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Lennart Poettering und Karl Wolff (Landrat): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Karl Richard Wolff''' (* [[3. Juni]] [[1904]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]; † [[16. Oktober]] [[1993]] ebenda) war ein deutscher [[Landrat (Deutschland)|Landrat]].
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'''Lennart Poettering''' (* [[15. Oktober]] [[1980]] in [[Guatemala-Stadt]]) ist ein deutscher [[Freie Software|Freie-Software]]-[[Softwareentwickler|Entwickler]], bekannt für das Design der [[PulseAudio]]-[[cross-platform]]-Sound-[[Middleware]]<ref>{{cite web |url=http://lwn.net/Articles/299211/ |title=LPC: Linux audio: it's a mess |archiveurl=http://www.webcitation.org/5kcZfOb4l |archivedate=2009-10-18 |publisher=Lwn.net |date= |accessdate=2009-07-03}}</ref>, [[systemd]], einen Ersatz für den [[Init|System V init daemon]]<ref>{{cite web |url=http://0pointer.de/blog/projects/systemd.html#faqs |publisher=0pointer |work= systemd |title=FAQs |author=Lennart Poettering |accessdate=2011-06-16}}</ref>, und die [[Avahi (Software)|Avahi]]-[[zeroconf]]-Implementierung.<ref>[http://lathiat.net/files/avahi-lca2007.pdf "Using Avahi The 'Right Way'"] (PDF; 290&nbsp;kB), linux.conf.au 2007</ref>


== Leben ==
== Leben und Wirken ==
Nach dem Besuch der evangelischen Knabenoberschule Münster und des [[Schillergymnasium Münster|Schillergymnasiums Münster]] machte Karl Wolff zu Ostern 1932 das Abitur und studierte im Anschluss daran in [[Westfälische Wilhelms-Universität|Münster]] [[Rechtswissenschaft|Rechtswissenschaften]]. Am 21. Dezember 1925 wurde er [[Gerichtsreferendar]] beim [[Oberlandesgericht Hamm]]. Am 6. Juni 1929 zum [[Gerichtsassessor]] ernannt, musste er schon nach kurzer Zeit als unbezahlter Assessor und Anwaltvertreter bis November 1931 seinen Lebensunterhalt bestreiten. Er wurde Hilfsrichter bei den [[Landgericht Münster|Landgerichten Münster]] und [[Landgericht Essen|Essen]].
Lennart Poettering wurde 1980 in [[Guatemala-Stadt]] geboren und wuchs in [[Rio de Janeiro]] auf. Als er 12 Jahre alt war, zog die Familie nach [[Hamburg]].<ref name="leben">{{Webarchiv | url=http://lca2007.linux.org.au/profile/197.html | wayback=20070829202428 | text=Lebenslauf von Lennart Poettering}}, abgerufen am 23. April 2015 (englisch)</ref>
Zum 1. Juni 1933 nahm er eine informatorische Beschäftigung bei der Stadt Münster auf. Ende Juli oder Anfang August wurde Wolff [[Büroleiter]] beim [[Alfred Meyer (NSDAP)|Reichsstatthalter Meyer]] in [[Detmold]]. Er wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1933 [[Regierungsrat (Amtsbezeichnung)|Regierungsrat]] und leistete ab dem 27. August 1939 Dienst in der [[Wehrmacht|Deutschen Wehrmacht]]. Nach einer [[Unabkömmlichstellung (UK) und Zurückstellung|Unabkömmlichstellung]] wurde er am 27. September 1943 zum [[Kreis Höxter|Landratsamt Höxter]] abgeordnet. Das Amt des stellvertretenden Landrats hatte er bis 1945, unterbrochen durch die Versetzung zum [[Oberpräsident|Oberpräsidium Münster]] im August 1944, inne. In den letzten Kriegstagen wurde er wieder zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Im Oktober 1945 wurde er aus politischen Gründen aus dem [[Staatsdienst]] entlassen. Er verdingte sich als [[Hilfsarbeiter|Bauhilfsarbeiter]] und Sprachlehrer und war auch als [[Dolmetscher]] bei der [[Britische Besatzungsmacht|britischen Besatzung]] tätig. Zum 1. Mai 1953 wurde Wolff Angestellter bei der [[Regierungsbezirk Münster|Bezirksregierung Münster]] und zum 1. Januar 1954 Richter beim [[Sozialgericht Münster]]. Zum 1. Juli 1969 ging er in den [[Ruhestand]].
Poettering studierte [[Informatik]] an der [[Universität Hamburg]].<ref name="leben" />
Wolff trat am 1. Dezember 1931 in die [[NSDAP]] ein (Mitgl.Nr. 455.701). Im [[Entnazifizierung|Entnazifizierungsverfahren]] wurde er am 31. August 1948 in die Kategorie IV (leichter Fall) eingestuft.


== Arbeit ==
== Literatur ==
* [[Joachim Lilla]]: ''Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46). Biographisches Handbuch.'' Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06799-4, S. 315f. (''Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen.'' 22, A, 16 = ''Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe.'' 16).
Lennart Poettering ist aktuell bei [[Red Hat]] angestellt und arbeitet vor allem an Technologien für den Linux-Desktop.<ref>[http://www.fosdem.org/2011/interview/lennart-poettering.html FOSDEM interview]</ref> Poettering ist Initiator, Entwickler und [[Maintainer]] einiger [[Free Software|Free-Software]]-Projekte; 2004 begann er die Entwicklung von [[PulseAudio]] als [[cross-platform]] Sound-[[Middleware]], um 2005 mit [[Avahi (Software)|Avahi]] und 2010 mit [[systemd]]. Poettering ist bekannt dafür, auch vor [[Kontroverse|kontroversen]] Designentscheidungen nicht zurückzuschrecken, 2011 beispielsweise verteidigte er das [[Kompatibilität (Technik)|Inkompatibelwerden]] von [[Linux]] mit [[Berkeley Software Distribution|BSD]]-[[Betriebssystem]]en<ref>{{cite web|url=http://linuxfr.org/nodes/86687/comments/1249943|title=Retourner au contenu associé (dépêche: Un entretien avec Lennart Poettering) |date=2011-07-05 |accessdate=2012-08-29 |language=englisch |publisher=linuxfr.org |quote=''LinuxFr.org: Perhaps Debian will be unable to switch to systemd due to the necessity to support the alternative Debian GNU/kFreeBSD system. What do you think about this situation? Lennart: Well, it's a loss for them, I guess. Debian kFreeBSD is a toy OS, people really shouldn't misunderstand that.'' |author=Patrick G.}}</ref> durch systemd. Auch plädierte er auf der GUADEC 2012, einer [[Gnome]]-Entwickler-Konferenz, für eine Vereinheitlichung des Linux-Desktops durch ein Abgehen von [[Linux-Distribution|distributionsspezifischen]] Lösungen.<ref>{{cite web|url=http://derstandard.at/1342947866275/GNOME-OS-Lasst-uns-ein-gutes-Betriebssystem-entwickeln-nicht-fuenfzehn|title=GNOMEOS: "Lasst uns ein gutes Betriebssystem entwickeln - nicht 15"|first=Andreas|last=Proschofsky |date=2012-07-27 |quote=''Entwickler Lennart Poettering plädiert für Abgang von distributionsspezifischen Lösungen und für einen verstärkten Fokus der GNOME/Linux-Desktop-Entwicklung.'' |publisher=[[Der Standard]]|accessdate=2012-08-29}}</ref>


{{SORTIERUNG:Wolff, Karl}}
Im Januar 2014 stellte Poettering mit [[D-Bus#Kdbus|Kdbus]] eine Implementierung des [[D-Bus]]-Protokolls auf Ebene des Linux-Kernels vor.<ref>http://www.pro-linux.de/news/1/20656/kernel-d-bus-nimmt-neuen-anlauf.html</ref><ref>https://lwn.net/Articles/580194/</ref>
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]

[[Kategorie:Landrat (Provinz Westfalen)]]
== Auszeichnungen ==
[[Kategorie:Deutscher]]
* 2017: Pwnie Awards für "Lamest Vendor Response"
[[Kategorie:Geboren 1904]]

[[Kategorie:Gestorben 1993]]
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://0pointer.de/ Website von Lennart Poettering]
* [http://linuxfr.org/nodes/86687/comments/1249943 Interview] (5. Juli 2011, englisch)
* {{Webarchiv | url=http://archive.fosdem.org/2011/interview/lennart-poettering | wayback=20120108082812 | text=FOSDEM-Interview}}
* [http://cre.fm/cre209-das-linux-system CRE209 Das Linux System], Podcast, 10. November 2015
* [https://www.heise.de/security/meldung/Pwnie-Awards-Hacker-Oscar-fuer-deutschen-Whitehat-Hacker-FX-3784864.html] (27. Juli 2017)

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:Poettering, Lennart}}
[[Kategorie:Entwickler Freier Software]]
[[Kategorie:Linux]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1980]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Jurist in der Kommunalverwaltung]]
[[Kategorie:Richter (Sozialgericht)]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Poettering, Lennart
|NAME=Wolff, Karl
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|ALTERNATIVNAMEN=Wolff, Karl Richard
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}}

Version vom 27. Juli 2017, 23:54 Uhr

Karl Richard Wolff (* 3. Juni 1904 in Münster; † 16. Oktober 1993 ebenda) war ein deutscher Landrat.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der evangelischen Knabenoberschule Münster und des Schillergymnasiums Münster machte Karl Wolff zu Ostern 1932 das Abitur und studierte im Anschluss daran in Münster Rechtswissenschaften. Am 21. Dezember 1925 wurde er Gerichtsreferendar beim Oberlandesgericht Hamm. Am 6. Juni 1929 zum Gerichtsassessor ernannt, musste er schon nach kurzer Zeit als unbezahlter Assessor und Anwaltvertreter bis November 1931 seinen Lebensunterhalt bestreiten. Er wurde Hilfsrichter bei den Landgerichten Münster und Essen. Zum 1. Juni 1933 nahm er eine informatorische Beschäftigung bei der Stadt Münster auf. Ende Juli oder Anfang August wurde Wolff Büroleiter beim Reichsstatthalter Meyer in Detmold. Er wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1933 Regierungsrat und leistete ab dem 27. August 1939 Dienst in der Deutschen Wehrmacht. Nach einer Unabkömmlichstellung wurde er am 27. September 1943 zum Landratsamt Höxter abgeordnet. Das Amt des stellvertretenden Landrats hatte er bis 1945, unterbrochen durch die Versetzung zum Oberpräsidium Münster im August 1944, inne. In den letzten Kriegstagen wurde er wieder zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Im Oktober 1945 wurde er aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen. Er verdingte sich als Bauhilfsarbeiter und Sprachlehrer und war auch als Dolmetscher bei der britischen Besatzung tätig. Zum 1. Mai 1953 wurde Wolff Angestellter bei der Bezirksregierung Münster und zum 1. Januar 1954 Richter beim Sozialgericht Münster. Zum 1. Juli 1969 ging er in den Ruhestand. Wolff trat am 1. Dezember 1931 in die NSDAP ein (Mitgl.Nr. 455.701). Im Entnazifizierungsverfahren wurde er am 31. August 1948 in die Kategorie IV (leichter Fall) eingestuft.

Literatur

  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46). Biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06799-4, S. 315f. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. 22, A, 16 = Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe. 16).