Rechtschreibprüfung und Heizkraftwerk West (Frankfurt am Main): Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Rp js beispiel.png|miniatur|Monitoranzeige (zur manuellen Korrektur)]] |
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|NAME = Heizkraftwerk West |
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'''Rechtschreibprüfung''' bezeichnet [[software]]gestützte Verfahren zur Korrektur von [[Rechtschreibfehler|Rechtschreib-]] oder [[Tippfehler]]n in elektronisch vorliegenden Texten. Einsatzzwecke sind die klassischen [[Office-Paket|Officeprogramme]], die bereits zuvor verwendeten [[Textverarbeitung]]sprogramme und [[Schreibmaschine]]n mit elektronischer Anzeige, die einen Druck nach Fertigstellung des gesamten Textes erlauben. Inzwischen werden auch Datenbanken, Webeditoren, E-Mail-Clients und zahlreiche weitere Programme mit integrierten Rechtschreibprüfungen ausgestattet. |
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|BILD = Hkw-west-ffm003.jpg |
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|BILDBESCHREIBUNG = Heizkraftwerk aus südlicher Blickrichtung |
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|PRIMÄRENERGIE = Steinkohle, Erdgas |
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|TYP = Fernwärme, Strom |
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|LEISTUNG = 237 [[Watt (Einheit)|MW<sub>thermisch</sub>]], 360 MW<sub>elektrisch</sub> |
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|POSKARTE = Deutschland Hessen Frankfurt am Main Stadtteile |
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|POSKARTE-BESCHREIBUNG = Lage des Kraftwerks in Frankfurt |
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|BREITENGRAD = 50.098333 |
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|LÄNGENGRAD = 8.653361 |
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|REGION-ISO = DE-HE |
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|LAND = Deutschland |
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|EIGENTÜMER = [[Mainova]] |
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|BETREIBER = Mainova |
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|PROJEKTBEGINN = |
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|BETRIEBSAUFNAHME = Erstmals am 16. Oktober 1894 |
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|STILLLEGUNG = |
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|EINSPEISUNG = |
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|EINSPEISUNG_JAHR = |
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|GESAMTEINSPEISUNG = |
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|WEBSITE = [https://www.mainova.de/ueber_uns/unternehmensprofil/erzeugung.html Erzeugungsanlagen <br> der Mainova] |
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|STAND = |
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<!-- Die folgenden Parameter sind nur für Wasserkraftwerke und thermische Kraftwerke (mit Wasserkühlung) relevant. --> |
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|TURBINE = |
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|GEWAESSER = |
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<!-- Die folgenden Parameter sind nur für befeuerte, thermische Kraftwerke relevant. --> |
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|BRENNSTOFF = |
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|FEUERUNG = |
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|KESSEL = |
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|SCHORNSTEINHOEHE = |
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Das '''Heizkraftwerk West''' ist ein mit [[Steinkohle]] und [[Erdgas]] betriebenes [[Heizkraftwerk]] von [[Mainova]]. Es befindet sich im Stadtteil [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]] von [[Frankfurt am Main]]. Neben [[Elektrizität]] produziert es in [[Kraft-Wärme-Kopplung]] [[Fernwärme]]. Insgesamt verfügt es über eine [[elektrische Leistung]] von 237 [[Watt (Einheit)|Megawatt]] und eine [[thermische Leistung]] von 360 Megawatt. Das erste Heizkraftwerk West wurde 1894 als ''Städtische Elektrizitätszentrale'' errichtet. Das Kraftwerk besteht heute aus den 1989 errichteten baugleichen [[Kraftwerksblock|Blöcken]] 2 und 3 für die Steinkohle- sowie dem 1994 erbauten Block 4 für die Erdgas-Verbrennung. Für die Blöcke 2 und 3 läuft die Betriebsgenehmigung bis 2030. |
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== Rechtschreibprüfung früher == |
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Bis in die 1990er Jahre wurde die Rechtschreibprüfung oft mithilfe einfacher Wortlisten realisiert, mit denen der geschriebene Text verglichen wurde. Dies erfordert keine komplexen [[Algorithmus|Algorithmen]], die in der Anfangszeit des Computers zu viel Rechenzeit erfordert hätten. Die Nachteile sind zahlreich. Zum einen werden zusammengesetzte Wörter generell als Fehler erkannt, sofern sie nicht ebenfalls in der Wortliste stehen. Auch Wörter mit [[Präfix|Prä-]] und [[Suffix]]en, [[Partikel (Grammatik)|Partikeln]] usw. müssen in der Wortliste stehen, um nicht als Fehler markiert zu werden. Der begrenzte Speicher erforderte Kompromisse; gängige Zusammensetzungen wurden berücksichtigt, seltene nicht. Andere Wörter wie [[Komposition (Grammatik)|Komposita]] ohne Bindestrich hingegen werden fälschlicherweise als richtig eingestuft. |
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Im Jahr 2012 geriet das Kraftwerk in die Kritik, da es ungewöhnlich hohe Mengen [[Quecksilber]] ausstoße. Die Angaben für das Jahr liegen bei 28,2 kg. Im Vorjahr gab die Europäische Umweltagentur eine Menge von 23,3 kg an.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fr-online.de/frankfurt/heizkraftwerk-west-frankfurt-viel-quecksilber-im-gutleut,1472798,27010832.html |titel=Viel Quecksilber im Gutleut |datum=2014-05-02 |hrsg=fr-online.de |zugriff=2016-09-29}}</ref> |
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== Rechtschreibprüfung heute == |
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Mit zunehmender Rechenleistung heutiger Computer werden bessere Rechtschreibprüfungen möglich, oft sogar mit Prüfung der Grammatik und der Worttrennung. |
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== Geschichte == |
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1891 hatte die [[Drehstromübertragung Lauffen–Frankfurt]] im Rahmen der [[Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891|Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung]] die Überlegenheit des Wechselstroms gegenüber dem konkurrierenden Gleichstrom für den Aufbau einer öffentlichen Stromversorgung gezeigt. 1893 beauftragte die Stadt Frankfurt deshalb das Unternehmen [[Brown, Boveri & Cie.]] (BBC) mit dem Bau eines städtischen [[Elektrizitätswerk]]es, allerdings nicht für [[Drehstrom]], sondern für Einphasen-[[Wechselstrom]]. Das dafür vorgesehene Grundstück lag zwischen Speicherstraße und Böttgerstraße in der Nähe des Frankfurter Westhafens und besaß einen Bahnanschluß über die [[Städtische Verbindungsbahn Frankfurt am Main|Städtische Verbindungsbahn]]. Mit 14.400 Quadratmetern war es zudem groß genug für künftige Erweiterungen. |
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* Erkennung von Buchstabenfolgen (auch [[Zeichenkette]]n, engl. ''{{lang|en|strings}}''), die nicht zum Wortbestand der aktuellen [[Sprache]] gehören. Beispiele für das Wort ''Fehler'': Feler<!--sic--> (Auslassung), Fehle''t'' (Ersetzung), Fehl''w''er (Einfügung), Feh''el''r (Vertauschung) |
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:→ Dieser Fall lässt sich mit relativ einfachen Mitteln korrigieren. Das Korrektur[[Computerprogramm|programm]] vergleicht Zeichenketten, die nicht im [[Wörterbuch]] gefunden werden können, mit den Wörterbucheinträgen und wählt diejenigen als Korrekturvorschläge, die der fehlerhaften Zeichenkette (dem Wort) am ähnlichsten sind. Die ''Editierdistanz'' (auch ''[[Levenshtein-Distanz]]'') zwischen der fehlerhaften Sequenz und dem Korrekturvorschlag ist minimal, das heißt, dass das fehlerhafte Wort mit möglichst wenigen Änderungen in den Korrekturvorschlag überführt werden kann. |
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Im März 1894 begann der Bau der ''Elektricitätscentrale''; bereits am 12. Oktober 1894 war die Installation der Maschinen abgeschlossen. Verantwortlicher Architekt war [[Hermann Ritter (Architekt, 1851)|Hermann Ritter]], Direktor der Hochbauabteilung von [[Philipp Holzmann]]. Der Komplex mit einer überbauten Grundfläche von 3080 Quadratmetern bestand aus mehreren Baukörpern: Entlang der Speicherstraße zwei parallele, jeweils 65,78 Meter lange Gebäude, von denen das nördliche als Kohlelager, das südliche als Kesselhaus diente. Südlich davon schloß sich das 38,28 Meter hohe Maschinenhaus mit symmetrischer Fassade an, dem ein zweigeschossiger Portalbau vorgelagert war. Vom Portal erstreckte sich quer durch die ganze Anlage ein breiter Erschließungsweg, der die Betriebsgebäude in jeweils zwei gleichgroße, symmetrische Abschnitte teilte. Die Betriebsgebäude waren so angelegt, daß sie mit zunehmendem Bedarf nach beiden Seiten verlängert werden konnten. Vom Portal aus betrat man zunächst das große, zweigeschossige Vestibül. |
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Weiteres Beispiel: |
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* Fehlerhaftes Wort: ''Libe''; im Lexikon: ''Liebe'', ''Leib''. Levenshtein-Distanzen: für ''Liebe'': 1 (eine Auslassung), für ''Leib'': 2 (zwei Vertauschungen) → Erster Korrekturvorschlag: Liebe |
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Im Maschinensaal waren zu beiden Seiten des Mittelgangs je zwei Tandem-[[Verbunddampfmaschine]]n mit einer Leistung von je 500 Kilowatt bei 85 Umdrehungen pro Minute installiert. Ihre [[Schwungrad|Schwungräder]] dienten zugleich als 64-polige Einphasengeneratoren. Aufgrund des direkten Antriebs der Schwungräder ergab sich die ungewöhnliche [[Netzfrequenz]] von 43,5 [[Hertz (Einheit)|Hertz]]. |
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Wenn die automatische Rechtschreibprüfung ein falsches Wort vorschlägt und dieses dann auch übernommen wird, spricht man auch vom [[Cupertino-Effekt]]. |
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Vom Elektrizitätswerks aus wurde der auf 2850 Volt hochgespannte Strom zu den Hauptknotenpunkten des Netzes geleitet, unter anderem am [[Roßmarkt (Frankfurt am Main)|Roßmarkt]], am [[Am Hauptbahnhof|Bahnhofsvorplatz]] sowie an der [[Galluswarte (Platz)|Galluswarte]]. Von den Hauptknotenpunkten führte ein Primär-Verteilungsnetz zu den Transformatoren. Sie spannten den Strom auf etwa 123 Volt herunter und führten ihn über das Sekundär-Verteilnetz den Verbrauchern zu. |
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=== Grammatikalische Fehler === |
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* Erkennung von Wörtern, die zwar existieren, aber in dieser Verwendung zu einem [[Grammatik|grammatikalischen]] Fehler führen. Beispiel: Mach dein''en'' Buch zu. |
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:→ Dieser Fall kann durch eine reine, wortbezogene Rechtschreibprüfung nicht gefunden werden, wohl aber durch eine grammatikalische Prüfung des Satzes, da hier ein Possessivartikel im Maskulinum („dein''en''“) auf ein Neutrum („Buch“) angewendet wird. |
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Am 16. Oktober 1894 erhielt das Ladengeschäft von ''J. A. Carl'' am [[Markt (Frankfurt am Main)|Alten Markt 21]] als erstes elektrischen Strom aus der Frankfurter Elektrizitätszentrale geliefert. Der Strompreis betrug zunächst 80 Pfennig pro Kilowattstunde. Im Geschäftsjahr 1895/96 lieferte die Gesellschaft 1.430.180 Kilowattstunden und erzielte dabei einen Gewinn von 37 Pfennig pro Kilowattstunde. Deshalb wurde der Preis ab 1. November 1896 auf 70 Pfennig je Kilowattstunde gesenkt. |
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=== Semantische Fehler === |
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* Wörter, die zwar existieren, aber im falschen Kontext stehen. Beispiel: Der ''Hammer'' frisst Gras. |
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:→ Dieser Fall wird durch die ersten beiden Korrekturmaßnahmen nicht gefunden. Hier wäre eine [[Semantik|semantische]] Prüfung des Textes notwendig; eine Funktionalität, die in herkömmlichen Textverarbeitungsprogrammen nicht enthalten ist. |
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1897 wurde die Anlage um vier Fensterachsen nach Osten verlängert und zwei neue Dampfmaschinen von je 1500 PS installiert. Eine weitere Kapazitätserhöhung wurde 1898 notwendig, nachdem die Stadt die schrittweise Umstellung der [[Straßenbahn Frankfurt am Main|Frankfurter Trambahn]] auf elektrischen Betrieb beschlossen hatte. am 1. April 1899 übernahmen die Stadtwerke Frankfurt den Betrieb des Elektrizitätswerks von BBC. 1901 wurde die Kesselanlage erneuert und erweitert und das Maschinenhaus um eine weitere Achse nach Osten vergrößert. Hier wurde 1902 der damals leistungsfähigste [[Dampfturbine|Turbodynamo]] der Welt mit einer Leistung von 2.200 Kilowatt installiert. Ihm folgten 1908 vier weitere mit je 3.500 Kilowatt sowie 1912 zwei Turbinensätze von je 8.000 Kilowatt. 1913 erreichte der Stromverbrauch 50 Millionen Kilowattstunden. Erst 1924, nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und der dadurch ausgelösten [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Deutschen Inflation von 1914 bis 1923]], stellte die Stadt ihr bisheriges Einphasen-Inselnetz auf ein Drehstromnetz mit 50 Hertz um und schloß sich dem Verbundnetz der [[PreussenElektra|Preussische Kraftwerk Oberweser AG]] an. |
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=== Komposita === |
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Schwierigkeiten ergeben sich ferner insbesondere bei deutschen Texten durch [[Komposition (Grammatik)|zusammengesetzte Wörter]]. Um die Quote der zu Unrecht als fehlerhaft deklarierten Ausdrücke nicht zu hoch werden zu lassen, akzeptieren moderne Rechtschreibprogramme auch Zusammensetzungen, die nicht in Standardwörterbüchern stehen (z. B. „Bildungsmisere“). Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, dass teilweise auch semantisch unsinnige Zusammensetzungen (z. B. „Fordergrund“, „Hautnachrichten“) nicht mehr als Fehler ausgewiesen werden. |
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In den Jahren 1926 bis 1930 erweiterten die Stadtwerke das Kraftwerk erneut. 1928 erhielt es neue Kessel, die erstmals mit [[Entstaubung|Staubabscheidern]] ausgerüstet waren. Nun lieferte es auch Fernwärme zur Wärmeversorgung des [[Universitätsklinikum Frankfurt am Main|Universitätsklinikums]] und des [[Messe Frankfurt|Messegeländes]]. |
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== Siehe auch == |
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* [[Ispell]] (International spell): Standardsoftware zur Rechtschreibprüfung unter [[Unix]] |
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* [[GNU Aspell]] (Ispell-Nachfolger): Freie Software zur Rechtschreibprüfung für Unix-artige Systeme und Windows |
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* [[Hunspell]]: Freie und plattformunabhängige Software zur Rechtschreibprüfung |
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== Block 1 == |
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{{SORTIERUNG:Rechtschreibprufung}} |
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Block 1 mit einer Leistung von 68 Megawatt wurde 1954 in Betrieb genommen. Inzwischen ist er nicht mehr in Betrieb. |
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[[Kategorie:Rechtschreibung]] |
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[[Kategorie:Büroanwendung]] |
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== Blöcke 2 und 3 == |
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Die beiden Blöcke wurden 1990 in Betrieb genommen. Sie liefern jeweils 69 MW elektrische und 105 MW thermische Leistung. Die Blöcke wurden ursprünglich für deutsche Steinkohle konzipiert. Mainova nennt 2011 Kolumbien und Deutschland als Herkunft der Steinkohle. 2014 stammt sie den Angaben zufolge aus den USA oder aus Russland. Über den Hafen Amsterdam wird sie zu zwei Dritteln per Schiff vom [[Frankfurter Westhafen]] und einem Drittel per Eisenbahn angeliefert. Die kraftwerkseigenen Vorräte reichen für einen Betrieb von einer Woche. Durchschnittlich 1000 Tonnen Kohle werden täglich verbraucht; jährlich sind dies etwa 344.000 Tonnen. |
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Alle zwei Jahre werden Revisionsarbeiten für Reinigungen und Überprüfungen durchgeführt, welche fünf Wochen dauern. Die Kosten dafür werden mit 1,3 Mio. Euro angegeben. |
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Block 2 liefert 20 % des Stromes von Mainova und 22 % der Fernwärme. Durch die kombinierte Strom- und Wärmeversorgung liegt die Effizienz bei 80 bis 85 %. |
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Für Block 2 wurden 2014 Modernisierungspläne bekannt gegeben. Die Investitionskosten werden mit 92 Mio. Euro beziffert. Mainova baut den Standort als Knotenpunkt für die Fernwärmeversorgung aus und schließt alle Heizwerke Frankfurts zu einem Netz zusammen, um die Versorgungssituation zu verbessern. Des Weiteren wurden zwei Turbinen aus den 1950er-Jahren ersetzt. |
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== Block 4 == |
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Der Block 4 wurde 1994 erbaut. Er verfügt über eine Nettoleistung von 99 MW und ist für die Strom-Spitzenlasten konzipiert. Die [[Bundesnetzagentur]] stufte ihn 2013 für 24 Monate als systemrelevant eingestuft.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/Versorgungssicherheit/Erzeugungskapazitaeten/systemrelevante_GasKW/Bescheid_Tennet_18_11_2013.pdf?__blob=publicationFile&v=2 |titel=Genehmigungsbescheid der Bundesnetzagentur gemäß § 13c Abs. 1 Satz 6 über systemrelevante Gaskraftwerke |zugriff=2016-09-29 |hrsg=[[Bundesnetzagentur]] |datum=2013-11 |format=PDF}}</ref> |
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== Blockübersicht == |
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{| class="wikitable sortable zebra hintergrundfarbe5" |
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|+ Übersicht über die einzelnen Blöcke |
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! Block !! El. Leistung in MW !! Th. Leistung in MW !! Inbetriebn. !! Brennstoff !! Status |
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| 1 || ? || ? || 1954 || unbekannt || stillgelegt |
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| 2 || 69 || 105 || 1990 || Steinkohle || Betriebsgenehmigung bis 2030 |
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| 3 || 69 || 105 || 1990 || Steinkohle || Betriebsgenehmigung bis 2030 |
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| 4 || 99 || 0 || 1994 || Erdgas || Einstufung als systemrelevant |
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| Summe || 237 || 160 || || |
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==Literatur== |
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* Franz Lerner (Hrsg.), ''Das tätige Frankfurt im Wirtschaftsleben dreier Jahrhunderte'', Verlag Gerd Ammelburg, Frankfurt am Main 1955, S. 332–335 |
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* Volker Rödel: ''Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914'', S. 148–160. Frankfurt am Main 1983. Societäts-Verlag, ISBN 3-7973-0410-2 |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* {{Internetquelle |url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Frankfurt-will-in-Zukunft-weniger-Kohle-verbrennen;art675,872912 |datum=2014-05-28 |autor=Günter Murr |titel=Heizkraftwerk West Frankfurt will in Zukunft weniger Kohle verbrennen |hrsg=fnp.de |zugriff=2016-09-29}} |
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* {{Internetquelle |url=https://www.mainova.de/static/de-mainova/downloads/Kraftwerksbroschuere_092011.pdf |format=PDF |datum=2011 |titel=Strom und Wärme aus Frankfurt am Main |hrsg=mainova.de |zugriff=2016-09-29}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Heizkraftwerk|Frankfurt West]] |
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[[Kategorie:Kohlekraftwerk in Deutschland]] |
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[[Kategorie:Kraftwerk in Hessen|Frankfurt, Heizkraftwerk West]] |
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[[Kategorie:Bauwerk in Frankfurt am Main]] |
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[[Kategorie:Frankfurt-Gutleutviertel]] |
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[[Kategorie:Industriekultur Rhein-Main (Frankfurt am Main)]] |
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[[Kategorie:Kraftwerk in Europa]] |
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[[Kategorie:Gas- oder Ölkraftwerk in Europa]] |
Version vom 4. Oktober 2016, 00:27 Uhr
Heizkraftwerk West | |||
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![]() | |||
Lage
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Koordinaten | 50° 5′ 54″ N, 8° 39′ 12″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Daten
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Typ | Fernwärme, Strom | ||
Primärenergie | Steinkohle, Erdgas | ||
Leistung | 237 MWthermisch, 360 MWelektrisch | ||
Eigentümer | Mainova | ||
Betreiber | Mainova | ||
Betriebsaufnahme | Erstmals am 16. Oktober 1894 | ||
Website | Erzeugungsanlagen der Mainova |
Das Heizkraftwerk West ist ein mit Steinkohle und Erdgas betriebenes Heizkraftwerk von Mainova. Es befindet sich im Stadtteil Gutleutviertel von Frankfurt am Main. Neben Elektrizität produziert es in Kraft-Wärme-Kopplung Fernwärme. Insgesamt verfügt es über eine elektrische Leistung von 237 Megawatt und eine thermische Leistung von 360 Megawatt. Das erste Heizkraftwerk West wurde 1894 als Städtische Elektrizitätszentrale errichtet. Das Kraftwerk besteht heute aus den 1989 errichteten baugleichen Blöcken 2 und 3 für die Steinkohle- sowie dem 1994 erbauten Block 4 für die Erdgas-Verbrennung. Für die Blöcke 2 und 3 läuft die Betriebsgenehmigung bis 2030.
Im Jahr 2012 geriet das Kraftwerk in die Kritik, da es ungewöhnlich hohe Mengen Quecksilber ausstoße. Die Angaben für das Jahr liegen bei 28,2 kg. Im Vorjahr gab die Europäische Umweltagentur eine Menge von 23,3 kg an.[1]
Geschichte
1891 hatte die Drehstromübertragung Lauffen–Frankfurt im Rahmen der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung die Überlegenheit des Wechselstroms gegenüber dem konkurrierenden Gleichstrom für den Aufbau einer öffentlichen Stromversorgung gezeigt. 1893 beauftragte die Stadt Frankfurt deshalb das Unternehmen Brown, Boveri & Cie. (BBC) mit dem Bau eines städtischen Elektrizitätswerkes, allerdings nicht für Drehstrom, sondern für Einphasen-Wechselstrom. Das dafür vorgesehene Grundstück lag zwischen Speicherstraße und Böttgerstraße in der Nähe des Frankfurter Westhafens und besaß einen Bahnanschluß über die Städtische Verbindungsbahn. Mit 14.400 Quadratmetern war es zudem groß genug für künftige Erweiterungen.
Im März 1894 begann der Bau der Elektricitätscentrale; bereits am 12. Oktober 1894 war die Installation der Maschinen abgeschlossen. Verantwortlicher Architekt war Hermann Ritter, Direktor der Hochbauabteilung von Philipp Holzmann. Der Komplex mit einer überbauten Grundfläche von 3080 Quadratmetern bestand aus mehreren Baukörpern: Entlang der Speicherstraße zwei parallele, jeweils 65,78 Meter lange Gebäude, von denen das nördliche als Kohlelager, das südliche als Kesselhaus diente. Südlich davon schloß sich das 38,28 Meter hohe Maschinenhaus mit symmetrischer Fassade an, dem ein zweigeschossiger Portalbau vorgelagert war. Vom Portal erstreckte sich quer durch die ganze Anlage ein breiter Erschließungsweg, der die Betriebsgebäude in jeweils zwei gleichgroße, symmetrische Abschnitte teilte. Die Betriebsgebäude waren so angelegt, daß sie mit zunehmendem Bedarf nach beiden Seiten verlängert werden konnten. Vom Portal aus betrat man zunächst das große, zweigeschossige Vestibül.
Im Maschinensaal waren zu beiden Seiten des Mittelgangs je zwei Tandem-Verbunddampfmaschinen mit einer Leistung von je 500 Kilowatt bei 85 Umdrehungen pro Minute installiert. Ihre Schwungräder dienten zugleich als 64-polige Einphasengeneratoren. Aufgrund des direkten Antriebs der Schwungräder ergab sich die ungewöhnliche Netzfrequenz von 43,5 Hertz.
Vom Elektrizitätswerks aus wurde der auf 2850 Volt hochgespannte Strom zu den Hauptknotenpunkten des Netzes geleitet, unter anderem am Roßmarkt, am Bahnhofsvorplatz sowie an der Galluswarte. Von den Hauptknotenpunkten führte ein Primär-Verteilungsnetz zu den Transformatoren. Sie spannten den Strom auf etwa 123 Volt herunter und führten ihn über das Sekundär-Verteilnetz den Verbrauchern zu.
Am 16. Oktober 1894 erhielt das Ladengeschäft von J. A. Carl am Alten Markt 21 als erstes elektrischen Strom aus der Frankfurter Elektrizitätszentrale geliefert. Der Strompreis betrug zunächst 80 Pfennig pro Kilowattstunde. Im Geschäftsjahr 1895/96 lieferte die Gesellschaft 1.430.180 Kilowattstunden und erzielte dabei einen Gewinn von 37 Pfennig pro Kilowattstunde. Deshalb wurde der Preis ab 1. November 1896 auf 70 Pfennig je Kilowattstunde gesenkt.
1897 wurde die Anlage um vier Fensterachsen nach Osten verlängert und zwei neue Dampfmaschinen von je 1500 PS installiert. Eine weitere Kapazitätserhöhung wurde 1898 notwendig, nachdem die Stadt die schrittweise Umstellung der Frankfurter Trambahn auf elektrischen Betrieb beschlossen hatte. am 1. April 1899 übernahmen die Stadtwerke Frankfurt den Betrieb des Elektrizitätswerks von BBC. 1901 wurde die Kesselanlage erneuert und erweitert und das Maschinenhaus um eine weitere Achse nach Osten vergrößert. Hier wurde 1902 der damals leistungsfähigste Turbodynamo der Welt mit einer Leistung von 2.200 Kilowatt installiert. Ihm folgten 1908 vier weitere mit je 3.500 Kilowatt sowie 1912 zwei Turbinensätze von je 8.000 Kilowatt. 1913 erreichte der Stromverbrauch 50 Millionen Kilowattstunden. Erst 1924, nach dem Ersten Weltkrieg und der dadurch ausgelösten Deutschen Inflation von 1914 bis 1923, stellte die Stadt ihr bisheriges Einphasen-Inselnetz auf ein Drehstromnetz mit 50 Hertz um und schloß sich dem Verbundnetz der Preussische Kraftwerk Oberweser AG an.
In den Jahren 1926 bis 1930 erweiterten die Stadtwerke das Kraftwerk erneut. 1928 erhielt es neue Kessel, die erstmals mit Staubabscheidern ausgerüstet waren. Nun lieferte es auch Fernwärme zur Wärmeversorgung des Universitätsklinikums und des Messegeländes.
Block 1
Block 1 mit einer Leistung von 68 Megawatt wurde 1954 in Betrieb genommen. Inzwischen ist er nicht mehr in Betrieb.
Blöcke 2 und 3
Die beiden Blöcke wurden 1990 in Betrieb genommen. Sie liefern jeweils 69 MW elektrische und 105 MW thermische Leistung. Die Blöcke wurden ursprünglich für deutsche Steinkohle konzipiert. Mainova nennt 2011 Kolumbien und Deutschland als Herkunft der Steinkohle. 2014 stammt sie den Angaben zufolge aus den USA oder aus Russland. Über den Hafen Amsterdam wird sie zu zwei Dritteln per Schiff vom Frankfurter Westhafen und einem Drittel per Eisenbahn angeliefert. Die kraftwerkseigenen Vorräte reichen für einen Betrieb von einer Woche. Durchschnittlich 1000 Tonnen Kohle werden täglich verbraucht; jährlich sind dies etwa 344.000 Tonnen.
Alle zwei Jahre werden Revisionsarbeiten für Reinigungen und Überprüfungen durchgeführt, welche fünf Wochen dauern. Die Kosten dafür werden mit 1,3 Mio. Euro angegeben.
Block 2 liefert 20 % des Stromes von Mainova und 22 % der Fernwärme. Durch die kombinierte Strom- und Wärmeversorgung liegt die Effizienz bei 80 bis 85 %.
Für Block 2 wurden 2014 Modernisierungspläne bekannt gegeben. Die Investitionskosten werden mit 92 Mio. Euro beziffert. Mainova baut den Standort als Knotenpunkt für die Fernwärmeversorgung aus und schließt alle Heizwerke Frankfurts zu einem Netz zusammen, um die Versorgungssituation zu verbessern. Des Weiteren wurden zwei Turbinen aus den 1950er-Jahren ersetzt.
Block 4
Der Block 4 wurde 1994 erbaut. Er verfügt über eine Nettoleistung von 99 MW und ist für die Strom-Spitzenlasten konzipiert. Die Bundesnetzagentur stufte ihn 2013 für 24 Monate als systemrelevant eingestuft.[2]
Blockübersicht
Block | El. Leistung in MW | Th. Leistung in MW | Inbetriebn. | Brennstoff | Status |
---|---|---|---|---|---|
1 | ? | ? | 1954 | unbekannt | stillgelegt |
2 | 69 | 105 | 1990 | Steinkohle | Betriebsgenehmigung bis 2030 |
3 | 69 | 105 | 1990 | Steinkohle | Betriebsgenehmigung bis 2030 |
4 | 99 | 0 | 1994 | Erdgas | Einstufung als systemrelevant |
Summe | 237 | 160 |
Literatur
- Franz Lerner (Hrsg.), Das tätige Frankfurt im Wirtschaftsleben dreier Jahrhunderte, Verlag Gerd Ammelburg, Frankfurt am Main 1955, S. 332–335
- Volker Rödel: Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914, S. 148–160. Frankfurt am Main 1983. Societäts-Verlag, ISBN 3-7973-0410-2
Weblinks
- Günter Murr: Heizkraftwerk West Frankfurt will in Zukunft weniger Kohle verbrennen. fnp.de, 28. Mai 2014, abgerufen am 29. September 2016.
- Strom und Wärme aus Frankfurt am Main. (PDF) mainova.de, 2011, abgerufen am 29. September 2016.
Einzelnachweise
- ↑ Viel Quecksilber im Gutleut. fr-online.de, 2. Mai 2014, abgerufen am 29. September 2016.
- ↑ Genehmigungsbescheid der Bundesnetzagentur gemäß § 13c Abs. 1 Satz 6 über systemrelevante Gaskraftwerke. (PDF) Bundesnetzagentur, November 2013, abgerufen am 29. September 2016.