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Arp Museum Bahnhof Rolandseck und Lutz Kayser: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Lutz Tilo Ferdinand Kayser''' (* [[31. März]] [[1939]] in [[Stuttgart]]; † [[19. November]] [[2017]] auf Bikendrik Island auf den [[Marshallinseln]]<ref>{{Literatur |Titel=R.I.P. Lutz Kayser – German Rocket Pioneer |Sammelwerk=Lin Kayser |Online=http://www.linkayser.com/2017-11-286 |Abruf=2017-11-21}}</ref>) war ein deutscher Flugzeugbauer, Raketentechniker und Luftfahrttechniker.
[[Datei:ARPMUS.jpg|miniatur|Das Arp Museum, im September 2007]]


== Leben ==
Das '''Arp Museum Bahnhof Rolandseck''' wurde am 28. September 2007 im [[Remagen]]er Ortsteil [[Rolandseck]] eröffnet. Das Museum setzt sich aus dem [[Bahnhof Rolandseck|klassizistischen Bahnhofsgebäude]] und dem „harmonisch“<ref>Rheinland-Pfälzisches Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur: [http://mbwwk.rlp.de/einzelansicht/archive/2004/october/article/grundsteinlegung-fuer-arp-museum-bahnhof-rolandseck-wird-eroeffnet/ Grundsteinlegung für Arp-Museum - Bahnhof Rolandseck wird eröffnet], 22. Oktober 2004</ref> in die Natur eingefügten Neubau des amerikanischen Architekten [[Richard Meier (Architekt)|Richard Meier]] zusammen. Insgesamt besitzt es vier Ausstellungsebenen, die mit wechselnden Präsentationen bespielt werden. Das Programm des Drei-Sparten-Hauses umfasst Ausstellungen mit internationaler bildender Kunst, klassische Konzerte sowie ein sommerliches Kammermusikfestival mit bekannten Ensembles und Solisten, Künstlergespräche sowie Lesungen prominenter Autoren. Im Zentrum stehen die Kunst von [[Hans Arp]] und von [[Sophie Taeuber-Arp]]. In Sonderausstellungen werden im Dialog mit diesen Werken Skulpturen und Malereien zeitgenössischer Künstler gezeigt. Darüber hinaus präsentiert das Museum Gemälde vom Mittelalter bis in die Moderne aus der [[Gustav Rau (Kunstsammler)#Die Kunstsammlung| Sammlung Rau]] für [[UNICEF]]. Direktor des Museums ist [[Oliver Kornhoff]].
Sein Vater, der Chemiker Ludwig Kayser, war Vorstandsmitglied der [[Südzucker|Süddeutschen Zucker AG]]. Sein Bruder Manfred wurde Geschäftsführer im Lindauer Werk der [[Dornier-Werke]].<ref>{{Der Spiegel|ID=40607304|Titel=Dann wäre Deutschland führend in der Welt|Jahr=1978|Nr=33|Seiten=52–65}}</ref>


Lutz Kayser besuchte das Karls-Gymnasium in Stuttgart, als er 1955/56 Gründungsmitglied der von [[Eugen Sänger]] geleiteten ''Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt an der Universität Stuttgart e.&nbsp;V.'' wurde. Hier freundete er sich mit [[Wolfgang Pilz (Raumfahrtingenieur)|Wolfgang Pilz]] an. Sein Ingenieurstudium der Aeronautik und Raumfahrt an der Universität Stuttgart schloss er 1968 mit dem Diplomexamen ab.
== Geschichte ==
[[Datei:Remagen-Bahnhof Rolandseck.JPG|mini|left|Bahnhof Rolandseck]]
Seit 1964 wurde der [[Bahnhof Rolandseck]] unter der Leitung von [[Johannes Wasmuth]] zu einem Zentrum kulturellen Lebens. Konzerte und Ausstellungen fanden dort statt und Künstler lebten und arbeiteten im Gebäude des Bahnhofs. Nach dem Tod von Johannes Wasmuth endete erst einmal das kulturelle Leben im Bahnhof. Am 22. Oktober 2004 wurde der Bahnhof als ''Arp-Museum Bahnhof Rolandseck'' wieder eröffnet, am 28. September 2007 folgte der Neubau von Richard Meier am Hang oberhalb des Bahnhofs. Nach dem ursprünglichen Konzept sollten die ''Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e. V.'' und das Land [[Rheinland-Pfalz]] das Museum gemeinsam betreiben. Die Stiftung stellte zunächst ihre Sammlung mit Werken von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp für Ausstellungen zur Verfügung. Nach massiven Streitigkeiten über die Vertragstreue der Stiftung, die der Gründungsdirektor [[Klaus Gallwitz]] als „erklärten Krieg“ bezeichnete, erklärten die Partner im Juli 2008 die Zusammenarbeit für beendet; die Stiftung zog die ihr gehörenden Werke aus dem Museum ab. Das Land erklärte daraufhin, den Bau mit den rund 400 Werken Arps in Landesbesitz und Leihgaben anderer Sammler und Museen bestücken zu wollen.<ref>dpa: ''Rheinland-Pfalz betreibt Arp-Museum künftig allein'', 2. Juli 2008 17:36</ref> 2010 war das Museum mit 61.000 Besuchern das meistbesuchte Kunstmuseum in Rheinland-Pfalz.<ref>[http://www.monopol-magazin.de/artikel/20102526/Arp-Museum-ist-meistbesuchtes-Kunstmuseum-in-Rheinland-Pfalz.html ''Arp Museum ist meistbesuchtes Kunstmuseum in Rheinland-Pfalz.''] In: ''Monopol'', 8. März 2011, abgerufen am 16. September 2011.</ref>


Er arbeitete am [[Institut für Raumfahrtantriebe]] in Lampoldshausen. 1970 gründete er in Stuttgart die ''Technologieforschungs GmbH''.
=== Eröffnung ===
Der Neubau des US-amerikanischen Architekten [[Richard Meier (Architekt)|Richard Meier]] oberhalb des Bahnhofes hatte am 18. Oktober 2005, nur knapp ein Jahr nach der Grundsteinlegung am 23. Oktober 2004, Richtfest. Mit der Eröffnung des Museums im Beisein von Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] wurde das neue Gebäude am 29. September 2007 eingeweiht.


Von 1975 bis 1987 entwickelte Kayser das [[OTRAG]]-Konzept. Auf der Suche nach einem Startplatz in Indonesien und Südamerika begegnete er zufällig einem Finanzmann, der das [[Rumble in the Jungle]] (1974) in Zaire mitorganisierte.<ref>{{internetquelle |autor=Michael Ohnewald |url=http://www.michael-ohnewald.de/pdf/Otrag.pdf |format=PDF; 569&nbsp;kB |titel=Ein schwäbisches Himmelfahrtskommando |werk=Stuttgarter Zeitung |seiten=3 |datum=2007-06-30 |zugriff=2011-03-03}}</ref> Nach der Beinahe-Pleite und Sanierungsvergleich musste er 1981 den Vorsitz an [[Frank Wukasch]] abtreten.<ref>{{Der Spiegel|ID=14342940|Titel=Extravaganzen mit Gaddafi|Jahr=1981|Nr=45|Seiten=74–78}}</ref>
Für die gesamte Baumaßnahme wurden 33 Mio. Euro veranschlagt, von denen 14,3 Millionen Euro aus Ausgleichsmitteln des [[Berlin/Bonn-Gesetz]]es ([[Vereinbarung über die Ausgleichsmaßnahmen für die Region Bonn]]) zur Verfügung gestellt wurden, die andere Hälfte stammt vom Land Rheinland-Pfalz, das auch der Bauherr ist.


Danach lebte Kayser lange in [[Tripolis]] und entwickelte [[Aufwindkraftwerk]]e. 2002 war er Professor und ''Direktor Technical Education'' an der Libyschen Akademie der Wissenschaften.<ref>{{internetquelle |autor=Bernd Leitenberger |url=http://www.bernd-leitenberger.de/otrag1.shtml |titel=OTRAG Rakete |zugriff=2011-03-03}}</ref>
Die Ausstellungsfläche im Neubau umfasst 2900 Quadratmeter. Die Kosten für den Neubau betrugen 25,4 Mio. €. Davon trugen der Bund 17,6 Mio. € und das Land Rheinland-Pfalz 7,8 Mio. €. Der restliche Betrag in Höhe von 7,4 Mio. € diente der Renovierung des Bahnhofs.


Er wurde [[Chief Executive Officer|CEO]] und Präsident der Firma ''von Braun Debus Kayser Rocket Science'' in Wilmington, Delaware. 2007 ließ Kayser sich auf den [[Marshallinseln]] nieder. 2008 trat er [[Interorbital Systems]] bei.<ref>{{internetquelle |autor=Michael Ohnewald |hrsg= |url=http://www.michael-ohnewald.de/pdf/FAZ_Seite_Otrag.pdf |format=PDF; 406&nbsp;kB |titel=Zwischen den Fronten des Kalten Krieges |werk=Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 36/2010 |seiten=6 |datum=2010-09-12 |zugriff=2011-03-03}}</ref>
Neubau und historisches Bahnhofsgebäude sind durch einen Tunnel und einen Aufzug miteinander verbunden. Dieser Tunnel ist ein nachgebauter Eisenbahntunnel (jedoch kein Teil der echten ehemaligen Gleisstrecke). Er wird durch eine 17&nbsp;m lange Neon-Leuchtspirale von [[Barbara Trautmann]] ''(Kaa'', benannt nach der Schlange im [[Dschungelbuch]], Installation von 2007) erhellt.


== Veröffentlichungen ==
; Der Museumsbau von Richard Meier
* ''Untersuchungen an einem Zweistoff-Heißgas-Raketentriebwerk zur Bahn- und Lageregelung TIROC'' (Bundesministerium für Forschung und Technologie. Forschungsbericht. Weltraumforschung); Zentralstelle für Luft- und Raumfahrtdokumentation und -information (ZLDI) der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt. 1973
<gallery>
* mit anderen: ''Das internationale System der Einheiten: Umrechnungsfaktoren aller englischen und deutschen Masseinheiten in das S. I. Herausgeber''. 1967
Datei:Arp Museum.jpg|Arp Museum - Luftbild
Datei:Arp Museum -.jpg|Architektonisches Detail - Aufzug und Brücke
Datei:ARPMUS1.jpg|Neubau - Südseite
Datei:ARPMUS2.jpg|Neubau
Datei:11 Meirbau night 7.JPG|Aufzugsturm
</gallery>


== Ausstellungen ==
== Literatur ==
* [http://www.zeit.de/1979/09/billiger-traeger-aus-dem-busch ''Billiger Träger aus dem Busch''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 9/1979
In der Eröffnungsausstellung waren neben Werken von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp Arbeiten von [[Anselm Kiefer]], [[Johannes Brus]], [[Yvonne Fehling]], [[Jennie Peiz]], [[Anton Henning]] und Barbara Trautmann zu sehen.
An der Ausstellung wurde in Feuilletons Kritik geübt: dem Werk von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp sei zu geringer Platz eingeräumt worden, die Wahl der anderen Künstler sei beliebig gewesen und die ''Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e. V.'' habe Werke, die nach dem Tod der Künstler entstanden seien, als Originalwerke ausgegeben.<ref>Thomas Kliemann: [http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/kultur-und-medien/bonn/Freitag-Neuer%C3%B6ffnung-des-Arp-Museums-durch-Kanzlerin-article143108.html ''Irrungen, Wirrungen und ein Kürbis in Rolandseck.''] In: ''General-Anzeiger'', 27. September 2007, abgerufen am 10.&nbsp;Oktober 2017</ref>


== Weblinks ==
Es folgten Ausstellungen von [[Anselm Kiefer]], [[Kurt Kocherscheidt]] und [[Elfie Semotan]], [[Jonathan Meese]], [[Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger|Steiner/Lenzlinger]], [[Karl Otto Götz|K.O. Götz]], [[Tara Donovan]], [[Barbara Hepworth]] (2016), [[Henry Moore]] (2017/18) u. a.
* [http://www.astronautix.com/astros/kayser.htm Kayser] In: ''[[Encyclopedia Astronautica]]'' (englisch)
In den Räumen des ehemaligen Bahnhofs finden regelmäßig Wechselausstellungen zu einzelnen zeitgenössischen Künstlern oder zu unterschiedliche Themen statt.
* {{Munzinger|00000015404|Lutz Kayser}}


== Sammlungen ==
== Einzelnachweise ==
=== Sammlung Rau ===
Am 29. Oktober 2008 unterzeichneten das Land Rheinland-Pfalz und die [[UNICEF]] eine Vereinbarung, nach der die „[[Gustav Rau (Kunstsammler)|Kunstsammlung Rau]]“ mit derzeit rund 230 Werken von Künstlern wie [[Lucas Cranach der Ältere|Lucas Cranach]], [[Claude Monet]], [[Paul Cézanne]], [[Max Liebermann]] und [[August Macke]] im Schätzwert von mehreren hundert Millionen Euro künftig im Arp Museum ausgestellt wird. Die Sammlung wurde vom 2002 verstorbenen Arzt [[Gustav Rau (Kunstsammler)|Gustav Rau]] zusammengetragen und testamentarisch der UNICEF vermacht. 95 von Rau selbst als Kern der Sammlung angesehene Werke müssen bis 2026 zusammenbleiben, die anderen 135 Werke sollen nach und nach zugunsten des UNICEF-Stiftungsvermögens verkauft werden.<ref>dpa: ''Kunstsammlung Rau kommt ins Arp Museum''. 28. Oktober 2008 14:12</ref>

Von 2009 bis 2012 wurden bisher im Arp-Museum in sechs Teil-Ausstellungen Werke der „Kunstkammer Rau“ unter folgenden Aspekten gezeigt:
* „Tiepolo und das Antlitz Italiens“ (6 große Fresken von [[Giandomenico Tiepolo]] und italienische Kunst von der Frührenaissance bis zum Barock), 2009
* „Das Auge des Sammlers“ (Dokumentation seiner Auswahlkriterien und Motive), 2010
* „Superfranzösisch“ (französische Kunst aus allen Epochen vom Mittelalter bis zum Impressionismus), 2010
* „Horizonte“ (Landschaftsmalerei), 2010
* „Köstlich!“ Stillleben von Frans Snyders bis Giorgio Morandi, 2012
* „Lichtgestöber.“ Der Winter im Impressionismus, 2012
* „Das inszenierte Ich“, 2013
* „Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz“, 2014
* „Menschenskinder. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit“, 2015

=== Sammlung Meerwein ===
2015 stiftete der Mainzer Kunstsammler, Architekt, Innenarchitekt und emeritierte Fachhochschul-Professor Gerhard Meerwein dem Arp Museum seine Sammlung aus über 350 Collagen, die er in den letzten 40 Jahren zusammengetragen hat. Werke von [[Jiří Kolář]], [[Walter Dexel]], [[Wolf Vostell]], [[Raymond Hains]], [[Joseph Beuys]], [[Max Ernst]] und [[El Lissitzky]] sind in der Sammlung Meerwein vertreten.<ref>[http://www.swr.de/swr2/kultur-info/kultur-regional-kunst-sammlung-meerwein-arp-museum-rolandseck/-/id=9597116/did=16059704/nid=9597116/fzgzli/index.html Martina Conrad: Die Sammlung Meerwein] Kultur Regional vom 27. August 2015 (abgerufen am 27. August 2015)</ref>

== Skulpturenufer Remagen ==
Seit 2000 entwickelt das Arp Museum in Zusammenarbeit mit der Stadt Remagen das ''[[Skulpturenufer Remagen]]''. Es besteht aus bisher dreizehn Skulpturen der Künstler [[Hans Arp]], [[Lajos Barta]], [[Bittermann & Duka]], [[Eberhard Bosslet]], [[Johannes Brus]], [[Hamish Fulton]], [[Thomas Huber (Künstler)|Thomas Huber]], [[Peter Hutchinson]], [[Res Ingold]], [[Otmar Sattel]], [[Erwin Wortelkamp]] und [[Aron Demetz]].

[[Datei:Bahnhof Rolandseck Festsaal.jpg|mini|Festsaal, Museumscafé]]
== Museumscafé und Bistro ==
Das Museumscafé und Bistro befindet sich im restaurierten ehemaligen Festsaal des Bahnhofs (Mitte 19. Jh.) mit Stuckdecken, großen Kristalllüstern und Außenterrasse mit Blick auf den Rhein und das [[Siebengebirge]] mit dem [[Drachenfels (Siebengebirge)|Drachenfels]]. Es war der Empfangssaal für die Prominenz, die hier einst von der Bahn auf das Rheinschiff wechselte, sowie Schauplatz von Konzerten und Theateraufführungen.

Das Bistro wurde von [[Anton Henning]] ausgestaltet, der auch 2012 die Fensterbemalung im Durchgang zum Küchentrakt ausgeführt hat.

== Quellen ==
<references />
<references />


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== Literatur ==
* Ossenbrink, Frank [Hrsg]; ''A dream becomes reality. The Arp Museum, Friday 29th September 2007''; [Eröffnungsdokumentation Arp-Museum Bahnhof Rolandseck.] Berlin, DMC, o.J.
* ''Arp Museum Bahnhof Rolandseck.'' Ein Museum und seine Geschichte. Hrsg. von [[Klaus Gallwitz]]. Remagen 2008. ISBN 978-3-933085-30-6

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.arpmuseum.de/ Arp Museum Bahnhof Rolandseck]
* [http://www.tagesspiegel.de/kultur/arp-museum-bleibt-weiter-umstritten/1222790.html Tagesspiegel-Bericht über den Landtag-Untersuchungsausschuss zum Arp Museum] (abgerufen am 6. September 2011)

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{{SORTIERUNG:Kayser, Lutz}}
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[[Kategorie:Raumfahrtingenieur]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1939]]
[[Kategorie:Gestorben 2017]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
[[Kategorie:Bauwerk in Remagen]]
|NAME=Kayser, Lutz
[[Kategorie:Oberwinter]]
|ALTERNATIVNAMEN=Kayser, Lutz Tilo Ferdinand
[[Kategorie:Kunstmuseum in Rheinland-Pfalz]]
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Flugzeugbauer, Raketentechniker und Luftfahrttechniker
[[Kategorie:Richard Meier]]
|GEBURTSDATUM=31. März 1939
[[Kategorie:Bauwerk am Mittelrhein]]
|GEBURTSORT=[[Stuttgart]]
[[Kategorie:Kultur (Rheinland)]]
|STERBEDATUM=19. November 2017
[[Kategorie:Erbaut in den 2000er Jahren]]
|STERBEORT=Bikendrik Island, [[Marshallinseln]]
[[Kategorie:Künstlermuseum]]
}}

Version vom 23. November 2017, 19:00 Uhr

Lutz Tilo Ferdinand Kayser (* 31. März 1939 in Stuttgart; † 19. November 2017 auf Bikendrik Island auf den Marshallinseln[1]) war ein deutscher Flugzeugbauer, Raketentechniker und Luftfahrttechniker.

Leben

Sein Vater, der Chemiker Ludwig Kayser, war Vorstandsmitglied der Süddeutschen Zucker AG. Sein Bruder Manfred wurde Geschäftsführer im Lindauer Werk der Dornier-Werke.[2]

Lutz Kayser besuchte das Karls-Gymnasium in Stuttgart, als er 1955/56 Gründungsmitglied der von Eugen Sänger geleiteten Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt an der Universität Stuttgart e. V. wurde. Hier freundete er sich mit Wolfgang Pilz an. Sein Ingenieurstudium der Aeronautik und Raumfahrt an der Universität Stuttgart schloss er 1968 mit dem Diplomexamen ab.

Er arbeitete am Institut für Raumfahrtantriebe in Lampoldshausen. 1970 gründete er in Stuttgart die Technologieforschungs GmbH.

Von 1975 bis 1987 entwickelte Kayser das OTRAG-Konzept. Auf der Suche nach einem Startplatz in Indonesien und Südamerika begegnete er zufällig einem Finanzmann, der das Rumble in the Jungle (1974) in Zaire mitorganisierte.[3] Nach der Beinahe-Pleite und Sanierungsvergleich musste er 1981 den Vorsitz an Frank Wukasch abtreten.[4]

Danach lebte Kayser lange in Tripolis und entwickelte Aufwindkraftwerke. 2002 war er Professor und Direktor Technical Education an der Libyschen Akademie der Wissenschaften.[5]

Er wurde CEO und Präsident der Firma von Braun Debus Kayser Rocket Science in Wilmington, Delaware. 2007 ließ Kayser sich auf den Marshallinseln nieder. 2008 trat er Interorbital Systems bei.[6]

Veröffentlichungen

  • Untersuchungen an einem Zweistoff-Heißgas-Raketentriebwerk zur Bahn- und Lageregelung TIROC (Bundesministerium für Forschung und Technologie. Forschungsbericht. Weltraumforschung); Zentralstelle für Luft- und Raumfahrtdokumentation und -information (ZLDI) der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt. 1973
  • mit anderen: Das internationale System der Einheiten: Umrechnungsfaktoren aller englischen und deutschen Masseinheiten in das S. I. Herausgeber. 1967

Literatur

Einzelnachweise

  1. R.I.P. Lutz Kayser – German Rocket Pioneer. In: Lin Kayser. (linkayser.com [abgerufen am 21. November 2017]).
  2. Dann wäre Deutschland führend in der Welt. In: Der Spiegel. Nr. 33, 1978, S. 52–65 (online).
  3. Michael Ohnewald: Ein schwäbisches Himmelfahrtskommando. (PDF; 569 kB) In: Stuttgarter Zeitung. 30. Juni 2007, S. 3, abgerufen am 3. März 2011.
  4. Extravaganzen mit Gaddafi. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1981, S. 74–78 (online).
  5. Bernd Leitenberger: OTRAG Rakete. Abgerufen am 3. März 2011.
  6. Michael Ohnewald: Zwischen den Fronten des Kalten Krieges. (PDF; 406 kB) In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 36/2010. 12. September 2010, S. 6, abgerufen am 3. März 2011.