Herrenhaus Melkof und Anton Konrad (Wirtschaftswissenschaftler): Unterschied zwischen den Seiten
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'''Anton Konrad''' (* [[19. Januar]] [[1932]] in [[München]]) ist ein deutscher Volkswirtschaftler sowie Professor für [[Volkswirtschaftslehre]] und Leiter des Seminars für Monetäre Ökonomik am volkswirtschaftlichen Institut der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]. |
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[[Datei:Herrenhaus Melkof.jpg|mini|360x360px|Gründerzeit Herrenhaus Melkof um 1898]] |
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Das [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] '''Schloss Melkof''' liegt an einem See im [[Vellahn]]er Ortsteil [[Melkof]]. Es befindet sich heute in Privatbesitz. Das Gebäude ist mit seinen über 4.800 m² Nutzfläche eines der größten [[Historismus|Gründerzeit]]-Herrenhäuser Norddeutschlands. Gebäude und Park liegen im Zentrum des [[Griese Gegend|Mecklenburgischen Elbauetals]]. |
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== Leben == |
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== Geschichte und Besitzerfolge == |
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Konrad besuchte von 1939 bis 1943 in München die Volksschule. 1943 wechselte er an die Oberrealschule in München-Pasing, die er im Jahr 1952 mit dem Abitur abschloss. Im selben Jahr nahm er das Studium der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf. Im April 1956 schloss er das Studium als Diplom-Volkswirt ab. In den Jahren 1956 und 1957 besuchte der das 1955 von C. Grove Haines neu gegründete Bologna-Center der [[School of Advanced International Studies|Paul H. Nitze School of Advanced International Studies]] der [[Johns Hopkins University]]. Von 1957 bis 1966 war er wissenschaftlicher Assistent am Staatswirtschaftlichen Seminar der [[Universität München]]. Während dieser Zeit promovierte er im Dezember 1959 mit einer geldwirtschaftlichen Arbeit über „Zahlungsbilanzstörungen und wirtschaftliches Wachstum: dargestellt am Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika und Westeuropas 1950-1959“ zum Dr. oec. publ. Im Sommersemester 1966 habilitierte er mit einer Schrift über „Investitionskriterien und Preismechanismus in Entwicklungsländern“. |
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[[Datei:Wappen von pentz.jpg|mini|Wappen der Familie von Pentz|200x200px]] |
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=== Familie von Pentz Melkhof === |
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In einer Urkunde vom 27. August 1471 wurde [[Schildknappe|Knappe]] [[Pentz (Adelsgeschlecht)|Ullrich Pentz]] zu Melkhof erstmals urkundlich erwähnt.<ref>F. von Meyenn: ''Urkundliche Geschichte der Familie von Pentz'', Band I, Urkunde vom 27. Aug. 1471, Nr. 179, Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1891</ref> Aus dieser ist zu entnehmen, dass er Eigentümer von Hufen und Höfen in Melkhof war. Ullrich Pentz gilt als Stammvater des Hauses Melkhof. |
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Von 1966 bis 1972 wirkte Konrad als Universitätsdozent an der Staatswirtschaftlichen Fakultät der Universität München. 1972 wurde er zum wissenschaftlicher Rat und Professor an der Universität München berufen. Das Sommersemester 1974 verbrachte er als Visiting Fellow am Center of European Studies der [[University of Sussex]]. Im akademischen Jahr 1976/77 nahm er einen Lehrauftrag an der 1975 neu gegründeten [[Universität Bayreuth]] wahr. Ab 1984 war er mit der Leitung des Seminars für Monetäre Ökonomik an der Volkswirtschaftlichen Fakultät der Universität München betraut.<ref>[http://www.econ.uni-muenchen.de/personen1/container_ehem_verw/0-container_ehem/konrad/index.html Lebenslauf auf der Website der Volkswirtschaftlichen Fakultät der LMU.]</ref> Gleichzeitig war er langjähriger Leiter des Vorprüfungsamtes der Volkswirtschaftlichen Fakultät. |
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Seine Söhne Paschen und Helmold erschienen erstmals als Herren des Gutes Melkhof, mit allen verbundenen Ansprüchen und Verpflichtungen.<ref>F. von Meyenn: ''Urkundliche Geschichte der Familie von Pentz'', Band I, S. 244 § 46, Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1891</ref> Nachdem Paschen von Pentz 1533 gestorben war, übernahm sein Bruder Helmold seine Lehngüter, so auch Melkhof. Dies allerdings nur vorläufig, um diese für Paschens Tochter Ursula zu verwalten.<ref>F. von Meyenn: ''Urkundliche Geschichte der Familie von Pentz'', Band I, S. 256 § 49, Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1891</ref> Aus dem ''Landbuch der Ritterschaft und des Adels'' von 1535 geht Helmold von Pentz als Herr über Melkhof und Quast hervor. Seinen Hauptwohnsitz verlegte dieser im Jahr 1537 von Quast nach Melkhof. |
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Im Sommersemester 1998 wurde Anton Konrad emeritiert. |
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1553 übertrug Helmold seiner Tochter Anna und ihren Mann Wolf von Ahlefeld auf Lebenszeit die Lehnsgüter. Der Vertrag wurde am 30. Dezember 1553 durch den [[Johann Albrecht I. (Mecklenburg)|Herzog Johann Albrecht]] bestätigt. In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1572 starb der bereits erblindete Helmold von Pentz. Er und sein älterer Bruder Paschen waren die ersten Herren des Gutes Melkhof. |
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== Trivia == |
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=== Familie von Pentz Raguth === |
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Anton Konrad beherrscht sehr gut [[Stenographie]], mit der er seine Aufzeichnungen verfasst. |
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Bereits 1571 gelangte Christoph von Pentz aus dem Raguther Hause teilweise in Besitz des Gutes Melkhof. |
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== Einzelnachweise == |
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Am 29. November 1629 kam es dann zur Erbteilung in der Raguther Linie. Kuno Ulrich von Pentz erhielt daraufhin das Gut Melkhof. Erst 1648, nach dem Tode Levins von Pentz, gelangten die Güter in Besitz der Söhne Kuno Ullrich und Markwart Ernst, aber nicht per Erbschaft, sondern als Lehnsfolger.<ref>F. von Meyenn: ''Urkundliche Geschichte der Familie von Pentz'', Band II, S. 138 § 112, Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1900</ref> |
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<references/> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDName=105983365|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2016-08-29}} |
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Mit dem Tod von Markwart Ernst von Pentz im Jahr 1733 endete die Raguther Linie ohne einen männlichen Erben. Das Gut fiel daher an die Besendorfer Linie der von Pentz, nachdem man sich mit der Witwe geeinigt hatte. |
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=== Familie von Pentz Besendorf und Brahlstorf === |
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Mit dem Erlöschen der Besendorfer Linie der Familie von Pentz, gingen die Güter Melkhof, Jesow und Langenheide an die Lehnsvetter des Brahlstorfer Hauses über. Ab 1771 übernahmen David und Wilken von Pentz diese Güter. David von Pentz starb dann am 28. Juni 1799 auf dem Gut Melkhof, seine Witwe lebte auch weiterhin in Melkhof. |
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Im September 1800 wurde der Sohn und Erbe Karl von Pentz nach Schwerin geladen, um den Lehnseid wegen der auf ihn vererbten Güter Melkhof, Jesow und Langenheide abzuleisten. |
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Bemerkenswert ist der Umbau des vorhandenen Gutshauses in ein klassizistisches Herrenhaus im Auftrag der Familie von Pentz. Der Bau erfolgte vermutlich im Zeitraum von 1790 bis 1811, der bauplanerische Entwurf wird dem Architekten [[Joseph Christian Lillie]] zugerechnet. |
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Am 12. März 1811 verstarb auch die Mutter von Karl von Pentz, daraufhin beauftragte er den Kammerherrn und Gutsverwalter Hans von Graevenitz mit dem Verkauf des Gutes Melkhof, mit der Auflage, dass das Gut Melkhof nicht unter 200 000 Taler verkauft werden sollte. Erst 1819 fand sich ein Käufer, der hannoverische Kabinettsminister [[Klaus von der Decken (Minister)|Klaus von der Decken]]. Karl von Pentz verstarb am 18. Mai 1827 in Frankfurt am Main. |
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=== Familie von der Decken === |
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Klaus von der Decken verstarb am 10. Juli 1826 in Hannover. Die Güter erbte sein Sohn Ernst Carl von der Decken, der ebenfalls seinen Hauptwohnsitz auf Melkhof hatte. Als dieser 1846 starb, trat sein ältester aber noch minderjähriger Sohn [[Julius von der Decken]] die Erbfolge an. Nach Vereinbarung mit der [[Gesetzlicher Vertreter (Deutschland)|Curatel]] der minderjährigen Kinder des Verstorbenen, wurden die beiden Brüder des Verstorbenen als gegenwärtige Eigentümer der Güter Melkhof, Jesow und Langenheide anerkannt.<ref>Regierungsblatt für Schwerin, S. 21, Nr. 5, dritte Abteilung, Justiz-Ministerium Schwerin den 12. Januar 1851</ref> Mit Erlangung der Volljährigkeit trat Julius von der Decken das Erbe seines Vaters an. Er starb am 16. Juni 1867 während einer Auslandsreise in [[Vichy]]. |
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Nach dem Tod von Julius von der Decken, ließ seine Witwe Anna Hedwig [[von der Decken]] auf dem Schlossgelände die heute als evangelische [[Dorfkirche]] genutzte [[Gutskirche Melkof]] mit Gruftanbau errichten. |
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=== Familie von Kanitz === |
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Die Tochter von Julius von der Decken und [[Von Kleist|Hedwig von Kleist]], Adelheid [[Decken (Adelsgeschlecht)|von der Decken]], heiratete am 15. September 1875 in der [[Gutskirche Melkof|Gutskirche Melkhof]] den preußischen Grafen Konrad Erich Rudolf [[Kanitz (Adelsgeschlecht)|von Kanitz]] (1844–1901) und erbte das [[Familienfideikommiss]], das auch die Güter Jesow und Langenheide umfasste, nach dem mecklenburgischen [[Erbjungfernrecht]].<ref>Thassilo von der Decken und Claudia Bei der Wieden: ''Güter und Höfe der Familie von der Decken'', Stade 1998 S. 260</ref> Am 28. März 1881 wurde Tochter Elisabeth Gräfin von Kanitz in Melkhof geboren. |
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Auf Antrag der Gutsherrin erfolgte per landesherrlicher Anordnung im Jahresübergang 1887/88 die Umbenennung des Gutes Melkhof, welches seither den Namen Melkof trägt.<ref>''Urkundliche Geschichte der Familie von Pentz'', Band I, S. 145–146, § 16 Güterbesitz I. Melkof, Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1891</ref><ref>Abgleich Ortsbezeichnung: Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin 1887, S.237, Nr.36 vom 24. Oct. 1887 „Regelung Landpostträger-Verbindung (u.a. '''Melkhof''')“; Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin 1888, S.127, Nr. 24 vom 13. Juni 1888 „Einrichtung einer Telegrafenanstalt in '''Melkof''' mit Fernsprechbetrieb, welche ab 12. Juni in Betrieb“</ref> |
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Der Graf pflegte enge Kontakte zum [[Großherzog]]lichen Haus [[Mecklenburg-Schwerin]], so folgten Herzog [[Adolf Friedrich zu Mecklenburg|Adolf Friedrich]] und [[Heinrich zu Mecklenburg]] 1898/99 Einladungen des Grafen zur Jagd nach Melkof. Auch Herzog-Regent [[Johann Albrecht zu Mecklenburg]] und Gemahlin besuchten den Hausherrn im Jahr 1899. Tochter Elisabeth Gräfin von Kanitz wurde dann am 7. Juni 1904 zur [[Hofdame]] der [[Alexandra von Hannover und Cumberland|Großherzogin Alexandra]] ernannt.<ref>Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin 1904, S.142, II. Abteilung Nr. 3</ref> Elisabeth Gräfin von Kanitz ehelichte am 17. April 1914 Viktor [[Köckritz (Adelsgeschlecht)|von Köckritz]]. |
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Das Herrenhaus blieb bis zur [[Enteignung]] im Jahr 1946 in Besitz der Familie von Kanitz. |
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=== Besitzerfolge === |
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*Familie [[Pentz (Adelsgeschlecht)|von Pentz]] (1400–1819) |
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*Familie [[von der Decken]] (1819–1875) |
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*Familie [[Kanitz (Adelsgeschlecht)|von Kanitz]] (1875–1946) |
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*[[Volkseigentum]] (1946–1990) |
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*[[Landkreis Ludwigslust]] (1990–1996) |
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*seit 2003 in Privatbesitz |
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== Klassizistisches Herrenhaus == |
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[[Datei:Melkof Schloss 1865.jpg|mini|200x200px|klassizistischer Vorgängerbau]] |
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=== Geschichte === |
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Der Vorgängerbau des heutigen Gründerzeit-Herrenhauses wurde vermutlich im Zeitraum von 1790 bis 1811 errichtet.<ref>Schloss Melkof, Geschichte und Bedeutung [http://www.schloss-melkof.de/ Schloss Melkof]</ref> |
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Herrenhaus Melkof war ein im [[Klassizistisch|klassizistischen]] Stil errichteter [[Putzbau]], mit rechteckiger Grundfläche und kurzen [[Seitenrisalit]]en. |
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=== Außengestaltung === |
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[[Datei:Melkof Herrenhaus 1867.jpg|mini|200x200px|Blick auf den Wintergarten]] |
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Vorgesetzt war der [[Portikus]] mit seinen vier Säulen. Auf den gedrungenen wulstigen [[Kapitell]]en ruhte ein einfacher [[Architrav]], der durch einen Dreiecksgiebel bekrönt wurde. Der Zugang zum herrschaftlichen Gebäude erschloss sich über die repräsentative breite Eingangstreppe. Im Sockelbereich des Gebäudes waren die Außenflächen umlaufend gequadert, zum darüberliegenden Geschoss mit Gesim abgegrenzt. Die Außenflächen der kurzen [[Risalit|Seitenrisalite]] wurden ebenfalls gequadert, dem Erscheinungsbild des Sockelgeschosses folgend. Die vorhandenen profilierten rechteckigen Fenster entsprachen dem klassizistischen Stil. Profilierte Bereiche, unterhalb der Fenster im Erdgeschoss, wurden mit historisierenden [[Terrakotta]]-Elementen ausgestaltet. Am Gebäude fanden sich noch weitere Zierelemente, so die [[Fries]]elemente am Portikus und das Gesimse von unterschiedlicher Ausprägung am Gebäudekörper. Der helle Gebäudeanstrich, vom Sockel zum Gesims aufhellend, war typisch für Bauten des Klassizismus. |
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Zum Gebäude gehörte auch der imposante [[Wintergarten]], der auf der Rückseite im Zentrum des Gebäudes angeordnet war, mit einem direkten Zugang aus dem Innenbereich des Herrenhauses. Die Konstruktion war mit vegetabilen Schmuckelementen versehen. |
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Das Gebäude schloss nach oben hin mit einem [[Walmdach]] ab. |
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Die Zufahrt mit [[Rondell (Gartenkunst)|Rasenrondell]], die Parkanlage und der See bildeten das schöne Umfeld des Herrenhauses. |
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== Gründerzeit Herrenhaus erbaut 1888 == |
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Den Auftrag zur Umgestaltung des Anwesens erteilte Konrad Erich Rudolf von Kanitz im Jahr 1888. Das Herrenhaus wurde nach einem Entwurf von Architekt [[Gotthilf Ludwig Möckel]] im Stil der [[Gründerzeit]] grundlegend umgebaut und erweitert. |
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=== Außengestaltung === |
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[[Datei:Gutshaus Melkof Blick Seeseite.jpg|mini|290x290px|Herrenhaus Melkof Parkseite]] |
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Schloss Melkof basiert auf einem H-förmigen [[Grundriss]] und ist über einem Untergeschoss errichtet. Das zweigeschossige Gebäude ist aus Hartbrand-[[Backstein]] erbaut, im Stil des Historismus. Der zur Zufahrt gerichtete lange Gebäudekörper, mit einem kurzen [[Mittelrisalit]], schließt an den Seiten mit zwei Seitenflügeln unterschiedlicher Größe ab. In der Gebäudemitte sind Bestandteile des [[Klassizistisch]]en Vorgängerbaus in den Bau integriert. |
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Eine in der Gebäudemitte vorhandene reichhaltig verzierte Holzeingangstür ist stilistisch an den Vorgängerbau angelehnt. Die Fenster wurden mit schöner [[Bleiverglasung]] verglast, im Untergeschoss sind schmiedeeiserne Fenstergitter mit floralen Mustern erhalten. Lüftungsöffnungen unterhalb der Erdgeschoss-Fenster sind mit Eisengussverzierungen abgedeckt. Ein großer Balkon mit Blick auf den Park ist mit [[Baluster|Formsteinbalustern]] geschmückt. Zur Parkseite hin, befindet sich unterhalb des Balkons eine großzügige Terrasse mit beidseitigem Treppenaufgang, das zugehörige schmiedeeiserne Treppengeländer ist gleichfalls mit floralen Motiven geschmückt. |
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Als Dach wurde ein [[Satteldach]] mit [[Biberschwanz]]abdeckung verwendet. |
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Durch bauliche Eingriffe während der DDR-Zeit sind Stilelemente des Gebäudes beschädigt und beseitigt worden. Diese sollen in den nächsten Jahren in ihrem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden. |
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=== Inneneinrichtung === |
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Das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss war der Gutsherren-Familie und den Gästen des Hauses vorbehalten. Im Untergeschoss des Gebäudes war der Wirtschaftsbereich untergebracht und im Dachgeschoss befanden sich die Wohnräume der Diener und des Hauspersonals. |
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Die Inneneinrichtung des Herrenhauses Melkof ist nur noch teilweise erhalten, die noch vorhandene Innenausstattung lässt aber die ehemals herrschaftliche Einrichtung des Hauses erahnen. Bestandteile des klassizistischen Vorgängerbauwerks sind im Inneren noch erkennbar. |
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Im Folgenden eine Zusammenfassung der heutigen baulichen Situation im Innenbereich. |
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Über eine Steintreppe erlangt man Zugang zum Erdgeschoss, hier schließt sich die Eingangshalle an, welche mit reich verzierter Holzpaneele ausgekleidet ist. Von der Eingangshalle ausgehend betritt man den erhaltenen Wappensaal des Herrenhauses, der sich im linken Seitenflügel befindet. Dieser [[Wappensaal]] ist mit verzierten Holzeinbauten und [[Intarsien]] im Stil der [[Neorenaissance]] geschmückt, in den Ecken finden sich geschnitzte Holzeinbauten. Der Boden des [[Wappensaal]]es ist mit hochwertigem Holz-Parkett ausgelegt. Mit einer Gewölbedecke aus Holz schließt der Saal nach oben hin ab. Ein über die ganze Höhe des Saales reichendes dreibahniges bleiverglastes Fenster mit hochgestelzten Rundbögen ist mit den Wappen der Eigentümerfamilien verziert. Hier finden sich in der mittleren Fensterbahn die Familienwappen [[Decken (Adelsgeschlecht)|von der Decken]] und [[Kleist (Adelsgeschlecht)|von Kleist]]. Darunter findet sich das Familienwappen [[Kanitz (Adelsgeschlecht)|von Kanitz]] und von der Decken. |
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Über einen Zwischenflur gelangt man von der Eingangshalle in das Kaminzimmer. Im Kaminzimmer steht ein großer Kamin mit doppelten Kaminsims. Seitlich am Kamin befinden sich Nischen, in einer der Nischen ist die originale Wandbemalung erhalten. Die Decke des Kaminzimmers ist mit fünf üppig verzierten Holzbögen ausgestattet, die sich über die gesamte Länge des Raumes erstrecken. Ein entstehungszeitlicher Gartensalon lässt sich vom Kaminzimmer aus begehen, vom Salon aus hat man dann einen direkten Zugang zur großen Terrasse. Von der Einrichtung des Gartensalons sind die hintereinander angeordneten Flügeltüren erhalten, welche mit floralen Mustern verziert sind. |
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In Zuge von Sanierungsarbeiten sollen weitere Elemente im Innenbereich freigelegt werden, das erfolgt durch den Rückbau der neuzeitlichen Einbauten. |
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== Literatur und Quellen == |
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=== Literatur === |
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* [[Friedrich Schlie]]: ''Die Kunst und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin.'' III. Band, Schwerin 1899, S. 155. |
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* [[Georg Dehio]]: ''Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Mecklenburg-Vorpommern.'' Deutscher Kunstverlag, München u. Berlin 2000, ISBN 978-3-422-03081-7. |
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* Hugo von Pentz: ''Album mecklenburgischer Güter im ehemaligen Amt Wittenburg.'' [[Thomas Helms Verlag]], Schwerin 2005, S. 78–82. |
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* Hans Maresch: ''Mecklenburg-Vorpommerns Schlösser, Burgen & Herrenhäuser'', Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2010, S. 173, ISBN 978-3-898-76495-7. |
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* Marcus Köhler: ''Orangerien; Glashäuser, Gewächshäuser, Wintergärten in Mecklenburg-Vorpommern'', Melkof, Aland-Verlag, Berlin 2003, ISBN 978-3-936-40205-6. |
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* F. von Meyenn: ''Urkundliche Geschichte der Familie von Pentz'', [http://www.rambow.de/download/Geschichte-der-Familie-von-Pentz-1.pdf Band I] (Digitalisat) und [http://www.rambow.de/download/Geschichte-der-Familie-von-Pentz-2.pdf Band II] (Digitalisat), Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1891/1900. |
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=== Gedruckte Quellen === |
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* [[Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde|Mecklenburgische Jahrbücher]] |
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=== Ungedruckte Quellen === |
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* [[Landeshauptarchiv Schwerin]] |
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** Bestand: (11.3-1/3) 489, Familiengeschichte, Nachlass, Sammlung von Pentz, Marsow. |
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** Bestand: (5.12-4/2) 4579, Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Gut Melkhof c. p. Langenheide und Jesow, Laufzeit: 1928–1945. |
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** Bestand: (5.12-3/1) 5563, Mecklenburg-Schwerinsches Ministerium des Innern (1849–1945), Landgemeinde Melkof. |
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** Bestand: (5.12-9/2) Landratsamt Hagenow, Melkof, Laufzeit: 1938–1947. |
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** Bestand: (5.12-7/1) Mecklenburg-Schwerinsches Ministerium für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten (1849–1945), Melkof. |
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** Bestand: (3.1-1) Artikel XXI, 382, 57, Mecklenburgische Landstände mit Engeren Ausschuß der Ritter- und Landschaft zu Rostock, Appellation des Herrn Oberjägermeisters von Pentz auf Melkhof kontra das Land- und Hofgericht pto. violatae jurisdictionis, Laufzeit: 1747. |
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* [[Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz|GStA PK]] |
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**Bestand: (HA Rep. 167), Nr. 207, Landesamt für Familiengüter, Fideikommiss von der Decken-Melkof, Laufzeit: 1935. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* {{LBMV PPN|248812947}} |
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* [http://archivdatenbank.landeshauptarchiv-schwerin.de/ Landeshauptarchiv-Schwerin Onlinesuche] |
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* {{Webarchiv | url=http://www.schloss-melkof.de/ | wayback=20150810193555 | text=Internetpräsenz von Schloss Melkof}}{{Sketchup|a03693c880248c97764dc79ce2a56183|Schloss Melkof}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{SORTIERUNG:Konrad, Anton}} |
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{{Coordinate |NS=53/21/35.2/N |EW=11/1/25.4/E |type=landmark |region=DE-MV}} |
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[[Kategorie:Ökonom (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Bayreuth)]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1932]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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{{SORTIERUNG:Melkof, Schloss}} |
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|NAME=Konrad, Anton |
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[[Kategorie:Herrenhaus im Landkreis Ludwigslust-Parchim]] |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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[[Kategorie:Backsteinbauwerk des Historismus in Mecklenburg-Vorpommern]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Volkswirtschaftler und Professor für Monetäre Makroökonomie |
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[[Kategorie:Baudenkmal in Vellahn]] |
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|GEBURTSDATUM=19. Januar 1932 |
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[[Kategorie:Neugotisches Bauwerk in Mecklenburg-Vorpommern]] |
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|GEBURTSORT=[[München]] |
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[[Kategorie:Erbaut in den 1880er Jahren]] |
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|STERBEDATUM= |
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[[Kategorie:Erbaut in den 1820er Jahren]] |
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|STERBEORT= |
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Version vom 29. August 2016, 14:52 Uhr
Anton Konrad (* 19. Januar 1932 in München) ist ein deutscher Volkswirtschaftler sowie Professor für Volkswirtschaftslehre und Leiter des Seminars für Monetäre Ökonomik am volkswirtschaftlichen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Leben
Konrad besuchte von 1939 bis 1943 in München die Volksschule. 1943 wechselte er an die Oberrealschule in München-Pasing, die er im Jahr 1952 mit dem Abitur abschloss. Im selben Jahr nahm er das Studium der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf. Im April 1956 schloss er das Studium als Diplom-Volkswirt ab. In den Jahren 1956 und 1957 besuchte der das 1955 von C. Grove Haines neu gegründete Bologna-Center der Paul H. Nitze School of Advanced International Studies der Johns Hopkins University. Von 1957 bis 1966 war er wissenschaftlicher Assistent am Staatswirtschaftlichen Seminar der Universität München. Während dieser Zeit promovierte er im Dezember 1959 mit einer geldwirtschaftlichen Arbeit über „Zahlungsbilanzstörungen und wirtschaftliches Wachstum: dargestellt am Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika und Westeuropas 1950-1959“ zum Dr. oec. publ. Im Sommersemester 1966 habilitierte er mit einer Schrift über „Investitionskriterien und Preismechanismus in Entwicklungsländern“.
Von 1966 bis 1972 wirkte Konrad als Universitätsdozent an der Staatswirtschaftlichen Fakultät der Universität München. 1972 wurde er zum wissenschaftlicher Rat und Professor an der Universität München berufen. Das Sommersemester 1974 verbrachte er als Visiting Fellow am Center of European Studies der University of Sussex. Im akademischen Jahr 1976/77 nahm er einen Lehrauftrag an der 1975 neu gegründeten Universität Bayreuth wahr. Ab 1984 war er mit der Leitung des Seminars für Monetäre Ökonomik an der Volkswirtschaftlichen Fakultät der Universität München betraut.[1] Gleichzeitig war er langjähriger Leiter des Vorprüfungsamtes der Volkswirtschaftlichen Fakultät.
Im Sommersemester 1998 wurde Anton Konrad emeritiert.
Trivia
Anton Konrad beherrscht sehr gut Stenographie, mit der er seine Aufzeichnungen verfasst.
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Konrad, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Volkswirtschaftler und Professor für Monetäre Makroökonomie |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1932 |
GEBURTSORT | München |