Marcel Wagner und Saubachtalbrücke (A 4): Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Brücke |
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'''Marcel Wagner''' (* [[15. November]] [[1982]] in [[Böblingen]]) ist ein deutscher [[Moderator (Beruf)|Hörfunk- und Fernsehmoderator]]. |
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|BEZEICHNUNG=Saubachtalbrücke |
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|OFFIZIELLERNAME= |
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|NUTZUNG=[[Bundesautobahn 4|Reichsautobahn Strecke 83]] |
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|ÜBERFÜHRT= |
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|UNTERFÜHRT=[[Wilde Sau (Fluss)|Wilde Sau]], [[Liste der Staatsstraßen in Sachsen#StSn177|Staatsstraße Wilsdruff–Meißen]], Straße Wilsdruff–Sachsdorf |
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|ORT=[[Wilsdruff]]/[[Sachsdorf]] |
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|UNTERHALT= |
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|ID= |
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|KONSTRUKTION=[[Eisenbeton]]-[[Balkenbrücke]] |
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|LÄNGE=261 m |
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|ÖFFNUNGEN=9 |
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|SPANNE=33,50 m |
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|PFEILERACHSABSTAND= |
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|LICHTEWEITE=261 m |
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|LICHTEHÖHE=14,88 m |
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|VERKEHR= |
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|BAUKOSTEN=780 000 [[Reichsmark|RM]] (ohne Zement) |
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|BAUBEGINN=Herbst 1934 |
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|FERTIGSTELLUNG=Winter 1935/1936 |
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|ERÖFFNUNG=27. September 1936 |
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|BAUZEIT= |
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|PLANER=[[Siemens-Bauunion]] |
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|SCHLIESSUNG=1945 gesprengt |
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|ZUSTAND=ehemalig |
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|MAUT= |
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|POSKARTE= |
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|POSKARTENNAME= |
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|BREITENGRAD=51.06065 |
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|REGION-ISO=DE-SN |
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|MEERESHÖHE=249.90 |
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|BILD-KARTE-BESCHREIBUNG= |
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Die '''Saubachtalbrücke''' war die erste von bislang drei [[Autobahnbrücke]]n, die das Tal der [[Wilde Sau (Fluss)|Wilden Sau]] nördlich von [[Wilsdruff]] zur Überführung der heutigen [[Bundesautobahn 4]] überspannten. Das 1936 eröffnete Bauwerk wurde 1945 gesprengt und hatte zwei Nachfolgerbauten aus den Jahren 1955 bzw. 1974 und 1996.<ref name="Structurae" /> |
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== Leben == |
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Wagner wuchs in [[Weil der Stadt]] in [[Baden-Württemberg]] auf. Nach der Schule zog er nach [[Regensburg]], wo er bis heute lebt. Er studierte an der [[Steinbeis Hochschule]] in [[Berlin]], seit 2013 ist er [[Bachelor of Arts]]. |
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== Lage == |
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Die Brücke befand sich an der gleichen Stelle wie die heute existierende Saubachtalbrücke, rund einen Kilometer nördlich des Wilsdruffer Stadtzentrums. Sie überquerte das Tal der [[Wilde Sau (Fluss)|Wilden Sau]] (auch ''Saubach'' genannt), die am [[Landberg]] in [[Pohrsdorf]] am [[Tharandter Wald]] entspringt und bei [[Gauernitz]] in die [[Elbe]] mündet. Die Saubachtalbrücke verband die im Westen liegende [[Birkenhain (Wilsdruff)|Birkenhainer]] Höhe mit der östlich des Tals gelegenen [[Hühndorf]]er Höhe. |
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Während und nach der Schulzeit arbeitete Wagner bei einem Krankenhaussender, besuchte einen Sprechtrainer und nahm an einer Moderationsausbildung beim damaligen Stuttgarter Lokalsender „Stadtradio – die Hitgarantie“ teil. 2002 kam Wagner als Volontär zum bayerischen Jugendsender [[Radio Galaxy]], wo er knapp drei Jahre lang die tägliche Nachmittagsshow moderierte. Zudem war er als Nachrichtensprecher und Moderator beim Regensburger Sender [[gong fm]] tätig. 2004 wechselte er als Moderator, Nachrichtensprecher und Redakteur zum SWR-Jugendprojekt [[Dasding]] und anschließend in die Morningshow „Sputnik – Fett geweckt mit Nora und Marcel“ zum MDR nach Halle. Seit 2006 ist Marcel Wagner für den Jugendsender des Hessischen Rundfunks [[You FM]] tätig. Dort moderierte er unter anderem mit [[Rob Green]] und [[Daniel Hartwich]] die „You FM-Roadshow“. |
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Unmittelbar westlich der Brücke (auf der Birkenhainer Höhe) befand sich die Anschlussstelle Wilsdruff, die nächste Abfahrt in Richtung Dresden war „Dresden-Altstadt“ (das heute benachbarte [[Autobahndreieck Dresden-West]] wurde erst 2001 eröffnet). |
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Außerdem moderierte Wagner seit dem 15. Januar 2008 zusammen mit anderen Moderatoren die TV-Sendung „[[on3-südwild]]“ (anfangs: „Südwild“) im [[Bayerisches Fernsehen|Bayerischen Fernsehen]] und ab 2009 parallel bei [[on3-radio]]. Seit 2009 ist er in [[Bayern 3]] zu hören. |
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== Geschichte == |
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Vor und während der Bundestagswahl 2009 war Marcel Wagner [[Reporter]] für das ARD-Morgenmagazin („Der Bundespraktikant“), das Bayerische Fernsehen und die ARD-Jugendwellen in Berlin. |
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Die Planungen zur Überführung des Saubachtals begannen mit der Projektierung des ersten Teils der [[Reichsautobahn]]strecke 83 von Dresden bis Wilsdruff. Es sollte möglichst kostengünstig und schnell gebaut werden, sodass der ursprüngliche Entwurf für das Gebiet nördlich von Wilsdruff anstatt einer [[Talbrücke]] nur eine Brücke über die Wilde Sau mit einer [[Lichte Weite|lichten Weite]] von zehn Metern vorsah. Die Straße von Wilsdruff nach Sachsdorf und die Straße von Wilsdruff nach Meißen hätten jeweils eigene Über- bzw. Unterführungsbauwerke erhalten. Zum Geländeausgleich wären tiefe Einschnitte westlich und östlich der Brücke sowie ein [[Damm (Wall)|Damm]] innerhalb der [[Talsohle]], quasi ein zweites „[[Tanneberger Loch]]“, nötig gewesen. |
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Die veränderte Planung der [[Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen|Obersten Bauleitung]] Dresden<ref name="AutobahnOnline" /> sah daher eine Talbrücke mit 200 Metern lichter Weite vor, die sowohl Wilde Sau als auch die näher an den Fluss umverlegte Sachsdorf-Wilsdruffer Straße überspannt hätte. Die Wilsdruff-Meißener Straße sollte weiterhin ein eigenes Unterführungsbauwerk bekommen und dafür einige Meter nach Westen verlegt werden. Zwischen beiden Brücken sollte die Reichsautobahn über einen nun wesentlich kürzeren Damm geführt werden. |
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2014 nahm er am „Qualifikationsprogramm Moderation“ von [[Wieland Backes]], [[SWR]] und der [[Hochschule der Medien]] in [[Stuttgart]] teil.<ref>[https://www.hdm-stuttgart.de/imo/ausbildung/ehemalige.html ''Ehemalige.''] In: ''hdm-stuttgart.de'', abgerufen am 5. März 2016.</ref> |
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Der dritte und letztendlich realisierte Entwurf wurde nach der Ausschreibung der zweiten Variante im Sommer 1934 als Sonderentwurf durch die [[Siemens-Bauunion]] eingereicht. Die Talbrücke wurde gen Westen verlängert und konnte damit auch die Wilsdruff-Meißener Straße mit überqueren. Die dadurch gestiegenen Kosten für die Talbrücke wurden durch den Wegfall der zweiten Unterführung kompensiert. Im Zuge dieses Entwurfs wurden auch die ursprünglich vorgesehenen [[Beschleunigungsstreifen|Beschleunigungs]]- bzw. [[Verzögerungsstreifen]] der Anschlussstelle Wilsdruff in bzw. aus Richtung Dresden gestrichen, da sie sich auf der Talbrücke befunden hätten. |
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Wagner arbeitete seit Januar 2014 als Programmchef beim regionalen Fernsehsender [[Regio TV Schwaben]] in Ulm<ref>[http://www.schwaebisch-media.de/index.php?puid=5&pageid=945&newsid=172 ''Regio TV Schwaben stellt sich neu auf.''] Schwäbisch Media vom 27. Januar 2014, abgerufen am 5. März 2016.</ref>, ist außerdem als Dozent und Medientrainer an der [[Akademie Deutsche POP]] tätig<ref>[http://deutsche-pop.com/dozenten/marcel-wagner ''Marcel Wagner.''] In: ''deutsche-pop.com'', abgerufen am 5. März 2016.</ref> und gehört seit Juli 2016 zum Moderatorenteam von [[n-tv]]<ref>[http://www.dwdl.de/nachrichten/56658/verstaerkung_zwei_neue_moderatoren_bei_ntv/ ''Verstärkung: Zwei neue Moderatoren bei n-tv.''] In: ''dwdl.de'', abgerufen am 22. Juli 2016.</ref>. Seit 2016 moderiert Wagner auch beim Popmusik-Programm [[hr3]] des [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunk]]s.<ref>[http://www.hr-online.de/website/radio/hr3/index.jsp?rubrik=55237&key=standard_document_61414748 ''Marcel Wagner.''] In: ''hr-online.de,'' vom 25. Juli 2016, abgerufen am 21. Oktober 2016.</ref> |
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Im Herbst 1934 wurde mit dem Bau der Autobahnbrücke begonnen. Am Bau beteiligt waren die Siemens-Bauunion und die [[Beton- und Monierbau]] AG. Über die [[Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz]] erfolgte die Zulieferung zur Großbaustelle. Als Baustoff wurde [[Eisenbeton]] gewählt, die Brücke selbst als [[Balkenbrücke]] ausgeführt. Die acht 16,40 Meter hohen Pfeiler bestanden aus je drei 7,50 Meter voneinander entfernten Stielen und endeten in einem 1,60 bis 2,10 Meter hohen auskragenden Rahmenriegel, auf dem nach der Fertigstellung aller Pfeiler und der 22 Meter breiten [[Widerlager (Brückenbau)|Widerlager]] der Überbau der Brücke aufgelagert wurde. Dieser verfügte für jede Richtungsfahrbahn über vier Hauptträger und erreichte an der Oberkante eine Breite von 24,40 Metern. Insgesamt erreichte die Saubachtalbrücke eine lichte Weite von 261 Metern. |
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== TV-Moderationen == |
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* 2008–2011: [[Südwild]], [[on3-südwild]] im [[Bayerisches Fernsehen|Bayerischen Fernsehen]] |
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* 2009–2015: Verschiedene Tätigkeiten als TV-Reporter, u.a. vor und während der Bundestagswahl 2009 für das [[ARD-Morgenmagazin]], als Wissenschaftsreporter für die [[ARD]]-Sendung [[Planet Wissen]] sowie als Live-Reporter für die Nachrichtenformate im [[rbb Fernsehen]] |
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* seit 2014: Moderator der Gesprächsformate [[alpha-Forum]] in [[BR-alpha]], [[ARD-alpha]] sowie [[Auf ein Bier mit…]] bei [[Regio TV Schwaben]] |
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* seit 2016: Moderator/Anchor bei [[n-tv]] |
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Nach der Fertigstellung des Brückenbaus im Winter 1935/36 wurde die Saubachtalbrücke zusammen mit der Reichsautobahn von Dresden-Altstadt nach Wilsdruff am 27. September 1936 eröffnet. |
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== Radio-Moderationen == |
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* 2002–2005: [[Radio Galaxy]] und [[gong fm]] |
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Zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde die noch keine zehn Jahre alte Brücke Anfang 1935 durch die [[Wehrmacht]] gesprengt. Nachdem die Trümmer beräumt waren, wurde zwischen 1952 und 1954 für die Richtungsfahrbahn nach Chemnitz eine neue Brücke errichtet, von 1972 bis 1974 folgte dann die Brücke für die Richtungsfahrbahn nach Chemnitz. |
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* 2005: [[Dasding]], [[SWR]] |
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* 2005–2006: [[MDR Sputnik]] |
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<gallery caption="Die zerstörte Brücke 1947" perrow="5"> |
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* seit 2006: [[You FM]], [[Hessischer Rundfunk]] |
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Fotothek df ps 0006202 Brücken ^ Kriege ^ Kriegsfolgen ^ Zerstörungen - Trümmer.jpg|Blick über das Saubachtal Richtung Westen |
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* 2008–2011: [[on3-radio]], [[Bayerischer Rundfunk]] |
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Fotothek df ps 0006199 Brücken ^ Kriege ^ Kriegsfolgen ^ Zerstörungen - Trümmer.jpg|Gegenrichtung, vorn die Wilsdruff-Meißener Straße |
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* seit 2009: [[Bayern 3]], [[Bayerischer Rundfunk]] |
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Fotothek df ps 0006194 Brücken ^ Kriege ^ Kriegsfolgen ^ Zerstörungen - Trümmer.jpg|Östliches Widerlager mit Blick in Richtung Westen |
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* seit 2016: [[hr3]], [[Hessischer Rundfunk]] |
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Fotothek df ps 0006195 Brücken ^ Kriege ^ Kriegsfolgen ^ Zerstörungen - Trümmer.jpg|Arbeiter beim Zerkleinern der Trümmer |
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Fotothek df ps 0006203 Brücken ^ Kriege ^ Kriegsfolgen ^ Zerstörungen - Trümmer.jpg|Ansicht der insgesamt acht Hauptträger des Überbaus |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Saubachtalbrücke Wilsdruff}} |
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* [http://www.marcel-wagner.de/ Website von Marcel Wagner] |
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* {{Internetquelle | url = http://autobahngeschichte.de/STRECKEN/A_4_Strecke_83_Chemnitz_-_Dres/Saubachtalbrucke_bei_Wilsdruff/saubachtalbrucke_bei_wilsdruff.html | titel = Saubachtalbrücke bei Wilsdruff | autor = Thomas Haubold | werk = autobahngeschichte.de | hrsg = Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte | datum = Januar 2013 | zugriff = 2016-12-02}} |
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* [https://wayback.archive.org/web/20111225094228/http://www.br.de/radio/bayern3/service/team/marcel-wagner100.html Bayern-3-Seite über Marcel Wagner] |
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* [http://www.regio-tv.de/channel/detail/96/auf_ein_bier.html „Auf ein Bier mit…“-Mediathek] |
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* [http://www.pool-position.net/pool/vitae/marcel-wagner.html Management-Seite über Marcel Wagner] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references |
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* <ref name="AutobahnOnline">{{Internetquelle | url = http://www.autobahn-online.de/a4geschichte.html | titel = Autobahnbau in Deutschland - zur Geschichte der A 4 | werk = autobahn-online.de | hrsg = Henning Maruhn | zugriff = 2016-12-02}}</ref> |
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* <ref name="Structurae">{{Internetquelle | url = https://structurae.de/bauwerke/saubachtalbruecke | titel = Saubachtalbrücke | werk = structurae.de | hrsg = Nicolas Janberg | zugriff = 2016-12-02}}</ref> |
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</references> |
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{{SORTIERUNG: |
{{SORTIERUNG:Saubachtalbrucke}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Bundesautobahn 4]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Autobahnbrücke in Sachsen]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Balkenbrücke]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Architektur im Nationalsozialismus]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Brücke in Europa]] |
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[[Kategorie:Erbaut in den 1930er Jahren]] |
|||
[[Kategorie:Zerstört in den 1940er Jahren]] |
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{{Personendaten |
|||
[[Kategorie:Zerstört im Zweiten Weltkrieg]] |
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|NAME=Wagner, Marcel |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher [[Moderator (Beruf)|Hörfunk- und Fernsehmoderator]] |
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|GEBURTSDATUM=15. November 1982 |
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|GEBURTSORT=[[Böblingen]] |
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|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
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}} |
Version vom 2. Dezember 2016, 16:49 Uhr
Saubachtalbrücke | ||
---|---|---|
Nutzung | Reichsautobahn Strecke 83 | |
Unterführt | Wilde Sau, Staatsstraße Wilsdruff–Meißen, Straße Wilsdruff–Sachsdorf | |
Ort | Wilsdruff/Sachsdorf | |
Konstruktion | Eisenbeton-Balkenbrücke | |
Gesamtlänge | 261 m | |
Anzahl der Öffnungen | 9 | |
Längste Stützweite | 33,50 m | |
Lichte Weite | 261 m | |
Lichte Höhe | 14,88 m | |
Baukosten | 780 000 RM (ohne Zement) | |
Baubeginn | Herbst 1934 | |
Fertigstellung | Winter 1935/1936 | |
Eröffnung | 27. September 1936 | |
Zustand | ehemalig | |
Planer | Siemens-Bauunion | |
Schließung | 1945 gesprengt | |
Lage | ||
Koordinaten | 51° 3′ 38″ N, 13° 31′ 42″ O | |
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Höhe über dem Meeresspiegel | 249,9 m ü. NN |
Die Saubachtalbrücke war die erste von bislang drei Autobahnbrücken, die das Tal der Wilden Sau nördlich von Wilsdruff zur Überführung der heutigen Bundesautobahn 4 überspannten. Das 1936 eröffnete Bauwerk wurde 1945 gesprengt und hatte zwei Nachfolgerbauten aus den Jahren 1955 bzw. 1974 und 1996.[1]
Lage
Die Brücke befand sich an der gleichen Stelle wie die heute existierende Saubachtalbrücke, rund einen Kilometer nördlich des Wilsdruffer Stadtzentrums. Sie überquerte das Tal der Wilden Sau (auch Saubach genannt), die am Landberg in Pohrsdorf am Tharandter Wald entspringt und bei Gauernitz in die Elbe mündet. Die Saubachtalbrücke verband die im Westen liegende Birkenhainer Höhe mit der östlich des Tals gelegenen Hühndorfer Höhe.
Unmittelbar westlich der Brücke (auf der Birkenhainer Höhe) befand sich die Anschlussstelle Wilsdruff, die nächste Abfahrt in Richtung Dresden war „Dresden-Altstadt“ (das heute benachbarte Autobahndreieck Dresden-West wurde erst 2001 eröffnet).
Geschichte
Die Planungen zur Überführung des Saubachtals begannen mit der Projektierung des ersten Teils der Reichsautobahnstrecke 83 von Dresden bis Wilsdruff. Es sollte möglichst kostengünstig und schnell gebaut werden, sodass der ursprüngliche Entwurf für das Gebiet nördlich von Wilsdruff anstatt einer Talbrücke nur eine Brücke über die Wilde Sau mit einer lichten Weite von zehn Metern vorsah. Die Straße von Wilsdruff nach Sachsdorf und die Straße von Wilsdruff nach Meißen hätten jeweils eigene Über- bzw. Unterführungsbauwerke erhalten. Zum Geländeausgleich wären tiefe Einschnitte westlich und östlich der Brücke sowie ein Damm innerhalb der Talsohle, quasi ein zweites „Tanneberger Loch“, nötig gewesen.
Die veränderte Planung der Obersten Bauleitung Dresden[2] sah daher eine Talbrücke mit 200 Metern lichter Weite vor, die sowohl Wilde Sau als auch die näher an den Fluss umverlegte Sachsdorf-Wilsdruffer Straße überspannt hätte. Die Wilsdruff-Meißener Straße sollte weiterhin ein eigenes Unterführungsbauwerk bekommen und dafür einige Meter nach Westen verlegt werden. Zwischen beiden Brücken sollte die Reichsautobahn über einen nun wesentlich kürzeren Damm geführt werden.
Der dritte und letztendlich realisierte Entwurf wurde nach der Ausschreibung der zweiten Variante im Sommer 1934 als Sonderentwurf durch die Siemens-Bauunion eingereicht. Die Talbrücke wurde gen Westen verlängert und konnte damit auch die Wilsdruff-Meißener Straße mit überqueren. Die dadurch gestiegenen Kosten für die Talbrücke wurden durch den Wegfall der zweiten Unterführung kompensiert. Im Zuge dieses Entwurfs wurden auch die ursprünglich vorgesehenen Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsstreifen der Anschlussstelle Wilsdruff in bzw. aus Richtung Dresden gestrichen, da sie sich auf der Talbrücke befunden hätten.
Im Herbst 1934 wurde mit dem Bau der Autobahnbrücke begonnen. Am Bau beteiligt waren die Siemens-Bauunion und die Beton- und Monierbau AG. Über die Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz erfolgte die Zulieferung zur Großbaustelle. Als Baustoff wurde Eisenbeton gewählt, die Brücke selbst als Balkenbrücke ausgeführt. Die acht 16,40 Meter hohen Pfeiler bestanden aus je drei 7,50 Meter voneinander entfernten Stielen und endeten in einem 1,60 bis 2,10 Meter hohen auskragenden Rahmenriegel, auf dem nach der Fertigstellung aller Pfeiler und der 22 Meter breiten Widerlager der Überbau der Brücke aufgelagert wurde. Dieser verfügte für jede Richtungsfahrbahn über vier Hauptträger und erreichte an der Oberkante eine Breite von 24,40 Metern. Insgesamt erreichte die Saubachtalbrücke eine lichte Weite von 261 Metern.
Nach der Fertigstellung des Brückenbaus im Winter 1935/36 wurde die Saubachtalbrücke zusammen mit der Reichsautobahn von Dresden-Altstadt nach Wilsdruff am 27. September 1936 eröffnet.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die noch keine zehn Jahre alte Brücke Anfang 1935 durch die Wehrmacht gesprengt. Nachdem die Trümmer beräumt waren, wurde zwischen 1952 und 1954 für die Richtungsfahrbahn nach Chemnitz eine neue Brücke errichtet, von 1972 bis 1974 folgte dann die Brücke für die Richtungsfahrbahn nach Chemnitz.
- Die zerstörte Brücke 1947
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Blick über das Saubachtal Richtung Westen
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Gegenrichtung, vorn die Wilsdruff-Meißener Straße
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Östliches Widerlager mit Blick in Richtung Westen
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Arbeiter beim Zerkleinern der Trümmer
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Ansicht der insgesamt acht Hauptträger des Überbaus
Weblinks
- Thomas Haubold: Saubachtalbrücke bei Wilsdruff. In: autobahngeschichte.de. Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte, Januar 2013, abgerufen am 2. Dezember 2016.
Einzelnachweise
- ↑ Saubachtalbrücke. In: structurae.de. Nicolas Janberg, abgerufen am 2. Dezember 2016.
- ↑ Autobahnbau in Deutschland - zur Geschichte der A 4. In: autobahn-online.de. Henning Maruhn, abgerufen am 2. Dezember 2016.