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Internet der Dinge und Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien 2017: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Internet of Things.svg|mini|400px|Das Internet der Dinge]]
[[Datei:Catalan independence referendum 2017 - Flags - 3.jpg|mini|alt=Foto eines Hauses mit ausgehängten Flaggen „Si“ und der [[Estelada]]|Flaggen von Befürwortern der Unabhängigkeit in [[Barcelona]]]]
Am 1. Oktober 2017 wurde von der Regionalregierung [[Katalonien]]s ein umstrittenes '''Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens''' ([[Katalanische Sprache|katalanisch]] ''Referèndum d'Autodeterminació de Catalunya'') abgehalten. Nach der erfolglos gebliebenen [[Volksbefragung über die politische Zukunft Kataloniens 2014|Volksbefragung von 2014]] verfolgte die katalanische Regionalregierung zum zweiten Mal ein Unabhängigkeitsreferendum.


Die spanische Regierung versuchte, die Befragung zu verhindern; das spanische Verfassungsgericht hatte die Abstimmung zuvor für rechtswidrig erklärt, da die [[Verfassung des Königreichs Spanien|spanische Verfassung]] keine Abstimmungen über die Unabhängigkeit einer [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Autonomen Gemeinschaft]] vorsieht. Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung berief sich hingegen auf ein Gesetz, das vom Regionalparlament knapp beschlossen wurde. Für den Fall, dass sich eine Mehrheit der Teilnehmer des Referendums für die Unabhängigkeit Kataloniens aussprechen sollte, sah das Gesetz binnen 48 Stunden die [[Sezession]] von Spanien und damit die Unabhängigkeit vor.
Das '''Internet der Dinge''' ('''IdD''') (auch: '''„Allesnetz“'''<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dieterstier.de/cms/wp-content/uploads/2013/06/industrie-4-0-data.pdf|titel=Aktueller Begriff: Industrie 4.0|autor=Wissenschaftliche Dienste des dt. Bundestages|hrsg=|werk=|datum=26.09.2016|sprache=de|format=PDF; 237kB|zugriff=07.10.2016}}</ref>; {{enS|'''Internet of Things'''}}, Kurzform: '''IoT''') bezeichnet die Vision einer durch [[Informations- und Kommunikationstechnik]]en in globalen [[Informationsgesellschaft]]en vernetzten [[Infrastruktur]] von Alltagsgegenständen.<ref>[[Internationale Fernmeldeunion]]: "[http://www.itu.int/ITU-T/recommendations/rec.aspx?rec=y.2060 ITU-T Y.4000/Y.2060 (06/2012)], Overview of the Internet of things, abgerufen am 29. Juli 2017.</ref><ref>[https://www.itu.int/rec/dologin_pub.asp?lang=e&id=T-REC-Y.2060-201206-I!!PDF-E&type=items ITU Recommendation Y.2060 (06/12)]</ref>
Ein solches [[Referendum]] war ein zentrales Wahlversprechen der bei den [[Parlamentswahl in Katalonien 2015|Regionalwahlen von 2015]] mit knapper Mehrheit gewählten katalanischen Regierungsparteien ''[[Junts pel Sí]]'' (JxSí) und [[Candidatura d’Unitat Popular|CUP]].


Nach der Abstimmung meldeten die katalanischen Behörden eine Wahlbeteiligung von 42,3 % sowie eine Zustimmung von rund 90 % der Wähler zu einer Unabhängigkeit.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bbc.com/news/world-europe-41463719 |titel=Catalan referendum: Catalonia has 'won right to statehood' |werk=[[BBC News Online]] |datum=2017-10-02 |zugriff=2017-10-02 |sprache=en}}</ref><ref name="washingtonpost011017" /> Eine unabhängige Prüfung dieser Zahlen war aufgrund der Umstände des Referendums nicht möglich.<ref name="economist" /> Das Referendum führte zu einer [[Katalonien-Krise|Verfassungskrise]] mit der einige Wochen später erfolgten Ausrufung einer unabhängigen Republik und der anschließenden Entmachtung der katalanischen Regierung durch die spanische Regierung sowie der Ankündigung von Neuwahlen.
Im Internet der Dinge registrieren Sensoren an den vernetzten Gebrauchsgegenständen einheitlich oszillierende Datenmengen und liefern diese an [[Einbettung (Informatik)|eingebettete]] Computer, die rechnerisch koordinierende Aufgaben erfüllen. So werden z.&nbsp;B. Kleidungsstücke mit miniaturisierten [[Computer]]n, sogenannten [[Wearables]], versetzt, die dessen Lageposition erfassen.


== Kontext und Vorgeschichte ==
In seinem Aufsatz von 1991 ''The Computer for the 21st Century'' sprach [[Mark Weiser]] zum ersten Mal von dieser Vision.
{{Hauptartikel|Geschichte Kataloniens#20. Jahrhundert|titel1=Geschichte Kataloniens (20./21. Jahrhundert)}}
Seit 1979 hat die Region Katalonien den Status einer [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Autonomen Gemeinschaft]] in Spanien. Die Autonomen Gemeinschaften sind in ihrer Kompetenzausstattung mit den deutschen Bundesländern vergleichbar und verfügen auch über weitreichende Gesetzgebungszuständigkeiten.
Die mit ''[[Generalitat de Catalunya]]'' benannten politischen Institutionen Kataloniens umfassen das Regionalparlament (''Parlament de Catalunya''), den von diesem gewählten Ministerpräsidenten (''President de la Generalitat'') und die von diesem gebildeten Regierung (''Govern'').


Nach der ''[[Transition in Spanien|Transición]]'' wurde die Politik Kataloniens von 1980 bis 2003 durch das liberal-demokratische Parteienbündnis [[Convergència i Unió]] (CiU) und dessen Ministerpräsidenten [[Jordi Pujol]] bestimmt. Die CiU verfolgte in der Frage des Status Kataloniens eine pragmatische, von einem konservativen Regionalismus geprägte Linie. Lediglich Teile des Bündnisses traten offen für eine Unabhängigkeit ein. Im Jahr 2003 verlor der CiU-Spitzenkandidat [[Artur Mas]] die Regionalwahlen gegen ein Linksbündnis aus Sozialisten ([[Partit dels Socialistes de Catalunya|PSC]]), Republikanischen Linken ([[Esquerra Republicana de Catalunya|ERC]]) und Grünen ([[Iniciativa per Catalunya Verds|ICV]]).
Das Internet der Dinge bezeichnet die Verknüpfung eindeutig identifizierbarer physischer Objekte ({{lang|en|''things''}}) mit einer virtuellen Repräsentation in einer [[Internet]]-ähnlichen Struktur. Es besteht nicht nur aus teilnehmenden Personen, sondern auch aus Dingen. Der Begriff geht zurück auf [[Kevin Ashton]], der erstmals 1999 „Internet of Things“ verwendet hat.<ref>Kevin Ashton: [http://www.rfidjournal.com/article/view/4986 That 'Internet of Things' Thing]. In: ''RFID Journal'', 22. Juli 2009, gesichtet am 8. April 2011.</ref> Bekannt wurde das Internet der Dinge durch die Aktivitäten der [[Auto-ID Labs]].<ref>F. Mattern, Ch. Flörkemeier: [http://www.vs.inf.ethz.ch/publ/papers/Internet-der-Dinge.pdf ''Vom Internet der Computer zum Internet der Dinge''] (PDF; 868&nbsp;kB). Informatik-Spektrum, Vol. 33, No. 2, S. 107–121, April 2010, gesichtet am 28. November 2013.</ref>


=== Autonomiestatut von 2006 ===
Die automatische Identifikation mittels [[RFID]] wird oft als Grundlage für das Internet der Dinge angesehen. Allerdings kann eine eindeutige Identifikation von Objekten auch mittels [[Strichcode]] oder [[2D-Code]] erfolgen. Bauteile wie [[Sensor]]en und [[Aktor]]en erweitern die Funktionalität um die Erfassung von Zuständen bzw. die Ausführung von Aktionen. Erweiterte Definitionen zum Internet der Dinge betonen die Zugehörigkeit zum zukünftigen Internet (auch [[Englische Sprache|engl.]]: Future Internet)<ref>CERP-IOT: [http://www.grifs-project.eu/data/File/CERP-IoT%20SRA_IoT_v11.pdf Internet of Things Strategic Research Roadmap] (PDF-Datei; 850&nbsp;kB). Abgerufen am 8. April 2011. </ref> sowie die Abgrenzung von verwandten Forschungsthemen.<ref>D. Uckelmann, M. Harrison, F. Michahelles: [http://www.springer.com/cda/content/document/cda_downloaddocument/9783642191565-c1.pdf?SGWID=0-0-45-1112641-p174102062 An Architectural Approach towards the Future Internet of Things] In: D. Uckelmann, M. Harrison, F. Michahelles (Hrsg.): ''Architecting the Internet of Things'', Springer, Berlin 2011, gesichtet am 8. April 2011.</ref>
{{Hauptartikel|Volksbefragung_über_die_politische_Zukunft_Kataloniens_2014#Autonomiestatut_von_2006_und_Urteil_des_Verfassungsgerichts|titel1=Autonomiestatut von 2006 und Urteil des Verfassungsgerichts von 2010}}


Unter der Regierung des Bündnisses aus PSC, ERC und ICV wurde ein neues [[Autonomiestatut]] für Katalonien ausgearbeitet. Diese neue Regionalverfassung sollte die bestehende Autonomie Kataloniens ausweiten und die Beziehungen zum spanischen Zentralstaat neu regeln.
== Zielsetzung ==
{{Lückenhaft|Was ist eine Informationslücke? Inwiefern soll sie zwischen der realen und virtuellen Welt bestehen und wer stellt dies fest? Welche Akteure geben dem Internet der Dinge das hier formulierte Ziel vor?}}
Ziel des Internets der Dinge ist es, automatisch relevante Informationen aus der realen Welt zu erfassen, miteinander zu verknüpfen und im Netzwerk verfügbar zu machen. Denn in der realen Welt haben Dinge einen bestimmten Zustand (z.&nbsp;B. „Luft ist kalt“, „Druckertoner ist voll“) und diesen gilt es im Netzwerk verfügbar zu machen, um Informationsbedarf zu decken. Ziel ist also, dass viele reale Dinge die eigenen Zustandsinformationen für die Weiterverarbeitung im Netzwerk zur Verfügung stellen. Das Netzwerk kann lokal, als VPN in sich geschlossen oder auch mit dem Internet über Firewalls verbunden sein. Solche Zustandsinformationen können Informationen über die aktuelle Nutzung, über Alterung, aber auch über besondere Umweltbedingungen an dem Ort des Teilnehmers sein. Solche Informationen können sowohl zur Verbesserung der Nutzbarkeit des Teilnehmers selbst ausgewertet werden (Früherkennung von Wartung oder Austausch etc.), als auch zur Verbesserung der Situation des umgebenden Bereiches (so kann z.&nbsp;B. die Reduktion des Energieaufwandes zur Heizung oder Kühlung an eine Vielzahl von Informationen im ganzen Raum gebunden werden, und so besser wirken als in der Regelinstallation, die mit einem einzelnen Sensor [an häufig ungeeigneter Stelle montiert] auskommen muss). In einem weiteren Schritt können digitale Services als Teil des IoT die Parametrisierung von Geräten so erleichtern und verbessern, dass sie auch dort geschieht, wo sie heute aus Kostengründen nicht stattfindet. Wichtige Schritte zu diesem Ziel sind
* die Standardisierung der [[Komponente (Software)|Komponente]]n und [[Dienst (Informatik)|Dienste]] im Internet der Dinge;
* die Einführung einer einfach zugänglichen, sicheren und allgemeinen Netzwerkanbindung, geeignet für alle Geräte mit eingebautem Mikrocontroller;
* die Reduktion der Kosten für in das IoT integrierte Teilnehmer (Gerätekosten, Inbetriebnahmekosten, Anschlusskosten etc.);
* die Entwicklung von kostenarmen, automatisierten (bis hin zu autonomen) digitalen Services im Netzwerk, die den zusätzlichen Nutzen der Vernetzung realisieren.


In der Volksabstimmung vom 18.&nbsp;Juni 2006 sprachen sich 73,9 % der Wähler (bei einer Abstimmungsbeteiligung von 49 %) für das neue Statut aus. Der Text war durch das [[Congreso de los Diputados|spanische Parlament]] erst nach teils gravierenden Änderungen bestätigt worden. Nach Unterzeichnung durch König [[Juan Carlos I.]] trat das Gesetz am 9.&nbsp;August 2006 in Kraft.
== Abgrenzung ==
Das Internet der Dinge unterscheidet sich vom Konzept der ‚Selbststeuerung logistischer Prozesse‘.<ref>{{cite web|url=http://www.inf.tu-dresden.de/content/institutes/iai/tis-neu/lehre/archiv/folien.ss_2012/Praesentation_Fierdel.pdf|title=Selbststeuerung in der Logistik| accessdate=2013-11-24|format=PDF; 665&nbsp;kB}}</ref> Selbststeuernde Objekte benötigen nicht zwangsläufig Internet-ähnliche vernetzte Strukturen. Dennoch lassen sich Synergien herstellen, sodass zumindest in der Forschung beide Konzepte gerne verknüpft werden.<ref>D. Uckelmann, M.-A. Isenberg, M. Teucke, H. Halfar, B. Scholz-Reiter: ''Autonomous Control and the Internet of Things: Increasing Robustness, Scalability and Agility in Logistic Networks''. In: D. C. Ranasinghe, Q. Z. Sheng, S. Zeadally (Hrsg.): Unique Radio Innovation for the 21st Century: Building Scalable and Global RFID Networks. Springer; Berlin 2010: 163-181.</ref> Weiterhin gibt es Überschneidungen mit Themenfeldern wie [[Ubiquitous Computing]], [[Pervasive Computing]], [[Industrie 4.0]], [[Drahtlose Sensornetzwerke]], dem [[Internet Protocol]], [[Kommunikationstechnologie]]n, [[Cyber-physisches System|cyber-physischen Systemen]], [[Eingebettetes System|Eingebetteten Systemen]], [[Web2.0]]-Anwendungen, dem [[Internet]] (der Bürger) und dem [[Intranet der Dinge|Intranet]] bzw. [[Extranet der Dinge]].<ref>D. Uckelmann, M. Harrison, F. Michahelles: [http://www.springer.com/cda/content/document/cda_downloaddocument/9783642191565-c1.pdf?SGWID=0-0-45-1112641-p174102062 An Architectural Approach towards the Future Internet of Things] In: D. Uckelmann, M. Harrison, F. Michahelles (Hrsg.): ''Architecting the Internet of Things'', Springer, Berlin 2011, gesichtet am 8. April 2011.</ref> Gegenüber den dedizierten Netzwerken der Automationstechnik, welche sich an der für die Lösung der Aufgabe minimalen Ausrüstung orientiert, verfolgt das Konzept des Internets der Dinge den Ansatz, Information so breit wie möglich zur Verfügung zu stellen, damit die Nutzung dieser Information auch für Lösungen jenseits der heute definierten Zielsetzung möglich wird.


Das von der rechtskonservativen Volkspartei ([[Partido Popular (Spanien)|PP]]) angerufene [[Spanisches Verfassungsgericht|spanische Verfassungsgericht]] erklärte 28.&nbsp;Juni 2010 das Autonomiestatut nach einem vierjährigen Verfahren in 14 von 223 Bestimmungen für verfassungswidrig. Gegen das Statut geklagt hatten außerdem die Regionalregierungen von Aragón, Valencia, Murcia, La Rioja und den Balearen sowie der ''Defensor del Pueblo''.<ref name="bar-2016" />
== Technologie ==
Sollen lediglich Informationen von den physischen Repräsentationen der Akteure im Netzwerk abgerufen werden, reicht eine Identifikation beispielsweise mittels [[RFID]] oder [[QR-Code]] aus. Ein zentrales System kann so die für den Nutzer relevanten Daten aufgearbeitet zur Verfügung stellen, wie es beispielsweise bei der Paketverfolgung im Internet der Fall ist.


Als weiterer wichtiger Wendepunkt wird die Ablehnung eines von der Regionalregierung angestrebten "Fiskalpakts" angesehen, die im September 2012 durch die Zentralregierung erfolgte.<ref name="bar-2016" />
Sollen die Akteure allerdings auch selbst Informationen verarbeiten (beispielsweise bei einem Messsystem für Umweltwerte innerhalb einer Stadt), müssen sie mit datenverarbeitender Hardware ausgerüstet werden. Die Anforderungen an solche Hardware sind hohe Zuverlässigkeit und damit einhergehend ein geringer Wartungsaufwand, da eine hohe Ausfallrate Wartungsarbeiten an sehr vielen Geräten, die mitunter räumlich weit auseinander liegen oder schwer zu erreichen sind, nötig macht. Zusätzlich sollte der Energieverbrauch sehr niedrig sein, da die Hardware meistens rund um die Uhr läuft. Ebenfalls müssen die Anschaffungskosten gering sein, um möglichst viele physische Entitäten ausrüsten zu können. Integrierte Lösungen wie zum Beispiel ein [[System-on-a-Chip]] erfüllen diese Anforderungen.


Als weitere Gründe für die Entwicklung nach dem Urteil des Verfassungsgerichts werden verschiedene Aspekte genannt. Dazu gehören die „Verweigerung einer effektiven Kompromisslösung“<ref>{{cite news | title=Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien: „Rajoy hat jede Kompromisslösung blockiert“ | last=Kollenbroich | first=Britta | publisher=[[Spiegel Online]] | date=2017-09-11 | accessdate=2017-09-12 | url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/katalonien-mariano-rajoy-hat-jede-kompromissloesung-blockiert-a-1166922.html}}</ref> bzw. die „Dialogunwilligkeit der PP-Regierung“<ref name="derstand-439794">{{Internetquelle |autor=Franz Trautinger |url=https://www.derstandard.de/story/2000063439794/warum-sich-madrid-in-der-katalonien-frage-verrechnet-haben-koennte |titel=Warum sich Madrid in der Katalonien-Frage verrechnet haben könnte |werk=derstandard.de |datum=2017-09-20 |zugriff=2017-10-19}}</ref>, wobei beide Seiten „noch zusätzliches Öl ins Feuer gegossen“ hätten, um von Korruptionsskandalen auf höchster Ebene abzulenken.<ref name="derstand-439794" /> Hinzu kamen ein „Vertrauensverlust in die spanischen Institutionen“<ref name="deutschl-396853">{{Internetquelle |autor=Julia Macher |url=http://www.deutschlandfunk.de/spanien-was-die-katalanische-unabhaengigkeitsbewegung-stark.795.de.html?dram:article_id=396853 |titel=Spanien – Was die katalanische Unabhängigkeitsbewegung stark macht |werk=deutschlandfunk.de |datum=2017-09-27 |zugriff=2017-10-19}}</ref> auf katalanischer Seite sowie im Rahmen der Wirtschaftskrise „hohe Sparopfer“.<ref name="welt-146878762">{{Internetquelle |autor=Ute Müller |url=http://www.welt.de/politik/ausland/article146878762/Warum-die-Katalanen-Spanien-verlassen-wollen.html |titel=Regionalwahlen: Warum die Katalanen Spanien verlassen wollen |werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] |datum=2015-09-27 |zugriff=2017-10-19}}</ref>
Softwareseitig sollte ein Betriebssystem mit einem extrem niedrigen Speicherverbrauch verwendet werden, das einen [[Netzwerkstack]] zur Kommunikation zur Verfügung stellt. Projekte wie [[Contiki]] bieten diese Vorteile und sind auf vielen handelsüblichen [[Mikrocontroller]]architekturen lauffähig.<ref>Webseite des Contiki-Projekts, ein Betriebssystem für das Internet der Dinge: http://www.contiki-os.org/#about</ref>


=== Referenden zur Unabhängigkeit Kataloniens 2009–2011 ===
Weitere IoT Betriebssysteme sind:
{{Hauptartikel|Referenden zur Unabhängigkeit Kataloniens 2009–2011|titel1=Referenden zur Unabhängigkeit Kataloniens 2009–2011}}
* Windows 10 IoT <ref>https://developer.microsoft.com/en-us/windows/iot</ref>
* Android Things <ref>https://developer.android.com/things/index.html</ref>


In der Zwischenzeit hatten sich durch die [[Wirtschaft Spaniens#Ende des Wirtschaftsbooms, Krise und Reformen|spanische Wirtschaftskrise ab 2007]] die Beziehungen der spanischen Regierung zum wirtschaftsstarken Katalonien zunehmend angespannt. Der Umstand, dass Katalonien bei einem Bevölkerungsanteil von 15 % fast ein Viertel des spanischen [[Bruttonationaleinkommen|BSP]] erwirtschaftet und jährlich große Teile der Steuereinnahmen in den spanischen Zentralhaushalt und in andere Regionen abführt, und der Eindruck einer spanischen Blockadehaltung<ref>{{cite news| title=Katalonien: Peitsche ohne Zuckerbrot| last=Urban | first=Thomas | publisher=[[Süddeutsche Zeitung|SZ]] | date=2017-09-07| accessdate=2017-09-10 | url=http://www.sueddeutsche.de/politik/katalonien-peitsche-ohne-zuckerbrot-1.3656414}}</ref> führen, seit sich das Gerichtsverfahren zum Autonomiestatut in die Länge zu ziehen begann, zu einer immer stärkeren Unzufriedenheit. Von 2009 bis 2011 wurden in insgesamt 553 der damals 947 katalanischen Städte und Gemeinden Referenden zur Unabhängigkeit Kataloniens durchgeführt. Diese waren nicht bindend und erreichten nur geringe Wahlbeteiligungen, es sprach sich aber eine große Mehrheit der Befragten für die Unabhängigkeit aus.
=== Energieverbrauch ===
Die [[Internationale Energieagentur]] ermittelte in einer Studie, dass Geräte aus dem Bereiche Internet der Dinge 2013 rund 616 Terawattstunden (TWh) an Energie verbraucht hätten, von denen etwa 400&nbsp;TWh verschwendet worden seien. Die Steuersysteme mit ihrer permanenten Internetverbindung würden demnach selbst die Energie verbrauchen, die sie zuvor durch intelligentes Energiemanagement eingespart hätten.<ref>[https://www.heise.de/ix/meldung/Studie-Internet-of-Things-frisst-zunehmend-Energie-2250476.html ''Studie: Internet of Things frisst zunehmend Energie''. Heise.de vom 7. Juli 2014, gesichtet am 7. Juli 2014]</ref>


=== Volksbefragung über die politische Zukunft Kataloniens 2014 ===
== Datenerfassung und Datenschutz ==
{{Hauptartikel|Volksbefragung über die politische Zukunft Kataloniens 2014|titel1=Volksbefragung über die politische Zukunft Kataloniens 2014}}
Da die „Dinge“ Daten erfassen, speichern und untereinander austauschen, sammeln sie auch Daten über ihre Nutzer und Anwender. Diese können interessant für Wirtschaftsunternehmen, Staaten oder Organisationen sein, sodass sie einen Zugriff darauf anstreben könnten. Deren Interessen stimmen jedoch oft nicht mit denen der Nutzer überein. Daher ist die Wahrung der Souveränität über das [[Profiling|Persönlichkeits]]- oder [[Kundenprofil]] der Nutzer ein entscheidendes Anliegen des [[Datenschutz]]es.<ref>[[Badische-zeitung.de]], 24. Februar 2015, „Thomas Steiner und unseren Agenturen“: [http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/der-fernseher-spioniert-uns-aus--100919057.html ''Was Fernseher und Auto über unsere Daten verraten'']</ref>


Bei den Regionalwahlen 2010 und 2012 wurde das Thema der Unabhängigkeit Kataloniens zunehmend Teil des Wahlkampfes. Aus beiden Wahlen ging die CiU unter Artur Mas als Sieger hervor, musste jedoch Minderheitsregierungen unter Tolerierung durch andere katalanische Parteien bilden.
== Sicherheitsmaßnahmen ==
Die Sicherungsmechanismen im Umfeld des ''Internet der Dinge'' sind keineswegs exklusive Mechanismen, die nur in diesem Bereich vorzufinden sind. Es handelt sich eher um die Anwendung verschiedener Maßnahmen auf der Software- und Netzwerkebene, um [[Informationssicherheit]] zu gewährleisten<ref>Webseite zur IoT-Sicherheit, http://www.iot-sicherheit.ch/, gesichtet am 25. Februar 2015.</ref>. Die Schutzmaßnahmen können Zugriffe von außen auf die eingebundenen Geräte verhindern.


Am 12.&nbsp;Dezember 2013 kündigte Artur Mas gemeinsam mit Vertretern der Parteien CiU, ERC, ICV-EUiA und CUP an, am 9. November 2014 eine Volksbefragung durchführen zu wollen. Die Fragestellung lautete: „Wollen Sie, dass aus Katalonien ein Staat wird?“ Wer diese Frage mit „ja“ beantwortete, sollte sich noch zu einer zweiten Frage äußern, nämlich: „Wollen Sie, dass dieser Staat unabhängig ist?“ Das spanische Verfassungsgericht erklärte daraufhin am 25.&nbsp;März 2014 zunächst die der Volksbefragung zugrunde liegende Resolution über den Charakter des Volkes von Katalonien als eines souveränen politischen und rechtlichen Subjekts für verfassungswidrig. Am 29.&nbsp;September 2014 nahm es darüber hinaus einen Normenkontrollantrag der spanischen Regierung über das Dekret zur Durchführung einer nicht-referendiellen Volksbefragung an und setzte das Dekret damit aus. Auch die von der Regionalregierung daraufhin vorgesehene Durchführung einer alternativen Befragung wurde vom spanischen Verfassungsgericht am 4.&nbsp;November 2014 ausgesetzt.
Eine generelle Schutzmaßnahme ist zum Beispiel die Wahl eines sicheren [[Passwort]]s. Das [[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik]] empfiehlt die [[UPnP]]-Funktion bei [[Router]]n zu deaktivieren, um zu verhindern, dass Geräte im Rahmen von [[Botnet]]s für [[Denial of Service]]-Attacken missbraucht werden können.<ref>[https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Service/Aktuell/Informationen/Artikel/Botnetz_iot_24102016.html Der Bot im Babyfon], [[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik]] vom 24. Oktober 2016, abgerufen am 27. Oktober 2016</ref>
Die Volksbefragung wurde am 9.&nbsp;November 2014 dennoch durchgeführt. Bei einer Beteiligung von geschätzt einem Drittel der Wahlberechtigten sprachen sich 80,76 % mit einem „Ja“ für beide Fragen, also für die Unabhängigkeit aus. Die Abstimmungsbeteiligung belief sich auf 36,59 % des inoffiziellen Zensus, der alle Personen ab dem 16. Lebensjahr, EU-Ausländer und registrierte Ausländer aus Drittstaaten umfasste.<ref name="bar-2016" /> Das gesamte Verfahren dieser Befragung wurde vom Verfassungsgericht im Juni 2015 nachträglich als verfassungswidrig beurteilt.<ref name="bar-2016" />


2017 wurde Artur Mas, gemeinsam mit mehreren anderen Regionalpolitikern, wegen der Durchführung der Volksbefragung zu einer Geldstrafe verurteilt. Des Weiteren wurde ihm für zwei Jahre untersagt, politische Ämter zu bekleiden.<ref>{{cite news|title= Kataloniens Ex-Premier: Berufsverbot wegen zivilen Ungehorsams| publisher=[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]| date=2017-03-13| accessdate=2017-09-08| url=https://www.tagesschau.de/ausland/katalonien-mas-berufsverbot-101.html}}</ref>
Um Zugriffe von außerhalb zu verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel den offenen Standard Trusted Network Connect und Mutual Authentication:
* [[Mutual Authentication]]: In einer Netzwerkumgebung können sich Geräte untereinander mit Zertifikaten authentifizieren und somit eine vertrauenswürdige Kommunikation gewährleisten. Dies wird durch eine [[hybride Verschlüsselung]] und durch Zertifikate realisiert.
* [[Trusted Network Connect]]: Neben der Authentifizierung unter Geräten ist es ebenfalls möglich, alle Zugriffe innerhalb eines Netzwerks zu analysieren und somit die Sicherheit zu erhöhen. Dies ist ein offener Standard, der von der [[Trusted Network Group]] entwickelt wurde. Dafür werden zwei Instanzen implementiert: Der [[Policy Enforcement Point]] (PEP) und der [[Policy Decision Point]] (PDP). Der PEP legt die Richtlinien für Zugänge zum Netzwerk fest und kann gegebenenfalls Nutzern Zugriffsrechte entziehen und diese aus dem Netzwerk ausschließen. Je nach der Art der Authentifizierung des Nutzers darf dieser Zugriff auf Geräte, Server und Daten haben. Der PDP trifft die Autorisierungsentscheidungen für sich und für andere Systemeinheiten, wie zum Beispiel für den PEP. Möchte ein Nutzer eine Ressource des Netzwerks nutzen, sendet der PEP dessen Nutzerattribute und den gewünschten Nutzerzugriff über das IF-PEP-Protokoll (RFC 5792 PA-TNC) zum PDP. Dieser entscheidet anhand der Nutzerattribute, ob der Nutzer berechtigt ist oder nicht, und sendet dies dem PEP. Der PEP wird nun nach festgelegten Regeln den Zugriff erlauben, verbieten oder den Nutzer sperren.


=== Parlamentswahl in Katalonien 2015 ===
== Beispiele ==
{{Hauptartikel|Parlamentswahl in Katalonien 2015|titel1=Parlamentswahl in Katalonien 2015}}
In der Anwendung reicht oft der Einsatz weniger technischer Komponenten und Funktionen im Internet der Dinge aus.<ref>F. Mattern, Ch. Flörkemeier: [http://www.vs.inf.ethz.ch/publ/papers/Internet-der-Dinge.pdf ''Vom Internet der Computer zum Internet der Dinge''] (PDF; 868&nbsp;kB). Informatik-Spektrum, Vol. 33, No. 2, S. 107–121, April 2010, gesichtet am 28. November 2013.</ref>
* [[Paketverfolgung]] über das Internet – Paketdienstleister bieten dem Paketempfänger die Möglichkeit, seine Sendung im Transportprozess zu verfolgen. Hierzu wird an den jeweiligen Transportstationen über Strichcodes oder 2D-Codes eine eindeutige Identifikation der Sendung vorgenommen und der aktuelle Status automatisch an eine Zentrale übertragen. Dieser Status kann vom Paketempfänger über eine entsprechende Webseite abgelesen werden.
* Nachbestellung von Druckerpatronen – Der Drucker identifiziert seine Druckerpatronen mittels Chiptechnologie und überwacht so deren Füllstand. Unterschreitet der Füllstand eine vordefinierte Grenze, fordert der Drucker den Anwender zur Nachbestellung über die Herstellerwebseite auf.


Im Juni 2015 lösten die beiden katalanisch-bürgerlichen Parteien [[Convergència Democràtica de Catalunya|CDC]] und [[Unió Democràtica de Catalunya|UDC]] ihr seit 1979 bestehendes Parteienbündnis [[Convergència i Unió|''Convergència i Unió'' (CiU)]] auf, weil die UDC eine einseitige Unabhängigkeitserklärung und die Abhaltung eines nicht von der spanischen Verfassung gedeckten Referendums ablehnte. Nachdem sich die CDC von Ministerpräsident Mas mit der rivalisierenden [[Esquerra Republicana de Catalunya|ERC]] auf eine gemeinsame Kandidatur unter dem Namen ''[[Junts pel Sí]]'' („Zusammen für das Ja“) verständigt hatte, setzte Mas die Neuwahlen für den 27. September 2015 an. Ein zentrales Wahlversprechen von ''Junts pel Sí'' war die Durchführung eines Unabhängigkeitsreferendums binnen 18 Monaten.
In beiden Beispielen erfolgen eine eindeutige Identifikation und die Verknüpfung zu einer entsprechenden Internetseite, außerdem ist jeweils die menschliche Interaktion notwendig. Das Internet der Dinge soll jedoch ebenso die direkte rechnergestützte Informationsverarbeitung ermöglichen. Komplexere Anwendungen beinhalten zusätzlich Internet-basierte Verzeichnisdienste sowie die Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Diensten.


Bei der Wahl am 27. September 2015 entfielen auf die für eine Unabhängigkeit Kataloniens eintretenden Kandidaturen ''Junts pel Sí'' (39,6 %) und [[Candidatura d’Unitat Popular|CUP]] (8,2 %) insgesamt 47,8 % der Stimmen. Dieses Ergebnis reichte jedoch für 72 Sitze (''Junts pel Sí'' 62, CUP 10) und damit eine Mehrheit im Regionalparlament, das insgesamt über 135 Sitze verfügt.
* Ein weiteres Beispiel ist das ''[[Elektronischer Produktcode|EPCglobal]]-Netzwerk''. Allerdings beschränkt sich die EPCglobal-Architektur bisher auf logistische Anwendungen und stellt somit nur eine ''Untermenge'' der Zukunftsvision für das Internet der Dinge dar. [[RFID]] dient als Basistechnologie im EPCglobal-Netzwerk, mit der sich die reale Welt in die Informationswelt verlängern lässt, zum Beispiel anhand einer weltweit eindeutigen Identität wie dem [[Electronic Product Code]]. Diese Verschmelzung ermöglicht nicht nur das vereinfachte Management von bestehenden Geschäftsprozessen, sondern erlaubt auch die Entstehung von komplett neuen Märkten und Geschäftsmodellen. Mit dem EPCglobal und weiteren standardisierten Komponenten steht bereits heute ein Großteil der entsprechenden Infrastruktur bereit. Die Basisdienste dieser Infrastruktur bauen dabei funktional auf den Grundlagen des Internets auf.


In seiner Sitzung vom 9. November 2015 verabschiedete das katalanische Parlament mit den Stimmen von ''Junts pel Sí'' und CUP und gegen die Stimmen aller übrigen Fraktionen eine „Resolution über den Beginn des politischen Prozesses in Katalonien als Folge des Wahlergebnisses vom 27. September 2015“. In dieser Resolution heißt es u.a., dass das Parlament den Beginn des Prozesses der Schaffung eines unabhängigen Staats und der Einleitung eines verfassungsgebenden Verfahrens proklamiert. Besonders brisant ist weiter die Passage, nach der das Parlament erklärt, dass es sich „als Wahrer der Souveränität und als Ausdruck der verfassungsgebenden Gewalt“ in dem Prozess der „demokratischen Loslösung vom spanischen Staat“ Entscheidungen von dessen Institutionen und insbesondere des Verfassungsgerichts nicht unterwerfen werde. Die Zentralregierung in Madrid reichte gegen die Resolution des Parlaments vom 9. November 2015 Verfassungsklage ein. Mit Urteil vom 2. Dezember 2015 gab das Verfassungsgericht der Klage statt und erklärte diese Parlamentsresolution für verfassungswidrig und nichtig.
* Das folgende Beispiel soll das Potenzial für künftige Anwendungen deutlich machen. Die Einstellungen eines [[Bürostuhl]]s (beispielsweise die Position und Federwirkung der Rückenstütze) haben auf die Gesundheit deutlichen Einfluss. Derzeit wird die Anpassung des Stuhls an die Körpereigenschaften des Nutzers vom Nutzer selbst (und weitgehend ohne Fachwissen, daher häufig auch unvorteilhaft) vorgenommen. Ein Experte, der die Einstellungen des Stuhls regelmäßig an die Bedürfnisse des Nutzers anpassen könnte, ist kostspielig. Wird der Stuhl zum Teilnehmer im Internet der Dinge, so ließen sich Messwerte von Sensoren im Stuhl erfassen, vom Hersteller im Rahmen eines kostenarmen Services über das Netzwerk auswerten damit verbesserte Einstellungen am Stuhl (ggf. wieder über das Netz) vornehmen. Die notwendige Betriebsenergie dafür kann aus dem Lastwechsel gewonnen werden.


Eine Regierungsbildung gelang zunächst nicht, da die antikapitalistische CUP es ablehnte, Ministerpräsident Artur Mas zur Wiederwahl zu verhelfen. Erst am 9. Januar 2016 (einen Tag vor Ablauf der Frist für die Wahl eines Ministerpräsidenten, die eine Neuwahl des Parlaments erforderlich gemacht hätte) einigten sich ''Junts pel Sí'' und die CUP auf [[Carles Puigdemont]], den bisherigen Bürgermeister von [[Girona]], als neuen Regierungschef.
== Forschung ==
Die Forschung zum Thema wird seit Jahren von verschiedenen Einrichtungen betrieben. Dabei ist eine stetige thematische Erweiterung der ursprünglichen Vision der Auto-ID Labs<ref>Webseite der Auto-ID Labs, http://www.autoidlabs.org/, gesichtet am 8. April 2011.</ref> zu beobachten. Auf europäischer<ref>Webseite des IoT European Research Cluster, http://www.internet-of-things-research.eu/partners.htm, gesichtet am 8. April 2011.</ref> und deutscher Ebene<ref>[http://www.nextgenerationmedia.de ''Internet der Dinge – Vernetzte Lebens- und Arbeitswelten'']. Webseite des BMWi-Technologieprogramms, gesichtet am 8. April 2011.</ref> wurde und wird eine Vielzahl von Forschungsprojekten zum Internet der Dinge gefördert, unter anderem auch zur Verknüpfung von physischen Objekten mit [[Digitales Objektgedächtnis|digitalen Gedächtnissen]].


=== Referendumsgesetz vom 6. September 2017 ===
== Siehe auch ==
Eine Resolution für einen verfassungsgebenden Prozess und ein anschließendes Unabhängigkeitsreferendum „spätestens am 17.&nbsp;September 2017“ wurde vom katalanischen Regionalparlament am 6.&nbsp;Oktober 2016 verabschiedet.<ref>{{cite news| title= Catalan Parliament Votes Yes to Independence Referendum Next September| language=Englisch| publisher= [[Voice of America]] | date= 2016-10-06| accessdate=2017-09-08 | url= https://www.voanews.com/a/catalan-parliament-votes-yes-independence-referendum-september/3539984.html}}</ref> Die spanische Zentralregierung unter [[Mariano Rajoy]] (PP) rief daraufhin das spanische Verfassungsgericht an, das diese Resolution am 14.&nbsp;Dezember 2016 für verfassungswidrig erklärte.<ref name="verfassungskrise">{{cite web | title=Spanien und Katalonien in der Verfassungskrise | last=Toda Castán | first=Daniel | publisher=Junge Wissenschaft im Öffentlichen Recht | date=2017-05-31 | accessdate=2017-09-20 | url=https://www.juwiss.de/55-2017/}}</ref><ref>{{cite news| title=El Tribunal Constitucional suspende el referéndum soberanista en Cataluña previsto para 2017| language=Spanisch| publisher=[[Radiotelevisión Española]] | date=2016-12-14 | accessdate=2017-09-08 | url=http://www.rtve.es/noticias/20161214/constitucional-suspende-referendum-soberanista-previsto-para-2017/1453881.shtml}}</ref>
* [[Big Data]]


Im Juni 2017 wurde das Referendum dann zunächst im katalanischen Parlament, anschließend dann auf einer Großkundgebung in Barcelona für den 1.&nbsp;Oktober 2017 formell angekündigt, und zwar unabhängig davon, ob das spanische Verfassungsgericht es erlaubt oder nicht.<ref>{{cite news | title = Catalonia calls independence referendum for October | language = Englisch | first = Sam | last = Jones | publisher = [[The Guardian]] | date = 2017-06-09 | accessdate = 2017-09-08| url = https://www.theguardian.com/world/2017/jun/09/catalonia-calls-independence-referendum-for-october-spain}}</ref><ref>{{cite news | title = Pep Guardiola joins call for referendum on Catalan independence |language=Englisch | first = Sam | last = Jones | publisher = [[The Guardian]] | date = 2017-06-11 | accessdate = 2017-09-08| url = https://www.theguardian.com/world/2017/jun/11/pep-guardiola-referendum-catalan-independence-barcelona-rally}}</ref> Als Frageformulierung des Referendums wurde „Wollen Sie, dass Katalonien ein unabhängiger Staat in Form einer Republik ist?“ gewählt. Der geplante Stimmzettel enthält diese Frage in [[Katalanische Sprache|katalanischer]], [[Spanische Sprache|spanischer]] und [[Okzitanische Sprache|okzitanischer]] Sprache; letzteres, weil Okzitanisch in seinem [[Aranesische Sprache|aranesischen]] Dialekt Amtssprache im [[Val d’Aran]] mit einigen tausend Einwohnern ist.
== Literatur ==

* [[Hans-Jörg Bullinger|H.-J. Bullinger]], [[Michael ten Hompel|M. ten Hompel]] (Hrsg.): ''Internet der Dinge'', Springer, Berlin 2007.
Ein Gesetz über die Durchführung der Volksabstimmung war ursprünglich für August vorgesehen, wurde jedoch erst am 6.&nbsp;September 2017 vom katalanischen Parlament im Rahmen einer turbulenten Sitzung verabschiedet.<ref>{{cite news| title = Streit um Kataloniens größten Wunsch | first = Hans-Christian | last = Rössler | publisher = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] | date = 2017-09-06 | accessdate = 2017-09-08 | url = http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/referendum-zur-unabhaengigkeit-von-katalonien-15054290.html}}</ref> Für das Gesetz stimmten die 72 Abgeordneten von ''Junts pel Sí'' und der CUP. Die elf Abgeordneten der Fraktion ''Catalunya Sí que es pot'' (gemeinsame Fraktion von [[Podemos]], [[Iniciativa per Catalunya Verds|ICV]] und [[Esquerra Unida i Alternativa|EUiA]]) enthielten sich. Die 52 Abgeordneten von [[Ciudadanos]], [[Partit dels Socialistes de Catalunya|PSC]] und [[Partido Popular (Spanien)|PP]] verließen vor der Abstimmung das Plenum; die für das Gesetz nötige 2/3-Mehrheit war nicht gegeben.<ref>El Pais: ''[https://politica.elpais.com/politica/2017/09/24/actualidad/1506244170_596874.html MITOS Y FALSEDADES DEL INDEPENDENTISMO]'',siehe Abschnitt 9, 24. September (spanisch)</ref>
* C. Engemann, F. Sprenger (Hrsg.): ''Internet der Dinge. Über smarte Objekte, intelligente Umgebungen und die technische Durchdringung der Welt.'' transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3046-6.

* E. Fleisch, F. Mattern (Hrsg.): ''Das Internet der Dinge - Ubiquitous Computing und RFID in der Praxis'', Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-24003-9.
Das Gesetz sieht vor, dass das Ergebnis des Referendums bindend ist.<ref>{{Internetquelle |url=http://portaldogc.gencat.cat/utilsEADOP/PDF/7449A/1633376.pdf |titel=Ley 19/2017, de 6 de septiembre, del referèndum de autodeterminación |werk=Diari Oficial de la Generalitat de Catalunya |datum=2017-09-06 |zugriff=2017-09-11 |format=PDF |sprache=es}}</ref> Ergeben sich mehr Ja- als Nein-Stimmen soll nach Art. 4 des Gesetzes das Regionalparlament binnen zwei Tagen nach der Veröffentlichung des Abstimmungsergebnisses zusammentreten, um die Unabhängigkeit Kataloniens zu erklären; für den umgekehrten Fall sieht das Gesetz Neuwahlen zum Regionalparlament vor. Für das Ergebnis soll es damit nur auf die Zahl der Ja- bzw. Nein-Stimmen ankommen, die Höhe der Wahlbeteiligung und die Zahl der Enthaltungen und ungültigen Stimmen wäre ohne Bedeutung. Das Gesetz wurde vom Rechtsphilosophen José Luis Martí als transitorische verfassungsmäßige Ordnung und als konstitutioneller ''coup d’état'' betrachtet.<ref name="verfassu-jul2017">{{Internetquelle |autor=José Luis Martí |url=http://verfassungsblog.de/the-catalan-self-determination-referendum-draft-bill-a-new-form-of-transitional-constitutional-regime/ |titel=The Catalan Self-Determination Referendum Draft Bill: A New Form of Transitional Constitutional Regime |werk=verfassungsblog.de |datum=2017-07-18 |zugriff=2017-11-06}}</ref><ref name="verfassu-sept2017">{{Internetquelle |autor=José Luis Martí |url=http://verfassungsblog.de/the-catalan-self-determination-referendum-act-a-new-legal-order-in-europe/ |titel=The Catalan Self-Determination Referendum Act: A New Legal Order in Europe |werk=verfassungsblog.de |datum=2017-09-17 |zugriff=2017-11-06}}</ref> Zusammen mit dem am Folgetag unter ähnlich turbulenten verabschiedeten Gesetz 20/2017 wäre eine Vorverfassung oder Übergangsverfassung gebildet worden.<ref name="verfassu-sept2017" />
* F. Michahelles, J. Mitsugi (Hrsg.): ''Internet of Things (IOT 2010)'', Tokyo, Japan, November 29 - December 1, IEEE 2010, ISBN 978-1-4244-7415-8

* M. ten Hompel, V. Heidenblut: ''Taschenlexikon Logistik'', VDI-Buch, Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-28581-4
Das Gesetz wurde von der spanischen Regierung und der Presse scharf kritisiert; es handele sich um ein illegales Gesetz, das unter Missachtung rechtsstaatlicher Regeln, der spanischen Verfassung und des regionalen ''Estatut de Autonomía de Cataluña'' einseitig und ohne Diskussion durchgepeitscht worden sei.<ref>El Pais: ''[https://elpais.com/elpais/2017/09/30/opinion/1506785643_979097.html EL PAÍS, con el Estatut – No se puede pactar con golpistas; sí dialogar para tener más autogobierno]'', 29. September 2017 (spanisch)</ref>
* Schneider Electric, [http://www.schneider-electric.com/ww/en/download/document/98-19699217_IoT_Report_2016_v2_DOT_pdf ''IoT Business Report 2020''] – Schneider Electric Survey of more than 2500 Business Decision Makers about the Future of IoT
Einen Tag später suspendierte das spanische Verfassungsgericht das Gesetz und verbot einer Reihe katalanischer Amtsträger, den katalanischen Medien sowie den Bürgermeistern der 948 katalanischen Gemeinden, an der Vorbereitung der Volksabstimmung teilzunehmen.<ref>{{cite news| title = El Constitucional suspende de urgencia la ley del referéndum | language=Spanisch | publisher = [[El País]] | date = 2017-09-08 | accessdate = 2017-09-09 | url = https://politica.elpais.com/politica/2017/09/07/actualidad/1504781825_809788.html}}</ref>
* D. Uckelmann, M. Harrison, F. Michaelles (Hrsg.): ''Architecting the Internet of Things'', Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-19156-5

682 von 726 befragten Gemeinden kündigten an, das Referendum dennoch durchführen zu wollen.<ref>{{cite news| title = Más de 700 ayuntamientos confirman que colaborarán en el 1-O, a la espera de Barcelona | language=Spanisch | publisher = [[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] | date = 2017-09-09 | accessdate = 2017-09-09 | url = http://www.lavanguardia.com/politica/20170909/431163187424/ayuntamientos-1o-barcelona.html}}</ref> Unter den Gemeinden, die es abgelehnt haben, kommunale Einrichtungen als Abstimmungslokale zur Verfügung zu stellen, sind jedoch auch einige von PSC-Bürgermeistern regierte Großstädte, wie die beiden Provinzhauptstädte [[Lleida]] (140.000 Einwohner) und [[Tarragona]] (130.000 Einwohner) oder die im Umland von Barcelona gelegenen Städte [[Terrassa]] (215.000 Einwohner) und [[L’Hospitalet de Llobregat|Hospitalet de Llobregat]] (250.000 Einwohner). Die Oberbürgermeisterin von Barcelona, [[Ada Colau]], unterstützte nach längerem Zögern die Verfechter einer Abstimmung.<ref>[[Thomas Urban]], ''[http://www.sueddeutsche.de/politik/spanien-madrid-heizt-konflikt-mit-katalanen-an-1.3674719 Madrid heizt Konflikt mit Katalanen an]'' [[Süddeutsche Zeitung|''sz.de'']], 20. September 2017.</ref>

=== Entwicklungen bis zum 1. Oktober ===
[[Datei:20Set Barcelona 14.jpg|mini|Demonstration von Referendums&shy;befürwortern vor dem katalanischen Wirtschafts&shy;ministerium am 20. September 2017]]
Die Feierlichkeiten zum [[Diada Nacional de Catalunya|katalanischen Nationalfeiertag]] am 11.&nbsp;September 2017 standen im Zeichen des Unabhängigkeitsreferendums. Mehrere hunderttausend, nach Polizeiangaben bis zu einer Million Menschen demonstrierten in Barcelona für die Unabhängigkeit.<ref>{{cite news|title=Separatisten gehen für das Unabhängigkeitsreferendum auf die Straße |publisher=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |date=2017-09-11 |accessdate=2017-09-12 |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/demonstration-fuer-unabhaengigkeit-kataloniens-von-spanien-15194228.html}}</ref><ref>{{cite news| title=One million Catalans march for independence on region's national day | language=Englisch | publisher=[[The Guardian]] |date=2017-09-11 |accessdate=2017-09-12 | url=https://www.theguardian.com/world/2017/sep/11/catalonia-barcelona-independence-national-day-diada}}</ref>

Am 13.&nbsp;September 2017 forderte die spanische General[[staatsanwaltschaft]] die Staatsanwaltschaften der [[Liste der Provinzen Spaniens|Provinzen]] [[Provinz Barcelona|Barcelona]], [[Provinz Tarragona|Tarragona]], [[Provinz Lleida|Lleida]] und [[Provinz Girona|Girona]] auf, Ermittlungen gegen die Bürgermeister der mittlerweile 712 Gemeinden einzuleiten, die sich für die Durchführung des Referendums ausgesprochen hatten, sie vorzuladen und notfalls festzunehmen.<ref>{{cite news|title=Spanische Staatsanwaltschaft droht katalanischen Bürgermeistern mit Festnahme |publisher=[[Die Zeit]] |date=2017-09-13 |accessdate=2017-09-13 |url=http://www.zeit.de/news/2017-09/13/spanien-spanische-staatsanwaltschaft-droht-katalanischen-buergermeistern-mit-festnahme-13143202}}</ref> Generalstaatsanwalt [[Jose Manuel Maza]] warnte die Bürgermeister in einem Schreiben davor, sich der Missachtung des Gerichts, [[Rechtsbeugung]] und Veruntreuung schuldig zu machen, und drohte mit hohen Haftstrafen bis zu acht Jahren und Berufsverboten.<ref>{{cite news| title=El choque institucional: La Fiscalía ordena interrogar a los alcaldes catalanes del 1-O y detenerlos si no comparecen | language=Spanisch | publisher=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |date=2017-09-13 |accessdate=2017-09-13 | url=http://www.lavanguardia.com/politica/20170913/431259507599/fiscalia-investigar-detener-alcaldes-referendum-1-o.html}}</ref> König [[Felipe VI.]] forderte in einer Ansprache zur Einhaltung der [[Verfassung des Königreichs Spanien|Verfassung]] und zur friedlichen Koexistenz auf.<ref>{{cite news| title=Felipe VI: “La Constitución prevalecerá frente a quienes quiebran la convivencia” | language=Spanisch | publisher=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |date=2017-09-13 |accessdate=2017-09-13 | url=http://www.lavanguardia.com/politica/20170913/431258857471/felipe-vi-constitucion-prevalecera-quiebran-convivencia.html}}</ref>

Am 14. September 2017 versandte die Regionalregierung an 55.000 zufällig ausgewählte Personen Einladungen, als Wahlhelfer in einem der 6300 geplanten Wahllokale mitzuarbeiten. Die Wahlkommission legte den Schreiben ein Handbuch bei, in dem die Teilnahme als Wahlhelfer als Bürgerpflicht bezeichnet wurde. Gleichzeitig wandte sich Ministerpräsident Rajoy in einer Ansprache direkt an die Bürgerinnen und Bürger Kataloniens und forderte sie auf, am Referendum, das er als illegal bezeichnete, nicht teilzunehmen.<ref name="mesas electorales">{{cite news| last=Rioz | first=Pere | title=El Govern envía cartas a 55.000 ciudadanos para que formen las mesas electorales | publisher=[[El País]]| language=Spanisch | date=2017-09-14 | accessdate=2017-09-14 | url=https://elpais.com/ccaa/2017/09/13/catalunya/1505329783_147804.html}}</ref>

Der Generalstaatsanwalt für Katalonien wies die für Katalonien zuständigen Kommandanten der staatlichen Polizeien [[Guardia Civil]] und [[Cuerpo Nacional de Policía|Policía Nacional]] und den Kommandanten der katalanischen Polizei [[Mossos d’Esquadra]] an, Urnen, Stimmzettelumschläge und andere Abstimmungsmaterialien zu beschlagnahmen, da alle auf die Vorbereitung und Durchführung des Referendums gerichteten Handlungen die Straftatbestände des Ungehorsams gegenüber richterlichen Entscheidungen, der Rechtsbeugung und der Veruntreuung öffentlicher Gelder erfüllen würden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fiscalía Superior de Catalunya |url=https://www.annanoticies.com/wp-content/uploads/2017/09/fiscalia2.pdf |titel=Instrucción Núm. 2/2017 |zugriff=2017-09-18 |format=PDF |sprache=es}}</ref>
Ein Richter des [[Gerichtsorganisation in Spanien|Ermittlungsgerichts]] Barcelona wies die [[Guardia Civil]] an, die von einem katalanischen [[Webhosting]]unternehmen betriebene offizielle Webseite des Referendums sperren zu lassen. Wenige Minuten nach der Sperrung wurde eine neue Webseite freigeschaltet, die außerhalb von Spanien gehostet ist.<ref>{{cite news| last=García | first=Jesús | title=Un juez cierra la web de la Generalitat sobre el referéndum de Cataluña | publisher=[[El País]]| language=Spanisch | date=2017-09-13 | accessdate=2017-09-14 | url=https://elpais.com/ccaa/2017/09/13/catalunya/1505324341_709098.html}}</ref>

Ab Mitte September 2017 beschlagnahmte die Polizei mehrfach Informationsmaterial der Regionalregierung zum Referendum, Abstimmungsmaterial (Wahlbenachrichtigungen, Ladungen für die Mitglieder der Wahlvorstände, etc.) und Wahlwerbung. Auf der im Ausland gehosteten Webseite der Regionalregierung war auch am 19. September 2017 (knapp zwei Wochen vor der vorgesehenen Abstimmung) noch keine Liste der Abstimmungslokale abrufbar.
Am 20. September 2017 nahmen Beamte der Guardia Civil auf Anordnung eines Ermittlungsrichters Hausdurchsuchungen u.a. in mehreren Gebäuden der Regionalregierung vor. Dabei wurden 14 Personen, überwiegend hohe Beamte der Regionalregierung, festgenommen. In [[Bigues i Riells]] wurden 9,8 Millionen Stimmzettel und anderes Abstimmungsmaterial beschlagnahmt.
Am 22. September 2017 erklärten die Mitglieder des Wahlausschusses (''Sindicatura Electoral''), der nach dem Referendumsgesetz für die Feststellung des Ergebnisses und die Überwachung des Abstimmungsprozesses zuständig gewesen wäre, auf Anraten der Regionalregierung zur Vermeidung von [[Zwangsgeld]]ern, die das Verfassungsgericht angedroht hatte, ihren Rücktritt.
Am 27. September 2017 wies die Ermittlungsrichterin des Tribunal Superior de Justicia de Cataluña die Guardia Civil, die Policía Nacional und die Mossos d'Esquadra an, am 1. Oktober die Öffnung öffentlicher Gebäude, die als Abstimmungslokale vorgesehen sind, zu verhindern bzw. diese zu schließen und vorgefundenes Abstimmungsmaterial zu beschlagnahmen.<ref>{{Internetquelle |autor=Tribunal Superior de Justicia de Cataluña – Sala Civil y Penal |url=https://docs.google.com/viewerng/viewer?url=https://www.elindependiente.com/wp-content/uploads/2017/09/tsjc.pdf&hl=en |titel=Auto Diligencias Previas 3/2017 |datum=2017-09-27 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF |sprache=es}}</ref> Die Datenschutzbehörde Agencia Española de Protección de Datos wies in einer Mitteilung vom 29. September 2017 darauf hin, dass das Vermerken der Stimmabgabe in den Wählerverzeichnissen durch die Mitglieder der Wahlvorstände und ihre Rückgabe an die Verwaltung nach der Abstimmung Ordnungswidrigkeiten (illegale Datenverarbeitung bzw. -weitergabe) seien, die mit Geldbußen bis zu 300.000 Euro bedroht seien.<ref>{{Internetquelle |autor=Agencia Española de Protección de Datos |url=http://www.agpd.es/portalwebAGPD/revista_prensa/revista_prensa/2017/notas_prensa/news/2017_09_29-ides-idphp.php |titel=La AEPD previene sobre la posible infracción de la normativa en la que podrían incurrir los ciudadanos designados para las denominadas mesas electorales del 1 de octubre |datum=2017-09-29 |zugriff=2017-09-29 |sprache=es}}</ref>

=== Unterschiede zur Volksbefragung 2014 ===
{{Belege fehlen}}
2014 hatten sich die Institutionen des spanischen Staats darauf beschränkt, die Volksbefragung durch Anhörungen vor dem Verfassungsgericht aussetzen zu lassen und ihr durch die später folgende Entscheidung über das Verfahren die Rechtsgrundlage entziehen zu lassen, sodass die Befragung nicht mit den für ein Referendum erforderlichen rechtlichen Garantien (Wählerverzeichnis, etc.) durchgeführt werden konnte. Die tatsächliche Durchführung der Volksbefragung am 9. November 2014 wurde aber nicht verhindert, wobei die konkrete Durchführung zur Verurteilung von [[Artur Mas]], [[Joana Ortega]] und [[Irene Rigau]] im Jahr 2017 durch das Verfassungsgericht führte.

Die katalanische Regionalregierung hatte 2014 die Volksbefragung zuletzt selbst nicht mehr auf die vom Verfassungsgericht außer Vollzug gesetzten Rechtsgrundlagen gestützt, sondern mit der Bezeichnung „Bürgerbeteiligungsprozess“ als alternative Befragung eingeordnet. 2017 hielt sie jedoch an der Durchführung auf Grundlage des außer Vollzug gesetzten Referendumgesetzes fest, das in seinem Art. 3 ausdrücklich vorsieht, dass es im Rang allen anderen Rechtsnormen vorgeht, die zu ihm im Widerspruch stehen.

== Stellungnahmen im Vorfeld der Abstimmung==

=== Meinungsumfragen ===

Da die Frage der Unabhängigkeit für die katalanische Öffentlichkeit von zunehmender Bedeutung war, fanden in Katalonienseit 2010 bis etwa Mitte 2017 zahlreiche Meinungsumfragen zum Thema statt.

Direkt zur Frage der Unabhängigkeit gibt es darin keine klaren Mehrheiten. In der Regel schwanken sowohl das Ja- als auch das Nein-Lager um die 40 bis 50 Prozent, mit wenigen Prozentpunkten Abstand.

{{Siehe auch|Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien 2017/Meinungsumfragen (2010 bis August 2017)}}

=== Politik ===
* [[Partido Popular (Spanien)|PP]]: Als Regierungspartei stand die konservative PP hinter der Haltung ihrer Regierung, hielt sich aber bis kurz vor dem 1. Oktober mit eigenen Stellungnahmen zurück. Wie die Ciudadanos beklagte sie die „Hispanophobie“ in Katalonien.<ref name="elmundo-984619">{{Internetquelle |autor=Marisol Hernández |url=http://www.elmundo.es/espana/2017/09/27/59cbe27be5fdeaeb398b4619.html |titel=El PP pone fin a la contención y denuncia en un vídeo la „hispanofobia“ del independentismo catalán |werk=El Mundo |datum=2017-09-27 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref>
* [[Partido Socialista Obrero Español|PSOE]]: Die spanischen Sozialisten lehnten das Referendum ab.<ref name="elmundo-198459">{{Internetquelle |autor=Luis Angel Sanz |url=http://www.elmundo.es/espana/2017/09/26/59ca2905e5fdeadf198b45e9.html |titel=Pedro Sánchez advierte a Iglesias: puede „servir de coartada para la declaración unilateral de independencia“ |werk=elmundo.es |datum=2017-09-26 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref> Stattdessen streben sie eine Verfassungsreform bzw. einen Dialog mit der Regionalregierung an.<ref name="elpais-453759">{{Internetquelle |autor=Pere Ríos |url=https://politica.elpais.com/politica/2017/07/14/actualidad/1500036099_453759.html |titel=PSOE y PSC quieren iniciar la reforma de la Constitución sin el apoyo del PP |werk=El País |datum=2017-07-14 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref><ref name="elmundo-926846">{{Internetquelle |autor=Alvaro Carvajal |url=http://www.elmundo.es/espana/2017/09/23/59c6470de5fdea09268b46aa.html |titel=Pedro Sánchez asegura que „obligará“ a Rajoy a buscar una solución pactada en Cataluña |werk=El Mundo |datum=2017-09-23 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref> Zudem wurde das Demokratieverständnis von JxSí scharf kritisiert.<ref name="elsiglod-202020">{{Internetquelle |autor=Teresa Carreras |url=http://www.elsiglodeuropa.es/siglo/historico/2017/1212/Index%20Politica%20Entrevista%20Pedret.html |titel=“La actuación de JxS no es propia de una democracia” |werk=El siglo de Europa |datum=2017-09-06 |zugriff=2017-11-06}}</ref>
* [[Podemos]]: Die linke Gruppierung Podemos (''Podem'' in Katalonien) warb vor dem Referendum für ein legales, ausgehandeltes Referendum und warf PP und Ciudadanos Unbeweglichkeit vor. Eine mögliche unilaterale Unabhängigkeitserklärung lehnte sie ab.<ref name="elmundo-658459">{{Internetquelle |autor=Efe |url=http://www.elmundo.es/espana/2017/09/25/59c92121468aebe2658b459e.html |titel=Podemos rechaza „rotundamente“ una declaración unilateral de independencia de Cataluña |werk=El Mundo |datum=2017-09-25 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref>
* [[Ciudadanos]]: Die in Katalonien als ''Ciutadans'' bezeichnete Gruppierung sah das Referendum bereits vorab als Vorwand für einen Putsch („golpe“) bzw. eine unilaterale Unabhängigkeitserklärung und stellte fest, dass es in Katalonien eine „Hispanophobie“ gäbe.<ref name="elperiod-316429">{{Internetquelle |autor=Juan Manuel Prats |url=http://www.elperiodico.com/es/politica/20170928/rivera-referendum-excusa-declaracion-unilateral-independencia-golpe-cataluna-6316429 |titel=Albert Rivera: „Pretenden dar un golpe, que es la Declaración unilateral de independencia“ |werk=El Periódico |datum=2017-09-28 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref>

=== Wissenschaft ===
* Rund einen Monat vor dem Referendum veröffentlichte die Generalitat eine von ihr in Auftrag gegebene Expertise.<ref name="lavangua-romeva">{{Internetquelle |autor=Quico Sallés |url=http://www.lavanguardia.com/politica/20170901/43957341840/romeva-cancillerias-informe-expertos-aval-referendum.html |titel=Romeva envía a las cancillerías internacionales un informe de expertos que avala el 1-O |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-09-01 |zugriff=2017-11-07}}</ref> Das wissenschaftliche Gutachten enthielt einen historischen Abriss der letzten 30 Jahre und stützte die Haltung der Regionalregierung auf internationales, EU- und Verfassungsrecht.<ref name="lavangua-romeva" /> Erstellt wurde es von Nicolas Levrat, [[Universität Genf]] (Koordinator), Sandrina Antunes, [[Universität Minho]], Guillaume Tusseau vom [[Institut d’études politiques de Paris]] sowie Paul Williams von der [[American University]] in Washington D.C.<ref name="scribd-772526">{{Internetquelle |url=https://de.scribd.com/document/357772526/full-report-catalonias-legitimate-right-to-decide |titel=Catalonias Legitimate Right to Decide – Catalonia – Self Determination |werk=Scribd.com |datum=2014-05-29 |zugriff=2017-11-07 |sprache=en}}</ref>
* Der Verfassungsrechtler Bar Cendón ([[Universität Valencia]]), der auch das Urteil des Verfassungsgerichts kommentiert hatte<ref name="bar-2016">{{Literatur |Autor=Antonio Bar Cendón |Titel=El proceso independentista de Cataluña y la doctrina jurisprudencial: una visión sistemática |Sammelwerk=Teoría y Realidad Constitucional |Nummer=37 |Datum=2016 |ISBN= |Seiten=187-220 |Sprache=es |Online=http://revistas.uned.es/index.php/TRC/article/view/17028 |Abruf=2017-11-06}}</ref>, verwies auf die Problematik, dass die spanische Verfassung zwar Referenden (im Rahmen einer Konsultation) vorsähe, für das geplante Referendum aufgrund des Gegenstands - der Abtrennung eines Teils des Staatsgebiets - aber vorab eine Verfassungsänderung notwendig wäre, die wiederum durch ein gesamtspanisches Referendum bestätigt werden müsste.<ref name="bar-2017">{{Internetquelle |autor=Antonio Bar Cendón |url=http://www.lasprovincias.es/comunitat/opinion/cataluna-referendum-constitucion-20170917134218-nt.html |titel=Cataluña, referéndum y Constitución |werk=lasprovincias.es |datum=2017-09-17 |zugriff=2017-11-06 |sprache=es}}</ref> Zudem könnte die Zentralregierung mit der Regionalregierung nicht über ein Unabhängigkeitsreferendum an sich verhandeln, weil diese Thematik von der Verfassung nicht abgedeckt wäre.<ref name="bar-2017" /> Bereits ein Jahr vor dem Referendum betonte Bar Cendón, dass sich das Problem nur politisch - durch Verhandlung und Dialog - und nicht juristisch lösen ließe.<ref name="bar-2016" />
* Der Rechtsphilosoph José Luis Martí ([[Universität Pompeu Fabra]]) wies auf die möglichen Auswirkungen der mit dem Referendumsgesetz geschaffenen Ordnung hin, unterstrich aber, dass die damit geschaffene Ordnung aufgrund der Mehrheitsverhältnisse nicht nur illegal, sondern auch demokratisch illegitim wären.<ref name="verfassu-jul2017" /><ref name="verfassu-sept2017" /><ref name="verfassu-okt2017">{{Internetquelle |autor=José Luis Martí |url=http://verfassungsblog.de/seven-steps-to-hell-the-catalan-conflict-in-full-escalation-mode/ |titel=Seven Steps to Hell: the Catalan Conflict in Full Escalation Mode |werk=verfassungsblog.de |datum=2017-10-25 |zugriff=2017-11-06}}</ref>

=== Kultur ===
* Die Kritik des Liedermachers [[Joan Manuel Serrat]] weckte in Spanien ein breites mediales Echo. Serrat, der 1968 vom [[Eurovision Song Contest 1968|Eurovision Song Contest]] ausgeschlossen wurde, weil er ein Lied auf Katalanisch singen wollte, kritisierte das Vorgehen der Regionalregierung und erklärte, er wolle lieber Angst haben als sich schämen zu müssen.<ref name="elperiod-310863">{{Internetquelle |autor=Núria Martorell |url=http://www.elperiodico.com/es/ocio-y-cultura/20170926/entrevista-joan-manuel-serrat-referendum-independencia-catalunya-6310863 |titel=Serrat: „Prefiero pasar miedo que vergüenza“ |werk=El Periódico |datum=2017-09-29 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref> Seiner Ansicht nach wäre ein Riss durch die katalanische Gesellschaft entstanden.<ref name="lavangua-358210">{{Internetquelle |url=http://www.lavanguardia.com/politica/20170922/431458358210/joan-manuel-serrat-referendum-transparente.html |titel=Joan Manuel Serrat se muestra crítico con los partidos independentistas y el referéndum |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-09-22 |zugriff=2017-10-19}}</ref>
* Als weitere Kulturschaffende sprachen sich [[Isabel Coixet]], [[Javier Cercas]] und [[Juan Marsé]] gegen die Abstimmung aus.<ref name="ecodigit-358210">{{Internetquelle |autor=Fèlix Riera |url=https://ideas.economiadigital.es/cataluna/la-via-inglesa-de-rajoy_514593_102.html |titel=La vía inglesa de Rajoy |werk=Economía Digital |datum=2017-10-19 |zugriff=2017-10-24}}</ref><ref>Vgl. dazu auch den Kommentar von Javier Cercas, [https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/katalonien-dicke-luegen-und-duenne-wahrheiten-ld.1328174 Massive Lügen haben zur Spaltung in Katalonien geführt], in NZZ vom 14. November 2017.</ref>

=== Internationale Ebene ===
* {{EU}}: Am 7. September sagte [[Antonio Tajani]], der [[Präsident des Europäischen Parlaments]], in einem Schreiben an die spanische EU-Parlamentsabgeordnete Beatriz Becerra, dass die verfassungsmäßige Ordnung jedes EU-Mitgliedsstaats zu achten sei und dass, wenn sich ein Gebiet von einem EU-Mitgliedsstaat abspalte, die EU-Verträge dort erst einmal nicht gelten.<ref>{{cite news|title=Getrennt können Katalonien und Spanien nur verlieren | last=Müller | first=Stefanie Claudia | publisher=[[Wirtschaftswoche]] | date=2017-09-09 | accessdate=2017-09-21 | url=http://www.wiwo.de/politik/ausland/unabhaengigkeit-getrennt-koennen-katalonien-und-spanien-nur-verlieren/20304388.html}}</ref>
: [[Präsident der Europäischen Kommission|EU-Kommissionspräsident]] [[Jean-Claude Juncker]] erklärte am 14.&nbsp;September, dass die EU den Entscheidungen des spanischen Verfassungsgerichts und Parlaments folgen werde. Die EU werde ein Ja-Votum in der Volksabstimmung respektieren, jedoch könne Katalonien nicht darauf hoffen, sofort nach der Abstimmung zu einem selbständigen EU-Mitgliedsstaat zu werden.<ref>{{cite news|title=Juncker on Catalan referendum, Brexit and tech giants|publisher=[[Euronews]]| language=Englisch | date=2017-09-14|accessdate=2017-09-20|url=http://www.euronews.com/2017/09/14/three-youtubers-interview-president-juncker-live-on-euronews}}</ref>
* {{Europarat}}: Der Europarat gab auf eine Anfrage von [[Carles Puigdemont]] hin im Juni 2017 bekannt, eine Volksabstimmung sei nur unter strenger Einhaltung der spanischen Verfassung durchzuführen.
* {{UNO}}: Die Vereinten Nationen haben eine Beteiligung als [[Wahlbeobachter]] abgelehnt.<ref>{{cite news|title=La ONU frena el intento de dar aval internacional al referéndum catalán|language=Spanisch|last=González|first=Miguel|publisher=[[El País]]|date=2017-07-26|accessdate=2017-09-20|url=https://politica.elpais.com/politica/2017/07/25/actualidad/1501008212_310224.html}}</ref> Generalsekretär [[Ban Ki Moon]] hatte bereits 2015 in einem Interview geäußert, dass aus seiner Sicht sich Katalonien nicht auf das [[Selbstbestimmungsrecht der Völker]] berufen könne, da es bereits über Autonomie innerhalb des spanischen Staates verfüge.<ref>{{cite news|title=Ban Ki Mun: "Catalunya no está en la categoría de territorios con derecho a la autodeterminación"|language=Spanisch|last=García|first=Fernando|publisher=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]]|date=2015-10-30|accessdate=2017-09-20|url=http://www.lavanguardia.com/politica/20151030/54438498099/ban-ki-moon-catalunya-derecho-autodeterminacion.html}}</ref>
* {{USA}}: Am 13. April gab die US-Botschaft in [[Madrid]] bekannt, dass die Vereinigten Staaten die Frage der katalanischen Unabhängigkeit als eine innere Angelegenheit Spaniens betrachten.<ref>{{cite news|title=US snubs Catalan independence drive in latest setback for separatists|last=Piñol|first=Àngels|language=Englisch | publisher=[[El País]]|date=2017-04-13|accessdate=2017-09-20|url=https://elpais.com/elpais/2017/04/13/inenglish/1492070470_861927.html}}</ref>
* {{FRA}}: Am 16. Juni bezeichnete der französische Präsident [[Emmanuel Macron]] die Frage der katalanischen Unabhängigkeit als eine innere Angelegenheit Spaniens.<ref>{{cite news| title=Emmanuel Macron s’exprime au sujet de l’indépendance de la Catalogne | last=Salvado | first=Nico | publisher=Equinox | language=Französisch | date=2017-06-16 | accessdate=2017-09-20 | url=http://www.equinoxmagazine.fr/2017/06/16/emmanuel-macron-soppose-projet-dindependance-de-catalogne/}}</ref>
* {{DEU}}: Am 8. September gab Regierungssprecher [[Steffen Seibert]] an, dass die [[Bundesregierung]] an der Stabilität Spaniens interessiert sei und dass es hierfür erforderlich sei, geltendes Recht und die spanische Verfassung auf allen Ebenen zu beachten.<ref>{{cite news|title=Alemania reclama respeto a la Constitución en Cataluña| last=Sanchez| first=Rosalia| language=Spanisch| publisher=[[ABC (Spanien)|ABC]]| date=2017-09-08| accessdate=2017-09-20| url=http://www.abc.es/espana/abci-alemania-reclama-respeto-constitucion-cataluna-201709081351_noticia.html}}</ref> Ähnlich hatte sich die Bundesregierung bereits 2015 geäußert.<ref>{{cite news| title=Aufwind für Separatisten in Katalonien | publisher=[[Berliner Morgenpost]]| date=2015-09-29|accessdate=2017-09-20|url=https://www.morgenpost.de/politik/article205808605/Aufwind-fuer-Separatisten-in-Katalonien.html}}</ref>
* {{SCO}}: Am 16. September teilte die schottische Ministerin für Außenbeziehungen, [[Fiona Hyslop]], mit, dass die Entscheidung über die Zukunft Kataloniens eine Angelegenheit der dort lebenden Menschen sei. Sowohl die katalanische als auch die spanische Regierung dürften sich für oder gegen eine Unabhängigkeit positionieren. Die UN-Charta gebe allen Völkern das Recht auf Selbstbestimmung.<ref>{{cite news| title=Scottish Government release statement on Catalonia referendum | publisher=[[The Scotsman]] | date=2017-09-16 | language=Englisch | accessdate=2017-09-20| url=http://www.scotsman.com/news/scottish-government-release-statement-on-catalonia-referendum-1-4561960}}[http://www.scotsman.com/news/scottish-government-release-statement-on-catalonia-referendum-1-4561960]</ref> Das [[Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands 2014|Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands]] im Jahr 2014 war von der katalanischen Regionalregierung als mögliches Vorbild angeführt worden.<ref name="washingt-116948">{{Internetquelle |autor=Ishaan Tharoor |url=https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2017/03/29/as-scotland-relaunches-its-independence-bid-catalonia-has-its-own-plan/?utm_term=.1169ceaf4db8#comments |titel=Analysis – As Scotland relaunches its independence bid, Catalonia has its own plan |werk=washingtonpost.com |datum=2017-03-29 |zugriff=2017-10-23 |sprache=en}}</ref><ref name="ara-264474">{{Internetquelle |url=http://www.ara.cat/tema_del_dia/Catalunya-semmiralla-Escocia_0_1355264474.html |titel=Catalunya s’emmiralla en Escòcia |werk=ara.cat |datum=2016-01-28 |zugriff=2017-10-23 |sprache=ca}}</ref> Dies wurde in den Medien jedoch kontrovers diskutiert.<ref name="elmundo-884579">{{Internetquelle |autor=Emilia Landaluce |url=http://www.elmundo.es/espana/2017/03/20/58cec707468aeb98188b4579.html |titel=Por qué el caso de Cataluña no es como el de Escocia |werk=elmundo.es |datum=2017-03-20 |zugriff=2017-10-23 |sprache=es}}</ref><ref name="bbc-140919">{{Internetquelle |url=http://www.bbc.com/mundo/noticias/2014/09/140919_escocia_catalunya_independencia_caminos_bd_lav |titel=En qué se parecen y se diferencian Escocia y Cataluña |werk=bbc.com |datum=2014-09-22 |zugriff=2017-10-23 |sprache=es}}</ref><ref>Die spanische Regierung lehnte bereits 2016 vor dem Hintergrund von Brexit und Katalonienkrise Verhandlungen der EU mit Schottland strikt ab. Siehe {{Internetquelle |autor=Pablo R. Suanzes |url=http://www.elmundo.es/internacional/2016/06/30/577402d5ca474191038b4582.html |titel=España y Francia vetan que Escocia negocie su independencia con la UE |werk=El Mundo |datum=2016-06-30 |zugriff=2017-10-23 |sprache=es}}</ref>

== Tag des Referendums ==
[[Datei:01.10.2017 Referendum 1-OCT (2).jpg|mini|Stimmzettel zum Referendum]]
[[Datei:Cargas-Sardenya-Diputacio-Ramon-Llull EDIIMA20171001 0193 19.jpg|mini|Wahllokal Ramón Llull-Schule, Barcelona: Polizeieinsatz während des Referendums am 1. Oktober]]
Der katalanische Regierungssprecher teilte kurz vor Öffnung der Wahllokale mit, dass man ein digitales Wählerverzeichnis eingerichtet habe. Somit könne jeder Abstimmungsberechtigte in jedem beliebigen Wahllokal seine Stimme abgeben, um auf die angekündigten Gegenmaßnahmen der spanischen Behörden reagieren zu können. Dabei sollte sichergestellt sein, dass jeder Stimmberechtigte nur einmal wählen könnte.<ref name="lavangua-699021">{{Internetquelle |autor=Quico Sallés |url=http://www.lavanguardia.com/politica/20171001/431692369902/govern-censo-universal-referendum-1-o.html |titel=Referéndum: ¿Qué es el censo universal en el referéndum en Catalunya? |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-10-01 |zugriff=2017-10-21}}</ref><ref name="elpais-717493">{{Internetquelle |autor=Camilo S. Baquero |url=https://elpais.com/ccaa/2017/10/01/catalunya/1506822634_717493.html |titel=La Generalitat improvisa un censo universal y sin sobres y la Guardia Civil lo bloquea |werk=El País |datum=2017-10-01 |zugriff=2017-10-21 |sprache=es}}</ref> Dieser „censo universal“ war im Referendumsgesetz nicht vorgesehen.<ref name="europapr-085130">{{Internetquelle |url=http://www.europapress.es/nacional/noticia-ley-referendum-no-preve-censo-universal-posibilidad-votar-20171001085130.html |titel=La ley del referéndum no prevé el 'censo universal' ni la posibilidad de votar sin sobre |werk=europapress.es |datum=2017-10-01 |zugriff=2017-10-21 |sprache=es}}</ref> Er stieß ebenso auf Kritik wie die gleichzeitige Ankündigung, dass auf Umschläge verzichtet werden sollte.<ref name="elpais-717493" />

Die katalanische Regionalpolizei [[Mossos d’Esquadra]] kam dem Befehl der Zentralregierung, Wahllokale abzuriegeln, nicht nach und blieb passiv.
Regionalpolizei und Feuerwehr stellten sich zum Teil schützend vor die Bevölkerung.<ref>The Independent: [http://www.independent.co.uk/news/world/europe/catalonia-referendum-independence-police-violence-mossos-vielha-a7976921.html Catalan referendum: Local police officer moved to tears as he protects protesters in Vielha], 1. Oktober 2017 19:24 BST. Abgerufen am 2. Oktober 2017</ref><ref>The Independent: [http://www.independent.co.uk/news/world/europe/catalonia-independence-referendum-vote-protests-barcelona-madrid-police-guardia-civil-a7976556.html Catalonia firefighters form human shield to protect referendum voters from riot police], 1. Oktober 2017 15:14 BST. Abgerufen am 2. Oktober 2017</ref>
Gegen die katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter wurden deshalb die [[Cuerpo Nacional de Policía|nationale Polizei]] und die [[Guardia Civil]] eingesetzt.<ref>tagesschau.de: [http://www.tagesschau.de/ausland/katalonien-unabhaengigkeitsreferendum-105.html Gummigeschosse gegen Demonstranten], 1. Oktober 2017 14:42. Abgerufen am 2. Oktober 2017</ref>
Die Polizei beschlagnahmte einige Wahlurnen und Stimmzettel und durchbrach Menschenketten, die sich gebildet hatten; dabei kam zu Handgreiflichkeiten und zum Einsatz von Schlagstöcken und Gummigeschossen.<ref name="washingtonpost011017">.[https://www.washingtonpost.com/world/spanish-riot-police-deployed-as-chaotic-vote-in-catalan-independence-referendum-gets-underway/2017/10/01/411b68a2-a2da-11e7-b573-8ec86cdfe1ed_story.html William Booth: ''Chaotic, violent referendum in Catalonia shows landslide support for secession from Spain.''] Washington Post vom 1. Oktober 2017.</ref><ref>heute.de: [http://www.heute.de/katalonien-im-chaos-mit-dem-schlagstock-gegen-die-unabhaengigkeit-48058684.html ''Mit dem Schlagstock gegen die Unabhängigkeit.''] 1. Oktober 2017. Abgerufen am 1. Oktober 2017.</ref> In der Regionalhauptstadt Barcelona kam es Augenzeugenberichten zufolge zum Einsatz von [[Gummigeschoss]]-Munition. In [[Girona]] riegelte die Polizei eine Sporthalle ab, die als Wahllokal genutzt wurde und in der Regionalpräsident Carles Puigdemont seine Stimme abgeben wollte.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/politik/referendum--katalonien-sieht-sich-als-sieger---844-menschen-nach-unruhen-verletzt-28515000 ''Referendum: Katalonien sieht sich als Sieger – 844 Menschen nach Unruhen verletzt''], Berliner Zeitung, 1. Oktober 2017</ref> Vor einigen zu Wahllokalen umfunktionierten Schulen in Barcelona kam es zu Knüppeleinsätzen und Barrikaden.<ref>[https://www.welt.de/politik/ausland/article169235124/Alte-Menschen-bluten-Eltern-bringen-Kinder-in-Sicherheit.html ''Barcelona in Aufruhr: Alte Menschen bluten, Eltern bringen Kinder in Sicherheit''], Florian Haupt, Barcelona, Die Welt, 1. Oktober 2017</ref>

Die Anzahl der Verletzten ist umstritten.<ref name="elpais-226068">{{Internetquelle |url=https://elpais.com/elpais/2017/10/02/hechos/1506963876_226068.html |titel=¿Cuántos heridos hubo en realidad el 1-O? |werk=El País |datum=2017-10-03 |zugriff=2017-10-22 |sprache=es}}</ref><ref name="lavangua-810094">{{Internetquelle |autor=Iñaki Pardo Torregrosa |url=http://www.lavanguardia.com/politica/20171013/432019810094/colegios-medicos-ccmc-denuncian-dudas-valorar-heridos-referendum-independencia-catalunya.html |titel=Los colegios de médicos denuncian que se dude de su valoración de los heridos del 1-O |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-10-13 |zugriff=2017-10-22}}</ref> Die katalanische Gesundheitsbehörde gab bekannt, dass im Rahmen der Auseinandersetzungen 893 Personen medizinisch versorgt wurden.<ref>Generalitat de Catalunya – Derpartament de Salut: [http://salutweb.gencat.cat/ca/inici/nota-premsa/?id=302696 Actualització del Departament de Salut en relació a les persones que han rebut assistència sanitària durant el referèndum (2 d'octubre- 10 hores)], 2. Oktober 2017. Abgerufen am 2. Oktober 2017</ref> Rund drei Wochen später wurde diese Zahl auf 1066 erhöht.<ref name="lavangua-366021">{{Internetquelle |url=http://www.lavanguardia.com/politica/20171020/432201536602/heridos-referendum-1-o-cargas-policiales-salut.html |titel=El Govern eleva a 1.066 las personas atendidas por las cargas del Referéndum 1-O |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-10-20 |zugriff=2017-10-22}}</ref> Insgesamt kam es aber nur zu 4 Einlieferungen in ein Krankenhaus; dazu zählten zwei Schwerverletzte, bei denen es sich um einen Herzinfarkt infolge der Ereignisse und eine Augenverletzung durch ein Gummigeschoss handelte.<ref name="lavangua-366021" /> Das spanische Innenministerium gab die Anzahl der verletzten Polizeibeamten zunächst mit 39 ein, korrigierte diese Zahl jedoch am 2. Oktober auf 431 Beamte, die Prellungen, Tritte, Kratzer oder Bisse erlitten hätten.<ref name="elpais-226068" />

Laut einer Einschätzung des ''[[The Economist|Economist]]'' blieb die Gewalt insgesamt isoliert.<ref name="economist">The Economist: ''[https://www.economist.com/news/europe/21729855-spanish-governments-handling-catalans-damages-spains-image-unconstitutional-vote An unconstitutional vote on independence turns nasty]'', 2. Oktober 2017 (englisch)</ref> Die Zeit berichtete von normalen Wahlverhältnissen und wertete den Polizeieinsatz mit der Feststellung, die Regionalregierung hätte durch ihn die benötigten Bilder erhalten.<ref name="zeit-2017-10-04">{{Internetquelle |autor=Ulrich Ladurner |url=http://www.zeit.de/2017/41/katalonien-separatisten-referendum-barcelona-demokratie/komplettansicht |titel=Katalonien: „No pasarán!“ |werk=[[Die Zeit#Zeit Online|zeit.de]] |datum=2017-10-04 |zugriff=2017-10-22}}</ref> Laut Generalitat de Catalunya seien 400 Wahllokale (von ursprünglich rund 2300 vorgesehenen Wahllokalen)<ref name="elpais-322486">{{Internetquelle |autor=Camilo S. Baquero |url=https://elpais.com/ccaa/2017/09/29/catalunya/1506671850_322486.html |titel=El Govern dice que el referéndum tendrá 2.315 colegios electorales y 7.235 voluntarios |werk=El País |datum=2017-09-29 |zugriff=2017-10-21 |sprache=es}}</ref> mit 770.000 eingeschriebenen Wählern von Schließungen betroffen gewesen.<ref name="governCatWeb" /> Am Morgen des 1. Oktober hatte die Regionalregierung mitgeteilt, dass 73 % der Wahltische geöffnet seien:<ref name="elpais-717493" /> Eine Mehrheit der Bevölkerung konnte wählen.

Zudem stellten sich gewisse Fotos und Berichte über Polizeigewalt während des Referendums, die in den sozialen Netzwerken breit zirkulierten, als Fälschungen (sogenannte ''[[Fake News]]'') heraus.<ref>Amanda Erickson: ''[https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2017/10/19/how-fake-news-helped-shape-the-catalonia-independence-vote/?utm_term=.10ec27378144 How fake news helped shape the Catalonia independence vote]'', in: [[Washington Post]] vom 19. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017 (englisch)</ref><ref name="lavangua-462181">{{Internetquelle |autor=Iñaki Pardo Torregrosa |url=http://www.lavanguardia.com/politica/20171005/431802646218/posverdad-bulos-referendum-1o-abuela-otegi-sant-julia-ramis.html |titel=La posverdad y los bulos del 1-O |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-10-05 |zugriff=2017-10-21}}</ref> Ähnliche Hinweise auf ''Fake News'' hatte es bereits im Vorfeld des Referendums gegeben.<ref name="elespano-758500">{{Internetquelle |autor=Jorge Sáinz |url=https://www.elespanol.com/espana/politica/20170929/250475850_0.html |titel=La guerra del 1-O en las redes: las siete 'fake news' que nos deja el referéndum |werk=El Español |datum=2017-09-30 |zugriff=2017-10-21 |sprache=es}}</ref>

== Ergebnis der Abstimmung ==
Die [[Generalitat de Catalunya]] teilte als vorläufiges Wahlergebnis mit: 2.020.144 (90,09 %) Ja-Stimmen, 176.565 (7,87 %) Nein-Stimmen, 45.568 (2,03 %) leere Stimmzettel und 20.129 (0,89 %) ungültige Stimmen.<ref name="governCatWeb">Generalitat de Catalunya: ''[http://premsa.gencat.cat/pres_fsvp/AppJava/notapremsavw/303468/ca/simposa-90-vots-2-262-424-catalans-pogut-votar.do El „sí“ s'imposa amb un 90 % dels vots dels 2.262.424 catalans que han pogut votar]'', 2. Oktober 2017 01:50, Abgerufen am 2. Oktober 2017 (auf katalanisch)</ref> Die ungültigen Stimmen seien hierbei für die Berechnung der Anteile von Ja- und Nein-Stimmen, sowie der leeren Stimmzettel nicht berücksichtigt worden.<ref name="governCatWeb" />
2.262.424 von 5.313.000 wahlberechtigten Katalanen hätten eine gezählte Stimme abgeben können.<ref name="governCatWeb" /> Dies entspricht 42,5 %.

Gleichzeitig berichteten spanische Medien von zahlreichen Unregelmäßigkeiten beim Wahlablauf: so sei es ohne weiteres möglich gewesen, mehrfach abzustimmen oder ohne jeglichen Ausweis teilzunehmen; gewisse Wahlbezirke hätten so mehr Stimmabgaben als gemeldete Wähler.<ref>El Pais: ''[https://elpais.com/ccaa/2017/10/03/catalunya/1507048467_326934.amp.html El ‘sí’ obtuvo más votos que personas censadas en 71 municipios]'', 3. Oktober 2017 (spanisch)</ref><ref>El Confidencial: ''[https://www.elconfidencial.com/espana/cataluna/2017-10-01/irregularidades-votaciones-referendum-cataluna_1453255/ Irregularidades en el referéndum: gente que vota cuatro veces, votos 'extranjeros'…]'', 6. Oktober 2017 (spanisch)</ref> Insgesamt sei es schwer zu wissen, wie viele Wähler tatsächlich an der Abstimmung teilgenommen hätten;<ref>La Vanguardia: ''[http://www.vanguardia.com.mx/articulo/entre-altercados-cataluna-sigue-votando-en-un-referendum-marcado-por-irregularidades Entre altercados, Cataluña sigue votando en un referéndum marcado por irregularidades]'', 1. Oktober 2017 (spanisch)</ref> die offiziellen Zahlen sind nicht unabhängig überprüfbar, entsprechen aber in etwa den Zahlen der Volksbefragung von 2014.<ref name="economist" />

== Unmittelbare Folgen und Reaktionen zu der Abstimmung==
Kataloniens Regierungschef Puigdemont verurteilte noch am selben Tag den Polizeieinsatz als unverantwortlich und als Schande, die Gewalt seitens des spanischen Staates werde die Katalanen aber nicht aufhalten;<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/referendum-in-katalonien-38-menschen-verletzt-zwei-davon-schwer-a-1170827.html ''Europäische Politiker kritisieren Polizeigewalt in Katalonien.''] Spiegel.de, 1. Oktober 2017. Abgerufen am 2. Oktober 2017.</ref>
ausländische Medien verurteilten durchgehend die Polizeigewalt. Aus Protest gegen das Vorgehen der Polizei wurde von der anarchosyndikalistischen [[Confederación General del Trabajo|CGT]] und kleineren Gewerkschaften für den 3. Oktober ein Generalstreik in Katalonien ausgerufen.<ref name="lavangua-streik">{{Internetquelle |url=http://www.lavanguardia.com/politica/20171003/431768537451/seguimiento-muy-elevado-huelga-general-paro-pais-catalunya-violencia-referendum-1o.html |titel=Seguimiento “muy elevado” de la huelga general en Catalunya contra la violencia del 1-O |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-10-03 |zugriff=2017-10-22}}</ref> Im Rahmen des Streiks, der vor allem im Transportwesen, im Handel, in der Landwirtschaft, von den Hafenarbeitern und vom öffentlichen Dienst befolgt wurde, wurden Straßen und Autobahnen blockiert.<ref name="lavangua-streik" /> Die beiden mitgliederstärksten Gewerkschaften – [[Unión General de Trabajadores|UGT]] und [[Comisiones Obreras]] – nahmen an diversen Mobilisierungen und am „paro de país“ (Stillstand des Landes) teil, unterstützten den Generalstreik selbst jedoch nicht.<ref name="lavangua-streik" /><ref name="elmundo-322845">{{Internetquelle |autor=Víctor Martínez |url=http://www.elmundo.es/cataluna/2017/10/02/59d1f0b7268e3ed3228b45fb.html |titel=UGT y CCOO se desmarcan de la huelga en Cataluña y los empresarios dicen que el „paro de país“ es ilegal |werk=elmundo.es |datum=2017-10-02 |zugriff=2017-10-22 |sprache=es}}</ref>

Die EU-Kommission bezeichnete das Referendum am 2. Oktober als nicht legal. Auch im Falle einer legalen Abstimmung für die Unabhängigkeit würde das Gebiet Kataloniens jedoch aus der EU ausscheiden. Gewalt könne kein Mittel der Politik sein. [[Jean-Claude Juncker]] wertete die Auseinandersetzungen als innenpolitische Angelegenheit Spaniens.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/referendum-in-katalonien-katalanische-regierung-trifft-sich-zu-sondersitzung-1.3692096 ''EU stärkt Spaniens Regierung den Rücken.''] Süddeutsche Zeitung vom 2. Oktober 2017.</ref>

Eine [[Unabhängigkeitserklärung]] hätte laut dem Referendumsgesetz des katalanischen Parlaments vom 6. September 2017 automatisch nach dem Referendum erfolgen sollen. Am 10. Oktober erklärte der Premierminister Puigdemont jedoch eine Aussetzung der erwarteten Unabhängigkeitserklärung, um nach eigenen Worten einen Dialog zu ermöglichen.<ref name="elmundo-184666">{{Internetquelle |autor=Daniel G. Sastre u.a. |url=http://www.elmundo.es/cataluna/2017/10/10/59dc6cac468aebac1f8b4666.html |titel=En directo: el Gobierno convoca un Consejo de Ministros extraordinario mañana |werk=El Mundo |datum=2017-10-10 |zugriff=2017-10-19 |sprache=es}}</ref> Der spanische Premierminister Rajoy forderte hingegen die katalanischen Regionalregierung auf, ihre Position zu klären und leitete die Suspendierung der Autonomie Kataloniens ein.

In den ersten beiden Wochen nach dem Referendum wechselten fast 700 Unternehmen ihren Geschäftssitz von Katalonien in andere Regionen Spaniens, was der Gesamtzahl der im Vorjahr verlegten Unternehmen entsprach.<ref name="lavangua-empresas">{{Internetquelle |url=http://www.lavanguardia.com/economia/20171017/432141070330/empresas-sede-catalunya-salida.html |titel=Casi 700 empresas se llevan su sede de Catalunya tras el 1-O |werk=[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]] |datum=2017-10-17 |zugriff=2017-10-23}}</ref> Begünstigt wurde diese Entwicklung auch durch einen Erlass der Zentralregierung, der das entsprechende Verfahren vereinfachte.<ref name="elpais-078001">{{Internetquelle |autor=Íñigo de Barrón |url=https://elpais.com/economia/2017/10/06/actualidad/1507307282_078001.html |titel=El consejo de CaixaBank decide trasladar la sede de Barcelona a Valencia |werk=El País |datum=2017-10-06 |zugriff=2017-10-23 |sprache=es}}</ref> Zu diesen Unternehmen zählen unter anderem traditionsreiche Gesellschaften wie [[Caixabank]] oder [[Planeta (Mediengruppe)|Planeta]].<ref name="elperiod-empresas">{{Internetquelle |autor=Efe |url=http://www.elperiodico.com/es/economia/20171020/empresas-se-van-de-cataluna-independencia-6335670 |titel=Avalancha de empresas que se llevan su sede de Catalunya |werk=elperiodico.com |datum=2017-10-20 |zugriff=2017-10-23 |sprache=es}}</ref>

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== Siehe auch ==
* [[Liste derzeitiger Sezessionsbestrebungen in Europa]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Catalan independence referendum, 2017|Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien 2017}}
* [[deutschlandfunk.de]], ''Computer und Kommunikation'', 17. Dezember 2016, Jan Rähm: [http://www.deutschlandfunk.de/sicherheitsluecken-abwehr-von-cyber-angriffen-aus-dem.684.de.html?dram:article_id=374190 ''Sicherheitslücken: Abwehr von Cyber-Angriffen aus dem Internet der Dinge'']
* [https://web.archive.org/web/20170926223939/https://www.ref1oct.eu/ Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien 2017] (Internetseite der Regionalregierung zum Referendum) (Memento vom 26. September 2017 auf WaybackMachine; englisch, katalanisch, okzitanisch, kastilisch)
* [http://www.iotxpert.de/ iotxpert.de] (Deutsches Magazin)
* [http://www.cataloniavotes.eu/ Catalonia Votes], Seite der öffentlich-privaten Partnerschaft ''Public Diplomacy Council of Catalonia'' (deutsch, englisch, französisch, kastilisch)


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Version vom 1. Januar 2018, 23:26 Uhr

Stimmzettel mit dreisprachiger Aufschrift (katalanisch, spanisch, okzitanisch)
Foto eines Hauses mit ausgehängten Flaggen „Si“ und der Estelada
Flaggen von Befürwortern der Unabhängigkeit in Barcelona

Am 1. Oktober 2017 wurde von der Regionalregierung Kataloniens ein umstrittenes Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens (katalanisch Referèndum d'Autodeterminació de Catalunya) abgehalten. Nach der erfolglos gebliebenen Volksbefragung von 2014 verfolgte die katalanische Regionalregierung zum zweiten Mal ein Unabhängigkeitsreferendum.

Die spanische Regierung versuchte, die Befragung zu verhindern; das spanische Verfassungsgericht hatte die Abstimmung zuvor für rechtswidrig erklärt, da die spanische Verfassung keine Abstimmungen über die Unabhängigkeit einer Autonomen Gemeinschaft vorsieht. Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung berief sich hingegen auf ein Gesetz, das vom Regionalparlament knapp beschlossen wurde. Für den Fall, dass sich eine Mehrheit der Teilnehmer des Referendums für die Unabhängigkeit Kataloniens aussprechen sollte, sah das Gesetz binnen 48 Stunden die Sezession von Spanien und damit die Unabhängigkeit vor. Ein solches Referendum war ein zentrales Wahlversprechen der bei den Regionalwahlen von 2015 mit knapper Mehrheit gewählten katalanischen Regierungsparteien Junts pel Sí (JxSí) und CUP.

Nach der Abstimmung meldeten die katalanischen Behörden eine Wahlbeteiligung von 42,3 % sowie eine Zustimmung von rund 90 % der Wähler zu einer Unabhängigkeit.[1][2] Eine unabhängige Prüfung dieser Zahlen war aufgrund der Umstände des Referendums nicht möglich.[3] Das Referendum führte zu einer Verfassungskrise mit der einige Wochen später erfolgten Ausrufung einer unabhängigen Republik und der anschließenden Entmachtung der katalanischen Regierung durch die spanische Regierung sowie der Ankündigung von Neuwahlen.

Kontext und Vorgeschichte

Seit 1979 hat die Region Katalonien den Status einer Autonomen Gemeinschaft in Spanien. Die Autonomen Gemeinschaften sind in ihrer Kompetenzausstattung mit den deutschen Bundesländern vergleichbar und verfügen auch über weitreichende Gesetzgebungszuständigkeiten. Die mit Generalitat de Catalunya benannten politischen Institutionen Kataloniens umfassen das Regionalparlament (Parlament de Catalunya), den von diesem gewählten Ministerpräsidenten (President de la Generalitat) und die von diesem gebildeten Regierung (Govern).

Nach der Transición wurde die Politik Kataloniens von 1980 bis 2003 durch das liberal-demokratische Parteienbündnis Convergència i Unió (CiU) und dessen Ministerpräsidenten Jordi Pujol bestimmt. Die CiU verfolgte in der Frage des Status Kataloniens eine pragmatische, von einem konservativen Regionalismus geprägte Linie. Lediglich Teile des Bündnisses traten offen für eine Unabhängigkeit ein. Im Jahr 2003 verlor der CiU-Spitzenkandidat Artur Mas die Regionalwahlen gegen ein Linksbündnis aus Sozialisten (PSC), Republikanischen Linken (ERC) und Grünen (ICV).

Autonomiestatut von 2006

Unter der Regierung des Bündnisses aus PSC, ERC und ICV wurde ein neues Autonomiestatut für Katalonien ausgearbeitet. Diese neue Regionalverfassung sollte die bestehende Autonomie Kataloniens ausweiten und die Beziehungen zum spanischen Zentralstaat neu regeln.

In der Volksabstimmung vom 18. Juni 2006 sprachen sich 73,9 % der Wähler (bei einer Abstimmungsbeteiligung von 49 %) für das neue Statut aus. Der Text war durch das spanische Parlament erst nach teils gravierenden Änderungen bestätigt worden. Nach Unterzeichnung durch König Juan Carlos I. trat das Gesetz am 9. August 2006 in Kraft.

Das von der rechtskonservativen Volkspartei (PP) angerufene spanische Verfassungsgericht erklärte 28. Juni 2010 das Autonomiestatut nach einem vierjährigen Verfahren in 14 von 223 Bestimmungen für verfassungswidrig. Gegen das Statut geklagt hatten außerdem die Regionalregierungen von Aragón, Valencia, Murcia, La Rioja und den Balearen sowie der Defensor del Pueblo.[4]

Als weiterer wichtiger Wendepunkt wird die Ablehnung eines von der Regionalregierung angestrebten "Fiskalpakts" angesehen, die im September 2012 durch die Zentralregierung erfolgte.[4]

Als weitere Gründe für die Entwicklung nach dem Urteil des Verfassungsgerichts werden verschiedene Aspekte genannt. Dazu gehören die „Verweigerung einer effektiven Kompromisslösung“[5] bzw. die „Dialogunwilligkeit der PP-Regierung“[6], wobei beide Seiten „noch zusätzliches Öl ins Feuer gegossen“ hätten, um von Korruptionsskandalen auf höchster Ebene abzulenken.[6] Hinzu kamen ein „Vertrauensverlust in die spanischen Institutionen“[7] auf katalanischer Seite sowie im Rahmen der Wirtschaftskrise „hohe Sparopfer“.[8]

Referenden zur Unabhängigkeit Kataloniens 2009–2011

In der Zwischenzeit hatten sich durch die spanische Wirtschaftskrise ab 2007 die Beziehungen der spanischen Regierung zum wirtschaftsstarken Katalonien zunehmend angespannt. Der Umstand, dass Katalonien bei einem Bevölkerungsanteil von 15 % fast ein Viertel des spanischen BSP erwirtschaftet und jährlich große Teile der Steuereinnahmen in den spanischen Zentralhaushalt und in andere Regionen abführt, und der Eindruck einer spanischen Blockadehaltung[9] führen, seit sich das Gerichtsverfahren zum Autonomiestatut in die Länge zu ziehen begann, zu einer immer stärkeren Unzufriedenheit. Von 2009 bis 2011 wurden in insgesamt 553 der damals 947 katalanischen Städte und Gemeinden Referenden zur Unabhängigkeit Kataloniens durchgeführt. Diese waren nicht bindend und erreichten nur geringe Wahlbeteiligungen, es sprach sich aber eine große Mehrheit der Befragten für die Unabhängigkeit aus.

Volksbefragung über die politische Zukunft Kataloniens 2014

Bei den Regionalwahlen 2010 und 2012 wurde das Thema der Unabhängigkeit Kataloniens zunehmend Teil des Wahlkampfes. Aus beiden Wahlen ging die CiU unter Artur Mas als Sieger hervor, musste jedoch Minderheitsregierungen unter Tolerierung durch andere katalanische Parteien bilden.

Am 12. Dezember 2013 kündigte Artur Mas gemeinsam mit Vertretern der Parteien CiU, ERC, ICV-EUiA und CUP an, am 9. November 2014 eine Volksbefragung durchführen zu wollen. Die Fragestellung lautete: „Wollen Sie, dass aus Katalonien ein Staat wird?“ Wer diese Frage mit „ja“ beantwortete, sollte sich noch zu einer zweiten Frage äußern, nämlich: „Wollen Sie, dass dieser Staat unabhängig ist?“ Das spanische Verfassungsgericht erklärte daraufhin am 25. März 2014 zunächst die der Volksbefragung zugrunde liegende Resolution über den Charakter des Volkes von Katalonien als eines souveränen politischen und rechtlichen Subjekts für verfassungswidrig. Am 29. September 2014 nahm es darüber hinaus einen Normenkontrollantrag der spanischen Regierung über das Dekret zur Durchführung einer nicht-referendiellen Volksbefragung an und setzte das Dekret damit aus. Auch die von der Regionalregierung daraufhin vorgesehene Durchführung einer alternativen Befragung wurde vom spanischen Verfassungsgericht am 4. November 2014 ausgesetzt. Die Volksbefragung wurde am 9. November 2014 dennoch durchgeführt. Bei einer Beteiligung von geschätzt einem Drittel der Wahlberechtigten sprachen sich 80,76 % mit einem „Ja“ für beide Fragen, also für die Unabhängigkeit aus. Die Abstimmungsbeteiligung belief sich auf 36,59 % des inoffiziellen Zensus, der alle Personen ab dem 16. Lebensjahr, EU-Ausländer und registrierte Ausländer aus Drittstaaten umfasste.[4] Das gesamte Verfahren dieser Befragung wurde vom Verfassungsgericht im Juni 2015 nachträglich als verfassungswidrig beurteilt.[4]

2017 wurde Artur Mas, gemeinsam mit mehreren anderen Regionalpolitikern, wegen der Durchführung der Volksbefragung zu einer Geldstrafe verurteilt. Des Weiteren wurde ihm für zwei Jahre untersagt, politische Ämter zu bekleiden.[10]

Parlamentswahl in Katalonien 2015

Im Juni 2015 lösten die beiden katalanisch-bürgerlichen Parteien CDC und UDC ihr seit 1979 bestehendes Parteienbündnis Convergència i Unió (CiU) auf, weil die UDC eine einseitige Unabhängigkeitserklärung und die Abhaltung eines nicht von der spanischen Verfassung gedeckten Referendums ablehnte. Nachdem sich die CDC von Ministerpräsident Mas mit der rivalisierenden ERC auf eine gemeinsame Kandidatur unter dem Namen Junts pel Sí („Zusammen für das Ja“) verständigt hatte, setzte Mas die Neuwahlen für den 27. September 2015 an. Ein zentrales Wahlversprechen von Junts pel Sí war die Durchführung eines Unabhängigkeitsreferendums binnen 18 Monaten.

Bei der Wahl am 27. September 2015 entfielen auf die für eine Unabhängigkeit Kataloniens eintretenden Kandidaturen Junts pel Sí (39,6 %) und CUP (8,2 %) insgesamt 47,8 % der Stimmen. Dieses Ergebnis reichte jedoch für 72 Sitze (Junts pel Sí 62, CUP 10) und damit eine Mehrheit im Regionalparlament, das insgesamt über 135 Sitze verfügt.

In seiner Sitzung vom 9. November 2015 verabschiedete das katalanische Parlament mit den Stimmen von Junts pel Sí und CUP und gegen die Stimmen aller übrigen Fraktionen eine „Resolution über den Beginn des politischen Prozesses in Katalonien als Folge des Wahlergebnisses vom 27. September 2015“. In dieser Resolution heißt es u.a., dass das Parlament den Beginn des Prozesses der Schaffung eines unabhängigen Staats und der Einleitung eines verfassungsgebenden Verfahrens proklamiert. Besonders brisant ist weiter die Passage, nach der das Parlament erklärt, dass es sich „als Wahrer der Souveränität und als Ausdruck der verfassungsgebenden Gewalt“ in dem Prozess der „demokratischen Loslösung vom spanischen Staat“ Entscheidungen von dessen Institutionen und insbesondere des Verfassungsgerichts nicht unterwerfen werde. Die Zentralregierung in Madrid reichte gegen die Resolution des Parlaments vom 9. November 2015 Verfassungsklage ein. Mit Urteil vom 2. Dezember 2015 gab das Verfassungsgericht der Klage statt und erklärte diese Parlamentsresolution für verfassungswidrig und nichtig.

Eine Regierungsbildung gelang zunächst nicht, da die antikapitalistische CUP es ablehnte, Ministerpräsident Artur Mas zur Wiederwahl zu verhelfen. Erst am 9. Januar 2016 (einen Tag vor Ablauf der Frist für die Wahl eines Ministerpräsidenten, die eine Neuwahl des Parlaments erforderlich gemacht hätte) einigten sich Junts pel Sí und die CUP auf Carles Puigdemont, den bisherigen Bürgermeister von Girona, als neuen Regierungschef.

Referendumsgesetz vom 6. September 2017

Eine Resolution für einen verfassungsgebenden Prozess und ein anschließendes Unabhängigkeitsreferendum „spätestens am 17. September 2017“ wurde vom katalanischen Regionalparlament am 6. Oktober 2016 verabschiedet.[11] Die spanische Zentralregierung unter Mariano Rajoy (PP) rief daraufhin das spanische Verfassungsgericht an, das diese Resolution am 14. Dezember 2016 für verfassungswidrig erklärte.[12][13]

Im Juni 2017 wurde das Referendum dann zunächst im katalanischen Parlament, anschließend dann auf einer Großkundgebung in Barcelona für den 1. Oktober 2017 formell angekündigt, und zwar unabhängig davon, ob das spanische Verfassungsgericht es erlaubt oder nicht.[14][15] Als Frageformulierung des Referendums wurde „Wollen Sie, dass Katalonien ein unabhängiger Staat in Form einer Republik ist?“ gewählt. Der geplante Stimmzettel enthält diese Frage in katalanischer, spanischer und okzitanischer Sprache; letzteres, weil Okzitanisch in seinem aranesischen Dialekt Amtssprache im Val d’Aran mit einigen tausend Einwohnern ist.

Ein Gesetz über die Durchführung der Volksabstimmung war ursprünglich für August vorgesehen, wurde jedoch erst am 6. September 2017 vom katalanischen Parlament im Rahmen einer turbulenten Sitzung verabschiedet.[16] Für das Gesetz stimmten die 72 Abgeordneten von Junts pel Sí und der CUP. Die elf Abgeordneten der Fraktion Catalunya Sí que es pot (gemeinsame Fraktion von Podemos, ICV und EUiA) enthielten sich. Die 52 Abgeordneten von Ciudadanos, PSC und PP verließen vor der Abstimmung das Plenum; die für das Gesetz nötige 2/3-Mehrheit war nicht gegeben.[17]

Das Gesetz sieht vor, dass das Ergebnis des Referendums bindend ist.[18] Ergeben sich mehr Ja- als Nein-Stimmen soll nach Art. 4 des Gesetzes das Regionalparlament binnen zwei Tagen nach der Veröffentlichung des Abstimmungsergebnisses zusammentreten, um die Unabhängigkeit Kataloniens zu erklären; für den umgekehrten Fall sieht das Gesetz Neuwahlen zum Regionalparlament vor. Für das Ergebnis soll es damit nur auf die Zahl der Ja- bzw. Nein-Stimmen ankommen, die Höhe der Wahlbeteiligung und die Zahl der Enthaltungen und ungültigen Stimmen wäre ohne Bedeutung. Das Gesetz wurde vom Rechtsphilosophen José Luis Martí als transitorische verfassungsmäßige Ordnung und als konstitutioneller coup d’état betrachtet.[19][20] Zusammen mit dem am Folgetag unter ähnlich turbulenten verabschiedeten Gesetz 20/2017 wäre eine Vorverfassung oder Übergangsverfassung gebildet worden.[20]

Das Gesetz wurde von der spanischen Regierung und der Presse scharf kritisiert; es handele sich um ein illegales Gesetz, das unter Missachtung rechtsstaatlicher Regeln, der spanischen Verfassung und des regionalen Estatut de Autonomía de Cataluña einseitig und ohne Diskussion durchgepeitscht worden sei.[21] Einen Tag später suspendierte das spanische Verfassungsgericht das Gesetz und verbot einer Reihe katalanischer Amtsträger, den katalanischen Medien sowie den Bürgermeistern der 948 katalanischen Gemeinden, an der Vorbereitung der Volksabstimmung teilzunehmen.[22]

682 von 726 befragten Gemeinden kündigten an, das Referendum dennoch durchführen zu wollen.[23] Unter den Gemeinden, die es abgelehnt haben, kommunale Einrichtungen als Abstimmungslokale zur Verfügung zu stellen, sind jedoch auch einige von PSC-Bürgermeistern regierte Großstädte, wie die beiden Provinzhauptstädte Lleida (140.000 Einwohner) und Tarragona (130.000 Einwohner) oder die im Umland von Barcelona gelegenen Städte Terrassa (215.000 Einwohner) und Hospitalet de Llobregat (250.000 Einwohner). Die Oberbürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, unterstützte nach längerem Zögern die Verfechter einer Abstimmung.[24]

Entwicklungen bis zum 1. Oktober

Demonstration von Referendums­befürwortern vor dem katalanischen Wirtschafts­ministerium am 20. September 2017

Die Feierlichkeiten zum katalanischen Nationalfeiertag am 11. September 2017 standen im Zeichen des Unabhängigkeitsreferendums. Mehrere hunderttausend, nach Polizeiangaben bis zu einer Million Menschen demonstrierten in Barcelona für die Unabhängigkeit.[25][26]

Am 13. September 2017 forderte die spanische Generalstaatsanwaltschaft die Staatsanwaltschaften der Provinzen Barcelona, Tarragona, Lleida und Girona auf, Ermittlungen gegen die Bürgermeister der mittlerweile 712 Gemeinden einzuleiten, die sich für die Durchführung des Referendums ausgesprochen hatten, sie vorzuladen und notfalls festzunehmen.[27] Generalstaatsanwalt Jose Manuel Maza warnte die Bürgermeister in einem Schreiben davor, sich der Missachtung des Gerichts, Rechtsbeugung und Veruntreuung schuldig zu machen, und drohte mit hohen Haftstrafen bis zu acht Jahren und Berufsverboten.[28] König Felipe VI. forderte in einer Ansprache zur Einhaltung der Verfassung und zur friedlichen Koexistenz auf.[29]

Am 14. September 2017 versandte die Regionalregierung an 55.000 zufällig ausgewählte Personen Einladungen, als Wahlhelfer in einem der 6300 geplanten Wahllokale mitzuarbeiten. Die Wahlkommission legte den Schreiben ein Handbuch bei, in dem die Teilnahme als Wahlhelfer als Bürgerpflicht bezeichnet wurde. Gleichzeitig wandte sich Ministerpräsident Rajoy in einer Ansprache direkt an die Bürgerinnen und Bürger Kataloniens und forderte sie auf, am Referendum, das er als illegal bezeichnete, nicht teilzunehmen.[30]

Der Generalstaatsanwalt für Katalonien wies die für Katalonien zuständigen Kommandanten der staatlichen Polizeien Guardia Civil und Policía Nacional und den Kommandanten der katalanischen Polizei Mossos d’Esquadra an, Urnen, Stimmzettelumschläge und andere Abstimmungsmaterialien zu beschlagnahmen, da alle auf die Vorbereitung und Durchführung des Referendums gerichteten Handlungen die Straftatbestände des Ungehorsams gegenüber richterlichen Entscheidungen, der Rechtsbeugung und der Veruntreuung öffentlicher Gelder erfüllen würden.[31] Ein Richter des Ermittlungsgerichts Barcelona wies die Guardia Civil an, die von einem katalanischen Webhostingunternehmen betriebene offizielle Webseite des Referendums sperren zu lassen. Wenige Minuten nach der Sperrung wurde eine neue Webseite freigeschaltet, die außerhalb von Spanien gehostet ist.[32]

Ab Mitte September 2017 beschlagnahmte die Polizei mehrfach Informationsmaterial der Regionalregierung zum Referendum, Abstimmungsmaterial (Wahlbenachrichtigungen, Ladungen für die Mitglieder der Wahlvorstände, etc.) und Wahlwerbung. Auf der im Ausland gehosteten Webseite der Regionalregierung war auch am 19. September 2017 (knapp zwei Wochen vor der vorgesehenen Abstimmung) noch keine Liste der Abstimmungslokale abrufbar. Am 20. September 2017 nahmen Beamte der Guardia Civil auf Anordnung eines Ermittlungsrichters Hausdurchsuchungen u.a. in mehreren Gebäuden der Regionalregierung vor. Dabei wurden 14 Personen, überwiegend hohe Beamte der Regionalregierung, festgenommen. In Bigues i Riells wurden 9,8 Millionen Stimmzettel und anderes Abstimmungsmaterial beschlagnahmt. Am 22. September 2017 erklärten die Mitglieder des Wahlausschusses (Sindicatura Electoral), der nach dem Referendumsgesetz für die Feststellung des Ergebnisses und die Überwachung des Abstimmungsprozesses zuständig gewesen wäre, auf Anraten der Regionalregierung zur Vermeidung von Zwangsgeldern, die das Verfassungsgericht angedroht hatte, ihren Rücktritt. Am 27. September 2017 wies die Ermittlungsrichterin des Tribunal Superior de Justicia de Cataluña die Guardia Civil, die Policía Nacional und die Mossos d'Esquadra an, am 1. Oktober die Öffnung öffentlicher Gebäude, die als Abstimmungslokale vorgesehen sind, zu verhindern bzw. diese zu schließen und vorgefundenes Abstimmungsmaterial zu beschlagnahmen.[33] Die Datenschutzbehörde Agencia Española de Protección de Datos wies in einer Mitteilung vom 29. September 2017 darauf hin, dass das Vermerken der Stimmabgabe in den Wählerverzeichnissen durch die Mitglieder der Wahlvorstände und ihre Rückgabe an die Verwaltung nach der Abstimmung Ordnungswidrigkeiten (illegale Datenverarbeitung bzw. -weitergabe) seien, die mit Geldbußen bis zu 300.000 Euro bedroht seien.[34]

Unterschiede zur Volksbefragung 2014

2014 hatten sich die Institutionen des spanischen Staats darauf beschränkt, die Volksbefragung durch Anhörungen vor dem Verfassungsgericht aussetzen zu lassen und ihr durch die später folgende Entscheidung über das Verfahren die Rechtsgrundlage entziehen zu lassen, sodass die Befragung nicht mit den für ein Referendum erforderlichen rechtlichen Garantien (Wählerverzeichnis, etc.) durchgeführt werden konnte. Die tatsächliche Durchführung der Volksbefragung am 9. November 2014 wurde aber nicht verhindert, wobei die konkrete Durchführung zur Verurteilung von Artur Mas, Joana Ortega und Irene Rigau im Jahr 2017 durch das Verfassungsgericht führte.

Die katalanische Regionalregierung hatte 2014 die Volksbefragung zuletzt selbst nicht mehr auf die vom Verfassungsgericht außer Vollzug gesetzten Rechtsgrundlagen gestützt, sondern mit der Bezeichnung „Bürgerbeteiligungsprozess“ als alternative Befragung eingeordnet. 2017 hielt sie jedoch an der Durchführung auf Grundlage des außer Vollzug gesetzten Referendumgesetzes fest, das in seinem Art. 3 ausdrücklich vorsieht, dass es im Rang allen anderen Rechtsnormen vorgeht, die zu ihm im Widerspruch stehen.

Stellungnahmen im Vorfeld der Abstimmung

Meinungsumfragen

Da die Frage der Unabhängigkeit für die katalanische Öffentlichkeit von zunehmender Bedeutung war, fanden in Katalonienseit 2010 bis etwa Mitte 2017 zahlreiche Meinungsumfragen zum Thema statt.

Direkt zur Frage der Unabhängigkeit gibt es darin keine klaren Mehrheiten. In der Regel schwanken sowohl das Ja- als auch das Nein-Lager um die 40 bis 50 Prozent, mit wenigen Prozentpunkten Abstand.

Politik

  • PP: Als Regierungspartei stand die konservative PP hinter der Haltung ihrer Regierung, hielt sich aber bis kurz vor dem 1. Oktober mit eigenen Stellungnahmen zurück. Wie die Ciudadanos beklagte sie die „Hispanophobie“ in Katalonien.[35]
  • PSOE: Die spanischen Sozialisten lehnten das Referendum ab.[36] Stattdessen streben sie eine Verfassungsreform bzw. einen Dialog mit der Regionalregierung an.[37][38] Zudem wurde das Demokratieverständnis von JxSí scharf kritisiert.[39]
  • Podemos: Die linke Gruppierung Podemos (Podem in Katalonien) warb vor dem Referendum für ein legales, ausgehandeltes Referendum und warf PP und Ciudadanos Unbeweglichkeit vor. Eine mögliche unilaterale Unabhängigkeitserklärung lehnte sie ab.[40]
  • Ciudadanos: Die in Katalonien als Ciutadans bezeichnete Gruppierung sah das Referendum bereits vorab als Vorwand für einen Putsch („golpe“) bzw. eine unilaterale Unabhängigkeitserklärung und stellte fest, dass es in Katalonien eine „Hispanophobie“ gäbe.[41]

Wissenschaft

  • Rund einen Monat vor dem Referendum veröffentlichte die Generalitat eine von ihr in Auftrag gegebene Expertise.[42] Das wissenschaftliche Gutachten enthielt einen historischen Abriss der letzten 30 Jahre und stützte die Haltung der Regionalregierung auf internationales, EU- und Verfassungsrecht.[42] Erstellt wurde es von Nicolas Levrat, Universität Genf (Koordinator), Sandrina Antunes, Universität Minho, Guillaume Tusseau vom Institut d’études politiques de Paris sowie Paul Williams von der American University in Washington D.C.[43]
  • Der Verfassungsrechtler Bar Cendón (Universität Valencia), der auch das Urteil des Verfassungsgerichts kommentiert hatte[4], verwies auf die Problematik, dass die spanische Verfassung zwar Referenden (im Rahmen einer Konsultation) vorsähe, für das geplante Referendum aufgrund des Gegenstands - der Abtrennung eines Teils des Staatsgebiets - aber vorab eine Verfassungsänderung notwendig wäre, die wiederum durch ein gesamtspanisches Referendum bestätigt werden müsste.[44] Zudem könnte die Zentralregierung mit der Regionalregierung nicht über ein Unabhängigkeitsreferendum an sich verhandeln, weil diese Thematik von der Verfassung nicht abgedeckt wäre.[44] Bereits ein Jahr vor dem Referendum betonte Bar Cendón, dass sich das Problem nur politisch - durch Verhandlung und Dialog - und nicht juristisch lösen ließe.[4]
  • Der Rechtsphilosoph José Luis Martí (Universität Pompeu Fabra) wies auf die möglichen Auswirkungen der mit dem Referendumsgesetz geschaffenen Ordnung hin, unterstrich aber, dass die damit geschaffene Ordnung aufgrund der Mehrheitsverhältnisse nicht nur illegal, sondern auch demokratisch illegitim wären.[19][20][45]

Kultur

  • Die Kritik des Liedermachers Joan Manuel Serrat weckte in Spanien ein breites mediales Echo. Serrat, der 1968 vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen wurde, weil er ein Lied auf Katalanisch singen wollte, kritisierte das Vorgehen der Regionalregierung und erklärte, er wolle lieber Angst haben als sich schämen zu müssen.[46] Seiner Ansicht nach wäre ein Riss durch die katalanische Gesellschaft entstanden.[47]
  • Als weitere Kulturschaffende sprachen sich Isabel Coixet, Javier Cercas und Juan Marsé gegen die Abstimmung aus.[48][49]

Internationale Ebene

  • Europaische Union Europäische Union: Am 7. September sagte Antonio Tajani, der Präsident des Europäischen Parlaments, in einem Schreiben an die spanische EU-Parlamentsabgeordnete Beatriz Becerra, dass die verfassungsmäßige Ordnung jedes EU-Mitgliedsstaats zu achten sei und dass, wenn sich ein Gebiet von einem EU-Mitgliedsstaat abspalte, die EU-Verträge dort erst einmal nicht gelten.[50]
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte am 14. September, dass die EU den Entscheidungen des spanischen Verfassungsgerichts und Parlaments folgen werde. Die EU werde ein Ja-Votum in der Volksabstimmung respektieren, jedoch könne Katalonien nicht darauf hoffen, sofort nach der Abstimmung zu einem selbständigen EU-Mitgliedsstaat zu werden.[51]
  • Europarat Europarat: Der Europarat gab auf eine Anfrage von Carles Puigdemont hin im Juni 2017 bekannt, eine Volksabstimmung sei nur unter strenger Einhaltung der spanischen Verfassung durchzuführen.
  • Vereinte Nationen UNO: Die Vereinten Nationen haben eine Beteiligung als Wahlbeobachter abgelehnt.[52] Generalsekretär Ban Ki Moon hatte bereits 2015 in einem Interview geäußert, dass aus seiner Sicht sich Katalonien nicht auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker berufen könne, da es bereits über Autonomie innerhalb des spanischen Staates verfüge.[53]
  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten: Am 13. April gab die US-Botschaft in Madrid bekannt, dass die Vereinigten Staaten die Frage der katalanischen Unabhängigkeit als eine innere Angelegenheit Spaniens betrachten.[54]
  • Frankreich Frankreich: Am 16. Juni bezeichnete der französische Präsident Emmanuel Macron die Frage der katalanischen Unabhängigkeit als eine innere Angelegenheit Spaniens.[55]
  • Deutschland Deutschland: Am 8. September gab Regierungssprecher Steffen Seibert an, dass die Bundesregierung an der Stabilität Spaniens interessiert sei und dass es hierfür erforderlich sei, geltendes Recht und die spanische Verfassung auf allen Ebenen zu beachten.[56] Ähnlich hatte sich die Bundesregierung bereits 2015 geäußert.[57]
  • Schottland Schottland: Am 16. September teilte die schottische Ministerin für Außenbeziehungen, Fiona Hyslop, mit, dass die Entscheidung über die Zukunft Kataloniens eine Angelegenheit der dort lebenden Menschen sei. Sowohl die katalanische als auch die spanische Regierung dürften sich für oder gegen eine Unabhängigkeit positionieren. Die UN-Charta gebe allen Völkern das Recht auf Selbstbestimmung.[58] Das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands im Jahr 2014 war von der katalanischen Regionalregierung als mögliches Vorbild angeführt worden.[59][60] Dies wurde in den Medien jedoch kontrovers diskutiert.[61][62][63]

Tag des Referendums

Stimmzettel zum Referendum
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Wahllokal Ramón Llull-Schule, Barcelona: Polizeieinsatz während des Referendums am 1. Oktober

Der katalanische Regierungssprecher teilte kurz vor Öffnung der Wahllokale mit, dass man ein digitales Wählerverzeichnis eingerichtet habe. Somit könne jeder Abstimmungsberechtigte in jedem beliebigen Wahllokal seine Stimme abgeben, um auf die angekündigten Gegenmaßnahmen der spanischen Behörden reagieren zu können. Dabei sollte sichergestellt sein, dass jeder Stimmberechtigte nur einmal wählen könnte.[64][65] Dieser „censo universal“ war im Referendumsgesetz nicht vorgesehen.[66] Er stieß ebenso auf Kritik wie die gleichzeitige Ankündigung, dass auf Umschläge verzichtet werden sollte.[65]

Die katalanische Regionalpolizei Mossos d’Esquadra kam dem Befehl der Zentralregierung, Wahllokale abzuriegeln, nicht nach und blieb passiv. Regionalpolizei und Feuerwehr stellten sich zum Teil schützend vor die Bevölkerung.[67][68] Gegen die katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter wurden deshalb die nationale Polizei und die Guardia Civil eingesetzt.[69] Die Polizei beschlagnahmte einige Wahlurnen und Stimmzettel und durchbrach Menschenketten, die sich gebildet hatten; dabei kam zu Handgreiflichkeiten und zum Einsatz von Schlagstöcken und Gummigeschossen.[2][70] In der Regionalhauptstadt Barcelona kam es Augenzeugenberichten zufolge zum Einsatz von Gummigeschoss-Munition. In Girona riegelte die Polizei eine Sporthalle ab, die als Wahllokal genutzt wurde und in der Regionalpräsident Carles Puigdemont seine Stimme abgeben wollte.[71] Vor einigen zu Wahllokalen umfunktionierten Schulen in Barcelona kam es zu Knüppeleinsätzen und Barrikaden.[72]

Die Anzahl der Verletzten ist umstritten.[73][74] Die katalanische Gesundheitsbehörde gab bekannt, dass im Rahmen der Auseinandersetzungen 893 Personen medizinisch versorgt wurden.[75] Rund drei Wochen später wurde diese Zahl auf 1066 erhöht.[76] Insgesamt kam es aber nur zu 4 Einlieferungen in ein Krankenhaus; dazu zählten zwei Schwerverletzte, bei denen es sich um einen Herzinfarkt infolge der Ereignisse und eine Augenverletzung durch ein Gummigeschoss handelte.[76] Das spanische Innenministerium gab die Anzahl der verletzten Polizeibeamten zunächst mit 39 ein, korrigierte diese Zahl jedoch am 2. Oktober auf 431 Beamte, die Prellungen, Tritte, Kratzer oder Bisse erlitten hätten.[73]

Laut einer Einschätzung des Economist blieb die Gewalt insgesamt isoliert.[3] Die Zeit berichtete von normalen Wahlverhältnissen und wertete den Polizeieinsatz mit der Feststellung, die Regionalregierung hätte durch ihn die benötigten Bilder erhalten.[77] Laut Generalitat de Catalunya seien 400 Wahllokale (von ursprünglich rund 2300 vorgesehenen Wahllokalen)[78] mit 770.000 eingeschriebenen Wählern von Schließungen betroffen gewesen.[79] Am Morgen des 1. Oktober hatte die Regionalregierung mitgeteilt, dass 73 % der Wahltische geöffnet seien:[65] Eine Mehrheit der Bevölkerung konnte wählen.

Zudem stellten sich gewisse Fotos und Berichte über Polizeigewalt während des Referendums, die in den sozialen Netzwerken breit zirkulierten, als Fälschungen (sogenannte Fake News) heraus.[80][81] Ähnliche Hinweise auf Fake News hatte es bereits im Vorfeld des Referendums gegeben.[82]

Ergebnis der Abstimmung

Die Generalitat de Catalunya teilte als vorläufiges Wahlergebnis mit: 2.020.144 (90,09 %) Ja-Stimmen, 176.565 (7,87 %) Nein-Stimmen, 45.568 (2,03 %) leere Stimmzettel und 20.129 (0,89 %) ungültige Stimmen.[79] Die ungültigen Stimmen seien hierbei für die Berechnung der Anteile von Ja- und Nein-Stimmen, sowie der leeren Stimmzettel nicht berücksichtigt worden.[79] 2.262.424 von 5.313.000 wahlberechtigten Katalanen hätten eine gezählte Stimme abgeben können.[79] Dies entspricht 42,5 %.

Gleichzeitig berichteten spanische Medien von zahlreichen Unregelmäßigkeiten beim Wahlablauf: so sei es ohne weiteres möglich gewesen, mehrfach abzustimmen oder ohne jeglichen Ausweis teilzunehmen; gewisse Wahlbezirke hätten so mehr Stimmabgaben als gemeldete Wähler.[83][84] Insgesamt sei es schwer zu wissen, wie viele Wähler tatsächlich an der Abstimmung teilgenommen hätten;[85] die offiziellen Zahlen sind nicht unabhängig überprüfbar, entsprechen aber in etwa den Zahlen der Volksbefragung von 2014.[3]

Unmittelbare Folgen und Reaktionen zu der Abstimmung

Kataloniens Regierungschef Puigdemont verurteilte noch am selben Tag den Polizeieinsatz als unverantwortlich und als Schande, die Gewalt seitens des spanischen Staates werde die Katalanen aber nicht aufhalten;[86] ausländische Medien verurteilten durchgehend die Polizeigewalt. Aus Protest gegen das Vorgehen der Polizei wurde von der anarchosyndikalistischen CGT und kleineren Gewerkschaften für den 3. Oktober ein Generalstreik in Katalonien ausgerufen.[87] Im Rahmen des Streiks, der vor allem im Transportwesen, im Handel, in der Landwirtschaft, von den Hafenarbeitern und vom öffentlichen Dienst befolgt wurde, wurden Straßen und Autobahnen blockiert.[87] Die beiden mitgliederstärksten Gewerkschaften – UGT und Comisiones Obreras – nahmen an diversen Mobilisierungen und am „paro de país“ (Stillstand des Landes) teil, unterstützten den Generalstreik selbst jedoch nicht.[87][88]

Die EU-Kommission bezeichnete das Referendum am 2. Oktober als nicht legal. Auch im Falle einer legalen Abstimmung für die Unabhängigkeit würde das Gebiet Kataloniens jedoch aus der EU ausscheiden. Gewalt könne kein Mittel der Politik sein. Jean-Claude Juncker wertete die Auseinandersetzungen als innenpolitische Angelegenheit Spaniens.[89]

Eine Unabhängigkeitserklärung hätte laut dem Referendumsgesetz des katalanischen Parlaments vom 6. September 2017 automatisch nach dem Referendum erfolgen sollen. Am 10. Oktober erklärte der Premierminister Puigdemont jedoch eine Aussetzung der erwarteten Unabhängigkeitserklärung, um nach eigenen Worten einen Dialog zu ermöglichen.[90] Der spanische Premierminister Rajoy forderte hingegen die katalanischen Regionalregierung auf, ihre Position zu klären und leitete die Suspendierung der Autonomie Kataloniens ein.

In den ersten beiden Wochen nach dem Referendum wechselten fast 700 Unternehmen ihren Geschäftssitz von Katalonien in andere Regionen Spaniens, was der Gesamtzahl der im Vorjahr verlegten Unternehmen entsprach.[91] Begünstigt wurde diese Entwicklung auch durch einen Erlass der Zentralregierung, der das entsprechende Verfahren vereinfachte.[92] Zu diesen Unternehmen zählen unter anderem traditionsreiche Gesellschaften wie Caixabank oder Planeta.[93]

Siehe auch

Commons: Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien 2017 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien 2017 (Internetseite der Regionalregierung zum Referendum) (Memento vom 26. September 2017 auf WaybackMachine; englisch, katalanisch, okzitanisch, kastilisch)
  • Catalonia Votes, Seite der öffentlich-privaten Partnerschaft Public Diplomacy Council of Catalonia (deutsch, englisch, französisch, kastilisch)

Einzelnachweise

  1. Catalan referendum: Catalonia has 'won right to statehood'. In: BBC News Online. 2. Oktober 2017, abgerufen am 2. Oktober 2017 (englisch).
  2. a b .William Booth: Chaotic, violent referendum in Catalonia shows landslide support for secession from Spain. Washington Post vom 1. Oktober 2017.
  3. a b c The Economist: An unconstitutional vote on independence turns nasty, 2. Oktober 2017 (englisch)
  4. a b c d e f Antonio Bar Cendón: El proceso independentista de Cataluña y la doctrina jurisprudencial: una visión sistemática. In: Teoría y Realidad Constitucional. Nr. 37, 2016, S. 187–220 (spanisch, uned.es [abgerufen am 6. November 2017]).
  5. Britta Kollenbroich: Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien: „Rajoy hat jede Kompromisslösung blockiert“, Spiegel Online, 11. September 2017. Abgerufen am 12. September 2017 
  6. a b Franz Trautinger: Warum sich Madrid in der Katalonien-Frage verrechnet haben könnte. In: derstandard.de. 20. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017.
  7. Julia Macher: Spanien – Was die katalanische Unabhängigkeitsbewegung stark macht. In: deutschlandfunk.de. 27. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017.
  8. Ute Müller: Regionalwahlen: Warum die Katalanen Spanien verlassen wollen. In: welt.de. 27. September 2015, abgerufen am 19. Oktober 2017.
  9. Thomas Urban: Katalonien: Peitsche ohne Zuckerbrot, SZ, 7. September 2017. Abgerufen am 10. September 2017 
  10. Kataloniens Ex-Premier: Berufsverbot wegen zivilen Ungehorsams, Tagesschau, 13. März 2017. Abgerufen am 8. September 2017 
  11. Catalan Parliament Votes Yes to Independence Referendum Next September, Voice of America, 6. Oktober 2016. Abgerufen am 8. September 2017 (englisch). 
  12. Daniel Toda Castán: Spanien und Katalonien in der Verfassungskrise. Junge Wissenschaft im Öffentlichen Recht, 31. Mai 2017, abgerufen am 20. September 2017.
  13. El Tribunal Constitucional suspende el referéndum soberanista en Cataluña previsto para 2017, Radiotelevisión Española, 14. Dezember 2016. Abgerufen am 8. September 2017 (spanisch). 
  14. Sam Jones: Catalonia calls independence referendum for October, The Guardian, 9. Juni 2017. Abgerufen am 8. September 2017 (englisch). 
  15. Sam Jones: Pep Guardiola joins call for referendum on Catalan independence, The Guardian, 11. Juni 2017. Abgerufen am 8. September 2017 (englisch). 
  16. Hans-Christian Rössler: Streit um Kataloniens größten Wunsch, FAZ, 6. September 2017. Abgerufen am 8. September 2017 
  17. El Pais: MITOS Y FALSEDADES DEL INDEPENDENTISMO,siehe Abschnitt 9, 24. September (spanisch)
  18. Ley 19/2017, de 6 de septiembre, del referèndum de autodeterminación. (PDF) In: Diari Oficial de la Generalitat de Catalunya. 6. September 2017, abgerufen am 11. September 2017 (spanisch).
  19. a b José Luis Martí: The Catalan Self-Determination Referendum Draft Bill: A New Form of Transitional Constitutional Regime. In: verfassungsblog.de. 18. Juli 2017, abgerufen am 6. November 2017.
  20. a b c José Luis Martí: The Catalan Self-Determination Referendum Act: A New Legal Order in Europe. In: verfassungsblog.de. 17. September 2017, abgerufen am 6. November 2017.
  21. El Pais: EL PAÍS, con el Estatut – No se puede pactar con golpistas; sí dialogar para tener más autogobierno, 29. September 2017 (spanisch)
  22. El Constitucional suspende de urgencia la ley del referéndum, El País, 8. September 2017. Abgerufen am 9. September 2017 (spanisch). 
  23. Más de 700 ayuntamientos confirman que colaborarán en el 1-O, a la espera de Barcelona, La Vanguardia, 9. September 2017 (spanisch). 
  24. Thomas Urban, Madrid heizt Konflikt mit Katalanen an sz.de, 20. September 2017.
  25. Separatisten gehen für das Unabhängigkeitsreferendum auf die Straße, FAZ, 11. September 2017. Abgerufen am 12. September 2017 
  26. One million Catalans march for independence on region's national day, The Guardian, 11. September 2017. Abgerufen am 12. September 2017 (englisch). 
  27. Spanische Staatsanwaltschaft droht katalanischen Bürgermeistern mit Festnahme, Die Zeit, 13. September 2017 
  28. El choque institucional: La Fiscalía ordena interrogar a los alcaldes catalanes del 1-O y detenerlos si no comparecen, La Vanguardia, 13. September 2017 (spanisch). 
  29. Felipe VI: “La Constitución prevalecerá frente a quienes quiebran la convivencia”, La Vanguardia, 13. September 2017 (spanisch). 
  30. Pere Rioz: El Govern envía cartas a 55.000 ciudadanos para que formen las mesas electorales, El País, 14. September 2017 (spanisch). 
  31. Fiscalía Superior de Catalunya: Instrucción Núm. 2/2017. (PDF) Abgerufen am 18. September 2017 (spanisch).
  32. Jesús García: Un juez cierra la web de la Generalitat sobre el referéndum de Cataluña, El País, 13. September 2017. Abgerufen am 14. September 2017 (spanisch). 
  33. Tribunal Superior de Justicia de Cataluña – Sala Civil y Penal: Auto Diligencias Previas 3/2017. (PDF) 27. September 2017, abgerufen am 29. September 2017 (spanisch).
  34. Agencia Española de Protección de Datos: La AEPD previene sobre la posible infracción de la normativa en la que podrían incurrir los ciudadanos designados para las denominadas mesas electorales del 1 de octubre. 29. September 2017, abgerufen am 29. September 2017 (spanisch).
  35. Marisol Hernández: El PP pone fin a la contención y denuncia en un vídeo la „hispanofobia“ del independentismo catalán. In: El Mundo. 27. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  36. Luis Angel Sanz: Pedro Sánchez advierte a Iglesias: puede „servir de coartada para la declaración unilateral de independencia“. In: elmundo.es. 26. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  37. Pere Ríos: PSOE y PSC quieren iniciar la reforma de la Constitución sin el apoyo del PP. In: El País. 14. Juli 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  38. Alvaro Carvajal: Pedro Sánchez asegura que „obligará“ a Rajoy a buscar una solución pactada en Cataluña. In: El Mundo. 23. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  39. Teresa Carreras: “La actuación de JxS no es propia de una democracia”. In: El siglo de Europa. 6. September 2017, abgerufen am 6. November 2017.
  40. Efe: Podemos rechaza „rotundamente“ una declaración unilateral de independencia de Cataluña. In: El Mundo. 25. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  41. Juan Manuel Prats: Albert Rivera: „Pretenden dar un golpe, que es la Declaración unilateral de independencia“. In: El Periódico. 28. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  42. a b Quico Sallés: Romeva envía a las cancillerías internacionales un informe de expertos que avala el 1-O. In: La Vanguardia. 1. September 2017, abgerufen am 7. November 2017.
  43. Catalonias Legitimate Right to Decide – Catalonia – Self Determination. In: Scribd.com. 29. Mai 2014, abgerufen am 7. November 2017 (englisch).
  44. a b Antonio Bar Cendón: Cataluña, referéndum y Constitución. In: lasprovincias.es. 17. September 2017, abgerufen am 6. November 2017 (spanisch).
  45. José Luis Martí: Seven Steps to Hell: the Catalan Conflict in Full Escalation Mode. In: verfassungsblog.de. 25. Oktober 2017, abgerufen am 6. November 2017.
  46. Núria Martorell: Serrat: „Prefiero pasar miedo que vergüenza“. In: El Periódico. 29. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  47. Joan Manuel Serrat se muestra crítico con los partidos independentistas y el referéndum. In: La Vanguardia. 22. September 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017.
  48. Fèlix Riera: La vía inglesa de Rajoy. In: Economía Digital. 19. Oktober 2017, abgerufen am 24. Oktober 2017.
  49. Vgl. dazu auch den Kommentar von Javier Cercas, Massive Lügen haben zur Spaltung in Katalonien geführt, in NZZ vom 14. November 2017.
  50. Stefanie Claudia Müller: Getrennt können Katalonien und Spanien nur verlieren, Wirtschaftswoche, 9. September 2017. Abgerufen am 21. September 2017 
  51. Juncker on Catalan referendum, Brexit and tech giants, Euronews, 14. September 2017. Abgerufen am 20. September 2017 (englisch). 
  52. Miguel González: La ONU frena el intento de dar aval internacional al referéndum catalán, El País, 26. Juli 2017. Abgerufen am 20. September 2017 (spanisch). 
  53. Fernando García: Ban Ki Mun: "Catalunya no está en la categoría de territorios con derecho a la autodeterminación", La Vanguardia, 30. Oktober 2015. Abgerufen am 20. September 2017 (spanisch). 
  54. Àngels Piñol: US snubs Catalan independence drive in latest setback for separatists, El País, 13. April 2017. Abgerufen am 20. September 2017 (englisch). 
  55. Nico Salvado: Emmanuel Macron s’exprime au sujet de l’indépendance de la Catalogne, Equinox, 16. Juni 2017. Abgerufen am 20. September 2017 (französisch). 
  56. Rosalia Sanchez: Alemania reclama respeto a la Constitución en Cataluña, ABC, 8. September 2017. Abgerufen am 20. September 2017 (spanisch). 
  57. Aufwind für Separatisten in Katalonien, Berliner Morgenpost, 29. September 2015. Abgerufen am 20. September 2017 
  58. Scottish Government release statement on Catalonia referendum, The Scotsman, 16. September 2017. Abgerufen am 20. September 2017 (englisch). [1]
  59. Ishaan Tharoor: Analysis – As Scotland relaunches its independence bid, Catalonia has its own plan. In: washingtonpost.com. 29. März 2017, abgerufen am 23. Oktober 2017 (englisch).
  60. Catalunya s’emmiralla en Escòcia. In: ara.cat. 28. Januar 2016, abgerufen am 23. Oktober 2017 (katalanisch).
  61. Emilia Landaluce: Por qué el caso de Cataluña no es como el de Escocia. In: elmundo.es. 20. März 2017, abgerufen am 23. Oktober 2017 (spanisch).
  62. En qué se parecen y se diferencian Escocia y Cataluña. In: bbc.com. 22. September 2014, abgerufen am 23. Oktober 2017 (spanisch).
  63. Die spanische Regierung lehnte bereits 2016 vor dem Hintergrund von Brexit und Katalonienkrise Verhandlungen der EU mit Schottland strikt ab. Siehe Pablo R. Suanzes: España y Francia vetan que Escocia negocie su independencia con la UE. In: El Mundo. 30. Juni 2016, abgerufen am 23. Oktober 2017 (spanisch).
  64. Quico Sallés: Referéndum: ¿Qué es el censo universal en el referéndum en Catalunya? In: La Vanguardia. 1. Oktober 2017, abgerufen am 21. Oktober 2017.
  65. a b c Camilo S. Baquero: La Generalitat improvisa un censo universal y sin sobres y la Guardia Civil lo bloquea. In: El País. 1. Oktober 2017, abgerufen am 21. Oktober 2017 (spanisch).
  66. La ley del referéndum no prevé el 'censo universal' ni la posibilidad de votar sin sobre. In: europapress.es. 1. Oktober 2017, abgerufen am 21. Oktober 2017 (spanisch).
  67. The Independent: Catalan referendum: Local police officer moved to tears as he protects protesters in Vielha, 1. Oktober 2017 19:24 BST. Abgerufen am 2. Oktober 2017
  68. The Independent: Catalonia firefighters form human shield to protect referendum voters from riot police, 1. Oktober 2017 15:14 BST. Abgerufen am 2. Oktober 2017
  69. tagesschau.de: Gummigeschosse gegen Demonstranten, 1. Oktober 2017 14:42. Abgerufen am 2. Oktober 2017
  70. heute.de: Mit dem Schlagstock gegen die Unabhängigkeit. 1. Oktober 2017. Abgerufen am 1. Oktober 2017.
  71. Referendum: Katalonien sieht sich als Sieger – 844 Menschen nach Unruhen verletzt, Berliner Zeitung, 1. Oktober 2017
  72. Barcelona in Aufruhr: Alte Menschen bluten, Eltern bringen Kinder in Sicherheit, Florian Haupt, Barcelona, Die Welt, 1. Oktober 2017
  73. a b ¿Cuántos heridos hubo en realidad el 1-O? In: El País. 3. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017 (spanisch).
  74. Iñaki Pardo Torregrosa: Los colegios de médicos denuncian que se dude de su valoración de los heridos del 1-O. In: La Vanguardia. 13. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  75. Generalitat de Catalunya – Derpartament de Salut: Actualització del Departament de Salut en relació a les persones que han rebut assistència sanitària durant el referèndum (2 d'octubre- 10 hores), 2. Oktober 2017. Abgerufen am 2. Oktober 2017
  76. a b El Govern eleva a 1.066 las personas atendidas por las cargas del Referéndum 1-O. In: La Vanguardia. 20. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  77. Ulrich Ladurner: Katalonien: „No pasarán!“ In: zeit.de. 4. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  78. Camilo S. Baquero: El Govern dice que el referéndum tendrá 2.315 colegios electorales y 7.235 voluntarios. In: El País. 29. September 2017, abgerufen am 21. Oktober 2017 (spanisch).
  79. a b c d Generalitat de Catalunya: El „sí“ s'imposa amb un 90 % dels vots dels 2.262.424 catalans que han pogut votar, 2. Oktober 2017 01:50, Abgerufen am 2. Oktober 2017 (auf katalanisch)
  80. Amanda Erickson: How fake news helped shape the Catalonia independence vote, in: Washington Post vom 19. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017 (englisch)
  81. Iñaki Pardo Torregrosa: La posverdad y los bulos del 1-O. In: La Vanguardia. 5. Oktober 2017, abgerufen am 21. Oktober 2017.
  82. Jorge Sáinz: La guerra del 1-O en las redes: las siete 'fake news' que nos deja el referéndum. In: El Español. 30. September 2017, abgerufen am 21. Oktober 2017 (spanisch).
  83. El Pais: El ‘sí’ obtuvo más votos que personas censadas en 71 municipios, 3. Oktober 2017 (spanisch)
  84. El Confidencial: Irregularidades en el referéndum: gente que vota cuatro veces, votos 'extranjeros'…, 6. Oktober 2017 (spanisch)
  85. La Vanguardia: Entre altercados, Cataluña sigue votando en un referéndum marcado por irregularidades, 1. Oktober 2017 (spanisch)
  86. Europäische Politiker kritisieren Polizeigewalt in Katalonien. Spiegel.de, 1. Oktober 2017. Abgerufen am 2. Oktober 2017.
  87. a b c Seguimiento “muy elevado” de la huelga general en Catalunya contra la violencia del 1-O. In: La Vanguardia. 3. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  88. Víctor Martínez: UGT y CCOO se desmarcan de la huelga en Cataluña y los empresarios dicen que el „paro de país“ es ilegal. In: elmundo.es. 2. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017 (spanisch).
  89. EU stärkt Spaniens Regierung den Rücken. Süddeutsche Zeitung vom 2. Oktober 2017.
  90. Daniel G. Sastre u.a.: En directo: el Gobierno convoca un Consejo de Ministros extraordinario mañana. In: El Mundo. 10. Oktober 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017 (spanisch).
  91. Casi 700 empresas se llevan su sede de Catalunya tras el 1-O. In: La Vanguardia. 17. Oktober 2017, abgerufen am 23. Oktober 2017.
  92. Íñigo de Barrón: El consejo de CaixaBank decide trasladar la sede de Barcelona a Valencia. In: El País. 6. Oktober 2017, abgerufen am 23. Oktober 2017 (spanisch).
  93. Efe: Avalancha de empresas que se llevan su sede de Catalunya. In: elperiodico.com. 20. Oktober 2017, abgerufen am 23. Oktober 2017 (spanisch).