Zum Inhalt springen

André Holst und Stadion am Schönbusch: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K typo
 
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Stadion
[[Datei:AndreHolst.jpg|miniatur|200px|André Holst]]
| Name = Stadion am Schönbusch
'''André Holst''' (* [[6. Juli]] [[1964]] in [[Lübeck]]) ist ein deutscher [[Journalist]], [[Showmaster]] und [[Unterhaltungskünstler|Entertainer]].
| Spitzname =
| Stadionlogo =
| Bild = [[Datei:Aschaffenburg - Stadion am Schönbusch - Haupttribüne.jpg|300px|Die Haupttribüne]]
| Bildbeschreibung = Die 1999 errichtete Haupttribüne
| Frühere Namen =
| Ort = {{DEU|Ziel=Aschaffenburg}}, [[Deutschland]]
| Stadionklassifikation =
| Architekt =
| Eigentümer = [[Aschaffenburg|Stadt Aschaffenburg]]
| Betreiber =
| Baubeginn =
| Eröffnung = 23. Mai 1909
| Erstes Spiel = SV Viktoria 01 – 1. Hanauer FC 1893 7:1
| Kapazität = 8.000 Plätze
| Kapazität international =
| Spielfläche =
| Oberfläche = [[Rasen|Naturrasen]]
| Kosten =
| Renovierungen = 1946, 1993, 2008
| Erweiterungen =
| Abriss =
| Verein(e) =
* [[Viktoria Aschaffenburg]] ([[Fußball]])
* [[Aschaffenburg Stallions]] ([[American Football]])
| Veranstaltungen =
| Breitengrad = 49.97035
| Längengrad = 9.12991
| Höhe =
| Region-ISO = DE-BY
}}


Das '''Stadion am Schönbusch''' ist ein [[Fußballstadion]] in [[Aschaffenburg]], [[Unterfranken]]. Es fasst rund 8.000 Plätze, davon verteilen sich 1.924 überdachte Sitzplätze auf eine Haupttribüne sowie eine zweigeteilte Hintertortribüne. Es ist die Spielstätte des ehemaligen [[2. Fußball-Bundesliga|Zweitligisten]] [[Viktoria Aschaffenburg|SV Viktoria Aschaffenburg]],<ref>{{Internetquelle |url=http://sva01.de/stadion/schoenbusch/ |titel=Stadion am Schönbusch |werk=sva01.de |zugriff=2016-12-08}}</ref> wird jedoch auch von der American Footballmannschaft [[Aschaffenburg Stallions]] als Austragungsort ihrer Heimspiele genutzt. Die Spielstätte wird seit 1909 genutzt und ist somit eine der traditionsreichsten und ältesten im deutschen Fußball.<ref>Matthias Hunger: ''Gästeblock: Stadion am Schönbusch.'' In: ''Zeitspiel.'' #4, II/2016, {{ISSN|2365-3175}}, S. 16–17.</ref>
== Leben ==
Holst studierte [[Schauspiel]], [[Musical]] und [[Theaterpädagogik]] in [[Hamburg]], spielte Theater in Hamburg und wechselte 1990 in die Medienbranche. Er arbeitet seit 1990 beim [[MDR Fernsehen|MDR]]<ref>[http://www.mdr.de/mdr1-radio-sachsen-anhalt/artikel57214.html ''«MDR-Webpage/Team»''] abgerufen am 1. Januar 2012</ref>, parallel dazu war er eine Zeitlang bei [[Radio NORA]] tätig.


== Geschichte des Stadions ==
André Holst arbeitet sowohl im [[Radio]] als auch im [[Fernsehen]], so zunächst mit dem Vierteiler ''Fifty-Fifty'', welcher im Abendprogramm des MDR ausgestrahlt wurde. Weitere Sendungen sind ''MDR um 12'' , das ''MIMA-Länderquiz'' sowie die Show ''LANGER SAMSTAG''. Daneben sagte er im [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]] die Programme dieses Senders an.
Die Geschichte des Stadions ist eng mit dem Fußballverein Viktoria Aschaffenburg verbunden. Die Viktoria war über Jahrzehnte Eigentümer des Grundstücks und der Bauten, bis finanzielle Nöte Anfang der Neunziger Jahre den Verkauf notwendig machten. Doch auch wenn sich das Stadion heute im Besitz der Stadt [[Aschaffenburg]] befindet, werden noch immer von der Viktoria finanzierte Bauprojekte durchgeführt.


=== Die Anfänge ===
Neben seiner journalistischen Arbeit in Deutschland arbeitet er in England mit [[Swing (Musikrichtung)|Swing]], u.&nbsp;a. ging er als erster deutscher Entertainer mit dem ''Syd Lawrence Orchestra'' auf [[England]]-[[Tournee]], auf der [[Expo 2000]]<ref>''[http://dp.expo2000.de/kuv/veranstaltungen/2133.html André Holst auf der Expo 2000]'' August 2000</ref> spielte auch dieses Orchester. Seit 2006 arbeitet er in Deutschland mit dem Orchester ''Hans Leonhardt'' zusammen und gibt Gastspiele.
Die Spielstätte am [[Park Schönbusch|Schönbusch]] wurde am 23. Mai 1909 eingeweiht. Die Eröffnungsspiele gegen die erste und zweite Mannschaft des [[FC Hanau 93|1. Hanauer FC 1893]] fanden vor 1200 Zuschauern statt und wurden 7:1 und 2:1 gewonnen. Die am 4. Mai 1921 eingeweihte Umkleidekabine mit Badräumen, die über Kalt- und Warmwasserversorgung verfügten, war zu diesem Zeitpunkt in Süddeutschland einmalig.<ref>Wolfgang Rath (Hrsg.): ''100 Jahre S. V. Viktoria 01 e.&nbsp;V. Aschaffenburg.'' Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 201.</ref> Da in den Zwanziger Jahren bereits einige Spiele mehr als 4000 Zuschauer an den Schönbusch lockten, wurde am 6. Mai 1923 die erste Tribüne im Stadion errichtet. Sie war aus Holz gefertigt und mit 400 Sitzplätzen bestückt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Tribüne zerstört, sowie das Spielfeld durch Bombentreffer beschädigt.<ref>Werner Skrentny (Hrsg.): ''Das große Buch der deutschen Fußballstadien.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 18.</ref>


=== Volles Haus am Schönbusch ===
Als Sänger war er u.&nbsp;a. Gast in folgenden Sendungen:
Nach dem Zweiten Weltkrieg war durch die fehlende Tribüne sowie ohne Stehränge die Kapazität auf etwa 8000 Zuschauer begrenzt und wurde bei Spielen wie gegen den [[1. FC Nürnberg|Club]] ausgereizt. Aus diesem Grund wurden Stehränge sowie eine neue Tribüne errichtet, was das Fassungsvermögen auf 12.000 Zuschauer ausdehnte. Aus dieser Zeit stammt der Zuschauerrekord des Stadions am Schönbusch, der auch heute noch Bestand hat: Auch eine eigens dafür errichtete Stahlrohrtribüne konnte am 11. November 1951 beim Spiel gegen die [[Cluberer]] nicht verhindern, dass der Ticketverkauf nach 18.000 Karten eingestellt werden musste. Ein in diesen Jahren oftmals fünfstelliger Zuschauerschnitt, beispielsweise durchschnittlich 13.000 Zuschauer pro Spiel in der Spielzeit 1952/53, füllten das Stadion regelmäßig fast bis an seine Grenzen. 1954 wurde die Zahl von 18.000 Zuschauern noch einmal erreicht&nbsp;– wieder mit dem 1. FC Nürnberg als Gegner.
[[NDR-Talkshow]], ''ARD-Wunschbox'', [[ZDF-Fernsehgarten]], ''NDR-[[Sonntakte]]'', ''Bei Hübner'', ''MDR - Alles Gute, Lachen ist Trumpf'', ''Spötter, Spaß und Spitzenkräfte'', [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]]-Silvestergala, ''Das perfekte Promi-Dinner'' (VOX) sowie in der ''Malcolm Laycock-Show'' bei der [[BBC]].


=== Der Schwarze Freitag und leere Ränge ===
2010 übernahm er das Theater [[Grüne Zitadelle von Magdeburg]]. Das Haus gab er nach einem Jahr wieder auf und widmete sich intensiv seiner Produzententätigkeit<ref>[http://www.showtalk.net/index.php?option=com_content&view=article&id=83:interview-mit-andre-holst&catid=2:gedankensplitter-von-andre-holst&Itemid=15«Warum André Holst das Theater aufgab»''] abgerufen am 10. August 2012</ref>.
Am Freitag, dem 22. August 1958 brannte die 700 Zuschauer fassende Haupttribüne infolge einer Brandstiftung ab, Inneneinrichtung und Sportausrüstungen wurden zerstört, das Spielfeld beschädigt. Die Tribüne wurde innerhalb von drei Wochen neu errichtet, das Spielfeld später durch den Verein mit Hilfe von Freiwilligen und US-Soldaten repariert. Mit dem Abstieg aus der Oberliga Süd 1959/60 und der folgenden Niederklassigkeit wurde die Kapazität des Stadions jahrzehntelang nicht mehr ausgeschöpft, auch wenn Regionalligaspiele gegen namhafte Gegner wie den [[TSV 1860 München]] oder den 1. FC Nürnberg zwischen 8.000 und 10.000 Zuschauer anlockten.<ref>Werner Skrentny (Hrsg.): ''Das große Buch der deutschen Fußballstadien.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 19.</ref>


=== Vorbereitungen und Umbauten für Liga zwei ===
== Engagement ==
[[Datei:Aschaffenburg - Stadion am Schönbusch - Neue Hintertortribüne.jpg|mini|Die 1985 errichtete zweite Sitztribüne]]
Seit 1996 engagiert sich André Holst im Bereich der allgemeinen [[Wohlfahrt]]. Hierzu organisiert er sog. ''Charity-Talkreihen'' <ref>[http://www.showtalk.net ''«SHOWTALK | Die Show, die bewegt – mit Stars, die helfen»''] abgerufen am 1. Januar 2012</ref> in Deutschland, in denen prominente Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur, Politik und Sport auftreten. Eine Vielzahl von Stiftungen und Initiativen konnte bislang davon profitieren.
1984 betrug das Fassungsvermögen des Stadions laut Aussagen des Bauaufsichtsamts 10.500 Zuschauer, von denen 650 auf der Tribüne Platz finden konnten. Um bei einem Aufstieg in die Zweite Bundesliga finanziell bestehen zu können, wurde die Sitzplatzkapazität durch eine neu errichtete Tribüne auf 1.200 überdachte Sitzplätze ausgeweitet. Der Neubau wurde nach fünf Wochen Bauzeit am 13. Mai 1985 eingeweiht, die Baukosten betrugen 500.000 Mark. Weitere 200.000 Mark wurden für den bundesligatauglichen Ausbau des Stadions aufgewandt. Vor der zweiten Zweitliga-Saison wurden 1986 die Stehränge saniert und mit Wellenbrechern versehen. Die Kosten von 47.000 DM übernahm die Stadt Aschaffenburg. 1986 waren nur drei der 38 Stadien der Ersten und Zweiten Bundesliga im Besitz der jeweiligen Vereine, darunter das Stadion am Schönbusch. Die übrigen Spielstätten waren in kommunaler Hand.<ref>Wolfgang Rath (Hrsg.): ''100 Jahre S. V. Viktoria 01 e.&nbsp;V. Aschaffenburg.'' Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 204.</ref> Die durch die Investitionen von mehr als 700.000 DM angeschlagene Finanzsituation bewog die Viktoria, das Stadion an die Stadt Aschaffenburg zu verkaufen, um von dem Erlös eine weitere, 3.000 Zuschauer fassende Sitztribüne errichten zu können. Die Stadt lehnte das Angebot ab, obwohl sie durch Ankäufe bereits Eigentümerin von drei Vierteln des Grundstücks war. Nach dem erneuten Aufstieg in die Zweite Bundesliga 1989 wurde die noch heute im Einsatz befindliche elektronische Anzeigetafel installiert, sowie ein zweiter VIP-Raum unter der neueren Tribüne eingerichtet. Die Spende des Mäzens [[Alois Ammerschläger]] über 100.000 Mark erlaubte den Ausbau der Dusch- und Sanitärräume, den Einbau eines Entmüdungsbeckens, eines Schiedsrichter- sowie eines Büroraumes. Um die bisherigen Investitionen des Vereins zu begleichen, kaufte er das Stadion für 700.000 Mark und schenkte es der Stadt Aschaffenburg unter der Auflage, das gesamte Stadion zu erneuern.


== Ehrungen ==
=== Die 90°-Wende ===
Unter dem Druck von Alois Ammerschläger entstanden erste Planungen für den Komplettumbau des Stadions: Eine Neuordnung der Stehränge, eine Tribüne auf der Gegengeraden sowie eine Flutlichtanlage sollten verwirklicht werden. Augenfälligste Änderung war die Drehung des gesamten Spielfeldes um 90°. So sollte sichergestellt sein, dass die Flutlichtmasten die Sichtachse zwischen dem Schlößchen im Park Schönbusch und dem [[Schloss Johannisburg]] nicht beeinträchtigen, was gegen die bayerische Schlösser- und Seen-Verordnung verstoßen hätte. Auf einer Skizze des Städtischen Planungsamtes war das Spielfeld von allen vier Seiten mit überdachten Steh- und Sitztribünen umgeben sowie von einer Flutlichtanlage umrahmt.<ref>Wolfgang Rath (Hrsg.): ''100 Jahre S. V. Viktoria 01 e.&nbsp;V. Aschaffenburg.'' Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 207.</ref> Kurz vor der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga begannen 1992 die Baumaßnahmen. Die Aufstiegsspiele fanden in einer um viele Plätze beraubten Baustelle vor jeweils nur rund 7.000 Zuschauern statt. Um den weiteren Umbau zu vollziehen, wurde das Stadion für ein Jahr gesperrt, die Viktoria trug ihre Spiele auf einem Sportplatz des Stadtteils Damm aus. Der erste Bauabschnitt war am 13. Juni 1993 vollendet, das erste Spiel im neuen Stadion trug die Viktoria am 3. September 1993 aus. Das nun um 90 Grad gedrehte Spielfeld erfüllte mit 105 × 70 Metern internationale Auflagen, die Kosten betrugen 1,5 Millionen Mark. Da die Viktoria den Aufstieg in die Zweite Bundesliga verpasst hatte und zudem für ein Jahr nur noch in der Landesliga spielte, wurde der geplante Bau der neuen Sitztribüne und der Flutlichtanlage auf unbestimmte Zeit verschoben, bis durch sportlichen Erfolg Bedarf danach entstünde.
Im März 2000 wurde André Holst für künstlerische Vielseitigkeit und humanitäres Engagement mit dem ersten [[Peter Frankenfeld#Peter-Frankenfeld-Preis|Peter-Frankenfeld-Preis]]<ref>[http://www.welt.de/print-welt/article373777/Leute-von-Welt.html«Leute von Welt – WELT ONLINE»''] abgerufen am 1. März 2002</ref> ausgezeichnet.


=== Die Einöde am Schönbusch ===
== TV-Shows ==
Durch die ausbleibende zweite Umbauphase blieb das Stadion in einem unfertigen, mit erheblichen Nachteilen behafteten Zustand bestehen: Aufgrund der Drehung des Spielfeldes wurden die einstigen Haupttribünen zu Hintertortribünen, der Verkauf von Sitzplatzkarten und somit ein wichtiger Teil der Einnahmen nahmen in den Folgejahren aufgrund der schlechteren Sicht signifikant ab. Der Verein bezifferte den Ausfall an Einnahmen auf 30.000 Mark pro Spielzeit. Weiterhin war eine Seite der Gegengeraden komplett verwaist: Hinter dem das Spielfeld umrandenden Zaun folgte auf gesamter Länge des Spielfeldes eine etwa vierzig Meter breite Schotterebene bis zur Außenbegrenzung des Stadions. Noch heute bedauern langjährige Zuschauer den Verlust der gedrängten Atmosphäre des alten Stadions. Durch die weitläufige freie Fläche hinter der Gegengeraden verloren sich die Schlachtrufe der Anhänger. Der damalige Mannschaftskapitän Thomas Biehrer sagte, beide Zustände des Stadions vergleichend: ''Früher, im alten Stadion, bekam man schon bei 1.500 Zuschauern eine Gänsehaut. Heute verläuft sich alles, es gibt keine Stimmung mehr.''<ref>Wolfgang Rath (Hrsg.): ''100 Jahre S. V. Viktoria 01 e.&nbsp;V. Aschaffenburg.'' Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 208.</ref> Die Stadt Aschaffenburg sah sich als Eigentümer trotz aller Proteste nicht in der Lage, die zweite Bauphase komplett durchzuführen: Zum Einen seien weder die sportlichen Voraussetzungen erfüllt, die den weiteren Umbau rechtfertigten, noch habe die Stadt die dafür notwendigen finanziellen Mittel. Es blieb vorerst bei dem Bau zwölf neuer Kassenhäuschen&nbsp;– Kosten: Mehr als 320.000 Mark. Als erst 1997 wieder der Bau einer Tribüne auf der noch immer leerstehenden Gegengeraden erwogen wurde, sah die Planung keine 3.000 Zuschauer fassende Variante mehr vor, sondern nur eine verkürzte Tribüne mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Zuschauern. Doch auch diese Planung wurde von der Stadt zwar angekündigt, jedoch nicht realisiert.
* 1992: Fifty-Fifty, MDR-Showreihe (Moderator, 4 Folgen)
* 2001: Zoo-Safari, MDR-Doku (Moderator, 100 Folgen)
* 2001: Alles Gute, MDR-Show (Moderator, Sänger)
* 2002: Gute Reise, MDR-Doku (Moderator, 30 Folgen)
* 2003: 50 Jahre Jacob Sisters, MDR-Show (Moderator)
* 2004: Gleich schlägts 13, MDR-Comedy (Schauspieler, Produzent, 10 Folgen)
* 2004: Doktorspiele, MDR-Quizshow (Moderator)
* 2006: Lachen ist Trumpf, MDR-Show (Moderator)
* 2007: Sternstunden, MDR-Show (Moderator)


=== Der Verein packt an: Die neue Haupttribüne ===
== LP/CDs/DVDs ==
[[Datei:Aschaffenburg - Stadion am Schönbusch - Haupttribüne.jpg|mini|Die Haupttribüne]]
*''Tribute to Sinatra'' (1999) mit dem Orchester Paul Kuhn. Special Guest: Dagmar Frederic
Da der Verein sich von der Stadt nicht unterstützt sah, baute die Viktoria mithilfe eines Werbepartners 1999 selbst eine überdachte Tribüne in Stahlrohrausfertigung in das städtische Stadion.<ref>Matthias Hunger: ''Gästeblock: Stadion am Schönbusch.'' In: ''Zeitspiel.'' #4, II/2016, {{ISSN|2365-3175}}, S. 16–17.</ref> Diese Behelfskonstruktion soll rund 20 Jahre einsatzfähig sein, ist 58 Meter lang und bietet knapp 1.100 Sitzplätze. Durch die Errichtung der Haupttribüne, sowie der Erweiterung der Stehränge auf einen Abschnitt der noch immer stellenweise freien Gegengerade wurde zumindest ein Teil der damals berüchtigten Atmosphäre des Stadions am Schönbusch wiederhergestellt.
*''Wenn Weihnachten naht'' (2000) mit dem Orchester Alfred Hause

*''Deine Liebe macht mich stark'' (2001) erste deutsche Produktion
=== Das Stadion heute ===
*''That's Swing'' (2002) mit dem European Swing Orchestra/London unter der musikalischen Leitung von Chris Dean. Special Guest: Mary Roos
{| class="floatright"
*''Was kann ich denn dafür'' (2003) mit den Jacob Sisters
| [[Datei:SV Viktoria Aschaffenburg Stadion Skizze.svg|Übersichtsplan des Stadions]]
*''Peter Frankenfeld'' DVD (2005) die schönsten Sketche aus Musik ist Trumpf
|}
*''Harald Juhnke'' DVD (2007) die schönsten Sketche aus Musik ist Trumpf
Der Verein beziffert das Fassungsvermögen auf rund 8.000 Zuschauer. Eine Seite der Gegengeraden, sowie eine Torseite sind mit Stehrängen samt Wellenbrechern versehen, wobei sich diese Stehränge auch auf ein Stück der anderen Gegengeraden erstrecken. Auf dieser Seite steht mit knapp 1.100 Sitzplätzen die überdachte Haupttribüne. Die andere Hintertorseite wird von zwei überdachten Tribünen mit etwa 800 Sitzplätzen beherrscht. Die offizielle Anzahl an Sitzplätzen wird mit 1.924 angegeben. Unter den Hintertortribünen befinden sich die VIP- und Umkleideräume, einige Büroräume sowie die Stadionkneipe „Stadion Stüberl“. Das Spielfeld ist von einem Sicherheitszaun umgeben, der über etwa ein Dutzend Tore verfügt. Ein durch Gittertore gebildeter Tunnel erlaubt den Spielern und Offiziellen den sicheren Wechsel von den Spielerkabinen auf das Spielfeld. Es sind zwölf Kassenhäuschen an drei der vier Außenseiten des Stadions vorhanden, an zwei gegenüberliegenden Seiten des Grundstücks befinden sich insgesamt drei Gebäude mit WCs und Verpflegungsständen, sowie ein kleinerer Verkaufskiosk an einer Grundstücksecke. Eine monochrome, zweizeilige Anzeigetafel informiert über Spielstand und Mannschaftsaufstellungen.

Nach der erfolgreichen Qualifikation zur neu gegliederten [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga Süd]] begann die Stadt im Juli 2009 mit Umbaumaßnahmen im Stadion. Unter anderem wurden drei Zäune errichtet, die das zuvor komplett freibegehbare Gelände in mehrere Blöcke einteilen.

Der Bau einer Flutlichtanlage wird seitens der Stadt Aschaffenburg momentan nicht aktiv weiterverfolgt.

=== Panoramabild ===
[[Datei:Aschaffenburg - Stadion am Schönbusch - Panorama.jpg|mini|zentriert|650px|Panoramaansicht des Spielfeldes]]

== Fußball-Länderspiele ==
In Anerkennung für die gute Jugendarbeit des [[Viktoria Aschaffenburg|SV Viktoria Aschaffenburg]] vergibt der DFB in unregelmäßigen Abständen (Junioren-)Länderspiele an den Schönbusch. Höhepunkt war bisher ein [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2003/Qualifikation#Klasse A|Qualifikationsspiel]] zur [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2003]] der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen|deutschen Frauen-Nationalmannschaft]].

=== Deutsche Frauen-Nationalmannschaft ===
{| width="35%" class="prettytable"
|- style="background:#DDDDDD"
| colspan="4" | Do., 18. April 2002, WM-Qualifikation
|- style="background:#EEEEEE"
| {{DEU|Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen}} || – || {{NLD|Niederländische Fußballnationalmannschaft der Frauen}} || 6:0 (3:0)
|}

=== Deutsche U-21-Nationalmannschaft ===
{| width="35%" class="prettytable"
|- style="background:#DDDDDD"
| colspan="4" | Di., 17. April 1984, Freundschaftsspiel
|- style="background:#EEEEEE"
| {{DEU|Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)|Deutschland}} || – || {{GRC|Griechische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)|Griechenland}} || 0:0 (0:0)
|- style="background:#DDDDDD"
| colspan="4" | Mi., 31. Mai 2000, Freundschaftsspiel
|- style="background:#EEEEEE"
| {{DEU|Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)|Deutschland}} || – || {{NOR|Norwegische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)|Norwegen}} || 2:2 (1:1)
|}

=== Deutsche U-20-Frauen-Nationalmannschaft ===
{| width="35%" class="prettytable"
|- style="background:#DDDDDD"
| colspan="4" | So., 15. Juli 2012, Freundschaftsspiel
|- style="background:#EEEEEE"
| {{DEU|Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-20-Frauen)|Deutschland}} || – || {{NOR|Norwegische Fußballnationalmannschaft (U-20-Frauen)|Norwegen}} || 5:0 (2:0)
|}

=== Deutsche U-19-Nationalmannschaft ===
{| width="35%" class="prettytable"
|- style="background:#DDDDDD"
| colspan="4" | Mi., 14. September 2005, Freundschaftsspiel
|- style="background:#EEEEEE"
| {{DEU|Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-19-Junioren)|Deutschland}} || – || {{PRT|Portugiesische Fußballnationalmannschaft (U-19-Junioren)|Portugal}} || 2:0 (1:0)
|}

=== Deutsche U-17-Nationalmannschaft ===
{| width="35%" class="prettytable"
|- style="background:#DDDDDD"
| colspan="4" | So., 19. Oktober 2008, Freundschaftsspiel
|- style="background:#EEEEEE"
| {{DEU|Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-17-Junioren)|Deutschland}} || – || {{RUS|Russische Fußballnationalmannschaft (U-17-Junioren)|Russland}} || 0:0 (0:0)
|}

== Kurioses ==
Im Jahr 1993 musste das Spielfeld um 90° gedreht werden. Der Grund hierfür war die bayerische Schlösser- und Seen-Verordnung. Wäre eine Flutlichtanlage errichtet worden, hätten die Flutlichtmasten die Sichtachse zwischen dem Aschaffenburger Schloss Johannisburg und dem Gartenschloss Schönbusch beeinträchtigt.<ref>Matthias Hunger: ''Gästeblock: Stadion am Schönbusch.'' In: ''Zeitspiel.'' #4, II/2016, {{ISSN|2365-3175}}, S. 16–17.</ref> Durch die neue Anordnung ist dies nicht mehr möglich.

== Literatur ==
* Förderkreis SV Viktoria Aschaffenburg: ''Der Weg nach oben'', Aschaffenburg 1986.
* Wolfgang Rath (Hrsg.): ''100 Jahre S. V. Viktoria 01 e.&nbsp;V. Aschaffenburg'', Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170.
* Werner Skrentny (Hrsg.): ''Das große Buch der deutschen Fußballstadien.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 18-19.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.andre-holst.de Webseite von André Holst]
* [http://www.viktoria-aschaffenburgs-fanseite.de/ Fanseite mit einigen Fotos des Stadions]
* [http://ascheberger-jungs.de.tl/ Weitere Seite mit Fotos]
* [http://maps.live.de//LiveSearch.LocalLive?cp=49.97032192039825~9.130028901412913&scene=10822637&style=o&lvl=1 Ansicht des Stadions aus der Luft]
* [http://groundhopping.de/Aschburg.htm Besucherbericht von 2001]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{SORTIERUNG:Stadion am Schonbusch}}
{{DEFAULTSORT:Holst, Andre}}
[[Kategorie:Entertainer]]
[[Kategorie:Bauwerk in Aschaffenburg]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Fußballstadion in Bayern]]
[[Kategorie:Geboren 1964]]
[[Kategorie:Fußballstadion in Europa]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Footballstadion]]
[[Kategorie:Viktoria Aschaffenburg]]

[[Kategorie:Erbaut in den 1900er Jahren]]
{{Personendaten
|NAME=Holst, André
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Journalist und Entertainer
|GEBURTSDATUM=6. Juli 1964
|GEBURTSORT=[[Lübeck]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}

Version vom 8. Dezember 2016, 19:45 Uhr

Stadion am Schönbusch

Die Haupttribüne
Die 1999 errichtete Haupttribüne
Daten
Ort Deutschland Aschaffenburg, Deutschland
Koordinaten 49° 58′ 13,3″ N, 9° 7′ 47,7″ OKoordinaten: 49° 58′ 13,3″ N, 9° 7′ 47,7″ O
Eigentümer Stadt Aschaffenburg
Eröffnung 23. Mai 1909
Erstes Spiel SV Viktoria 01 – 1. Hanauer FC 1893 7:1
Renovierungen 1946, 1993, 2008
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 8.000 Plätze
Heimspielbetrieb
Lage
Stadion am Schönbusch (Bayern)
Stadion am Schönbusch (Bayern)

Das Stadion am Schönbusch ist ein Fußballstadion in Aschaffenburg, Unterfranken. Es fasst rund 8.000 Plätze, davon verteilen sich 1.924 überdachte Sitzplätze auf eine Haupttribüne sowie eine zweigeteilte Hintertortribüne. Es ist die Spielstätte des ehemaligen Zweitligisten SV Viktoria Aschaffenburg,[1] wird jedoch auch von der American Footballmannschaft Aschaffenburg Stallions als Austragungsort ihrer Heimspiele genutzt. Die Spielstätte wird seit 1909 genutzt und ist somit eine der traditionsreichsten und ältesten im deutschen Fußball.[2]

Geschichte des Stadions

Die Geschichte des Stadions ist eng mit dem Fußballverein Viktoria Aschaffenburg verbunden. Die Viktoria war über Jahrzehnte Eigentümer des Grundstücks und der Bauten, bis finanzielle Nöte Anfang der Neunziger Jahre den Verkauf notwendig machten. Doch auch wenn sich das Stadion heute im Besitz der Stadt Aschaffenburg befindet, werden noch immer von der Viktoria finanzierte Bauprojekte durchgeführt.

Die Anfänge

Die Spielstätte am Schönbusch wurde am 23. Mai 1909 eingeweiht. Die Eröffnungsspiele gegen die erste und zweite Mannschaft des 1. Hanauer FC 1893 fanden vor 1200 Zuschauern statt und wurden 7:1 und 2:1 gewonnen. Die am 4. Mai 1921 eingeweihte Umkleidekabine mit Badräumen, die über Kalt- und Warmwasserversorgung verfügten, war zu diesem Zeitpunkt in Süddeutschland einmalig.[3] Da in den Zwanziger Jahren bereits einige Spiele mehr als 4000 Zuschauer an den Schönbusch lockten, wurde am 6. Mai 1923 die erste Tribüne im Stadion errichtet. Sie war aus Holz gefertigt und mit 400 Sitzplätzen bestückt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Tribüne zerstört, sowie das Spielfeld durch Bombentreffer beschädigt.[4]

Volles Haus am Schönbusch

Nach dem Zweiten Weltkrieg war durch die fehlende Tribüne sowie ohne Stehränge die Kapazität auf etwa 8000 Zuschauer begrenzt und wurde bei Spielen wie gegen den Club ausgereizt. Aus diesem Grund wurden Stehränge sowie eine neue Tribüne errichtet, was das Fassungsvermögen auf 12.000 Zuschauer ausdehnte. Aus dieser Zeit stammt der Zuschauerrekord des Stadions am Schönbusch, der auch heute noch Bestand hat: Auch eine eigens dafür errichtete Stahlrohrtribüne konnte am 11. November 1951 beim Spiel gegen die Cluberer nicht verhindern, dass der Ticketverkauf nach 18.000 Karten eingestellt werden musste. Ein in diesen Jahren oftmals fünfstelliger Zuschauerschnitt, beispielsweise durchschnittlich 13.000 Zuschauer pro Spiel in der Spielzeit 1952/53, füllten das Stadion regelmäßig fast bis an seine Grenzen. 1954 wurde die Zahl von 18.000 Zuschauern noch einmal erreicht – wieder mit dem 1. FC Nürnberg als Gegner.

Der Schwarze Freitag und leere Ränge

Am Freitag, dem 22. August 1958 brannte die 700 Zuschauer fassende Haupttribüne infolge einer Brandstiftung ab, Inneneinrichtung und Sportausrüstungen wurden zerstört, das Spielfeld beschädigt. Die Tribüne wurde innerhalb von drei Wochen neu errichtet, das Spielfeld später durch den Verein mit Hilfe von Freiwilligen und US-Soldaten repariert. Mit dem Abstieg aus der Oberliga Süd 1959/60 und der folgenden Niederklassigkeit wurde die Kapazität des Stadions jahrzehntelang nicht mehr ausgeschöpft, auch wenn Regionalligaspiele gegen namhafte Gegner wie den TSV 1860 München oder den 1. FC Nürnberg zwischen 8.000 und 10.000 Zuschauer anlockten.[5]

Vorbereitungen und Umbauten für Liga zwei

Die 1985 errichtete zweite Sitztribüne

1984 betrug das Fassungsvermögen des Stadions laut Aussagen des Bauaufsichtsamts 10.500 Zuschauer, von denen 650 auf der Tribüne Platz finden konnten. Um bei einem Aufstieg in die Zweite Bundesliga finanziell bestehen zu können, wurde die Sitzplatzkapazität durch eine neu errichtete Tribüne auf 1.200 überdachte Sitzplätze ausgeweitet. Der Neubau wurde nach fünf Wochen Bauzeit am 13. Mai 1985 eingeweiht, die Baukosten betrugen 500.000 Mark. Weitere 200.000 Mark wurden für den bundesligatauglichen Ausbau des Stadions aufgewandt. Vor der zweiten Zweitliga-Saison wurden 1986 die Stehränge saniert und mit Wellenbrechern versehen. Die Kosten von 47.000 DM übernahm die Stadt Aschaffenburg. 1986 waren nur drei der 38 Stadien der Ersten und Zweiten Bundesliga im Besitz der jeweiligen Vereine, darunter das Stadion am Schönbusch. Die übrigen Spielstätten waren in kommunaler Hand.[6] Die durch die Investitionen von mehr als 700.000 DM angeschlagene Finanzsituation bewog die Viktoria, das Stadion an die Stadt Aschaffenburg zu verkaufen, um von dem Erlös eine weitere, 3.000 Zuschauer fassende Sitztribüne errichten zu können. Die Stadt lehnte das Angebot ab, obwohl sie durch Ankäufe bereits Eigentümerin von drei Vierteln des Grundstücks war. Nach dem erneuten Aufstieg in die Zweite Bundesliga 1989 wurde die noch heute im Einsatz befindliche elektronische Anzeigetafel installiert, sowie ein zweiter VIP-Raum unter der neueren Tribüne eingerichtet. Die Spende des Mäzens Alois Ammerschläger über 100.000 Mark erlaubte den Ausbau der Dusch- und Sanitärräume, den Einbau eines Entmüdungsbeckens, eines Schiedsrichter- sowie eines Büroraumes. Um die bisherigen Investitionen des Vereins zu begleichen, kaufte er das Stadion für 700.000 Mark und schenkte es der Stadt Aschaffenburg unter der Auflage, das gesamte Stadion zu erneuern.

Die 90°-Wende

Unter dem Druck von Alois Ammerschläger entstanden erste Planungen für den Komplettumbau des Stadions: Eine Neuordnung der Stehränge, eine Tribüne auf der Gegengeraden sowie eine Flutlichtanlage sollten verwirklicht werden. Augenfälligste Änderung war die Drehung des gesamten Spielfeldes um 90°. So sollte sichergestellt sein, dass die Flutlichtmasten die Sichtachse zwischen dem Schlößchen im Park Schönbusch und dem Schloss Johannisburg nicht beeinträchtigen, was gegen die bayerische Schlösser- und Seen-Verordnung verstoßen hätte. Auf einer Skizze des Städtischen Planungsamtes war das Spielfeld von allen vier Seiten mit überdachten Steh- und Sitztribünen umgeben sowie von einer Flutlichtanlage umrahmt.[7] Kurz vor der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga begannen 1992 die Baumaßnahmen. Die Aufstiegsspiele fanden in einer um viele Plätze beraubten Baustelle vor jeweils nur rund 7.000 Zuschauern statt. Um den weiteren Umbau zu vollziehen, wurde das Stadion für ein Jahr gesperrt, die Viktoria trug ihre Spiele auf einem Sportplatz des Stadtteils Damm aus. Der erste Bauabschnitt war am 13. Juni 1993 vollendet, das erste Spiel im neuen Stadion trug die Viktoria am 3. September 1993 aus. Das nun um 90 Grad gedrehte Spielfeld erfüllte mit 105 × 70 Metern internationale Auflagen, die Kosten betrugen 1,5 Millionen Mark. Da die Viktoria den Aufstieg in die Zweite Bundesliga verpasst hatte und zudem für ein Jahr nur noch in der Landesliga spielte, wurde der geplante Bau der neuen Sitztribüne und der Flutlichtanlage auf unbestimmte Zeit verschoben, bis durch sportlichen Erfolg Bedarf danach entstünde.

Die Einöde am Schönbusch

Durch die ausbleibende zweite Umbauphase blieb das Stadion in einem unfertigen, mit erheblichen Nachteilen behafteten Zustand bestehen: Aufgrund der Drehung des Spielfeldes wurden die einstigen Haupttribünen zu Hintertortribünen, der Verkauf von Sitzplatzkarten und somit ein wichtiger Teil der Einnahmen nahmen in den Folgejahren aufgrund der schlechteren Sicht signifikant ab. Der Verein bezifferte den Ausfall an Einnahmen auf 30.000 Mark pro Spielzeit. Weiterhin war eine Seite der Gegengeraden komplett verwaist: Hinter dem das Spielfeld umrandenden Zaun folgte auf gesamter Länge des Spielfeldes eine etwa vierzig Meter breite Schotterebene bis zur Außenbegrenzung des Stadions. Noch heute bedauern langjährige Zuschauer den Verlust der gedrängten Atmosphäre des alten Stadions. Durch die weitläufige freie Fläche hinter der Gegengeraden verloren sich die Schlachtrufe der Anhänger. Der damalige Mannschaftskapitän Thomas Biehrer sagte, beide Zustände des Stadions vergleichend: Früher, im alten Stadion, bekam man schon bei 1.500 Zuschauern eine Gänsehaut. Heute verläuft sich alles, es gibt keine Stimmung mehr.[8] Die Stadt Aschaffenburg sah sich als Eigentümer trotz aller Proteste nicht in der Lage, die zweite Bauphase komplett durchzuführen: Zum Einen seien weder die sportlichen Voraussetzungen erfüllt, die den weiteren Umbau rechtfertigten, noch habe die Stadt die dafür notwendigen finanziellen Mittel. Es blieb vorerst bei dem Bau zwölf neuer Kassenhäuschen – Kosten: Mehr als 320.000 Mark. Als erst 1997 wieder der Bau einer Tribüne auf der noch immer leerstehenden Gegengeraden erwogen wurde, sah die Planung keine 3.000 Zuschauer fassende Variante mehr vor, sondern nur eine verkürzte Tribüne mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Zuschauern. Doch auch diese Planung wurde von der Stadt zwar angekündigt, jedoch nicht realisiert.

Der Verein packt an: Die neue Haupttribüne

Die Haupttribüne

Da der Verein sich von der Stadt nicht unterstützt sah, baute die Viktoria mithilfe eines Werbepartners 1999 selbst eine überdachte Tribüne in Stahlrohrausfertigung in das städtische Stadion.[9] Diese Behelfskonstruktion soll rund 20 Jahre einsatzfähig sein, ist 58 Meter lang und bietet knapp 1.100 Sitzplätze. Durch die Errichtung der Haupttribüne, sowie der Erweiterung der Stehränge auf einen Abschnitt der noch immer stellenweise freien Gegengerade wurde zumindest ein Teil der damals berüchtigten Atmosphäre des Stadions am Schönbusch wiederhergestellt.

Das Stadion heute

Übersichtsplan des Stadions

Der Verein beziffert das Fassungsvermögen auf rund 8.000 Zuschauer. Eine Seite der Gegengeraden, sowie eine Torseite sind mit Stehrängen samt Wellenbrechern versehen, wobei sich diese Stehränge auch auf ein Stück der anderen Gegengeraden erstrecken. Auf dieser Seite steht mit knapp 1.100 Sitzplätzen die überdachte Haupttribüne. Die andere Hintertorseite wird von zwei überdachten Tribünen mit etwa 800 Sitzplätzen beherrscht. Die offizielle Anzahl an Sitzplätzen wird mit 1.924 angegeben. Unter den Hintertortribünen befinden sich die VIP- und Umkleideräume, einige Büroräume sowie die Stadionkneipe „Stadion Stüberl“. Das Spielfeld ist von einem Sicherheitszaun umgeben, der über etwa ein Dutzend Tore verfügt. Ein durch Gittertore gebildeter Tunnel erlaubt den Spielern und Offiziellen den sicheren Wechsel von den Spielerkabinen auf das Spielfeld. Es sind zwölf Kassenhäuschen an drei der vier Außenseiten des Stadions vorhanden, an zwei gegenüberliegenden Seiten des Grundstücks befinden sich insgesamt drei Gebäude mit WCs und Verpflegungsständen, sowie ein kleinerer Verkaufskiosk an einer Grundstücksecke. Eine monochrome, zweizeilige Anzeigetafel informiert über Spielstand und Mannschaftsaufstellungen.

Nach der erfolgreichen Qualifikation zur neu gegliederten Regionalliga Süd begann die Stadt im Juli 2009 mit Umbaumaßnahmen im Stadion. Unter anderem wurden drei Zäune errichtet, die das zuvor komplett freibegehbare Gelände in mehrere Blöcke einteilen.

Der Bau einer Flutlichtanlage wird seitens der Stadt Aschaffenburg momentan nicht aktiv weiterverfolgt.

Panoramabild

Panoramaansicht des Spielfeldes

Fußball-Länderspiele

In Anerkennung für die gute Jugendarbeit des SV Viktoria Aschaffenburg vergibt der DFB in unregelmäßigen Abständen (Junioren-)Länderspiele an den Schönbusch. Höhepunkt war bisher ein Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2003 der deutschen Frauen-Nationalmannschaft.

Deutsche Frauen-Nationalmannschaft

Do., 18. April 2002, WM-Qualifikation
Deutschland Deutschland Niederlande Niederlande 6:0 (3:0)

Deutsche U-21-Nationalmannschaft

Di., 17. April 1984, Freundschaftsspiel
Deutschland Deutschland Griechenland Griechenland 0:0 (0:0)
Mi., 31. Mai 2000, Freundschaftsspiel
Deutschland Deutschland Norwegen Norwegen 2:2 (1:1)

Deutsche U-20-Frauen-Nationalmannschaft

So., 15. Juli 2012, Freundschaftsspiel
Deutschland Deutschland Norwegen Norwegen 5:0 (2:0)

Deutsche U-19-Nationalmannschaft

Mi., 14. September 2005, Freundschaftsspiel
Deutschland Deutschland Portugal Portugal 2:0 (1:0)

Deutsche U-17-Nationalmannschaft

So., 19. Oktober 2008, Freundschaftsspiel
Deutschland Deutschland Russland Russland 0:0 (0:0)

Kurioses

Im Jahr 1993 musste das Spielfeld um 90° gedreht werden. Der Grund hierfür war die bayerische Schlösser- und Seen-Verordnung. Wäre eine Flutlichtanlage errichtet worden, hätten die Flutlichtmasten die Sichtachse zwischen dem Aschaffenburger Schloss Johannisburg und dem Gartenschloss Schönbusch beeinträchtigt.[10] Durch die neue Anordnung ist dies nicht mehr möglich.

Literatur

  • Förderkreis SV Viktoria Aschaffenburg: Der Weg nach oben, Aschaffenburg 1986.
  • Wolfgang Rath (Hrsg.): 100 Jahre S. V. Viktoria 01 e. V. Aschaffenburg, Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170.
  • Werner Skrentny (Hrsg.): Das große Buch der deutschen Fußballstadien. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 18-19.

Einzelnachweise

  1. Stadion am Schönbusch. In: sva01.de. Abgerufen am 8. Dezember 2016.
  2. Matthias Hunger: Gästeblock: Stadion am Schönbusch. In: Zeitspiel. #4, II/2016, ISSN 2365-3175, S. 16–17.
  3. Wolfgang Rath (Hrsg.): 100 Jahre S. V. Viktoria 01 e. V. Aschaffenburg. Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 201.
  4. Werner Skrentny (Hrsg.): Das große Buch der deutschen Fußballstadien. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 18.
  5. Werner Skrentny (Hrsg.): Das große Buch der deutschen Fußballstadien. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 19.
  6. Wolfgang Rath (Hrsg.): 100 Jahre S. V. Viktoria 01 e. V. Aschaffenburg. Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 204.
  7. Wolfgang Rath (Hrsg.): 100 Jahre S. V. Viktoria 01 e. V. Aschaffenburg. Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 207.
  8. Wolfgang Rath (Hrsg.): 100 Jahre S. V. Viktoria 01 e. V. Aschaffenburg. Verlag Schmidt, Neustadt 2003, ISBN 978-3877076170, S. 208.
  9. Matthias Hunger: Gästeblock: Stadion am Schönbusch. In: Zeitspiel. #4, II/2016, ISSN 2365-3175, S. 16–17.
  10. Matthias Hunger: Gästeblock: Stadion am Schönbusch. In: Zeitspiel. #4, II/2016, ISSN 2365-3175, S. 16–17.