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Benutzerin Diskussion:Ra'ike/Archiv15 und Alter Friedhof Bonn: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Alte Friedhof''' in [[Bonn]] wurde 1715 angelegt. Er war der erste [[Friedhof]] außerhalb der [[Bonner Stadtbefestigung]]. Heute befindet sich die Anlage im Zentrum der Stadt und ist von Verkehrsflächen, Wohn- und Geschäftshäusern umgeben. Der Friedhof ist ein Ort, in dem sich die Geschichte der Stadt seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts sowie [[Baustil]]e und [[Stilepoche]]n seit dem [[Barock]] widerspiegeln. Zahlreiche Prominentengräber sowie Grab- und Denkmäler bedeutender Künstler machen die Bonner Begräbnisstätte zu einem der berühmtesten Friedhöfe in Deutschland. Er wurde deshalb als besonders sehenswert in das [[Ensemble (Architektur)|Ensemble]] der [[Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas]] aufgenommen.
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[[Datei:AFKAPA.jpg|thumb|hochkant=1.5|Blick zwischen die Gräberreihen des Alten Friedhofs – im Hintergrund die [[Georgskapelle (Bonn)|Georgskapelle]]]]
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== Friedhöfe in der Antike und im Mittelalter ==
== Diverse 3D-Körper ==
[[Datei:AFWEG1.jpg|thumb|Weg auf dem Alten Friedhof in Bonn]]
Hallo. Bist du im Bereich Kristelle und deren Form regelmäßig aktiv? Ich wollte die Grafiken mal durchforsten. Dabei fallen mir gelegentlich Artikelmängel auf. So steht im Artikel [[Trapezoeder]] nichts konkretes darüber, dass dieser Körper nichts mit Trapezen im heutigen Sinn zu tun hat. Der Link bei der kurzen Anmerkung führt ins Leere. Siehe [[Diskussion:Trapezoeder]]. Wäre nett, wenn du dich darum kümmern könntest, ich kümmere mich um SVG-Grafiken. [[Benutzer:Antonsusi| '''Å'''ñŧóñŜûŝî]]&nbsp;[[Benutzer_Diskussion:Antonsusi|'''(Ð)''']] 11:47, 31. Dez. 2017 (CET)
P.S.: Im Mineralienatlas ist Trapezoeder eine Weiterleitung auf [[Ikositetraeder]] (mit "echten" Trapezen). Dort wird es auch als [[Deltoidalikositetraeder]] bezeichnet, mit den "Unterformen" [[Deltoidikositetraeder]] und [[Diakisdodekaeder]]. Was ist denn nun richtig? [[Benutzer:Antonsusi| '''Å'''ñŧóñŜûŝî]]&nbsp;[[Benutzer_Diskussion:Antonsusi|'''(Ð)''']] 11:54, 31. Dez. 2017 (CET)
:Hallo [[Benutzer:Antonsusi|Antonsusi]], ich fänd's schon toll, wenn sich jemand der teilweise gruseligen Grafiken zu diversen 3D-Körpern annehmen würde. In der entsprechenden [[Commons:Category:Natural forms of minerals|Commons-Category]] ist nämlich so einiges überarbeitungswürdig, schon allein um die ganzen png- und jpg-Dateien in saubere svg-Dateien umzuwandeln.
:Die zugehörigen Körperartikel zu überarbeiten, falls nötig, wäre allerdings eher was für einen Kristallographen. Das ist leider nicht ganz mein Metier. Immerhin gibt es aber im Artikel [[Kristallmorphologie#Kristallform|Kristallmorphologie]] zumindest eine tabellarische Übersicht der einzelnen Kristallformen und dem jeweils zugehörigen Kristallsystem. Magst Du dort anfangen, die ollen png-Dateien durch verbesserte svg-Dateien zu ersetzen? Ich werde versuchen, einen geeigneten Helfer (Kristallographen) zu finden.
:Übrigens ist mir grad noch aufgefallen, dass man Deinen [[:Datei:Skalenoeder.svg|Skalenoder]] vielleicht besser auf den präziseren Dateinamen [[:Datei:Ditrigonales Skalenoeder.svg]] (evtl. auch in englisch) verschieben sollte, um eine Eindeutigkeit in Bezug auf das tetragonale Skalenoeder herzustellen. Viele Grüße -- [[Benutzerin:Ra'ike|Ra'ike]] <small><sup>[[Benutzerin Diskussion:Ra'ike|Disk.]]</sup> <sub>[[WP:LKU|LKU]]</sub> <sup>[[P:MIN]]</sup></small> 17:04, 31. Dez. 2017 (CET)
::Ich schaue mal, was ich da machen kann. Den Dateinamen kann man ändern. [[Benutzer:Antonsusi| '''Å'''ñŧóñŜûŝî]]&nbsp;[[Benutzer_Diskussion:Antonsusi|'''(Ð)''']] 08:58, 1. Jan. 2018 (CET)


Im [[Geschichte der Stadt Bonn#Römisches Legionslager|Römischen Bonn]] hat es mehrere [[Gräberfeld]]er und eine ganze Reihe von Einzelgräbern gegeben, die über das gesamte heutige Stadtgebiet verteilt waren. Dabei lag keines dieser Gräber innerhalb des Legionslagers. Eines der Gräberfelder, das durch Funde belegt ist, befand sich im Umfeld des Platzes, auf dem heute das [[Bonner Münster]] steht. Ein sehr gut erhaltenes [[Grabmal]] aus römischer Zeit erinnert an den im Alter von 25 Jahren gestorbenen Legionär [[Quintus Petilius Secundus]]. Das beinahe 2000 Jahre alte Grabmal ist heute im Rheinischen Landesmuseum zu sehen.
{{info}} Weil ich das hier gerade sehe: Das Hochladen und Einbinden echter 3D-Objekte, die man also im Browser sich von allen Seiten ansehen kann, ist recht weit fortgeschritten. Details mit Beispiel unter [[Wikipedia:Projektneuheiten#Bald™]]. Könnte also durchaus spannend sein, neben den SVGs auch 3D-Objekte zu erstellen. Ich selber habe mich mit der Technik von 3D-Objekten allerdings noch nicht beschäftigt, kann daher leider nicht helfen, nur die Arbeit verteilen *duck und weg* — [[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|<sup>Disk.</sup>]] 10:05, 1. Jan. 2018 (CET)
:Hi [[Benutzer:Raymond|Raymond]], Danke für den Tipp. Echte 3D-Objekte zu haben, die man drehen kann, wäre in der Tat faszinierend, aber wenn Du schon diese Arbeit verteilen willst, sollten das besser die Spezis in der [[Wikipedia:Grafikwerkstatt|Grafikwerkstatt]] wissen ;-)) Viele Grüße und ein frohes Neues Jahr, auch an [[Benutzer:Antonsusi|Antonsusi]] natürlich :-) -- [[Benutzerin:Ra'ike|Ra'ike]] <small><sup>[[Benutzerin Diskussion:Ra'ike|Disk.]]</sup> <sub>[[WP:LKU|LKU]]</sub> <sup>[[P:MIN]]</sup></small> 18:27, 1. Jan. 2018 (CET)


Im [[mittelalter]]lichen Bonn lagen die Friedhöfe innerhalb der Stadtmauer, in unmittelbarer Nachbarschaft der Pfarrkirchen. In der Nähe des Münsters befand sich der kleine St.-Mertens-Kirchhof der später abgebrochenen Pfarrkirche St. Martin und auf dem heutigen Remigiusplatz war der größte mittelalterliche Kirchhof bei der damaligen St.-Remigius-Kirche.
== [[Portal:Minerale/Artikel der Woche]] ==


Nicht innerhalb der [[Stadtmauer]]n bestatteten die Mitglieder der kleinen Bonner jüdischen Gemeinde ihre Toten. Sie mussten bei Beerdigungen den Rhein überqueren, um ihre Toten auf dem [[Jüdischer_Friedhof_(Schwarzrheindorf)|jüdischen Friedhof]] in [[Schwarzrheindorf]] zu bestatten.
Wenn Du die Artikel des Monats auf wochenweisen Wechsel umstellst, musst Du die aber auch bis 52 auffüllen, sonst gibt es ab Mitte Mai gar keinen Artikel der Woche mehr. Viele Grüße --[[Benutzer:Orci|Orci]] [[Benutzer Diskussion:Orci|<small>Disk</small>]] 09:45, 2. Jan. 2018 (CET)
:Hallo [[Benutzer:Orci|Orci]], das wäre allerdings weniger schön, wenn ab Woche 21 keine Artikel mehr gezeigt würde. Ich hätte ehrlich gesagt erwartet, dass das switch-Modul einfach wieder bei 1 anfängt, wenn es mit der Liste durch ist :-(
::Die einzige Alternative wäre nur, die Liste in den restlichen Wochen zu wiederholen, weil es ja bisher leider nicht mehr ausgezeichnete Artikel im Mineralbereich gibt. Leider lässt auch der Zulauf in der KALP sehr zu wünschen übrig. An der geringen Beteiligung ist ja schon der [[Fluorapophyllit-(K)]] gescheitert :-( und dabei gibt es mit den Mineralen [[Botallackit]], [[Colemanit]], [[Eulytin]], [[Gartrellit]], [[Hauchecornit]], [[Herderit]] und [[Hydroxylherderit]], [[Hydroxyapophyllit-(K)]], [[Pyrostilpnit]], [[Pucherit]], [[Tsumcorit]] und [[Väyrynenit]] noch viele weitere, aussichtreiche Kandidaten, die zumindest aus meiner Sicht wenigstens den Status Lesenswert (wenn nicht sogar exzellent) erreichen müssten...
::Bis dahin werde ich aber wohl erstmal die Liste für den Wochenwechsel entsprechend der Alternative umbauen müssen. Gruß und Danke für den Hinweis -- [[Benutzerin:Ra'ike|Ra'ike]] <small><sup>[[Benutzerin Diskussion:Ra'ike|Disk.]]</sup> <sub>[[WP:LKU|LKU]]</sub> <sup>[[P:MIN]]</sup></small> 17:12, 2. Jan. 2018 (CET)


== Anfänge des Alten Friedhofs ==
== WAM Address Collection - 1st reminder ==
[[Datei:Alter Friedhof frueh.jpg|thumb|Ältester Teil des Friedhofs – Planausschnitt von 1819]]
[[Datei:AFPLAN.jpg|thumb|Aktueller Lageplan des Alten Friedhofs]]
Es war [[Kurfürst]] [[Joseph Clemens von Bayern|Joseph Clemens]], der zu Beginn des Jahres 1715 den „neuen Friedhof“ anlegen ließ und ihn selbst weihte. Der längst überbelegte Kirchhof neben St. Remigius sollte entlastet werden; außerdem diente er als Ersatz für die Notfriedhöfe, die während der [[Epidemie]]n des 17. Jahrhunderts im innerstädtischen Bereich bestanden, und für einen Begräbnisplatz für Soldaten auf einer [[Bastion]] vor dem Sterntor. Dieser Begräbnisplatz ist der unmittelbare Vorläufer des Alten Friedhofes, aber nicht mit ihm identisch. Den Grund und Boden des erstmals außerhalb der Stadtmauer gelegenen neuen Friedhofs hatte Joseph Clemens angekauft. Er bestimmte ihn zum Begräbnis ''„vor gemeine Einwöhner, paßanten und Soldaten“'', während die Honoratioren ihre Erbbegräbnisse erst einmal weiter bei St. Remigius hatten.


Der „neue Friedhof“ umfasste nur den äußersten Zipfel der heutigen Anlage, ein kleines Dreieck, dessen Spitze von der Bornheimer und der Straße „Am Alten Friedhof“ gebildet wurde. Zunächst war er nicht einmal umfriedet, so dass die Anlieger seine Grenze nicht respektierten: Joseph Clemens musste dem Hohen Weltlichen Gericht in Bonn befehlen, die Grundbesitzverhältnisse zu klären und den Friedhof absteinen zu lassen.
Hi there. This is a reminder to fill the address collection. Sorry for the inconvenience if you did submit the form before. If you still wish to receive the postcard from Wikipedia Asian Month, please submit your postal mailing address via '''[https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSdvj_9tlmfum9MkRx3ty1sJPZGXHBtTghJXXXiOVs-O_oaUbw/viewform this Google form]'''. This form is only accessed by WAM international team. All personal data will be destroyed immediately after postcards are sent. If you have problems in accessing the google form, you can use [[:m:Special:EmailUser/Saileshpat|Email This User]] to send your address to my Email.


Der Nachfolger von Joseph Clemens, Kurfürst [[Clemens August I. von Bayern|Clemens August]], verfügte am 29. März 1725 noch einmal ausdrücklich, ''„daß hinführo alle verstorbenen Soldaten, arme Leuth, Fremde, Auswendige, und diejenige Burger oder Einwöhner hiesiger unserer Residentz, deren Kinder und Domestiquen, welche keine beständige eigene Begräbnissen binnen der Stadt in den Kirchen oder auf denen Kirchhöfen haben, wie imgleichen diejenige, deren Gräber mit Beysetzung vieler Todten angefüllet, hinführo aussen der Sternen-Pforte auf dem geweyheten sogenenten Soldaten-Kirchhof beerdiget werden.“''<ref name="Ennen10">zit. in: Edith Ennen, Helmut Hellberg, Walter Holzhausen, Gert Schroers: ''Der Alte Friedhof in Bonn.'' Bonn: 1981, S. 10.</ref>
If you do not wish to share your personal information and do not want to receive the postcard, please let us know at [[:m:Talk:Wikipedia_Asian_Month_2017|WAM talk page]] so I will not keep sending reminders to you. Best, [[:m:User:Saileshpat|Sailesh Patnaik]]
<!-- Nachricht versandt von Benutzer:Saileshpat@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=User:Fantasticfears/mass/WAM_2017&oldid=17583922 -->


Der neue Friedhof erfreute sich zunächst keiner großen Beliebtheit; es war eine Ausnahme, wenn „Standespersonen“ dort bestattet wurden: Das Sterberegister von St. Remigius enthält am 26. März 1725 den Eintrag: ''„Herr Stephanus Chevalier de Chambellé, major von den Leibgarden, Oberster vom grünen Dragonerregiment (hat) vor die sternenpforte auff den newen Kirchhoff begraben zu werden selbst begehrt.“''<ref name="Ennen10" />
== Confusion in the previous message- WAM ==


== „Allgemeiner“ Begräbnisplatz ==
Hello again, I believe the earlier message has created some confusion. If you have already submitted the details in the Google form, '''it has been accepted''', you don't need to submit it again. The earlier reminder is for those who haven't yet submitted their Google form or if they any alternate way to provide their address. I apologize for creating the confusion. Thanks-[[:m:User:Saileshpat|Sailesh Patnaik]]
Der letzte in Bonn residierende Kurfürst, [[Maximilian Franz von Österreich|Maximilian Franz]], verordnete aus [[Hygiene|hygienischen]] Gründen am 5. April 1787 die Schließung der Friedhöfe in der Stadt und erklärte den Friedhof vor dem Sterntor zum „allgemeinen“ Begräbnisplatz. Er erneuerte damit für Bonn das Begräbniswesen und ging mit dieser Entscheidung anderen Städten voraus. Im benachbarten Köln war es erst die französische Besatzung, die eine solche Änderung herbeiführte, nachdem am 12. Juni 1804 [[Napoléon Bonaparte|Napoléon]] das „Décret sur les sépultures“ erlassen hatte, das die Beerdigung in Städten, Dörfern und geschlossenen Gebäuden verbot. Eine Maßnahme, die durchaus nicht bei allen auf Zustimmung stieß, denn damit war die Zeit der Bestattungen in Kirchen und auf dem Kirchhof vorbei, eine Form, die Nähe zum Altar und damit auch Nähe zu Gott und gleichzeitig hohes Ansehen bedeutete.
<!-- Nachricht versandt von Benutzer:Saileshpat@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=User:Fantasticfears/mass/WAM_2017&oldid=17583922 -->


„Allgemein“ war der neue Friedhof allerdings nur insoweit, als damit die christliche Bevölkerung gemeint war. Die Mitglieder der Bonner jüdischen Gemeinde bestatteten auch weiterhin auf der rechten, der [[Beuel]]er Rheinseite ihre Toten. Ein jüdischer Friedhof auf der linken Rheinseite wurde erst 1872 angelegt.
== Enstatit (Foto mit Enstatit bzw. Bronzit im Meteorit Steinbach) ==


Die Verordnung von Maximilian Franz aus dem Jahr 1787 hatte zur Folge, dass der Bonner Friedhof in seiner alten Ausdehnung bald nicht mehr genügend Platz bot und erste Vergrößerungen vorgenommen werden mussten. Von da an konnten wieder Erbgräber erworben werden. Erweiterungen in den Jahren 1831 bis 1833 wurden von Seiten der Stadt mit den Opfern einer [[Cholera]]epidemie begründet. 1840 wuchs die Friedhofsfläche sogar um mehr als das Doppelte. In den 1860er Jahren wurden weitere Landankäufe nötig, 1876 gab es schließlich die letzte Vergrößerung des Areals. Acht Jahre später, 1884, wurde der Friedhof für die allgemeinen Begräbnisse geschlossen, nachdem als Ersatz für ihn ein neuer städtischer Friedhof, der [[Nordfriedhof (Bonn)|Nordfriedhof]], angelegt wurde.
Hallo Ra'ike,
gerade habe ich gesehen, dass mein Foto als mögliche Verletzung von Urheberrechten von Ihnen markiert wurde. Nun, ich bin hier das Mitglied Nördlinger Ries und bei der Encyclopedia of Meteorites bin ich das Mitglied Riesgeologie. Genauso wie bei der Datenbank von www.mineralienaltlas.de. Ich interessiere mich seit sehr langer Zeit für Impaktereignis und Meteoriten. Leider habe ich in den vergangenen Jahren festgestellt, dass es kaum vernünftige Detailfotos in den öffentlichen Datenbanken gibt. Aus diesem Grund habe ich mich mit zwei weiteren Leuten zusammengetan, um diesen Mangel abzustellen. Unser Wunsch ist es, vernünftige wissenschaftliche und gleichzeitig ästhetische Fotos sowie Detailfotos von Meteoriten aus Deutschland der Allgemeinheit (z. B. Schüler, Studenten etc.) zur Verfügung zu stellen. Bei dem Enstatit-Detailfoto ist es so, dass ich ein etwas schlecht aufgelöstes Foto mit englischem Untertitel in die Datenbank von Encyclopedia of Meteorites gestellt habe. Bei dem fraglichen Foto in Wiki ist es ein Foto mit deutschem Untertitel und erheblich besserer Auflösung. Bei beiden habe ich die Rechte und stelle diese hier natürlich auch gerne der Allgemeinheit zur Verfügung. Ich hoffe, dass das Foto nun trotzdem noch verwendet werden kann. In den nächsten Wochen werde ich noch ein neues Foto mit einem besseren Mikroskop erstellen. Das dauert allerdings noch etwas. Mit freundlichen Grüßen
Nördlinger Ries


== Gestaltung des Friedhofes ==
Info: www.noerdlinger-ries.de
[[Datei:Afkap.jpg|thumb|Die [[Georgskapelle (Bonn)|Georgskapelle]] – rechts im Hintergrund die Türme des [[Bonner Münster]]s – Lithografie um 1850]]
<small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nördlinger Ries|Nördlinger Ries]] ([[Benutzer Diskussion:Nördlinger Ries|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nördlinger Ries|Beiträge]])<nowiki/> 10:46, 9. Jan. 2018 (CET))</small>
Es ist im Besonderen das Verdienst des Oberbürgermeisters [[Leopold Kaufmann]], dass bei der Gestaltung des Friedhofes auch gärtnerische und ästhetische Gesichtspunkte berücksichtigt wurden. An den Planungen war unter anderem der in Bonn geborene Generalgartendirektor in [[Potsdam]], [[Peter Joseph Lenné]], beteiligt. Sie sorgten für eine Auflockerung und [[Volksgarten|parkartige]] Umgestaltung des Geländes.


== Georgskapelle ==
:Hallo [[Benutzer:Nördlinger Ries|Nördlinger Ries]], [[WP:DU|Du]] meinst wahrscheinlich das inzwischen gelöschte Bild [[Commons:File:Meteorit Steinbach (Detail, Enstatitkristall).jpg]], das ich wegen des urheberrechtlichen Problems auch aus dem Artikel [[Enstatit]] [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Enstatit&type=revision&diff=172361478&oldid=172352154 entfernt hatte].
1846/1847 wurde auf Initiative des Königlichen Bauinspektors [[Johann Claudius von Lassaulx]] die [[Georgskapelle (Bonn)|Georgskapelle]] auf den Friedhof verlagert. Das [[Romanik|romanische]] Gebäude war seit dem 13. Jahrhundert Teil der ehemaligen [[Kommende Ramersdorf|Deutschordenskommende]] in [[Ramersdorf (Bonn)|Ramersdorf]].
:Wie bereits in der Löschbegründung auf Wikimedia-Commons geschrieben, wurde das Bild bereits auf der Seite der [https://www.lpi.usra.edu/meteor/get_original_photo.php?recno=5670461 Meteoritical Society] veröffentlicht mit einem Link und Copyrightvermerk auf [https://www.lpi.usra.edu/meteor/MetBullFindphoto.php?credit=Riesgeologie Riesgeologie] als Urheberrechtsinhaber.
:Nun ist aber erstens Benutzer "Nördlinger Ries" ungleich "Riesgeologie" und zweitens hätte sich die Urheberschaft wikipediaseiteig auch nicht prüfen lassen, wenn Du Dich hier als Benutzer:Riesgeologie angemeldet hättest. Es gibt nur eine Möglichkeit:
:Wenn eine Erlaubnis bestand, das Bild gemäß [[Wikipedia:Impressum#Nutzungsbedingungen|unseren Nutzungsbedingungen]] zu verwenden oder Du selbst der Urheber des Bildes bist, schreibe bitte eine E-Mail mit Deinem vollen Namen, der Angabe, um welches Bild es geht, und der ausgefüllten Freigabeerklärung, die Du unter [[Wikipedia:Textvorlagen#Einverständniserklärung für Bild/Foto-Freigaben]] findest, an die Adresse [mailto:permissions-de@wikimedia.org permissions-de@wikimedia.org], damit die Erlaubnis dokumentiert werden kann. Das Bild kann nach Eingang einer gültigen Freigabeerklärung wiederhergestellt werden. Mit freundlichen Grüßen -- [[Benutzerin:Ra'ike|Ra'ike]] <small><sup>[[Benutzerin Diskussion:Ra'ike|Disk.]]</sup> <sub>[[WP:LKU|LKU]]</sub> <sup>[[P:MIN]]</sup></small> 21:42, 9. Jan. 2018 (CET)


== [[Garutiit]] ==
== Baumbestand ==
Einige der Bäume auf dem Alten Friedhof sind mehr als 150 Jahre alt. Dazu zählen [[Platane]]n in der Umgebung der Georgskapelle, der [[Mammutbaum]] in der Nähe der Gräber der beiden Freiherren von Benekendorf und die als Jungpflanze von [[Rügen]] nach Bonn gebrachte Eiche, die [[Ernst Moritz Arndt]] 1834 auf das Grab seines im Rhein ertrunkenen neunjährigen Sohnes Willibald pflanzte.
Halli Ra'ike, im ersten Satzt fehlt wohl ein Wort: ''Garutiit ist ein ??? vorkommendes Mineral'' - selten, häufig ...? Gruß --[[Benutzer:Tsor|tsor]] ([[Benutzer Diskussion:Tsor|Diskussion]]) 18:27, 11. Jan. 2018 (CET)

:Hi und Danke [[Benutzer:Tsor|tsor]], hab's ergänzt. Als Mineral mit nur einem bekannten Fundort ist es natürlich '''sehr''' selten ;-)) Viele Grüße -- [[Benutzerin:Ra'ike|Ra'ike]] <small><sup>[[Benutzerin Diskussion:Ra'ike|Disk.]]</sup> <sub>[[WP:LKU|LKU]]</sub> <sup>[[P:MIN]]</sup></small> 18:52, 11. Jan. 2018 (CET)
== Gräber ==
[[Datei:BELDER.jpg|thumb|Grabmal von Clemens Vinzenz Graf von der Heyden-Belderbusch]]
Die Grabstätten auf dem Alten Friedhof spiegeln die Geschichte Bonns seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wider, zumindest die Geschichte, wie sie im 18.&nbsp;Jahrhundert von Mitgliedern der [[Hofstaat|Residenz]] des [[Kurköln|Kölner Kurfürsten]] und seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts von wohlhabenden Bürgern bestimmt wurde. Nach der Entscheidung, aus dem Alten Friedhof einen „allgemeinen Begräbnisplatz“ zu machen, ließen sich neben den ''„gemeinen Einwöhnern“'' auch die Wohlhabenden und Prominenten der Stadt hier bestatten. Sie und ihre Angehörigen wünschten für sich in vielen Fällen mehr als ein schlichtes Grab. Sie wollten dann eine repräsentative Stätte, die über den Tod hinaus an ihr Leben erinnern und gleichzeitig für Ansehen bei den Nachgeborenen sorgen sollte. Diese Grabstätten sind es, die auf dem Alten Friedhof erhalten geblieben sind. Völlig verschwunden sind dagegen die einfachen Einzel- und Reihengräber der Verstorbenen, die sich kein repräsentatives Grabmal leisten konnten und für die der Friedhof ursprünglich angelegt worden ist.

=== Gräber aus kurfürstlicher Zeit ===
Es gibt heute nur wenige Grabmäler von Personen, die die kurfürstliche Zeit erlebt haben. Dazu zählt das stark verwitterte und beschädigte [[Epitaph]] des kurkölnischen Militärbeamten Johann Laurentius Schiller zu Wertenau (1678–1745).

=== Gräber aus dem 19. Jahrhundert ===
[[Datei:AFREHFUE.jpg|thumb|[[Hermann Heidel]]: Grabmal von [[Philipp Joseph Rehfues]]]]
Das bürgerliche, von der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität|Universität]] geprägte Bonn, aber auch Bonn als Musikstadt, repräsentieren zahlreiche Gräber von prominenten Bewohnern der Stadt.

Im Jahre 1849 wurde die Schriftstellerin [[Adele Schopenhauer]], die Schwester [[Arthur Schopenhauer|Arthur Schopenhauers]], beigesetzt. Zu den Musikern, die auf dem Alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, gehören die beiden Pianistinnen Alma von Wasilewski und [[Ella Adaïewsky]], sowie [[Ludwig van Beethoven]]s Geigenlehrer [[Franz Anton Ries]]. Auch das Grab von Beethovens Mutter, [[Maria Magdalena van Beethoven]], befindet sich hier. Mit einem sehenswerten Denkmal ist das Grab von [[Clara Schumann|Clara]] und [[Robert Schumann]] versehen. Im Jahr 1880 wurde der Komponist [[Wilhelm Westmeyer]] auf dem Friedhof beigesetzt.

Die auf dem Friedhof begrabene Riege Bonner Professoren führen [[Ernst Moritz Arndt]] und [[August Wilhelm Schlegel]] an. Ein dort begrabener [[Rektor]] der Universität war z. B. [[Clemens-August von Droste zu Hülshoff|Clemens-August Freiherr Droste zu Hülshoff]], Vetter der Dichterin [[Annette von Droste-Hülshoff]]. Ebenfalls als Lehrer an der Universität waren [[Friedrich Christoph Dahlmann]], [[Karl Friedrich Mohr]], [[Christian Friedrich Nasse]], [[Barthold Georg Niebuhr|Georg Niebuhr]], [[Johann Jacob Nöggerath]], [[Julius Plücker]], [[Hermann Schaaffhausen]] und [[Karl Joseph Simrock]] tätig.

Verstorbene, die mit Künstlern des 19. Jahrhunderts eng verbunden waren, sind die Kunstsammler [[Sulpiz Boisserée|Sulpiz]] und Melchior Boisserée, [[Friedrich Schiller]]s Ehefrau [[Charlotte von Schiller]] und ihr gemeinsamer Sohn [[Ernst von Schiller]]. Nicht zuletzt gehört die Schriftstellerin und Muse [[Richard Wagner]]s, [[Mathilde Wesendonck]], zusammen mit ihrem Mann Otto Wesendonck zu dieser Gruppe von Prominenten. Auch Elise von Falkenstein (1799–1838), die Mutter des aus Bonn stammenden Forschungsreisenden und Abenteuerschriftstellers [[Balduin Möllhausen]] (1825–1905) gehört dazu.

<gallery class="centered center">
WASIL.jpg|Grabmal der Pianistin Alma von Wasilewski
120909 Karin Musik Wagner Wesendonck Grab Vergoldung Enthuellung (201).JPG|Grabmal von [[Mathilde Wesendonck]] und ihrer Familie
NOEGG.jpg|[[Sitzbild]] des Geologen [[Johann Jacob Nöggerath]]
BUSCH.jpg|Grabmal des Chirurgen und Leiters der Bonner Universitätskliniken [[Karl David Wilhelm Busch]]
</gallery>

=== Gräber von heute ===
[[Datei:Grab Mildred Scheel.jpg|miniatur|Das Grab von [[Mildred Scheel]] (1932–1985)]]
Als Begräbnisstätte war der Friedhof offiziell seit 1884 geschlossen. Seitdem hatten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts nur Nachfahren der Bestatteten bzw. Privateigentümer oder [[Liste der Ehrenbürger von Bonn|Ehrenbürger der Stadt Bonn]] das Recht, auf dem Alten Friedhof begraben zu werden.
Zu den prominenten Persönlichkeiten, die im vergangenen Jahrhundert hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, gehören Elisabeth Erdmann-Macke, [[August Macke]]s Witwe, die Schriftstellerin [[Marie von Bunsen]], eine Nachfahrin des ebenfalls hier bestatteten preußischen Diplomaten [[Christian Karl Josias von Bunsen]], der Schriftsteller [[Wilhelm Schmidtbonn]], der Arzt [[Ferdinand August Schmidt]], der Politiker [[Hermann Wandersleb]] und die Gründerin der Deutschen Krebshilfe [[Mildred Scheel]]. Unter den Gräbern findet sich auch das der ''Prinzessin Agnes zu Salm-Salm'', geboren als [[Agnes Leclerq Joy]], deren Urne am 20. März 1913 auf dem Alten Friedhof beigesetzt wurde (Abteilung IV c Nr. 170).

Den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] überstanden die meisten Denkmäler unbeschädigt. Nur im Bereich westlich und östlich der Georgskapelle erlitten Grabanlagen Schäden oder wurden sogar völlig zerstört. In den folgenden Jahren bis in die 1970er Jahre hinein kümmerte sich die Öffentlichkeit nicht sonderlich um den Erhalt des Friedhofs. Dies änderte sich erst mit der Gründung der ''„Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Bonn e.V.“''

Vor ein paar Jahren hat die Stadt, deren ''Amt Stadtgrün'' für die allgemeine Pflege und Unterhaltung des Friedhofes heute zuständig ist, wieder einem größeren Kreis von Verstorbenen die Möglichkeit gegeben, hier ihre letzte Ruhestätte zu finden. So hat nun jeder Bürger die Möglichkeit, für ein Grab eine [[Patenschaft]] zu übernehmen. Als Gegenleistung für die Pflege erhält der Pate das Recht auf Bestattung in dem betreuten Grab. Infolge dieser Regelung finden mittlerweile wieder rund 30 Bestattungen im Jahr auf dem Alten Friedhof statt.<ref name="Ezander">Erika Zander, Jörg Bätz: ''Der Alte Friedhof in Bonn. Kunst und Geschichte(n).'' Bonn: 2001, S. 19.</ref>

Da ein großer Teil des Friedhofes nicht für Bestattungen freigegeben ist, können die [[Betriebskosten (Betriebswirtschaftslehre)|Betriebskosten]], 153.000&nbsp;€ im Jahr 2005, nur zu einem kleinen Teil über die sonst üblichen Gebühren gedeckt werden. Trotz der Zuschüsse des Landes [[Nordrhein-Westfalen]] für das „Denkmal“ Alter Friedhof in Höhe von 59.000&nbsp;€ bleibt der Stadt eine Deckungslücke. Durch die Patenschaften&nbsp;– und damit niedrigeren Betriebskosten&nbsp;– wird sie verringert.

<gallery class="centered center">
WESSEL.jpg|Am Grab des Bonner Fabrikanten Ludwig Wessel (1848–1915)
SCHMBO.jpg|Grabmal von [[Wilhelm Schmidtbonn]]
MACKE.jpg|Gedenkzeichen für [[August Macke]] und Elisabeth Erdmann-Macke (1888–1978)
</gallery>

=== Denkmäler für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges ===
Neben Grab- und Denkmälern für Einzel- und Familiengräber entstanden infolge des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges]] zwei Denkmäler, die dem Erinnern an die Gefallenen dieses Krieges dienen. Das von [[Albert Küppers|Albert Hermann Küppers]] geschaffene „Kriegerdenkmal“ aus einem Block weißen Marmors ist den deutschen Gefallenen dieses Krieges gewidmet. Im selben Areal, in dem sich dieses Denkmal befindet, gibt es ein Denkmal für die französischen Gefallenen.

== Werke bedeutender Künstler ==
In seiner beinahe dreihundertjährigen Geschichte haben zahlreiche Bildhauer und Architekten Grabdenkmäler für den Alten Friedhof entworfen und ausgeführt. Sie repräsentieren die wichtigsten Kunstepochen seit dem Barock. Bei ihren Arbeiten bedienten sie sich einer breiten Palette von Symbolen und Stilmitteln. Neben dem christlichen Kreuz steht die [[antike]] Urne oder die gebrochene [[Säule]]. Der [[Nazarener (Kunst)|nazarenische]] Engel ist genauso wie der antike [[Genius]] mit der gesenkten [[Fackel]] oder die geflügelte [[Psyche]] Ausdruck einer Vielfalt von Vorstellungen über den Tod. In [[Büste]]n, [[Relief (Kunst)|Reliefs]] und Medaillons bemühen sich die Künstler um ein idealisiertes, in vielen Fällen realistisches, beinahe fotografisches Abbild des Verstorbenen.

=== Künstler und ihre Werke ===
* [[Bernhard Afinger]]:
** Grabmal für [[Christian Friedrich Nasse]] (1856)
** Grabmal für [[Friedrich Christoph Dahlmann]] (1863)
** Grabmal der Familie Clason (1862/63, 1865)
** Grabmal für Gottlieb Kyllmann (nach 1874)
** Grabmal für [[Johann Baptist Baltzer]] (1876)
* [[Ernst von Bandel]]:
** Grabmal und Bronzerelief für [[August Wilhelm Schlegel]] (1846)
* [[Robert Cauer der Ältere]]
** Grabmal für Ludwig Schopen (1867)
** Grabmal für [[Friedrich Wilhelm August Argelander]] (1876)
** Grabmal für [[Karl Simrock]] (1876)
** Grabmal für Paula Doetsch (1891)
* Carl Cauer
** Engel über dem Grab der Familie Endemann
* [[Antonio Dal Zotto]]
** Grabfigur für [[Ella Adaïewsky]]
* [[Adolf von Donndorf]]
** Grabmal für [[Robert Schumann]](1880)
* [[Hermann Heidel]]
** Grabesengel über dem Grab von Franz Wilhelm Heidel (1839)
** Grabmal von [[Philipp Joseph Rehfues]] (1847)
* [[Gustav Adolph Kietz]]
** Grabmal (mit [[Genius]]) für [[Mathilde Wesendonck|Mathilde]] und Otto Wesendonck (1883)
* [[Albert Küppers|Albert Hermann Küppers]]
** Grabmal für [[Julius Plücker]] (1869)
** Grabmal für [[Karl David Wilhelm Busch]] (1869)
** Kriegerdenkmal 1870/71 (enthüllt am [[Sedantag]] 1877)
** Grabmal für [[Johann Jacob Nöggerath]] (1881)
** Grabmal für [[Joseph Hubert Reinkens]] (1897)
** Grabmal für Carl Roettgen (1910)
* [[Christian Daniel Rauch]]
** Marmorrelief und Christusmedaillon am Grabmal für [[Barthold Georg Niebuhr]] (1841)
** Christus-Medaillon am Grabmal für Melchior Boisserée (1853)
* [[Karl Friedrich Schinkel]]
** Grabmal für [[Barthold Georg Niebuhr]] (1838)
* [[August Stüler]]
** Entwurf des Grabmals für [[Bernhard Thiersch]]
* [[Ernst Friedrich Zwirner]]
** Gitter und Stele am Grab von Melchior und [[Sulpiz Boisserée]] (1853)

=== Niebuhr-Grab ===
[[Datei:NIEBUHC-1.jpg|thumb|Das Niebuhr-Grab auf dem Alten Friedhof]]
Bald nach dem Tod des Historikers [[Barthold Georg Niebuhr|Georg Niebuhr]] am 2. Januar 1831 und dem seiner Ehefrau Margarete, die neun Tage nach ihm starb, wurde die Ruhestätte des Ehepaares auf dem Alten Friedhof mit einem Grabmal versehen. Es bestand aus einer mehrfach gegliederten Grabplatte mit heute verwitterten [[Ornament (Bildende Kunst)|Ornamenten]] und einer in die Friedhofsmauer eingelassenen Inschrifttafel. Diese erste Ausgestaltung der Grabstätte erfolgte durch den Bonner Baumeister Ludwig Lunde.

Dem preußischen Kronprinzen, dem späteren [[Friedrich Wilhelm IV.]], war das Grabmal zu einfach. Er hatte bei Niebuhr studiert und verehrte ihn; deshalb beauftragte er Carl Friedrich Schinkel mit einer neuen Gestaltung des Grabdenkmals. Schinkel legte mehrere Entwürfe vor, bis der königliche Auftraggeber zufrieden war. In seinem schließlich akzeptierten Entwurf nahm der Künstler mit Absicht Bezug auf die [[Verona|Veroneser]] Grabmalarchitektur des 14. Jahrhunderts. Niebuhr hat in Verona geforscht.

Das Wandgrab ist in drei vertikale Felder gegliedert, wobei der mittlere Teil von einer [[Ädikula]] geprägt wird. Zwei [[Konsole (Architektur)|Engelskonsolen]] tragen die Säulen und [[Pilaster]] der Ädikula. Diese Stützen sind mit [[Korinthische Ordnung|korinthischen]] [[Kapitell]]en versehen und tragen die giebelförmige Verdachung des Grabmales.

Auf der Grundplatte der Ädikula ruht ein [[Sarkophag|Scheinsarkophag]], der mit einem [[marmor]]nen Relief geziert ist, das das Ehepaar Niebuhr zeigt. Das Relief ist nach einem [[Römisches Reich|altrömischen]] Vorbild gestaltet, das sich in den Kunstsammlungen des [[Vatikanstadt|Vatikans]] befindet. Die Eheleute reichen sich in würdiger Haltung zum Abschied die Hand. Ihre Kleidung besteht aus griechischen Gewändern. Über dem Relief des Ehepaares ist ein Christusmedaillon angebracht, das von einer kreisförmig angeordneten Inschrift mit einem Spruch aus dem [[Johannesevangelium]] umgeben ist: ''Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.''

Die Marmorarbeiten für das von Schinkel entworfene Relief fertigte im Namen des Kronprinzen Christian Daniel Rauch an. Dem Künstler standen [[Ölbild]]er, [[Schattenriss]]e und die [[Totenmaske]] Niebuhrs als Vorlagen für seine Arbeit zur Verfügung.

<gallery class="centered center">
ChristianHohem.jpg|[[Christian Hohe]]: Niebuhrs Grab, Aquarell um 1842
NIEBUDD.jpg|[[Ädikula]] nach dem Entwurf von [[Carl Friedrich Schinkel]]
NiEBUHA.jpg|Relief des Ehepaars Niebuhr von [[Christian Daniel Rauch]]
NIEBU5.jpg|[[Konsole (Architektur)|Konsole]]
</gallery>

=== Schumann-Grab ===
[[Datei:SCHUMANNgrabbonn.jpg|thumb|Grab von Robert und Clara Schumann]]
Das berühmteste Denkmal des Alten Friedhofs ist das Grabmal für [[Robert Schumann]]. Für seine Frau sollte das Denkmal ihres Mannes ''„etwas Symbolisches (werden), das die Charakteristik meines Mannes künstlerisch repräsentiert“'' (aus einem Brief von [[Clara Schumann]], Juli 1874).<ref name="Ennen3">zit in: Edith Ennen, Helmut Hellberg, Walter Holzhausen, Gert Schroers: ''Der Alte Friedhof in Bonn.'' Bonn: 1981, S. 78.</ref> [[Adolf von Donndorf]] wurde damit beauftragt, in diesem Sinne das Grabmal zu gestalten. Die Ausführung übernahm sein Schüler, der württembergische Bildhauer [[Wilhelm Rösch (Bildhauer)|Wilhelm Rösch]] während seines Rom-Aufenthalts 1878/1879.

Durch ein großes Schumannfest (17. bis 19. August 1873) und zahlreiche Spenden kamen in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Mittel für das Denkmal zusammen. Den Platz wählte der damalige Bonner Oberbürgermeister Leopold Kaufmann so aus, dass das neue Denkmal Raum genug hatte, um zur Wirkung zu kommen. Adolf von Donndorf beschäftigte sich mehrere Jahre hindurch mit dem Entwurf des Denkmals und mit der Ausführung. Schließlich konnte es am 2. Mai 1880 in Gegenwart von Clara und ihren Kindern und Freunden feierlich enthüllt werden.

Über die Symbolik des Denkmals schreiben die Autoren von ''Der Alte Friedhof in Bonn'': ''„Durch Allegorien will Donndorf die Bedeutung des Verewigten bedeutsam ausdrücken, mehr noch, das Reich, in dem er geherrscht hatte, die zaubervolle Macht des Liedes sichtbar darstellen. Clara kniet als Muse am Fuße des Denkmals, in einer Hand den Kranz der Unsterblichkeit, den sie Robert reichen will, in der anderen eine Notenrolle haltend. Ihre Gestalt ist in ein überzeitliches griechisches Gewand gehüllt. In ihren Gesichtszügen kommt kein Schmerz, nicht einmal Trauer zum Ausdruck. Der geigende Putto auf der gegenüberliegenden Seite ist der italienischen Frührenaissance entnommen. In ihm verkörpert sich nicht nur die rührende Anmut unschuldiger Kinder, sondern der geigende Knabe ist ein ohne weiteres verständliches Symbol für die tiefe Lust an der Musik. Auf der anderen Seite des Denkmals befindet sich eine etwas rätselhafte Figur, eine lesende Elfe, wohl die Verbindung zum Reich des Liedes verkörpernd. Der zum Medaillon mit dem Profilporträt des Meisters auffliegende Schwan entspricht als ein dem Lichtgott Baldur heiliges Tier dem Zeitinteresse für germanische Mythologie“,''<ref name="Ennen4">Edith Ennen, Helmut Hellberg, Walter Holzhausen, Gert Schroers: ''Der Alte Friedhof in Bonn.'' Bonn: 1981, S. 78.</ref> während es bei [[Josef Niesen]] heißt: ''"Der Schwan, Symbol der Reinheit und Begleiter der Seelen, steht hier auch für Schumanns unablässiges Komponieren und dessen eigenen „Schwanengesang“ (...) Auffallend an der Formsprache des Grabmals ist der komplette Verzicht auf jedwede christlich-eschatologische Symbolik, die ersetzt wurde durch allegorische Figuren aus dem Reich der griechischen Mythologie. Der Schmerz im Ausdruck fehlt ganz, zugunsten einer zwar weihevollen aber nahezu kindlich-naiven Heiterkeit. Einzig die Schmetterlingsflügel der singenden Psyche weisen auf das Jenseitige hin: der Schmetterling als Symbol der unsterblichen Seele, die den Körper auf der Erde zurücklässt."''<ref>Josef Niesen, Bonner Denkmäler und ihre Erbauer, Königswinter 2013, S. 32 ff.</ref> Für ihn ist das ''"Grabmal, als kulturhistorisch wichtiges Zeugnis der Gründerzeit, der gelungene Versuch, in Abkehr vom stilreinen Klassizismus verschiedene Stilelemente unterschiedlicher Epochen in einem einzigen Werk harmonisch zu vereinen."''<ref>Josef Niesen, Bonner Denkmäler und ihre Erbauer, Königswinter 2013, S. 34.</ref>

<gallery class="centered center">
CLARA.jpg|Clara zu Füßen ihres Mannes – Ausschnitt aus dem Schumann-Denkmal
PUTTO.jpg|Geige spielende [[Putto|Putte]] – Ausschnitt aus dem Schumann-Denkmal
ELFE.jpg|Lesende (singende?) [[Elfen|Elfe]] – Ausschnitt aus dem Schumann-Denkmal
SCHWAN.jpg|Medaillon mit dem Profilporträt Robert Schumanns – darunter der auffliegende Schwan
</gallery>

== Denkmalschutz ==
Der Friedhof und auch die darauf befindlichen Grabmäler und Gebäude wie die Georgskapelle stehen seit 1984<ref>Kerstin Walter: ''Denkmalschutz auf Friedhöfen.'' In: [[Landschaftsverband Rheinland]], [[Udo Mainzer]] (Hrsg.): ''Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 40/41'', Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-288-9, S. 107–117 (hier: S. 112).</ref> als [[Denkmalschutzgesetz (Nordrhein-Westfalen)|Baudenkmal]] unter [[Denkmalschutz]]<ref>{{Denkmallink Bonn|Seite=4|Nummer=A 706|Ortsteil=Nordstadt}}</ref> und sind in die „Liste der gem. § 3 DSchG NRW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn“<ref>[http://www.bonn.de/umwelt_gesundheit_planen_bauen_wohnen/stadtplanungsamt/denkmalpflege/denkmalliste/index.html Stadt Bonn – Denkmalliste]</ref> eingetragen.

== Sonstiges ==
Der Haupteingang des Alten Friedhofes ist vom Marktplatz zu Fuß in zehn Minuten zu erreichen. Noch kürzer ist der Weg vom Hauptportal des [[Bonn Hauptbahnhof|Hauptbahnhofes]] bis zum westlichen Eingang der Begräbnisstätte.

Vom 1. März bis zum 31. Oktober werden Standardführungen über den Alten Friedhof angeboten. Sie beginnen samstags um 11 Uhr und sonntags um 14 Uhr am Haupteingang an der Bornheimer Straße.

== Siehe auch ==
* [[Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten]]

== Literatur ==
* Bernhard Baedorf: ''Der alte Friedhof in Bonn am Rhein.'' Städtisches Verkehrsamt Bonn 1927.
* Gerd Bermbach: ''Der Alte Friedhof in Bonn am Rhein. Parkpflegewerk.'' Nümbrecht, Bonn 1993.
* Peter Bloch: ''Skulpturen des 19. Jahrhunderts im Rheinland'', Düsseldorf 1975.
* Edith Ennen, Helmut Hellberg, [[Walter Holzhausen]], Gert Schroers: ''Der Alte Friedhof in Bonn.'' Bonn: Stollfuss 1955, 1981, 1986. ISBN 3-922832-00-8.
* Edmund Gassner: ''Der Alte Friedhof in Bonn.'' in: ''Bonner Geschichtsblätter.'' Bonn 1980. {{ISSN|0068-0052}}
* Helmut Hellberg: ''Das Schumann-Denkmal auf dem Alten Friedhof in Bonn.'' in: ''Bonner Geschichtsblätter.'' Bonn 1981. {{ISSN|0068-0052}}
* [[Josef Niesen]], ''Bonner Denkmäler und ihre Erbauer'', Königswinter 2013. ISBN 978-3-943883-52-7.
* Gotthard Werner: ''Weniger bekannte Gräber auf dem Alten Friedhof zu Bonn.'' in: ''Bonner Geschichtsblätter.'' Bonn 1958. {{ISSN|0068-0052}}
* Bettina-Martine Wolter: ''Das Grabmal Niebuhr auf dem Alten Friedhof in Bonn.'' Magisterarbeit. Bonn 1984.
* Erika Zander, Jörg Bätz: ''Der Alte Friedhof in Bonn. Kunst und Geschichte(n).'' Bonn: Bouvier 2001. ISBN 3-416-02961-5.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Alter Friedhof Bonn|3=S}}
* [http://www.alter-friedhof-bonn.de/Wir_ueber_uns.html Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofes in Bonn]
* [http://www.alter-friedhof-bonn.de/Plan_files/Alter_Friedhof_Bornheimer_Stra%C3%9Fe.pdf Lageplan des Alten Friedhofs mit Namensliste prominenter Gräber] (PDF; 5,1&nbsp;MB)
* [http://www.pass-weingartz.de/friedh.htm Hans Weingartz: ''Der Alte Friedhof in Bonn'']

== Einzelnachweise ==
<references/>
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{{Exzellent|20. November 2005|10944450}}

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[[Kategorie:Geschichte Bonns]]
[[Kategorie:Friedhof in Bonn]]
[[Kategorie:Baudenkmal in Bonn]]
[[Kategorie:Nordstadt (Bonn)]]

Version vom 13. Januar 2018, 02:16 Uhr

Der Alte Friedhof in Bonn wurde 1715 angelegt. Er war der erste Friedhof außerhalb der Bonner Stadtbefestigung. Heute befindet sich die Anlage im Zentrum der Stadt und ist von Verkehrsflächen, Wohn- und Geschäftshäusern umgeben. Der Friedhof ist ein Ort, in dem sich die Geschichte der Stadt seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts sowie Baustile und Stilepochen seit dem Barock widerspiegeln. Zahlreiche Prominentengräber sowie Grab- und Denkmäler bedeutender Künstler machen die Bonner Begräbnisstätte zu einem der berühmtesten Friedhöfe in Deutschland. Er wurde deshalb als besonders sehenswert in das Ensemble der Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen.

Blick zwischen die Gräberreihen des Alten Friedhofs – im Hintergrund die Georgskapelle

Friedhöfe in der Antike und im Mittelalter

Weg auf dem Alten Friedhof in Bonn

Im Römischen Bonn hat es mehrere Gräberfelder und eine ganze Reihe von Einzelgräbern gegeben, die über das gesamte heutige Stadtgebiet verteilt waren. Dabei lag keines dieser Gräber innerhalb des Legionslagers. Eines der Gräberfelder, das durch Funde belegt ist, befand sich im Umfeld des Platzes, auf dem heute das Bonner Münster steht. Ein sehr gut erhaltenes Grabmal aus römischer Zeit erinnert an den im Alter von 25 Jahren gestorbenen Legionär Quintus Petilius Secundus. Das beinahe 2000 Jahre alte Grabmal ist heute im Rheinischen Landesmuseum zu sehen.

Im mittelalterlichen Bonn lagen die Friedhöfe innerhalb der Stadtmauer, in unmittelbarer Nachbarschaft der Pfarrkirchen. In der Nähe des Münsters befand sich der kleine St.-Mertens-Kirchhof der später abgebrochenen Pfarrkirche St. Martin und auf dem heutigen Remigiusplatz war der größte mittelalterliche Kirchhof bei der damaligen St.-Remigius-Kirche.

Nicht innerhalb der Stadtmauern bestatteten die Mitglieder der kleinen Bonner jüdischen Gemeinde ihre Toten. Sie mussten bei Beerdigungen den Rhein überqueren, um ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Schwarzrheindorf zu bestatten.

Anfänge des Alten Friedhofs

Ältester Teil des Friedhofs – Planausschnitt von 1819
Aktueller Lageplan des Alten Friedhofs

Es war Kurfürst Joseph Clemens, der zu Beginn des Jahres 1715 den „neuen Friedhof“ anlegen ließ und ihn selbst weihte. Der längst überbelegte Kirchhof neben St. Remigius sollte entlastet werden; außerdem diente er als Ersatz für die Notfriedhöfe, die während der Epidemien des 17. Jahrhunderts im innerstädtischen Bereich bestanden, und für einen Begräbnisplatz für Soldaten auf einer Bastion vor dem Sterntor. Dieser Begräbnisplatz ist der unmittelbare Vorläufer des Alten Friedhofes, aber nicht mit ihm identisch. Den Grund und Boden des erstmals außerhalb der Stadtmauer gelegenen neuen Friedhofs hatte Joseph Clemens angekauft. Er bestimmte ihn zum Begräbnis „vor gemeine Einwöhner, paßanten und Soldaten“, während die Honoratioren ihre Erbbegräbnisse erst einmal weiter bei St. Remigius hatten.

Der „neue Friedhof“ umfasste nur den äußersten Zipfel der heutigen Anlage, ein kleines Dreieck, dessen Spitze von der Bornheimer und der Straße „Am Alten Friedhof“ gebildet wurde. Zunächst war er nicht einmal umfriedet, so dass die Anlieger seine Grenze nicht respektierten: Joseph Clemens musste dem Hohen Weltlichen Gericht in Bonn befehlen, die Grundbesitzverhältnisse zu klären und den Friedhof absteinen zu lassen.

Der Nachfolger von Joseph Clemens, Kurfürst Clemens August, verfügte am 29. März 1725 noch einmal ausdrücklich, „daß hinführo alle verstorbenen Soldaten, arme Leuth, Fremde, Auswendige, und diejenige Burger oder Einwöhner hiesiger unserer Residentz, deren Kinder und Domestiquen, welche keine beständige eigene Begräbnissen binnen der Stadt in den Kirchen oder auf denen Kirchhöfen haben, wie imgleichen diejenige, deren Gräber mit Beysetzung vieler Todten angefüllet, hinführo aussen der Sternen-Pforte auf dem geweyheten sogenenten Soldaten-Kirchhof beerdiget werden.“[1]

Der neue Friedhof erfreute sich zunächst keiner großen Beliebtheit; es war eine Ausnahme, wenn „Standespersonen“ dort bestattet wurden: Das Sterberegister von St. Remigius enthält am 26. März 1725 den Eintrag: „Herr Stephanus Chevalier de Chambellé, major von den Leibgarden, Oberster vom grünen Dragonerregiment (hat) vor die sternenpforte auff den newen Kirchhoff begraben zu werden selbst begehrt.“[1]

„Allgemeiner“ Begräbnisplatz

Der letzte in Bonn residierende Kurfürst, Maximilian Franz, verordnete aus hygienischen Gründen am 5. April 1787 die Schließung der Friedhöfe in der Stadt und erklärte den Friedhof vor dem Sterntor zum „allgemeinen“ Begräbnisplatz. Er erneuerte damit für Bonn das Begräbniswesen und ging mit dieser Entscheidung anderen Städten voraus. Im benachbarten Köln war es erst die französische Besatzung, die eine solche Änderung herbeiführte, nachdem am 12. Juni 1804 Napoléon das „Décret sur les sépultures“ erlassen hatte, das die Beerdigung in Städten, Dörfern und geschlossenen Gebäuden verbot. Eine Maßnahme, die durchaus nicht bei allen auf Zustimmung stieß, denn damit war die Zeit der Bestattungen in Kirchen und auf dem Kirchhof vorbei, eine Form, die Nähe zum Altar und damit auch Nähe zu Gott und gleichzeitig hohes Ansehen bedeutete.

„Allgemein“ war der neue Friedhof allerdings nur insoweit, als damit die christliche Bevölkerung gemeint war. Die Mitglieder der Bonner jüdischen Gemeinde bestatteten auch weiterhin auf der rechten, der Beueler Rheinseite ihre Toten. Ein jüdischer Friedhof auf der linken Rheinseite wurde erst 1872 angelegt.

Die Verordnung von Maximilian Franz aus dem Jahr 1787 hatte zur Folge, dass der Bonner Friedhof in seiner alten Ausdehnung bald nicht mehr genügend Platz bot und erste Vergrößerungen vorgenommen werden mussten. Von da an konnten wieder Erbgräber erworben werden. Erweiterungen in den Jahren 1831 bis 1833 wurden von Seiten der Stadt mit den Opfern einer Choleraepidemie begründet. 1840 wuchs die Friedhofsfläche sogar um mehr als das Doppelte. In den 1860er Jahren wurden weitere Landankäufe nötig, 1876 gab es schließlich die letzte Vergrößerung des Areals. Acht Jahre später, 1884, wurde der Friedhof für die allgemeinen Begräbnisse geschlossen, nachdem als Ersatz für ihn ein neuer städtischer Friedhof, der Nordfriedhof, angelegt wurde.

Gestaltung des Friedhofes

Die Georgskapelle – rechts im Hintergrund die Türme des Bonner Münsters – Lithografie um 1850

Es ist im Besonderen das Verdienst des Oberbürgermeisters Leopold Kaufmann, dass bei der Gestaltung des Friedhofes auch gärtnerische und ästhetische Gesichtspunkte berücksichtigt wurden. An den Planungen war unter anderem der in Bonn geborene Generalgartendirektor in Potsdam, Peter Joseph Lenné, beteiligt. Sie sorgten für eine Auflockerung und parkartige Umgestaltung des Geländes.

Georgskapelle

1846/1847 wurde auf Initiative des Königlichen Bauinspektors Johann Claudius von Lassaulx die Georgskapelle auf den Friedhof verlagert. Das romanische Gebäude war seit dem 13. Jahrhundert Teil der ehemaligen Deutschordenskommende in Ramersdorf.

Baumbestand

Einige der Bäume auf dem Alten Friedhof sind mehr als 150 Jahre alt. Dazu zählen Platanen in der Umgebung der Georgskapelle, der Mammutbaum in der Nähe der Gräber der beiden Freiherren von Benekendorf und die als Jungpflanze von Rügen nach Bonn gebrachte Eiche, die Ernst Moritz Arndt 1834 auf das Grab seines im Rhein ertrunkenen neunjährigen Sohnes Willibald pflanzte.

Gräber

Grabmal von Clemens Vinzenz Graf von der Heyden-Belderbusch

Die Grabstätten auf dem Alten Friedhof spiegeln die Geschichte Bonns seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wider, zumindest die Geschichte, wie sie im 18. Jahrhundert von Mitgliedern der Residenz des Kölner Kurfürsten und seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts von wohlhabenden Bürgern bestimmt wurde. Nach der Entscheidung, aus dem Alten Friedhof einen „allgemeinen Begräbnisplatz“ zu machen, ließen sich neben den „gemeinen Einwöhnern“ auch die Wohlhabenden und Prominenten der Stadt hier bestatten. Sie und ihre Angehörigen wünschten für sich in vielen Fällen mehr als ein schlichtes Grab. Sie wollten dann eine repräsentative Stätte, die über den Tod hinaus an ihr Leben erinnern und gleichzeitig für Ansehen bei den Nachgeborenen sorgen sollte. Diese Grabstätten sind es, die auf dem Alten Friedhof erhalten geblieben sind. Völlig verschwunden sind dagegen die einfachen Einzel- und Reihengräber der Verstorbenen, die sich kein repräsentatives Grabmal leisten konnten und für die der Friedhof ursprünglich angelegt worden ist.

Gräber aus kurfürstlicher Zeit

Es gibt heute nur wenige Grabmäler von Personen, die die kurfürstliche Zeit erlebt haben. Dazu zählt das stark verwitterte und beschädigte Epitaph des kurkölnischen Militärbeamten Johann Laurentius Schiller zu Wertenau (1678–1745).

Gräber aus dem 19. Jahrhundert

Hermann Heidel: Grabmal von Philipp Joseph Rehfues

Das bürgerliche, von der Universität geprägte Bonn, aber auch Bonn als Musikstadt, repräsentieren zahlreiche Gräber von prominenten Bewohnern der Stadt.

Im Jahre 1849 wurde die Schriftstellerin Adele Schopenhauer, die Schwester Arthur Schopenhauers, beigesetzt. Zu den Musikern, die auf dem Alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, gehören die beiden Pianistinnen Alma von Wasilewski und Ella Adaïewsky, sowie Ludwig van Beethovens Geigenlehrer Franz Anton Ries. Auch das Grab von Beethovens Mutter, Maria Magdalena van Beethoven, befindet sich hier. Mit einem sehenswerten Denkmal ist das Grab von Clara und Robert Schumann versehen. Im Jahr 1880 wurde der Komponist Wilhelm Westmeyer auf dem Friedhof beigesetzt.

Die auf dem Friedhof begrabene Riege Bonner Professoren führen Ernst Moritz Arndt und August Wilhelm Schlegel an. Ein dort begrabener Rektor der Universität war z. B. Clemens-August Freiherr Droste zu Hülshoff, Vetter der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Ebenfalls als Lehrer an der Universität waren Friedrich Christoph Dahlmann, Karl Friedrich Mohr, Christian Friedrich Nasse, Georg Niebuhr, Johann Jacob Nöggerath, Julius Plücker, Hermann Schaaffhausen und Karl Joseph Simrock tätig.

Verstorbene, die mit Künstlern des 19. Jahrhunderts eng verbunden waren, sind die Kunstsammler Sulpiz und Melchior Boisserée, Friedrich Schillers Ehefrau Charlotte von Schiller und ihr gemeinsamer Sohn Ernst von Schiller. Nicht zuletzt gehört die Schriftstellerin und Muse Richard Wagners, Mathilde Wesendonck, zusammen mit ihrem Mann Otto Wesendonck zu dieser Gruppe von Prominenten. Auch Elise von Falkenstein (1799–1838), die Mutter des aus Bonn stammenden Forschungsreisenden und Abenteuerschriftstellers Balduin Möllhausen (1825–1905) gehört dazu.

Gräber von heute

Das Grab von Mildred Scheel (1932–1985)

Als Begräbnisstätte war der Friedhof offiziell seit 1884 geschlossen. Seitdem hatten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts nur Nachfahren der Bestatteten bzw. Privateigentümer oder Ehrenbürger der Stadt Bonn das Recht, auf dem Alten Friedhof begraben zu werden. Zu den prominenten Persönlichkeiten, die im vergangenen Jahrhundert hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, gehören Elisabeth Erdmann-Macke, August Mackes Witwe, die Schriftstellerin Marie von Bunsen, eine Nachfahrin des ebenfalls hier bestatteten preußischen Diplomaten Christian Karl Josias von Bunsen, der Schriftsteller Wilhelm Schmidtbonn, der Arzt Ferdinand August Schmidt, der Politiker Hermann Wandersleb und die Gründerin der Deutschen Krebshilfe Mildred Scheel. Unter den Gräbern findet sich auch das der Prinzessin Agnes zu Salm-Salm, geboren als Agnes Leclerq Joy, deren Urne am 20. März 1913 auf dem Alten Friedhof beigesetzt wurde (Abteilung IV c Nr. 170).

Den Zweiten Weltkrieg überstanden die meisten Denkmäler unbeschädigt. Nur im Bereich westlich und östlich der Georgskapelle erlitten Grabanlagen Schäden oder wurden sogar völlig zerstört. In den folgenden Jahren bis in die 1970er Jahre hinein kümmerte sich die Öffentlichkeit nicht sonderlich um den Erhalt des Friedhofs. Dies änderte sich erst mit der Gründung der „Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Bonn e.V.“

Vor ein paar Jahren hat die Stadt, deren Amt Stadtgrün für die allgemeine Pflege und Unterhaltung des Friedhofes heute zuständig ist, wieder einem größeren Kreis von Verstorbenen die Möglichkeit gegeben, hier ihre letzte Ruhestätte zu finden. So hat nun jeder Bürger die Möglichkeit, für ein Grab eine Patenschaft zu übernehmen. Als Gegenleistung für die Pflege erhält der Pate das Recht auf Bestattung in dem betreuten Grab. Infolge dieser Regelung finden mittlerweile wieder rund 30 Bestattungen im Jahr auf dem Alten Friedhof statt.[2]

Da ein großer Teil des Friedhofes nicht für Bestattungen freigegeben ist, können die Betriebskosten, 153.000 € im Jahr 2005, nur zu einem kleinen Teil über die sonst üblichen Gebühren gedeckt werden. Trotz der Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen für das „Denkmal“ Alter Friedhof in Höhe von 59.000 € bleibt der Stadt eine Deckungslücke. Durch die Patenschaften – und damit niedrigeren Betriebskosten – wird sie verringert.

Denkmäler für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges

Neben Grab- und Denkmälern für Einzel- und Familiengräber entstanden infolge des Deutsch-Französischen Krieges zwei Denkmäler, die dem Erinnern an die Gefallenen dieses Krieges dienen. Das von Albert Hermann Küppers geschaffene „Kriegerdenkmal“ aus einem Block weißen Marmors ist den deutschen Gefallenen dieses Krieges gewidmet. Im selben Areal, in dem sich dieses Denkmal befindet, gibt es ein Denkmal für die französischen Gefallenen.

Werke bedeutender Künstler

In seiner beinahe dreihundertjährigen Geschichte haben zahlreiche Bildhauer und Architekten Grabdenkmäler für den Alten Friedhof entworfen und ausgeführt. Sie repräsentieren die wichtigsten Kunstepochen seit dem Barock. Bei ihren Arbeiten bedienten sie sich einer breiten Palette von Symbolen und Stilmitteln. Neben dem christlichen Kreuz steht die antike Urne oder die gebrochene Säule. Der nazarenische Engel ist genauso wie der antike Genius mit der gesenkten Fackel oder die geflügelte Psyche Ausdruck einer Vielfalt von Vorstellungen über den Tod. In Büsten, Reliefs und Medaillons bemühen sich die Künstler um ein idealisiertes, in vielen Fällen realistisches, beinahe fotografisches Abbild des Verstorbenen.

Künstler und ihre Werke

Niebuhr-Grab

Das Niebuhr-Grab auf dem Alten Friedhof

Bald nach dem Tod des Historikers Georg Niebuhr am 2. Januar 1831 und dem seiner Ehefrau Margarete, die neun Tage nach ihm starb, wurde die Ruhestätte des Ehepaares auf dem Alten Friedhof mit einem Grabmal versehen. Es bestand aus einer mehrfach gegliederten Grabplatte mit heute verwitterten Ornamenten und einer in die Friedhofsmauer eingelassenen Inschrifttafel. Diese erste Ausgestaltung der Grabstätte erfolgte durch den Bonner Baumeister Ludwig Lunde.

Dem preußischen Kronprinzen, dem späteren Friedrich Wilhelm IV., war das Grabmal zu einfach. Er hatte bei Niebuhr studiert und verehrte ihn; deshalb beauftragte er Carl Friedrich Schinkel mit einer neuen Gestaltung des Grabdenkmals. Schinkel legte mehrere Entwürfe vor, bis der königliche Auftraggeber zufrieden war. In seinem schließlich akzeptierten Entwurf nahm der Künstler mit Absicht Bezug auf die Veroneser Grabmalarchitektur des 14. Jahrhunderts. Niebuhr hat in Verona geforscht.

Das Wandgrab ist in drei vertikale Felder gegliedert, wobei der mittlere Teil von einer Ädikula geprägt wird. Zwei Engelskonsolen tragen die Säulen und Pilaster der Ädikula. Diese Stützen sind mit korinthischen Kapitellen versehen und tragen die giebelförmige Verdachung des Grabmales.

Auf der Grundplatte der Ädikula ruht ein Scheinsarkophag, der mit einem marmornen Relief geziert ist, das das Ehepaar Niebuhr zeigt. Das Relief ist nach einem altrömischen Vorbild gestaltet, das sich in den Kunstsammlungen des Vatikans befindet. Die Eheleute reichen sich in würdiger Haltung zum Abschied die Hand. Ihre Kleidung besteht aus griechischen Gewändern. Über dem Relief des Ehepaares ist ein Christusmedaillon angebracht, das von einer kreisförmig angeordneten Inschrift mit einem Spruch aus dem Johannesevangelium umgeben ist: Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.

Die Marmorarbeiten für das von Schinkel entworfene Relief fertigte im Namen des Kronprinzen Christian Daniel Rauch an. Dem Künstler standen Ölbilder, Schattenrisse und die Totenmaske Niebuhrs als Vorlagen für seine Arbeit zur Verfügung.

Schumann-Grab

Grab von Robert und Clara Schumann

Das berühmteste Denkmal des Alten Friedhofs ist das Grabmal für Robert Schumann. Für seine Frau sollte das Denkmal ihres Mannes „etwas Symbolisches (werden), das die Charakteristik meines Mannes künstlerisch repräsentiert“ (aus einem Brief von Clara Schumann, Juli 1874).[3] Adolf von Donndorf wurde damit beauftragt, in diesem Sinne das Grabmal zu gestalten. Die Ausführung übernahm sein Schüler, der württembergische Bildhauer Wilhelm Rösch während seines Rom-Aufenthalts 1878/1879.

Durch ein großes Schumannfest (17. bis 19. August 1873) und zahlreiche Spenden kamen in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Mittel für das Denkmal zusammen. Den Platz wählte der damalige Bonner Oberbürgermeister Leopold Kaufmann so aus, dass das neue Denkmal Raum genug hatte, um zur Wirkung zu kommen. Adolf von Donndorf beschäftigte sich mehrere Jahre hindurch mit dem Entwurf des Denkmals und mit der Ausführung. Schließlich konnte es am 2. Mai 1880 in Gegenwart von Clara und ihren Kindern und Freunden feierlich enthüllt werden.

Über die Symbolik des Denkmals schreiben die Autoren von Der Alte Friedhof in Bonn: „Durch Allegorien will Donndorf die Bedeutung des Verewigten bedeutsam ausdrücken, mehr noch, das Reich, in dem er geherrscht hatte, die zaubervolle Macht des Liedes sichtbar darstellen. Clara kniet als Muse am Fuße des Denkmals, in einer Hand den Kranz der Unsterblichkeit, den sie Robert reichen will, in der anderen eine Notenrolle haltend. Ihre Gestalt ist in ein überzeitliches griechisches Gewand gehüllt. In ihren Gesichtszügen kommt kein Schmerz, nicht einmal Trauer zum Ausdruck. Der geigende Putto auf der gegenüberliegenden Seite ist der italienischen Frührenaissance entnommen. In ihm verkörpert sich nicht nur die rührende Anmut unschuldiger Kinder, sondern der geigende Knabe ist ein ohne weiteres verständliches Symbol für die tiefe Lust an der Musik. Auf der anderen Seite des Denkmals befindet sich eine etwas rätselhafte Figur, eine lesende Elfe, wohl die Verbindung zum Reich des Liedes verkörpernd. Der zum Medaillon mit dem Profilporträt des Meisters auffliegende Schwan entspricht als ein dem Lichtgott Baldur heiliges Tier dem Zeitinteresse für germanische Mythologie“,[4] während es bei Josef Niesen heißt: "Der Schwan, Symbol der Reinheit und Begleiter der Seelen, steht hier auch für Schumanns unablässiges Komponieren und dessen eigenen „Schwanengesang“ (...) Auffallend an der Formsprache des Grabmals ist der komplette Verzicht auf jedwede christlich-eschatologische Symbolik, die ersetzt wurde durch allegorische Figuren aus dem Reich der griechischen Mythologie. Der Schmerz im Ausdruck fehlt ganz, zugunsten einer zwar weihevollen aber nahezu kindlich-naiven Heiterkeit. Einzig die Schmetterlingsflügel der singenden Psyche weisen auf das Jenseitige hin: der Schmetterling als Symbol der unsterblichen Seele, die den Körper auf der Erde zurücklässt."[5] Für ihn ist das "Grabmal, als kulturhistorisch wichtiges Zeugnis der Gründerzeit, der gelungene Versuch, in Abkehr vom stilreinen Klassizismus verschiedene Stilelemente unterschiedlicher Epochen in einem einzigen Werk harmonisch zu vereinen."[6]

Denkmalschutz

Der Friedhof und auch die darauf befindlichen Grabmäler und Gebäude wie die Georgskapelle stehen seit 1984[7] als Baudenkmal unter Denkmalschutz[8] und sind in die „Liste der gem. § 3 DSchG NRW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn“[9] eingetragen.

Sonstiges

Der Haupteingang des Alten Friedhofes ist vom Marktplatz zu Fuß in zehn Minuten zu erreichen. Noch kürzer ist der Weg vom Hauptportal des Hauptbahnhofes bis zum westlichen Eingang der Begräbnisstätte.

Vom 1. März bis zum 31. Oktober werden Standardführungen über den Alten Friedhof angeboten. Sie beginnen samstags um 11 Uhr und sonntags um 14 Uhr am Haupteingang an der Bornheimer Straße.

Siehe auch

Literatur

  • Bernhard Baedorf: Der alte Friedhof in Bonn am Rhein. Städtisches Verkehrsamt Bonn 1927.
  • Gerd Bermbach: Der Alte Friedhof in Bonn am Rhein. Parkpflegewerk. Nümbrecht, Bonn 1993.
  • Peter Bloch: Skulpturen des 19. Jahrhunderts im Rheinland, Düsseldorf 1975.
  • Edith Ennen, Helmut Hellberg, Walter Holzhausen, Gert Schroers: Der Alte Friedhof in Bonn. Bonn: Stollfuss 1955, 1981, 1986. ISBN 3-922832-00-8.
  • Edmund Gassner: Der Alte Friedhof in Bonn. in: Bonner Geschichtsblätter. Bonn 1980. ISSN 0068-0052
  • Helmut Hellberg: Das Schumann-Denkmal auf dem Alten Friedhof in Bonn. in: Bonner Geschichtsblätter. Bonn 1981. ISSN 0068-0052
  • Josef Niesen, Bonner Denkmäler und ihre Erbauer, Königswinter 2013. ISBN 978-3-943883-52-7.
  • Gotthard Werner: Weniger bekannte Gräber auf dem Alten Friedhof zu Bonn. in: Bonner Geschichtsblätter. Bonn 1958. ISSN 0068-0052
  • Bettina-Martine Wolter: Das Grabmal Niebuhr auf dem Alten Friedhof in Bonn. Magisterarbeit. Bonn 1984.
  • Erika Zander, Jörg Bätz: Der Alte Friedhof in Bonn. Kunst und Geschichte(n). Bonn: Bouvier 2001. ISBN 3-416-02961-5.
Commons: Alter Friedhof Bonn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b zit. in: Edith Ennen, Helmut Hellberg, Walter Holzhausen, Gert Schroers: Der Alte Friedhof in Bonn. Bonn: 1981, S. 10.
  2. Erika Zander, Jörg Bätz: Der Alte Friedhof in Bonn. Kunst und Geschichte(n). Bonn: 2001, S. 19.
  3. zit in: Edith Ennen, Helmut Hellberg, Walter Holzhausen, Gert Schroers: Der Alte Friedhof in Bonn. Bonn: 1981, S. 78.
  4. Edith Ennen, Helmut Hellberg, Walter Holzhausen, Gert Schroers: Der Alte Friedhof in Bonn. Bonn: 1981, S. 78.
  5. Josef Niesen, Bonner Denkmäler und ihre Erbauer, Königswinter 2013, S. 32 ff.
  6. Josef Niesen, Bonner Denkmäler und ihre Erbauer, Königswinter 2013, S. 34.
  7. Kerstin Walter: Denkmalschutz auf Friedhöfen. In: Landschaftsverband Rheinland, Udo Mainzer (Hrsg.): Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 40/41, Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-288-9, S. 107–117 (hier: S. 112).
  8. Denkmalliste der Stadt Bonn (Stand: 15. Januar 2021), S. 4, Nummer A 706
  9. Stadt Bonn – Denkmalliste

Koordinaten: 50° 44′ 9″ N, 7° 5′ 25″ O