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Königheim und Reinhard Kahl (Politiker): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:0350R-Reinhard Kahl, SPD.jpg|thumb|Reinhard Kahl (2013)]]
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
'''Reinhard Kahl''' (* [[4. Oktober]] [[1948]] in [[Allendorf (Eder)]]) ist ein [[Hessen|hessischer]] [[Politiker]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]).
|Wappen = Wappen Koenigheim.svg
|Breitengrad = 49/37/04/N
|Längengrad = 09/35/44/E
|Lageplan = Königheim im Main-Tauber-Kreis.png
|Bundesland = Baden-Württemberg
|Regierungsbezirk = Stuttgart
|Landkreis = Main-Tauber-Kreis
|Höhe = 223
|PLZ = 97953
|Vorwahl = 09341, 09340
|Gemeindeschlüssel = 08128061
|Straße = Kirchplatz 2
|Website = [http://www.koenigheim.de/ www.koenigheim.de]
|Bürgermeister = Ludger Krug
|Partei = parteilos
}}
[[Datei:Königheim 010707.jpg|mini|300px|Blick auf Königheim]]
'''Königheim''' ist eine Gemeinde in [[Tauberfranken]], gelegen im [[Main-Tauber-Kreis]] im [[Franken (Region)|fränkisch]] geprägten Nordosten [[Baden-Württemberg]]s.<ref>Main-Tauber-Kreis: [http://www.main-tauber-kreis.de/Landkreis-Politik/Landkreis/Staedte-und-Gemeinden ''Main-Tauber-Kreis: Städte und Gemeinden.''] Online auf www.main-tauber-kreis.de, abgerufen am 25. Oktober 2014</ref>

== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
Die Gemeinde liegt ca. 6 km westlich von [[Tauberbischofsheim]] im Einzugsgebiet des ca. 18 km langen [[Brehmbach]]s.

=== Gemeindegliederung ===
Zu Königheim gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden [[Brehmen (Königheim)|Brehmen]], [[Gissigheim]] und [[Pülfringen]]. Zur ehemaligen Gemeinde Brehmen gehört das Dorf Brehmen. Zur ehemaligen Gemeinde Gissigheim gehören das Dorf Gissigheim, der Weiler [[Hof Esselbrunn]] und die Häuser Kettenmühle, Öl- und Sägmühle und Untere Mühle. Zur Gemeinde Königheim in den Grenzen vom 31. Dezember 1971 gehören das Dorf Königheim und der Weiler [[Weikerstetten]] sowie die [[Wüstung|abgegangene Ortschaft]] Langenfeld<!--(?)-->. Zur ehemaligen Gemeinde Pülfringen gehören das Dorf Pülfringen und die Weiler [[Hof Birkenfeld]] und [[Hoffeld (Königheim)|Hoffeld]].<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg.'' Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 351–354.</ref>

=== Schutzgebiete ===
In Königheim gibt es ein [[Europäisches Vogelschutzgebiet]], ein [[Landschaftsschutzgebiet|Landschafts-]], vier [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutz-]] und ein [[Wasserschutzgebiet]]:<ref>[[Reinhard Wolf (Geograph)|Reinhard Wolf]], Ulrike Kreh (Hrsg.): ''Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart''. Thorbecke, Ostfildern 2007.</ref>
* Europäisches Vogelschutzgebiet [[Heiden und Wälder Tauberland]] (Schutzgebietskennung DE-6323-441); seit 2007.<ref>[http://www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_132/sammelverordnung_spa.pdf ''Verordnung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum zur Festlegung von Europäischen Vogelschutzgebieten (VSG-VO)''] vom 5.&nbsp;Februar 2010.</ref>
* Landschaftsschutzgebiet [[Königheim (Landschaftsschutzgebiet)|Königheim]]: 773,0 ha; Gemarkung Königheim; seit 1981.
* Naturschutzgebiet [[Adell (Naturschutzgebiet)|Adell]]: 18,2 ha; Gemeinde Königheim, Gemarkung Königheim
* Naturschutzgebiet [[Dörre Wieslein]]: 2,5 ha; Gemeinde Königheim, Gemarkungen [[Pülfringen]] und [[Brehmen (Königheim)|Brehmen]]
* Naturschutzgebiet [[Haigergrund]]: 59,4 ha; Gemeinde Königheim, Gemarkung Königheim
* Naturschutzgebiet [[Langenfeld (Naturschutzgebiet)|Langenfeld]]: 36,2 ha; Gemeinde Königheim, Gemarkung Königheim
* Wasserschutzgebiet Dittwar/Königheim/Gissigheim/Heckfeld/Oberlauda (WSG-Nr. 128208); 5986,90&nbsp;ha; seit dem 22. Juli 1994.<ref>LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: [http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/pages/map/default/index.xhtml;jsessionid=7973FE7F5232D54C873CDD1734CD8B4F.public2 ''Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis'']. Online auf udo.lubw.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 19. November 2016.</ref>

Daneben gibt es auf dem Gebiet der Gemeinde Königheim insgesamt 14 als [[Naturdenkmal]] geschützte Objekte.
{{Hauptartikel|Liste der Naturdenkmale in Königheim}}

=== Flächenaufteilung ===
<timeline>
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# The formatting blanks in the Colors-section are in fact figure spaces (U+2007)
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id:Gesa value:white legend:    6123_ha Gesamtfläche
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id:Land value:yelloworange legend:3878_ha = 63,3_% Landwirtschaftsfläche
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id:Erho value:green legend:  10_ha =  0,2_% Erholungsfläche
id:Geba value:red legend: 144_ha =  2,4_% Gebäude-_und_Freifläche
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</timeline>

Nach Daten des [[Statistisches Landesamt Baden-Württemberg|Statistischen Landesamtes]], Stand 2014.<ref>[https://www.statistik-bw.de/BevoelkGebiet/GebietFlaeche/015152xx.tab?R=GS128061 Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung] für Königheim.</ref>

== Geschichte ==
=== Geschichte der Gemeinde Königheim ===
==== Mittelalter ====
Königheim wurde 1149 erstmals urkundlich erwähnt. Während der Ära der Stammesherzogtümer gehörte der Ort zum [[Herzogtum Franken]]. 1422 erhielt die Gemeinde das Marktrecht.

==== Neuzeit ====
Bis 1585 gehörte Königheim zum [[Hochstift Würzburg]], das es in diesem Jahr an [[Kurmainz]] übertrug. Im Rahmen der [[Säkularisation]] aufgrund des [[Reichsdeputationshauptschluss]]es fiel der Ort zunächst 1803 an das [[Fürstentum Leiningen]] und dann durch die [[Rheinbundakte]] 1806 an das [[Großherzogtum Baden]]. Dort gehörte Königheim zunächst zum [[Bezirksamt Tauberbischofsheim]], aus dem 1938 der gleichnamige [[Landkreis Tauberbischofsheim|Landkreis]] entstand. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, fiel Königheim an den neugebildeten ''Tauberkreis'', der ein Jahr später in [[Main-Tauber-Kreis]] umbenannt wurde.

Beim [[Novemberpogrom 1938]] wurde die [[Synagoge (Königheim)|Synagoge]] der [[Jüdische Gemeinde|Jüdischen Gemeinde]] von [[Sturmabteilung|SA-Männern]] geschändet; die Kultgegenstände wurden auf dem ''Sternplatz'' öffentlich verbrannt. Eine Gedenktafel am Postgebäude in der ''Münzgasse 2'' erinnert an dieses Geschehen.<ref>Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 52, ISBN 3-89331-208-0.</ref>

[[Fronleichnamsflut]]: Am 21. Juni 1984 wurde Königheim nach schweren Regenfällen, die die<!--sic Siehe http://www.koenigheim.de/data/hintergrundinformationen.php --> Brehmbach zum Überlaufen brachten, schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Regen setzte gegen Nachmittag ein; bereits eine halbe Stunde später lief das [[Rückhaltebecken Gissigheim]] mit etwa 54 m³/s über. Das Hochwasser erreichte gegen 17 Uhr mit einem Durchfluss von etwa 100 bis 120 m³/s seinen Höchststand; daraufhin wurde vom Landratsamt Katastrophenalarm ausgelöst. Im Einsatz waren Bundeswehr, DLRG, Feuerwehren und Technisches Hilfswerk. Die Überschwemmung verursachte Schäden in Höhe von rund 39 Mio. Euro; es gab neun Verletzte, 30 zerstörte und 130 beschädigte Gebäude sowie 80 beschädigte Fahrzeuge. 55 Stück Großvieh sowie 700 Schweine verendeten.
[[Datei:Koenigheim.jpg|miniatur|Königheim im Sommer 2005]]

==== Eingemeindungen ====
* 1. Januar 1972: Gissigheim, Brehmen<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=480}}</ref>
* 31. Dezember 1973: Pülfringen

=== Königheims Ortsteile und ihre Geschichte ===
==== Brehmen ====
[[Datei:Wappen Brehmen Koenigheim.png|40px|links|Brehmen]]
{{Hauptartikel|Brehmen (Königheim)|titel1=Brehmen}}
Brehmen wurde erstmals 1239 urkundlich erwähnt. Es gehörte zunächst zu [[Boxberg (Baden)|Boxberg]]. Über die Herren von [[Rosenberg (Herrschaft)|Rosenberg]] und die Grafen von [[Hatzfeld (Adelsgeschlecht)|Hatzfeld]] kam der Ort 1730 zur Grafschaft [[Löwenstein-Wertheim]], der es bis 1806 zugehörte. Die Bestimmungen der Rheinbundakte führten dann zur Zugehörigkeit zum Großherzogtum Baden.

==== Gissigheim ====
[[Datei:Wappen Gissigheim.png|40px|links|Gissigheim]]
{{Hauptartikel|Gissigheim}}
Die erste urkundliche Erwähnung fand Gissigheim 1013 in einer Urkunde des [[Kloster Amorbach|Klosters Amorbach]]. Eine [[Keltenschanze]] im Grenzbereich der Ortsteile Brehmen und Gissigheim weist jedoch auf eine Besiedelung bereits in vorchristlicher Zeit hin. Nach verschiedenen anderen Grundherren gehörte der Ort im 18. Jahrhundert den Reichsfreiherren von [[Bettendorff (Adelsgeschlecht)|Bettendorff]], bevor er 1806 an das Großherzogtum Baden fiel.

==== Pülfringen ====
[[Datei:Wappen Puelfringen.png|40px|links|Pülfringen]]
{{Hauptartikel|Pülfringen}}
Bereits 788 wurde Pülfringen im [[Lorscher Codex]] erstmals urkundlich erwähnt.<ref>{{Internetquelle | url=http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/minst1970bd4/0264 | titel=Lorscher Codex (Band 4), Urkunde 2894 2. Juni 788 - Reg. 2035 | werk=Heidelberger historische Bestände - digital | autor=Minst, Karl Josef [Übers.] | hrsg=Universitätsbibliothek Heidelberg | seiten=258 | datum= | format= |zugriff=2015-04-04}}</ref> Es ist damit der älteste der heutigen Teilorte. Ab etwa 1050 unterstand es dem Ortsadel der Ritter von [[Bilversheim (Adelsgeschlecht)|Bilversheim bzw. Pülfringen]],<ref>[http://www.koenigheim.de/index.php?id=46 Geschichte von Pülfringen] auf www.koenigheim.de.</ref> über die es an das [[Hochstift Würzburg]] kam. Eine bemerkenswerte Karriere für dieses [[Ministeriale]]ngeschlecht gelang [[Heinrich I. von Bilversheim]] durch die Wahl zum [[Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Bamberg|Bischof von Bamberg]] (1242–1257). Von 1287 bis 1597 unterstand Pülfringen den Grafen von [[Wertheim (Adelsgeschlecht)|Wertheim]] und fiel danach an Würzburg zurück. Im Rahmen der Säkularisation kam der Ort 1803 an das [[Fürstentum Leiningen]] und schließlich 1806 an das Großherzogtum Baden.

==== Weikerstetten ====
{{Hauptartikel|Weikerstetten}}
Die zu Königheim gehörende [[Weiler|Kleinsiedlung]] Weikerstetten, an der [[Bundesstraße 27|B 27]] gelegen, hat etwa 50 Einwohner, von denen ein Großteil Landwirtschaft betreibt. In der Mitte der Wohnsiedlung befindet sich eine kleine [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]], in der regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden.

=== Einwohnerentwicklung ===

{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
! Jahr
! Gesamt
|-
| 1961 || 3586
|-
| 1970 || 3043
|-
| 1991 || 3438
|-
| 1995 || 3466
|-
| 2000 || 3362
|-
| 2005 || 3290
|-
| 2010 || 3153
|-
| 2015 || 3035
|-
|}

== Religionen ==
=== Christentum ===
Die Einwohner des Ortsteils Königheim sind überwiegend, die der Ortsteile Gissigheim und Pülfringen fast ausschließlich römisch-katholisch, während die Brehmer überwiegend evangelisch sind. Da es in der Gemeinde Königheim keine evangelische Kirche gibt, besuchen die evangelischen Gottesdienstteilnehmer die evangelische [[Christuskirche (Tauberbischofsheim)|Christuskirche]] in [[Tauberbischofsheim]].

=== Judentum ===
[[File:Königheim Synagoge 52.jpg|thumb|Pläne der ehemaligen Synagoge Königheim (Außenansicht)]]
==== Jüdische Gemeinde Gissigheim ====
In Gissigheim bestand eine [[Kehillah|jüdische Gemeinde]] vom 16./17. Jahrhundert bis 1894.<ref name="Alemannia_Judaica_Gissigheim">Alemannia Judaica: [http://www.alemannia-judaica.de/gissigheim_synagoge.htm ''Gissigheim (Stadt Königheim, Main-Tauber-Kreis) Jüdische Geschichte / Betsaal / Synagoge'']. Online auf www.alemannia-judaica.de. Abgerufen am 27. Mai 2015.</ref>
{{Hauptartikel|Jüdische Gemeinde Gissigheim}}


== Ausbildung und Beruf ==
==== Jüdische Gemeinde Königheim ====
Kahl studierte nach dem Abitur im Jahr 1967 bis 1971 an der [[Justus-Liebig-Universität]] in [[Gießen]] Politik, Mathematik und Pädagogik und arbeitete von 1972 bis 1983 als Realschullehrer und Konrektor.
Die jüdische Gemeinde Königheim bestand ab dem [[Mittelalter]] bis 1940.<ref name="Alemannia_Judaica_Königheim">Alemannia Judaica: [http://www.alemannia-judaica.de/koenigheim_synagoge.htm ''Königheim (Main-Tauber-Kreis) Jüdische Geschichte / Betsaal / Synagoge'']. Online auf www.alemannia-judaica.de. Abgerufen am 27. Mai 2015.</ref>
{{Hauptartikel|Jüdische Gemeinde Königheim}}


== Politik ==
== Politik ==
Seit 1967 ist Kahl Mitglied der SPD und dort langjähriger Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Allendorf (Eder).
=== Bürgermeister ===
<!--weitere Amtsträger bitte mit Amtszeit und ggfls. Partei nachtragen-->
Bis 1806 standen an der Spitze der Gemeinde Königheim jeweils ein Rats- und ein gemeiner Bürgermeister (im 15. Jahrhundert auch als [[Heimbürger|Heimburgen]] bezeichnet) sowie ein Schultheiß. Im Großherzogtum Baden führten die Gemeindeoberhäupter zunächst den Titel Vogt und ab 1831 Bürgermeister.


Von 1972 bis 1993 und von 2001 bis 2016 war er Mitglied des [[Kreistag]]s [[Landkreis Waldeck-Frankenberg|Waldeck-Frankenberg]], von 1980 bis 1991 und von 2001 bis 2016 amtierte er als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Im Oktober 2015 kündigte Kahl an, nicht mehr für den Kreistag zu kandidieren und schied im März 2016 aus dem Kommunalparlament aus.<ref>{{Literatur|Titel=Abschied aus der Politik: SPD-Fraktionschef Reinhard Kahl im Interview|Sammelwerk=https://www.hna.de|Datum=2015-10-19|Online=https://www.hna.de/lokales/korbach-waldeck/abschied-politik-spd-fraktionschef-reinhard-kahl-interview-5657849.html|Abruf=2017-03-28}}</ref>
*1420: Heinz Treu / Hans Beuschel, erste urkundlich bezeugte Heimburgen


Seit der [[Landtagswahl in Hessen 1983|Landtagswahl 1983]] war er Abgeordneter im Hessischen Landtag. In der Fraktion wurde er mehrfach als stellvertretender Vorsitzender eingesetzt sowie vom 11. Februar 2003 bis Ende 2008 als Parlamentarischer Geschäftsführer. In der 12. Legislaturperiode (1987–1991) amtierte er als Vorsitzender des Kulturpolitischen Ausschusses, in der 14. (1995–1999) als Vorsitzender des Unterausschusses für die Stellenpläne, seit 1999 war er stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Weiterhin gehörte er dem [[Ältestenrat]], dem [[Haushaltsausschuss]] und dem Präsidium an.
*1329: Heinrich Bock, erster urkundlich bezeugter Schultheiß
*1551–1567: Hanns Meder, Schultheiß


1994 war Kahl Mitglied der 10. und 2004 Mitglied der 12. [[Bundesversammlung (Deutschland)|Bundesversammlung]].
*1810–1818: Anton Scherer
*1819–1830: Franz Nikolaus Weirich,
*1830–1832: (Jos. Anton?) Faulhaber
*1832–1835: Georg Anton Ebert
*1835–1836: Zugelder
*1836–1846: Franz Anton Geier
*1846–1848: Michel Joseph Metzger
*1848–1849: Philipp Jakob Bechtold
*1849–1852: Franz Anton Geier
*1852–1861: Johann Adam Zimmermann
*1861–1876: Eduard Väth
*1876–1895: Josef Anton Zimmermann
*1896–1914: Josef Seitz
*1914–1921: Anton Heß
*1921–1921: Julius Bertold
*1921–1923: Andreas Glock
*1923–1933: Josef Kappler
*1933–1945: Burkard Josef Bartholme
*1945–1948: Karl Josef Trabold
*1948–1972: Josef Honikel
*1972–1992: Josef Steffan
*1992–2016: Ewald Wolpert
*Seit 2016: Ludger Krug
Krug wurde am 25. September 2016 mit 66,8 % der Stimmen gewählt.


Bei der [[Landtagswahl in Hessen 2008]] trat er als Direktkandidat im [[Wahlkreis Waldeck-Frankenberg II]] an und konnte sich u. a. gegen [[Claudia Ravensburg]], Kandidatin der [[CDU]], durchsetzen.<ref>[http://www.hr-online.de/website/specials/ltw2008/index.jsp?rubrik=30932 Wahlberichterstattung] des [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunks]]</ref> In der auf diese Wahl folgenden Auseinandersetzung um die - vor der Wahl explizit ausgeschlossenen - Bildung einer von der [[Die Linke|Linkspartei]] geduldeten [[Rot-Grüne Koalition|rot-grünen]] Landesregierung unter einer Ministerpräsidentin [[Andrea Ypsilanti]], vertrat Kahl mit scharfen Worten die Position der Landesparteispitze. Den ehemaligen Innenminister, Landesparteivorsitzenden und [[Landtagswahl in Hessen 2003|SPD-Spitzenkandidaten von 2003]], [[Gerhard Bökel]], forderte Kahl zum Verlassen der SPD auf. Die Fraktionskollegen [[Carmen Everts|Everts]], [[Silke Tesch|Tesch]] und [[Jürgen Walter (Politiker, 1968)|Walter]], die die geplante Regierungskonstellation ablehnten, bezeichnete Kahl als „Verräter“.<ref>Thomas Holl: [http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessen/protest-gegen-spd-abweichler-ein-mulmiges-gefuehl-1725050.html Protest gegen SPD-Abweichler] FAZ, 10. November 2008</ref> Bei der vorgezogenen [[Landtagswahl in Hessen 2009]] verlor er seinen Wahlkreis, konnte jedoch über die Landesliste erneut in den Landtag einziehen.
=== Gemeinderat ===
Der Gemeinderat in Königheim hat 18 Mitglieder. Die [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2014|Kommunalwahl am 25. Mai 2014]] führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,2 % (2009: 66,3 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.


Kahl trat bei der Landtagswahl 2013 nicht mehr an, seine Nachfolgerin wurde [[Daniela Sommer|Dr. Daniela Sommer]] aus Frankenberg. Sommer zog, wie Kahl zuvor, über die Landesliste in den Hessischen Landtag ein. <ref>{{Internetquelle|url=http://www.spd-fraktion-hessen.de/personen/23088/666205/Dr-Daniela-Sommer-MdL.html|titel=Dr. Daniela Sommer, MdL - Abgeordnete - SPD-Landtagsfraktion Hessen|zugriff=2017-03-28}}</ref>
{| cellpadding="3" style="width:50%; background:#e3e3e3; border-spacing:1px; white-space:nowrap;"
|- align="right" bgcolor="#ffffff" |
| align="left" | Bürgerliste || 66,7 % || 12 Sitze || 2009: 60,6 %, 11 Sitze
|- align="right" bgcolor="#ffffff" |
| align="left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 33,3 % || 6 Sitze || 2009: 39,4 %, {{0}}7 Sitze
|- align="right" bgcolor="#ffffff" |
|}


=== Wappen ===
== Sonstige Ämter ==
Kahl war Mitglied des Verwaltungsrats der [[Sparkasse Waldeck-Frankenberg]] sowie ehemaliger [[Schatzmeister]] im Vorstand der Denkfabrik ''[[Institut Solidarische Moderne]]''. <ref>{{Literatur|Autor=Felix Langhammer, Axel Gebauer; WARENFORM http://www.warenform.net|Titel=Der Vorstand des Instituts - ISM -|Sammelwerk=Institut Solidarische Moderne|Online=https://www.solidarische-moderne.de/de/topic/24.vorstand.html|Abruf=2017-03-28}}</ref>
Das Wappen der Gemeinde Königheim zeigt eine goldene Kanne auf rotem Grund, die auf „Kannenheim“ als früheren Namen Königheims zurückgeht. Das Wappen des Ortsteils Gissigheim zeigt einen silbernen Ring auf rotem Grund.


== Weblinks ==
=== Gemeindepartnerschaften ===
{{Commonscat|Reinhard Kahl|Reinhard Kahl}}
Seit 1971 verbindet Königheim eine Gemeindepartnerschaft mit den Gemeinden [[Scheifling]] und [[Sankt Lorenzen bei Scheifling|Sankt Lorenzen]] in der [[Steiermark]].
* {{Landtag Hessen|53}}


== Quellen ==
=== Verwaltungsgemeinschaft ===
Die Gemeinde Königheim bildet mit der Stadt Tauberbischofsheim, sowie den Gemeinden Großrinderfeld und Werbach zur gemeinsamen Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte die vereinbarte [[Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim]].

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Bauwerke ===
==== Pfarrkirche St. Martin Königheim ====
[[Datei:BarockKircheKoenigheimTauberfranken.JPG|miniatur|[[Barock]]kirche St. Martin]]
In der Ortsmitte von Königheim steht die [[Barock]]kirche St. Martin.<ref name="Sehenswürdigkeiten">Gemeinde Königheim: [http://www.koenigheim.de/index.php?id=113 ''Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Königheim'']. Online auf www.koenigheim.de. Abgerufen am 23. Dezember 2015.</ref>
{{Hauptartikel|St. Martin (Königheim)}}

==== Pfarrkirche St. Peter und Paul Gissigheim ====
Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1842 befindet sich in der Gissigheimer Ortsmitte.<ref name="buch">Gehrig, Franz: ''Gissigheim Ortschronik'', S.212–220</ref>
{{Hauptartikel|St. Peter und Paul (Gissigheim)}}

==== Kilianskirchen in Pülfringen und Brehmen ====
In der Ortsmitte von Pülfringen befindet sich die im Jahre 1846 erstmals erwähnte römisch-katholische Pfarrkirche St. Kilian.<ref name="LEO_Pülfringen">LEO-BW.de: [http://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/3800/P%C3%BClfringen+%5DAltgemeinde-Teilort%5D Pülfringen]. Online auf www.leo-bw.de. Abgerufen am 23. Februar 2017.</ref>
{{Hauptartikel|St. Kilian (Pülfringen)}}

Die Kirche [[St. Kilian (Brehmen)|St. Kilian]] in Brehmen war seit 1756 eine Filiale der gleichnamigen Kilianskirche in Pülfringen.<ref name="LEO_Brehmen">LEO-BW.de: [http://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/3792/Brehmen+%5BAltgemeinde-Teilort%5D Brehmen]. Online auf www.leo-bw.de. Abgerufen am 25. Februar 2017.</ref> Heute ist sie eine Filiale der Königheimer Martinskirche.<ref>Dekanat Tauberbischofsheim: [http://www.kath-dekanat-tbb.de/html/kirchengemeinde_koenigheim.html?t=nasm4sq0631c9uo2m8bqt8p5c0&tto=76e443f7 ''Kirchengemeinde Königheim'']. Online auf www.kath-dekanat-tbb.de. Abgerufen am 25. Februar 2017.</ref>

==== Bettendorfsches Schloss ====
Das Bettendorfsche Schloss ist ein im 16. Jahrhundert in Gissigheim erbautes Barockschloss.<ref name="Taubertal_BettendorfschesSchloss">Taubertal.de: [http://www.taubertal.de/tourismus/schloesser-und-burgen/koenigheim/schloss-koenigheim/ ''Bettendorf’sches Schloss in Gissigheim'']. Online auf www.taubertal.de. Abgerufen am 23. Dezember 2015.</ref>
{{Hauptartikel|Bettendorfsches Schloss (Gissigheim)}}

==== Haigerkapelle ====
Die 1740 erbaute Haigerkapelle befindet sich in Königheim, am Anfang des Haigertals.
{{Hauptartikel|Haigerkapelle (Königheim)}}

==== Josefskapelle ====
Die 1888 erbaute Josefskapelle befindet sich am Rande des Landschaftsschutzgebietes Königheim im Haigergrund.
{{Hauptartikel|Josefskapelle (Königheim)}}

==== Schutzengelkapelle ====
Mit der Schutzengelkapelle steht eine 1712 erbaute barocke Kapelle in Gissigheim.<ref name="Sehenswürdigkeiten" />
{{Hauptartikel|Schutzengelkapelle (Gissigheim)}}

==== Fachwerkhäuser ====
[[Datei:Königheim Fachwerkhäuser 280908.jpg|mini|Fachwerkhäuser in Königheim (2008)]]
Im Ortskern von Königheim befinden sich mehrere historische Fachwerkhäuser.

==== Bildstöcke und Steinkreuze ====
Auf der Gemarkung finden sich viele Steinkreuze und Bildstöcke, viele davon aus dem Barock.

==== Friedhöfe ====
Der Friedhof von Gissigheim ist von einer Mauer aus der Barockzeit umfasst. In Gissigheim sowie in Königheim befindet sich jeweils ein jüdischer Friedhof.
{{Hauptartikel|Jüdischer Friedhof Gissigheim}}
{{Hauptartikel|Jüdischer Friedhof Königheim}}

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Königheim ist ein Weinbauort mit ca. 100 Hektar Rebfläche.

=== Verkehr ===
==== Bahn ====
Seit 1914 war Königheim durch eine [[Bahnstrecke Tauberbischofsheim–Königheim|Bahnstrecke nach Tauberbischofsheim]] an das überregionale Schienennetz angebunden. Die Strecke wurde 1968 stillgelegt. Ein geplanter Anschluss von Königheim bis zur [[Bahnstrecke Walldürn–Hardheim]] wurde nie fertiggestellt.<ref>{{Internetquelle|autor=Uwe Büttner|hrsg=Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH|url=http://www.fnweb.de/region/main-tauber/tauberbischofsheim-konigheim-werbach/blick-zuruck-zum-brehmbachtalblitz-1.1348518|titel=100 Jahre Bahnstrecke Tauberbischofsheim – Königheim: Blick zurück zum „Brehmbachtalblitz“|datum=2014-01-04|zugriff=2014-10-19|sprache=de}}</ref>
==== Rad- und Wanderwege ====
Der etwa 180&nbsp;km lange [[Jakobsweg Main-Taubertal]] führt durch Königheim.

Der in [[Tauberbischofsheim]] beginnende [[Odenwald-Madonnen-Weg]] führt über Königheim, [[Hardheim]], [[Walldürn]], [[Eberbach]] und [[Heidelberg]] bis nach [[Speyer]].<ref>RadSüden.de: [http://www.radsüden.de/Radwege/Odenwald-Madonnen-Radweg ''Odenwald-Madonnen-Radweg'']. Online auf www.radsüden.de. Abgerufen am 8. Dezember 2016.</ref>
<!--=== Ansässige Unternehmen ===-->

=== Bildung ===
Mit der Kirchbergschule im Hauptort verfügt Königheim über eine Grund- und Hauptschule. Es gibt einen gemeindlichen und drei römisch-katholische Kindergärten.

=== Energie ===
* Windpark Pülfringen mit 7 Windkraftanlagen vom Typ AN Bonus 1,3 MW / 62 mit 80 m Nabenhöhe, 62 m Rotordurchmesser und 1,3 MW-Leistung (Inbetriebnahme: 2002) <ref>[http://www.strom-magazin.de/strommarkt/plambeck-weiht-windpark-puelfringen-ein_7235.html Windpark Pülfringen].</ref>

== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
* [[Wilhelm Weigand]] (* 1862 in Gissigheim; † 1949), Dichter und Schriftsteller (verliehen 1932 durch die damals noch selbstständige Gemeinde Gissigheim).
* [[Franz Gehrig]] (* 1915; † 2012 in Königheim), katholischer Priester und Heimatforscher (verliehen 1985).

=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
* Lorenz Kap(p)ler (* 1765 in Königheim), Pädagogikprofessor an den Universitäten Ingolstadt und Landshut.
* [[Carl Höfer]] (* 1819 in Brehmen; † 1849), führender Mitkämpfer von [[Friedrich Hecker]] in der badischen Revolution 1848/49. Hingerichtet am 16. August 1849.
* Gottfried Bauer (* in Gissigheim; † 1849), [[Badische Revolution|badischer Revolutionär]], am 4. Oktober 1849 in Rastatt erschossen.
* Albert Schmitt SJ (* 1871 in Gissigheim; † 1948), Theologieprofessor in Innsbruck.
* [[Johannes Künzig]] (* 1897 in Pülfringen), Volkskundler und Begründer des Johannes-Künzig-Instituts für ostdeutsche Volkskunde in Freiburg.

== Literatur ==
* Franz Gehrig, Helmut Kappler: ''Königheim – Alter Marktflecken und Weinort''. Eigenverlag der Gemeinde Königheim, (1985).
* Franz Gehrig: ''Gissigheim im Badischen Frankenland''. Eigenverlag der Gemeinde Gissigheim, 1969.
* Königheim und Filiale Dienstadt ''Geschichte und kirchliche Bauten''. Rita-Verlag und Druckerei, Würzburg (1938).
* Franz Gehrig, Otto Haberkorn: 1200 Jahre Pülfringen 788–1988. Eigenverlag der Gemeinde Königheim, (1988)
* Doris Bauch: Der Architekt Michael Anton Müller (1689–1722) und die Pfarrkirche in Königheim. Magisterarbeit in Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg (1994).

== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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== Weblinks ==
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* [http://www.taubertal.de/staedteinfo/koenigheim/ Geschichte und Sehenswürdigkeiten]
* [http://info.koenigheimer.com/koenigheim/index.htm Informationen zum Hochwasser von 1984]
* [http://www.themenpark-umwelt.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/46988/?path=4422;6350;6439; Naturschutzgebiet Haigergrund bei Königheim]
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Version vom 28. März 2017, 17:58 Uhr

Reinhard Kahl (2013)

Reinhard Kahl (* 4. Oktober 1948 in Allendorf (Eder)) ist ein hessischer Politiker (SPD).

Ausbildung und Beruf

Kahl studierte nach dem Abitur im Jahr 1967 bis 1971 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen Politik, Mathematik und Pädagogik und arbeitete von 1972 bis 1983 als Realschullehrer und Konrektor.

Politik

Seit 1967 ist Kahl Mitglied der SPD und dort langjähriger Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Allendorf (Eder).

Von 1972 bis 1993 und von 2001 bis 2016 war er Mitglied des Kreistags Waldeck-Frankenberg, von 1980 bis 1991 und von 2001 bis 2016 amtierte er als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Im Oktober 2015 kündigte Kahl an, nicht mehr für den Kreistag zu kandidieren und schied im März 2016 aus dem Kommunalparlament aus.[1]

Seit der Landtagswahl 1983 war er Abgeordneter im Hessischen Landtag. In der Fraktion wurde er mehrfach als stellvertretender Vorsitzender eingesetzt sowie vom 11. Februar 2003 bis Ende 2008 als Parlamentarischer Geschäftsführer. In der 12. Legislaturperiode (1987–1991) amtierte er als Vorsitzender des Kulturpolitischen Ausschusses, in der 14. (1995–1999) als Vorsitzender des Unterausschusses für die Stellenpläne, seit 1999 war er stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Weiterhin gehörte er dem Ältestenrat, dem Haushaltsausschuss und dem Präsidium an.

1994 war Kahl Mitglied der 10. und 2004 Mitglied der 12. Bundesversammlung.

Bei der Landtagswahl in Hessen 2008 trat er als Direktkandidat im Wahlkreis Waldeck-Frankenberg II an und konnte sich u. a. gegen Claudia Ravensburg, Kandidatin der CDU, durchsetzen.[2] In der auf diese Wahl folgenden Auseinandersetzung um die - vor der Wahl explizit ausgeschlossenen - Bildung einer von der Linkspartei geduldeten rot-grünen Landesregierung unter einer Ministerpräsidentin Andrea Ypsilanti, vertrat Kahl mit scharfen Worten die Position der Landesparteispitze. Den ehemaligen Innenminister, Landesparteivorsitzenden und SPD-Spitzenkandidaten von 2003, Gerhard Bökel, forderte Kahl zum Verlassen der SPD auf. Die Fraktionskollegen Everts, Tesch und Walter, die die geplante Regierungskonstellation ablehnten, bezeichnete Kahl als „Verräter“.[3] Bei der vorgezogenen Landtagswahl in Hessen 2009 verlor er seinen Wahlkreis, konnte jedoch über die Landesliste erneut in den Landtag einziehen.

Kahl trat bei der Landtagswahl 2013 nicht mehr an, seine Nachfolgerin wurde Dr. Daniela Sommer aus Frankenberg. Sommer zog, wie Kahl zuvor, über die Landesliste in den Hessischen Landtag ein. [4]

Sonstige Ämter

Kahl war Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Waldeck-Frankenberg sowie ehemaliger Schatzmeister im Vorstand der Denkfabrik Institut Solidarische Moderne. [5]

Commons: Reinhard Kahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Abschied aus der Politik: SPD-Fraktionschef Reinhard Kahl im Interview. In: https://www.hna.de. 19. Oktober 2015 (hna.de [abgerufen am 28. März 2017]).
  2. Wahlberichterstattung des Hessischen Rundfunks
  3. Thomas Holl: Protest gegen SPD-Abweichler FAZ, 10. November 2008
  4. Dr. Daniela Sommer, MdL - Abgeordnete - SPD-Landtagsfraktion Hessen. Abgerufen am 28. März 2017.
  5. Felix Langhammer, Axel Gebauer; WARENFORM http://www.warenform.net: Der Vorstand des Instituts - ISM -. In: Institut Solidarische Moderne. (solidarische-moderne.de [abgerufen am 28. März 2017]).