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Zeisigwald und Benutzer:Anidaat/Gewalt gegen Journalisten in Russland: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Medien in Russland''' ({{RuS|Средства массовой информации}}, abgekürzt: {{lang|ru|СМИ}}) umfassen die gesamte Bandbreite der modernen [[Massenmedien|Kommunikationsmedien]] wie Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet, wobei das Fernsehen die wichtigste Informationsquelle der Bevölkerung ist. Anfangs August 2014, zwei Wochen nach dem Abschuss von Malaysia Flug [[MH17]] über der Ukraine, wurde die für Russland einzig verbliebene Fernsehsendung auf [[Ren TV]] eingestellt, welche den Ruf gehabt hatte, eine "nicht unkritische" Berichterstattung gegenüber der Regierung zu verfolgen.
[[Datei:Zeisigwald.jpg|miniatur|Lage des Zeisigwaldes]]

Der '''Zeisigwald''' ist ein [[Wald]]gebiet im Nordosten der Stadt [[Chemnitz]] und ein Rest des alten Erzgebirgswaldes [[Miriquidi]]. Er ist die größte zusammenhängende Waldfläche der Stadt Chemnitz.
Die derzeit größten Unternehmen auf dem russischen Medienmarkt sind die staatliche Medienholding [[WGTRK]] und die [[Gazprom-Media]], eine Tochterfirma des sich mehrheitlich in Staatsbesitz befindenden Konzerns [[Gazprom]].<ref name="Gladkow">[http://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen007.pdf Sabine Gladkov: ''Medienimperien in Russland''] (PDF-Datei; 121&nbsp;kB) In: Russlandanalysen Nr. 7 der Forschungsstelle Osteuropa vom 28. November 2003</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die [[Massenmedien|Medien]] in [[Russland]] werden seit ihren Anfängen in der Zarenzeit weitgehend vom Staat dominiert.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Wald 1331 als ''des Keisers Forste''. Ab da befand er sich im Besitz des [[Benediktinerkloster Chemnitz|Benediktinerklosters Chemnitz]]. Von 1331 bis 1549 soll sich im Zeisigwald ein Ort für [[Feme|Fehmgerichte]] von Stadt und Kloster befunden haben. Laut einer Volkssage sei während des [[Hussitenkriege]]s von den Bürgern der Stadt ein Schatz im Zeisigwald vergraben worden.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> 1402 kaufte die Stadt vom Kloster Teile des Klosterdorfes [[Chemnitz-Gablenz|Gablenz]], dabei wurden auch Teile des Waldes mit erworben.<ref name="Werte-Z" /> Ab 1493 ist erstmals eine Nennung als ''Zceißigwalt'' erfolgt. Der Name rührt von einer damals betriebenen [[Vogelfang|Vogelstellerei]] her, insbesondere dem Fang von [[Zeisige]]n. Neben diesem Namen wurde der Wald aber auch immer wieder unter anderem Namen erwähnt: ''Rathswald'', ''Communewald'', ''Churfürstlicher Zeisigwald'', ''Königsforst'', ''Staatsforst'' und ''Bürgerwald''. Diese Namensänderungen gehen vor allem auf die wechselnden Eigentumsverhältnisse zurück. Im Zuge der [[Säkularisierung]] kam der westlich der heutigen Forststraße gelegene Teil des Waldes 1546 in den Besitz der Stadt Chemnitz. Der östliche Teil gehörte wechselnden staatlichen Obrigkeiten. 1567 musste das Recht auf Jagdausübung auf städtischem Besitz an den Landesherren abgetreten werden. Dieses erhielt die Stadt erst 1814 zurück.<ref name="Geschichtsverein">Gerhard Krönert, Maik Wagner: ''Chemnitz-Hilbersdorf und der Zeisigwald''. Aus der Reihe ''Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins'', Sonderheft 2001. Chemnitz, Chemnitzer Geschichtsverein, 2001</ref> Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde in dem auf einem alten Vulkangebiet gelegenen Wald in großem Umfang Porphyrtuff abgebaut. Der Rat der Stadt kaufte nach und nach auch die östlichen Gebiete des Waldes auf. Eine erste Vermessung des Waldes wurde 1761 durch Trenkmann durchgeführt, der die Waldfläche mit 160,1&nbsp;ha angab. Bei einer erneuten Vermessung durch Menges in den Jahren 1847/48 wurde die heutige Einteilung des Waldes in Flügel und Schneisen vorgenommen. Seit dem 20. Jahrhundert dient der Wald, neben einer jahrzehntelangen wirtschaftlichen und militärischen Nutzung, vor allem als Naherholungsgebiet für die Stadt Chemnitz. Die Eingemeindung der gesamten Waldfläche in das Stadtgebiet erfolgte 1950. Lediglich der nördliche Ausläufer gehörte zu [[Niederwiesa]].<ref name="Zeisigwaldschänke">Ute Giloj, Tilmann Krieger, Stefan Weber, Thomas Morgenstern, et al: ''Die Zeisigwaldschänke – Ein Ausflug in den Chemnitzer Zeisigwald und seine Historie''. Kommunikation & Design Verlag, 2007, ISBN 978-3-9811088-0-4.</ref>


Viele überregionale Medien – beispielsweise die Nachrichtenagentur [[ITAR-TASS]], die Zeitungen [[Iswestija]] oder [[Moskowskije Nowosti]] – haben ihre Wurzeln in der frühen [[Sowjetunion]].<ref>{{GSE|Партийно-советская%20печать|Sowjetische Parteipresse}}</ref> Andere, wie die Wirtschafts-Zeitung [[Kommersant]], waren Neugründungen der [[Glasnost]]-Periode; sie sahen sich zum Teil in der Tradition vorrevolutionärer, im zaristischen Russland herausgegebener Blätter.
== Geographie ==
Der Zeisigwald befindet sich zwischen den Stadtteilen [[Chemnitz-Gablenz|Gablenz]], [[Chemnitz-Sonnenberg|Sonnenberg]], [[Chemnitz-Yorckgebiet|Yorckgebiet]] und [[Chemnitz-Hilbersdorf|Hilbersdorf]], zu dessen [[Kataster|Flurkataster]] er gehört. An seinem Ostrand liegen die Siedlungen ''Beutenberghäuser'' und die ''Anton-Günther-Siedlung''. Er ist mit einer Fläche von über 600 [[Hektar]] das größte [[Naherholungsgebiet|stadtnahe Erholungsgebiet]] der Stadt Chemnitz. Wahrscheinlich reichte er einst, als Rest des großen zusammenhängenden [[Erzgebirge|Erzgebirgswaldes]], über den [[Chemnitz-Sonnenberg|Sonnenberg]] bis zum heutigen [[Theaterplatz (Chemnitz)|Theaterplatz]].


=== Die Zeitungen ===
Der höchste Punkt ist der 420,9 Meter hohe Beutenberg, ein Rest vulkanischer Aktivitäten im Bereich der ehemaligen Zeisigwald-[[Caldera (Krater)|Caldera]]. Er befindet sich direkt auf der [[Wasserscheide]] zwischen den Einzugsgebieten der Flüsse [[Chemnitz (Fluss)|Chemnitz]] und [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]].<ref name="Werte-Z">{{WdH|33|171-173|Lemma=Zeisigwald}}</ref> Eine weitere Erhebung innerhalb des Waldgebietes ist der 398,3 Meter hohe Fuchsberg. Dieser auch unter dem Namen ''Dostsche Halde'' bekannte Bergrücken entstand im 19.&nbsp;Jahrhundert als Abraumhalde der umliegenden Steinbrüche.<ref name="Werte-F">{{WdH|33|146|Lemma=Fuchsberg}}</ref>
Vorläufer der ersten Zeitungen waren die sogenannten ''Kuranten'' oder ''Mitteilungsbriefe,'' auch ''Kurantbriefe'' genannt (russisch Куранты respektive Вестовые письма).<ref name="Kuranty">{{Wikisource Brockhaus-Efron|Куранты, вестовые письма|Kuranty, westowyje pisma}}</ref> In diesen wurden auszugsweise Artikel ausländischer Zeitungen in russischer Übersetzung veröffentlicht. Sie wurden im 16.&nbsp;Jahrhundert im zaristischen Außenamt für den Zaren angefertigt. Zur Zeit von [[Alexei I. (Russland)|Alexei&nbsp;I.]] hatte das Außenamt etwa zwanzig ausländische Zeitungen abonniert, im Wesentlichen holländische, deutsche und polnische Ausgaben. Die Informationsübermittlung durch Kurantbriefe war allerdings extrem langsam und unzuverlässig – oft wurden den russischen Gesandten die Beglaubigungsurkunden auf den Namen westeuropäischer Herrscher ausgestellt, die schon lange tot waren.<ref name="Kuranty"/>


==== Erste Gründung durch den Zaren ====
Der Beutenberg wurde für die Landvermessung mit der [[Königlich-Sächsische Triangulation|Königlich-Sächsischen Triangulation]] genutzt. Auf ihm befand sich eine Triangulationssäule mit der Nummer 92 ({{Coordinate|simple=y|NS=50.847722|EW=12.982306|type=landmark|region=DE-SN|name=92. Beutenberg|text=DMS}}), eine Station [[Triangulation (Geodäsie)#Netz erster und zweiter Ordnung|zweiter Ordnung]]. In direktem Sichtkontakt dazu standen die Stationen erster Ordnung [[Udohöhe]] (13) und [[Pfaffenberg (Hohenstein-Ernstthal)|Pfaffenberg]] (16) sowie die Stationen zweiter Ordnung [[Dittersdorfer Höhe]] (91), Taurastein (93) und [[Sachsenburg (Frankenberg)|Sachsenburg]] (94). Die 6,1&nbsp;m hohe, achteckige, sich nach oben verjüngende Säule hatte am Boden einen Durchmesser von 50&nbsp;cm. Sie wurde im Juli 1871 für 591&nbsp;[[Mark (1871)|Mark]] (heute etwa 5.900&nbsp;Euro) aus dem Porphyr der umliegenden Steinbrüche gefertigt. Die [[Gründung (Bauwesen)|Gründung]] reichte bis in eine Tiefe von einem Meter. Die Inschrift ist nicht mehr bekannt. Nachdem die Porphyrsteinbrüche um den Beutenberg stetig wuchsen, stand die Säule 1930 noch auf einer Steininsel mitten im Steinbruch. Über ihren weiteren Verbleib ist nichts bekannt. Ab 1965 wurden die umgebenden Steinbrüche verfüllt.
[[Bild:Peter the Great.jpg|thumb|Peter der Große]]Als Begründer des russischen Zeitungswesens gilt Zar [[Peter der Große]]. Unter seiner Herrschaft erschienen ab 2.&nbsp;Januar 1703 die vom Staat herausgegebenen ''Nachrichten über militärische und andere Dinge, wert zu wissen und zu erinnern, die sich in dem Moskowitischen und anderen umliegenden Ländern ereigneten'' (russisch: "Ведомостей о военных и иных делах, достойных знания и памяти, случившихся в Московском государстве и в иных окрестных странах") Die Zeitung, 1726 in ''Russische Nachrichten'' (Российские Ведомости) umbenannt, verkaufte sich eher schlecht und stellte ihr Erscheinen 1728 ein. Seit Anfang des Jahres 1728 gab die Russische Akademie der Wissenschaften die zweimal wöchentlich erscheinenden ''Sankt Petersburger Nachrichten'' (Санкт-Петербургские Ведомости) heraus, ihnen folgte im Jahr 1729 die ebenfalls von der Akademie herausgegebene deutschsprachige [[Sankt Petersburgische Zeitung]], die bis heute erscheint.<ref name="Gaseta">{{Wikisource Brockhaus-Efron|Газета|Gaseta (Zeitung)}}</ref>


==== Das Zeitungswesen bis 1860 ====
== Ökologie ==
[[Bild:Grand Duchess Catherine Alexeevna by I.P. Argunov after Rotari (1762, Kuskovo museum).jpg|thumb|145px|left| War auch Chefredakteurin: Katherina die Große]]Die russische Zeitungslandschaft in der zweiten Hälfte des 18.&nbsp;Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 19.&nbsp;Jahrhunderts zeichnete sich durch einige Charakteristika aus:<ref name="Gaseta"/> Die Herausgabe einer Zeitung wurde direkt vom Zar genehmigt. Die Redaktion stand unter unmittelbarer Aufsicht der staatlichen Behörde und der Zensur, letztere wurde mitunter direkt als vorgesetzte Behörde des Redakteurs verstanden. Artikel wurden vor der Veröffentlichung direkt der – für die im Artikel behandelten Themen – zuständigen Behörde vorgelegt. Es gab eine Reihe kurzlebiger Neugründungen, von denen die meisten mangels Abonnenten sehr schnell ihr Erscheinen einstellten. Angesichts der Zensur wichen die Zeitungen auf thematische Beilagen zu Kunst und Literatur aus.
Der Zeisigwald ist ein [[Mischwald]], speziell ein [[Höhenstufe (Ökologie)|submontaner]] [[Hainsimsen]]&shy;-Eichen-Buchenwald. Vorherrschende Baumarten sind [[Rotbuche|Buche]], [[Eichen|Eiche]], [[Gemeine Fichte|Fichte]], [[Lärche]] und [[Waldkiefer|Kiefer]]. Außerdem wurden Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche [[Weymouth-Kiefer]]n, [[Stech-Fichte]]n, [[Robinie]]n und [[Roteiche]]n angepflanzt. Insgesamt zählt der Zeisigwald 26 verschiedene Baumarten mit einem Gesamt-[[Forstliche Biometrie|Holzvorrat]] von circa 68.000&nbsp;m³. Der Holzvorrat verteilt sich dabei wie folgt: Rotbuche 19.900&nbsp;m³, [[Roteiche]] 14.600&nbsp;m³, [[Stieleiche]] 8.100&nbsp;m³, Weymouth-Kiefer, Lärche und Fichte mit je zwischen 6.700&nbsp;m³ und 5.100&nbsp;m³. Seit 2002 ist die Forstwirtschaft im Zeisigwald [[Forest Stewardship Council|FSC-zertifiziert]].<ref name="Zeisigwaldschänke" /> Besonders im südlichen Teil des Waldes ist die Bodenvegetation artenarm und lässt auf [[Bodenversauerung]] schließen. Die niedrigeren Randbereiche des Beutenberges sind teilweise [[Vernässung|stauvernässt]].<ref name="Werte-Z" /> Durch den Wald ziehen sich unzählige kleinere Bachläufe, die aus Sickerwasserquellen entspringen. In einigen Teilen haben sich mehrere kleinere [[Moor]]e gebildet, dabei finden sich vor allem [[Moor#Versumpfungsmoore|Versumpfungsmoore]]. Die Buchen- und Eichenbestände im Zeisigwald sind bevorzugte Brutgebiete für Greifvögel und Spechte. In kleineren Höhlen nisten Fledermäuse und Wildbienen.


Thematisch lassen sich die Zeitungen dieser Periode gliedern in:
Zehn Areale des Zeisigwaldes mit insgesamt 28&nbsp;[[Hektar|ha]] Fläche wurden zum [[Flächennaturdenkmal]] erklärt: Das ''FND Erlensumpf'' (4,9&nbsp;ha, seit 1975) liegt im nordöstlichsten Zipfel des Zeisigwaldes. Erlenwald, Feuchtwiesen und Moorvegetation bilden hier artenreiche Feuchtbiotope mit einer Vielzahl gefährdeter Pflanzenarten und -gesellschaften sowie einer reichhaltigen Vogelwelt. Das ''FND Badwiese Ebersdorf'' (1,1&nbsp;ha, seit 1995) ist das Areal des ehemaligen Reichsbahnbades, auf dessen Feuchtwiesen zahlreiche gefährdete Pflanzenarten sowie wilde Orchideen wachsen. Das ''FND Fuchsberg'' (1,9&nbsp;ha, seit 1973) und das ''FND Ratssteinbruch'' (2,2&nbsp;ha, seit 1973) werden von den Arealen um den Fuchsberg und den alten Findelwirthschen Steinbruch gebildet. Beide dienen der Erhaltung der Steinbruchlandschaft und der ungestörten Entwicklung des Waldes und sind Brutgebiet zahlreicher Vogelarten. Ebenfalls zum Flächennaturdenkmal wurden 2007 fünf Areale mit Buchenbestand erklärt, das ''FND Buchenbestand am Goldborn'' (1,8&nbsp;ha), das ''FND Buchenbestand östlich vom Grenzweg'' (1,6&nbsp;ha), das ''FND Buchenbestand am Denkmal der Versöhnung'' (2,9&nbsp;ha), das ''FND Buchenbestand am Bethanien-Krankenhaus'' (3,0&nbsp;ha) und das ''FND Buchenbestand am Grünen Weg'' (3,7&nbsp;ha). Diese sind als Hainsimsen-Eichen-Buchenwald nach der EU Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ein schutzwürdiger Lebensraum. Das ''FND Quellgebiet im Südlichen Zeisigwald'' (4,9&nbsp;ha, seit 2003) umfasst das Areal des ehemaligen Tanklagers. Das Quellgebiet des [[Chemnitz-Gablenz|Gablenzer]] Grundbaches soll als Quellgebiet mit Tümpeln, Sumpf- und Sukzessionsflächen erhalten werden.<ref name="Streifzüge" />
* Satirische Zeitungen unterhaltenden Charakters (wie beispielsweise die Zeitung ''Alles Mögliche'' russisch: Всякая Всячина, Herausgeberin und Chefredakteurin war [[Katherina die Große]])<ref>{{Wikisource Brockhaus-Efron|Всякая Всячина|''Wsjakaja Wsjatschina (Alles Mögliche)''}}</ref>
* Zeitungen mit enzyklopädischem Bildungscharakter wie ''Die Freizeit zum Nutzen angewandt'' russisch: Праздное Время, в пользу употребленное
* Zeitungen mit spezieller Thematik wie die Sank Petersburger Arztnachrichten (russisch: Санкт-петербургские Врачебные Ведомости)
* Zeitungen zur Landwirtschaft wie ''Der Landbewohner, wirtschaftliche Ausgabe zum Nutzen der Dorfbewohner'' russisch: Сельский житель, экономическое в пользу деревенских жителей служащее издание.<ref name="Gaseta"/>


==== Medien in der Sowjetunion 1917–1991 ====
Der ehemalige Ratssteinbruch ist Teil einer [[Referenz]]fläche des Weltforstrates FSC, die in einen [[Wald#Urwälder|Urwald]] gewandelt und deswegen nicht mehr gepflegt wird. Dort dürfen keine Bäume entnommen oder neu gepflanzt werden, das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr.<ref>Freie Presse: {{Internetquelle | url=http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/CHEMNITZ/1352563.php | titel=Radfahrer finden Splitt-Strecke beschwerlich | zugriff=2013-05-02}}</ref><ref>Sächsische Zeitung: {{Internetquelle | url=http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2293074 | titel=Amt plant Todesfalle im Zeisigwald | zugriff=2013-05-02}}</ref>


Grundsätzlich war die Mediensituation in der UdSSR rechtlich von einer staatlichen Monopolisierung geprägt, Medien wurden zu dieser Zeit als Instrumente der Partei verstanden und unterlagen einer strengen Zensur. Diese Kriterien bestimmten die Medienlandschaft sowie die Gestaltung der unterschiedlichen Formate formal, inhaltlich und sprachlich, aber auch die Art und Weise, wie das Publikum Medienprodukte wahrnahm und "konsumierte". Auch die Einführung der neuen, elektronischen Massenmedien (Radio ab ca. 1920 und TV (tägliche Sendungen) ab ca. 1950) fand unter dem Zeichen von Ideologisierung und Monopolisierung statt. Trotzdem das ganze Spektrum zeitgenössischer Medien vorhanden war, beschränkte sich die Herstellung und Rezeption von Zeitungen und Zeitschriften auf einige wenige: zu den verbreitetsten Titeln zählen die Pravda, Izvestija und die Gewerkschaftszeitung Trud (vgl. Besters-Dilger). Ab 1951 strahlte der erste Kanal sein täglich Programm aus, ab den 1960er Jahren kam ein zweiter, russlandweiter Kanal hinzu. Der dritte Kanal war vorwiegend auf Moskau ausgerichtet <ref>{{Cite web| title = Немного из истории создания и развития телевизионной техники| publisher = podberi.tv| accessdate = 2011-07-17| url = http://www.podberi.tv/review/458/}}</ref><ref>{{Cite web| title = Гибель советского ТВ (fb2)| publisher = lib.rus.ec| accessdate = 2011-07-17| url = http://lib.rus.ec/b/278149/read}}</ref>.
Am Nordrand des Zeisigwaldes liegt das [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] (NSG) [[Am nördlichen Zeisigwald]], das 2013 als NSG ausgewiesen wurde.
{{Hauptartikel|Am nördlichen Zeisigwald}}


=== Medien seit der Perestroika ===
== Geologie ==
Ab Mitte der 1980er Jahre, in der Zeit der [[Glasnost]] weichte sich unter Gorbatschow die strenge Kontrolle der sowjetischen Medien etwas auf. Der Zerfall der Sowjetunion und die Privatisierung der Medien ab 1991 sowie das gesetzlich verankerte Verbot der Zensur im Gesetz der Russischen Föderation über die Massenmedien vom 8. Februar 1992 löste einen regelrechten Boom in der Medienszene aus. Häufig wird diese Zeit (von 1991 bis 1994) als "Goldenes Zeitalter" der Medien bezeichnet (vgl. Kreisel 2001). Zahlreiche Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsender wurden in dieser Zeit gegründet, bestehende Medien veränderten ihre Linie, ihre Inhalte, Gestaltungsweisen und Design. Die Vielfalt in der Medienlandschaft äußerte sich also generell nicht nur am Ansteigen der Ausgaben und Programme, sondern auch in deren (auch sprachlicher) Gestaltung. Neue Genres, v.a. Live-Programme, Talk- und Reality-Shows im TV etwa, entstanden. Im Vergleich zur Sowjetzeit, die in der öffentlichen Rede vom bürokratisch-formelhaften [[Newspeak]] bestimmt war, zeigte sich die neue Freiheit, die Möglichkeit zu Normbrüchen und die Experimentierfreudigkeit auch im Stil und in der Sprache. Ebenso wurden die primären Funktionen frt Medien - Propaganda und Ideologiesierung - von der Funktion der Unterhaltung und Information abgelöst. Auch der Status der Journalisten änderte sich vor dem Hintergrund einer freien Medienlandschaft: diese wurden als ernst zu nehmende Individuen mit einer echten Botschaft wahrgenommen, anstatt als Funktionäre der Partei betrachtet zu werden (vgl. zb. Duskaeva 2003).
Der Waldboden besteht überwiegend aus dem [[Rotliegend]] der [[Leukersdorf-Formation]] in der [[Vorerzgebirgs-Senke]]. [[Vulkan]]ische Ereignisse, die sich vor etwa 290 Millionen Jahren ereigneten, formten die heutige Landschaft mit. Längere [[Vulkanausbruch|Eruptionsperioden]] zur damaligen Zeit sind die Ursachen dafür, dass sich in diesem Gebiet der [[Vorerzgebirgs-Senke]] eine mächtige [[Tuff]]gesteinlagerstätte mit einer [[Mächtigkeit (Geologie)|Mächtigkeit]] von bis zu 90&nbsp;Metern<ref>Wolfgang Alexowsky et al.: ''Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25 000. Erläuterungen zu Blatt 5143 Chemnitz''. Freiberg 2010. S. 50–55</ref><ref name="Adelsberger16">Hilmar Uhlich: ''Der Aussichtsturm auf dem Beutenberg''. Adelsberger Heimat- und Stadtteilzeitung, 16. Ausgabe Juli/August 2011, S.1–4</ref> bildete und in einer besonderen Schichtenlage, überwiegend im bebauten Stadtgebiet liegend, gut erhaltene versteinerte Hölzer aus dem [[Perm (Geologie)|Perm]] des so genannten [[Versteinerter Wald (Chemnitz)|Versteinerten Waldes]] geborgen werden können. Die ausgeworfenen [[Vulkanasche]]n verfestigten sich zum sogenannten ''Zeisigwaldtuff'' beziehungsweise ''Hilbersdorfer Porphyrtuff'', der im 19. Jahrhundert zunehmend für Bauarbeiten in Chemnitz und Umgebung eingesetzt wurde. Entlang der Dresdner Straße herrscht eine „weichere“ Variante des Porphyrtuffs vor; am Weißen Weg zwischen Dresdner Straße und Beutenberggipfel dominiert der zerklüftete, durch Kieselsäure verfestigte Porphyrtuff, der ein dichtes Gefüge und große Härte aufweist.<ref name="Adelsberger16" />


Das durch Privatisierung und Vielfalt gekennzeichnete "Goldene Zeitalter der Medien" hielt allerdings nicht lange an. Mit der Zeitungsdepression 1994 und schließlich der Wirtschaftskrise 1998 in Russland gerieten die Medien zunehmend unter (finanziellen) Druck und damit in Abhängigkeit von finanzkräftigen Geldgebern. In der [[Boris Jelzin|Jelzin-Ära]] wurden zahlreiche wichtige Medien von Firmengruppen russischer [[Oligarch]]en übernommen.
== Geschichtliche und sonstige Nutzung ==


[[Michail Gorbatschow]] verbreitete in einem offenen Brief noch 2008 Optimismus in Bezug auf die Pressefreiheit: Trotz aller berechtigten Kritik „gibt es bei uns zahlreiche Zeitungen, die heute Glasnost in der Praxis anwenden und frei schreiben. Einem aufmerksamen Beobachter kann nicht entgehen, dass die Medien – trotz aller Widrigkeiten – immer stärker werden.“<ref>[http://www.cicero.de/ihr-seht-russland-zu-einseitig/38633 „Ihr seht Russland zu einseitig“], ''Cicero'', Mai 2008.</ref>
Im östlichen Zeisigwald befinden sich ein [[Anton-Günther-Gedenkstein]] sowie ein Gedenkstein für [[Heinrich Cotta]]. Der Heinrich-Cotta-Gedenkstein, der aus einem versteinerten Stück Baumstamm bestand, wurde zwischen Dezember 2012 und Januar 2013 gestohlen.<ref>Freie Presse: {{Internetquelle | url=http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Chemnitz-Wertvoller-Heinrich-Cotta-Gedenkstein-gestohlen-artikel8254308.php | titel=Chemnitz: Wertvoller Heinrich-Cotta-Gedenkstein gestohlen - Ehrenmal besteht aus 290 Millionen Jahren altem, verkieselten Baumstamm | zugriff=2013-05-02}}</ref> Anfang Juni 2013 spendierte das [[Museum für Naturkunde Chemnitz]] ein neues Stück versteinerten Baumstamms, sodass der Gedenkstein wieder aufgestellt werden konnte. Durch den Zeisigwald führt auch der sächsische [[Jakobsweg]].
<gallery mode="packed" heights="120px">
Zeisigwald Anton-Günther-Stein LvT.JPG|Anton-Günther-Gedenkstein
Zeisigwald Anton-Günther-Stein 2 LvT.JPG|Inschrift
Zeisigwald Cotta Gedenkstein LvT.JPG|Heinrich-Cotta-Gedenkstein
Zeisigwald Cotta Gedenktafel LvT.JPG|Infotafel zu Heinrich Cotta
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=== Jagdgebiet und Holzwirtschaft ===
Bereits zu Zeiten des Benediktinerklosters Chemnitz wurde der Wald als Quelle für Brenn- und Bauholz genutzt. Auch die [[Vogelfang|Vogelstellerei]] ist bereits für diese Zeit dokumentiert, was ab 1493 zur Benennung ''Zceißigwalt'' führte. Auf dem Beutenberg wurden Bienen gezüchtet (Beute: [[Bienenstock]]). Im 16. Jahrhundert kam der Wald in städtischen Besitz. Neben der Holzwirtschaft und der Vogelstellerei wurde der Wald dann auch zur Jagd genutzt. Von 1567 bis 1818 musste die Stadt das Jagdrecht im Zeisigwald an den Landesherren abtreten.<ref name="Geschichtsverein" /> Durch einen steigenden Bedarf an Brenn- und Bauholz sowie [[Rodung]]en zur Schaffung von Viehweiden kam es vom 15. bis zum 18. Jahrhundert zu einem weitgehenden Aushieb der Nutzhölzer mit teilweise einhergehender Verödung. 1826 erließ der Rat der Stadt ein Verbot, das es jedem Bürger bei „Aretur und Strafe“ untersagte, den Wald zu betreten. Begründet wurde dies unter anderem mit ausufernden „Volksvergnügungen“ im Waldgebiet.<ref name="Geschichtsverein" /> Trotz forstwirtschaftlicher Regelungen und Verordnungen kam es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einer teilweisen Waldverwüstung; bis ins frühe 19. Jahrhundert war der Wald so licht geworden, dass eine gezielte [[Aufforstung]] erfolgen musste. Dabei wurden aus wirtschaftlichen Gründen vor allem schnellwachsende Nadelhölzer wie Fichten, Kiefern und Tannen gepflanzt. 1828 erhielt der Forstmann Hans Ernst [[Manteuffel|von Manteuffel]] die Genehmigung, den „Ratsforst zum Gegenstand seiner Forstmeister-Probearbeit zu machen“. Dieser wählte einen 80-jährigen Wachstums-Wechselturnus und teilte den Wald mit Schneisen in acht Forstabteilungen. Bereits um 1850 wurden diese [[Monokultur]]en zum Problem: [[Forstschädling|Schädlingsbefall]], schlechte Luft in der Industriestadt sowie Schnee und Sturm hatten großflächige [[Waldschäden]] entstehen lassen. 1880 kam der Chemnitzer Ratsförster zu dem Schluss, dass 70 % des [[Rohholz]]&shy;bestandes gefällt werden müssten. Daher wurde von da an wieder Laubholzanbau forciert.<ref name="Streifzüge">Dr. Thorid Zierold: ''Der Zeisigwald - Streifzüge durch die Natur und Geschichte''. Chemnitz, Museum für Naturkunde Chemnitz, 2009</ref>


Seit Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] wurden etliche Medien von staatlich kontrollierten Holdings oder durch Tochterfirmen von Staatskonzernen übernommen und stehen somit - v.a. was das Fernsehen (als zentrales Medium in Russland) betrifft - seit der Jahrtausendwende weitgehend unter [[Medienmanipulation#Direkt von der Regierung gelenkte_Medien|politischer Kontrolle]].
=== Porphyrtuffabbau ===
Laut Putin-Sprecher [[Dmitri Sergejewitsch Peskow|Dmitri Peskow]] ist die gemäss Formulierung in der Zeit "zentral vom Kreml gesteuerte Nachrichtenvermittlung" legitim: "Ein Propaganda-Instrument ist ein unveräußerliches Attribut eines jeden Staates. So etwas gibt es überall. Dementsprechend muss es das auch in Russland geben."<ref>[http://de.ria.ru/politics/20131219/267503104.html ''Putins Sprecher zur Bildung von Rossiya Segodnya: Jeder Staat hat sein Propaganda-Instrument''], RIA, 19. Dezember 2013</ref><ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-04/ukraine-russland-propaganda-medien ''Russische Propaganda - Senden, um zu siegen''], die Zeit, 28. April 2014</ref>
Im Zeisigwald lagern große Vorkommen an [[Tuff|Porphyrtuff]] mit einer [[Mächtigkeit (Geologie)|Mächtigkeit]] von bis zu 90 Metern. Diese wurden zu einem großen Teil abgebaut. Bekannt ist das Material aus dem Zeisigwald vor allem als ''Hilbersdorfer Porphyrtuff'' beziehungsweise ''Hilbersdorfer Porphyr''. Während entlang der Dresdner Straße ein zur Werksteinbearbeitung geeigneter weicherer Porphyrtuff vorherrscht, dominiert am Weißen Weg zwischen Dresdner Straße und Beutenberggipfel ein Porphyrtuff, der aufgrund seiner großen Härte zu großen Teilen als [[Schotter]] und [[Split]] genutzt wurde.<ref name="Adelsberger16" /> Die Steinbrüche erstreckten sich über das komplette Areal zwischen Dresdner Straße, Weißem Weg, Beutenberg, Zeisigwaldschänke und Forststraße bis hinunter zum heutigen Polizeipräsidium.<ref name="Steinmetzinnung">Steinmetzinnung Chemnitz: {{Internetquelle |url=http://www.steinmetzinnung-chemnitz.de/uploads/media/Innung1797-34_01.pdf |titel=Historie über die Zunft des löblichen Steinmetzgerhandwerks im Amt und der Stadt Chemnitz von 1797 bis 1934 |zugriff=2013-04-04 |format=PDF; 105&nbsp;kB}}</ref>


Ab 2016 soll die ausländische Beteiligung an einem relevanten Medienunternehmen noch maximal 20 Prozent betragen dürfen.<ref>[ITAR-TASS:http://en.itar-tass.com/opinions/1917Foreign participation in Russian mass media to be restricted to 20% in 2016], 23. September 2014</ref>
Bereits im frühen 16. Jahrhundert wurde mit dem [[Abbau (Bergbau)|Abbau]] begonnen.<ref name="SZ-Online">SZ-Online: {{Internetquelle |url=http://www.sz-online.de/nachrichten/stadt-laesst-das-alte-denkmal-verrotten-2071959.html |titel=Stadt lässt das alte Denkmal verrotten |zugriff=2013-04-04}}</ref> Ein eindrucksvolles Zeugnis aus dieser Zeit ist die [[Freiberger Dom#Die Tulpenkanzel|Tulpenkanzel]] im Freiberger Dom. [[Georgius Agricola]] bezeichnete den Stein als ''saxa Kempniciana'', [[Petrus Albinus]] schrieb 1590 in seiner Bergk-Chronica:
{{Zitat
| Text=Bey uns aber in Meyssen ist der Kemnitzer Stein der fürnehmste, welcher entweder gar weis
und rot, oder sprencklicht, aus weis und rot vermischt, wie er daselbster umb in etlichen Steinbrüchen
gefunden wird.
| Autor=[[Petrus Albinus]]
| Quelle=Meißnische Bergk-Chronica
| ref=<ref name="Steinmetzinnung" />}}
<gallery mode="packed" heights="120px">
Dom zu Freiberg AB2012 137.jpg|Tulpenkanzel im Freiberger Dom
Dom zu Freiberg AB2012 056.jpg|Tulpenkanzel im Freiberger Dom
Chemnitz, schlosskirche, portal.jpg|Portal der Schloßkirche Chemnitz
Chemnitz Schlossbergmuseum Kreuzgang detail 7.jpg|Kreuzgang in der Schloßkirche Chemnitz
Chemnitz Altes Rathaus Portal 2.jpg|Portal am alten Rathaus Chemnitz
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Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde am Beutenberg im ''Beutenbergbruch'', dem ersten Schotterbruch im Zeisigwald, Schotter für den Straßenbau gewonnen.<ref name="Adelsberger16" /> 1797 wurde die Chemnitzer [[Steinmetz]][[innung]] gegründet, woraufhin sich Hilbersdorf und der Zeisigwald zum Zentrum der Chemnitzer [[Baustoff#Einteilung der Baustoffe|Bausteingewinnung]] entwickelten.<ref name="Steinmetzinnung" /> Im 19. Jahrhundert wuchs aufgrund des industriellen Aufstieges der Stadt Chemnitz der Bedarf an Baustein rasant an. Der Porphyrtuff aus dem Zeisigwald wurde bei der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Chemnitz typischen Bauweise für die [[Grundmauer]]n der Gebäude sowie für [[Gewände|Tür- und Fenstergewände]], [[Bodenbelag|Fußbodenbeläge]] und [[Treppe]]nstufen verwendet. So wurden mehr und mehr [[Steinbruch|Brüche]] im Zeisigwald [[Erschließung (Grundstück)|erschlossen]]. Um 1880 wurde auch der Bau der ''Teufelsbrücken'' veranlasst. Diese dienten als [[Grabenverbau]] der Abstützung der senkrechten Wände, zwischen denen die Zufahrtsstraße in den damaligen ''Findewirthschen Steinbruchbetrieb'' (später: ''Ratsherren-Steinbruch'' beziehungsweise ''Ratssteinbruch'') angelegt wurde, und sind noch heute erhalten. Sie stellten einen repräsentativen Zugang zum Steinbruchbetrieb dar. Direkt neben der Zufahrt befindet sich das 1869 erbaute, als ''Porphyr-Haus Dresdner Straße 230'' bekannte Haus des damaligen Obermeisters der Chemnitzer Steinmetzinnung.<ref name="AG-Sonnenberg">AG Sonnenberg: {{Internetquelle |url=http://www.ag-sonnenberg-geschichte-in-chemnitz.de/Wissenswertes/Villa_Herschberg.htm |titel=Villa Herschberg - Dresdner Straße 66 |zugriff=2013-04-04}}</ref> In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es durch die [[Eisenbahn]]anbindung mit dem [[Sandstein]] aus dem [[Elbsandsteingebirge]] eine Konkurrenz zum einheimischen Porphyrtuff.<ref name="Steinmetzinnung" />
<gallery mode="packed" heights="120px">
Zeisigwald Porphyrhaus LvT.JPG|Porphyrhaus
Zeisigwald Ratssteinbruch Zufahrt LvT.JPG|Zufahrt zum Ratssteinbruch
Zeisigwald Ratssteinruch Zufhart 2 LvT.JPG|Zufahrt zum Ratssteinbruch
Zeisigwald Teufelsbrücken LvT.JPG|Teufels- brücken
Zeisigwald Teufelsbrücken 2 LvT.JPG|Teufels- brücken
Zeisigwald Ratssteinbruch LvT.JPG|Ratssteinruch
Zeisigwald Ratssteinbruch 6 LvT.JPG|Ratssteinbruch
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{{Zitat
| Text=Im Jahre 1855 werden in 24 Steinbrüchen 600–700 Arbeiter beschäftigt. […] Das Chemnitzer Steinmetzgewerbe erreichte seinen höchsten Beschäftigungsstand im Jahre 1888. In 40 Porphyrbrüchen waren 1400–1500 Menschen beschäftigt. 21 Brüche gehörten davon Hilbersdorfer Steinmetzen, bei denen 847 Arbeiter tätig waren. […] Die anderen Steingruben wurden von Meistern aus Chemnitz und aus Dörfern betrieben, die in Nähe des Zeisigwaldes lagen. In den größten Betrieben arbeiteten bis zu 100 Steinmetzen, Steinbrecher und Hilfsarbeiter.
| Quelle=Steinmetzinnung Chemnitz: Historie über die Zunft des löblichen Steinmetzgerhandwerks im Amt und der Stadt Chemnitz von 1797 bis 1934
| ref=<ref name="Steinmetzinnung" />}}
1892 wurde am Beutenberg der zweite Schotterbruch erschlossen. Dieser diente vor allem der Schottergewinnung für den Bau der Gleisanlagen am Rangier- und Güterbahnhof Hilbersdorf bis 1902. Transportiert wurde der Schotter per eigens eingerichteter Seilbahn direkt vom Beutenberg zum Baugelände am Hilbersdorfer Bahnhof. 1902 wurde dieser Schotterbruch wieder geschlossen. 1900 wurde am Weißen Weg noch ein dritter Schotterbruch geöffnet, in dem bis 1935 gefördert wurde.


== Pressefreiheit ==
Ab 1910 schlossen immer mehr Steinbrüche im Zeisigwald. Grund dafür waren das Aufkommen der [[Beton]]bauweise sowie der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]]. Nach den [[Luftangriff#Bombenangriffe auf Deutschland|alliierten Bombenangriffen]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden viele stillgelegte Steinbrüche mit [[Bauschutt|Schutt]] und [[Trümmer]]n verfüllt. Beim ersten [[Wohnungsbauprogramm]] in der Innenstadt nach dem Krieg von 1951 bis 1956 wurde nochmals Porphyrtuff aus dem Zeisigwald verwendet. In den Folgejahren wurde dieser jedoch zunehmend vom [[Rochlitzer Porphyr]]tuff verdrängt. Bereits 1965 wurde mit der Verfüllung des Beutenbergbruches begonnen. Nachdem sich im 1902 stillgelegten zweiten Schotterbruch der ''Schilfteich'', ein beliebter Angelteich unter der Verwaltung des Anglerverbandes, gebildet hatte, wurde ab 1970 auch dieser Bruch verfüllt. Lediglich der dritte Schotterbruch blieb unverfüllt und bildet heute den ''Bruchteich''. Bis zu einer rapiden Verschlechterung der Wasserqualität in den 1970er Jahren wurde dieser als wildes Naturbad genutzt. Diese Verschlechterung der Wasserqualität ist vor allem auf die zu dieser Zeit eröffnete Mülldeponie Weißer Weg sowie das Verkippen von Müll in die benachbarten Steinbrüche zurückzuführen.<ref name="Adelsberger16" />
Der Demokratiereport 2008 der [[Konrad-Adenauer-Stiftung]] zeichnet ein düsteres Bild der Pressefreiheit in Russland.<ref name="kas.de">[http://www.kas.de/wf/de/33.13586 Demokratiereport 2008 der Konrad-Adenauer-Stiftung]</ref>


Es gibt zwar heute in Russland eine große Anzahl an elektronischen Medien und Printmedien, ein großer Teil davon befindet sich allerdings unter staatlicher Kontrolle. Diese Kontrolle kann verschiedener Art sein:
Ein letzter verbleibender Bruch zwischen Fuchsberg und Engelshalde förderte noch bis in die 1980er Jahre als ''[[Produktionsgenossenschaft des Handwerks|PGH]] [[Bauhütte]], Abteilung Naturstein''<ref name="Werte-H">{{WdH|33|145-146|Lemma=Hilbersdorfer Steinbrüche}}</ref>, Porphyrtuff zum Wiederaufbau zerstörter [[Kulturdenkmal|Kulturdenkmäler]] wie der [[St.-Wolfgangs-Kirche (Schneeberg)|St.-Wolfgangs-Kirche]] in Schneeberg, bis schließlich die endgültige Schließung erfolgte.
* '''Direkte staatliche Kontrolle.''' Der Staat kontrolliert direkt, wie beispielsweise die [[Rossijskaja gaseta]] oder die Nachrichtenagentur [[ITAR-TASS]];
* '''Via staatliche Unternehmen.''' Die Medien sind in der Hand mehrheitlich vom Staat kontrollierter Firmen befindlich, wie beispielsweise die Tageszeitung [[Iswestija]] (über [[Gazprom-Media]] Teil des mehrheitlich vom Staat kontrollierten Konzerns [[Gazprom]]) oder die Nachrichtenagentur [[RIA Novosti]], die zum staatlichen Medienkonzern [[WGTRK]] gehört;
* '''Via staatstreue Unternehmer.''' Unternehmer, die mit staatsnahen Firmen auf das engste verbunden sind, kaufen auf dem Medienmarkt eigene Medienimperien ein: Im Jahr 2007 beispielsweise erwarb [[Alischer Burchanowitsch Usmanow|Alischer Usmanow]] die Tageszeitung [[Kommersant]], nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen bis dahin "eine der letzten Bastionen der unabhängigen Medien".<ref>[http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/rte/docs/2007/rapport_en_md.pdf Jahresbericht 2007] (PDF-Datei; 3,56&nbsp;MB) der [[Reporter ohne Grenzen]], S. 121</ref>
* '''Verstaatlichung von Druckereien.'''<ref name="kas.de"/>
* '''Repressalien und Einschüchterungsmaßnahmen.''' Haben in vielen Redaktionen zu Selbstzensur geführt.<ref name="kas.de"/>
* '''Zulassung von Journalisten.''' „Wenn der Präsident oder ein anderer Vertreter des [[Moskauer Kreml|Kremls]] eine Pressekonferenz gibt, werden nur Journalisten zugelassen, die regierungsfreundlich berichten. Darüber hinaus dürfen nur Fragen gestellt werden, die vorher mit dem Pressestab des Präsidenten abgesprochen wurden.“ ([[Grigori Michailowitsch Pasko|Grigori Pasko]] in einem Interview.)<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0820/medien/0002/ „‚Warum schreibt ihr nicht, was ich sehe?‘"] Der russische Journalist Grigori Pasko über Abhängigkeit und Käuflichkeit der Presse unter Putin“. In: ''Berliner Zeitung'', 20. August 2007.</ref>


Unabhängige Medien sind auf Moskau und größere Städte beschränkt.
In den 1990er Jahren wurde im Areal der alten Steinbrüche ein weit verzweigtes Wegenetz angelegt, die [[Abbruchkante]]n der einstigen Brüche wurden mit [[Geländer]]n gesichert und der Fuchsberg zu einem [[Aussichtspunkt]] mit Blick über die Stadt Chemnitz und das Erzgebirgsvorland gemacht. Der ehemalige Ratssteinbruch gilt als [[Flächendenkmal]]. Das ''Porphyr-Haus Dresdner Straße 230'' wurde saniert und dient heute als Wohnhaus. Die unter [[Denkmalschutz]] stehenden Teufelsbrücken sind stark verfallen und vom Einsturz bedroht. 2006 schlug der Chemnitzer [[Stadtrat]] vor, die Teufelsbrücken zu sanieren und gemeinsam mit der Vulkanregion Zeisigwald und dem [[Versteinerter Wald (Chemnitz)|Versteinerten Wald]] als [[UNESCO-Welterbe]] vorzuschlagen. Von diesem Vorhaben kam man jedoch wieder ab. Erst 2008 beschlossen die Stadträte bei der [[Deutsche Bundesstiftung Umwelt|Bundesstiftung Umwelt]] [[Finanzielle Fördermittel|Fördermittel]] für die Sanierung zu beantragen.<ref name="SZ-Online" /> Die Chemnitzer Fasa AG gab bekannt, sich an der Sanierung des Baudenkmales beteiligen zu wollen. Die Sanierung sollte 2009 bis 2010 erfolgen. <ref name="Fasa">[[Freie Presse]] vom 2. August 2008: {{Internetquelle |url=http://www.fasa-ag.de/cms/upload/downloads/presse/18-fp_08_08_02.pdf |titel=Fasa beteiligt sich an Rettungsaktion für die Teufelsbrücken im Zeisigwald |zugriff=2013-04-04 |format=PDF; 877&nbsp;kB}}</ref> Bis 2013 wurde jedoch nichts unternommen, inzwischen sind einige Teile der Mauern eingestürzt.
Die finanzielle Situation der unabhängigen Medien ist äußerst schlecht. Aufgrund der geringen Kaufkraft der Bevölkerung und der schlechten Anzeigenlage – im Fall der [[Nowaja Gaseta]] beispielsweise durch Druck auf Anzeigenkunden – leiden sie unter chronischer Finanzknappheit. Dazu kommen noch (gleichfalls wie im Fall Nowaja Gaseta) durch staatliche Institutionen eingeleitete steuer,- straf- oder zivilrechtliche Verfahren.
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Zeisigwald Steinbruch.jpg|Der Bruchteich
Zeisigwald Steinbruchsee 3 LvT.JPG|Bruchteich
Zeisigwald Steinbruchsee LvT.JPG|Bruchteich
Treppe im Zeisigwald.jpg|Treppen im Haldengebiet der ehemaligen Steinbrüche
Zeisigwald Steinbruch Geländer LvT.JPG|Abbruchkante mit Geländer
Zeisigwald Steinbruch Schutzhütte LvT.JPG|Schutzhütte in den alten Steinbrüchen
Zeisigwald Fuchsberg Ausblick LvT.JPG|Blick vom Aussichtspunkt Fuchsberg über die Stadt
Zeisigwald Teufelsbrücken 4 LvT.JPG|einstürzende Teufelsbrücken
Pulverhaus Steinweg.JPG|Pulverhaus am Steinweg
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Auf die längere Sicht betrachtet bewertet [[Freedom House]] im 2013 die Pressefreiheit als „nicht frei“ und mit einem generellen Abwärtstrend (2002 war das Land noch als "teilweise frei" verzeichnet).<ref>{{Internetquelle|url=http://freedomhouse.org/report/freedom-press/2013/russia#|titel=Freedom in the World 2013|hrsg=Freedom House|zugriff=2014-05-08|sprache=Englisch}}</ref>
=== Naherholungsgebiet ===
Als [[Naherholungsgebiet]] dient der Zeisigwald erst ab Ende des 18. Jahrhunderts.


Mehrere nicht [[Medienmanipulation#Direkt_von_der_Regierung_gelenkte_Medien|gelenkte Medien]] in Russland verloren wie der TV-Sender [[Doschd]] in der dritten Amtszeit von Präsident Putin die nationale Reichweite.<ref name="FR Doschd,Blogger">[http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-putin-die-nachricht-bin-ich,26429068,26954188.html Die Nachricht bin ich]Frankfurter Rundschau, 25. Mai 2014 (Doschd verlor Sendelizenz und Blogger mit mehr als 3000 Lesern müssen als Nachrichtenmedien registriert werden)</ref> Gleichzeitig müssen sich [[Blogger]], deren Blog täglich 3000 Mal gelesen wird, ab Mai 2014 als "Nachrichtenmedien" registrieren lassen. <ref name="FR Doschd,Blogger"/>
==== Waldpark im westlichen Zeisigwald ====
Bereits vor 1974 berichtete der Stadtchronist Carl Lehmann von der ''Goldbornquelle'' als öffentlichem Vergnügungsort, an dem die Bürger im geselligen Kreise Kaffee mit dem wohlschmeckenden Wasser der Quelle kochten. 1795 wurde dann an der Quelle des Goldborns, eines Zuflusses des Blaubornbaches, eine Sitzgruppe sowie eine steinerne Einfassung der Quelle mit angehängtem Schöpfgefäß und ein steinerner Kochherd errichtet.<ref name="Geschichtsverein" /> Bis dahin diente diese als Teil der Chemnitzer Trinkwasserversorgung. Doch bereits 1826 führte das ausufernde Volksvergnügen im Zeisigwald zu einem Stadtratsbeschluss, der es den Bürgern bei „Arretur und Strafe“ verbot, den Wald zu betreten.<ref name="Geschichtsverein" /> Dieses Verbot war jedoch nicht von Dauer. Bereits 1870 kam am Goldborn ein künstlicher Felsen, der ''Goldbornfelsen'' hinzu.<ref name="GrüneTour" /> (Dieser ist jedoch inzwischen verwittert und zerfallen.) Später wurde an der Quelle ein kleiner Teich angestaut. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts begann eine gezielte Umgestaltung des westlichen Zeisigwaldes zum Naherholungsgebiet. 1894 wurde eine ausgedehnte ''Waldspielwiese'' angelegt. 1900 wurde der Blaubornbach unweit des Goldbornes und der Waldspielwiese zum ''Blaubornteich'' angestaut, 1911 wurde er weiter westlich ein zweites Mal angestaut und der ''Engelmannteich'' angelegt, zwischen den beiden Teichen bildet eine weitere kleine Staustufe den ''Weberteich''. Am Engelmannteich gab es eine Gartenwirtschaft mit Gondelbetrieb, im Winter diente er als städtische Eislauffläche. Ab 1907 begann der Gartenarchitekt und damalige Stadtgartendirektor [[Otto Werner (Gartenarchitekt)|Otto Werner]] mit den Planungen für einen Waldpark. Auch die Waldspielwiese, die Zeisigwaldschänke und die Teiche am Gold- und Blaubornbach, wurden in diese Planungen mit einbezogen. Geplant wurden außerdem zahlreiche neue Wege sowie künstliche Windungen und teichartige Weitungen an den Bächen. Am Waldrand sollte ein großzügiger Eingangsbereich entstehen. Am 5. November 1907 wurden die Planungen im Stadtrat als ''Gärtnerische Umgestaltung eines Teiles des Zeisigwaldes und gärtnerische Anlagen am geplanten Licht- und Luftbad'' beschlossen. Als Kosten wurden 3 Jahresraten zu je 6.000&nbsp;RM (heute insgesamt {{Inflation|1=DE|2=18000|3=1907|r=-2}}&nbsp;Euro) veranschlagt. Bereits 1908 begannen die Bauarbeiten am Goldborn, 1909 wurde das ''Zeisigwaldbad'' mit zwei Becken neben der Waldspielwiese errichtet. Für 1909 und 1910 wurden jedoch die geplanten 6.000&nbsp;RM vom Stadtrat nicht bewilligt, sodass der Waldpark nicht weitergebaut werden konnte. Daher wurde 1910 eine weniger aufwändige Planvorlage erstellt. Doch auch diese wurde vom Stadtrat abgelehnt, diesmal mit der Begründung eines zu großen Eingriffes in den Waldcharakter. 1911 konnte dann eine stark vereinfachte Form der ursprünglichen Waldparkplanung beschlossen und auch ausgeführt werden.<ref name="Streifzüge" /> In den 1950er Jahren wurde ein „Erholungs- und Volkssportpark“ geplant, zu dessen Umsetzung es jedoch nicht kam. Auf der ehemaligen Waldspielwiese befindet sich auch heute noch ein großer Spielplatz. Der Engelmannteich wurde ab 1975 durch den Erweiterungsbau der Molkerei verkleinert.
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Zeisigwald Goldborn LvT.JPG|Goldborn
Blaubornteich.jpg|Blaubornteich
Zeisigwald Blaubornteich Abfluss LvT.JPG|Blauborn- teich
Zeisigwald Blauborn LvT.JPG|Weberteich
Zeisigwald Engelmannteich 4 LvT.JPG|Engelmannteich
Zeisigwald Engelmannteich 2 LvT.JPG|Engelmann- teich
Zeisigwald Engelmannteich 3 LvT.JPG|Engelmannteich
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Der Soziologe Nikolai Wakhtin strich in Bezug auf die "öffentlichen Sprachlosigkeit der Russen" die Rolle der Medien heraus: „Hätten wir ein anderes Fernsehen (....), hätten wir bei uns auch eine ganz andere Staatlichkeit" <ref>[http://de.rbth.com/gesellschaft/2014/10/14/soziologie_die_russen_sind_ein_sprachloses_volk_31509.html ''Soziologie: Die Russen sind ein sprachloses Volk''],[[Russia Beyond the Headlines|RBTH]], 14. Oktober 2014</ref>
==== Historische Ausflugslokale ====
Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden im Zeisigwald drei Gasthäuser errichtet: die ''Beutenbergbaude'', die ''Zeisigwaldschänke'' und die ''Heideschänke''.


== Gewalt gegen Journalisten ==
===== Die Beutenbergbaude und der Beutenbergturm =====
{| class="wikitable float-right"
1887 wurde auf dem Beutenberg ein Turm errichtet. Der 25&nbsp;m hohe, hölzerne Aussichtsturm mit seiner 25&nbsp;m² großen Aussichtsplattform wurde am 11. September 1887 eröffnet. Die Plattform konnte über 137 Stufen erreicht werden und bot bis zu 30 Personen Platz. Bis dahin war der 418,25&nbsp;m hohe Gipfel des Beutenberges bei der Chemnitzer Stadtbevölkerung weitestgehend unbekannt. Für den Bau des Turmes wurde vom Königreich Sachsen eigens ein Flurstück 200&nbsp;m nordöstlich des Gipfels bereitgestellt, die Besitzer der angrenzenden Steinbrüche unterstützten den Bau mit kostenlosen Steinlieferungen für den Turmunterbau. Der eigentliche Turm wurde aus Holz errichtet. Die Baukosten betrugen 2.882&nbsp;[[Reichsmark|RM]] (heute etwa {{Inflation|1=DE|2=2882|3=1887|r=-1}} Euro), Architekt war [[Hugo Duderstaedt]]. Eintrittskarten für den Turmaufstieg kosteten 10&nbsp;[[Reichsmark|RPf]], Bauherr und Betreiber war der Chemnitzer Erzgebirgsverein, der den Beutenberg als seinen Hausberg ansah. Zusätzlich wurden im gesamten Zeisigwald Wegbeschilderungen und Bänke aufgestellt. Bereits am ersten Tag wurden bereits 1.415 Besucher gezählt, im darauffolgenden Jahr besuchten 5.464 Menschen den Turm. Da der Turm jedoch genau in Schussrichtung der etwa einen Kilometer entfernten Schießplätze an der Heideschänke lag, durfte der Turm nicht jeden Tag bestiegen werden. Nachdem Kugeln vom Schießplatz den Turm getroffen hatten, war er ab 1891 nur noch an Sonn- und Feiertagen zur Besteigung freigegeben. Trotzdem bestiegen bis 1909 über 150.000 Besucher den Turm. Bei gutem Wetter waren von der Turmspitze aus der [[Fichtelberg (Erzgebirge)|Fichtelberg]] und die Stadt [[Leipzig]] zu sehen.<ref name="Adelsberger16" />
|colspan="8" align=center style="background:#778899; color:white"|'''Gewaltsame Übergriffe auf Journalisten in Russland'''
|- bgcolor="#FFEBCD"
!
!2000
!2001
!2002
!2003
!2004
!2005
!2006<br /><small>bis Oktober</small>
|-
|- bgcolor="#f5f5f5"
|'''<small>Unnatürliche<br />Todesfälle</small>'''
| align="right" |16
| align="right" |17
| align="right" |19
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| align="right" |14
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| align="right" |9
|-
|- bgcolor="#fffaf0"
|'''<small>Gewaltsame Übergriffe<br />auf Journalisten<br />und Redaktionsräume</small>'''
| align="right" |73
| align="right" |102
| align="right" |99
| align="right" |120
| align="right" |83
| align="right" |75
| align="right" |58
|-
|- bgcolor=#dcdcdc
|colspan="8"|<small>''Quelle: [http://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen118.pdf Russlandanalysen Nr. 118 vom 17. November 2006] (PDF-Datei; 295&nbsp;kB)<br />''Forschungsstelle Osteuropa''</small>
|-
|}


Zwischen 1993 und 1999 wurden in Russland gemäß einer Statistik der russischen Journalisten-Gewerkschaft 201 Journalisten ermordet. ([[Roland Haug]] zählt in seinem Buch ''Die Kreml AG'' 261 Attentate.) Zu den bekanntesten Fällen gehört die Anschläge auf den Mitarbeiter der Tageszeitung ''[[Moskowski Komsomolez]]'', [[Dmitri Cholodow]] († 1994), und auf den Generaldirektors des Fernsehsenders [[ORT (Fernsehsender)|ORT]] [[Wladislaw Listjew]] († 1995).
Der angestrebte Bau eines Gasthauses wurde durch die königlich sächsische Forstverwaltung untersagt. Weitere Pläne wurden durch den Ersten Weltkrieg vereitelt. Erst 1921 konnte ein provisorisches Ausflugslokal in Betrieb genommen werden. Hierzu wurden kurzerhand drei alte Militärbaracken nebst 11.350&nbsp;m² Gelände für 8.000 Mark (heute etwa {{Inflation|1=DE|2=2882|3=1920|r=-1}} Euro) erworben. Die Baracken hatten bis 1918 als Außenstelle des Kriegsgefangenenlagers in [[Chemnitz-Ebersdorf|Ebersdorf]] gedient und beherbergten die Kriegsgefangen, die im Steinbruch arbeiten mussten. 1921 wurde dort ein großes Wald- und Heimatfest veranstaltet, dessen Erlös dem Bau eines Gasthauses zugutekommen sollte. Mit dem Geld konnte 1922 ein weiteres 9.350&nbsp;m² großes Areal inklusive des Beutenberggippfels und des angrenzenden Steinbruches erworben werden. Der Rest des Geldes ging 1923 durch die Inflation verloren. Durch den Kauf des Areals konnte der Erzgebirgsverein den Beutenberg vor der Abtragung durch die umliegenden Steinbruchbetriebe bewahren.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> Die Baracken wurden zu dieser Zeit ebenfalls vom Chemnitzer Kletterverein als Vereinslokal genutzt. In den angrenzenden Steinbrüchen fanden regelmäßig Klettervorführungen statt. Im Sommer gab es auf dem Gelände Pfadfinder-Zeltlager.<ref name="Adelsberger17">Hilmar Uhlich: ''Die Beutenbergbaude''. Adelsberger Heimat- und Stadtteilzeitung, 17. Ausgabe September/Oktober 2011, S.&nbsp;14–20.</ref>


Seit dem Amtsantritt von Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] im März 2000 geschahen nach Angaben der Organisation „[[Reporter ohne Grenzen]]“ bis Ende 2006 13 Morde.<ref>[http://cpj.org/reports/2006/11/russia-murders.php „Thirteen Murders No Justice“], ''[[Committee to Protect Journalists]]'', Abfragedatum: 21. Januar 2008.</ref> (Roland Haug nennt für den gleichen Zeitraum 16 Attentate.)
1925 wurde mit konkreten Planungen zum Bau eines Gasthauses begonnen. Am 7. April 1927 erfolgte der erste Spatenstich, bereits am 16. Oktober konnte das im Fachwerkstil errichtete Berggast- und Unterkunftshaus ''Beutenbergbaude'' eröffnet werden. Finanziert wurde der Bau aus Sparkassengeldern. Im Sommer wurde die Baude von Wanderern und Spaziergängern besucht, im Winter diente sie als Ausgangspunkt für Skifahrer auf der Skiwiese an der Dresdner Straße.<ref name="Adelsberger17" /> Auch eine zweispurige [[Rodelbahn]] mit Sprunghügel zog sich im Winter vom Beutenberg aus durch den Zeisigwald Richtung Stadt.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> Diese war abends elektrisch beleuchtet.<ref name="Geschichtsverein" /> Um 1930 widmete der erzgebirgische Mundartdichter [[Max Wenzel]] dem Beutenberg mit seinem Gasthaus und dem Aussichtsturm das Lied ''„Uner Beutenbarg!“'', das die gleiche Melodie hat wie [[Anton Günther (Volksdichter)|Anton Günthers]] bekanntes Lied ''„Da Draakschenk“''. Sinkende Mitgliederzahlen und steigende Arbeitslosigkeit verringerten um 1930 die Einnahmen des Chemnitzer Erzgebirgsvereins drastisch. Bis 1930 war der Turm bereits so weit verfallen, dass er zwischenzeitlich geschlossen werden musste. Erst 1934 konnte er wiedereröffnet werden. Als 1936 der Erzgebirgsverein Chemnitz Konkurs anmelden musste, ging das gesamte Areal an die Städtische [[Sparkasse Chemnitz]]. Der Chemnitzer Kaffeehausbesitzer Michaelis erhielt als Gläubiger den bereits an ihn verpfändeten Aussichtsturm und verkaufte ihn an die Stadt Chemnitz.<ref name="Adelsberger17" /> Auch in dieser Zeit des Besitzerwechsels musste der Turm wegen seines schlechten baulichen Zustandes immer wieder für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Lediglich die [[Sturmabteilung|SA]]-Funkertrupps durften den Turm mit einer Sondergenehmigung für ihre nächtlichen Übungen besteigen.<ref name="Adelsberger16" />


Eine Aufstellung der „[[World Association of Newspapers]]“ für das Jahr 2000, die auch die ermordeten Pressefotografen umfasst, nennt mit Wladimir Jazina und Alexander Jefremow zwei weitere Opfer.<ref>[http://www.wan-press.org/3may/2001/downloads/alld/tues.doc „52 Journalisten im Jahr 2000 getötet“], Mitteilung der ''World Association of Newspapers'' (WAN); Abfragedatum: 2. Dezember 2006 (doc-Datei; 91&nbsp;kB).</ref> Dazu kommt der Tod des stellvertretenden Chefredakteurs der ''Nowaja Gaseta'', Juri Schtschekotschichin, der 2003 in Moskau unter nicht geklärten Umständen ums Leben kam.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das gesamte Areal um den Beutenberggipfel von der Luftwaffe beansprucht. Diese nutzte den Turm für die Beobachtung des Chemnitzer Luftraumes. In direkter Nähe des Turmes wurde eine Flak-Stellung mit sechs Geschützen errichtet. Die Baude diente als Unterkunft für die Flak-Mannschaften. Trotz alliierter Bombenangriffe auf diese Flakstellung (noch heute finden sich in diesem Waldgebiet zahlreiche Bombentrichter) überstanden Turm und Gasthaus den Krieg nahezu unbeschadet. Nach Kriegsende wurden Zivilisten von den sowjetischen Truppen gezwungen, die zahlreichen [[Blindgänger]] in diesem Areal in den Steinbruch zu transportieren. Die Detonationswelle der anschließenden gezielten Sprengung zerstörte die Beutenbergbaude, der Turm wurde nur beschädigt. Irgendwann zwischen 1945 und 1946 verschwand der Turm, die notleidende Bevölkerung nutze ihn und die Reste der Baude als Brennholz.<ref name="Adelsberger16" /> Andere Quellen gehen von einem Abriss auf Befehl der sowjetischen Militäradministration aus.<ref name="Geschichtsverein" />


In ihrem Jahresbericht 2007 führt „Reporter ohne Grenzen“ für 2006 mit Ilja Simin und Jewgeni Gerassimenko zwei weitere berufsbedingte Morde an Journalisten auf.<ref>[http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/rte/docs/2007/rapport_en_md.pdf „Freedom of the Press worldwide in 2007“] (PDF-Datei; 3,56&nbsp;MB), Jahresbericht von [[Reporter ohne Grenzen]], S. 121.</ref>
2005 wurde der Standpunkt des ehemaligen Turmes neu vermessen und mit einem Vermessungspunkt markiert. Am 11. September 2007, 120&nbsp;Jahre nach seiner Errichtung wurde ein Gedenkstein für den Turm aufgestellt. Ein Freundeskreis ist bemüht, den Turm in naher Zukunft neu zu errichten, aktuell fehlen jedoch die Gelder dafür.<ref>Lausitzer Rundschau: {{Internetquelle | url=http://www.lr-online.de/nachrichten/sachsen/Enthusiasten-wollen-wieder-Turm-auf-dem-Beutenberg;art1047,3202365 | titel=Enthusiasten wollen wieder Turm auf dem Beutenberg | zugriff=2013-04-27}}</ref>
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Zeisigwald Blick v Beutenberg LvT.JPG|Blick vom Beutenberg ins Erzgebirge
Zeisigwald Beutenbergturm LvT.JPG|ehemaliger Standort des Turmes
Zeisigwald Beutenbergturm 2 LvT.JPG|Gedenktafel
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===== Die Zeisigwaldschänke =====
=== Bekannte Opfer von Attentaten ===
'''2000'''
Bereits 1794 ließ der Chemnitzer Ratsherr [[Johann Georg Treffurth]] am Standort der heutigen Zeisigwaldschänke eine Kaffeestube errichten und einen mit Gaslaternen beleuchteten Weg dorthin anlegen.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> An diesem zentral im Zeisigwald gelegenen Ort wurde dann 1899 von der [[Felsenkeller (Dresden)|Schloß-Brauerei Chemnitz]] die ''Waldschänke'' eröffnet, nachdem diese das Grundstück ein Jahr zuvor gepachtet hatte. Die Waldschänke wurde nach den Plänen A. Trübenbachs als traditionelle Fachwerkkonstruktion des Heimatstils errichtet.<ref>Chemnitz.de {{Internetquelle | url=http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/kultur-freizeit/kulturelle-hoehepunkte/tag-des-offenen-denkmals/denkmaltag_2012/index.html | titel=Tag des offenen Denkmals 2012 | zugriff=2013-11-20}}</ref> Das unweit des Goldborns und der Waldspielwiese gelegene Ausflugslokal war bei der Bevölkerung sehr beliebt und verfügte auch über einen Konzertpavillon. Ab 1905 wurde das Ausflugslokal als ''Zeisigwaldschänke'' von der Stadt Chemnitz übernommen und die Schänke nebst Grundstück 1911 aufgekauft.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> Unter Stadtbaurat [[Richard Möbius]] wurden erste Umbauten vorgenommen sowie eine große Sommerterrasse angelegt. Später verpachtete die Stadt das Objekt. Weitere Um- und Anbauten folgten in den Jahren 1910, 1913 und 1927 durch die Stadt oder den jeweiligen Pächter. 1926 wurde das Ausflugslokal vorübergehend in ''Wildschänke'' umbenannt.<ref name="Zeisigwaldschänke" />
* '''Wladimir Jazina''', 51, Fotograf bei der russischen ''[[ITAR-TASS]]'', war am 19. Juli 1999 von tschetschenischen Milizangehörigen entführt worden und wurde nach Aussage zweier früherer Geiseln am 20. Februar 2000 ermordet.
* '''Aleksander Jefremow''', 41, Fotokorrespondent der westsibirischen Zeitung ''[[Nasche Wremja]]'', wurde am 12. Mai 2000 in Tschetschenien Opfer eines Anschlags von Rebellen. Jefremow war als Begleiter in einem Militärfahrzeug unterwegs.
* '''[[Igor Alexandrowitsch Domnikow|Igor Domnikow]]''', 41, von der ''[[Nowaja Gaseta]]'' wurde am 12. Mai 2000 in Moskau vor dem Eingang des Hauses, in dem er wohnte, bewusstlos geschlagen und starb zwei Monate später im Krankenhaus, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
* '''Sergei Nowikow''', 36, von ''[[Radio Wesna]]'' wurde am 26. Juli 2000 in [[Smolensk]] durch vier Schüsse im Aufgang des Hauses getötet, in dem er wohnte. Nowikow war Eigentümer des unabhängigen Senders, der die Provinzregierung kritisierte. Drei Tage zuvor hatte er an einer Fernsehdiskussion über Korruption im Amt des Stellvertretenden Gouverneurs teilgenommen.
* '''[[Iskandar Chatlonij]]''', 45, von ''[[Radio Free Europe|Radio Free Europe/Radio Liberty]]'' wurde am 21. September 2000 in Moskau ermordet. Chatlonij war Mitarbeiter des tadschikischen Service von RFE/RL; er beschäftigte sich mit Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien.
* '''Sergei Iwanow''', 30, Leiter von ''Lada-TV'', einem einflussreichen lokalen Fernsehsender, wurde am 3. Oktober 2000 in [[Togliatti]] ermordet. Iwanow starb vor seinem Wohnhaus durch fünf Schüsse in Kopf und Brust.<ref>[http://www.watchdog.cz/index.php?show=000000-000003-000002-000037 „Journalists Killed in Russia 2000-2003“], ''[[Prague Watchdog]]'', 24. September 2003.</ref>
* '''Sergei Loginow''', Chefredakteur von ''Lada-TV'', wird drei Wochen später, am 28. Oktober 2000, bewusstlos aufgefunden. In Medienberichten wird der Fall als Mord aufgeführt, die russischen Behörden sprechen von einem Unfall.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,194552,00.html „Neuer Journalistenmord in Russland“], ''[[Spiegel Online]]'', 3. Mai 2002.</ref><ref>[http://www.library.cjes.ru/online/?a=con&b_id=1&c_id=266 „Dangerous Profession“], ''CJES'', Abfragedatum: 25. Januar 2009.</ref>
* '''[[Adam Tepsurgajew]]'''<!-- [[:en:Adam Tepsurgayev]] -->, 24, Kameramann für ''[[Reuters]]'', wurde am 21. November 2000 vor dem Haus seines Nachbarn in [[Alchan-Kala]] in [[Tschetschenien]] erschossen. Er drehte Aufnahmen aus dem Kampfgebiet. Während des [[Erster Tschetschenienkrieg|Ersten Tschetschenienkrieges]] (1994-1996) arbeitete er als Assistent für ausländische Journalisten.


'''2001'''
Vom Krieg blieb das Gasthaus verschont und war ab 1947 wieder ein beliebtes Ausflugslokal. 1952 wurde der Konzertpavillon geschlossen. Als [[Handelsorganisation|HO-Gaststätte]] wurde das Objekt ohne Sanierung heruntergewirtschaftet. Auch wenn die Zeisigwaldschänke 1985 als ''„typischer Vertreter der Vergnügungsstätten des Proletariats und anderer sozial niedrig stehender Volksschichten in der Zeit des Kapitalismus“''<ref name="Zeisigwaldschänke" /> in die Denkmalliste von [[Karl-Marx-Stadt]] aufgenommen wurde, musste sie aufgrund des schlechten baulichen Zustandes bereits Ende der 1980er Jahre aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.
* '''Eduard Markewitsch''', 29, Herausgeber der ''Novi Reft'' starb am 18. September 2001 in [[Reftinski]] in der [[Oblast Swerdlowsk]] durch einen Schuss in den Rücken. Seine Lokalzeitung kritisierte örtliche Amtsträger.


'''2002'''
Anschließend verfiel das Gebäude bis 2002 stark. Aufgrund der Fachwerkarchitektur und des verfallenen Zustandes wurde das Gebäude in der Bevölkerung auch teilweise ''Altes Hexenhaus'' genannt. Zwischenzeitlich diente ein auf der anderen Seite des Weges errichteter Flachbau als Ersatz. Ab 2000 wurde mit der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes begonnen. Inzwischen wurde die Zeisigwaldschänke komplett saniert und ist wieder geöffnet.<ref name="HistChemZ">Historisches Chemnitz: {{Internetquelle | url=http://www.historisches-chemnitz.de/altchemnitz/gaststaetten/zeisigwaldschaenke/zeisigwaldschaenke.html | titel=Die Zeisigwaldschänke | zugriff=2013-04-27}}</ref> Neben dem Gasthaus befindet sich eine kleine Holzkapelle, die auch für Trauungen genutzt wird. Diese ist eine Rekonstruktion des 1919 vom Architekten [[Emil Ebert]] in der Zeisigwaldstraße 76 errichteten Gartenhauses, teilweise mit originalen Balken und Steinen.
* '''Natalja Skryl''', 29, von der Zeitung ''Nasche Wremja'' wurde am 9. März 2002 in [[Taganrog]] erschlagen. Skryl hatte als Wirtschaftsreporterin in [[Rostow am Don]] über den Kampf um die Kontrolle eines metallurgischen Kombinates berichtet. Laut Angaben des [[Committee to Protect Journalists|CPJ]] war ihr Körper so verstümmelt, dass ihr Vater die Leiche nicht identifizieren konnte.<ref>[http://www.ajr.org/Article.asp?id=4287 „Iron Curtain Redux“], ''American Journalism Review'', Februar/März 2007.</ref>
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* '''[[Waleri Iwanow (Journalist)|Waleri Iwanow]]''' von der ''[[Toljattinskoje Obosrenije]]'' wurde am 29. April 2002 in [[Togliatti]] aus kurzer Distanz durch acht Schüsse in den Kopf getötet. Er war Chefredakteur der Wochenzeitschrift, die über Kriminalität und Korruption berichtete.
Zeisigwaldschaenke.jpg|Zeisigwaldschänke 2007
Zeisigwald Zeisigwaldschänke LvT.JPG|Zeisigwaldschänke 2013
Zeisigwald Zeisigwaldschänke 4 LvT.JPG|Wintergarten
Zeisigwald Zeisigwaldschänke 2 LvT.JPG|Rückseite
Zeisigwald Zeisigwalschänke Kapelle LvT.JPG|Holzkapelle
Biergarten Zeisigwald.jpg|Biergarten an der Zeisigwaldschänke
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'''2003'''
Notizen:
* '''Dmitri Schwez''' von ''TV-21'' wurde am 18. April 2003 in [[Murmansk]] vor dem Gebäude seines Senders durch mehrere Schüsse getötet. Er war stellvertretender Generaldirektor des lokalen Fernsehsenders. Dieser hatte nach kritischen Berichten über Politiker mehrere Drohungen erhalten.
Dachschindeln für Sanierung: Biberschwänze von der Kaserne Planitzstraße
* '''[[Juri Schtschekotschichin]]''', 53, Chefredakteur der ''Nowaja Gaseta'' kam am 3. Juli 2003 in Moskau unter nicht geklärten Umständen ums Leben.
* '''[[Alexei Sidorow]]''', Iwanows Nachfolger als Chefredakteur der ''Toljattinskoje Obosrenije'', wurde am 9. Oktober 2003 von einem Unbekannten überfallen und mit einem spitzen Gegenstand niedergestochen.


'''2004'''
===== Die Heideschänke =====
* '''[[Jelena Tregubowa]]''', 35, die in ihrem Buch ''Die Mutanten des Kreml'' Putins Medienpolitik kritisiert, überlebte im Februar 2004 einen Bombenanschlag. Die Moskauer Miliz wertete den Vorgang als „schweres Rowdytum“ beziehungsweise den Versuch eines „schweren Diebstahls“ und erklärte, es bestehe kein Grund an einen politisch motivierten Anschlag zu glauben.
Das Grundstück am südöstlichen Rand des Zeisigwaldes wurde 1905 von der Familie Kölbel bezogen. Zur Versorgung der Forstarbeiter, Spaziergänger und Schießplatzbesucher wurde 1908 die Genehmigung zum „Betrieb einer Schank- und Speisenwirtschaft“ beantragt und 1909 die „Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschaft einschließlich des Ausschänkens von Branntwein“ bewilligt. 1928 meldete die Familie ihren Schankbetriebes als [[Offene Handelsgesellschaft|OHG]] an. 1929 wurde ein Saalanbau beantragt. Der Biergarten verfügte zu dieser Zeit bereits über 1000 Sitzplätze. Im Zweiten Weltkrieg musste der Schankbetrieb eingestellt werden, Saal und Veranda wurden als Lazarett gebraucht. Anschließend konnte die Familie den privaten Schankbetrieb bis 1960 aufrechterhalten, anschließend musste sie 1962 einen Pachtvertrag mit der [[Konsum (Handelskette)|Konsumgesellschaft]] abschließen. 1969 übernahm die Konsumgesellschaft den Betrieb vollständig. Nach der Wende wurde die Heideschänke geschlossen und 1992 an einen Immobilieninvestor verkauft.
* '''[[Paul Klebnikov]]''', 41, von der russischen Ausgabe der Zeitschrift ''[[Forbes Magazine|Forbes]]'' starb am 9. Juli 2004 in Moskau durch mehrere Schüsse aus einem vorbeifahrenden Auto vor dem Redaktionsbüro. Die Zeitschrift hatte über das Treiben der russischen Milliardäre berichtet.


'''2005'''
1995 konnte der Saal als Tanzhaus und Disko wiedereröffnet werden, 1996 auch das Ausflugslokal nebst Biergarten. Durch Streitigkeiten mit der Bank und nicht ausgezahlte Kredite musste die Heideschänke jedoch Silvester 1997/98 wieder schließen. Nach mehreren Versteigerungen wurde die Heideschänke 2003 wiedereröffnet. Das sanierte Ausflugslokal bietet inzwischen wieder einen Biergarten mit 80 Sitzplätzen und großem Kinderspielplatz sowie ein Restaurant und einen Tanzsaal.<ref>Heideschänke: {{Internetquelle | url=http://www.heideschaenke.de/geschichte.html | titel=Geschichte | zugriff=2013-04-27}}</ref>
* '''Magomedsagid Warisow''' von der Wochenzeitung ''Nowoje Delo'' starb, nachdem sein Wagen bei der Heimkehr unter Maschinengewehrfeuer genommen wurde, am 28. Juli 2005 in [[Machatschkala]] in [[Dagestan]]. Er hatte regelmäßig führende dagestanische Politiker kritisiert.
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Zeisigwald Heideschänke 4 LvT.JPG|Heideschänke
Zeisigwald Heideschänke 3 LvT.JPG|Heideschänke
Zeisigwald Heideschänke LvT.JPG|Heideschänke
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'''2006'''
===== Die Teichschänke =====
* '''[[Ilja Simin]]''', 33, Reporter der Fernsehstation [[NTW]], wurde am 26. Februar 2006 in seiner Moskauer Wohnung erschlagen aufgefunden. Ob die Tat einen politischen Hintergrund hat, konnte nicht aufgeklärt werden.
Nachdem 1911 der Engelmannteich für den Eisbahnbetrieb fertiggestellt wurde, gab es ab 1915 ein eigenes Schankzelt. 1924 wurde ein hölzernes Kantinenhäuschen errichtet. Neben dem Eislaufen im Winter wurden im Sommer auch Ruderbote angeboten. 1945 wurde die Teichschänke durch Fliegerbomben stark beschädigt und später ganz abgerissen.
* '''[[Jewgeni Gerassimenko]]''', Redakteur des ''Saratowski Rasklad'', einer unabhängigen Wochenzeitung aus [[Saratow]], recherchierte über Wirtschaftskorruption. Er wurde am 26. Juli 2006 mit einer Plastiktüte über dem Kopf erstickt. Die Tat soll von einem 39-jährigen Obdachlosen verübt worden sein. Das Gericht sprach in seinem Urteil von einem Raubmord.
* '''[[Anna Stepanowna Politkowskaja|Anna Politkowskaja]]''', 48, von der ''[[Nowaja Gaseta]]'' wurde am 7. Oktober 2006 in ihrem Wohnhaus in Moskau erschossen.
* '''[[Anatoli Woronin]]'''<!-- [[:en:Anatoly Voronin]] -->, 55, Wirtschaftschef der Nachrichtenagentur [[ITAR-TASS]], wurde am 16. Oktober 2006 in Moskau ermordet. Sein Fahrer hat Woronin erstochen in seiner Wohnung aufgefunden.<ref>{{Tagesschau|ID=meldung93062|Beschreibung=„Mitarbeiter der Itar-Tass wurde erstochen“|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/meldung93062.html}}, ''tagesschau.de'', 18. Oktober 2006.</ref>


'''2007'''
==== Freibäder ====
* '''[[Iwan Safronow]]'''<!-- [[:en:Ivan Safronov]] -->, 51, Militär-Journalist, kommt bei einem Fenstersturz ums Leben. „Iwan Safronow hat heiße Themen angepackt, aber er war kein Oppositioneller“, äußerte sich der Sprecher des Raumfahrtkonzerns [[European Aeronautic Defence and Space Company|EADS]], Gregor von Kursell, gegenüber den Medien. Die russische Justiz nahm die Ermittlungen nach Paragraph 110 („Herbeiführung eines Selbstmordes“) auf.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/453/353284/text/ „Moskauer Fenstersturz“], ''Süddeutsche Zeitung'', 7. März 2007.</ref>
;Zeisigwaldbad
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-20591-0017, Chemnitz, Freibad.jpg|miniatur|Das ehemalige Zeisigwaldbad 1953]]
1909 wurde das ''Zeisigwaldbad'' mit zwei 8&nbsp;x&nbsp;15&nbsp;m großen Becken als ''erstes städtisches Schwimm- und Luftbad'' errichtet, direkt neben der bereits 1894 angelegten Waldspielwiese. Die Becken waren streng nach Männern und Frauen getrennt. Jährlich besuchten zwischen 1910 und 1927 circa 50.000 Chemnitzer das Bad.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> 1928 folgte die Erweiterung des Bades mit größerem 20&nbsp;x&nbsp;50&nbsp;m-Becken mit Drei-Meter-Turm und Ein-Meter-Brett und einer vergrößerten Liegewiese. Zusätzlich entstanden ein Sportplatz, ein Spielplatz und ein Badrestaurant sowie eine neue Zuleitung vom Blaubornteich. In diesem Zuge wurde auch die Geschlechtertrennung aufgehoben. Dies bescherte dem Bad einen großen Zuwachs der Besucherzahlen. 1928 verzeichnete das Bad bereits 170.000 Badegäste.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> Um 1930 wurde es an den Betreiber W. Kühnert verpachtet und als ''Kurrestaurant, Luft- und Schwimmbad Zeisigwald'' betrieben. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad zerstört, nur die Becken waren noch großteils erhalten. Nach dem Wiederaufbau 1953 wurde der Badebetrieb dann bis 1983 aufrechterhalten.<ref name="GrüneTour">AG Sonnenberg: {{Internetquelle | url=http://www.ag-sonnenberg-geschichte-in-chemnitz.de/Die_gruene_Tour.htm | titel=Die grüne Tour | zugriff=2013-04-27}}</ref> 1983 erfolgte schließlich die endgültige Schließung aus hygienischen Gründen: die Wasserqualität konnte nicht mehr gewährleistet werden, die nötigen Sanierungsmaßnahmen überstiegen die finanziellen Möglichkeiten. Nach 1983 wurde die Anlage zurückgebaut. Inzwischen ist vom Zeisigwaldbad nichts mehr übrig, lediglich eine große Senke im Wald lässt auf die einstige Position des großen Schwimmbeckens schließen.


'''2008'''
;Reichsbahnbad
* '''[[Iljas Schurpajew]]''', 32, Reporter des staatlichen Fernsehsenders ''[[Perwy kanal]]'' (''Erster Kanal''), wurde am 21. März 2008 in seiner Wohnung niedergestochen und mit einem Gürtel erdrosselt. Er hatte vor allem aus der russischen Teilrepublik [[Dagestan]] im Nordkaukasus berichtet.
[[Datei:NSG_Zeisigwald_bei_Chemnitz...2H1A2682WI.jpg|miniatur|ehemaliges Reichsbahnbad]]
* '''[[Gadschi Abaschilow]]''', 58, der Chef des dagestanischen Zweigs der ''[[WGTRK]]'' (''Allrussische staatliche Fernseh- und Radiogesellschaft''), wurde am 21. März 2008 vor einem Geschäft in der Hauptstadt [[Machatschkala]] erschossen.
Am Nordrand des Zeisigwaldes entstand 1928 neben dem [[Bahnhof Chemnitz-Hilbersdorf]] das ''Reichsbahnbad''. Das Wasser wurde mit Dampf vom angrenzenden Bahnhof Hilbersdorf, dem größten Rangierbahnhof des Deutschen Reiches, beheizt. Das Bad diente auch als Trainingsstätte der Reichsbahn-Sportgemeinschaft „Lokomotive“. Im Krieg wurde das Bad nur leicht beschädigt. Bereits 1946 konnte es als wettkampftaugliche Sportstätte wieder in Betrieb genommen werden. Geheizt wurde mit einer nicht mehr fahrtüchtigen Dampflok.<ref>Schlossbergmuseum Chemnitz: {{Internetquelle | url=http://www.schlossbergmuseum.de/templates/archiv/sportstadt/c6-ddr.htm | titel=Sport in der DDR | zugriff=2013-04-30}}</ref> Nach dem Rückzug der Eisenbahnverwaltung aus Hilbersdorf konnte die Erhaltung der Anlage nicht mehr gewährleistet werden. 1996 wurde das Bad geschlossen.<ref name="Geschichtsverein" /> Nach langjährigem Leerstand erfolgte 2003 bis 2003 der Abbruch der Gebäude und befestigten Flächen sowie die Renaturierung des circa 1&nbsp;ha großen Areals. Heute erinnert nur die Senke an der Position des alten Schwimmbeckens noch an das Bad.<ref name="Bodenschutz">umwelt.sachsen.de: {{Internetquelle | url=http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/7_Wildemann.pdf | titel=4.Sächsisch-Thüringische Bodenschutztage - Neue Herausforderungen für den Bodenschutz! - Exkursion 1: Rückbau und Renaturierung versiegelter Flächen in Randgebieten der Stadt Chemnitz. | zugriff=2013-04-30 | format=PDF; 5,2&nbsp;MB}}</ref>
* '''[[Magomed Jewlojew]]''', 37, Betreiber der Nachrichtenwebsite ''[[Ingushetiya.ru]]'', starb am 31. August 2008 an den Folgen eines Kopfschusses, der ihm in Polizeigewahrsam zugefügt worden war. Jewlojew war auf dem Flughafen der inguschetischen Hauptstadt [[Magas (Inguschetien)|Magas]] festgenommen worden, nachdem er gemeinsam mit dem inguschetischen Präsidenten [[Murat Sjasikow]] angekommen war. Während des Fluges soll es zu einem heftigen Streit zwischen beiden gekommen sein.
* '''[[Michail Wassiljewitsch Beketow|Michail Beketow]]''', 50, Lokaljournalist aus [[Chimki]], wurde Mitte November 2008 von Unbekannten auf seinem eigenen Grundstück so schwer verletzt, dass er seitdem im Rollstuhl sitzt. Er kann kaum sprechen, sein Gehirn ist schwer geschädigt. Er hatte über die illegale Vermarktung von Waldgrundstücken im Speckgürtel von Moskau berichtet.<ref>[http://www.chicagotribune.com/news/nationworld/chi-russia-letter_rodrigueznov24,0,7879861.story „In Russia, crusade at your own risk“], ''[[Chicago Tribune]]'', 23. November 2008.</ref><ref>[http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/medien_politik/zapppressefreiheitrussland100.html „Tödliche Recherchen“], ''[[Zapp (Magazin)|Zapp]]'', 17. Dezember 2008.</ref><ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,708136,00.html ''"Wir kommen, um zu töten"''] auf Spiegel Online. Abgerufen am 23. Juli 2010</ref>


'''2009'''
;Naturbad Niederwiesa
* '''[[Anastassija Eduardowna Baburowa|Anastassija Baburowa]]''', 25, freie Mitarbeiterin der ''Nowaja Gaseta'', wurde am 19. Januar 2009 im Anschluss an eine Pressekonferenz zusammen mit dem Menschenrechtsanwalt [[Stanislaw Markelow]] in Moskau auf offener Straße erschossen. Baburowa sprach mit dem Anwalt, da er unter anderem Michail Beketow und die Familie von [[Elsa Wissajewna Kungajewa|Elsa Kungajewa]] vertrat.
[[Datei:Naturbad Niederwiesa Becken.jpg|miniatur|Verlassenes Becken des ehemaligen Naturbades.]]
* '''[[Natalja Estemirowa]]''', 50, russische Historikern, Journalistin und Menschenrechtsaktivistin wurde am 15. Juli in [[Grosny]] entführt und am Abend des gleichen Tages ermordet aufgefunden.
Das [[Naturbad Niederwiesa]] wurde 1921 eröffnet. Das Wiesen- Wald- und Teichareal war mehrere Hektar groß und bot neben Naturbadeteichen auch ein Schwimmbecken aus Beton mit Startblöcken.<ref name="Geschichtsverein" /> Das Bad erfreute sich stetig steigender Beliebtheit und gehörte schließlich mit Tagesbesucherzahlen von bis zu 6000 Badegästen zu den größten Bädern der Region.<ref>Naturbad Niederwiesa: {{Internetquelle | url=http://www.naturbad-niederwiesa.de/geschichte.php | titel=Geschichte | zugriff=2014-03-14}}</ref> Nach 1945 wurde das Areal auch als Campingplatz genutzt. 1990 musste das Bad aufgrund von Rückübertragungsansprüchen an Alteigentümer schließen.<ref name="Geschichtsverein" /> 2003 fand sich ein neuer Investor. Inzwischen ist am größten der Teiche der Badebetrieb wieder aufgenommen und eine neue Liegewiese angelegt worden. Auch kann man dort wieder campen. Das ehemalige Betonbecken liegt brach und verwildert.
* '''[[Malik Achmedilow]]''', dagestanischer Journalist der in [[Awarische Sprache (Kaukasus)|awarischer Sprache]] erscheinenden Zeitung „Chakikat“, wurde am 11. August erschossen aufgefunden.


'''2011'''
;Steinbruchseen
* '''[[Gadschimurad Kamalow]]''', dagestanischer Journalist und Herausgeber der Zeitung ''Tschernowik'', wurde am 15. November vor dem Redaktionshaus der Zeitung erschossen.
In den fünfziger bis siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden zwei geflutete Steinbrüche im Beutenberggebiet von der Chemnitzer Jugend als unerlaubtes Freibad genutzt. Nach der Verfüllung des oberen Sees mit Müll und Schutt ließ die Wasserqualität des unteren Sees so sehr nach, dass kein Badebetrieb mehr möglich war.<ref name="Geschichtsverein" />


'''2013'''
;{{Anker|Polizeibad}}Polizeibad
* '''[[Achmednabi Achmednabijew]]''', 53, dagestanischer Journalist der Wochenzeitung ''Nowoje Delo'', wurde am 9. Juli vor seinem Haus erschossen.
1925 errichtete der [[Chemnitzer Polizeisportverein]] neben seinem Schießplatz an der Heideschänke ein Freibad. Dieses wurde bis kurz nach 1945 genutzt.


''Siehe auch:'' [[:en:List of journalists killed in Russia]]
=== Gesundheitswesen ===
[[Datei:Zeisigwaldkliniken Bethanien.JPG|miniatur|Die Zeisigwaldkliniken Bethanien am Rande des Zeisigwaldes]]
;Zeisigwaldkliniken Bethanien
Am Südrand des westlichen Zeisigwaldes an der Zeisigwaldstraße befinden sich die [[Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz]]. Bereits seit 1906 befand sich dort das Königlich Sächsische Garnisonslazarett für die [[15. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 181#Kaserne|Kasernen an der Planitzstraße]]. 1915 bis 1918 wurde es nochmals stark erweitert. 1931 wurde von den Diakonissen des Bethanienvereins direkt neben dem Garnisonslazarett das ''Belegkrankenhaus Krankenheilanstalt Bethanien'' in Betrieb genommen. 1945 wurden die Kliniken von den [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland|Sowjetischen Truppen]] als Krankenhaus zur ''Sicherung der medizinischen Betreuung der Chemnitzer Bürger'' an die Stadt Chemnitz übergeben. Von 1948 bis 1976 wurden die Kliniken stark erweitert und ausgebaut. 1992 wurden die Kliniken in die Trägerschaft der 1991 gegründeten ''Bethanien Krankenhaus Chemnitz gGmbH'' übergeben.


== Die Oligarchen und die Medien ==
;Klinikum Dresdner Straße
Dass auch die Medien der Oligarchen nur solange geduldet werden, solange sie im Sinne des Staates, also der wirtschaftlichen und nationalen Interessen Russlands, berichten, zeigt unter anderen der Fall um den Medienmogul [[Wladimir Alexandrowitsch Gussinski|Wladimir Gussinski]], der auch im Westen große Aufmerksamkeit fand. Andererseits wird argumentiert, Gussinski hätte versucht, die Staatsmacht mittels seines Medienimperiums zu erpressen.
Von 1903 bis 1905 wurde am Nordwestrand des Zeisigwaldes an der Dresdner Straße die städtische [[Nervenheilanstalt]] Hilbersdorf errichtet und am 11. April 1905 eröffnet. Die ruhige Lage am Waldrand sollte die Genesung der psychiatrischen und [[Neurologie|neurologischen]] Patienten unterstützen. Als Baumaterial diente zu großen Teilen Porphyrtuff aus den nahegelegenen Steinbrüchen. Trotz ständiger Erweiterung in den Folgejahren konnte der Bedarf an stationärer psychiatrischer Betreuung kaum gedeckt werden. Bereits 1909 bis 1910 wurde nach den Plänen [[Richard Möbius]]' ein Erweiterungsbau für eine Neurologische Klinik errichtet. 1928 bis 1931 folgte ein großes [[Kurhaus]] im [[Bauhausstil]], das als [[Sanatorium]] für Nervenkranke genutzt wurde. Im [[Drittes Reich|Dritten Reich]] wurde dieses aus Gründen der [[Nationalsozialistische Rassenhygiene#Physisch, psychisch und geistig Behinderte|Nationalsozialistischen Rassenhygiene]] in ein Kinderkrankenhaus umgewandelt (und blieb dies bis 1999). Zu Zeiten der DDR verschlechterte sich der bauliche Zustand der Gebäude zusehends, sodass nach der Wende bereits eine Schließung der Kliniken diskutiert wurde. Auf Grund der historischen Bausubstanz und der günstigen Lage wurden die Gebäude jedoch erhalten. Von 1994 bis 1998 wurden die Kliniken umfangreich saniert. Von 1998 bis 2000 wurde eine neue Klinik für [[Geriatrie]] auf dem Gelände erbaut, 2001 ein neuer Anbau für Neurologische Intensivmedizin. Heute gehört der Klinikkomplex Dresdner Straße 178 zum [[Klinikum Chemnitz]].<ref>Klinikum Chemnitz: {{Internetquelle | url=http://www.klinikumchemnitz.de/mp/click.system?s=Wir_ueber_uns%2FUnsere_Haeuser_ihre_Geschichte%2FDresdner_Strasse_178&menu=736&nav=853&navid=857&pid=857&sid=1 | titel=Dresdner Straße 178 | zugriff=2013-05-12}}</ref>


Im April 2001 übernahm der staatliche Energiegigant [[Gazprom]] die Kontrolle über den Fernsehsender [[NTW]], den einzigen landesweit zu empfangenden Sender, der kritisch über das Vorgehen der russischen Armee in [[Tschetschenien]] berichtete. Gleichzeitig gab es Sanktionen gegenüber zwei Printmedien der Media-Most, die ebenfalls kritisch über Tschetschenien sowie über den ungeschickten Umgang der Regierung Putin mit dem Untergang des Atom-U-Boots [[K-141 Kursk]] berichtet hatten: Die Tageszeitung ''[[Sewodnja]] (Heute)'', wurde eingestellt, der Chefredakteur des erfolgreichen Wochenmagazins ''[[Itogi]] (Bilanzen)'' wurde gefeuert.
=== Sport ===
Der am Rande des Waldes gelegene ''Sportplatz an der Forststraße'' wird noch heute als Heimstätte des [[Chemnitzer Polizeisportverein]]s für die Austragung der angebotenen Sportarten genutzt. Direkt daneben befindet sich das ''[[Stadion an der Gellertstraße]]'' (ehemals ''Dr.-Kurt-Fischer-Stadion''), die Heimstätte des [[Chemnitzer FC]]. Bereits seit 1934 befand sich hier eine Sportanlage, die Heimstätte des PSV war und 1945 von der Volkspolizei übernommen wurde. Anschließend ging das Stadion an die SG Chemnitz Nord (Vorläufer des [[Chemnitzer FC|FC Karl-Marx-Stadt]]) und wurde 1950 in ''Dr.-Kurt-Fischer-Stadion'' umbenannt. Nach der Wende erfolgte die Umbenennung in ''Stadion an der Gellertstraße''. Ein drittes Stadion befindet sich mit dem ''Stadion an der Eubaer Straße'' am Südrand des östlichen Zeisigwaldes. Dies ist die Heimstätte des TSV IFA Chemnitz.<ref>TSV IFA Chemnitz{{Internetquelle | url=http://www.chemnitz-fussball.de/verein/gel%C3%A4nde/stadion-an-der-eubaer-stra%C3%9Fe/ | titel=Stadion an der Eubaer Straße | zugriff=2013-12-07}} - 360°-Ansicht des Stadions</ref>


Der Chefredakteur und Generaldirektor von NTW [[Jewgeni Kisseljow]] wechselte nach der Übernahme mit einem großen Teil der Journalisten zu [[Boris Abramowitsch Beresowski|Boris Beresowskis]] Sender [[TW-6]]. Ein halbes Jahr später, im Januar 2002, wurde auch dieser Sender geschlossen. Die Journalisten von TW-6 unter Kisseljow gründeten daraufhin mit den Geräten von TW-6 den Fernsehsender [[TWS (Fernsehsender)|TWS]]. Dieser Geräte wegen kam es zu einem Rechtsstreit mit der Muttergesellschaft von TW-6. Man einigte sich schließlich darauf, dass TWS die Geräte zurückgeben wird. Das bedeutete aber gleichzeitig den finanziellen Ruin des Senders.
Durch den Zeisigwald verlaufen viele Reitwege. [[Mountainbike]]r nutzen unzählige [[Singletrail]]s und [[Downhill]]passagen im Gebiet der ehemaligen Steinbrüche, insbesondere am Fuchsberg. Nahe der Zeisigwaldschänke wurden in Senken und Bombenkratern zahlreiche wilde [[Dirtjump]]s angelegt. Neben dem Stadion an der Gellertstraße hat die Stadt 2010 auch eine offizielle Dirtstrecke erbaut.<ref>chemnitz.de: {{Internetquelle | url=http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/aktuelles/presse/pressemitteilungen/2010/050.html | titel=Grünflächenamt hat neues Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche im Zeisigwald gebaut - Dirtstrecke Forststraße | zugriff=2014-10-26}}</ref> Der Ratssteinbruch wurde über viele Jahre hinweg zum Klettern genutzt. Inzwischen ist dies dort jedoch untersagt. Der Anglerverband Chemnitz betreibt einen Angelsee im Steinbruchgebiet.
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Gellertstrasse-Haupttribuene.JPG|Stadion an der Gellertstraße
Zeisigwald Fuchsberg Singletrail LvT.JPG|Singletrail am Fuchsberg
Zeisigwald Fuchsberg Singletrail 2 LvT.JPG|Singletrail am Fuchsberg
Zeisigwald Dirtjumps LvT.JPG|Dirtjumps nahe der Zeisigwaldschänke
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Im September 2003 übernahm der Ölmagnat [[Michail Borissowitsch Chodorkowski|Michail Chodorkowski]] die liberale Wochenzeitung [[Moskowskije Nowosti]], um den von ihm unterstützten Oppositionsparteien [[Union rechter Kräfte]] und [[Jabloko]] im bevorstehenden Wahlkampf ein Forum bieten zu können. Dieses politische Engagement gilt als ein wichtiger Grund für die Verhaftung Chodorkowskis im Oktober 2003.
=== Militärische Nutzung ===
;Kasernen
{{Hauptartikel|15. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 181#Kaserne}}
Am südlichen Rand des Zeisigwaldes an der ehemaligen Planitzstraße (später Leninstraße, heute Heinrich-Schütz-Straße) befand sich bereits seit 1900 die Kaserne des [[15. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 181|15. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 181]] sowie das dazugehörige Garnisonslazarett, heute ein Teil der [[Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz]]. Ab 1905 war auch das [[Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ (3. Königlich Sächsisches) Nr. 21|3. Königlich Sächsische Ulanen-Regiment Nr.21]] dort stationiert. Nachdem der Komplex nach dem Ersten Weltkrieg für öffentliche Einrichtungen genutzt wurde, waren ab 1935 in der nun ''Kirchbach-Kaserne'' genannten ehemaligen Ulanen-Kaserne die II. Abteilung des Artillerieregiments Nr. 60 und der Artilleriekommandantur 24 stationiert, die ehemalige Infanterie-Kaserne wurde in ''König Albert Kaserne'' umbenannt und beherbergte das 1. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 102 sowie die 13. Infanteriegeschütz- und 14. Panzerabwehrkompanie. 1945 wurde der Kasernenkomplex vom 841. Tschernowetzer Garde-Artillerie-Regiment von der 11. Rotbanner-Garde-Panzerdivision übernommen und bis 1993 von verschiedenen sowjetischen Artillerie und Raketentruppen genutzt.
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Chemnitz InfKas a.jpg|Kaserne an der Planitzstraße um 1900
IR 181 001 – Kaserne.jpg|Kaserne an der Planitzstraße
Ehrenmal Zeisigwald 1.jpg|Ehrenmal des 181sten Infanterieregiments
Ehrenmal Zeisigwald 2.jpg|Inschrift des Ehrenmals
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== Die Leser ==
;{{Anker|Tanklager}}Schießplatz und Tanklager
Neben den Schikanen der Regierung steht aber auch mangelndes Bewusstsein sowohl in der Bevölkerung als auch bei manchen Journalisten und Vertretern der Rechtsprechung der Bildung einer freien Medienlandschaft im Wege. Nicht wenige in der [[Sowjetunion]] sozialisierte Journalisten und Richter sind es gewohnt, im Sinne der Regierung zu berichten beziehungsweise Menschen, die gegen die Interessen der Regierung handeln, zu verurteilen.
Bereits 1851 wurden im südöstlichen Teil des Zeisigwaldes, nahe der Heideschänke, vier Schießbahnen errichtet, welche der [[Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104|Infanteriebrigade „Prinz Maximilian“]] in der neuen [[Chemnitz#Ehemalige Garnison|Kaserne an der Zschopauer Straße]] als Schießplatz dienten. Ab 1871 wurde die Anlage immer wieder erweitert, sodass 1894 bereits acht Schießbahnen bestanden. Durch den Bau der Kaserne an der Planitzstraße wurden zusätzliche Erweiterungen nötig. Neben zusätzlichen Schießbahnen wurden auch Unterstände und eine Kantine erbaut. Durch die Einführung der Maschinengewehre mussten die Anlagen nochmals verstärkt und erweitert werden. 1920 gab es schließlich 13 Schießbahnen. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der [[Demobilisierung]] endete auch die Nutzung des Schießplatzes<ref name="Adelsberger16" /> und es wurden kommunale Nutzungskonzepte für das Gelände erarbeitet. Das Gelände wurde schließlich für die sogenannten „Kinderwaldfahrten“ genutzt; Ferienspiele im Freien mit Sport und Spiel. Dazu wurden eigens kleine Gärten und Teiche angelegt. Durch die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation]] fanden die Kinderwaldfahrten jedoch ein Ende. 1925 errichtete die Sächsische Landespolizei für den [[Chemnitzer Polizeisportverein|Polizei-Sportverein Chemnitz]] ein Schwimmbad auf dem Gelände.<ref name="GeoTag">Chemnitz.de: {{Internetquelle | url=http://www.chemnitz.de/chemnitz/media/aktuelles/pressemitteilungen/10/pd0393_2.pdf | titel=12. GEO - Tag der Artenvielfalt 2010 am 12.Juni 2010 im Zeisigwald | zugriff=2013-04-30 | format=PDF; 105&nbsp;kB}}</ref> Dieses wurde von 1927 bis 1945 genutzt und verfiel anschließend.


Bei einer Umfrage im Juli 2001 in Russlands Regionen meinten 29 Prozent, dass die Existenz nicht-staatlicher Medien schädlich sei. Bei einer anderen Umfrage im September des gleichen Jahres fanden 38 Prozent, dass eine wachsende Kontrolle der Medien für den Staat positiv sei. Eine mögliche Erklärung für diese Haltung ist die deutliche Verbesserung allgemeiner Lebensbedingungen – so zum Beispiel die in der Jelzin-Ära nicht selbstverständliche rechtzeitige Lohnauszahlung – bald nach Putins Amtsantritt und die daraus resultierende breite Unterstützung für Putins Politik.
Im Dritten Reich wurde der Schießplatz (wahrscheinlich mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht 1935) wiederbelebt. Neben Schießübungen wurden hier ab 1940 auch Exekutionen auf dem MG-Schießstand durchgeführt. Eines der bekanntesten Opfer war der Auslandskorrespondent und Widerstandskämpfer [[Otto Schmerbach]], der Anfang 1945 die Stadt [[Siegmar-Schönau]] kampflos an die amerikanischen Truppen übergab. Nach der Übergabe wurde er von einem [[Werwolf (Freischärlerbewegung)|Werwolfkommando]] in einem Feuergefecht überwältigt und anschließend im Lazarett inhaftiert. Am 20. April 1945 wurde er standgerichtlich zum Tode verurteilt und am 21. April im Zeisigwald erschossen.<ref>Sächsische Zeitung: {{Internetquelle | url=http://www.sz-online.de/nachrichten/wie-otto-schmerbach-1945-starb-2350734.html | titel=Wie Otto Schmerbach 1945 starb | zugriff=2014-03-15}}</ref><ref>Geschichts Baustelle {{Internetquelle | url=http://geschichtsbaustelle-chemnitz.de/anfang-und-ende/ | titel=1945: Kriegsendphasenverbrechen in Chemnitz und Umgebung | zugriff=2014-03-15}}</ref>


== Die wichtigsten Medien: Reichweiten und Eigentümer ==
Nach Kriegsende übernahmen die [[Rote Armee|Sowjetischen Besatzungstruppen]] das Gelände. Der Übungsbetrieb auf den alten Schießständen wurde aber erst 1949 aufgenommen. 1960 kam es zu einer zusätzlichen Nutzung des Geländes als [[Tanklager]] für die Sowjetische Armee. Mit 21&nbsp;ha Fläche und insgesamt 197 Erdtanks gehörte es zu den größten Tanklagern der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Hauptsächlich wurde hier [[Dieselkraftstoff]] gelagert, der über eine Feldleitung vom Hilbersdorfer Bahnhof in das Tanklager gepumpt wurde. Die Schießstände wurden bis 1989 von der [[Volkspolizei]] und den [[Kampfgruppen der Arbeiterklasse|Kampfgruppen]] genutzt. 1990 bis 1993 erfolgte der Abzug der sowjetischen Truppen.
Die Liste folgt den Angaben des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, der britischen Fernsehgesellschaft [[BBC]], den russischen, für Medienmonitoring zuständigen Unternehmen Comcom und mediaatlas.ru, sowie den Angaben der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen.<ref name="Gladkow"/><ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/RussischeFoederation/Innenpolitik_node.html#doc363648bodyText7 Informationen des Auswärtigen Amtes ]</ref><ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/country_profiles/1102275.stm#media BBC: Country Profile Russia; Media] vom 3. Dezember 2006</ref> In Klammern folgen jeweils die Angaben über die Eigentumsverhältnisse beziehungsweise der Hinweis darüber, welcher Firmengruppe beziehungsweise dem Einflussbereich welches Oligarchen dieses Medium zuzurechnen ist. Derzeit gelten die [[Nowaja Gaseta]] (unter der Kontrolle des Oligarchen [[Alexander Jewgenjewitsch Lebedew|Alexander Lebedew]] und des ehemaligen sowjetischen Präsidenten [[Michail Gorbatschow]]) und die Tageszeitung [[Wedomosti]] (im Besitz der finnischen ''Independent Media Sanoma Magazines'', des [[The Wall Street Journal|Wall Street Journal]] und der [[Financial Times]]) als die einzigen unabhängigen Medien.<ref name="Editor">[http://www.editorsweblog.org/print_newspapers/2006/09/russia_kremlin_creeps_closer_to_media_do.php Elene Perotti: Russia: ''Kremlin creeps closer to media domination?''] Auf: Editor’s Weblog (herausgegeben von der [[World Association of Newspapers]]) am 1. September 2006</ref>


=== Nachrichtenagenturen ===
Boden, Grund- und Oberflächenwasser waren in diesem Teil des Waldes erheblich mit [[Mineralölkohlenwasserstoffe]]n (MKW) kontaminiert. 1993 begann die Erfassung und Untersuchung der Umweltschäden, die bis 1996 andauerte. Erst 1996 konnte mit den gezielten Rückbau-, Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten begonnen werden, diese kamen bereits 1997 zum Abschluss. Insgesamt wurden 700&nbsp;t kontaminierter Boden ausgehoben und dekontaminiert sowie 80&nbsp;m³ kontaminiertes Wasser, 610&nbsp;t Schrott, 6890&nbsp;t Bauschutt, 100&nbsp;t [[Asbest]] sowie 800&nbsp;t Holz- und sonstige Abfälle geborgen. Anschließend erfolgte die Renaturierung und Rekultivierung zum Naherholungsgebiet mit Grünflächen, Teichen, Tümpeln, Sumpfflächen und Wegen. Große Teile des Areals gehören inzwischen zum FND ''Quellgebiet im südlichen Zeisigwald''. Insgesamt kosteten die Maßnahmen 5,12&nbsp;Mio.&nbsp;DM (heute etwa {{Inflation|1=DE|2=5120000|3=1996|r=-3}}&nbsp;€).<ref>Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie: {{Internetquelle | url=https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/13402/documents/15174.pdf | titel=Altlasten - Aktuell 8 / 2001 | zugriff=2013-04-30 | format=PDF; 1,7&nbsp;MB}}</ref> Ein 4,9&nbsp;ha großer Teil des Areals ist seit 2003 ein Flächennaturdenkmal.<ref name="GeoTag" />
* [[ITAR-TASS]] (staatlich)
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* [[RIA Novosti]] (Teil der staatlichen Medienholding [[WGTRK]])
Zeisigwald Schießplatz 2 LvT.JPG|Graben des Schießplatzes
* [[Interfax]] (privat)
Zeisigwald Tanklager Zufahrt LvT.JPG|Zufahrt zum Tanklager
Zeisigwald Tanklager Plakette Renaturierung LvT.JPG|Plakette zur Renaturierung
Zeisigwald FND Quellgebiet im südl Zeisigwald Quellwiese LvT.JPG|Quellwiese im renaturierten Tanklager
Zeisigwald FND Quellgebiet im südl Zeisigwald Tümpel 4 LvT.JPG|Tümpel
Zeisigwald FND Quellgebiet im südl Zeisigwald Tümpel 6 LvT.JPG|Teich
Zeisigwald FND Quellgebiet im südl Zeisigwald Tümpel 3 LvT.JPG|Teich
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=== Fernsehsender ===
;Flakstellung Beutenberg
Das Fernsehen ist die Hauptinformationsquelle für über 80 Prozent der Bevölkerung und die einzige Informationsquelle mit landesweiter Reichweite. Bei Fernsehsendern erfolgt in Klammern zuerst die die wöchentliche Reichweite in Prozent der Gesamtbevölkerung Russlands (3. Quartal 2006) <ref>[http://www.comcon-2.ru/default.asp?artID=1481 Reichweiten der TV-Anstalten, gemessen von der Firma comcon]</ref> und dann die Nennung der Eigentümer.
Der Beutenberg mit seinem Aussichtsturm diente im Zweiten Weltkrieg als Flakstellung. Östlich des Zeisigwaldes befand sich bereits seit 1930 und bis 1992 ein [[Standortübungsplatz]], der sich bis zum [[Eibsee (Chemnitz)|Eibsee]] und der [[Talsperre Euba]] erstreckte. Die Volkspolizei nutzte das Gelände als Schießplatz.<ref name="Adelsberger16" /> In den 1990er Jahren wurden die Areale großflächig [[Renaturierung|renaturiert]].


==== Landesweit ====
;Bombardierung des Zeisigwaldes im Zweiten Weltkrieg
* [[ORT (Fernsehsender)|Erster Kanal]] (Reichweite 86,2 Prozent der Bevölkerung Russlands; der Staat ist Mehrheitseigentümer)
Im März 1945 wurde Chemnitz von Alliierten Bomberverbänden bombardiert. Im Zeisigwald entstanden so 260 Krater, von denen viele noch heute zu sehen sind. Der Wald war jedoch nicht das Ziel der Angriffe. Die Bomben, die im Zeisigwald niedergingen, waren für drei Ziele bestimmt: Die Treffer im nordwestlichen Waldgebiet sollten den [[Bahnhof Chemnitz-Hilbersdorf#Chemnitz-Hilbersdorf Gbf|Güter- und Rangierbahnhof Hilbersdorf]] treffen, im südwestlichen Zeisigwald sollten eigentlich die Kasernen getroffen werden. Die Treffer im Bereich des Beutenberges galten der Flakstellung.
* [[Rossija (Fernsehsender)|Rossija]] (79,1 Prozent; Teil der staatlichen Medienholding WGTRK)
* [[NTW]] (60,8 Prozent; Mehrheitlich im Besitz der staatlich kontrollierten [[Gasprom-Media]])
* [[Ren TV]] (31,2 Prozent), kontrolliert von der [[Rossija (Bank)|Bank Rossija]]<ref>[http://www.bbc.co.uk/monitoring/russian-tv-uses-crash-pictures-in-mass-grave-report TV uses crash pictures in 'mass grave' reports], BBC, 30. September 2014</ref>
* [[STS (Fernsehsender)|STS]] (55 Prozent; Besitzer: STS Media, an dieser sind beteiligt die [[Alfa Group]] [[Michail Fridman]]s zu 26 Prozent, die schwedische Modern Times Group zu 40 Prozent, 25 Prozent gehören anonymen Kapitalgebern, 9 Prozent einer russischen Kapitalinvestment-Gesellschaft) <ref>[http://www.ctcmedia.ru/investors/shareholder/ Firmenanteile laut Homepage der STS]</ref>
* [[TNT (Russland)|TNT]] (38,9 Prozent; [[Gasprom-Media]]) <ref>[http://www.mediaatlas.ru/tv/?a=viewnet&id=47 Die TNT auf mediaatlas.ru]</ref>


=== Trinkwasserversorgung ===
==== Regional ====
* [[TWZ]] (19,4 Prozent; Moskauer Stadtverwaltung)
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Goldbornquelle erschlossen, um den steigenden Trinkwasserbedarf der wachsenden Stadt Chemnitz zu decken. Da sich im [[Einzugsgebiet]] der Quelle vulkanisches Gestein mit guten Filtereigenschaften befand, lieferte die Quelle ein besonders reines Wasser. Auch die nahegelegene Blaubornquelle wurde erschlossen. Von beiden Quellen wurde das Wasser über Holzleitungen in die Stadt geleitet. Um 1870 begann die Nutzung der Quellen als Ausflugsziel für die Stadtbevölkerung, und ihre Bedeutung für die Trinkwasserversorgung nahm ab. Anfang des 20. Jahrhunderts endete die Nutzung der Borne für die Trinkwasserversorgung der Stadt. Heute erinnert noch der als Kontrollweg für die Rohrleitungen angelegte Röhrweg an den ehemaligen Verlauf der Rohrtrasse.<ref name="Streifzüge" />
* [[Rossija K]] (18,6 Prozent; Teil der staatlichen Medienholding WGTRK)


=== Hörfunksender ===
Unweit des Beutenberggipfels wurde um 1900 ein Hochbehälter für Trinkwasser errichtet.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> Dieser besteht aus zwei Wasserbehältern mit insgesamt 5.000 m³ (5 Millionen Liter) Fassungsvermögen.<ref>Zweckverband Fernwasser Suedsachsen: {{Internetquelle | url=http://zweckverband-fernwasser-suedsachsen.de/dokument/Zweckverband_Fernwasser_S%C3%BCdsachsen_stark_im_Verbund!_1354194175_696.pdf | titel=Fernwasserversorgung Südsachen | zugriff=2013-05-12}}</ref> 2007 bis 2008 wurde dieser umfangreich saniert.<ref>Gunter Hüttner Bauunternehmung: {{Internetquelle | url=http://www.huettner-bau.de/documents/hochbehaelter.beutenberg.pdf | titel=Sanierung Hochbehälter Beutenberg | zugriff=2013-05-12}}</ref>
* [[Radio Rossii]] (staatlich)
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* [[Radio Majak]] (staatlich)
Zeisigwald Wasserbehälter Beutenberg LvT.JPG|Wasserbehälter Beutenberg
* [[Echo Moskwy]] (Mehrheitlich im Besitz der staatlich kontrollierten [[Gasprom-Media]])
Zeisigwald Wasserbehälter Beutenberg 2 LvT.JPG|Wasserbehälter Beutenberg
Zeisigwald Wasserbehälter Beutenberg 4 LvT.JPG|Wasserbehälter Beutenberg
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Daneben gibt es eine Vielzahl von regionalen und lokalen Sendern.
=== Sonstige Nutzung ===
;Molkerei
Zwischen den Stadien, an der Forststraße gelegen, wurde 1900 eine Genossenschaftsmolkerei errichtet. Bereits 1911 gehörte sie zu den größten Molkereien Deutschlands. 1930 wurde sie nochmals erweitert und umgebaut.<ref name="GrüneTour" /> Die tägliche Milchproduktion belief sich in Spitzenzeiten auf 40.000 Liter Milch pro Tag. Nach 1945 wurde die Molkerei in einen [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb]] umgewandelt.<ref>Industriemuseum Chemnitz: {{Internetquelle | url=http://www.saechsisches-industriemuseum.de/c1/c1/redaktion?latestVersion=true&workshop=-1&format=HTML&fileTypeVersionId=-1&aFileName=&context=WWW&loginName=wwwnutzer&loginPassword=walter&URLID=2240 | titel=Milchflasche | zugriff=2014-05-01}}</ref> In den 1970er Jahren wurde eine neue Trinkmilchabfüllanlage errichtet. Diese riegelte den südwestlichen Hauptzugang zum Zeisigwald ab und bedeckte Teile des Engelmannteiches.<ref name="EFRE Molkerei">Chemnitz.de: {{Internetquelle | url=http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/die-stadt-chemnitz/stadtentwicklung/efre-foerderung/efre_foerderung_forststrasse_16.html | titel=Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) - Revitalisierung des Grundstücks Forststraße 16, ehemalige Molkerei (Trinkmilchabfüllanlage) | zugriff=2014-05-01}}</ref> 1992 wurde die Molkerei von der Firma [[Unternehmensgruppe Theo Müller|Müllermilch]] übernommen. Nach einem Molkereineubau in [[Leppersdorf (Wachau)|Leppersdorf]] wurde sie geschlossen und 2002 abgerissen.<ref name="GrüneTour" /> Im Zeitraum von 2009 bis 2012 wurden die letzten Baureste abgerissen, versiegelte Flächen aufgebrochen und das Gelände nach der Befreiung von Altlasten renaturiert.<ref name="EFRE Molkerei" />


=== Tageszeitungen ===
;Polizeikaserne
Die Auflagen sind angegeben in Tausend, nach eigenen Angaben:
1938 wurde am westlichen Ende der Forststraße eine Polizeikaserne errichtet. Ab 1939 war dort das ''Gendarmeriekorps'' stationiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Polizeikaserne bis 1952 Sitz der ''Ordnungspolizei der Stadt Chemnitz'', anschließend bis zur Wende Sitz der ''Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Karl-Marx-Stadt''. 1991 über nahm die ''Bezirkspolizeibehörde Chemnitz'' den Komplex, der bis 2005 Sitz der ''Landespolizeidirektion Chemnitz'' und des ''Polizeipräsidiums Chemnitz'' wurde. Anschließend erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Areals. Durch die Neuorganisation der [[Polizei Sachsen]] wurde das Polizeipräsidium Chemnitz aufgelöst und die ''Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz'' bezog den Gebäudekomplex.<ref name="Zeisigwaldschänke" />
* [[Moskowski Komsomolez]] (2250, Privatbesitz)
* [[Komsomolskaja Prawda]] (797, [[Wladimir Potanin]])
* [[Trud (Russland)|Trud]] (613, [[Promswjasbank]])
* [[Rossijskaja gaseta]] (432, staatlich)
* [[Iswestija]] (234, Teil der staatlich kontrollierten Gasprom-Media)
* [[Nowaja Gaseta]] (171, unabhängig)
* [[Kommersant]] (117, [[Alischer Burchanowitsch Usmanow|Alischer Usmanow]])
* [[Wremja Nowostej]] (52),
* [[Gaseta]] (61)
* [[Wedomosti]] (59)
* [[Nesawissimaja gaseta]] (42, im Besitz Konstantin Remtschukow)
* [[The Moscow Times]] (englischsprachig, 35)


=== Wochenzeitungen, Monatszeitungen und Zeitschriften ===
;Tierkörperbeseitigungsanstalt (TKBA)
* [[Argumenty i Fakty]] ([[Promswjasbank]])
1900 wurde vom Stadtrat die Errichtung einer ''Fleischzersetzungsanstalt zur Tierkadaververwertung'' nahe der Dresdner Straße bekanntgegeben. Entgegen der laut Sachverständigen-Gutachten prognostizierten geringen „fleischbrüheartigen“ Geruchsbelästigung entwickelte sich darauf eine starke Geruchsbelästigung mit Verwesungsgeruch für das angrenzende Hilbersdorf. Erst mit einer Rekonstruktion der Anlage 1992 konnte den starken Verwesungsgerüchen ein Ende gesetzt werden.<ref name="Zeisigwaldschänke" /> Bis 2003 wurde sie unter der Bezeichnung TSA-SN-1 weiterbetrieben, Ende 2003 wurde die Tierkörperverwertung im Zeisigwald eingestellt.<ref>Chemnitz.de {{Internetquelle | url=http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/buerger-rathaus/aemterservice/tiere/verwahrung-toter-heimtiere/ | titel=Verwahrung toter Heimtiere | zugriff=2014-03-25}}</ref> Im Zeitraum von 2005 bis 2011 wurde die Anlage rückgebaut und das 0,5&nbsp;ha große Areal renaturiert. <ref name="Bodenschutz" />
* [[Nowaja Gaseta]]
* [[Moskowskije Nowosti]]
* [[Ogonjok]] (50)
* [[Kommersant-Wlast]] (60, [[Alischer Burchanowitsch Usmanow|Alischer Usmanow]])
* [[Itogi]] (85 Teil der Gasprom-Media)
* [[Expert (Zeitschrift)|Expert]] (85, [[Oleg Deripaska]])
* Nowoje Wremja (25)
* Dengi (101)
* [[Russki Newsweek]] (eingestellt am 18. Oktober 2010<ref>[http://www.axelspringer.de/presse/Axel-Springer-Russia-Lizenzvertrag-fuer-NEWSWEEK-wird-nicht-verlaengert_1527505.html Axel Springer Russia: Lizenzvertrag für NEWSWEEK wird nicht verlängert] in: [[Axel Springer AG]] vom 18. Oktober 2010</ref>) (45)
* [[Moskauer Deutsche Zeitung]] (deutschsprachig)
* [[St. Petersburgische Zeitung]] (deutschsprachig)
* [[Königsberger Express]] (deutschsprachig)
* [[Sibirische Zeitung]] (deutschsprachig)
* [[St. Petersburg Times (Russland)|St. Petersburg Times]] (englischsprachig, 2 mal wöchentlich)


== Das Internet ==
;Abfallwirtschaft
Das Internet galt anfangs als das vergleichsweise freieste Medium in Russland. Allerdings stand es stets unter staatlicher Überwachung. Der Geheimdienst FSB kann – ohne richterliche Genehmigung – den gesamten Mailverkehr in, von und nach Russland lesen und die Internetaktivitäten der User in Echtzeit verfolgen. Die Anschaffungskosten für die Überwachungsanlagen mussten die Provider tragen.<ref>Johannes Vosswinkel: [http://www.zeit.de/online/2007/11/russland-internet ''Kampf der Freiheit''], in: ''[[Die Zeit]] online'', 15. März 2007.</ref> Blogger mit mehr als 3000 Lesern müssen sich zudem als „Nachrichtenmedien“ registrieren lassen.<ref name="FR Doschd,Blogger">Viktor Funk: [http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-putin-die-nachricht-bin-ich,26429068,26954188.html „Die Nachricht bin ich“], in: ''Frankfurter Rundschau'', 25. Mai 2014. (Doschd verlor Sendelizenz und Blogger mit mehr als 3000 Lesern müssen als Nachrichtenmedien registriert werden.)</ref>
[[Datei:Zeisigwald Deponie Weißer Weg LvT.JPG|mini|Deponie Weißer Weg]]
Ab den 1920er Jahren begann die Abfallwirtschaft der Stadt, die stillgelegten Steinbrüche mit Müll aufzufüllen. Eine Mülltrennung fand nicht statt. Stetig steigende Geruchsbelastung für Hilbersdorf sowie sich vermehrende Ratten führten in den 1930er Jahren zur Pflicht, die Abfälle abzudecken.<ref name="Geschichtsverein" /> Diese Verfüllung der einzelnen Steinbrüche südlich des Weißen Weges dauerte bis in die 1970er Jahre an. Die Abfälle in den Steinbrüchen wurden planiert und mit einer 2&nbsp;m Deckschicht aus Erde abgedeckt. Anschließend wurde das Gelände mit Bäumen bepflanzt.
1974 begann dann die geordnete Deponierung von Abfällen nördlich des Weißen Weges auf der neuen ''Deponie Weißer Weg''. Fehlende Mülltrennung und hohe Verdichtung führten zu DDR-Zeiten regelmäßig zu großen Deponiebränden. Außerdem führten die abgelagerten 40.000&nbsp;m³ Industrieabfälle zu einer immensen Umweltbelastung.<ref name="Amtsblatt18/05">{{Internetquelle | url=http://www.chemnitz.de/chemnitz/media/aktuelles/amtsblatt/download/amtsblatt_15.pdf | titel=Ende des Deponiezeitalters - Sanierung am Weißen Weg | zugriff=2014-03-25}} in Amtsblatt Chemnitz, 18. Ausgabe vom 4. Mai 2005</ref> Zeitweise wurde die Deponie auch als Schadstoffdeponie betrieben. Nach 1989 wurde die Deponie erst als Kommunaldeponie der Stadt Chemnitz, ab 1997 als Verbandsdeponie des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz betrieben. Ab 1997 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Deponiekörpers nach dem [[TA Siedlungsabfall|TASi]]-Regelwerk. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Deponie eine Fläche von 40&nbsp;ha und eine Höhe von 60&nbsp;m erreicht, der Deponiekörper umfasste 8 Millionen Kubikmeter Abfall. Die Deponieböschung wurde mit einer Basisabdichtung versehen und rekultiviert, die Oberfläche der Deponie wurde mit einem Asphaltabdichtungssystem abgedeckt. Entstehendes Deponiegas wird nun abgesaugt und energetisch verwertet, Sickerwasser wird aufgefangen und [[Kläranlage|geklärt]]. Die Sanierungsarbeiten kosteten 48,6 Millionen Euro.<ref>C&E: {{Internetquelle | url=http://www.cue-chemnitz.de/de/pdf/Deponie_Weisser_Weg.pdf | titel=Deponie Weißer Weg - Erweiterung und Verwahrung | zugriff=2014-03-25}}</ref> Seit 2005 dürfen nur noch Abfälle der [[Deponie#Deutschland|Deponieklasse I]] deponiert werden. Nach Auslauf der Betriebsgenehmigung wurde 2009 die Annahme von Abfällen eingestellt. Der neue Deponiekörper wurde vorläufig abgedeckt und begrünt. Nach endgültiger Setzung soll auch hier eine Endabdichtung erfolgen. Der Eingangsbereich der Deponie wird seit 2009 als Umschlagplatz für Abfälle und Wertstoffhof genutzt.<ref>Abfallwirtschaftsverband Chemnitz: {{Internetquelle | url=http://www.awvc.de/deponien/%C3%BCbersicht/deponie-wei%C3%9Fer-weg-chemnitz | titel=Deponie Weißer Weg Chemnitz | zugriff=2014-03-25}}</ref>


Zu den wichtigsten Informationswebseiten gehören 2006 (in Klammern die Prozentzahl derjenigen russischen Internetnutzer, die diese Seite nutzen und die Zugehörigkeit zu einer Mediengruppe, soweit bekannt):<ref>[http://www.comcon-2.ru/default.asp?artID=1023#d12 Angaben nach Comcom, 3. Quartal 2006]</ref>
=== Übersichtskarte ===
* gazeta.ru (7,2 Alischer Usmanow)
* lenta.ru (6,5)
* og.ru
* polit.ru (2,4)
* vesti.ru (Teil von [[WGTRK]])<ref name="Russian Issues">[http://issues.strana.ru/announce/15700.html ''Pavlovsky Nationalized (Nezavisimaya Gazeta)''], ''The Russian Issues online'', 4. Juli 2002. (offline)</ref>
* utro.ru
* strana.ru (2,8 Prozent; Teil von WGTRK) <ref name="Russian Issues"/>
* dni.ru (1,9)
* vz.ru
* smi.ru (Teil von WGTRK) <ref name="Russian Issues"/>
* inosmi.ru (Teil von WGTRK) <ref name="Russian Issues"/>
* rbth.ru (russische Regierungsagentur)


In der russischen Zeitung ''[[Wedomosti]]'', die von US-amerikanischen und finnischen Medienkonzernen kontrolliert wird, schrieb der Journalist Ilja Klischin, die Regierung Putin setze seit einer Protestwelle nach den [[Parlamentswahl in Russland 2011|Parlamentswahlen 2011]] auf eine systematische Manipulation der öffentlichen Meinung im Internet.<ref>[http://www.nzz.ch/international/putins-internetpiraten-1.18324628 ''Putins Internetpiraten'']. NZZ vom 18. Juni 2014, abgerufen am 4. Oktober 2014.</ref> Die ''Süddeutsche Zeitung'' bekam „Scharen bezahlter Manipulatoren“ bestätigt, welche im Internet in Blogs aktiv sind, darunter alleine 600 Mitarbeiter der „Agentur zur Analyse des Internets“ in St. Petersburg.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/propaganda-aus-russland-putins-trolle-1.1997470 ''Putins Trolle''], SZ vom 13. Juni 2014.</ref><ref>[http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/prorussische-kommentare-im-internet-wo-die-meinung-gemacht-wird-12998800.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 ''Prorussische Kommentare im Internet – Wo die Meinung gemacht wird''], FAZ vom 20. Juni 2014.</ref>
{|
|-
| [[Datei:Zeisigwaldkarte.png|500px|links|Übersichtskarte Zeisigwald]]
| valign = "top"|'''Legende'''<br />
{{farblegende|#579BCF|Gebiet der ehemaligen Porphyr- und Porphyrtuff-Steinbrüche}}
{{farblegende|#C56236|ehemaliges Tanklager der Sowjetischen Truppen, zuvor Schießplatz und Polizeibad}}
{{farblegende|#9A7348|Mülldeponie ''Weißer Weg'' mit Müllsortierungsanlage, zuvor ebenfalls Porphyrtuff-Steinbruch}}
{{farblegende|#F8AA74|Ehemalige Kasernen des 15. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 181 und des 3. Königlich Sächsischen Ulanen-Regiments Nr. 21}}
{{farblegende|#F7DE6C|Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz}}<br />


Um die Zensurmaßnahmen zu umgehen, gründete die ehemaligen Chefredakteurin von ''[[Lenta.ru]]'', [[Galina Wiktorowna Timtschenko|Galina Timtschenko]], im Oktober 2014 mit ''[[Meduza]]'' eine russischsprachige [[Internetzeitung]] mit Sitz in [[Lettland]].<ref name="df">Sabine Adler: [http://www.deutschlandfunk.de/reaktion-auf-russische-zensur-eine-unbequeme-journalistin.1773.de.html?dram:article_id=299893 ''Reaktion auf russische Zensur. Eine unbequeme Journalistin fängt neu an''], [[Deutschlandfunk]], 10. Oktober 2014.</ref>
1: Gasthaus Zeisigwaldschänke<br />

2: Gasthaus Heideschänke<br />
== Social Media ==
3: Porphyr-Haus Dresdner Straße 230 des damaligen Obermeisters der Chemnitzer Steinmetzinnung<br />
Im Zuge der staatlichen Internet-Förderung verzeichnen die [[Social Media]]-Aktivitäten in [[Russland]] einen außergewöhnlich starken Auftrieb. Im Gegensatz zu den westlichen Märkten trifft dies sowohl auf die landeseigenen wie auch die international führenden Plattformen zu.
4: Teufelsbrücken, Zufahrt in den Ratssteinbruch<br />

5: Aussichtspunkt Fuchsberg an der Abbruchkante des Ratssteinbruches<br />
Landeseigene Plattformen wie z.B. [[Vkontakte.ru]] oder [[Odnoklassniki.ru]] wiesen höhere Wachstumsraten aus als etwa [[Facebook]].
6: ehemaliges Reichsbahnbad<br />
Kulturelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie die Nähe zum Markt sind Gründe, eine weitere, grundlegende Voraussetzung liegt in der Größe des Heimmarktes. Neben dem russischen Markt erfüllen nur mehr eine Handvoll weiterer Länder diese Grundvoraussetzung: USA, China, Japan; in beschränktem Maß Indien und Indonesien.<ref>{{cite web | publisher=Social Media Schweiz | url=http://www.socialmediaschweiz.ch/html/russland_social_media.html | title=Die wichtigsten Social Media Plattformen in Russland im Überblick | accessdate=2010-03-14}}</ref>
7: ehemaliges Zeisigwaldbad<br />
Ein enger Freund Putins, der russische Milliardär Alischer Usmanow, übernahm 2014 die volle Kontrolle über das grösste Netzwerk VKontakte. <ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/russland-soziale-netzwerke-mail-ru-uebernimmt-vkontakte-a-992080.html Soziales Netzwerk: Mail.ru übernimmt VKontakte vollständig], Spiegel, 17. September 2014</ref> Der Gründer von VKontakte, [[Pawel Durow]], hatte sich zuvor lange widersetzt, dem Inlandsgeheimdienst Nutzerdaten preiszugeben.
8: Denkmal für die Gefallenen Soldaten des 15. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments
<div style="clear:both;"></div>
|}<br />


== Literatur ==
== Literatur ==
* Anna Kreisel (2001): Zwischen Information und Macht. Die Russische Medienlandschaft. In: Höhmann, Hans-Hermann; Schröder, Hans-Henning: Russland unter neuer Führung. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts. Münster, 241-255.
* Gerhard Krönert, Maik Wagner: ''Chemnitz-Hilbersdorf und der Zeisigwald''. Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins (Sonderheft 2001). Herausgegeben vom Chemnitzer Geschichtsverein e.V. in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Hilbersdorf. Chemnitzer Geschichtsverein, Chemnitz 2001, {{DNB|963680846}}
* Barbara Oertel: ''Viel Presse – wenig Freiheit. Medien und Macht in Russland, der Ukraine und Belarus.'' In: ''Osteuropa'', 1/2003. S.19-32.
* Thorid Zierold: ''Der Zeisigwald – Streifzüge durch Natur und Geschichte''. Museum für Naturkunde Chemnitz 2009, ISBN 978-3-00-030039-4 [http://www.chemnitz-lebt.de/index.php/2010/06/26/der-zeisigwald-streifzuege-durch-die-natur-und-geschichte/ Der Zeisigwald – Streifzüge durch Natur und Geschichte (Rezension auf: ''chemnitz-lebt.de'')]
* H. Trepper: ''Massenmedien in Russland (Januar 1992 – April 1993).'' Forschungsstelle Osteuropa – Bremen, Arbeitspapiere und Materialien Nr. 6, Bremen 1993.
* Hilmar Uhlich: ''Der Engelmann-Teich im Zeisigwald und eine alte Waldparkplanung''. In: ''Chemnitzer Roland.'' Bd. 12 (2005), S. 17–20; Bd. 13 (2006), S. S. 9–11.
* E. Geißlinger: ''Zwischen Putsch und Preissteigerung, Russische Medien auf dem Weg vom „alten“ zum „neuen“ Journalismus.'' In: ''Publizistik'', H. 3 (September 97), S. 346–360.
* Hilmar Uhlich: ''Der Schatz hinter den Teufelsbrücken: Steinbruchgeschichten aus dem Zeisigwald.'' Teil 1. In: ''Chemnitzer Roland.'' Bd. 16 (2009), 2, S. 23–26.
* Jens Deppe: ''Über Pressefreiheit und Zensurverbot in der Russländischen Föderation. Eine Untersuchung über die gesetzliche und tatsächliche Ausgestaltung der verfassungsrechtlichen Freiheitsgarantie.'' Dissertation, Univ. Hamburg 2000. ([http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/2000/215/ Online-Version])
* Hilmar Uhlich: '' Die letzten Steinmetze im alten Finderwirth-Bruch: Steinbruchgeschichten aus dem Zeisigwald.'' Teil II. In: ''Chemnitzer Roland.'' Bd. 16 (2009), 3, S. 25–27.
* Juliane Besters-Dilger (1996): Die russische Presse im Wandel; In: Osteuropa XLVI, 2, 109-118.
* Ute Giloj: ''Die Zeisigwaldschänke – Ein Ausflug in den Chemnitzer Zeisigwald und seine Historie''. Kommunikation & Design Verlag, 2007, ISBN 978-3-9811088-0-4.
* Lilja Duskaeva: Jazykovo-stilističeskie izmenenija v sovremennych SMI. In: Kožina, M. N. [Hg.] (2003): Stilističeskij ėnciklopedičeskij slovar' russkogo jazyka. Moskva, 664-675.
* N.N.: ''Das städtische Luftbad im Zeisigwald''. Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Fabrik- und Handelsstadt Chemnitz. Chemnitz 1908, S. 181–184.
* Uwe Krüger: ''Gekaufte Presse in Russland. Politische und wirtschaftliche Schleichwerbung am Beispiel der Medien in Rostov-na-Donu.'' Lit-Verlag, Münster 2006, ISBN 3-8258-9679-X
* Gottfried Becker: ''Der weiße Hirsch im Chemnitzer Zeisigwald''. In: ''Glückauf.'' Bd. 11, 2001, S. 252.
* [[Roland Haug]]: ''Die Kreml AG. Putin, Rußland und die Deutschen'', Hohenheim 2007, ISBN 978-3898501538
* N.N.: ''Die Kasernenbauten am Zeisigwald''. In: ''Neueste Nachrichten.'' 1900, 16

== Siehe auch ==
* [[Menschenrechte in Russland]]
* [[Stiftung zur Verteidigung von Glasnost]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
=== Allgemein ===
{{Commonscat}}
* [http://www.bpb.de/themen/SRPOJ3 Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Russland - Die Medienlandschaft in Russland]
* [http://www.naturbad-niederwiesa.de Naturbad Niederwiesa]

* [http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,558852,00.html SPIEGEL ONLINE über den Fund von Holzversteinerungen im Zeisigwald]
=== Linksammlungen ===
* [http://essential-nights.de/sp-teufelbrueckenchemnitz.html Essential Nights – Fotos von den Ratssteinbrüchen und den Teufelsbrücken]
* [http://www.sz.euv-frankfurt-o.de/Homepages/Lektorate/Russisch/links_und_tipps/show.php Linksammlung zu russischen Medien der Europa-Universität Viadrina]
* [http://www.historisches-chemnitz.de/altchemnitz/gaststaetten/heideschaenke/heideschaenke.html Historisches Chemnitz – Fotos der historischen Heideschänke]
* [http://www.krusenstern.de/index.php?op=viewslink&sid=138 Die russischen Radiosender, die per internet zu hören sind]
* [http://www.akpool.de/ansichtskarten/205998-ansichtskarte-postkarte-chemnitz-sachsen-blick-auf-die-beutenberg-baude akpool.de – Historische Postkarte der Beutenberg-Baude]
* [http://www.russianmedia.net Umfangreiche Übersicht russischer TV-Sender, Radiostationen, Zeitungen und Internetsites mit Links (engl. und russ.)]
* AG Sonnenberg: [http://www.ag-sonnenberg-geschichte-in-chemnitz.de/Exkursion_Zeisigwald_2010.htm Exkursion Zeisigwald 2010] Historische und aktuelle Fotos vom Gebiet des geplanten Waldparks Zeisigwald
* [http://www.n-ost.de n-ost Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung]
* [https://www.youtube.com/watch?v=bDw9SdYMMC0 Video einer Mountainbike-Abfahrt vom Fuchsberg] auf Youtube
* [http://cccp.tv/video/Kinohronika_33/ Chronologie zu sowjetischen TV-Formaten]
* [http://www.clara-eu.info/de/download/praesentationen/workshops/ws050127-awv-chemnitz.pdf Luftaufnahmen der Deponie Weißer Weg] vor, während und nach der Sanierung

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=== Zahlen und Fakten ===
* [http://www.comcon-2.ru/default.asp?trID=134 Aktuelle Reichweite russischer Medien, erforscht von Comcom (russisch und englisch)]
* [http://www.mediaatlas.ru/ mediaatlas.ru: Datensammlung zu russischen Medien und Medienunternehmen] (russisch)

=== Ausgewählte Einzelaspekte ===
* [http://www.welt.de/print-welt/article446701/Strategische_Ware.html Jens Hartmann: ''Strategische Ware - Fünf Oligarchen und der Kreml regieren Russlands Medien''] In: [[Die Welt]], 23. April 2001
* [http://www.igfm.de/?id=427 Alexej Simonow: ''Zensur, Unterdrückung und Verfolgung von Journalisten unter Putin''] Rede des Vorsitzenden der [[Stiftung zur Verteidigung von Glasnost]] im Mai 2006
* [http://www.indexonline.org/en/news/articles/2006/4/russia-pro-putin-tv-is-the-midwife-for-rebir.shtml Oleg Panfilow: ''The counter revolution will be televised - State controlled TV is the midwife for rebirth of Russian nationalism'']
* [http://www.e-politik.de/lesen/index.php?p=957 Sebastian Knecht: ''Schluss mit lustig - Der Kreml macht ernst '']
* [http://www.ruhr-uni-bochum.de/russ-cyb/library/texts/en/control_shift/Schmidt_Teubener_Public.pdf Henrike Schmidt, Katy Teubener: ''(Counter)Public Sphere(s) on the Russian Internet''] Forschungsprojekt der Ruhr-Uni Bochum zum Russischen Internet (PDF-Datei; 356&nbsp;kB)
* [http://www.dieeuros.eu/Russlands-Medienlandschaft,1371?lang=de Die Euros: ''Russlands Medienlandschaft: Zwischen Repression und Selbstzensur'']


== Einzelnachweise ==
== Quellen ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Waldgebiet in Sachsen]]
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[[Kategorie:Geographie (Chemnitz)]]
[[Kategorie:Steinbruch]]
[[Kategorie:Naherholungsgebiet]]
[[Kategorie:Militärgeschichte (20. Jahrhundert)]]
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Version vom 28. Februar 2015, 15:57 Uhr

Medien in Russland (russisch Средства массовой информации, abgekürzt: СМИ) umfassen die gesamte Bandbreite der modernen Kommunikationsmedien wie Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet, wobei das Fernsehen die wichtigste Informationsquelle der Bevölkerung ist. Anfangs August 2014, zwei Wochen nach dem Abschuss von Malaysia Flug MH17 über der Ukraine, wurde die für Russland einzig verbliebene Fernsehsendung auf Ren TV eingestellt, welche den Ruf gehabt hatte, eine "nicht unkritische" Berichterstattung gegenüber der Regierung zu verfolgen.

Die derzeit größten Unternehmen auf dem russischen Medienmarkt sind die staatliche Medienholding WGTRK und die Gazprom-Media, eine Tochterfirma des sich mehrheitlich in Staatsbesitz befindenden Konzerns Gazprom.[1]

Geschichte

Die Medien in Russland werden seit ihren Anfängen in der Zarenzeit weitgehend vom Staat dominiert.

Viele überregionale Medien – beispielsweise die Nachrichtenagentur ITAR-TASS, die Zeitungen Iswestija oder Moskowskije Nowosti – haben ihre Wurzeln in der frühen Sowjetunion.[2] Andere, wie die Wirtschafts-Zeitung Kommersant, waren Neugründungen der Glasnost-Periode; sie sahen sich zum Teil in der Tradition vorrevolutionärer, im zaristischen Russland herausgegebener Blätter.

Die Zeitungen

Vorläufer der ersten Zeitungen waren die sogenannten Kuranten oder Mitteilungsbriefe, auch Kurantbriefe genannt (russisch Куранты respektive Вестовые письма).[3] In diesen wurden auszugsweise Artikel ausländischer Zeitungen in russischer Übersetzung veröffentlicht. Sie wurden im 16. Jahrhundert im zaristischen Außenamt für den Zaren angefertigt. Zur Zeit von Alexei I. hatte das Außenamt etwa zwanzig ausländische Zeitungen abonniert, im Wesentlichen holländische, deutsche und polnische Ausgaben. Die Informationsübermittlung durch Kurantbriefe war allerdings extrem langsam und unzuverlässig – oft wurden den russischen Gesandten die Beglaubigungsurkunden auf den Namen westeuropäischer Herrscher ausgestellt, die schon lange tot waren.[3]

Erste Gründung durch den Zaren

Peter der Große

Als Begründer des russischen Zeitungswesens gilt Zar Peter der Große. Unter seiner Herrschaft erschienen ab 2. Januar 1703 die vom Staat herausgegebenen Nachrichten über militärische und andere Dinge, wert zu wissen und zu erinnern, die sich in dem Moskowitischen und anderen umliegenden Ländern ereigneten (russisch: "Ведомостей о военных и иных делах, достойных знания и памяти, случившихся в Московском государстве и в иных окрестных странах") Die Zeitung, 1726 in Russische Nachrichten (Российские Ведомости) umbenannt, verkaufte sich eher schlecht und stellte ihr Erscheinen 1728 ein. Seit Anfang des Jahres 1728 gab die Russische Akademie der Wissenschaften die zweimal wöchentlich erscheinenden Sankt Petersburger Nachrichten (Санкт-Петербургские Ведомости) heraus, ihnen folgte im Jahr 1729 die ebenfalls von der Akademie herausgegebene deutschsprachige Sankt Petersburgische Zeitung, die bis heute erscheint.[4]

Das Zeitungswesen bis 1860

War auch Chefredakteurin: Katherina die Große

Die russische Zeitungslandschaft in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeichnete sich durch einige Charakteristika aus:[4] Die Herausgabe einer Zeitung wurde direkt vom Zar genehmigt. Die Redaktion stand unter unmittelbarer Aufsicht der staatlichen Behörde und der Zensur, letztere wurde mitunter direkt als vorgesetzte Behörde des Redakteurs verstanden. Artikel wurden vor der Veröffentlichung direkt der – für die im Artikel behandelten Themen – zuständigen Behörde vorgelegt. Es gab eine Reihe kurzlebiger Neugründungen, von denen die meisten mangels Abonnenten sehr schnell ihr Erscheinen einstellten. Angesichts der Zensur wichen die Zeitungen auf thematische Beilagen zu Kunst und Literatur aus.

Thematisch lassen sich die Zeitungen dieser Periode gliedern in:

  • Satirische Zeitungen unterhaltenden Charakters (wie beispielsweise die Zeitung Alles Mögliche russisch: Всякая Всячина, Herausgeberin und Chefredakteurin war Katherina die Große)[5]
  • Zeitungen mit enzyklopädischem Bildungscharakter wie Die Freizeit zum Nutzen angewandt russisch: Праздное Время, в пользу употребленное
  • Zeitungen mit spezieller Thematik wie die Sank Petersburger Arztnachrichten (russisch: Санкт-петербургские Врачебные Ведомости)
  • Zeitungen zur Landwirtschaft wie Der Landbewohner, wirtschaftliche Ausgabe zum Nutzen der Dorfbewohner russisch: Сельский житель, экономическое в пользу деревенских жителей служащее издание.[4]

Medien in der Sowjetunion 1917–1991

Grundsätzlich war die Mediensituation in der UdSSR rechtlich von einer staatlichen Monopolisierung geprägt, Medien wurden zu dieser Zeit als Instrumente der Partei verstanden und unterlagen einer strengen Zensur. Diese Kriterien bestimmten die Medienlandschaft sowie die Gestaltung der unterschiedlichen Formate formal, inhaltlich und sprachlich, aber auch die Art und Weise, wie das Publikum Medienprodukte wahrnahm und "konsumierte". Auch die Einführung der neuen, elektronischen Massenmedien (Radio ab ca. 1920 und TV (tägliche Sendungen) ab ca. 1950) fand unter dem Zeichen von Ideologisierung und Monopolisierung statt. Trotzdem das ganze Spektrum zeitgenössischer Medien vorhanden war, beschränkte sich die Herstellung und Rezeption von Zeitungen und Zeitschriften auf einige wenige: zu den verbreitetsten Titeln zählen die Pravda, Izvestija und die Gewerkschaftszeitung Trud (vgl. Besters-Dilger). Ab 1951 strahlte der erste Kanal sein täglich Programm aus, ab den 1960er Jahren kam ein zweiter, russlandweiter Kanal hinzu. Der dritte Kanal war vorwiegend auf Moskau ausgerichtet [6][7].

Medien seit der Perestroika

Ab Mitte der 1980er Jahre, in der Zeit der Glasnost weichte sich unter Gorbatschow die strenge Kontrolle der sowjetischen Medien etwas auf. Der Zerfall der Sowjetunion und die Privatisierung der Medien ab 1991 sowie das gesetzlich verankerte Verbot der Zensur im Gesetz der Russischen Föderation über die Massenmedien vom 8. Februar 1992 löste einen regelrechten Boom in der Medienszene aus. Häufig wird diese Zeit (von 1991 bis 1994) als "Goldenes Zeitalter" der Medien bezeichnet (vgl. Kreisel 2001). Zahlreiche Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsender wurden in dieser Zeit gegründet, bestehende Medien veränderten ihre Linie, ihre Inhalte, Gestaltungsweisen und Design. Die Vielfalt in der Medienlandschaft äußerte sich also generell nicht nur am Ansteigen der Ausgaben und Programme, sondern auch in deren (auch sprachlicher) Gestaltung. Neue Genres, v.a. Live-Programme, Talk- und Reality-Shows im TV etwa, entstanden. Im Vergleich zur Sowjetzeit, die in der öffentlichen Rede vom bürokratisch-formelhaften Newspeak bestimmt war, zeigte sich die neue Freiheit, die Möglichkeit zu Normbrüchen und die Experimentierfreudigkeit auch im Stil und in der Sprache. Ebenso wurden die primären Funktionen frt Medien - Propaganda und Ideologiesierung - von der Funktion der Unterhaltung und Information abgelöst. Auch der Status der Journalisten änderte sich vor dem Hintergrund einer freien Medienlandschaft: diese wurden als ernst zu nehmende Individuen mit einer echten Botschaft wahrgenommen, anstatt als Funktionäre der Partei betrachtet zu werden (vgl. zb. Duskaeva 2003).

Das durch Privatisierung und Vielfalt gekennzeichnete "Goldene Zeitalter der Medien" hielt allerdings nicht lange an. Mit der Zeitungsdepression 1994 und schließlich der Wirtschaftskrise 1998 in Russland gerieten die Medien zunehmend unter (finanziellen) Druck und damit in Abhängigkeit von finanzkräftigen Geldgebern. In der Jelzin-Ära wurden zahlreiche wichtige Medien von Firmengruppen russischer Oligarchen übernommen.

Michail Gorbatschow verbreitete in einem offenen Brief noch 2008 Optimismus in Bezug auf die Pressefreiheit: Trotz aller berechtigten Kritik „gibt es bei uns zahlreiche Zeitungen, die heute Glasnost in der Praxis anwenden und frei schreiben. Einem aufmerksamen Beobachter kann nicht entgehen, dass die Medien – trotz aller Widrigkeiten – immer stärker werden.“[8]

Seit Präsident Putin wurden etliche Medien von staatlich kontrollierten Holdings oder durch Tochterfirmen von Staatskonzernen übernommen und stehen somit - v.a. was das Fernsehen (als zentrales Medium in Russland) betrifft - seit der Jahrtausendwende weitgehend unter politischer Kontrolle. Laut Putin-Sprecher Dmitri Peskow ist die gemäss Formulierung in der Zeit "zentral vom Kreml gesteuerte Nachrichtenvermittlung" legitim: "Ein Propaganda-Instrument ist ein unveräußerliches Attribut eines jeden Staates. So etwas gibt es überall. Dementsprechend muss es das auch in Russland geben."[9][10]

Ab 2016 soll die ausländische Beteiligung an einem relevanten Medienunternehmen noch maximal 20 Prozent betragen dürfen.[11]

Pressefreiheit

Der Demokratiereport 2008 der Konrad-Adenauer-Stiftung zeichnet ein düsteres Bild der Pressefreiheit in Russland.[12]

Es gibt zwar heute in Russland eine große Anzahl an elektronischen Medien und Printmedien, ein großer Teil davon befindet sich allerdings unter staatlicher Kontrolle. Diese Kontrolle kann verschiedener Art sein:

  • Direkte staatliche Kontrolle. Der Staat kontrolliert direkt, wie beispielsweise die Rossijskaja gaseta oder die Nachrichtenagentur ITAR-TASS;
  • Via staatliche Unternehmen. Die Medien sind in der Hand mehrheitlich vom Staat kontrollierter Firmen befindlich, wie beispielsweise die Tageszeitung Iswestija (über Gazprom-Media Teil des mehrheitlich vom Staat kontrollierten Konzerns Gazprom) oder die Nachrichtenagentur RIA Novosti, die zum staatlichen Medienkonzern WGTRK gehört;
  • Via staatstreue Unternehmer. Unternehmer, die mit staatsnahen Firmen auf das engste verbunden sind, kaufen auf dem Medienmarkt eigene Medienimperien ein: Im Jahr 2007 beispielsweise erwarb Alischer Usmanow die Tageszeitung Kommersant, nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen bis dahin "eine der letzten Bastionen der unabhängigen Medien".[13]
  • Verstaatlichung von Druckereien.[12]
  • Repressalien und Einschüchterungsmaßnahmen. Haben in vielen Redaktionen zu Selbstzensur geführt.[12]
  • Zulassung von Journalisten. „Wenn der Präsident oder ein anderer Vertreter des Kremls eine Pressekonferenz gibt, werden nur Journalisten zugelassen, die regierungsfreundlich berichten. Darüber hinaus dürfen nur Fragen gestellt werden, die vorher mit dem Pressestab des Präsidenten abgesprochen wurden.“ (Grigori Pasko in einem Interview.)[14]

Unabhängige Medien sind auf Moskau und größere Städte beschränkt. Die finanzielle Situation der unabhängigen Medien ist äußerst schlecht. Aufgrund der geringen Kaufkraft der Bevölkerung und der schlechten Anzeigenlage – im Fall der Nowaja Gaseta beispielsweise durch Druck auf Anzeigenkunden – leiden sie unter chronischer Finanzknappheit. Dazu kommen noch (gleichfalls wie im Fall Nowaja Gaseta) durch staatliche Institutionen eingeleitete steuer,- straf- oder zivilrechtliche Verfahren.

Auf die längere Sicht betrachtet bewertet Freedom House im 2013 die Pressefreiheit als „nicht frei“ und mit einem generellen Abwärtstrend (2002 war das Land noch als "teilweise frei" verzeichnet).[15]

Mehrere nicht gelenkte Medien in Russland verloren wie der TV-Sender Doschd in der dritten Amtszeit von Präsident Putin die nationale Reichweite.[16] Gleichzeitig müssen sich Blogger, deren Blog täglich 3000 Mal gelesen wird, ab Mai 2014 als "Nachrichtenmedien" registrieren lassen. [16]

Der Soziologe Nikolai Wakhtin strich in Bezug auf die "öffentlichen Sprachlosigkeit der Russen" die Rolle der Medien heraus: „Hätten wir ein anderes Fernsehen (....), hätten wir bei uns auch eine ganz andere Staatlichkeit" [17]

Gewalt gegen Journalisten

Gewaltsame Übergriffe auf Journalisten in Russland
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
bis Oktober
Unnatürliche
Todesfälle
16 17 19 10 14 7 9
Gewaltsame Übergriffe
auf Journalisten
und Redaktionsräume
73 102 99 120 83 75 58
Quelle: Russlandanalysen Nr. 118 vom 17. November 2006 (PDF-Datei; 295 kB)
Forschungsstelle Osteuropa

Zwischen 1993 und 1999 wurden in Russland gemäß einer Statistik der russischen Journalisten-Gewerkschaft 201 Journalisten ermordet. (Roland Haug zählt in seinem Buch Die Kreml AG 261 Attentate.) Zu den bekanntesten Fällen gehört die Anschläge auf den Mitarbeiter der Tageszeitung Moskowski Komsomolez, Dmitri Cholodow († 1994), und auf den Generaldirektors des Fernsehsenders ORT Wladislaw Listjew († 1995).

Seit dem Amtsantritt von Präsident Putin im März 2000 geschahen nach Angaben der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ bis Ende 2006 13 Morde.[18] (Roland Haug nennt für den gleichen Zeitraum 16 Attentate.)

Eine Aufstellung der „World Association of Newspapers“ für das Jahr 2000, die auch die ermordeten Pressefotografen umfasst, nennt mit Wladimir Jazina und Alexander Jefremow zwei weitere Opfer.[19] Dazu kommt der Tod des stellvertretenden Chefredakteurs der Nowaja Gaseta, Juri Schtschekotschichin, der 2003 in Moskau unter nicht geklärten Umständen ums Leben kam.

In ihrem Jahresbericht 2007 führt „Reporter ohne Grenzen“ für 2006 mit Ilja Simin und Jewgeni Gerassimenko zwei weitere berufsbedingte Morde an Journalisten auf.[20]

Bekannte Opfer von Attentaten

2000

  • Wladimir Jazina, 51, Fotograf bei der russischen ITAR-TASS, war am 19. Juli 1999 von tschetschenischen Milizangehörigen entführt worden und wurde nach Aussage zweier früherer Geiseln am 20. Februar 2000 ermordet.
  • Aleksander Jefremow, 41, Fotokorrespondent der westsibirischen Zeitung Nasche Wremja, wurde am 12. Mai 2000 in Tschetschenien Opfer eines Anschlags von Rebellen. Jefremow war als Begleiter in einem Militärfahrzeug unterwegs.
  • Igor Domnikow, 41, von der Nowaja Gaseta wurde am 12. Mai 2000 in Moskau vor dem Eingang des Hauses, in dem er wohnte, bewusstlos geschlagen und starb zwei Monate später im Krankenhaus, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
  • Sergei Nowikow, 36, von Radio Wesna wurde am 26. Juli 2000 in Smolensk durch vier Schüsse im Aufgang des Hauses getötet, in dem er wohnte. Nowikow war Eigentümer des unabhängigen Senders, der die Provinzregierung kritisierte. Drei Tage zuvor hatte er an einer Fernsehdiskussion über Korruption im Amt des Stellvertretenden Gouverneurs teilgenommen.
  • Iskandar Chatlonij, 45, von Radio Free Europe/Radio Liberty wurde am 21. September 2000 in Moskau ermordet. Chatlonij war Mitarbeiter des tadschikischen Service von RFE/RL; er beschäftigte sich mit Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien.
  • Sergei Iwanow, 30, Leiter von Lada-TV, einem einflussreichen lokalen Fernsehsender, wurde am 3. Oktober 2000 in Togliatti ermordet. Iwanow starb vor seinem Wohnhaus durch fünf Schüsse in Kopf und Brust.[21]
  • Sergei Loginow, Chefredakteur von Lada-TV, wird drei Wochen später, am 28. Oktober 2000, bewusstlos aufgefunden. In Medienberichten wird der Fall als Mord aufgeführt, die russischen Behörden sprechen von einem Unfall.[22][23]
  • Adam Tepsurgajew, 24, Kameramann für Reuters, wurde am 21. November 2000 vor dem Haus seines Nachbarn in Alchan-Kala in Tschetschenien erschossen. Er drehte Aufnahmen aus dem Kampfgebiet. Während des Ersten Tschetschenienkrieges (1994-1996) arbeitete er als Assistent für ausländische Journalisten.

2001

  • Eduard Markewitsch, 29, Herausgeber der Novi Reft starb am 18. September 2001 in Reftinski in der Oblast Swerdlowsk durch einen Schuss in den Rücken. Seine Lokalzeitung kritisierte örtliche Amtsträger.

2002

  • Natalja Skryl, 29, von der Zeitung Nasche Wremja wurde am 9. März 2002 in Taganrog erschlagen. Skryl hatte als Wirtschaftsreporterin in Rostow am Don über den Kampf um die Kontrolle eines metallurgischen Kombinates berichtet. Laut Angaben des CPJ war ihr Körper so verstümmelt, dass ihr Vater die Leiche nicht identifizieren konnte.[24]
  • Waleri Iwanow von der Toljattinskoje Obosrenije wurde am 29. April 2002 in Togliatti aus kurzer Distanz durch acht Schüsse in den Kopf getötet. Er war Chefredakteur der Wochenzeitschrift, die über Kriminalität und Korruption berichtete.

2003

  • Dmitri Schwez von TV-21 wurde am 18. April 2003 in Murmansk vor dem Gebäude seines Senders durch mehrere Schüsse getötet. Er war stellvertretender Generaldirektor des lokalen Fernsehsenders. Dieser hatte nach kritischen Berichten über Politiker mehrere Drohungen erhalten.
  • Juri Schtschekotschichin, 53, Chefredakteur der Nowaja Gaseta kam am 3. Juli 2003 in Moskau unter nicht geklärten Umständen ums Leben.
  • Alexei Sidorow, Iwanows Nachfolger als Chefredakteur der Toljattinskoje Obosrenije, wurde am 9. Oktober 2003 von einem Unbekannten überfallen und mit einem spitzen Gegenstand niedergestochen.

2004

  • Jelena Tregubowa, 35, die in ihrem Buch Die Mutanten des Kreml Putins Medienpolitik kritisiert, überlebte im Februar 2004 einen Bombenanschlag. Die Moskauer Miliz wertete den Vorgang als „schweres Rowdytum“ beziehungsweise den Versuch eines „schweren Diebstahls“ und erklärte, es bestehe kein Grund an einen politisch motivierten Anschlag zu glauben.
  • Paul Klebnikov, 41, von der russischen Ausgabe der Zeitschrift Forbes starb am 9. Juli 2004 in Moskau durch mehrere Schüsse aus einem vorbeifahrenden Auto vor dem Redaktionsbüro. Die Zeitschrift hatte über das Treiben der russischen Milliardäre berichtet.

2005

  • Magomedsagid Warisow von der Wochenzeitung Nowoje Delo starb, nachdem sein Wagen bei der Heimkehr unter Maschinengewehrfeuer genommen wurde, am 28. Juli 2005 in Machatschkala in Dagestan. Er hatte regelmäßig führende dagestanische Politiker kritisiert.

2006

  • Ilja Simin, 33, Reporter der Fernsehstation NTW, wurde am 26. Februar 2006 in seiner Moskauer Wohnung erschlagen aufgefunden. Ob die Tat einen politischen Hintergrund hat, konnte nicht aufgeklärt werden.
  • Jewgeni Gerassimenko, Redakteur des Saratowski Rasklad, einer unabhängigen Wochenzeitung aus Saratow, recherchierte über Wirtschaftskorruption. Er wurde am 26. Juli 2006 mit einer Plastiktüte über dem Kopf erstickt. Die Tat soll von einem 39-jährigen Obdachlosen verübt worden sein. Das Gericht sprach in seinem Urteil von einem Raubmord.
  • Anna Politkowskaja, 48, von der Nowaja Gaseta wurde am 7. Oktober 2006 in ihrem Wohnhaus in Moskau erschossen.
  • Anatoli Woronin, 55, Wirtschaftschef der Nachrichtenagentur ITAR-TASS, wurde am 16. Oktober 2006 in Moskau ermordet. Sein Fahrer hat Woronin erstochen in seiner Wohnung aufgefunden.[25]

2007

  • Iwan Safronow, 51, Militär-Journalist, kommt bei einem Fenstersturz ums Leben. „Iwan Safronow hat heiße Themen angepackt, aber er war kein Oppositioneller“, äußerte sich der Sprecher des Raumfahrtkonzerns EADS, Gregor von Kursell, gegenüber den Medien. Die russische Justiz nahm die Ermittlungen nach Paragraph 110 („Herbeiführung eines Selbstmordes“) auf.[26]

2008

  • Iljas Schurpajew, 32, Reporter des staatlichen Fernsehsenders Perwy kanal (Erster Kanal), wurde am 21. März 2008 in seiner Wohnung niedergestochen und mit einem Gürtel erdrosselt. Er hatte vor allem aus der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus berichtet.
  • Gadschi Abaschilow, 58, der Chef des dagestanischen Zweigs der WGTRK (Allrussische staatliche Fernseh- und Radiogesellschaft), wurde am 21. März 2008 vor einem Geschäft in der Hauptstadt Machatschkala erschossen.
  • Magomed Jewlojew, 37, Betreiber der Nachrichtenwebsite Ingushetiya.ru, starb am 31. August 2008 an den Folgen eines Kopfschusses, der ihm in Polizeigewahrsam zugefügt worden war. Jewlojew war auf dem Flughafen der inguschetischen Hauptstadt Magas festgenommen worden, nachdem er gemeinsam mit dem inguschetischen Präsidenten Murat Sjasikow angekommen war. Während des Fluges soll es zu einem heftigen Streit zwischen beiden gekommen sein.
  • Michail Beketow, 50, Lokaljournalist aus Chimki, wurde Mitte November 2008 von Unbekannten auf seinem eigenen Grundstück so schwer verletzt, dass er seitdem im Rollstuhl sitzt. Er kann kaum sprechen, sein Gehirn ist schwer geschädigt. Er hatte über die illegale Vermarktung von Waldgrundstücken im Speckgürtel von Moskau berichtet.[27][28][29]

2009

  • Anastassija Baburowa, 25, freie Mitarbeiterin der Nowaja Gaseta, wurde am 19. Januar 2009 im Anschluss an eine Pressekonferenz zusammen mit dem Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow in Moskau auf offener Straße erschossen. Baburowa sprach mit dem Anwalt, da er unter anderem Michail Beketow und die Familie von Elsa Kungajewa vertrat.
  • Natalja Estemirowa, 50, russische Historikern, Journalistin und Menschenrechtsaktivistin wurde am 15. Juli in Grosny entführt und am Abend des gleichen Tages ermordet aufgefunden.
  • Malik Achmedilow, dagestanischer Journalist der in awarischer Sprache erscheinenden Zeitung „Chakikat“, wurde am 11. August erschossen aufgefunden.

2011

  • Gadschimurad Kamalow, dagestanischer Journalist und Herausgeber der Zeitung Tschernowik, wurde am 15. November vor dem Redaktionshaus der Zeitung erschossen.

2013

  • Achmednabi Achmednabijew, 53, dagestanischer Journalist der Wochenzeitung Nowoje Delo, wurde am 9. Juli vor seinem Haus erschossen.

Siehe auch: en:List of journalists killed in Russia

Die Oligarchen und die Medien

Dass auch die Medien der Oligarchen nur solange geduldet werden, solange sie im Sinne des Staates, also der wirtschaftlichen und nationalen Interessen Russlands, berichten, zeigt unter anderen der Fall um den Medienmogul Wladimir Gussinski, der auch im Westen große Aufmerksamkeit fand. Andererseits wird argumentiert, Gussinski hätte versucht, die Staatsmacht mittels seines Medienimperiums zu erpressen.

Im April 2001 übernahm der staatliche Energiegigant Gazprom die Kontrolle über den Fernsehsender NTW, den einzigen landesweit zu empfangenden Sender, der kritisch über das Vorgehen der russischen Armee in Tschetschenien berichtete. Gleichzeitig gab es Sanktionen gegenüber zwei Printmedien der Media-Most, die ebenfalls kritisch über Tschetschenien sowie über den ungeschickten Umgang der Regierung Putin mit dem Untergang des Atom-U-Boots K-141 Kursk berichtet hatten: Die Tageszeitung Sewodnja (Heute), wurde eingestellt, der Chefredakteur des erfolgreichen Wochenmagazins Itogi (Bilanzen) wurde gefeuert.

Der Chefredakteur und Generaldirektor von NTW Jewgeni Kisseljow wechselte nach der Übernahme mit einem großen Teil der Journalisten zu Boris Beresowskis Sender TW-6. Ein halbes Jahr später, im Januar 2002, wurde auch dieser Sender geschlossen. Die Journalisten von TW-6 unter Kisseljow gründeten daraufhin mit den Geräten von TW-6 den Fernsehsender TWS. Dieser Geräte wegen kam es zu einem Rechtsstreit mit der Muttergesellschaft von TW-6. Man einigte sich schließlich darauf, dass TWS die Geräte zurückgeben wird. Das bedeutete aber gleichzeitig den finanziellen Ruin des Senders.

Im September 2003 übernahm der Ölmagnat Michail Chodorkowski die liberale Wochenzeitung Moskowskije Nowosti, um den von ihm unterstützten Oppositionsparteien Union rechter Kräfte und Jabloko im bevorstehenden Wahlkampf ein Forum bieten zu können. Dieses politische Engagement gilt als ein wichtiger Grund für die Verhaftung Chodorkowskis im Oktober 2003.

Die Leser

Neben den Schikanen der Regierung steht aber auch mangelndes Bewusstsein sowohl in der Bevölkerung als auch bei manchen Journalisten und Vertretern der Rechtsprechung der Bildung einer freien Medienlandschaft im Wege. Nicht wenige in der Sowjetunion sozialisierte Journalisten und Richter sind es gewohnt, im Sinne der Regierung zu berichten beziehungsweise Menschen, die gegen die Interessen der Regierung handeln, zu verurteilen.

Bei einer Umfrage im Juli 2001 in Russlands Regionen meinten 29 Prozent, dass die Existenz nicht-staatlicher Medien schädlich sei. Bei einer anderen Umfrage im September des gleichen Jahres fanden 38 Prozent, dass eine wachsende Kontrolle der Medien für den Staat positiv sei. Eine mögliche Erklärung für diese Haltung ist die deutliche Verbesserung allgemeiner Lebensbedingungen – so zum Beispiel die in der Jelzin-Ära nicht selbstverständliche rechtzeitige Lohnauszahlung – bald nach Putins Amtsantritt und die daraus resultierende breite Unterstützung für Putins Politik.

Die wichtigsten Medien: Reichweiten und Eigentümer

Die Liste folgt den Angaben des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, der britischen Fernsehgesellschaft BBC, den russischen, für Medienmonitoring zuständigen Unternehmen Comcom und mediaatlas.ru, sowie den Angaben der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen.[1][30][31] In Klammern folgen jeweils die Angaben über die Eigentumsverhältnisse beziehungsweise der Hinweis darüber, welcher Firmengruppe beziehungsweise dem Einflussbereich welches Oligarchen dieses Medium zuzurechnen ist. Derzeit gelten die Nowaja Gaseta (unter der Kontrolle des Oligarchen Alexander Lebedew und des ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow) und die Tageszeitung Wedomosti (im Besitz der finnischen Independent Media Sanoma Magazines, des Wall Street Journal und der Financial Times) als die einzigen unabhängigen Medien.[32]

Nachrichtenagenturen

Fernsehsender

Das Fernsehen ist die Hauptinformationsquelle für über 80 Prozent der Bevölkerung und die einzige Informationsquelle mit landesweiter Reichweite. Bei Fernsehsendern erfolgt in Klammern zuerst die die wöchentliche Reichweite in Prozent der Gesamtbevölkerung Russlands (3. Quartal 2006) [33] und dann die Nennung der Eigentümer.

Landesweit

  • Erster Kanal (Reichweite 86,2 Prozent der Bevölkerung Russlands; der Staat ist Mehrheitseigentümer)
  • Rossija (79,1 Prozent; Teil der staatlichen Medienholding WGTRK)
  • NTW (60,8 Prozent; Mehrheitlich im Besitz der staatlich kontrollierten Gasprom-Media)
  • Ren TV (31,2 Prozent), kontrolliert von der Bank Rossija[34]
  • STS (55 Prozent; Besitzer: STS Media, an dieser sind beteiligt die Alfa Group Michail Fridmans zu 26 Prozent, die schwedische Modern Times Group zu 40 Prozent, 25 Prozent gehören anonymen Kapitalgebern, 9 Prozent einer russischen Kapitalinvestment-Gesellschaft) [35]
  • TNT (38,9 Prozent; Gasprom-Media) [36]

Regional

  • TWZ (19,4 Prozent; Moskauer Stadtverwaltung)
  • Rossija K (18,6 Prozent; Teil der staatlichen Medienholding WGTRK)

Hörfunksender

Daneben gibt es eine Vielzahl von regionalen und lokalen Sendern.

Tageszeitungen

Die Auflagen sind angegeben in Tausend, nach eigenen Angaben:

Wochenzeitungen, Monatszeitungen und Zeitschriften

Das Internet

Das Internet galt anfangs als das vergleichsweise freieste Medium in Russland. Allerdings stand es stets unter staatlicher Überwachung. Der Geheimdienst FSB kann – ohne richterliche Genehmigung – den gesamten Mailverkehr in, von und nach Russland lesen und die Internetaktivitäten der User in Echtzeit verfolgen. Die Anschaffungskosten für die Überwachungsanlagen mussten die Provider tragen.[38] Blogger mit mehr als 3000 Lesern müssen sich zudem als „Nachrichtenmedien“ registrieren lassen.[16]

Zu den wichtigsten Informationswebseiten gehören 2006 (in Klammern die Prozentzahl derjenigen russischen Internetnutzer, die diese Seite nutzen und die Zugehörigkeit zu einer Mediengruppe, soweit bekannt):[39]

  • gazeta.ru (7,2 Alischer Usmanow)
  • lenta.ru (6,5)
  • og.ru
  • polit.ru (2,4)
  • vesti.ru (Teil von WGTRK)[40]
  • utro.ru
  • strana.ru (2,8 Prozent; Teil von WGTRK) [40]
  • dni.ru (1,9)
  • vz.ru
  • smi.ru (Teil von WGTRK) [40]
  • inosmi.ru (Teil von WGTRK) [40]
  • rbth.ru (russische Regierungsagentur)

In der russischen Zeitung Wedomosti, die von US-amerikanischen und finnischen Medienkonzernen kontrolliert wird, schrieb der Journalist Ilja Klischin, die Regierung Putin setze seit einer Protestwelle nach den Parlamentswahlen 2011 auf eine systematische Manipulation der öffentlichen Meinung im Internet.[41] Die Süddeutsche Zeitung bekam „Scharen bezahlter Manipulatoren“ bestätigt, welche im Internet in Blogs aktiv sind, darunter alleine 600 Mitarbeiter der „Agentur zur Analyse des Internets“ in St. Petersburg.[42][43]

Um die Zensurmaßnahmen zu umgehen, gründete die ehemaligen Chefredakteurin von Lenta.ru, Galina Timtschenko, im Oktober 2014 mit Meduza eine russischsprachige Internetzeitung mit Sitz in Lettland.[44]

Social Media

Im Zuge der staatlichen Internet-Förderung verzeichnen die Social Media-Aktivitäten in Russland einen außergewöhnlich starken Auftrieb. Im Gegensatz zu den westlichen Märkten trifft dies sowohl auf die landeseigenen wie auch die international führenden Plattformen zu.

Landeseigene Plattformen wie z.B. Vkontakte.ru oder Odnoklassniki.ru wiesen höhere Wachstumsraten aus als etwa Facebook. Kulturelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie die Nähe zum Markt sind Gründe, eine weitere, grundlegende Voraussetzung liegt in der Größe des Heimmarktes. Neben dem russischen Markt erfüllen nur mehr eine Handvoll weiterer Länder diese Grundvoraussetzung: USA, China, Japan; in beschränktem Maß Indien und Indonesien.[45] Ein enger Freund Putins, der russische Milliardär Alischer Usmanow, übernahm 2014 die volle Kontrolle über das grösste Netzwerk VKontakte. [46] Der Gründer von VKontakte, Pawel Durow, hatte sich zuvor lange widersetzt, dem Inlandsgeheimdienst Nutzerdaten preiszugeben.

Literatur

  • Anna Kreisel (2001): Zwischen Information und Macht. Die Russische Medienlandschaft. In: Höhmann, Hans-Hermann; Schröder, Hans-Henning: Russland unter neuer Führung. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts. Münster, 241-255.
  • Barbara Oertel: Viel Presse – wenig Freiheit. Medien und Macht in Russland, der Ukraine und Belarus. In: Osteuropa, 1/2003. S.19-32.
  • H. Trepper: Massenmedien in Russland (Januar 1992 – April 1993). Forschungsstelle Osteuropa – Bremen, Arbeitspapiere und Materialien Nr. 6, Bremen 1993.
  • E. Geißlinger: Zwischen Putsch und Preissteigerung, Russische Medien auf dem Weg vom „alten“ zum „neuen“ Journalismus. In: Publizistik, H. 3 (September 97), S. 346–360.
  • Jens Deppe: Über Pressefreiheit und Zensurverbot in der Russländischen Föderation. Eine Untersuchung über die gesetzliche und tatsächliche Ausgestaltung der verfassungsrechtlichen Freiheitsgarantie. Dissertation, Univ. Hamburg 2000. (Online-Version)
  • Juliane Besters-Dilger (1996): Die russische Presse im Wandel; In: Osteuropa XLVI, 2, 109-118.
  • Lilja Duskaeva: Jazykovo-stilističeskie izmenenija v sovremennych SMI. In: Kožina, M. N. [Hg.] (2003): Stilističeskij ėnciklopedičeskij slovar' russkogo jazyka. Moskva, 664-675.
  • Uwe Krüger: Gekaufte Presse in Russland. Politische und wirtschaftliche Schleichwerbung am Beispiel der Medien in Rostov-na-Donu. Lit-Verlag, Münster 2006, ISBN 3-8258-9679-X
  • Roland Haug: Die Kreml AG. Putin, Rußland und die Deutschen, Hohenheim 2007, ISBN 978-3898501538

Siehe auch

Allgemein

Linksammlungen

Zahlen und Fakten

Ausgewählte Einzelaspekte

Quellen

  1. a b Sabine Gladkov: Medienimperien in Russland (PDF-Datei; 121 kB) In: Russlandanalysen Nr. 7 der Forschungsstelle Osteuropa vom 28. November 2003
  2. Artikel Sowjetische Parteipresse in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D%D0%9F%D0%B0%D1%80%D1%82%D0%B8%D0%B9%D0%BD%D0%BE-%D1%81%D0%BE%D0%B2%D0%B5%D1%82%D1%81%D0%BA%D0%B0%D1%8F%2520%D0%BF%D0%B5%D1%87%D0%B0%D1%82%D1%8C~2a%3DSowjetische%20Parteipresse~2b%3DSowjetische%20Parteipresse
  3. a b Vorlage:Wikisource Brockhaus-Efron
  4. a b c Vorlage:Wikisource Brockhaus-Efron
  5. Vorlage:Wikisource Brockhaus-Efron
  6. Немного из истории создания и развития телевизионной техники. podberi.tv, abgerufen am 17. Juli 2011.
  7. Гибель советского ТВ (fb2). lib.rus.ec, abgerufen am 17. Juli 2011.
  8. „Ihr seht Russland zu einseitig“, Cicero, Mai 2008.
  9. Putins Sprecher zur Bildung von Rossiya Segodnya: Jeder Staat hat sein Propaganda-Instrument, RIA, 19. Dezember 2013
  10. Russische Propaganda - Senden, um zu siegen, die Zeit, 28. April 2014
  11. [ITAR-TASS:http://en.itar-tass.com/opinions/1917Foreign participation in Russian mass media to be restricted to 20% in 2016], 23. September 2014
  12. a b c Demokratiereport 2008 der Konrad-Adenauer-Stiftung
  13. Jahresbericht 2007 (PDF-Datei; 3,56 MB) der Reporter ohne Grenzen, S. 121
  14. „‚Warum schreibt ihr nicht, was ich sehe?‘" Der russische Journalist Grigori Pasko über Abhängigkeit und Käuflichkeit der Presse unter Putin“. In: Berliner Zeitung, 20. August 2007.
  15. Freedom in the World 2013. Freedom House, abgerufen am 8. Mai 2014 (englisch).
  16. a b c Die Nachricht bin ichFrankfurter Rundschau, 25. Mai 2014 (Doschd verlor Sendelizenz und Blogger mit mehr als 3000 Lesern müssen als Nachrichtenmedien registriert werden) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „FR Doschd,Blogger“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  17. Soziologie: Die Russen sind ein sprachloses Volk,RBTH, 14. Oktober 2014
  18. „Thirteen Murders No Justice“, Committee to Protect Journalists, Abfragedatum: 21. Januar 2008.
  19. „52 Journalisten im Jahr 2000 getötet“, Mitteilung der World Association of Newspapers (WAN); Abfragedatum: 2. Dezember 2006 (doc-Datei; 91 kB).
  20. „Freedom of the Press worldwide in 2007“ (PDF-Datei; 3,56 MB), Jahresbericht von Reporter ohne Grenzen, S. 121.
  21. „Journalists Killed in Russia 2000-2003“, Prague Watchdog, 24. September 2003.
  22. „Neuer Journalistenmord in Russland“, Spiegel Online, 3. Mai 2002.
  23. „Dangerous Profession“, CJES, Abfragedatum: 25. Januar 2009.
  24. „Iron Curtain Redux“, American Journalism Review, Februar/März 2007.
  25. Vorlage:Tagesschau, tagesschau.de, 18. Oktober 2006.
  26. „Moskauer Fenstersturz“, Süddeutsche Zeitung, 7. März 2007.
  27. „In Russia, crusade at your own risk“, Chicago Tribune, 23. November 2008.
  28. „Tödliche Recherchen“, Zapp, 17. Dezember 2008.
  29. "Wir kommen, um zu töten" auf Spiegel Online. Abgerufen am 23. Juli 2010
  30. Informationen des Auswärtigen Amtes
  31. BBC: Country Profile Russia; Media vom 3. Dezember 2006
  32. Elene Perotti: Russia: Kremlin creeps closer to media domination? Auf: Editor’s Weblog (herausgegeben von der World Association of Newspapers) am 1. September 2006
  33. Reichweiten der TV-Anstalten, gemessen von der Firma comcon
  34. TV uses crash pictures in 'mass grave' reports, BBC, 30. September 2014
  35. Firmenanteile laut Homepage der STS
  36. Die TNT auf mediaatlas.ru
  37. Axel Springer Russia: Lizenzvertrag für NEWSWEEK wird nicht verlängert in: Axel Springer AG vom 18. Oktober 2010
  38. Johannes Vosswinkel: Kampf der Freiheit, in: Die Zeit online, 15. März 2007.
  39. Angaben nach Comcom, 3. Quartal 2006
  40. a b c d Pavlovsky Nationalized (Nezavisimaya Gazeta), The Russian Issues online, 4. Juli 2002. (offline)
  41. Putins Internetpiraten. NZZ vom 18. Juni 2014, abgerufen am 4. Oktober 2014.
  42. Putins Trolle, SZ vom 13. Juni 2014.
  43. Prorussische Kommentare im Internet – Wo die Meinung gemacht wird, FAZ vom 20. Juni 2014.
  44. Sabine Adler: Reaktion auf russische Zensur. Eine unbequeme Journalistin fängt neu an, Deutschlandfunk, 10. Oktober 2014.
  45. Die wichtigsten Social Media Plattformen in Russland im Überblick. Social Media Schweiz, abgerufen am 14. März 2010.
  46. Soziales Netzwerk: Mail.ru übernimmt VKontakte vollständig, Spiegel, 17. September 2014