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Kazimierz Górski und ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Fußballspieler
[[Datei:ZEW Mannheim.jpg|thumb|Hauptgebäude des ZEW im [[Quadratestadt|Quadrat]] L7]]
| kurzname = Kazimierz Górski
| bildname = Kazimierz Górski (1973).jpg
| bildunterschrift =
| langname = Kazimierz Klaudiusz Górski
| geburtstag = [[2. März]] [[1921]]
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| sterbedatum = [[23. Mai]] [[2006]]
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| trainervereine = [[KP Legia Warschau]]<br />Legia Warschau<br />[[Gwardia Warszawa|Gwardia Warschau]]<br />[[Polnische Fußballnationalmannschaft|Polen]]<br />[[Panathinaikos Athen (Fußball)|Panathinaikos Athen]]<br />[[AO Kavala]]<br />[[Olympiakos Piräus (Fußball)|Olympiakos Piräus]]<br />[[Legia Warschau]]<br />[[Olympiakos Piräus (Fußball)|Olympiakos Piräus]]<br />[[Ethnikos Piräus]]
| trainerjahre = 1959<br />1960–1962<br />1964–1966<br />1971–1976<br />1976–1978<br />1979–1980<br />1980–1981<br />1981–1982<br />1983<br />1983–1985
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Das '''Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung''' (ZEW) in [[Mannheim]] ist ein [[Wirtschaftsforschungsinstitut]] in der [[Leibniz-Gemeinschaft|Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz]] (WGL). Es steht unter der Leitung des Präsidenten [[Achim Wambach]] und des kaufmännischen Direktors Thomas Kohl. Das ZEW ist laut [[Research Papers in Economics|RePEc]]-Rangliste eines der führenden europäischen Wirtschaftsforschungsinstitute.<ref>http://ideas.repec.org/top/top.germany.html</ref> Aktuell (Stand: Jahresbericht 2015) beschäftigt es rund 186 Mitarbeiter, davon 120 Wissenschaftler.<ref>[[Philip Plickert]]: ''Wettlauf der Forscher'', in: [[FAZ]], 2. April 2016, S. 19</ref>
'''Kazimierz Klaudiusz Górski''' [{{IPA|kaˈʑimʲɛʃ ˈgurski}}] (* [[2. März]] [[1921]] in [[Lwiw|Lwów]], [[Polen]]; † [[23. Mai]] [[2006]] in [[Warschau]]) war ein polnischer [[Fußball]]spieler und [[Fußballtrainer|-trainer]]. Er wurde von mehreren Sportredaktionen zum "Trainer des Jahrhunderts" gewählt.<ref>[http://sport.wp.pl/kat,1726,title,Otwarto-wystawe-poswiecona-Kazimierzowi-Gorskiemu,wid,266318,wiadomosc.html ''Otwarto wystawę poświęconą Kazimierzowi Górskiemu.'']</ref>


== Spielerkarriere ==
== Geschichte ==
Die Gründung des ZEW erfolgte 1990, die wissenschaftliche Arbeit begann am 1. April 1991. Gründungsdirektoren waren [[Heinz König (Ökonom)|Heinz König]], wissenschaftlicher Direktor und Ernst-O. Schulze, kaufmännischer Direktor. 2005 wurde das Forschungsinstitut Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Von 1997 bis 2013 war [[Wolfgang Franz (Volkswirt)|Wolfgang Franz]] Präsident des ZEW. Sein Nachfolger wurde [[Clemens Fuest]].<ref>''[http://www.morgenweb.de/newsticker/rhein-neckar/mannheim-kretschmann-ehrt-scheidenden-zew-chef-1.932724 Kretschmann ehrt scheidenden ZEW-Chef]'', [[Mannheimer Morgen]] 28. Februar 2013</ref> [[Achim Wambach]] übernahm das Amt des Präsidenten im April 2016.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/achim-wambach-folgt-auf-clemens-fues-als-zew-chef-13917496.html|titel=Achim Wambach folgt auf Clemens Fuest als ZEW-Chef. FAZ|autor=Heike Göbel|zugriff=2016-04-26}}</ref>
Górski begann seine Fußballerlaufbahn als Jugendlicher bei ''RKS Lwów'' im damals zu Polen gehörenden [[Lemberg]] (polnisch: ''Lwów'', heute ukrainisch: ''Lwiw''). Mit 18 Jahren wechselte er zu ''Lechia Lwów'' in die oberste regionale Spielklasse. Er erwies sich als dribbelstarker Außenstürmer, wegen seiner eher zierlichen Gestalt und seiner grazilen Bewegungen bekam er den Spitznamen "Reh" (polnisch: ''Sarenka''). Zeitgenossen verglichen seinen Stil mit dem des oberschlesischen Dribbelkünstlers [[Ernst Willimowski]], <ref>Kazimierz Górski: ''Piłka jest okrągła.'' Współpraca Paweł Zarzeczny. Włocławek 2004, S. 24.</ref> den Górski damals selbst als sein Vorbild ansah.<ref>Wprost, 3. Mai 2009, S. 90.</ref>


== Gliederung und Ziele ==
Wenige Wochen nach dem [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|Einmarsch der Roten Armee]] in das damalige [[Ostpolen]] am 17. September 1939 gründete die sowjetische Militärverwaltung dort neue Sportvereine, die an Betriebe angegliedert waren. Górski spielte für den neuen Club ''Spartak Lwow'' sowie mehrere Monate auch für [[Dinamo Kiew]].<ref> Володимир Пристайко: ''Чи був "матч смерти"? Документи свідчать.'' (Wolodimir Pristajko: ''Hat es das "Todesspiel" gegeben? Dokumente legen Zeugnis ab.''). Kiew 2006, S. 127. </ref> Nach dem Überfall der [[Wehrmacht]] auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 ("[[Unternehmen Barbarossa]]") kam das Gebiet unter deutsche Besatzung. Während die einheimischen Ukrainer in einer eigenen Liga Fußball spielen durften,<ref>''Das Generalgouvernement.'' Hrsg. Dr. Max Freiherr du Prel. Würzburg 1942, S. 198.</ref> war den Polen offiziell jeglicher organisierte Sport verboten.<ref>Stanisław Chemicz: ''Piłka nożna w okupowanym Krakowie.'' Kraków 1982, S. 200.</ref> Górski konnte aber in ukrainischen Vereinen spielen, die nicht nur von den deutschen Besatzern zugelassen waren, sondern sogar eine Meisterschaft austragen durften. <ref>Wolodymyr Hynda: Ukrainskyj sport pid nazystskoju swastykoju (1941-1944 rr.). Schytomyr 2012, S. 311.</ref>
Organisatorisch gliedert sich das ZEW in sechs Forschungsbereiche und drei Forschungsgruppen<ref>http://www.zew.de/de/das-zew/ueber-das-zew/organisation/</ref>:
* Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung
* Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik
* Informations- und Kommunikationstechnologien
* Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement
* Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft
* Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement
* Internationale Verteilungsanalysen
* Marktdesign<ref>{{Internetquelle|url=http://www.zew.de/PM4464|titel=Article ZEW - Neue ZEW-Forschungsgruppe "Marktdesign" nimmt Arbeit auf|werk=zew.de|zugriff=2016-06-02}}</ref>
* Wettbewerb und Regulierung


Das ZEW verfolgt in diesen Sektoren vier Ziele:<ref>{{Internetquelle|url=http://www.zew.de/de/das-zew/|titel=ZEW - Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung|werk=www.zew.de|zugriff=2016-04-26}}</ref>
Erst im Mai 1944 erlaubten die deutschen Militärbehörden von Lemberg ein Spiel zwischen einer Wehrmachtself und einer polnischen Mannschaft.<ref>Wolodymyr Hynda: Ukrainskyj sport pid nazystskoju swastykoju (1941-1944 rr.). Schytomyr 2012, S. 307-312.</ref> In dieser Zeit bemühte sich der Generalgouverneur [[Hans Frank]] vorübergehend um einen Kurswechsel der deutschen Besatzungspolitik, er wollte die Polen als Verbündete für den Kampf gegen die heranrückende Sowjetarmee gewinnen.<ref>Bogdan Tuszyński: ''Za cenę życia. Sport Polski Walczącej 1939-1945.'' Warszawa 2006, S. 123.</ref> In der polnischen Mannschaft spielten zwei frühere Nationalspieler von ''[[Pogoń Lwów]]'': [[Spirydon Albański]] hütete das Tor, [[Michał Matyas]] stürmte, wie auch Górski, der zum 4:1-Sieg der Polen zwei Treffer beisteuerte.<ref>Jacek Bryl: Wacław Kuchar. Warszawa 1982, S. 309-310.</ref> Allerdings wurde den polnischen Spielern von einem Teil der [[Polnischer Untergrundstaat|Untergrundpresse]] "[[Kollaboration]] mit den Deutschen" vorgeworfen.<ref>Kazimierz Górski: ''Piłka jest okrągła.'' Współpraca Paweł Zarzeczny. Włocławek 2004, S. 28.</ref>
* Forschung
* wirtschaftspolitische Beratung
* Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
* Meinungsbildung in Fachwissenschaft und Öffentlichkeit


Der übergreifende Forschungsleitgedanke am ZEW ist die ökonomische Analyse funktionstüchtiger Märkte und Institutionen in Europa. Die Kompetenz des ZEW liegt insbesondere im Bereich der angewandten Mikro[[ökonometrie]] und bei rechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen. Die Wissenschaftler des ZEW vermitteln ihre Forschungsergebnisse zum einen auf wissenschaftlichen Konferenzen und in Fachzeitschriften. Zum anderen geben sie diese aber auch über Studien, Publikationsreihen und Weiterbildungsveranstaltungen an die Öffentlichkeit weiter.
Nach dem Rückzug der Deutschen aus Lemberg spielte er im Herbst 1944 im neugegründeten sowjetischen Club ''Dinamo Lwow''. Als bekannt wurde, dass das bisherige Ostpolen mitsamt seiner Heimatstadt an die Sowjetunion angeschlossen wird, entzog er sich der drohenden Einberufung in die Sowjetarmee durch die Flucht nach [[Lublin]]. Dort trat er in die unter sowjetischem Oberbefehl stehenden polnischen Verbände unter General [[Zygmunt Berling]] ein. <ref>Tomasz Ławecki: ''Kazimierz Górski. Z piłką przez życie.'' Warszawa 2012. S. 31.</ref>


Besondere Beachtung finden die vom ZEW monatlich veröffentlichten [[ZEW-Index|„ZEW-Konjunkturerwartungen“]]. Sie sind ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Abgefragt werden aber auch die Erwartungen für die Eurozone, Japan, Großbritannien und die USA.
Noch als Angehöriger der Streitkräfte stieß er im Herbst 1945 zum polnischen Armeeclub ''[[Legia Warschau]]''. Für ihn absolvierte er insgesamt 81 Pflichtspiele, bei denen er 34 Tore erzielte. 1948 machte er sein erstes und einziges Länderspiel für Polen gegen [[Dänische Fußballnationalmannschaft|Dänemark]]. Bei der 0:8-Niederlage in Kopenhagen wurde er nach 34 Minuten ausgewechselt.<ref>Andrzej Gowarzewski: ''Biało-Czerwoni 1921-2001.'' Katowice 2002, S. 69.</ref>


== Finanzierung und Gremien ==
== Trainerkarriere ==
=== Finanzierung ===
Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn studierte er Sport mit der Spezialisierung auf Fußballtraining an der Sporthochschule in [[Krakau]]. Seit 1954 arbeitete Górski als Vereinstrainer in Polen, ohne allerdings zunächst große Erfolge zu erzielen. Sein bestes Ergebnis wurde die Vizemeisterschaft mit ''Legia Warschau'' 1960.
Die Finanzierung des ZEW erfolgt zum größten Teil aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg sowie seit dem Jahr 2005 aus der Bund-Länder-Finanzierung; diese [[Zuwendung|institutionelle Förderung]] betrug im Jahr 2010 ca. 7,8 Millionen Euro, was ca. 53 % der damaligen Einnahmen entspricht. [[Drittmittel]] (inklusive „sonstiger betrieblicher Erträge“) machten 41 % aus. Die Gesamtsumme der Drittmittel des Instituts betrug 2010 laut Jahresbericht ca. 6,3 Millionen Euro. Hiervon kamen 45 % von Bundes-, Landes- und ausländischen Ministerien, 25 % von Unternehmen und Verbänden, 17 % von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]], 10 % von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] sowie 3 % von Stiftungen.<ref name="JB2010">ftp.zew.de: [http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/jb/jb10.pdf Jahresbericht 2010 als PDF] (deutsch, abgerufen am 27. November 2014)</ref>
<br/>Im Jahr 2015 betrug die institutionelle Förderung laut Jahresbericht ca. 9,2 Millionen Euro, was einem Anteil von ca. 51 % entspricht. Die Höhe der Drittmittel belief sich auf ca. 8,5 Millionen Euro, was (ebenfalls inklusive „sonstiger betrieblicher Erträge“) einem Anteil von ca. 46 % entspricht. Ca. 41 % der Drittmittel kamen von Bundes-, Landes- und ausländischen Ministerien, ca. 14 % von Unternehmen und Verbänden, weitere 21 % von EU-Institutionen, 14 % von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und diversen Stiftungen und 10 % von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.<ref name="JB2013">http://www.zew.de/de/das-zew/ueber-das-zew/</ref>


=== Aufsichtsrat<ref>http://www.zew.de/de/das-zew/gremien/aufsichtsrat/</ref> ===
Zwischen seinen Engagements bei Clubs übernahm er wiederholt Trainerposten für den polnischen Fußballverband [[Polski Związek Piłki Nożnej|PZPN]], darunter die Jugendnationalmannschaft und die U23. 1971 stieg er zum Cheftrainer der A-Nationalmannschaft auf. Er verjüngte den Kader und setzte auf Offensivspiel. Bei den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spielen]] 1972 in [[München]] gewann seine Mannschaft die Goldmedaille im Finale gegen die [[Ungarische Fußballnationalmannschaft|Ungarn]]. Zu den von ihm entdeckten Talenten gehörten [[Kazimierz Deyna]], [[Robert Gadocha]], [[Grzegorz Lato]], [[Andrzej Szarmach]] und [[Jan Tomaszewski]].
* Vorsitzende: [[Theresia Bauer]]
* Stellvertretender Vorsitzender: Ralf Krieger
* weitere Mitglieder: [[Rolf Schumacher (Ministerialdirektor)|Rolf Schumacher]], [[Gitte Neubauer]], [[Gerhard Stratthaus]], [[Ingrid Ott]], [[Claus Eiselstein]], [[Otto Jacobs]], [[Götz-Markus Schäfer]], [[Ernst-Ludwig von Thadden]] und [[Jeromin Zettelmeyer]]


=== Wissenschaftlicher Beirat<ref>http://www.zew.de/de/das-zew/gremien/wissenschaftlicher-beirat/</ref> ===
International Beachtung fand die polnische Elf, als sie in der Qualifikation für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974]] in Deutschland den hohen Favoriten [[Englische Fußballnationalmannschaft|England]] ausschaltete, den Weltmeister von 1966, dessen Kapitän nach wie vor [[Bobby Moore]] war. Bei der WM setzte Górski weiterhin auf Offensivfußball, Polen erzielte insgesamt 16 Treffer und hatte somit den erfolgreichsten Sturm. In den Gruppenspielen gewann seine Mannschaft u.a. gegen [[Argentinische Fußballnationalmannschaft|Argentinien]] (3:2) und [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]] (2:1). In der Zwischenrunde musste die Elf Górskis in der [[Wasserschlacht von Frankfurt]] um den Einzug ins Finale eine 0:1-Niederlage gegen die deutschen Gastgeber hinnehmen. Doch besiegte sie im Spiel um den dritten Platz [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft|Brasilien]] mit 1:0.
* Vorsitzender: [[Friedrich Buttler]]

* Stellvertretender Vorsitzender: [[Arnold Picot]]
[[Datei:SL270044.jpg|hochkant|mini|Grab von Kazimierz Górski auf dem [[Powązki-Friedhof]] in Warschau]]
* Bekannte Mitglieder: [[Christoph Engel (Jurist)|Christoph Engel]], [[Uschi Backes-Gellner]], [[Michael Heise (Volkswirt)|Michael Heise]], [[Johanna Hey]], [[Dieter Hundt]], [[Gebhard Kirchgässner]], [[Kai A. Konrad|Kai Konrad]], [[Bertram Schefold]], [[Hubert Zimmermann]]
Nach der triumphalen Rückkehr nach Polen verweigerte die Parteiführung allerdings ihm und seinen erfolgreichen Spielern den Wechsel in den bezahlten Fußball in Westeuropa, lediglich Gadocha bekam die Genehmigung dafür.<ref>''Piłka w grze.'' I, S. 17 (Beilage von ''Rzeczpospolita'', 7. Januar 2005)</ref>

Górski führte die Mannschaft noch weiter bis 1976 zu den [[Olympische Sommerspiele 1976|Olympischen Spielen]] in [[Montréal]]. Das Finale in [[Kanada]] verloren die Polen gegen die Mannschaft der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], die somit erstmals Olympiasieger im Fußball wurden. Die Silbermedaille wurde nach den Erfolgen der vergangenen Jahre in Polen allerdings als Misserfolg angesehen, was die Mannschaft und ihr Trainer schon bei der Rückkehr auf dem Warschauer Flughafen zu spüren bekamen: Sie wurden entgegen der bisherigen Gepflogenheiten vom polnischen Zoll streng kontrolliert, für einen Teil der Mitbringsel waren hohe Gebühren zu zahlen. Angesichts dieser Stimmung im Lande trat Górski von seinem Amt zurück. <ref>Thomas Urban: ''Schwarze Adler, weiße Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik.'' Göttingen 2011, S.130.</ref> Sein Nachfolger wurde sein bisheriger Assistent [[Jacek Gmoch]]. Górski wurde immerhin zum Ehrenmitglied des PZPN ernannt. Die Bilanz seiner Arbeit als Nationaltrainer: 45 Siege in 73 Spielen.

Er erhielt nun die Erlaubnis, ins Ausland zu wechseln. Er ging nach [[Griechenland]]. Mit ''[[Panathinaikos Athen (Fußball)|Panathinaikos Athen]]'' und mit ''[[Olympiakos Piräus (Fußball)|Olympiakos Piräus]]'' errang er den Meistertitel. 1986 beendete er seine Trainerlaufbahn und kehrte nach Polen zurück.

== Verbandsfunktionär ==
1987 wurde er Vizepräsident des PZPN und nach der politischen Wende stand er zwischen 1991 und 1995 an der Spitze des Verbandes. Vergeblich bemühte er sich in dieser Zeit zweimal um ein Mandat für das polnische Parlament. Bei den Wahlen 1991 trat er als [[Polnischer Senat|Senat]]-Kandidat für die rechtskonservativ ausgerichtete ''[[Christlich-Nationale Vereinigung]]'' (ZChN) an,<ref>[http://www.sport.pl/pilka/2029020,71595,3195089.html ''Pan Kazimierz wszech czasów.'']</ref> und 1993 als [[Sejm]]-Kandidat für die [[Polnische Partei der Bier-Freunde]] (PPPP), die ein Wahlbündnis mit der Protestpartei [[Samoobrona|Selbstverteidigung]] des radikalen Bauernführers [[Andrzej Lepper]] eingegangen war.

1996 wurde er zum Ehrenpräsidenten des PZPN ernannt.

Kazimierz Górski starb nach wochenlangem Krankenhausaufenthalt und schwerer Krankheit in Warschau im Alter von 85 Jahren.

== Ehrungen und Auszeichnungen ==
* Komtur des [[Orden Polonia Restituta|Ordens Polonia Restituta]]
* Komtur mit Stern des Ordens Polonia Restituta
* Großkreuz des Ordens Polonia Restituta
* 2001 Zum 80. Geburtstag zeichnete [[FIFA]]-Präsident [[Sepp Blatter]] Górski mit der Goldmedaille für seine großen Verdienste um die FIFA aus. Bei der Zeremonie in [[Zürich]] waren aus Polen [[Zbigniew Boniek]] und [[Grzegorz Lato]] anwesend. Aus dem Ausland [[Franz Beckenbauer]], [[Bobby Charlton]], [[Johan Cruyff]], [[Eusébio]] und [[Michel Platini]].
* 2003 Ehrenbürger von Lemberg
* Am 28. Juni 2012 wurde das [[PGE Narodowy|Nationalstadion]] in Warschau nach ihm benannt.<ref>[http://www.handelsblatt.com/fussball-em-polens-nationalstadion-wird-nach-trainer-benannt/6809880.html Polens Nationalstadion wird nach Trainer benannt]</ref>

== Literatur ==
* ''Dopóki piłka w grze. 75 lat Kazimierza Górskiego.'' ("Solange der Ball im Spiel ist. Zum 75. Geburtstag von K.G."), Oficyna Wydawnicza "SPAR", Warszawa 1996, ISBN 83-86625-40-6
* Tomasz Ławecki: ''Kazimierz Górski. Z piłką przez życie.'' Warszawa 2012.
* [[Thomas Urban]]: ''Schwarze Adler, weiße Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik.'' Göttingen 2011, S.118-132.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung}}
{{Commonscat}}
* [http://www.kazimierzgorski.pl/index.html Kazimierz Górski] (polnisch)
* [http://www.zew.de Offizielle Website]
* {{DNB-Portal|2120785-9}}


== Fußnoten ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
{{Navigationsleiste Nationaltrainer der polnischen Fußballnationalmannschaft}}
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[[Kategorie:Fußballnationalspieler (Polen)]]
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[[Kategorie:Handballnationalspieler (Polen)]]
[[Kategorie:Fußballnationaltrainer (Polen)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (Legia Warschau)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens Polonia Restituta (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Ehrenbürger von Lwiw]]
[[Kategorie:ZChN-Mitglied]]
[[Kategorie:Pole]]
[[Kategorie:Geboren 1921]]
[[Kategorie:Gestorben 2006]]
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[[Kategorie:Wirtschaftsforschungsinstitut]]
|ALTERNATIVNAMEN=Górski, Kazimierz Klaudiusz
[[Kategorie:Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft]]
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[[Kategorie:Gegründet 1990]]
|GEBURTSORT=[[Lemberg|Lwów]], Ukraine
[[Kategorie:Forschungsinstitut in Baden-Württemberg]]
|STERBEDATUM=23. Mai 2006
|STERBEORT=[[Warschau]], Polen
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Version vom 12. Oktober 2016, 10:28 Uhr

Logo des ZEW
Hauptgebäude des ZEW im Quadrat L7

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist ein Wirtschaftsforschungsinstitut in der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Es steht unter der Leitung des Präsidenten Achim Wambach und des kaufmännischen Direktors Thomas Kohl. Das ZEW ist laut RePEc-Rangliste eines der führenden europäischen Wirtschaftsforschungsinstitute.[1] Aktuell (Stand: Jahresbericht 2015) beschäftigt es rund 186 Mitarbeiter, davon 120 Wissenschaftler.[2]

Geschichte

Die Gründung des ZEW erfolgte 1990, die wissenschaftliche Arbeit begann am 1. April 1991. Gründungsdirektoren waren Heinz König, wissenschaftlicher Direktor und Ernst-O. Schulze, kaufmännischer Direktor. 2005 wurde das Forschungsinstitut Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Von 1997 bis 2013 war Wolfgang Franz Präsident des ZEW. Sein Nachfolger wurde Clemens Fuest.[3] Achim Wambach übernahm das Amt des Präsidenten im April 2016.[4]

Gliederung und Ziele

Organisatorisch gliedert sich das ZEW in sechs Forschungsbereiche und drei Forschungsgruppen[5]:

  • Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung
  • Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik
  • Informations- und Kommunikationstechnologien
  • Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement
  • Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft
  • Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement
  • Internationale Verteilungsanalysen
  • Marktdesign[6]
  • Wettbewerb und Regulierung

Das ZEW verfolgt in diesen Sektoren vier Ziele:[7]

  • Forschung
  • wirtschaftspolitische Beratung
  • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
  • Meinungsbildung in Fachwissenschaft und Öffentlichkeit

Der übergreifende Forschungsleitgedanke am ZEW ist die ökonomische Analyse funktionstüchtiger Märkte und Institutionen in Europa. Die Kompetenz des ZEW liegt insbesondere im Bereich der angewandten Mikroökonometrie und bei rechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen. Die Wissenschaftler des ZEW vermitteln ihre Forschungsergebnisse zum einen auf wissenschaftlichen Konferenzen und in Fachzeitschriften. Zum anderen geben sie diese aber auch über Studien, Publikationsreihen und Weiterbildungsveranstaltungen an die Öffentlichkeit weiter.

Besondere Beachtung finden die vom ZEW monatlich veröffentlichten „ZEW-Konjunkturerwartungen“. Sie sind ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Abgefragt werden aber auch die Erwartungen für die Eurozone, Japan, Großbritannien und die USA.

Finanzierung und Gremien

Finanzierung

Die Finanzierung des ZEW erfolgt zum größten Teil aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg sowie seit dem Jahr 2005 aus der Bund-Länder-Finanzierung; diese institutionelle Förderung betrug im Jahr 2010 ca. 7,8 Millionen Euro, was ca. 53 % der damaligen Einnahmen entspricht. Drittmittel (inklusive „sonstiger betrieblicher Erträge“) machten 41 % aus. Die Gesamtsumme der Drittmittel des Instituts betrug 2010 laut Jahresbericht ca. 6,3 Millionen Euro. Hiervon kamen 45 % von Bundes-, Landes- und ausländischen Ministerien, 25 % von Unternehmen und Verbänden, 17 % von der Europäischen Kommission, 10 % von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie 3 % von Stiftungen.[8]
Im Jahr 2015 betrug die institutionelle Förderung laut Jahresbericht ca. 9,2 Millionen Euro, was einem Anteil von ca. 51 % entspricht. Die Höhe der Drittmittel belief sich auf ca. 8,5 Millionen Euro, was (ebenfalls inklusive „sonstiger betrieblicher Erträge“) einem Anteil von ca. 46 % entspricht. Ca. 41 % der Drittmittel kamen von Bundes-, Landes- und ausländischen Ministerien, ca. 14 % von Unternehmen und Verbänden, weitere 21 % von EU-Institutionen, 14 % von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und diversen Stiftungen und 10 % von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.[9]

Aufsichtsrat[10]

Wissenschaftlicher Beirat[11]

Commons: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://ideas.repec.org/top/top.germany.html
  2. Philip Plickert: Wettlauf der Forscher, in: FAZ, 2. April 2016, S. 19
  3. Kretschmann ehrt scheidenden ZEW-Chef, Mannheimer Morgen 28. Februar 2013
  4. Heike Göbel: Achim Wambach folgt auf Clemens Fuest als ZEW-Chef. FAZ. Abgerufen am 26. April 2016.
  5. http://www.zew.de/de/das-zew/ueber-das-zew/organisation/
  6. Article ZEW - Neue ZEW-Forschungsgruppe "Marktdesign" nimmt Arbeit auf. In: zew.de. Abgerufen am 2. Juni 2016.
  7. ZEW - Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. In: www.zew.de. Abgerufen am 26. April 2016.
  8. ftp.zew.de: Jahresbericht 2010 als PDF (deutsch, abgerufen am 27. November 2014)
  9. http://www.zew.de/de/das-zew/ueber-das-zew/
  10. http://www.zew.de/de/das-zew/gremien/aufsichtsrat/
  11. http://www.zew.de/de/das-zew/gremien/wissenschaftlicher-beirat/

Koordinaten: 49° 28′ 55″ N, 8° 27′ 57″ O