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Robin Higham und Quellgras: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Robin David Stewart Higham''' (* [[20. Juni]] [[1925]] in [[London]]; † [[27. August]] [[2015]] in [[Manhattan (Kansas)|Manhattan]], [[Kansas]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.ymlfuneralhome.com/obituary/5492|titel=Dr. Robin D.S. Higham - Obituary - Yorgensen-Meloan-Londeen Funeral Home|werk=www.ymlfuneralhome.com|zugriff=2016-11-07}}</ref>) war ein US-amerikanischer Historiker, speziell Luftfahrt- und Militärhistoriker. Er war Professor an der [[Kansas State University]].
{{Taxobox
| Taxon_Name = Quellgras
| Taxon_WissName = Catabrosa aquatica
| Taxon_Rang = Art
| Taxon_Autor = ([[Carl von Linné|L.]]) [[Ambroise Marie François Joseph Palisot de Beauvois|P.Beauv.]]
| Taxon2_WissName = Catabrosa
| Taxon2_Rang = Gattung
| Taxon3_WissName = Pooideae
| Taxon3_Rang = Unterfamilie
| Taxon4_Name = Süßgräser
| Taxon4_WissName = Poaceae
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| Taxon5_Rang = Ordnung
| Taxon6_Name = Commeliniden
| Taxon6_Rang = ohne
| Bild = Catabrosa aquatica USDA.jpg
| Bildbeschreibung = Quellgras (''Catabrosa aquatica'')
}}


[[Datei:Catabrosa aquatica.jpg|miniatur|Illustration (aus Jan Kops et al.:''Flora batava.'' J. C. Sepp, Amsterdam 1844, Band 8.)]]
== Leben ==
[[Datei:CatabrosaAquatica2.jpg|mini|In einem Graben flutender Bestand]]
Higham hat einen britischen Vater (der Literatur-Agent David Higham) und eine amerikanische Mutter und wuchs in London auf (besuchte aber 1929 und 1935 schon Verwandte in den USA mit seiner Mutter), bevor ihn seine Eltern 1940 in die USA schickten. 1943 bis 1947 diente er als Pilot und Flight Sergeant in der Canadian Royal Air Force in Europa und Asien (Burma Road). Er studierte an der [[University of New Hampshire]] und der [[Harvard University]] mit dem Bachelor-Abschluss 1950 ''cum laude''. 1953 erhielt er seinen Master-Abschluss an der Claremont Graduate School und war 1954 bis 1957 Instructor an der [[University of Massachusetts]]. Higham wurde 1957 in Harvard promoviert mit einer Dissertation über die Entwicklung der Luftfahrt in Großbritannien. Danach war er Assistant Professor an der [[University of North Carolina]] und war dort Mitgründer des National Security Seminar von Duke University und University of North Carolina. 1963 wurde er Professor an der Kansas State University. 1999 wurde er emeritiert.


Das '''Quellgras''' (''Catabrosa aquatica'') ist eine Art der [[Familie (Biologie)|Pflanzenfamilie]] der [[Süßgräser]] (Poaceae). Es ist in den letzten Jahrzehnten selten geworden und in vielen Regionen verschwunden. Da es sehr leicht mit Arten der [[Rispengräser]] (''Poa'') oder [[Schwaden]] (''Glyceria'') verwechselt werden kann, wird es oft nicht erkannt.<ref name="Gras" />
Er veröffentlichte über Luftfahrt insbesondere unter militärwissenschaftlichen Aspekten, aber auch allgemein zur Geopolitik.


== Beschreibung ==
1985 erhielt er den ersten [[Samuel Eliot Morison Prize]] für sein Lebenswerk, 1983 den Victor Gondos Award und 2000 den Preis des Gouverneurs von Kansas für Luftfahrt 1968 bis 1988 war er Herausgeber von ''Military Affairs'' (heute Journal of Military History), war Herausgeber des ''Journal of the West'' und 1970 bis 1988 von ''Aerospace Historian''. 1977 gründete er Sunflower University Press, die bis 2005 bestand und militärwissenschaftliche Werke veröffentlichte.<ref>Aber auch andere historische Werke, z..B. Higham, George E. Ham (Hrsg.) ''The Rise of the wheat state : a history of Kansas agriculture, 1861-1986'', 1987</ref>
Das Quellgras ist eine [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]], in lockeren [[Rasen]] wachsende Pflanze, die lange, oberirdische, an den [[Knoten (Botanik)|Knoten]] bewurzelte [[Stolonen|Kriechsprossen]] bildet. Die Halme erreichen Höhen von 10 bis 40, selten bis 80&nbsp;Zentimeter. Sie sind glatt, kahl und im unteren Teil oft etwas schwammig. Die [[Blattscheide]]n sind gekielt, glatt und kahl, seitlich zusammengedrückt und fast bis oben geschlossen. Die [[Blatthäutchen|Ligula]] ist 2 bis 4 Millimeter lang und saumförmig. Die Blattspreiten werden 5 bis 25 Zentimeter lang und 3 bis 12 Millimeter breit. Sie sind weich, glatt und kahl, nur an den Rändern rau. Sie wachsen anfangs gefaltet, später flach ausgebreitet.


Blütezeit sind die Monate Juni bis September. Die [[Blüte]]n stehen in einer 5 bis 30 Zentimeter langen, lockeren, aufrechten [[Rispe]] mit länglichem bis pyramidenförmigem Umriss. Die unteren rauen Seitenäste sind weit abstehend. Die [[Ährchen]] sind ein- bis zweiblütig, selten auch dreiblütig und 2,2 bis 4,5 Millimeter lang. Die 0.5 bis 4 Millimeter langen Ährchenstiele sind rau. Die [[Spelze|Hüllspelzen]] sind dünnhäutig, glatt und kahl. Die untere ist ungenervt, schmal eiförmig und 0,8 bis 1,5 Millimeter lang. Die obere ist einnervig, 1,5 bis 2 Millimeter lang und breit eiförmig. Die Deckspelzen sind 2 bis 3 Millimeter lang, dreinervig, breit eiförmig, glatt und kahl. Die Vorspelzen sind gleich lang wie die Deckspelzen, zweinervig, schmal elliptisch und kahl. Die [[Staubblatt|Staubblätter]] sind 0,8 bis 1,8 Millimeter lang. Die elliptischen Früchte werden 1,8 bis 2,2 Millimeter lang und sind glatt und kahl.
Er war seit 1950 mit Barbara Davies verheiratet und hat einen Sohn und drei Töchter. Er lebte in [[Manhattan (Kansas)]]. Er ist seit 1954 US-Staatsbürger.


Die [[Chromosom]]enzahl beträgt 2n = 20.<ref name="Gras" />
==Schriften (Auswahl)==
*Introduction to military, naval and aeronautical history 1960
*Airpower. A concise history, 1972, 1988
*100 years of air power and aviation, 2003
*Britains imperial air routes 1918-1933: the story of Britain´s overseas airlines, 1960
*British rigid airship, 1961, Neuauflage 1975 als British rigid airship 1918-1933: a study in weapons policy
*Military intellectuals in Britain 1918-1939, 1966
*Diary of a disaster: British aid to Greece 1940-1941, 1986
*Herausgeber: Guide to the sources of British military history, 1971
*Herausgeber: Guide to the sources of US military history, Hamden, Connecticut, Archon Books 1975 (darauf folgend verschiedene Supplemente)
*Complete academic. An informal guide to the ivory tower, 1974
*Herausgeber: Writing of official military history 1999
*Herausgeber: Flying american combat aircraft, WW II 1939-1945, Mechanicsburg, Stackpole Books 2004
*Herausgeber: Flying american combat aircraft, the cold war, Stackpole Books 2005
*Herausgeber mit Abigail T. Siddall: Flying combat aircraft of the USAAF-USAF, 3 Bände, Iowa State University Press 1975-1978
*Herausgeber mit Mark Parillo: Influence of airpower upon history : statesmanship, diplomacy, and foreign policy since 1903, University Press of Kentucky 2013
*Herausgeber: Intervention or abstention : the dilemma of American foreign polics, University of Kentucky Press 1975
*Herausgeber mit Jacob W. Kipp: Soviet aviation and air power : a historical view, Brassey´s, Westview Press 1978
*Herausgeber mit Stephen J. Harris: Why air forces fail : the anatomy of defeat, University of Kentucky Press 2006
*Speedbird: the complete history of BOAC, 2013


== Verbreitung und Standortansprüche ==
==Weblinks==
Das Verbreitungsgebiet des Quellgrases erstreckt sich in den gemäßigten Zonene der Nordhalbkugel von China über Pakistan, Afghanistan, der Mongolei und Russland bis nach Europa und Südwestasien.<ref name="Wu" /> Auch in Argentinien und Chile ist es vertreten.<ref name= "Catalogue" />
*[http://library.duke.edu/rubenstein/findingaids/highamrobin/ Higham Papers, Library Duke University]
Des Weiteren ist die Art in Kanada mit Ausnahme der arktischen Region, in den nördlichen Staaten der USA und denen im Bereich der Rocky Mountains sowie in [[Island]], [[Grönland]] und [[Alaska]] ein Neophyt.<ref name="USDA" />
*[http://www.utdallas.edu/library/specialcollections/hac/general/HighamRobin.html Higham Papers, University of Texas]


Es kommt von der Ebene bis zu mittleren Gebirgslagen vor, so in den [[Alpen]] auf bis zu 1580 Meter Höhe. Es wächst an Quellen, Bächen und Wassergräben, an Fluss- und Teichufern, oft auch im Wasser.<ref name="Gras" /> Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Catabrosetum aus dem Verband Sparganio-Glycerion.<ref name="Oberdorfer2001" />
==Einzelnachweise==
<references />


== Systematik ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=17027926X|LCCN=n/50/33728|VIAF=104963217|GNDName=153386800|GNDCheck=2014-05-23}}
Die Gattung ''[[Catabrosa]]'' zählt zur [[Tribus (Biologie)|Tribus]] Poeae in der Unterfamilie [[Pooideae]].<ref name="GRIN" /> Sie enthält drei bis vier Arten, neben dem Quellgras noch die südwest- und zentralasiatische ''[[Catabrosa capusii]]'' {{Person|Franch.}}<ref name="Wu" /><ref name="Euro+Med" />, die südwestasiatische ''[[Catabrosa pseudairoides]]'' {{Person|(J.C.G.Herrm.<ref name="Tropicos" />) Tzvelev}}<ref name="Euro+Med" /> und die von Bolivien bis Chile verbreitete ''[[Catabrosa werdermannii]]'' {{Person|(Pilg.) Nicora & Rúgolo.}}<ref name= "Catalogue" /> Letztere Art wächst in den Anden in Höhen von 3000–4500 Metern.<ref name="Hegi" />
Folgende Arten wurde in jüngster Zeit neu in dieser Gattung beschrieben<ref name="WCSP" />:
* ''Catabrosa afghanica'' {{Person|Tzvelev}}: Die 2013 erstbeschriebene Art kommt in [[Afghanistan]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''Catabrosa drakensbergensis'' {{Person|(Hedberg & I.Hedberg) Soreng & Fish}} (Syn.: ''Colpodium drakensbergense'' {{Person|Hedberg & I.Hedberg}}): Diese in [[Lesotho]] und [[KwaZulu-Natal]] vorkommende Art wurde 2011 in diese Gattung gestellt.<ref name="WCSP" />
* ''Catabrosa longissima'' {{Person|Tzvelev}}: Die 2013 erstbeschriebene Art kommt im östlichen [[Transkaukasien]] vor.<ref name="WCSP" />


Bei ''Catabrosa aquatica'' werden zumindest zwei [[Varietät (Biologie)|Varietäten]] unterschieden:
{{SORTIERUNG:Higham, Robin}}
* ''Catabrosa aquatica'' var. ''aquatica'': [[Nominotypisches Taxon|Nominatform]]
[[Kategorie:Militärhistoriker]]
* ''Catabrosa aquatica'' var. ''angusta'' {{Person|[[Otto Stapf (Botaniker)|Stapf]] in [[Joseph Dalton Hooker|J. D. Hooker]]}}: Die Varietät ist kleiner als die Nominatform, die Halme erreichen nur eine Höhe von 20 Zentimeter, die Rispen sind dünner, die Verzweigungen mit 1 bis 2 Zentimeter kürzer. Die Deckspelzen werden 1,5 bis 2,2 Millimeter lang. Das Vorkommen der Varietät erstreckt sich auf verschiedene Bergregionen Chinas.<ref name="Wu" />
[[Kategorie:Neuzeithistoriker]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Manhattan, Kansas)]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
[[Kategorie:Geboren 1925]]
[[Kategorie:Gestorben 2015]]
[[Kategorie:Mann]]


Als weiterer deutschsprachiger [[Trivialname]] ist für [[Schlesien]] die Bezeichnung „Süßer Milenz“ belegt.<ref name="Pritzel-Jessen 1882" />
{{Personendaten

|NAME=Higham, Robin
== Verwendung ==
|ALTERNATIVNAMEN=Higham, Robin David Stewart (vollständiger Name)
Das Quellgras ist ein gutes Futtergras, das aber aufgrund seiner Seltenheit keine Bedeutung hat. Für Tiere besteht beim Verzehr die Gefahr, an [[Leberegel]]n zu erkranken.<ref name="Gras" />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Historiker, speziell Luftfahrt- und Militärhistoriker

|GEBURTSDATUM=20. Juni 1925
== Nachweise ==
|GEBURTSORT=[[London]]
=== Literatur ===
|STERBEDATUM=27. August 2015
* {{BibISBN|3826333276|Seite=182}}
|STERBEORT=[[Manhattan (Kansas)]]
* {{Literatur | Autor = Thomas A. Cope | Titel = Flora of Pakistan 143: Poaceae | Jahr = 1982 | Verlag = Department of Botany, University of Karachi | Ort = Karachi | Online = [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=5&taxon_id=200025019 online]| Zugriff = | Seiten = 425}}
}}

=== Einzelnachweise ===
<references>
<ref name="Wu">Wu Zhenlan, Sylvia M. Phillips: ''Catabrosa''. In: {{BibISBN|1930723504|Seite=313–314|Kommentar=[http://flora.huh.harvard.edu/china/PDF/PDF22/Catabrosa.pdf PDF-Datei]|URL=http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=105839|Linktext=online}} (engl.).</ref>
<ref name="Gras">{{BibISBN|3826333276|Seite=182}}</ref>
<ref name="USDA">[http://plants.usda.gov/java/profile?symbol=CAAQ3 Eintrag im ''USDA Natural Resources Conservation Service''] (engl., Zugriff am 4. Oktober 2008)</ref>
<ref name="GRIN">{{GRIN|TaxonNr=9578|WissName=Catabrosa aquatica|Zugriff=2008-10-03}} (engl.)</ref>
<ref name="Euro+Med">Benito Valdés, Hildemar Scholz; Eckhard von Raab-Straube, Gerald Parolly (Mitarb.): ''Poaceae (pro parte majore). [http://ww2.bgbm.org/EuroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameId=7711249&PTRefFk=7100000 Catabrosa.]'' In: ''Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.'' Berlin 2009.</ref>
<ref name="Catalogue"> R. J. Soreng: ''Catabrosa.'' In: ''Catalogue of New World Grasses (Poaceae): IV. Subfamily Pooideae.'' In: ''Contributions from the United States National Herbarium.'' Band 48, 2003, S. 228–230, {{Digitalisat|1=http://www.biodiversitylibrary.org/openurl?pid=title:687&volume=48&issue=&spage=228&date=2003}}, {{Tropicos|ID=40002554|WissName=Catabrosa|ProjektID=10|Zugriff=2012-09-29}} fortgeschriebene Version.</ref>
<ref name="Hegi">Hans Joachim Conert: ''Catabrosa''. In: {{BibISBN|382632868X|Seite=501–504}}</ref>.
<ref name= "Tropicos">[http://www.tropicos.org/Person/100059810 Eintrag bei Tropicos.]</ref>
<ref name="Pritzel-Jessen 1882">[[Georg August Pritzel]], [[Carl Jessen]]: ''Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze.'' Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 85. ([http://archive.org/stream/diedeutschenvol00pritgoog#page/n103/mode/2up online]).</ref>
<ref name="Oberdorfer2001"> {{BibISBN|3800131315|Seite=226}} </ref>
<ref name="WCSP"> Rafaël Govaerts (Hrsg.): [http://apps.kew.org/wcsp/qsearch.do?page=quickSearch&plantName=Catabrosa ''Catabrosax'' - Datenblatt bei ''World Checklist of Selected Plant Families'' des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.] Zuletzt eingesehen am 8. November 2016.</ref>
</references>

== Weblinks ==
{{Commons|Catabrosa aquatica}}
* {{FloraWeb|1324}}
* {{BiolFlor|681}}
* {{BIB|1324}}
* {{InfoFlora|ID=2888|WissName=Catabrosa aquatica (L.) P. Beauv.}}
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/mono/poa/catab/cataaquv.jpg Verbreitung auf der Nordhalbkugel] aus: Eric Hultén, Magnus Fries: ''Atlas of North European vascular plants.'' 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei [http://linnaeus.nrm.se/flora/mono/poa/catab/cataaqu.html ''Den virtuella floran''] (schwed.)
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Einkeimblaettrige/Suessgraeser/catabrosa.htm Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]

[[Kategorie:Süßgräser]]

Version vom 8. November 2016, 01:57 Uhr

Quellgras

Quellgras (Catabrosa aquatica)

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Catabrosa
Art: Quellgras
Wissenschaftlicher Name
Catabrosa aquatica
(L.) P.Beauv.
Illustration (aus Jan Kops et al.:Flora batava. J. C. Sepp, Amsterdam 1844, Band 8.)
In einem Graben flutender Bestand

Das Quellgras (Catabrosa aquatica) ist eine Art der Pflanzenfamilie der Süßgräser (Poaceae). Es ist in den letzten Jahrzehnten selten geworden und in vielen Regionen verschwunden. Da es sehr leicht mit Arten der Rispengräser (Poa) oder Schwaden (Glyceria) verwechselt werden kann, wird es oft nicht erkannt.[1]

Beschreibung

Das Quellgras ist eine ausdauernde, in lockeren Rasen wachsende Pflanze, die lange, oberirdische, an den Knoten bewurzelte Kriechsprossen bildet. Die Halme erreichen Höhen von 10 bis 40, selten bis 80 Zentimeter. Sie sind glatt, kahl und im unteren Teil oft etwas schwammig. Die Blattscheiden sind gekielt, glatt und kahl, seitlich zusammengedrückt und fast bis oben geschlossen. Die Ligula ist 2 bis 4 Millimeter lang und saumförmig. Die Blattspreiten werden 5 bis 25 Zentimeter lang und 3 bis 12 Millimeter breit. Sie sind weich, glatt und kahl, nur an den Rändern rau. Sie wachsen anfangs gefaltet, später flach ausgebreitet.

Blütezeit sind die Monate Juni bis September. Die Blüten stehen in einer 5 bis 30 Zentimeter langen, lockeren, aufrechten Rispe mit länglichem bis pyramidenförmigem Umriss. Die unteren rauen Seitenäste sind weit abstehend. Die Ährchen sind ein- bis zweiblütig, selten auch dreiblütig und 2,2 bis 4,5 Millimeter lang. Die 0.5 bis 4 Millimeter langen Ährchenstiele sind rau. Die Hüllspelzen sind dünnhäutig, glatt und kahl. Die untere ist ungenervt, schmal eiförmig und 0,8 bis 1,5 Millimeter lang. Die obere ist einnervig, 1,5 bis 2 Millimeter lang und breit eiförmig. Die Deckspelzen sind 2 bis 3 Millimeter lang, dreinervig, breit eiförmig, glatt und kahl. Die Vorspelzen sind gleich lang wie die Deckspelzen, zweinervig, schmal elliptisch und kahl. Die Staubblätter sind 0,8 bis 1,8 Millimeter lang. Die elliptischen Früchte werden 1,8 bis 2,2 Millimeter lang und sind glatt und kahl.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[1]

Verbreitung und Standortansprüche

Das Verbreitungsgebiet des Quellgrases erstreckt sich in den gemäßigten Zonene der Nordhalbkugel von China über Pakistan, Afghanistan, der Mongolei und Russland bis nach Europa und Südwestasien.[2] Auch in Argentinien und Chile ist es vertreten.[3] Des Weiteren ist die Art in Kanada mit Ausnahme der arktischen Region, in den nördlichen Staaten der USA und denen im Bereich der Rocky Mountains sowie in Island, Grönland und Alaska ein Neophyt.[4]

Es kommt von der Ebene bis zu mittleren Gebirgslagen vor, so in den Alpen auf bis zu 1580 Meter Höhe. Es wächst an Quellen, Bächen und Wassergräben, an Fluss- und Teichufern, oft auch im Wasser.[1] Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Catabrosetum aus dem Verband Sparganio-Glycerion.[5]

Systematik

Die Gattung Catabrosa zählt zur Tribus Poeae in der Unterfamilie Pooideae.[6] Sie enthält drei bis vier Arten, neben dem Quellgras noch die südwest- und zentralasiatische Catabrosa capusii Franch.[2][7], die südwestasiatische Catabrosa pseudairoides (J.C.G.Herrm.[8]) Tzvelev[7] und die von Bolivien bis Chile verbreitete Catabrosa werdermannii (Pilg.) Nicora & Rúgolo.[3] Letztere Art wächst in den Anden in Höhen von 3000–4500 Metern.[9] Folgende Arten wurde in jüngster Zeit neu in dieser Gattung beschrieben[10]:

  • Catabrosa afghanica Tzvelev: Die 2013 erstbeschriebene Art kommt in Afghanistan vor.[10]
  • Catabrosa drakensbergensis (Hedberg & I.Hedberg) Soreng & Fish (Syn.: Colpodium drakensbergense Hedberg & I.Hedberg): Diese in Lesotho und KwaZulu-Natal vorkommende Art wurde 2011 in diese Gattung gestellt.[10]
  • Catabrosa longissima Tzvelev: Die 2013 erstbeschriebene Art kommt im östlichen Transkaukasien vor.[10]

Bei Catabrosa aquatica werden zumindest zwei Varietäten unterschieden:

  • Catabrosa aquatica var. aquatica: Nominatform
  • Catabrosa aquatica var. angusta Stapf in J. D. Hooker: Die Varietät ist kleiner als die Nominatform, die Halme erreichen nur eine Höhe von 20 Zentimeter, die Rispen sind dünner, die Verzweigungen mit 1 bis 2 Zentimeter kürzer. Die Deckspelzen werden 1,5 bis 2,2 Millimeter lang. Das Vorkommen der Varietät erstreckt sich auf verschiedene Bergregionen Chinas.[2]

Als weiterer deutschsprachiger Trivialname ist für Schlesien die Bezeichnung „Süßer Milenz“ belegt.[11]

Verwendung

Das Quellgras ist ein gutes Futtergras, das aber aufgrund seiner Seltenheit keine Bedeutung hat. Für Tiere besteht beim Verzehr die Gefahr, an Leberegeln zu erkranken.[1]

Nachweise

Literatur

  • Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6, S. 182.
  • Thomas A. Cope: Flora of Pakistan 143: Poaceae. Department of Botany, University of Karachi, Karachi 1982, S. 425 (online).

Einzelnachweise

  1. a b c d Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6, S. 182.
  2. a b c Wu Zhenlan, Sylvia M. Phillips: Catabrosa. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 22: Poaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2006, ISBN 1-930723-50-4, S. 313–314 (englisch, onlinePDF-Datei). (engl.).
  3. a b R. J. Soreng: Catabrosa. In: Catalogue of New World Grasses (Poaceae): IV. Subfamily Pooideae. In: Contributions from the United States National Herbarium. Band 48, 2003, S. 228–230, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A687%26volume%3D48%26issue%3D%26spage%3D228%26date%3D2003~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D, Catabrosa bei Tropicos.org. In: Catalogue of New World Grasses. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. September 2012. fortgeschriebene Version.
  4. Eintrag im USDA Natural Resources Conservation Service (engl., Zugriff am 4. Oktober 2008)
  5. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 226.
  6. Catabrosa aquatica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Oktober 2008.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben (engl.)
  7. a b Benito Valdés, Hildemar Scholz; Eckhard von Raab-Straube, Gerald Parolly (Mitarb.): Poaceae (pro parte majore). Catabrosa. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2009.
  8. Eintrag bei Tropicos.
  9. Hans Joachim Conert: Catabrosa. In: Hans Joachim Conert (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band I, Teil 3: Spermatophyta: Angiospermae: Monocotyledones 1(2). Poaceae (Echte Gräser oder Süßgräser). Parey Buchverlag, Berlin 1998, ISBN 3-8263-2868-X, S. 501–504 (erschienen in Lieferungen 1979–1998).
  10. a b c d Rafaël Govaerts (Hrsg.): Catabrosax - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 8. November 2016.
  11. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 85. (online).
Commons: Catabrosa aquatica – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien