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Daniel Wilhelmi und Klaudijus Stanionis: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Daniel Wilhelmi''' (* [[6. Februar]] [[1623]] in [[Uelzen]]; [[10. November]] [[1689]] in [[Rinteln]]) war ein evangelischer deutscher Prediger und Professor der Geschichte.
'''Klaudijus Stanionis''' (* [[22. Januar]] [[1951]] in [[Kaunas]]) ist ein [[Litauen|litauischer]] Manager und Politiker.


== Leben ==
== Leben ==
Nach dem Abitur 1968 an der [[Salomėja Nėris]]-[[Gediminas-Sportmittelschule Kaunas|Mittelschule Kaunas]] absolvierte Stanionis 1973 das Diplomstudium als [[Elektroingenieur]] am [[Kauno politechnikos institutas]].
Daniel Wilhelmi war der Sohn von Ernst Wilhelmi, Kaufmann, und dessen Frau Christina, geborene Ellerdorfs.<ref>[https://books.google.de/books?id=U9hfAAAAcAAJ&pg=PA61&lpg=PA61&dq=daniel+wilhelmi+prediger+Rinteln&source=bl&ots=OMH9oIPjTu&sig=zp6oFUWgWhC5oV2Ee_KIi0IC6Yw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjdq7TbxLnWAhVFvBQKHYZdBgEQ6AEILTAA#v=onepage&q=daniel%20wilhelmi%20prediger%20Rinteln&f=false Johann Konrad Paulus, ''Nachrichten von alten Hessen-Schaumburgischen Superintendenten, Kirchen und den dabey von der Zeit der Reformation bis jetzo gestandenen und noch stehenden Predigern'', Rinteln 1786, S. 275, S.300-303] </ref> Nach dem Schulbesuch in Uelzen kam er zum Gymnasium in [[Lüneburg]], [[Hannover]] und [[Flensburg]]. Im Alter von 20 Jahren besuchte er die Universitäten [[Rostock]], [[Greifswald]] und [[Helmstedt]]. 1646 erhielt er in [[Leipzig]] die Magisterwürde. Er setzte seine Studien fort in [[Wittenberg]] und 1650 zu [[Jena]] („Docendo & Disputando“ - Er hat gelehrt und disputiert).
Von 1973 bis 1991 arbeitete er am Institut für [[physik]]alische-technische Probleme der [[Energiewirtschaft]] als [[wissenschaftlicher Mitarbeiter]] und von 1991 bis 1993 als Leiter der Unterabteilung in der [[Stadtverwaltung Kaunas]]. Von 1991 bis 1995 war er Vorstandsmitglied von Kaunas. Von 1993 bis –1994 war er Berater von NIZW-Gemeinden und von 1997 bis 1998 im Jugendzentrum [[Klaipėda]]. Von 1999 bis 2008 arbeitete er in der Abteilung Kaunas bei [[SoDra]] in der [[Sozialversicherung]]. Von 2008 bis 2009 war er Vizeminister am [[Sozialministerium Litauens]].
[[Datei:Rinteln Marktplatz.jpg|miniatur|Marktplatz mit Turm der St.-Nikolai-Kirche]]
Seit November 2010 leitet er die [[Kommission für Streitigkeiten am Sozialschutz- und Arbeitsministerium Litauens]].<ref>[http://ginkom.lt/lt/struktura-ir-kontaktai/Kontaktai/Vadovo-gyvenimo-aprasymas/ Leben]</ref>


Er ist verheiratet. Mit Frau Tolema hat er die Töchter Lina und Rasa<ref>Klaudijus Stanionis. 1000 metų, „Tūkstantmečio žmonės“. Kas yra kas, UAB Neolitas</ref>.
1652 erhielt er einen Ruf als Konrektor der Schule in Uelzen, den er ausschlug, und ging stattdessen nach Rinteln. Dort wurde er sofort Stellvertreter von Prediger und Primarius Liborius Haremann. Als dieser im Jahr 1658 starb, wurde er 2. Prediger und 1666 übernahm er eine ordentliche Professur der Geschichte bei der [[Universität Rinteln]].
Am 5. Mai 1653 heiratete er Anna Margaretha, Tochter von Christian Römlings, Amtmann und Zollerheber zu [[Hitzacker]]. Er zeugte mit ihr neun Kinder, davon aber erreichten nur der Sohn Christian Albrecht, Student der Rechte in Jena, und zwei Töchter ihre „mannbaren Jahre“. Die Tochter Engel Elisabeth wurde an David Pestel J.V.C. verheiratet, einem Sohn von David Pestel J.V.D. & Prof. prim. Die andere Tochter Katharine Margarethea (1654–1778) wurde an Professor Medicus Konrad Johrenius verheiratet.
[[Datei:Rinteln StNicolai n O.jpg|miniatur|Innenraum der Kirche]]
Nachdem 1684 seine Gattin gestorben war, schritt Wilhelmi 1687 zur zweiten Ehe mit Anna Katharine, geborene Pesteln, verwitwete Lohmeyer. Deren Mann Philipp Lohmeier, Professor der Physik und Metaphysik in Rinteln, war am 24. September 1680 verstorben. Mit seiner zweiten Frau wurde er noch Vater der Tochter Klare Margarethe, spätere Ehegattin des Predigers Joh. Geo. Happel zu Amönau, später Münchhausen.<ref>[https://books.google.de/books?id=U9hfAAAAcAAJ&pg=PA61&lpg=PA61&dq=daniel+wilhelmi+prediger+Rinteln&source=bl&ots=OMH9oIPjTu&sig=zp6oFUWgWhC5oV2Ee_KIi0IC6Yw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjdq7TbxLnWAhVFvBQKHYZdBgEQ6AEILTAA#v=onepage&q=daniel%20wilhelmi%20prediger%20Rinteln&f=false Friedrich Wilhelm Strieder, ''Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte. Seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten''. 8.Band, Kassel 1788, S. 61]</ref>
Magister Wilhelmi, Prediger in St. Nicolai, starb am 10. November 1689 im Alter von 67 Jahren. Wilhelmi wurde in der [[St.-Nikolai-Kirche (Rinteln)|St. Nicolai Kirche in Rinteln]] hinter dem Altar beerdigt, wo auch später seinem Nachfolger das Grab bereitet wurde. Auf seinem Leichstein liest man folgende Inschrift:

Tegit hic Lapis exuvias viri plurimum
reverendi; & Nobilissimi M. Danielis Wilhelmi,
Pastoris Ecclesiae Lutheranae Rinteliensis
per XXXVII. Historiarum vero per XXIII.
Annos Professoris clarissimi Natus is eft
Ultzae Lüneburg. An. MDCXXIII. d. VI. Febr.
& exacto fere sexagesimo septimo aetatis
anno Servatori suo animam reddidit. d. X.
Nov. An. MDCLXXXIX.

Es bedeckt dieser Stein die Überreste des überaus
verehrungswürdigen und hochedlen Magisters Daniel Wilhelmi,
des Hirten der lutherischen Kirche von Rinteln
37 Jahre hindurch, des hochberühmten Geschichtsprofessors aber 23
Jahre hindurch. Geboren ist er in
Uelzen, Lüneburg im Jahre 1623 am 6. Februar
und nach fast vollendetem 67. Lebensjahr
gab er seinem Erlöser seine Seele zurück am 10.
November im Jahre 1689.

== Beichtvater in Hexenprozessen ==
Magister Wilhelmi, Prediger in St. Nicolai, war auch Beichtvater von Angeklagten in [[Hexenprozess]]en in Rinteln, z.B. im Prozess gegen [[Lucie Kunschopper]]. Gegen Lucie Kunschopper, geb. Hagemann, Witwe des Kunschoppers,<ref>Hans-Jürgen Wolf, ''Geschichte der Hexenprozesse'', Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg, 1995, S. 722</ref> hatte der Peinliche Amtsankläger in Rinteln am 4. September 1668 die Anklage wegen Zauberei erhoben.<ref>[http://korallis-notizen.blogspot.de/2013/03/die-hexenverfolgung-in-rinteln.html Cornelia Kurth, ''Die Hexenverfolgung in Rinteln'']</ref>

Im Auftrag des Peinlichen Halsgerichtes besuchte Magister Daniel Wilhelmi die Angeklagten der Hexenprozesse mit dem Auftrag, ein Geständnis zu erreichen. Magister Wilhelmi konnte sich rühmen, immer ein Geständnis zu erlangen, speziell von Angeklagten, die bisher der Folter widerstanden hatten. Bald konnte Magister Wilhelmi dem Gericht Meldung erstatteten, Lucie Kunschopper habe ihm gegenüber ein Geständnis abgelegt. Als aber die Angeklagte dieses Geständnis widerrief, ordneten die Juristen der Rintelner Universität die Tortur an. Der Prozess konnte nicht zu Ende geführt werden. ist, weil Lucie Kunschopper nach wiederholter Folter 1669 ohne Geständnis im Gefängnis starb.<ref> [http://www.weiberschnack-rinteln.de/index.php/lucie-kunschopper-1668-angeklagt-als-hexe.html Karin Gerhardt-Lorenz, ''Lucie Kunschopper - 1668 angeklagt als Hexe''] </ref>

Zu dieser Zeit wirkte [[Engelbert Wippermann]] als Professor an der Universität Rinteln.

== Werke ==
* ''Leichpredigt auf den Tod [[Wilhelm VI. (Hessen-Kassel)|Landgr. Wilhelms VI. von Hessen]] aus Matth. XXII, 29.30. (in dessen Ehrengedächtnis).'' 1663
* ''Wunderschöner Himmelblauer Spiegel, darinnen Weyl. Wilhelm VI. L. z. H. wie ein Engel Gottes repräsentirt und fürgestellt wird, aus göttlicher heiliger Schrift, den h. Vätern, auch allerhand alten und neuen Scribenten entworffen.'' Rint. 1664.12.
* ''Leichpredigt auf den Tod des Dr. und Prof. Theol. Superint. Joh. Henichii über 2 Tim. IV. 7.8.'' Rint. 1671.4.
* ''Halleluja! oder Aufmunterung zu Gottes Lob und Erinnerung schuld-unterthänigster Pflicht; als Landgräfin Hedwig Sophia ihrem Herrn Sohn L. Carolo I. die Regierung abgetreten; Predigt bey dem Regierungs=Abtritt der Landgräfin [[Hedwig Sophie von Brandenburg|Hedwig Sophia]], eine Predigt aus 1. Reg. 1. und 1. Chron. XXX, 20.22)'' 1677.4.
* ''Die edle Kunst seelig zu sterben und unsterblich zu werden, über die symbolischen Worte: Ich glaube eine Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. bey Leichbestattung Superint. Joh. Otto Henkels S.S. Theol.D. u. Prof.'' Rint. 1683.4
* ''Leichpredigt auf den Tod Borries Phil. von Münchhausen'' Rint. 1683.4.
* ''Leichpredigt auf den Tod Daniel Jacob Boden, Predigers zu St. Nicolai in Verden über 2 Cor. IV.17.'' Rinteln 1687.4

== Literatur ==
* [[Friedrich Wilhelm Strieder]]: ''Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte. Seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten.'' Barmeier, Göttingen, 1781, Bd. 17 S. 84–86 ([http://archiv.ub.uni-marburg.de/eb/2010/0390/view.html Online])
* ''Catalogus professorum Rinteliensium. Die Professoren der Universität Rinteln und des akademischen Gymnasiums zu Stadthagen: 1610–1810'', bearb. von Willy Hänsel, Rinteln, 1971


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Kommunalbeamter (Kaunas)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Rinteln)]]
[[Kategorie:Litauer]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Deutscher]]
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[[Kategorie:Gestorben 1689]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
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[[Kategorie:Absolvent der Technischen Universität Kaunas]]
[[Kategorie:Elektroingenieur]]


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|GEBURTSDATUM=22. Januar 1951
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Version vom 26. September 2017, 20:07 Uhr

Klaudijus Stanionis (* 22. Januar 1951 in Kaunas) ist ein litauischer Manager und Politiker.

Leben

Nach dem Abitur 1968 an der Salomėja Nėris-Mittelschule Kaunas absolvierte Stanionis 1973 das Diplomstudium als Elektroingenieur am Kauno politechnikos institutas. Von 1973 bis 1991 arbeitete er am Institut für physikalische-technische Probleme der Energiewirtschaft als wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 1991 bis 1993 als Leiter der Unterabteilung in der Stadtverwaltung Kaunas. Von 1991 bis 1995 war er Vorstandsmitglied von Kaunas. Von 1993 bis –1994 war er Berater von NIZW-Gemeinden und von 1997 bis 1998 im Jugendzentrum Klaipėda. Von 1999 bis 2008 arbeitete er in der Abteilung Kaunas bei SoDra in der Sozialversicherung. Von 2008 bis 2009 war er Vizeminister am Sozialministerium Litauens. Seit November 2010 leitet er die Kommission für Streitigkeiten am Sozialschutz- und Arbeitsministerium Litauens.[1]

Er ist verheiratet. Mit Frau Tolema hat er die Töchter Lina und Rasa[2].

Einzelnachweise

  1. Leben
  2. Klaudijus Stanionis. 1000 metų, „Tūkstantmečio žmonės“. Kas yra kas, UAB Neolitas