Uracil und Möhnen: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Möhn''' oder Möön (Plural Möhne, Mööne) ist im [[Ripuarische Dialekte|ripuarischen]] und [[Moselfränkische Dialekte|moselfränkischen]] Sprachgebrauch das Wort für eine ältere weibliche Person.<ref>Johannes Bücher, Bonn-Beueler Sprachschatz, Rheinische Mundarten Band 3, Bonn 1987; Hannelore Kraeber: ''Neues Wörterbuch der Koblenzer Mundart''. 2. Auflage. Fuck, Koblenz 1992, ISBN 3-9803142-2-7, Stichwort : ''Möhn''.</ref> Der Begriff ist in Köln kaum gebräuchlich, sondern tritt im [[Bonner Karneval|Bonner]], im [[Koblenzer Karneval|Koblenzer]] Raum und in der [[Nordeifel]], sowie in [[Düren]] besonders an Karneval zur [[Weiberfastnacht]] häufig auf. Viele Mitglieder närrischer Frauenvereinigungen, meist ''Damenkomitee'' genannt, bezeichnen sich selbst als Möhne. |
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{{Infobox Chemikalie |
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[[Datei:TanzendeMoehn1klein DSC 1847.jpg|mini|Plastikmöhn in Erkelenz]] |
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| Strukturformel = [[Datei:Uracil.svg|150px|Strukturformel von Uracil]] |
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| Suchfunktion = C4H4N2O2 |
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| Andere Namen = * Pyrimidin-2,4(1''H'',3''H'')-dion |
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* 2,4-Pyrimidindion |
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| Summenformel = C<sub>4</sub>H<sub>4</sub>N<sub>2</sub>O<sub>2</sub> |
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| CAS = 66-22-8 |
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| EG-Nummer = |
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| ECHA-ID = |
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| PubChem = 1174 |
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| ChemSpider = |
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| DrugBank = DB03419 |
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| Beschreibung = weißer, pulvriger Feststoff<ref name="Alfa">{{Alfa|A15570|Name=Uracil|Datum=14. April 2010}}</ref> |
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| Molare Masse = 112,09 g·[[mol]]<sup>−1</sup> |
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| Aggregat = fest |
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| Dichte = |
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| Schmelzpunkt = 334 [[Grad Celsius|°C]]<ref name="Merck">{{Calbiochem|6630|Name=Uracil|Datum=7. Dezember 2015}}</ref> |
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| Siedepunkt = |
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| Dampfdruck = |
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| Löslichkeit = mäßig löslich in kaltem Wasser<ref name="Alfa"/>, leicht löslich in heißem Wasser<ref name="Merck"/> |
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| Quelle GHS-Kz = <ref name="Alfa"/> |
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| GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme|-}} |
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| GHS-Signalwort = |
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| H = {{H-Sätze|-}} |
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| EUH = {{EUH-Sätze|-}} |
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| P = {{P-Sätze|-}} |
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| Quelle P = <ref name="Alfa"/> |
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| Standardbildungsenthalpie = −429,4 kJ/mol<ref name="CRC90_5_25">{{CRC Handbook|Auflage=90|Titel=Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances|Kapitel=5|Startseite=25}}</ref> |
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== Obermöhn == |
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'''Uracil''' (U, Ura) ist eine der vier wichtigsten [[Nukleinbase]]n in der [[RNA]], zusammen mit [[Adenin]], [[Cytosin]] und [[Guanin]]. In der [[DNA]] steht an seiner Stelle [[Thymin]]. Es ist eine [[Heterocyclen|heterocyclische]] [[organische Verbindung]] mit einem [[Pyrimidin]]grundgerüst und zwei [[Substituent]]en ([[Sauerstoff]]atome an den Positionen 2 und 4). Die [[Nukleoside]] von Uracil sind das [[Uridin]] in der RNA und das sehr seltene [[Desoxyuridin]] in der DNA. In der Watson-Crick-[[Basenpaarung]] bildet es zwei [[Wasserstoffbrücken]] mit Adenin. |
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Als '''Obermöhn''' wird bei Damenkomitees die Präsidentin bezeichnet, die wortgewandt und scharfzüngig an der Spitze der Vereinigungen steht und zumeist an Weiberfastnacht das Zepter der karnevalistischen Regierung übernimmt. |
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== Wortherkunft == |
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Das Wort „Möhn/Möhne“ kommt von „[[Muhme]]“ und bezeichnete im [[Westmitteldeutsche Sprachen|westmitteldeutsch]]en Sprachraum bis etwa 1880 eine weibliche Verwandte von Mutterseite. Vielfach verstand man aber auch unter einer Möhne eine ältere verheiratete, mitunter auch verwitwete, Frau in dunkler Kleidung mit Kopfbedeckung. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit Aufkommen des organisierten Karnevals der Begriff auf Mitglieder einer karnevalistischen Frauenvereinigung übertragen. |
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Uracil lässt sich durch Kondensation von [[Harnstoff]] mit [[3-Oxopropansäure]] („Formylessigsäure“, C<sub>3</sub>H<sub>4</sub>O<sub>3</sub>) erhalten. Die C<sub>3</sub>-Komponente ist jedoch in diesem Fall nicht lagerfähig und wurde daher durch [[Äpfelsäure]] ersetzt. Diese wird in konzentrierter Schwefelsäure unter Wasserabspaltung [[Decarbonylierung|decarbonyliert]], verliert also [[Kohlenmonoxid]]. Die ''in situ'' gebildete 3-Oxopropansäure kondensiert mit dem Harnstoff in der schwefelsauren Lösung unter zweifacher Abspaltung von Wasser. |
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== Weiberfastnacht == |
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:[[Datei:Uracilsynthese_k.svg|rahmenlos|400px|Synthese von Uracil aus Äpfelsäure über 3-Oxopropansäure]] |
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Die [[Weiberfastnacht]], in manchen Gegenden des Rheinlands ''Altweiber'' genannt, ist der traditionelle Höhepunkt und wichtigster Tag im Jahr für die Möhnen. Dann werden regional sehr unterschiedliche Bräuche gepflegt. In vielen Orten ziehen die Möhnen bereits am frühen Morgen in Verkleidung feiernd und lärmend durch ihren Heimatort, ziehen durch Geschäfte und versperren mitunter Straßen, um von Autofahrern und Passanten Spenden zu erbitten. Nachmittags treffen sich die närrischen Weiber dann häufig in Bürgerhäusern, Sälen und Gaststätten zu Möhnensitzungen. Diese Sitzungen heißen dann „Möhnekaffee“ oder „Möhneklatsch“. Dort ist männlichen Personen, unter Ausnahme des Gaststättenpersonals, der Zutritt bis in die Abendstunden verboten und steht unter närrischen „Strafen“ wie zum Beispiel dem nach-Hause-bringen der Obermöhne oder einer Lokalrunde. Letztere gibt auch jene Möhne, die die einzige im Kuchen versteckte Kaffeebohne findet. <br/> |
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Im [[Düren|Raum Düren]] gibt es den [[Heischebrauch]] des so genannten [[Rommeln|"Rommelns"]], bei dem Kinder für den Reimspruch an eine Möhne Süßigkeiten von dieser erhalten. |
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== Denkmäler == |
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* Eine „tanzende Möhn“ auf dem Markt in [[Erkelenz]] erinnert an Altweiber. Die circa 1,4 Meter große Bronzeplastik wurde von der Bildhauerin Ursula Klügel entworfen. |
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Uracil ist ein weißer, pulvriger Feststoff, der bei 341 °C schmilzt.<ref name="Merck"/> |
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* In der Karnevalszeit werden außerdem im Erkelenzer Land seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts Möhnen aus Draht und Plastik als lebensgroße Figuren gebastelt, an Häusern aufgehängt und in die Bäume gesetzt. Diese Tradition geht auf die Gruppe „Möhneleut“ um den Apotheker Karl-Eugen Luther zurück. Maßgeblich beteiligt an der Verbreitung der Möhnenkultur waren alt eingesessene Karnevalsjecken wie die Schreinermeister Heinz Görtz und Kurt Hupke. Anstatt Erkelenz heißt es dann „Möhnelenz“ |
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== Mediographie == |
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Die Verbindung wurde beim [[Hydrolyse|hydrolytischen Abbau]] von Nukleinsäuren entdeckt. Eine [[Röntgenkristallstrukturanalyse]] bewies, dass von den möglichen [[Tautomerie|tautomeren]] Formen im festen Zustand (mehrere desmotrope Formen existieren) die Dioxo-Form vorliegt.<ref>R. F. Stewart, L. H. Jensen: „Redetermination of the crystal structure of uracil“, ''[[Acta Cryst]]'', '''1947''', ''23'', S. 1102–1105 ({{DOI|10.1107/S0365110X67004360}}).</ref> |
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* Stephanie Steppat: [http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb2000/hjb2000.54.htm ''Möhnen in Schalkenbach: Zur Geschichte des 1949 gegründeten Vereins'';] in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): ''Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler 2000''; Ahrweiler 1999, S. 203 ff. |
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== Weblinks == |
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:[[Datei:Uracil tautomerism.svg|rahmenlos|600px|Tautomere Formen von Uracil]] |
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{{Wiktionary|Möhn}} |
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Uracil ist eine schwache Säure (pK<sub>a</sub> = 9,45). Die Aciditätskonstante liegt im Bereich von Phenol (pK<sub>a</sub> = 10,0) und anderen Enolen. Im Uracil-Anion ist die negative Ladung delokalisiert (mesomere Grenzstrukturen). Daher löst sich Uracil in wässrigen Alkalien und wässrigem Ammoniak. |
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:[[Datei:Uracil acid.svg|rahmenlos|400px|Dissoziation von Uracil]] |
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== Biologische Bedeutung == |
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Uracil kommt im Körper hauptsächlich an [[Ribose]]phosphat gebunden vor, entweder als eines der [[Nukleotide]] Uridinmonophosphat (UMP), Uridindiphosphat (UDP) oder [[Uridintriphosphat]] (UTP) oder als Bestandteil der [[Ribonukleinsäure]] (RNA). |
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=== Bestandteil der RNA === |
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Uracil bildet über die 4-Oxogruppe und die N–H-Gruppe die [[Basenpaarung]] zu [[Adenin]] mit zwei [[Wasserstoffbrücken]] aus. |
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:[[Datei:Base pair AU.svg|miniatur|none|Strukturformel eines A-U-Basenpaars]] |
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Physiologisch wird Uracil nur in die einsträngige RNA, nicht aber in die doppelsträngige [[Desoxyribonukleinsäure]] (DNA) eingebaut. Zur Paarung mit Adenin kommt es während der [[Transkription (Biologie)|Transkription]], in den Schleifen (''Loops'') der [[tRNA]] und während der [[Translation (Biologie)|Translation]] ([[Proteinbiosynthese]]). |
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=== Nukleoside === |
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Uracil bildet mit Ribosen zwei verschiedene [[Nukleoside]], das [[Uridin]] (U) (Verknüpfung über das N<sup>1</sup>-Atom) und das [[Pseudouridin]] (Ψ) (Verknüpfung über das C<sup>5</sup>-Atom). |
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:[[Datei:Synthesis of Pseudouridine.svg|mini|none|400px|Pseudouridin (rechts) wird aus Uridin (links) durch eine Ψ-Synthase gebildet.]] |
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=== Nukleotide === |
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Über die [[Phosphorylierung]] des Uridins am C<sup>5</sup>-Atom der Ribose gelangt man zu den wichtigen [[Nukleotide]]n [[Uridinmonophosphat]] (UMP), [[Uridindiphosphat]] (UDP) und [[Uridintriphosphat]] (UTP). |
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:[[Datei:Uridintriphosphat protoniert.svg|miniatur|none|250px|Strukturformel von UTP]] |
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=== Vergleich von Uracil und Thymin === |
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In RNA kommen als [[Nukleobase]]n neben den [[Nukleinbasen#Purin-Basen|Purin-Basen]] [[Adenin]] (A) und [[Guanin]] (G) die beiden [[Nukleinbasen#Pyrimidin-Basen|Pyrimidin-Basen]] [[Cytosin]] (C) und Uracil (U) vor, in DNA anstelle von Uracil das [[Thymin]] (T). Aus einem Cytosin kann relativ einfach durch [[Desaminierung]] und [[Hydrolyse]] ein Uracil entstehen, wodurch dann die [[Basensequenz]] geändert (mutiert) wird und die in der Nukleotidsequenz [[Genetischer Code|genetisch codierte]] Information verändert werden kann. |
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[[Datei:DesaminierungCtoU.png|mini|links|300px|Desaminierung von Cytosin (C) zu Uracil (U)]] [[Datei:Thymin.svg|mini|160px|Thymin (T)]] |
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Vom Uracil unterscheidet sich Thymin durch eine zusätzliche Methylgruppe ([[5-Methyluracil|5-Methyl-Uracil]]); es kann daher nicht ganz so einfach aus Cytosin entstehen. In einer DNA auftretendes Uracil kann von spezifischen Reparaturenzymen als mutierte Base erkannt, entfernt und gegen Cytosin ausgetauscht werden ([[DNA-Reparatur#Reparatur von DNA-Schäden|Basenexzisionsreparatur]]). |
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=== Biochemischer Abbau === |
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Uracil wird zu [[Kohlenstoffdioxid]] (CO<sub>2</sub>), zwei [[Ammoniumion]]en (NH<sub>4</sub><sup>+</sup>) und [[3-Oxopropansäure]] abgebaut. Letzteres reagiert weiter zu [[Malonyl-CoA]], das zum Beispiel in der [[Fettsäuresynthese]] Verwertung finden kann. |
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== Verwandte Verbindungen == |
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| [[Datei:Dihydrouracil.svg|70px]] |
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| [[Datei:3-Methyluracil.svg|100px]] |
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| [[Datei:Thymin.svg|120px]] |
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| [[Datei:Fluorouracil.png|100px]] |
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| [[Datei:5-Chlorouracil.svg|110px]] |
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| [[Datei:5-Bromouracil structure.png|110px]] |
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| [[Datei:D-glucopyranosyloxymethyluracil.svg|200px]] |
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| [[Dihydrouracil]]<br/> |
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| [[3-Methyluracil]]<br/> |
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| [[5-Methyluracil]]<br/>(= Thymin) |
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| [[5-Fluoruracil]]<br/> |
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| [[5-Chloruracil]]<br/> |
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| [[5-Bromuracil]]<br/> |
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| [[Glucopyranosyloxymethyluracil]]<br/> |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{SORTIERUNG:Mohnen}} |
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== Weblinks == |
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[[Kategorie:Figur (Karneval)]] |
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{{Wikibooks|Biochemie und Pathobiochemie: Pyrimidin-Stoffwechsel|Pyrimidinstoffwechsel – Auf- und Abbau von Uracil}} |
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{{Commonscat|Uracil}} |
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{{Commonscat|Uracil derivatives|Uracilderivate}} |
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* {{HMDB|00300|Name=Uracil|Datum=12. Oktober 2013}} |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4187149-2}} |
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[[Kategorie:Nucleinbase]] |
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[[Kategorie:Pyrimidindion]] |
Version vom 1. Dezember 2017, 15:04 Uhr
Möhn oder Möön (Plural Möhne, Mööne) ist im ripuarischen und moselfränkischen Sprachgebrauch das Wort für eine ältere weibliche Person.[1] Der Begriff ist in Köln kaum gebräuchlich, sondern tritt im Bonner, im Koblenzer Raum und in der Nordeifel, sowie in Düren besonders an Karneval zur Weiberfastnacht häufig auf. Viele Mitglieder närrischer Frauenvereinigungen, meist Damenkomitee genannt, bezeichnen sich selbst als Möhne.

Obermöhn
Als Obermöhn wird bei Damenkomitees die Präsidentin bezeichnet, die wortgewandt und scharfzüngig an der Spitze der Vereinigungen steht und zumeist an Weiberfastnacht das Zepter der karnevalistischen Regierung übernimmt.
Wortherkunft
Das Wort „Möhn/Möhne“ kommt von „Muhme“ und bezeichnete im westmitteldeutschen Sprachraum bis etwa 1880 eine weibliche Verwandte von Mutterseite. Vielfach verstand man aber auch unter einer Möhne eine ältere verheiratete, mitunter auch verwitwete, Frau in dunkler Kleidung mit Kopfbedeckung. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit Aufkommen des organisierten Karnevals der Begriff auf Mitglieder einer karnevalistischen Frauenvereinigung übertragen.
Weiberfastnacht
Die Weiberfastnacht, in manchen Gegenden des Rheinlands Altweiber genannt, ist der traditionelle Höhepunkt und wichtigster Tag im Jahr für die Möhnen. Dann werden regional sehr unterschiedliche Bräuche gepflegt. In vielen Orten ziehen die Möhnen bereits am frühen Morgen in Verkleidung feiernd und lärmend durch ihren Heimatort, ziehen durch Geschäfte und versperren mitunter Straßen, um von Autofahrern und Passanten Spenden zu erbitten. Nachmittags treffen sich die närrischen Weiber dann häufig in Bürgerhäusern, Sälen und Gaststätten zu Möhnensitzungen. Diese Sitzungen heißen dann „Möhnekaffee“ oder „Möhneklatsch“. Dort ist männlichen Personen, unter Ausnahme des Gaststättenpersonals, der Zutritt bis in die Abendstunden verboten und steht unter närrischen „Strafen“ wie zum Beispiel dem nach-Hause-bringen der Obermöhne oder einer Lokalrunde. Letztere gibt auch jene Möhne, die die einzige im Kuchen versteckte Kaffeebohne findet.
Im Raum Düren gibt es den Heischebrauch des so genannten "Rommelns", bei dem Kinder für den Reimspruch an eine Möhne Süßigkeiten von dieser erhalten.
Denkmäler
- Eine „tanzende Möhn“ auf dem Markt in Erkelenz erinnert an Altweiber. Die circa 1,4 Meter große Bronzeplastik wurde von der Bildhauerin Ursula Klügel entworfen.
- In der Karnevalszeit werden außerdem im Erkelenzer Land seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts Möhnen aus Draht und Plastik als lebensgroße Figuren gebastelt, an Häusern aufgehängt und in die Bäume gesetzt. Diese Tradition geht auf die Gruppe „Möhneleut“ um den Apotheker Karl-Eugen Luther zurück. Maßgeblich beteiligt an der Verbreitung der Möhnenkultur waren alt eingesessene Karnevalsjecken wie die Schreinermeister Heinz Görtz und Kurt Hupke. Anstatt Erkelenz heißt es dann „Möhnelenz“
Mediographie
- Stephanie Steppat: Möhnen in Schalkenbach: Zur Geschichte des 1949 gegründeten Vereins; in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler 2000; Ahrweiler 1999, S. 203 ff.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Bücher, Bonn-Beueler Sprachschatz, Rheinische Mundarten Band 3, Bonn 1987; Hannelore Kraeber: Neues Wörterbuch der Koblenzer Mundart. 2. Auflage. Fuck, Koblenz 1992, ISBN 3-9803142-2-7, Stichwort : Möhn.