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Otto Wanz und Synagoge (Zwingenberg): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Zwingenberg eksa sinagogo a.jpg|mini|Synagoge in Zwingenberg]]
{{Infobox Wrestler
Die '''Synagoge''' in [[Zwingenberg (Bergstraße)|Zwingenberg]] ist eine [[Profanierung|profanierte]] [[Synagoge]] im [[Kreis Bergstraße]] in [[Regierungsbezirk Darmstadt|Südhessen]], die 1903 fertiggestellt wurde. Das Gebäude an der Wiesenstraße 5 ist ein geschütztes [[Baudenkmal]].
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== Geschichte ==
'''Otto Wanz''' (* [[13. Juni]] [[1943]] in [[Graz]]) ist ein ehemaliger [[österreich]]ischer [[Boxen|Boxer]], [[Ringen|Ringer]], [[Wrestling|Wrestler]] und [[Schauspieler]], der unter dem Ringnamen '''„Big Otto“ Wanz''' bekannt wurde. Mit einer Größe von 1,89 Metern und einem Gewicht von 175 Kilogramm zählte er zu den Super-Schwergewichten. Heute arbeitet Otto Wanz als Wettbewerbsveranstalter.
1861 wurde von der jüdischen Gemeinde in Zwingenberg eine Synagoge am alten Rathausplatz eingerichtet. Diese sehr kleine Synagoge wurde durch einen Brand am Versöhnungstag ([[Jom Kippur]]) im Herbst 1902 schwer beschädigt. Deshalb wurde ein neues Synagogengebäude errichtet, das 1903 eingeweiht wurde.


„Von einer Zerstörung beim Novemberpogrom 1938 blieb die Zwingenberger Synagoge jedoch verschont: Im Gebäude war der Sohn der sog. Schabbesgoi (eine nichtjüdische Frau, die im jüdischen Haushalt am Sabbat die den Juden nicht erlaubten Arbeiten verrichtet), der sich am Tag zuvor das Leben genommen hatte, aufgebahrt. Auch die Bewohner der Nachbarhäuser fürchteten im Falle einer Brandschatzung um ihre eigenen Häuser und bedrängten die angerückten SA-Leute, kein Feuer zu legen. Dennoch wurden die Fensterscheiben der Synagoge eingeworfen, die über dem Haupteingang eingemeißelten Gebotstafeln und das in goldenen hebräischen Schriftzeichen eingravierte Bibelzitat ‚Wisse, vor wem du stehst!‘ abgeschlagen. Auch die Davidsterne aus der Umfriedung wurden weitgehend zerstört. Die Kultgegenstände der Synagoge waren schon vor diesen Ereignissen nach Frankfurt/Main ausgelagert worden. Das Haus sollte später gesprengt werden, wurde dann aber vom letzten Juden in Zwingenberg, Moritz Schack, für 6000 RM verkauft.“<ref>[http://www.alemannia-judaica.de/zwingenberg_hp_synagoge.htm#Zur%20Geschichte%20der%20Synagoge Joachim Hahn: ''Zur Geschichte der Synagoge'', bei Alemannia Judaica]</ref>
== Leben ==
Der gelernte Kfz-Mechaniker Otto Wanz war bereits in seiner Jugend ein derart erfolgreicher Boxer, dass er noch als 16-Jähriger vom Boxverband in den Erwachsenenbereich geholt wurde, nachdem die gleichaltrigen Boxkollegen gegen ihn chancenlos waren. Danach holte er zahlreiche Landesmeistertitel, wurde 1960 in die österreichische Olympia-Auswahl berufen und war langjähriger Starter im österreichischen Boxkader, dem er in den 1960ern angehörte. Im Jahr 1967 wechselte Wanz zum [[Ringen]] über und begann seine Wrestling-Karriere bereits ein Jahr später.


Nach 1964 wurden an der Fassade des Synagogengebäudes erhebliche Veränderungen vorgenommen und Wohnungen im Gebäude eingerichtet.
Wanz war mit [[Peter William]] zusammen Besitzer der [[Europa|europäischen]] Wrestling-Promotion [[Catch Wrestling Association|CWA]], für die er auch selbst aktiv antrat. Er arbeitete vorher aber auch für die amerikanische [[American Wrestling Association|AWA]] und hielt einmal deren Weltmeistertitel.


== Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge ==
Seine aktive Zeit als Wrestler beendete Otto Wanz am 22. Dezember 1990.<ref name="cagematchde" /> Wanz hält drei Kraftweltrekorde und veranstaltet heute viele der [[Europa|europäischen]] [[Strongman]]-Wettbewerbe.
Seit Juni 1999 besteht der Verein „Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge“, der sich zum Ziel gesetzt hat, dieses Gebäude einer angemessenen neuen Nutzung zuzuführen.


== Literatur ==
Auch spielte er im Video zum Titel ''Afrika'' („ist der Massa gut bei Kassa“ der österreichischen Musikgruppe [[Erste Allgemeine Verunsicherung|EAV]]) mit.<ref>{{YouTube|id=YPwOuTkOyVw|title=EAV: ''Afrika''}}</ref>
* Klaus-Dieter Alicke: ''Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum.'' 3 Bände. [[Gütersloher Verlagshaus]], Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08035-2.
* [[Thea Altaras]]: ''Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen – Was geschah seit 1945?'' 2. Auflage, Königstein im Taunus 2007, ISBN 978-3-7845-7794-4, S. 279–280.


== Weblinks ==
Otto Wanz ist der Vater des [[Fernsehen|Fernseh]]kommentators Michael Wanz.
{{Commonscat|Synagogue in Zwingenberg (Bergstraße)|Synagoge (Zwingenberg)}}

* {{KD-Hessen|1701|Ehem. Synagoge}}
== Erfolge ==
* [http://www.alemannia-judaica.de/zwingenberg_hp_synagoge.htm#Zur%20Geschichte%20der%20Synagoge Synagoge Zwingenberg] bei [[Alemannia Judaica]] (mit vielen Fotos)
*[[American Wrestling Association]]
* [http://www.arbeitskreis-zwingenberger-synagoge.de/ Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge]
**1 x AWA World Heavyweight Champion

*[[Catch Wrestling Association]]
**4 x CWA World Heavyweight Champion

== Filmografie ==
* [[Hilfe, ich liebe Zwillinge!]] (1969)
* [[Panische Zeiten]] (1980)
* [[Wenn das die Nachbarn wüßten]] (1990) Folgen 2, 7, 9
* [[Ein Schutzengel auf Reisen]] (1997)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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== Weblinks ==
* {{IMDb|nm0911256}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=1062329228|VIAF=311709443}}

{{SORTIERUNG:Wanz, Otto}}
[[Kategorie:Boxer (Österreich)]]
[[Kategorie:Ringer (Österreich)]]
[[Kategorie:Wrestler (Österreich)]]
[[Kategorie:Kraftsportler (Österreich)]]
[[Kategorie:Sportfunktionär (Österreich)]]
[[Kategorie:Filmschauspieler]]
[[Kategorie:Sportler (Graz)]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1943]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Synagoge in Hessen|Zwingenberg]]
{{Personendaten
[[Kategorie:Synagogenbau in Hessen|Zwingenberg]]
|NAME=Wanz, Otto
[[Kategorie:Synagogenbau in Europa|Zwingenberg]]
|ALTERNATIVNAMEN=Big Otto (Künstlername)
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Zwingenberg (Bergstraße)]]
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Boxer, Ringer, Wrestler und Schauspieler
[[Kategorie:Bauwerk im Kreis Bergstraße]]
|GEBURTSDATUM=13. Juni 1943
[[Kategorie:Erbaut in den 1900er Jahren]]
|GEBURTSORT=[[Graz]], Österreich
[[Kategorie:Umgenutztes Bauwerk in Hessen]]
|STERBEDATUM=
[[Kategorie:Profanierte Synagoge|Zwingenberg]]
|STERBEORT=
[[Kategorie:Judentum im Kreis Bergstraße]]
}}

Version vom 22. August 2017, 22:14 Uhr

Synagoge in Zwingenberg

Die Synagoge in Zwingenberg ist eine profanierte Synagoge im Kreis Bergstraße in Südhessen, die 1903 fertiggestellt wurde. Das Gebäude an der Wiesenstraße 5 ist ein geschütztes Baudenkmal.

Geschichte

1861 wurde von der jüdischen Gemeinde in Zwingenberg eine Synagoge am alten Rathausplatz eingerichtet. Diese sehr kleine Synagoge wurde durch einen Brand am Versöhnungstag (Jom Kippur) im Herbst 1902 schwer beschädigt. Deshalb wurde ein neues Synagogengebäude errichtet, das 1903 eingeweiht wurde.

„Von einer Zerstörung beim Novemberpogrom 1938 blieb die Zwingenberger Synagoge jedoch verschont: Im Gebäude war der Sohn der sog. Schabbesgoi (eine nichtjüdische Frau, die im jüdischen Haushalt am Sabbat die den Juden nicht erlaubten Arbeiten verrichtet), der sich am Tag zuvor das Leben genommen hatte, aufgebahrt. Auch die Bewohner der Nachbarhäuser fürchteten im Falle einer Brandschatzung um ihre eigenen Häuser und bedrängten die angerückten SA-Leute, kein Feuer zu legen. Dennoch wurden die Fensterscheiben der Synagoge eingeworfen, die über dem Haupteingang eingemeißelten Gebotstafeln und das in goldenen hebräischen Schriftzeichen eingravierte Bibelzitat ‚Wisse, vor wem du stehst!‘ abgeschlagen. Auch die Davidsterne aus der Umfriedung wurden weitgehend zerstört. Die Kultgegenstände der Synagoge waren schon vor diesen Ereignissen nach Frankfurt/Main ausgelagert worden. Das Haus sollte später gesprengt werden, wurde dann aber vom letzten Juden in Zwingenberg, Moritz Schack, für 6000 RM verkauft.“[1]

Nach 1964 wurden an der Fassade des Synagogengebäudes erhebliche Veränderungen vorgenommen und Wohnungen im Gebäude eingerichtet.

Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge

Seit Juni 1999 besteht der Verein „Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge“, der sich zum Ziel gesetzt hat, dieses Gebäude einer angemessenen neuen Nutzung zuzuführen.

Literatur

Commons: Synagoge (Zwingenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joachim Hahn: Zur Geschichte der Synagoge, bei Alemannia Judaica

Koordinaten: 49° 43′ 15,2″ N, 8° 36′ 46,1″ O