weitaus überwiegend katholische Niederreifenberg war im Deutschen Kaiserreich und der Provinz Hessen-Nassau eine Hochburg des Zentrums. Als 1887 im hiesigen Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 1 mit Carl Wolf erstmals ein Zentrumsabgeordneter in den Reichstag gewählt wurde, erhielt Wolf in Niederreifenberg 47 Stimmen (die DFP 32 die SPD 14 und die NLP 4). Noch deutlicher wurde das Ergebnis in der Stichwahl, als Wolf 83 und sein Gegenkandidat von der SPD 17 Stimmen erhielt.[2]

Auch in der Weimarer Republik blieb das Zentrum weitaus stärkste Kraft. Auch waren die Gewinne der NSDAP am Ende von Weimar hier wesentlich geringer als im Reich insgesamt.

Wahl DNVP DVP Zentrum DDP SPD USPD KPD NSDAP Sonst
1919 0 0 260 0 138 0 0 0 0
1920 0 4 279 0 49 80 0 0 0
1924 (1) 5 7 397 9 19 4 31 0 1
1924 (2) 5 13 295 13 33 4 30 2 0
1928 7 5 244 3 76 3 1 0 34
1930 10 3 302 13 44 1 21 54 18
1932 (1) 4 4 284 2 86 0 29 99 5
1932 (2) 8 0 241 2 53 0 16 118 3
1933 13 2 258 1 45 0 6 162 0

[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg blieb Niederreifenberg als Teil des "Brückenkopfes Mainz" französisch besetzt und Teil des Kreises Königstein. Niederreifenberg kehrte auch im Rahmen der Neuordnung der Kreise im Rhein-Main-Gebiet ab 1. Oktober 1928 nicht in den Kreis Usingen zurück, sondern wurde Teil des Main-Taunus-Kreises. Niederreifenberg war mit Ausnahme der Zeit von 1939 bis 1945 bis zur Gebietsreform in Hessen eigenständig. Vom 31. Dezember 1971 bis zum 1. August 1972 ergab sich für kurze Zeit die Besonderheit, dass sich die Gemeinden Niederreifenberg und Oberreifenberg freiwillig zur Gemeinde Reifenberg zusammengeschlossen hatten, um dem Zusammenschluss mit Schmitten zuvorzukommen.[4] Die Gemeinde Reifenberg bestand aber nur wenige Monate. Am 1. August 1972 verlor sie ihre Eigenständigkeit und Niederreifenberg ist seither Ortsteil der Gemeinde Schmitten.[5]

Politik

Wappen
Wappen von Niederreifenberg
Wappen von Niederreifenberg
Blasonierung: „In Silber zwei schwarze, schräg gelegte, sechsendige Hirschstangen zwischen drei roten Schrägbalken.“[6]

Das Wappen wurde am 30. Dezember 1953 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Infrastruktur

Grundschule

Nachdem das alte Schulhaus in der Hauptstraße von 1840 zu klein geworden war, wurde im Jahr 1912 vom Architekten Karl Schweighöfer aus Usingen eine neue Schule[7] (die heutige Alte Schule) in der Brunhildestraße errichtet. Einzelne Räume der Alten Schule wurden ab 1924 zeitweise auch als Rathaus genutzt. 1973 wurde die Grundschule Niederreifenberg mit der in Oberreifenberg organisatorisch zur Grundschule Reifenberg zusammengefasst. Unterrichtet wurde jedoch weiter an den beiden bisherigen Standorten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Alte Schule um weitere Bauten rund um den Schulhof ergänzt: 1950 entstand ein Bau für Toiletten, die Feuerwehr und einen Versammlungssaal für das Bürgermeisteramt; 1964 wurde durch die Einführung des 9. Schuljahres in Pavillon mit zwei Unterrichtsräumen ergänzt. Die Alte Schule, die Gedanken der Heimatschutzbewegung aufnahm, steht unter Denkmalschutz.

1998 wurde durch den Hochtaunuskreis als Schulträger mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Schmitten am oberen Ortsrand die neue Grundschule Reifenberg gebaut. Die Fläche neben der Sportanlage und dem Dorfgemeinschaftshaus war vor dem Zweiten Weltkrieg als Müllkippe des Ortes genutzt worden. Während des Baus stellte sich heraus, dass das Erdreich kontaminiert war und aufwendig entsorgt werden musste. In der Grundschule Reifenberg werden sowohl die Kinder aus Ober- wie aus Niederreifenberg unterrichtet. Die Alte Schule wurde seit 1998 als Haus der Vereine genutzt und steht gegenwärtig zum Verkauf.

Sport

Wintersport

1957 wurde mit Unterstützung von am Sandplacken stationierten Einheiten der US-Armee eine Skisprungschanze errichtet.

Halle und Sportanlage

1968 wurde durch die Gemeinde eine Sporthalle gebaut, die auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde. Diese Halle wurde ebenfalls als Schulturnhalle verwendet. Die Halle verfügte über einen großen Saal, einige Versammlungsräume und eine Küche zur Bewirtschaftung. Die Kosten des Baus betrugen etwa eine halbe Million DM.[8] An die Halle angebaut befindet sich das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Niederreifenberg. Die daneben liegende gemeindeeigene Sportanlage "An der Weilquelle" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch amerikanische Besatzungstruppen errichtet. Mit schwerem Gerät wurde die ehemalige Müllkippe planiert und so eine ebene Fläche für die Sportfelder geschaffen.

Im Frühjahr 2010 wurde die bisherige Halle abgerissen und der Hochtaunuskreis baute für 6 Millionen Euro eine moderne 2-Felder-Halle als Sporthalle der Vereine und der Schule an gleicher Stelle.

2011 bis 2013 wurde die Sportanlage komplett saniert. Es entstand ein neuer Kabinentrakt, eine neue Tartanlaufbahn, eine neue Weitsprunggrube und einer der modernsten Kunstrasenplätze Hessens. Ein Großteil der Kosten für die Sanierung wurde durch die Fünf heimischen Vereine JFC Eintracht Feldberg, FC Reifenberg, SG Oberreifenberg, TSG Niederreifenberg und den Förderverein der Grundschule Niederreifenberg getragen. Der Zuschuss der Gemeinde Schmitten in Höhe von 150.000 € war vor den Kommunalwahlen in Hessen 2011 ein Politikum: Bürgermeister Kinkel legte Einspruch gegen den entsprechenden Beschluss der Gemeindevertretung ein, konnte den Bau aber nicht verhindern. Zusammen mit der neuen modernen Sporthalle spricht man mittlerweile zu Recht vom Sportzentrum Reifenberg.

Motorsport

In der Region des Großen Feldbergs wurde im Hochtaunus zwischen 1920 und 1954 auf verschiedenen Kursen das Feldbergrennen, ein Automobil- und Motorradrennen, ausgetragen. Es führte unter anderem durch Oberreifenberg und über den Gebirgspass Sandplacken.

Kirche

Im Jahr 1898 wurde die alte katholische Taufkirche[9] errichtet und 1906 bereits erweitert. Das unter Denkmalschutz stehende neoromanische Gebäude aus Taunusschiefer wurde 1980 profaniert und wird heute als Wohngebäude genutzt. Da der Dachreiter aus statischen Gründen nicht geeignet war, ein schweres Glockenwerk zu tragen, wurde 1925 etwa 120 Meter entfernt ein Glockenturm auf dem Johanisstein errichtet. Die Glocke wurde elektrisch von der Kirche aus ausgelöst.[10] Auch nach dem Kirchenneubau ist der Glockenturm immer noch in Benutzung.

Die katholische Kirchengemeinde errichtet stattdessen 1980 die neue Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht wurde. Das moderne achteckige Gebäude wird ergänzt um Pfarrhaus und Kindergarten im gleichen Komplex.

In Niederreifenberg wohnen etwa 1350 Einwohner.

Verkehrsanbindung

Die Buslinie hat in Niederreifenberg drei Haltestellen. Weiterhin fährt ein Shuttlebus am Wochenenden und Feiertagen insgesamt 14 Parkplätze um den Feldberg an.[11]

Sehenswürdigkeiten

Für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Niederreifenberg.

Großer Feldberg

Der Große Feldberg als höchster Berg des Taunus lockt jedes Jahr hunderttausende Besucher vor allem aus dem Rhein-Main-Gebiet an. In Oberreifenberg findet man Lifte zum Ski- und Rodelvergnügen. Hauptattraktion ist die Natur des Taunus und viele Kilometer gepflegter Wanderwege.

Limes

Der Limes als alte Grenze des römischen Reiches verläuft oberhalb von Niederreifenberg über den Taunuskamm. Auf dem Gebiet von Niederreifenberg liegt das Römerkastell Kleiner Feldberg. Die erhaltenen Grundmauern geben einen Einblick in die römische Geschichte.

Weilquelle

Weilquelle
Weilquelle 1963

Wenige hundert Meter neben dem Römerkastell liegt die Quelle des Bächleins Weil. Geschmückt mit indianisch anmutenden Holzschnitzereien nimmt der Lauf der Weil hier seinen Beginn. Die Quelle wurde in neuerer Zeit erstmals 1911 durch den Taunusklub gefasst. Die Fassung wurde 1963 erneuert. Der Gedenkstein, der an diese Fassungen erinnert, befindet sich heute im Hessenpark.

Wanderwege

Rund um den Großen Feldberg sowie den Weilsberg verlaufen eine Vielzahl von Wanderwegen. Vielfach reisen Naturfreunde mit dem Auto über den Taunuspass Rotes Kreuz, die auf Niederreifenberger Gebiet liegenden Verbindung zwischen Königstein und dem Weiltal, an.

Vereine

Im Ort bestehen eine Reihe von Vereinen, die im Vereinsring Reifenberg (Vereinsring für Ober- und Niederreifenberg) zusammengeschlossen sind. Eine Auswahl dieser Vereine:

  • FC 1953 Reifenberg (Fußballverein)
  • JFC Eintracht Feldberg (Jugendfußballverein)
  • Taunusklub Niederreifenberg
  • Turn- und Sportgemeinde Niederreifenberg (Sportverein)
  • VdK Niederreifenberg
  • Taunus-Haie Schmitten (Tauchclub)

Personen

Ehrenbürger (der selbstständigen Gemeinde Niederreifenberg)

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Gemeinde Schmitten: Ortsteile, abgerufen im Juli 2016.
  2. Thomas Klein: Die Hessen als Reichstagswähler. Erster Band: Provinz Hessen-Nassau und Waldseck-Pyrmont 1867–1933. 1989, ISBN 3-7708-0924-6, Seite 545.
  3. Thomas Klein: Die Hessen als Reichstagswähler. Zweiter Band, zweiter Teilband: Provinz Hessen-Nassau und Waldseck-Pyrmont 1867–1933. 1995, ISBN 3-7708-1006-6, Seiten 1486–1508, 1856–1864.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 370 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Bernecker, Melsungen 1977, S. 272.
  6. Der Hessische Minister des Innern: Genehmigung zur Führung eines Wappens an die Gemeinde Klein-Welzheim im Landkreis Offenbach, Regierungsbezirk Darmstadt. In: Staats-Anzeiger für das Land Hessen. Nr. 4/1954, 30. Dezember 1953, S. 45 f. (Scan [PDF]).
  7. Vgl. Bernhard Kärtner: Die Alte Schule von Niederreifenberg, 2012 Online-Vorabfassung (PDF; 5,6 MB); Wolfgang Breese: 25 Jahre Großgemeinde Schmitten. Chronik 1972–1997, hrsg. vom Gemeindevorstand Schmitten in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Hochtaunus e. V., Schmitten 1997.
  8. Von Ort zu Ort. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. Juli 1968, S. 21.
  9. Vgl. Internetchronik der Katholischen Kirchengemeinde Usingen/Niederreifenberg; Béatrice Träger: Geschichte und Geschichten aus der Großgemeinde Schmitten im Taunus. hrsg. von der Gemeinde Schmitten/Aktion Schmitten e. V., Handel Handwerk und Gewerbe, Usingen 1998.
  10. Heimatkalender für den Main-Taunus-Kreis 1953, Seite 26.
  11. taunus.info abgerufen am 1. Mai 2017
  12.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!