Flughafen Berlin-Schönefeld und Benutzer:Rjh/Beitragszahl: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Weiterleitungshinweis|Berlin-Schönefeld|Für den zum Flughafen gehörenden Bahnhof siehe [[Bahnhof Berlin-Schönefeld Flughafen]]}}{{Zukunft|2017|06}} |
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{{Infobox Flughafen |
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|Bild=FLUGHAFEN SCHONEFELD BERLIN GERMANY JUNE 2013 (9025967808).jpg |
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|Logo=SXF Logo.svg |
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|IATA=SXF |
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|ICAO=EDDB, <small>bis 1995: ETBS</small> |
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|Flugplatztyp=Verkehrsflughafen |
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|Koordinate_Breite=N |
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|Koordinate_Breitengrad=52 |
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|Koordinate_Breitenminute=23 |
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|Koordinate_Breitensekunde=18 |
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|Koordinate_Länge=O |
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|Koordinate_Längengrad=013 |
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|Koordinate_Längenminute=31 |
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|Koordinate_Längensekunde=12 |
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|Koordinate_Region=DE-BB |
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|Koordinate_Typ=airport |
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|Höhe in Meter=47 |
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|Entfernung in Kilometer1=20 |
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<!-- kürzeste Autostrecke, gemessen (19,6 km) mit Google-Maps und gerundet. Hintergrund: siehe Diskussionen [[Diskussion:Flughafen Berlin Brandenburg#Entfernung vom Stadtzentrum: 18 km südlich von Berlin (Dom)]] und [[Diskussion:Flughafen Berlin-Schönefeld#Entfernung vom Stadtzentrum]] --> |
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|Entfernung Richtung1=südlich |
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|Entfernung Ort1=<br />[[Historische Mitte (Berlin)|Berlin]] ([[Rotes Rathaus|Rathaus]])<ref>Berliner Entfernungsmesspunkt: Gemäß Lemma [[Berlin]] entspricht der Punkt der geografischen Lage Berlins dem Ort des [[Berliner Rathaus]]es (Rotes Rathaus, 28. Mai 2012)</ref> |
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<!-- Rotes Rathaus als Berliner Mittelpunktsbezug! Hintergrund: siehe Diskussionen [[Diskussion:Flughafen Berlin Brandenburg#Entfernung vom Stadtzentrum: 18 km südlich von Berlin (Dom)]] und [[Diskussion:Flughafen Berlin-Schönefeld#Entfernung vom Stadtzentrum]] --> |
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|Straße={{RSIGN|DE|A|113}} {{RSIGN|DE|B|96a}} |
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|Schiene=[[Schienenpersonenfernverkehr|Fernverkehr]]<br /> |
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[[Regionalbahn|Regionalverkehr]]: [[Regional-Express#Langlaufende Regional-Express-Züge|RE7]], [[Regionalbahn|RB14]], [[Regionalbahn|RB22]] |
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|Nahverkehr=[[S-Bahn Berlin|S-Bahn]]: {{ÖPNV Berlin|S45}} {{ÖPNV Berlin|S9}}<br /> |
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[[Busverkehr in Berlin|Bus: X7, 163, 164, 171, 734, 735, 736, 741, 742, N7, N60]] |
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|Eröffnung=1946 |
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|Schließung=in Erwägung |
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|Betreiber=[[Flughafen Berlin Brandenburg GmbH]] |
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|Fläche in Hektar=630 |
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|Terminals=4 |
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|Passagiere='''11.652.922''' <small>(2016)</small><ref name="SXF Statistik">{{Internetquelle |url=http://www.berlin-airport.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/2017-01-12-Verkehrsbericht-Dezember-2016/index.php |titel=Passagierrekord 2016: 32,9 Millionen Fluggäste an den Berliner Flughäfen |hrsg=FBB |zugriff=2017-01-13}}</ref> |
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|Fracht=9.056 t <small>(2016)</small><ref name="SXF Statistik" /> |
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|Bewegungen=96.562 <small>(2016)</small><ref name="SXF Statistik" /> |
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|Kapazität=7 Mio. <small>(seit 11/2005)</small> |
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|Beschäftigte=1.178 <small>(SXF, <br />Stand: 31. Dez. 2013)</small><ref name="FBB 2013">{{Internetquelle |url=http://www.berlin-airport.de/de/presse/publikationen/unternehmen/2014/2013-geschaeftsbericht.pdf |titel=Flughafen Berlin Brandenburg GmbH- Geschäftsbericht 2013 |hrsg=FBB |datum=2014-07-04 |zugriff=2015-06-21 |format=PDF}}</ref> |
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|Bahn1=07L/25R (ehemals 07R/25L) |
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|Bahnlänge in Meter1=3600 |
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|Bahnbreite in Meter1=45 |
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|Bahnbelag1=Asphalt<ref>{{Internetquelle |url=http://skyvector.com/airport/EDDB/Berlin-Schonefeld-Airport |titel=Location Information for EDDB |hrsg=skyvector.com |zugriff=2014-01-03 |sprache=en}}</ref> |
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Der '''Flughafen Berlin-Schönefeld''' ([[IATA-Code]]: '''SXF''', [[ICAO-Code]]: '''EDDB''', bis 1995: ''ETBS'' als [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-Flughafen) ist neben dem [[Flughafen Berlin-Tegel|Flughafen Tegel]] einer der beiden internationalen [[Flughafen|Verkehrsflughäfen]] im [[Metropolregion Berlin/Brandenburg|Großraum Berlin]]. Betreiber des Flughafens ist die ''[[Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH|Flughafen Berlin Brandenburg GmbH]]'' (FBB; bis Ende 2011 ''Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH'') mit den Gesellschaftern [[Berlin|Land Berlin]], [[Brandenburg|Land Brandenburg]] und [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]]. |
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Im Jahr 2016 wurden auf dem Flughafen 11.652.922 Passagiere abgefertigt. Gemessen an den Passagierzahlen lag der Flughafen 2016 an siebter Stelle in Deutschland.<ref>[[Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen]]: [http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/tegelundschoenefeld-erstmals-mehr-als-25-millionen-passagiere/7621586.html Passagierzahlen 2012.] In: ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel Online]]'', abgerufen am 13. Januar 2013</ref> Der Flughafen dient als Drehkreuz der Fluggesellschaften [[easyJet]], [[Ryanair]] und [[Germania (Fluggesellschaft)|Germania]]. Des Weiteren hat [[Condor Flugdienst|Condor]] hier Flugzeuge stationiert. |
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Derzeit{{Zukunft|2017|10}} entsteht südlich angrenzend der neue [[Flughafen Berlin Brandenburg]]. |
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== Lage und Verkehrsanbindung == |
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[[Datei:Lage der Berliner Flughäfen.svg|mini|links|Lage der Berliner Flughäfen]] |
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[[Datei:Schoenefeld Bhf Anbindung.png|mini|links|Schnellverbindungen vom Flughafen nach Berlin]] |
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Der Flughafen Berlin-Schönefeld liegt in [[Schönefeld]] ([[Landkreis Dahme-Spreewald]], [[Brandenburg]]) und ist rund 22 Kilometer vom [[Historische Mitte (Berlin)|Berliner Stadtkern]] entfernt, der sich in nordwestlicher Richtung befindet; ein Teil der nicht mehr benutzten Nordbahn erstreckte sich außerdem auf das Stadtgebiet Berlins. Der Flughafen liegt 48 Meter über Normalnull und ist mit einem Gelände von 620 [[Hektar]] der flächenmäßig größte Flughafen der Region. Er ist über den [[Bahnhof Berlin-Schönefeld Flughafen]] an den Schienenverkehr angebunden. Es halten dort Regional- und [[S-Bahn Berlin|S-Bahnen]] (S45, S9). Zweimal pro Stunde verkehrt der „Airport Express“ mit den Linien RE7 und RB14 zum [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhof]] über den [[Berlin Ostbahnhof|Ostbahnhof]] sowie die RB22 nach [[Potsdam]]. Der Flughafen ist auch mit verschiedenen Buslinien zu erreichen. Mit dem Auto gelangt man über die [[Bundesautobahn 113|A 113]] zum Flughafen. Taxistände befinden sich vor dem Eingangsbereich des [[Flughafenterminal|Terminals]] A. |
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== Geschichte == |
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=== Henschel-Flugzeugwerke === |
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Am 15. Oktober 1934 begann der Bau der [[Henschel & Sohn#Henschel als Flugzeughersteller|Henschel Flugzeug-Werke]] (HFW) in [[Schönefeld]], die bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] über 14.000 Flugzeuge bauten. Hierfür wurden drei je 800 Meter lange Start- und Landebahnen aus Beton errichtet. Am 22. April 1945 wurden die HFW durch sowjetische Truppen besetzt. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht die Betriebsanlagen für den Flugzeugbau entweder demontiert und in ihr Heimatland gebracht oder gesprengt hatte, wurden auf dem Gelände bis 1947 Eisenbahnen repariert sowie Landmaschinen gebaut und instand gesetzt. |
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=== Nach dem Zweiten Weltkrieg === |
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[[Datei:Bundesarchiv DH 2 Bild-F-04180, Berlin-Schönefeld, Flughafenbau, Il14.jpg|mini|links|Flughafenbau, 1961]] |
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[[Datei:Tu-144-schoenefeld.jpg|mini|links|[[Tupolew Tu-144|Tu-144]] Anfang der 1970er Jahre beim Start in Schönefeld]] |
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Im Jahr 1946 zogen die [[Luftstreitkräfte der Sowjetunion|sowjetischen Luftstreitkräfte]] von [[Flugplatz Berlin-Johannisthal|Johannisthal]] nach Schönefeld um; [[Aeroflot]] nahm im selben Jahr den Flugbetrieb auf. 1947 ordnete die [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland]] im SMAD-Befehl Nummer 93 den Aufbau eines zivilen Flughafens in Schönefeld an. Nach der Beendigung des ursprünglichen Baus wurde der Flughafen bis zur [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|politischen Wende]] 1990 mehrmals ausgebaut. Dadurch wurde er zum Zentralflughafen der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]; eingeplant war eine Kapazität von langfristig 18 Millionen Passagieren pro Jahr. Er wurde zu einem sogenannten „[[Jugendobjekt]]“ erklärt, was die Bedeutung für die DDR unterstrich. |
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Durch die Lage außerhalb der Stadtgrenzen Berlins konnten in Schönefeld (anders als in [[Flughafen Berlin-Tegel|Tegel]] und [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Tempelhof]]) trotz der besonderen Stellung im Zusammenhang mit dem [[Berlin-Frage|Viermächtestatus Berlins]] nicht nur alliierte Fluggesellschaften, sondern auch solche aus sämtlichen Staaten der Welt uneingeschränkt starten und landen. „Sämtliche Staaten“ umfasst auch DDR-Fluglinien wie die [[Interflug]] oder vor ihrer Auflösung 1963 die [[Deutsche Lufthansa (Ost)|Deutsche Lufthansa der DDR]]. Rein rechtlich hätten sogar westdeutsche Fluggesellschaften wie die [[Lufthansa]] Schönefeld anfliegen können, was aber angesichts des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] aus ideologischen Gründen nicht erfolgte. Lediglich das östliche Ende der (wegen der [[Bundesautobahn 113|Autobahn]] heute nicht mehr existierenden) ''Startbahn Nord'' ragte ein Stück nach [[Bohnsdorf]] hinein, sodass ein östlicher Anflug (bzw. Start in Richtung Osten) auf dieser Startbahn teilweise über [[Ost-Berlin]]er Stadtgebiet erfolgen musste, was zwar für nicht-alliierte Fluggesellschaften strenggenommen nicht rechtens war, jedoch von den Besatzungsmächten offenbar geduldet wurde. |
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Von den 1960er Jahren bis zur [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|politischen Wende]] war der bis in die 1970er Jahre als „Zentralflughafen Berlin-Schönefeld“ bezeichnete Flughafen auch für die Bevölkerung aus [[West-Berlin]] sehr interessant, weil sich von hier aus viele Ziele in [[Osteuropa]], wie beispielsweise [[Budapest]] oder [[Prag]], sowie später immer mehr Ziele in [[Westeuropa]] (außer in der Bundesrepublik) erreichen ließen, die von den Flughäfen Tempelhof bzw. Tegel aus entweder nicht bedient oder erheblich teurer angeflogen wurden. Da im Flugverkehr des [[Ostblock]]s die Abgeltung von [[Kerosin]] oft im Rahmen besonderer Handelsbedingungen innerhalb der Staaten untereinander erfolgte, spielten die Betriebskosten für die Interflug nur eine untergeordnete Rolle, sodass sie es sich leisten konnte, die Flugpreise teilweise bis zu 70 % unter das Niveau streckengleicher Flüge von Tegel oder Tempelhof aus zu senken.<ref>[http://www.interflug.biz/geschichte.htm]</ref> Als Zubringer eigens für West-Berliner Passagiere gab es auch eine Busverbindung der Ost-[[Berliner Verkehrsbetriebe]], die von 1963 bis 1990 aufrechterhalten wurde; sie führte vom Flughafen zum ''Hotel Arosa'' in [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]] ([[Kurfürstendamm]] /Ecke [[Adenauerplatz (Berlin)|Adenauerplatz]]) und hielt am West-Berliner [[Messegelände (Berlin)|Messegelände]] (am dortigen [[Zentraler Omnibusbahnhof Berlin|Zentralen Omnibusbahnhof]]) sowie in [[Berlin-Wilmersdorf|Wilmersdorf]] ([[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Günzelstraße*|Güntzel-]] /Ecke [[Uhlandstraße (Berlin)|Uhlandstraße]], vor dem seinerzeit dort befindlichen DDR-Reisebüro ''Helios'').<ref>[http://www.berliner-verkehrsseiten.de/bus/Linien/E-Grenz/e-grenz.html ''Westberlin – Flughafen Berlin-Schönefeld'']</ref> |
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Am 3. Oktober 1959 landete in Berlin-Schönefeld erstmals ein Düsenpassagierflugzeug, eine [[Sud Aviation Caravelle|Caravelle]] der [[SAS Scandinavian Airlines|SAS]].<ref>''[[Neues Deutschland]]'' vom 4. Oktober 1959</ref> Der Flughafen wurde 1961 als Gruppe 1 der [[International Civil Aviation Organization|ICAO]] eingestuft. |
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Im. Jahr 1960 beschloss die DDR-Führung einen Generalplan zur Erweiterung zum Zentralflughafen Berlin-Schönefeld. Grundlage der Planung waren die erwarteten Passagierzahlen für die kommenden Jahrzehnte (3,5 Millionen für Schönefeld und rund 14 Millionen für ganz Berlin bis zum Jahr 1980) sowie die Notwendigkeit eines Flughafens, der die Erfordernisse modernen Strahlverkehrs und effizienter Passagierabfertigung erfüllt. Die Planungen sahen die Trennung des Kurz- und Langstreckenverkehrs vor. Nördlich des Bahnhofs sollte ein Abfertigungsgebäude mit zwei Pieren sowie zwei kurzen Pisten entstehen; südlich ein Abfertigungsgebäude mit ebenfalls zwei Pieren und einer oder zwei zusätzlichen Start- und Landebahnen. Die bestehende Bahn sollte auf über vier Kilometer verlängert werden. Darüber hinaus war eine großzügige Anbindung mit [[S-BahnBerlin|S-Bahn-]], [[U-Bahn Berlin|U-Bahn-]] und Fernbahnverkehr geplant.<ref>{{Literatur |Autor=Haas, Ernst |Hrsg= |Titel=Moderne Flughäfen für den zivilen Luftverkehr |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=VEB Verlag für Bauwesen |Ort=Berlin |Datum=1962 |ISBN= |Seiten=138 ff}}</ref> |
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[[Datei:Ausbau Flughafen Schoenefeld.png|links|mini|Ausbauplanungen des Flughafens Schönfeld im Vergleich]] |
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Die Grenze von einer Million Passagiere wurde 1969 überschritten, was jedoch nur bis auf drei Millionen 1990 gesteigert werden konnte.<ref>interflieger.de: [http://www.interflieger.de/Geschichte%20INTERFLUG.htm#_Toc10221109 ''Gründung der Deutschen Lufthansa und späteren Interflug GmbH (Die ersten Jahre)''] (abgerufen im Juni 2008)</ref> Kurz vor dem Ende der DDR wurden durch die Interflug von Schönefeld aus 53 Ziele auf vier Kontinenten bedient. |
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Im Jahr 1976 wurde der heutige im Norden des Flughafens befindliche Terminal A unter dem Namen NPA (Neue Passagier-Abfertigung) in Betrieb genommen. Er wurde 1985 um die heutigen Terminals B und C erweitert, die sich jeweils links bzw. rechts an den Terminal A angliedern. Dabei war der Terminal C (heute: Terminal der [[easyJet]]) seinerzeit ''eigens für Transit-Passagiere von und nach West-Berlin'' vorbehalten, weshalb er innerhalb des Flughafengebäudes von den anderen Terminals wie auch draußen vom Rest des großen Vorplatzes abgeriegelt war und nur durch einen mit Schranke versehenen Kontrollposten angefahren werden konnte. Die entsprechenden Zubringer-Busse (s. o.) aus West-Berlin wurden fortan am unweit gelegenen Grenzübergang (Waltersdorfer Chaussee) nicht mehr kontrolliert, stattdessen stieg dort bei der Anfahrt lediglich ein Angehöriger der [[Passkontrolleinheit|Passkontrolleinheiten der DDR-Grenztruppen]] zu und fuhr die kurze Strecke zum Terminal C mit (damit kein DDR-Bürger während dieser Anfahrt in den Transitbus einsteigen und somit unbemerkt in den ‚West-Bereich‘ des Flughafens gelangen konnte). Dort erfolgte die Abfertigung, Gepäckabgabe sowie die Ausweis- und Personenkontrolle von West-Berliner Passagieren ebenfalls noch gesondert, erst in der großen Wartehalle zu den [[Flugsteig|Gates]] wurden sie mit den ‚allgemeinen‘ (Ost-)Flugreisenden zusammengeführt. Bei Ankunft verlief dieselbe Prozedur umgekehrt ab: Passagiere nach West-Berlin hatten sich ab 1985 nicht mehr in die allgemeine ‚Einreisehalle‘ (wie dort die Ankunftshalle genannt wurde) zu begeben, sondern wurden sogleich in den Ankunftsbereich des Terminal C dirigiert – freilich nicht ohne zuvor durch Ausweiskontrollen strengstens überprüft zu werden. Dort bestiegen sie dann den Transitbus, wobei abermals ein Angehöriger der Passkontrolleinheiten (aus besagten Gründen) bis zum Grenzübergang mitfuhr, dort einfach ausstieg und den Bus ohne weitere Kontrollen nach West-Berlin ‚entließ‘. Durch diese neue Handhabung (Wegfall der zusätzlichen Kontrollen am Grenzübergang) wurde der West-Berliner Zubringerverkehr nach Schönefeld ab 1985 erheblich einfacher und zeitsparender. |
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Im zweiten Obergeschoss des Terminal A befindet sich bis heute die Besucherterrasse mit Restaurant. Ursprünglich dehnte sich die Terrasse auf der gesamten Breite des Gebäudes aus. Seit den 1990er Jahren ist jedoch nur noch ein schmalerer Bereich über dem Terminal A zugänglich. |
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Im Südteil des Flughafens befanden sich die Werft- und Wartungsanlagen der Interflug. Sie werden heute in modernisiertem Zustand von der Lufthansa genutzt. Teilweise wurde der südliche Bereich auch militärisch genutzt. Das Transportfliegergeschwader TG-44 der NVA verlegte den Einsatz der Regierungsflugzeuge Tu 134 zu Beginn der 1980er Jahre von Marxwalde (dem heutigen Neuhardenberg) nach Schönefeld, da viele Flugeinsätze mit Regierungsmitgliedern ab Berlin begannen. Drei Maschinen des Typs [[Iljuschin Il-62|Il-62]] wurden vom TG-44 zusätzlich in Schönefeld neu stationiert. |
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=== Unfälle === |
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Eine Il-62 ([[Luftfahrzeugkennzeichen]] ''DM-SEA'') der Interflug stürzte am 14. August 1972 beim Anflug auf den Flughafen Schönefeld [[Flugzeugkatastrophe von Königs Wusterhausen|nahe Königs Wusterhausen]] 31 Minuten nach dem Start ab, nachdem die Besatzung bedingt durch Probleme mit der Steuerung versucht hatte, nach Schönefeld zurückzukehren. Alle 156 Insassen kamen dabei ums Leben. Am 12. Dezember 1986 stürzte in der Nähe des Berliner Ortsteils [[Berlin-Bohnsdorf|Bohnsdorf]] beim Anflug auf den Flughafen eine Aeroflot-Maschine vom Typ [[Tupolew Tu-134|Tu-134]] ab (siehe [[Aeroflot-Flug 892]]). Von den 82 an Bord befindlichen Personen kamen 72 dabei ums Leben. Bei einem [[Interflug-Flug 102|weiteren Flugzeugunglück]] am 17. Juni 1989 starben durch den missglückten Startabbruch einer Il-62 ''(DDR-SEW)'' der [[Interflug]] 19 der 113 Insassen des Flugzeugs sowie eine Person am Boden. |
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=== Nach der Wiedervereinigung === |
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[[Datei:Flughafen Berlin-Schoenefeld Große Wartehalle.JPG|mini|Innenansicht von Terminal A]] |
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[[Datei:TerminalD(SXF).jpg|mini|Außenansicht von Terminal D]] |
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[[Datei:Concorde SXF1.jpg|mini|Eine [[Concorde]] am 20. März 1999 in Schönefeld]] |
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[[Datei:2015-04-20 easyJet HB-JXC take-off at SXF Berlin-Schönefeld by sebaso.jpg|mini|Start eines [[Airbus A320]], im Hintergrund der alte Tower und der [[Berliner Fernsehturm]]]] |
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Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] Deutschlands und Berlins musste der Flughafen trotz zusätzlicher Erweiterungen in den 1990er Jahren zunächst einen erheblichen Rückgang an Passagierzahlen verbuchen. Dies resultierte aus der Stilllegung der Interflug im Jahr 1991 und der Verlagerung anderer Fluggesellschaften zum moderneren und zentraler gelegenen Flughafen Berlin-Tegel. Der Flughafen entwickelte sich in dieser Periode zurück – zumeist wurden seit dieser Zeit Charterflüge abgefertigt. Trotzdem wurde 1992 die renovierte südliche Start- und Landebahn in Betrieb genommen. Von 1991 bis 1993 nutzte das [[Lufttransportgeschwader 65]] der [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]] mit seinen Il-62M den Flughafen. Bis nach der politischen Wende waren auch die gebäudenahen Flugzeugpositionen für die Passagiere zu Fuß über das Vorfeld erreichbar. Die drei Fluggastbrücken am Terminal A wurden erst nach 1993 errichtet. |
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Die Betreibergesellschaft eröffnete 1995 eine Erweiterung des Terminals. Im Frühjahr 1996 beschlossen die Bundesrepublik Deutschland sowie die Länder Berlin und Brandenburg den Ausbau des Flughafens zum Großflughafen Berlin Brandenburg. Zu den wenigen verbleibenden klassischen [[Linienflug|Linienverbindungen]] in dieser Zeit zählten und zählen die der Aeroflot nach [[Moskau]] und die der [[Rossija (Fluggesellschaft)|Rossija]] (ehemals: ''Pulkovo'') nach [[Sankt Petersburg]]. |
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Die Periode, in der Charterfluggesellschaften dominant waren, dauerte bis 2003; seit diesem Zeitpunkt siedelten sich zunehmend [[Billigfluggesellschaft]]en in Schönefeld an: Ryanair übernahm mit der [[KLM Royal Dutch Airlines|KLM]]-Tochter [[Buzz (Fluggesellschaft)|buzz]] auch die Strecke Schönefeld–London, [[V Bird|V Bird]] startete Flüge nach [[Flughafen Weeze|Weeze]]. Germanwings fliegt seit Herbst 2003 nicht mehr von Tegel, sondern von Schönefeld aus verschiedene nationale Ziele an. Besonders wichtig für den Flughafen war jedoch die Ansiedlung der [[easyJet]] am 28. April 2004, die den Flughafen seither als Ausgangspunkt für mehrere Flugverbindungen nutzt. Berlin-Schönefeld wurde dadurch 2005 zur zweitgrößten easyJet-Basis in Europa nach [[Flughafen London-Luton|London-Luton]]. Am 11. März 2005 kündigte [[Germanwings]] an, ab Juni des Jahres Schönefeld als Basisflughafen für zunächst zwei Flugzeuge zu nutzen. So werde eine friedliche [[Koexistenz]] mit easyJet auf dem Flughafen Schönefeld angestrebt und es sollten in erster Linie von easyJet nicht bediente Ziele angeflogen werden. Mit Beginn des Winterflugplans 2012/2013 ist Germanwings zum [[Flughafen Berlin-Tegel|Flughafen Tegel]] umgezogen. |
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Am 19. Dezember 2005 wurde Terminal D eröffnet, der vor allem für die Abfertigung der Billigflüge genutzt wird. Hauptsächlich diente der Terminal D bis Herbst 2012 der Billigfluggesellschaft [[Germanwings]]. Ursprünglich wurde überlegt, easyJet vom Terminal B in den Terminal D umzusiedeln. Durch die verstärkte Nutzung von Billigfliegern konnte der Flughafen seine Passagierzahlen 2005 um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit auf 5,08 Millionen Passagiere steigern. Das ist die größte Steigerung im Vergleich zu den anderen Flughäfen Berlins. |
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Im Jahr 2006 betrug die Zahl der Mitarbeiter am Flughafen Berlin-Schönefeld 5713.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berlin-airport.de/EN/Presse/Pressemitteilungen/2003/pd1103.html |titel=Jobmaschine Berliner Flughäfen |datum=2003-02-26 |werk=Berlin-Airport.de |hrsg=Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (Pressemitteilung) |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070615225057/http://www.berlin-airport.de/EN/Presse/Pressemitteilungen/2003/pd1103.html |archiv-datum=2007-06-15 |zugriff=2015-05-09}}</ref> |
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Seit 2006 ist der Bahnhof Schönefeld kein Fernbahnhof mehr.<ref>''{{Webarchiv | url=http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/08/27/titel/775796.html | wayback=20051127231548 | text=Schönefeld: Kein ICE-Halt am neuen Großflughafen.}}'' In: ''[[Berliner Morgenpost]]'', 27. August 2005</ref> Am 30. November 2007 wurde die Nordbahn des Flughafens geschlossen und anschließend teilweise abgerissen, um den Lückenschluss der [[Bundesautobahn 113]] zu ermöglichen. Der Flugverkehr wird seitdem nur noch auf der südlichen Start- und Landebahn abgewickelt. Ein verbliebenes Teilstück der abgerissenen Nordbahn dient seitdem als Abstellfläche für länger parkende größere Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt, da die bisherigen Abstellpositionen im Zuge der Bauarbeiten am Flughafen nicht mehr benutzbar sind. |
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=== Ausbau zum Flughafen Berlin Brandenburg === |
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[[Datei:Karte- Flughafen Berlin-Schönefeld SXF.png|mini|Flughafen Schönefeld mit Planungsstand zum Baubeginn]] |
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{{Hauptartikel|Flughafen Berlin Brandenburg}} |
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Nach den in den 1960er Jahren umfangreichen geplanten, aber nur zum Teil umgesetzten, Ausbauten lief in der ersten Hälfte der 1990er Jahre ein aufwendiges [[Raumordnungsverfahren]] für einen neuen Großflughafen, um den stark steigenden Passagierzahlen in Berlin nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] in Zukunft gerecht zu werden. Ab 1996 plante die Flughafengesellschaft mit den Bundesländern Berlin und Brandenburg sowie der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]], den Flughafen Schönefeld bis 2012 zu einem leistungsfähigeren „Single Airport“ – also dann Berlins einzigem Flughafen – auszubauen. Schönefeld soll damit zum wichtigsten Passagier- und [[Luftfracht]]-Flughafen der Hauptstadtregion und Deutschlands (neben [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurt]] und [[Flughafen München|München]]) werden. Der [[Flughafen Berlin-Tegel|Flughafen Tegel]] soll spätestens sechs Monate nach Inbetriebnahme des neuen Flughafens geschlossen werden. Der [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Flughafen Tempelhof]] wurde bereits Ende Oktober 2008 geschlossen. 2006 begannen die Bundesländer Brandenburg und Berlin sowie die Bundesregierung mit dem Ausbau. |
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Im Rahmen dieser Ausbautätigkeiten wurde am 1. Dezember 2007 die Nordbahn (die nördliche der beiden parallelen Start- und Landebahnen) mit der Bezeichnung 07L/25R geschlossen und bald darauf teilweise abgebaut und renaturiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mil.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.142467.de |titel=Nordbahn des Flughafens Schönefeld ist geschlossen |hrsg=Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg |datum=2007-12-05 |zugriff=2014-01-03}}</ref> Die neue [[Bundesautobahn 113]] kreuzt den ehemaligen Verlauf dieser Landebahn. Nun war nur noch die Südbahn (ehemalige Bezeichnung 07R/25L) übrig, die gemäß den Planungen die Nordbahn des neuen Großflughafens werden soll. Sie wurde um 600 Meter auf 3600 Meter verlängert und am 23. April 2012 für den Betrieb freigegeben. Seit dem 3. Mai 2012 hat diese Start- und Landebahn nun die Bezeichnung 07L/25R, die sie für den neuen Flughafen BER beibehalten wird. Sie wurde am 2. Mai 2015 für eine Renovierung geschlossen, die ausschließliche Abwicklung des Betriebs erfolgte währenddessen über die neue Südbahn 25L/07R.<ref>{{BAnz|AT 09.03.2015 V1}}</ref> Die Arbeiten zur Sanierung der Nordbahn begannen am 6. Mai 2015<ref>{{cite web|url=http://www.rbb-online.de/politik/Flughafen-BER/BER-Aktuelles/akteure_aktuell/muehlenfeld-glaubt-an-eroeffnung-2017-nordbahn-sanierung-startet.html|title= Mühlenfeld glaubt an BER-Eröffnung 2017 – Zum Start braucht der BER eine provisorische Erweiterung |accessdate=2015-05-17}}</ref> und wurden am 24. Oktober 2015 beendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/flughafen-schoenefeld-schoenefeld-war-in-der-nacht-zu-sonntag-ausser-betrieb/12492090.html |titel=Schönefeld war in der Nacht zu Sonntag außer Betrieb |hrsg=Tagesspiegel |zugriff=2016-03-18}}</ref> Bis zur Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg ist in Schönefeld nun wieder ausschließlich die Nordbahn in Betrieb. |
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== Ausstattung == |
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{{Großes Bild|Flughafen Schönefeld-Panorama.jpg|1000|Blick auf das Vorfeld}} |
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Der Flughafen Berlin-Schönefeld verfügt über vier Terminals, die A, B, C und D genannt werden. Die meisten Fluggesellschaften landen und starten am Terminal A. [[EasyJet]] ist die einzige Fluggesellschaft im Terminal B. Terminal D wird von [[Condor Flugdienst|Condor]], [[SunExpress]], [[Air Berlin]], [[WOW air]] sowie [[Norwegian Air Shuttle]] genutzt. Im Terminal C gab es bis 2008 eine besondere Sicherheitsausrüstung, weswegen hier lange Zeit Flüge mit besonders hohem Sicherheitsbedarf, zum Beispiel nach [[Israel]], abgefertigt wurden. Anschließend wurde es als „Show- und Eventlocation“ genutzt, die für Konferenzen und Privatfeiern gebucht werden konnte. Zudem starteten von hier aus Rundflüge mit einem historischen [[Rosinenbomber]], der jedoch am 19. Juni 2010 bei einer Notlandung schwer beschädigt wurde und seitdem flugunfähig ist.<ref>Berliner Morgenpost: [http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1328760/Sieben-Verletzte-bei-Bruchlandung-in-Schoenefeld.html ''Sieben Verletzte bei Bruchlandung in Schönefeld''], 19. Juni 2010.</ref> Seit November 2015 sind im Terminal C zur Erhöhung der Kapazität zusätzliche Sicherheitskontrollen untergebracht, diese stehen ausschließlich Fluggästen ohne aufzugebendes Gepäck zur Verfügung, die bereits online eingecheckt haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berlin-airport.de/de/unternehmen/aktuelles/news/2015/2015-11-17-terminal-c/ |titel=Flughafen Schönefeld: Zusätzliche Kontrollspuren im Terminal C |hrsg=Flughafen Berlin Brandenburg |datum=2015-11-17 |zugriff=2016-03-18}}</ref> Alle vier Terminals sind untereinander verbunden. Das Terminal A besitzt als einziges Terminal [[Fluggastbrücke]]n, von denen drei auf dem Vorfeld angeordnet sind. Insgesamt gibt es 36 Flugzeugabstellpositionen.<ref name="Ausstattung">Berliner Flughäfen: [http://www.berlin-airport.de/DE/UeberUns/Flughafenanlagen/SXF.html ''Flughafenanlagen'' (Stand: 12. August 2008)]</ref> Im Süden der Anlage befindet sich das Terminal für Allgemeine Luftfahrt, das General Aviation Terminal (GAT) genannt wird. Von dort aus können Privatflugzeuge, Taxiflugverkehr, Charter- und Helikopterflüge abgefertigt werden.<ref>Berliner Flughäfen: [http://www.berlin-airport.de/DE/GeschaeftskundenUndPartner/AllgemeineLuftfahrt/Anfahrt/SXF.html ''General Aviation Terminal – GAT Schönefeld'' (Stand: 12. August 2008)]</ref> Das Frachtterminal verfügt auf einer Bruttogrundfläche von 3850 Metern über eine Frachtkapazität von bis zu 30.000 Tonnen pro Jahr; im Gebäude befindet sich unter anderem eine Quarantänestation für Tiere. Auf dem Flughafen befinden sich außerdem drei Hangars für den normalen Flugverkehr sowie drei Flugzeughallen für die Allgemeine Luftfahrt.<ref name="Ausstattung" /> |
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Der Flughafen verfügte bis Ende 2007 über zwei [[Start- und Landebahn]]en, die nördliche war 2710 Meter lang, die südliche 3000 Meter. Beide Bahnen haben eine Breite von 45 Metern. Im Zuge der Bauarbeiten für den Flughafen Berlin Brandenburg wurde die nördliche Landebahn teilweise abgerissen, um Platz für die im Frühjahr 2008 neu errichtete Verlängerung der Autobahn 113 zu schaffen.<ref>[[Der Tagesspiegel]]: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Berliner-Flughaefen-Schoenefeld-Verkehr;art1050,2439139 ''Nordbahn von Schönefeld wird abgerissen''] (14. Dezember 2007)</ref> Zuvor war bereits die südliche Landebahn als künftige Nordbahn für den neuen Flughafen auf 3600 Meter verlängert worden.<ref>{{Internetquelle |hrsg=Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (Pressemitteilung) |url=http://berlin-airport.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2006/2006_09_26_Suedbahn.html |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070615225057/http://berlin-airport.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2006/2006_09_26_Suedbahn.html |archiv-datum=2007-06-15 |titel=Bestehende Schönefelder Südbahn wird zur BBI-Runway ausgebaut |werk=Berlin-Airport.de |datum=2006-09-25 |zugriff=2015-05-09}}</ref> |
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Der Flughafen verfügt darüber hinaus über eine eigene [[Flughafenfeuerwehr]]<ref>Berliner Flughäfen: [http://www.berlin-airport.de/DE/UeberUns/Feuerwehr/AufgabenDienstleistungen/index.html ''Flughafenfeuerwehr'' (Stand: 13. August 2008)]</ref> sowie ein [[Instrumentenlandesystem]], zugelassen bis Allwetterflugbetriebsstufe CAT III, das Flugbewegungen bei nahezu jeder Wetterlage ermöglicht. |
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<div style="clear:both;"></div> |
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== Nutzung == |
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[[Datei:Aeroflot Airbus A320-214; VP-BZQ@SXF;12.04.2013 703ap (8663044116).jpg|mini|[[Airbus A320-200]] der [[Aeroflot]] beim [[Pushback (Flugzeug)|Pushback]] vom Terminal A]] |
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Für die Flughafengesellschaft hat der Flughafen Berlin-Schönefeld seit den 1990er Jahren eine große Bedeutung als Basis von [[Charterflug|Charterflügen]]. Bis zum Aufschwung der [[Billigflug|Billigflüge]], die im Jahr 2007 rund 80 Prozent des gesamten Flugverkehrs des Flughafens ausmachten,<ref>{{Webarchiv | url=http://www.berlin-airport.de/DE/Presse/Basisinfo/BerlinerFlughaefen/SXF.html | wayback=20080918200451 | text=Berliner Flughäfen: ''Zukunftsstandort Schönefeld''}}</ref> hatten die Charterflüge den größten Anteil aller Flüge. Seit 1992 wird alle zwei Jahre die [[Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin|Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung]] (ILA) auf dem Flughafengelände durchgeführt. Der Flughafen dient außerdem der [[Allgemeine Luftfahrt|allgemeinen Luftfahrt]]. In der Nachbarschaft befindet sich ein Simulatorzentrum der [[Lufthansa]]. |
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Auf dem Flughafengelände betreibt das [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutsche Rote Kreuz]] (DRK) seit 2007 ein [[Logistikzentrum]] für die [[Katastrophenhilfe]] im In- und Ausland. Auf 4000 m² lagert ständig einsatzbereit gehaltenes Hilfsmaterial. Über den Flughafen können Hilfsmodule (sogenannte „[[Emergency Response Unit]]s“ – ERU) innerhalb von 72 Stunden in jeden Teil der Welt zum Einsatz gebracht werden. Auch spezielle Fahrzeuge, beispielsweise für Kommunikation und Führung bei Großschadenslagen in Deutschland, sind hier vorhanden (sogenannte „Bundesvorhaltung“ des DRK). |
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== Verkehrszahlen == |
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Die Passagierzahlen am Flughafen Berlin-Schönefeld wachsen stark. Wurden 2003 1,7 Millionen Passagiere abgefertigt, waren es 2005 knapp über fünf Millionen. 2006 überschritt der Flughafen die Sechs-Millionen-Marke.<ref>[[Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen]]: [http://www.adv.aero/fileadmin/pdf/statistiken/2006/Statistik_Dezember_2006.pdf ''ADV-Monatsstatistik, Dezember 2006'' (pdf; 152 kB)]</ref> Im Jahr 2016 wurde die 11,6 Millionen Passagiere abgefertigt, was einer Steigerung von über 35 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.berlin-airport.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/2017-01-12-Verkehrsbericht-Dezember-2016/index.php|titel=ck zu Pressemitteilungen Passagierrekord 2016: 32,9 Millionen Fluggäste an den Berliner Flughäfen|autor=|hrsg=Flughafen Berlin Brandenburg|werk=|datum=2017-01-12|sprache=|zugriff=2017-01-13}}</ref> |
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[[Datei:SXF stats.svg|626px|hochkant=2|Entwicklung der Fluggastzahlen seit 1991]] |
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{| border="1" cellpadding="3" style="text-align: center; border: 1px solid #AAAAAA; margin-top: 0.5em; margin-bottom: 0.5em; border-collapse: collapse;" class="sortable" |
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|+ colspan="8"|'''Flughafen Berlin-Schönefeld – Verkehrsstatistik'''<ref>[https://www.berlin-airport.de/de/presse/basisinformationen/verkehrsstatistik/index.php Berliner Flughäfen Verkehrsstatistik]</ref> |
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|- style="background:#FFDEAD" |
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! Betriebsjahr !! Fluggastaufkommen !! Luftfracht [[[Tonne (Einheit)|t]]] !! Luftpost [t] !! Flugbewegungen |
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|- |
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| 1991 || 1.069.886 || {{0}}6.349 || {{0|0.}}553 || 29.472 |
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|- |
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| 1992 || 1.446.933 || {{0}}4.686 || 1.153 || 28.723 |
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|- |
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| 1993 || 1.572.361 || {{0}}3.284 || 3.825 || 31.334 |
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|- |
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| 1994 || 1.804.490 || {{0}}5.823 || 3.895 || 36.185 |
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|- |
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| 1995 || 1.861.674 || 10.573 || 3.260 || 31.827 |
|||
|- |
|||
| 1996 || 1.766.452 || 13.716 || 1.479 || 31.649 |
|||
|- |
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| 1997 || 1.870.213 || 14.473 || 1.128 || 29.563 |
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|- |
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| 1998 || 1.876.209 || 12.111 || {{0|0.}}811 || 30.711 |
|||
|- |
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| 1999 || 1.861.385 || {{0}}9.372 || {{0|0.}}565 || 29.304 |
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|- |
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| 2000 || 2.133.919 || {{0}}9.604 || {{0|0.}}505 || 33.947 |
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|- |
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| 2001 || 1.851.377 || {{0}}9.785 || {{0|0.}}193 || 27.635 |
|||
|- |
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| 2002 || 1.615.171 || 11.099 || {{0|0.}}202 || 25.755 |
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|- |
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| 2003 || 1.684.384 || 12.418 || {{0|0.}}242 || 25.549 |
|||
|- |
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| 2004 || 3.325.348 || 12.546 || 3.229 || 39.420 |
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|- |
|||
| 2005 || 5.026.115 || {{0}}8.833 || 4.294 || 52.852 |
|||
|- |
|||
| 2006 || 6.026.228 || {{0}}3.720 || 4.373 || 58.647 |
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|- |
|||
| 2007 || 6.313.343 || {{0}}3.870 || 4.386 || 58.198 |
|||
|- |
|||
| 2008 || 6.638.162 || {{0}}4.399 || 4.415 || 68.771 |
|||
|- |
|||
| 2009 || 6.797.158 || {{0}}4.246 || 2.979 || 75.538 |
|||
|- |
|||
| 2010 || 7.297.911 || {{0}}4.907 || 4.751 || 76.595 |
|||
|- |
|||
| 2011 || 7.113.989 || {{0}}4.649 || 4.081 || 73.577 |
|||
|- |
|||
| 2012 || 7.097.274 || {{0}}5.206 || 1.125 || 71.758 |
|||
|- |
|||
| 2013 || 6.727.306 || {{0}}7.370 || 6.654 || 65.268 |
|||
|- |
|||
| 2014 || 7.292.517 || {{0}}7.827 || 7.229 || 70.325 |
|||
|- |
|||
|2015 || 8.526.268 || 8.128 || 6.155 || 76.153 |
|||
|- |
|||
|2016 |
|||
|11.652.922 |
|||
|9.056 |
|||
| - |
|||
|96.562 |
|||
|} |
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== Zwischenfälle == |
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* Am 12. Dezember 1986 stürzte der [[Aeroflot-Flug 892]], eine [[Tupolew Tu-134|Tupolew-Tu-134A]] aus [[Minsk]], im Landeanflug auf den Flughafen Schönefeld nahe [[Berlin-Bohnsdorf]] ab. Von den insgesamt 82 Personen an Bord der Tupolew kamen 72 ums Leben, 10 Passagiere überlebten den Absturz verletzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berliner-zeitung.de/brandenburg/flugzeugunglueck-gedenken-an-den-absturz-vor-25-jahren,10809312,11292892.html |titel=Flugzeugunglück Gedenken an den Absturz vor 25 Jahren |autor=Jens Blankennagel |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2011-12-11 |zugriff=2015-05-09}}</ref> |
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* Beim [[Interflug-Flug 102]] am 17. Juni 1989 überschoss eine [[Iljuschin Il-62|Iljuschin Il-62M]] der [[Interflug]] auf dem Weg nach [[Moskau]] die Startbahn und brach nach einer Kollision mit mehreren Hindernissen auseinander. 21 Menschen an Bord wurden getötet, 93 überlebten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/schuldiger-am-unglueck-in-schoenefeld-1989-gesucht-interflug-prozess-im-mai,10810590,9264088.html |titel=Schuldiger am Unglück in Schönefeld 1989 gesucht. Interflug-Prozeß im Mai |autor=[sav] |werk=Berliner Zeitung |datum=1997-04-16 |zugriff=2015-05-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/nie-aufgearbeitet-juni-1989-flugzeugkatastrophe-in-schoenefeld/1537016.html |titel=Nie aufgearbeitet Juni 1989: Flugzeugkatastrophe in Schönefeld |autor=Thomas Loy |datum=2009-06-16 |werk=[[Der Tagesspiegel]] |zugriff=2015-05-09}}</ref> |
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== Siehe auch == |
|||
* [[Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland]] |
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== Literatur == |
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* Bernd Kuhlmann: ''Schönefeld bei Berlin. 1 Amt, 1 Flughafen und 11 Bahnhöfe''. Ges. für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen, Berlin 1996, ISBN 3-89218-038-5. Das Buch beschreibt die Geschichte Schönefelds, die – im Schatten der Luftfahrt – stets von strategischen, politischen, propagandistischen sowie von wirtschaftlichen Aspekten geprägt war. |
|||
* Hans von Przychowski: ''Fehlstart oder Bruchlandung? Berlin-Brandenburger Flughafen-Politik. Verlorene Jahre – verlorene Millionen. Das Ringen um den BBI, 1990–2000, eine Zeittafel mit Kommentaren''. NoRa, Berlin 2001, ISBN 3-935445-26-1. |
|||
* Andreas Wendt, Frank Mangelsdorf (Hrsg.): ''Flughafen Schönefeld – Einst und jetzt.'' Culturcon/''[[Märkische Oderzeitung]]'', 2012, ISBN 978-3-941092-89-1. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Berlin Schönefeld Airport}} |
|||
* {{WAD|EDDB}} |
|||
* [http://www.berlin-airport.de/ Offizielle Webpräsenz des Flughafens Berlin-Schönefeld] |
|||
* [http://www.bvbb-ev.de/ Webpräsenz der Ausbaugegner ''Bürgerverein Brandenburg-Berlin e. V.''] |
|||
* [http://www.airport-bbi.de/ Webpräsenz der Ausbaugegner ''airport-bbi.de''] |
|||
* [http://preview.berlin-airport.de/de/unternehmen/ueber-uns/historie/flughafen-schoenefeld/index.php/ Historie Flughafen Schönefeld] |
|||
* Klaus Kurpjuweit: [http://www.tagesspiegel.de/zeitung/die-planer-flogen-jahrzehntelang-nicht-auf-schoenefeld/1365332.html ''Die Planer flogen jahrzehntelang nicht auf Schönefeld''.]; In: [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]] vom 8. November 2008. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Flughafen (Deutschland)}} |
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{{Lesenswert}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4467816-2|LCCN=n/2014/044616|VIAF=234320441}} |
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{{SORTIERUNG:Flughafen Berlinschonefeld}} |
|||
<!--LTG 65--> |
|||
[[Kategorie:Flughafen in Europa|Berlinschoenefeld]] |
|||
[[Kategorie:Flughafen in Deutschland|Berlinschonefeld]] |
|||
[[Kategorie:Flugplatz in Brandenburg|Schonefeld]] |
|||
[[Kategorie:Bauwerk in Schönefeld]] |
|||
[[Kategorie:Flugplatz in Berlin|Schonefeld]] |
|||
[[Kategorie:Luftverkehr (DDR)]] |
|||
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk im Landkreis Dahme-Spreewald]] |
Version vom 18. Februar 2017, 04:18 Uhr
53666 (Anleitung)