Die Nerven und Skatabrechnung: Unterschied zwischen den Seiten
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Unter '''Skatabrechnung''' versteht man die Erfassung der Spielpunkte beim [[Skat]]. Da im Allgemeinen nicht nur ein einzelnes Skatspiel, sondern eine größere Anzahl von Runden gespielt wird, ergibt sich die Notwendigkeit der Abrechnung der jeweiligen Spielpunkte, um ein Gesamtergebnis zu ermitteln. Die Abrechnung ist insbesondere beim [[#Preisskat|Preisskat]] und beim [[#Skatspiel um Geldeinsätze|Spiel um Geldeinsätze]] notwendig. |
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<!-- [[Wikipedia:Formatvorlage Band]] --> |
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{{Infobox Band |
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|Name = Die Nerven |
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|Logo = |
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|Bild = Die_Nerven_live.JPG |
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|Bildbeschreibung = Die Nerven live im Trierer Exil |
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|Herkunft = [[Stuttgart]], [[Deutschland]] |
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|Gründung = 2010 |
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|Auflösung = |
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|Neugründung = |
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|Genre = [[Indie-Rock]], [[Post-Punk]], [[Noise-Rock]] |
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|Website = [http://dienerven.tumblr.com/ dienerven.tumblr.com] |
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|Besetzung1a = Julian Knoth |
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|Besetzung1b = [[Gesang]], [[E-Bass|Bass]] |
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|Besetzung2a = Max Rieger |
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|Besetzung2b = Gesang, [[Gitarre]] |
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|Besetzung3a = Kevin Kuhn <small>(seit 2012)</small> |
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|Besetzung3b = [[Schlagzeug]] |
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|Ehemalige1a = Philipp Knoth <small>(2010–2012)</small> |
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|Ehemalige1b = Schlagzeug |
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'''Die Nerven''' sind eine deutsche [[Punkband]] aus [[Stuttgart]], die den Genres [[Post-Punk]], [[Noise-Rock]] und [[Indie-Rock]] zuzuordnen ist. |
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== Spielwert == |
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[[Datei:Skatregeln.png|hochkant=1|mini|Reizwerte beim Skat]] |
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Die Nerven wurde zunächst als [[Lo-Fi]]-Band von Julian Knoth (Gesang, Bass) und Max Rieger (Gitarre, Gesang) gegründet. Die beiden veröffentlichten zusammen mit dem Schlagzeuger Philipp Knoth zwischen 2010 und 2012 diverse MP3-Alben. Mit dem Demoalbum ''Asoziale Medien'' (2012) konnte die Band schließlich einen Plattenvertrag beim [[Independent-Label]] [[This Charming Man (Label)|This Charming Man]] erreichen. Dort erschien 2012 das Album ''Fluidum''. 2012 stieg schließlich auch Schlagzeuger Kevin Kuhn ein und Die Nerven machten als [[Trio (Musik)|Trio]] weiter. Das Album ''Fun'', produziert von [[Ralv Milberg]] bringt schließlich 2014 den Durchbruch. Jan Wigger von [[Spiegel Online]] bezeichnete das Album „als eine(r) der wichtigsten und besten deutschsprachigen Platten dieses Jahrzehnts“.<ref>{{internetquelle|url=http://www.spiegel.de/kultur/musik/neue-musik-die-nerven-andrea-schroeder-actress-dum-dum-girls-a-945943.html|titel= Abgehört: Die wichtigste Musik der Woche|hrsg=[[spiegel.de]]|datum=2014-01-28|zugriff=2015-10-19}}</ref> Hochgelobt wurde das Album außerdem in der Zeitschrift [[Spex (Zeitschrift)|Spex]]. Für das Video zum Lied ''Angst'' hat man die Band [[Tocotronic]] gewinnen können, die dort als Imitationen von Die Nerven auftreten. Die Redaktion von [[laut.de]] wählte das Album auf Platz 11 der Alben des Jahres 2014.<ref>{{internetquelle|url=http://www.laut.de/News/Best-Of-2014-Die-Alben-des-Jahres-13-12-2014-11056/Seite-40|titel=Die Alben des Jahres|hrsg=[[Laut.de]]|datum=2014-12-13|zugriff=2014-12-20}}</ref> Bei den Alben des Jahres der Berliner [[Die Tageszeitung|Tageszeitung]] landete das Werk auf Platz 2. Im Begleittext nannte Christian Ihle die Band „beste Liveband des Landes“.<ref>{{internetquelle|url=http://blogs.taz.de/popblog/2014/12/27/alben-des-jahres-2014/|titel=Alben des Jahres 2014|hrsg=[[Die Tageszeitung]]|autor=Christian Ihle|datum=2014-12-27|zugriff=2015-01-05}}</ref> |
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Der Spielwert wird entsprechend der unter [[Skat#Reizen|''Reizen'']] beschriebenen Regeln ermittelt. Außerhalb eines offiziellen Turnierskates kann es weitere privat am Tisch abgesprochene Regeln geben, die den Spielwert enorm beeinflussen. Solche Varianten sind unter [[Skat#Spielwert|''alternative Spielwerte'']] zu finden. |
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=== Beispiel === |
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An einem Dreiertisch wird eine Runde gespielt. Das Beispiel wird im Folgenden als Vorlage genutzt. |
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#''Spieler A'' gewinnt einen [[Grand (Skat)|Grand]] mit vier Buben Schneider. Er erhält 144 Punkte. (''Mit vier, Spiel fünf, Schneider sechs mal 24'') |
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#''Spieler A'' hat nur den Herzbuben und verliert ein Karo-Spiel. Er verliert 54 Punkte. (''Ohne zwei, Spiel drei, verloren sechs mal neun'') |
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#''Spieler C'' gewinnt einen Null-Ouvert. Er erhält 46 Punkte. (''Spielwert 46'') |
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== Erfassung der Spielpunkte == |
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Am 9. Oktober 2015 erschien über [[Glitterhouse]] (Vertrieb: [[Indigo]]) das dritte Album ''Out''. |
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Da es verschiedene Spielziele geben kann, haben sich auch unterschiedliche Schreibweisen herausgebildet. Außerdem haben der 14. und der 18. [[Geschichte des Skatspiels#Übersicht über die Skatkongresse|Skatkongress]] über die Veränderungen der Abrechnung versucht, das Spielverhalten zu steuern. |
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=== Klassische Variante === |
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Bei der häufigsten Methode werden die erreichten Spielpunkte immer beim Solospieler notiert. Sofern das Spiel gewonnen wurde, wird der Spielwert addiert. Ging das Spiel verloren, wird der doppelte Spielwert abgezogen. |
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== Stil == |
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Die Nerven spielen eine Mischung aus verschiedenen Punk- und Postpunk-Stilen mit überwiegend negativen, düsteren deutschsprachigen Songtexten.<ref>{{internetquelle|url=http://www.laut.de/Die-Nerven/Alben/FUN-92296|titel=Mehr Albtraum als Traum|hrsg=[[Laut.de]]|autor=Simon Langemann|zugriff=2014-12-20}}</ref> Die Musik ist von verschiedenen Bands beeinflusst. So spielen [[Sonic Youth]] eine Rolle, es werden aber auch die schweren Gitarrenriffs von beispielsweise [[Black Sabbath]] verwendet.<ref>{{internetquelle|url=http://www.spex.de/2014/06/01/die-nerven-im-schutt-geboren/|titel=Die Nerven, im Schutt geboren|autor=Thomas Vorreyer|hrsg=[[Spex (Zeitschrift)|Spex]]|datum=1. Juni 2014|zugriff=2014-12-20}}</ref> |
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Die Abrechnungsform geht auf das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte [[Geschichte des Skatspiels#Zahlenreizen|''Zahlenreizen'']] zurück, das erst 1923 mit der ''Skatordnung für den Leipziger Skat'' von Artur Schubert offiziell etabliert wurde und sich 1927 endgültig durchsetzte. Da diese Form des Spiels, der Abrechnung und des Reizens sich unter den deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg verbreitete, wurde sie auch als ''Schützengrabenskat'' oder ''Grabenskat'' bezeichnet. Der moderne Skat beruht in jeglicher Hinsicht auf dieser Variante, die historisch auch als ''Leipziger Skat'' bezeichnet wurde.<ref name="Geschichte">[http://www.dskv.de/LV_03/VG34/pages/geschichte.php Geschichte des Skat auf der Homepage des Deutschen Skatverbandes]</ref> |
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== Diskografie == |
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=== Alben === |
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* 2012: ''Fluidum'' (This Charming Man) |
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* 2014: ''Fun'' (This Charming Man) |
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* 2015: ''Out'' (Glitterhouse Records) |
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=== Erweitertes System nach Seeger und Fabian === |
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=== Singles, EPs === |
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* 2012: ''Sommerzeit, Traurigkeit'' (7", This Charming Man) |
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* 2013: ''Fick dich Alter!'' (Split-7" mit [[Candelilla (Band)|Candelilla]], Euphorie) |
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* 2013: ''Nichts neues'' (7", Amphetamine Reptile Records) |
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* 2013: Split-7" mit Freiburg (This Charming Man) |
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* 2014: ''Hörst du mir zu?'' (12", This Charming Man) |
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Beim ''Erweiterten Seeger-System'' erhält der Solospieler für jedes gewonnene Spiel zusätzlich zum Spielwert einen Bonus von 50 Punkten. Für jedes verlorene Spiel werden ihm 50 Punkte sowie der verdoppelte Spielwert abgezogen. An einem Dreiertisch erhalten die Gegenspieler für ein verlorenes Spiel des Solisten jeweils 40 Punkte. An einem Vierertisch bekommen die Gegenspieler und der nicht aktiv mitspielende Geber 30 Punkte für jedes verlorene Spiel. Das ''Erweiterte Seeger-System'' geht auf Tische mit mehr als vier Spielern nicht gesondert ein. Die Seeger/Fabian-Punkte werden beim [[#Skatspiel um Geldeinsätze|Skatspiel um Geldeinsätze]] nicht beachtet. |
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Um auch kleineren Farbspielen einen höheren Wert zu geben wurde 1936 auf dem XIV. Skatkongress ein von Otto Seeger vorgeschlagenes System eingeführt. Der Solospieler erhielt zusätzlich zum Spielwert 50 Punkte für jedes gewonnene Spiel. Die Regelung führte dazu, dass verlorene Spiele sich schneller wieder ausgleichen ließen, wodurch die Risikobereitschaft beim Reizen stieg. Auf dem XVIII. Skatkongress im Jahre 1962 wurde das Abrechnungssystem durch einen Vorschlag von Johannes Fabian ergänzt. Die als ''Erweitertes System nach Seeger und Fabian'' oder auch als ''Erweitertes Seeger-System'' bezeichnete Regel ist bis heute die Grundlage beim offiziellen Turnierskat. Während das alte Seeger-System nur Bonuspunkte für gewonnene Spiele vorsah, werden jetzt auch verlorene Spiele mit einem Bonus für die Gegenspieler und den Geber gewertet. Das Verhältnis zwischen der Wirkung eines verlorenen und eines gewonnen Spieles wurde wieder ausgeglichener.<ref name="Geschichte-Tabelle">[http://www.dskv.de/pages/DSKV/internas/historie.php?cat=4 Chronik der Skatgeschichte auf der Homepage des Deutschen Skatverbandes]</ref> |
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=== Demos === |
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* 2010: ''Happy Polka'' (Download-Album) |
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=== Bierlachs === |
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* 2010: ''Yes Sir, I Can Boogie!'' (Download-Album) |
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* 2011: ''Bei uns ist es gemütlich (live)'' (Download-Album) |
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* 2011: ''Gute-Nacht-Geschichten für Kinder zwischen 1-4'' (Download-Album) |
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* 2012: ''Asoziale Medien'' (CD-R/Download) |
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* 2012: ''Verworfenes und Verdorbenes'' (CD-R) |
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* 2013: ''Opfer : Live In Konzert #1'' (MC) |
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Beim [[Bierlachs]] handelt es sich um eine verbreitete inoffizielle Variante der Abrechnung, bei der der Spielwert eines gewonnenen Spieles den aktiven Mitspielern negativ angerechnet wird. Bei einer Viererrunde ''sitzt'' der Geber und wird in keinem Fall belastet. Ein verlorenes Spiel wird klassisch mit verdoppeltem Wert beim Solospieler negativ eingetragen. |
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Der Bierlachs ist nicht nur eine alternative Schreibweise, sondern im Grunde ein anderes Spiel. Ziel des Spieles ist, einen vorher abgesprochenen Wert nicht zu unterschreiten. Wohingegen es das Ziel des klassischen Skat ist zu gewinnen. Beim Bierlachs geht es darum, nicht zu verlieren, weshalb die Spieltaktik sich grundsätzlich unterscheidet. Im Allgemeinen ist der Grenzwert an einem Dreier-Tisch 301 und an einem Vierer-Tisch 401. Bei Unterschreitung des Grenzwertes ist die Runde verloren. Gespielt wird üblicherweise um eine Getränkerunde, daher der Name. |
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== Preisskat == |
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Beim [[Preisskat]] zahlen alle Teilnehmer ein festgesetztes Startgeld. Sieger ist derjenige, der nach einer festgelegten Anzahl von Spielen die meisten Punkte erreicht hat. Die Siegprämie kann sowohl ein von den Preisgeldern finanzierter Sachwert oder aber auch eine Geldsumme sein. Als Abrechnungsgrundlage wird normalerweise das [[#Erweitertes System nach Seeger und Fabian|''Erweiterte System nach Seeger und Fabian'']] genutzt. Zusätzlich zur offiziellen Abrechnung wird häufig an einzelnen Tischen nach privater Absprache eine gesonderte Rechnung um Geldeinsätze geführt. |
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== Skatspiel um Geldeinsätze == |
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Ursprünglich wurde jedes Spiel sofort bezahlt, d. h. der Spielwert wurde mit dem vereinbarten Einsatz in Relation zur verwendeten Währung multipliziert und sofort an den Gewinner ausgezahlt. Zu diesem Zweck gab es spezielle Spieltische bei denen an jedem Platz ein Fach für Münzgeld integriert war. |
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Heutzutage ist es üblich, wie [[#Klassische Variante|oben]] beschrieben die Spielpunkte zu erfassen und nach Spielende eine Abschlussrechnung durchzuführen. Punkte aus dem [[#Erweitertes System nach Seeger und Fabian|''Erweiterten System nach Seeger und Fabian'']] werden nicht einberechnet. Diese zusätzliche Rechnung ist notwendig, weil die Auflistung der Punkte zwar aussagt, wer an welcher Stelle steht, aber nicht, in welcher Relation die Spieler einander auszahlen müssen bzw. voneinander kassieren. Nach der Aufrechnung werden die Werte mit einem abgesprochenen Einsatz multipliziert, um sie in reale Geldbeträge umzurechnen. In der Praxis sind Einsätze von einem Cent oder Centbruchteilen wie 1/2, 1/4 oder 1/10 üblich. |
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=== Produktmethode === |
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| ''Produkt aus Ergebnis und <br />Spieleranzahl (3er-Tisch)'' |
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| ''Summe aller Spielergebnisse'' |
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| ''Differenz aus beiden Werten'' |
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Die Produktmethode wird in der Internationalen Skatordnung vom 22. November 1998 als ''Variante 1'' und ''Variante 2'' bezeichnet.<ref name="Internationale Skatordnung">[http://www.skat.com/skatordnung.html#5.3.1 Auszug aus der Internationalen Skatordnung]</ref> Die Unterschiede zwischen beiden Variationen liegen in der Wahl des [[Vorzeichen (Zahl)|Vorzeichens]]. Der in der Beispieltabelle beschriebene Rechenweg entspricht der ''Variante 1''. |
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==== Variante 1 ==== |
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Wenn bei den Spielergebnissen die Pluspunkte überwiegen, werden zuerst die erreichten Spielwerte unter Beachtung des Vorzeichens mit der Anzahl der Mitspieler multipliziert und danach die Summe aller Spielwerte jeweils abgezogen.<ref name="Internationale Skatordnung" /> |
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==== Variante 2 ==== |
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Wenn bei den Spielergebnissen die negativen Werte überwiegen, werden zuerst die erreichten Spielwerte unter Beachtung des Vorzeichens mit der Anzahl der Mitspieler multipliziert und danach die Summe aller Spielwerte jeweils addiert.<ref name="Internationale Skatordnung" /> |
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=== Differenzenmethode === |
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| ''Vergleich zwischen A und C'' |
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| ''Vergleich zwischen B und C'' |
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| ''Summe der Vergleiche'' |
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|} |
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Die Differenzenmethode wird in der internationalen Skatordnung als ''Variante 3'' bezeichnet.<ref name="Internationale Skatordnung" /> |
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Jedes Spielergebnis wird mit den anderen 2 oder 3 Spielergebnissen verglichen, d. h. jeweils der Spielwert des anderen Spielers unter Beachtung der Vorzeichen abgezogen. Am Ende werden die Vergleichswerte der einzelnen Spieler summiert. |
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Genauso wie bei der Produktmethode muss anschließend das Ergebnis mit dem Spieleinsatz multipliziert werden, um Werte in der real eingesetzten Währung zu ermitteln. |
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Für alle beschriebenen Varianten bedeutet das in Bezug auf das gewählte Beispiel: ''Spieler A'' erhält das 134fache des Einsatzes. ''Spieler B'' muss das 136fache des Einsatzes zahlen. ''Spieler C'' gewinnt das zweifache des Einsatzes. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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*[http://www.skat.com/skatordnung.html Internationale Skatordnung] |
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*[http://www.dskv.de/upload_user/skatgericht/PDF/Spielliste.pdf Formular zur Abrechnung] (PDF-Datei; 62 kB) |
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* {{Discogs}} |
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*[http://www.7buben.de/www-7buben-de_skattabelle_bis_5_spieler.pdf Formular zur Abrechnung bis 5 Spieler] (PDF-Datei; 85 kB) |
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== Literatur == |
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*Bernhard Kopp: ''Gewinnen beim Skat'', Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2. Auflage 2004, ISBN 3-8334-1267-4 |
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== Referenzen == |
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<references |
<references /> |
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[[Kategorie:Skat]] |
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{{SORTIERUNG:Nerven #Die}} |
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[[Kategorie:Deutsche Band]] |
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[[Kategorie:Post-Punk-Band]] |
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[[Kategorie:Noise-Rock-Band]] |
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[[Kategorie:Indie-Band]] |
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[[Kategorie:Musik (Stuttgart)]] |
Version vom 7. August 2016, 04:14 Uhr
Unter Skatabrechnung versteht man die Erfassung der Spielpunkte beim Skat. Da im Allgemeinen nicht nur ein einzelnes Skatspiel, sondern eine größere Anzahl von Runden gespielt wird, ergibt sich die Notwendigkeit der Abrechnung der jeweiligen Spielpunkte, um ein Gesamtergebnis zu ermitteln. Die Abrechnung ist insbesondere beim Preisskat und beim Spiel um Geldeinsätze notwendig.
Spielwert

Der Spielwert wird entsprechend der unter Reizen beschriebenen Regeln ermittelt. Außerhalb eines offiziellen Turnierskates kann es weitere privat am Tisch abgesprochene Regeln geben, die den Spielwert enorm beeinflussen. Solche Varianten sind unter alternative Spielwerte zu finden.
Beispiel
An einem Dreiertisch wird eine Runde gespielt. Das Beispiel wird im Folgenden als Vorlage genutzt.
- Spieler A gewinnt einen Grand mit vier Buben Schneider. Er erhält 144 Punkte. (Mit vier, Spiel fünf, Schneider sechs mal 24)
- Spieler A hat nur den Herzbuben und verliert ein Karo-Spiel. Er verliert 54 Punkte. (Ohne zwei, Spiel drei, verloren sechs mal neun)
- Spieler C gewinnt einen Null-Ouvert. Er erhält 46 Punkte. (Spielwert 46)
Erfassung der Spielpunkte
Da es verschiedene Spielziele geben kann, haben sich auch unterschiedliche Schreibweisen herausgebildet. Außerdem haben der 14. und der 18. Skatkongress über die Veränderungen der Abrechnung versucht, das Spielverhalten zu steuern.
Klassische Variante
A | B | C |
---|---|---|
+144 | 0 | 0 |
+90 | 0 | 0 |
+90 | 0 | +46 |
Bei der häufigsten Methode werden die erreichten Spielpunkte immer beim Solospieler notiert. Sofern das Spiel gewonnen wurde, wird der Spielwert addiert. Ging das Spiel verloren, wird der doppelte Spielwert abgezogen.
Die Abrechnungsform geht auf das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte Zahlenreizen zurück, das erst 1923 mit der Skatordnung für den Leipziger Skat von Artur Schubert offiziell etabliert wurde und sich 1927 endgültig durchsetzte. Da diese Form des Spiels, der Abrechnung und des Reizens sich unter den deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg verbreitete, wurde sie auch als Schützengrabenskat oder Grabenskat bezeichnet. Der moderne Skat beruht in jeglicher Hinsicht auf dieser Variante, die historisch auch als Leipziger Skat bezeichnet wurde.[1]
Erweitertes System nach Seeger und Fabian
A | B | C |
---|---|---|
+194 | 0 | 0 |
+90 | +40 | +40 |
+90 | +40 | +136 |
Beim Erweiterten Seeger-System erhält der Solospieler für jedes gewonnene Spiel zusätzlich zum Spielwert einen Bonus von 50 Punkten. Für jedes verlorene Spiel werden ihm 50 Punkte sowie der verdoppelte Spielwert abgezogen. An einem Dreiertisch erhalten die Gegenspieler für ein verlorenes Spiel des Solisten jeweils 40 Punkte. An einem Vierertisch bekommen die Gegenspieler und der nicht aktiv mitspielende Geber 30 Punkte für jedes verlorene Spiel. Das Erweiterte Seeger-System geht auf Tische mit mehr als vier Spielern nicht gesondert ein. Die Seeger/Fabian-Punkte werden beim Skatspiel um Geldeinsätze nicht beachtet.
Um auch kleineren Farbspielen einen höheren Wert zu geben wurde 1936 auf dem XIV. Skatkongress ein von Otto Seeger vorgeschlagenes System eingeführt. Der Solospieler erhielt zusätzlich zum Spielwert 50 Punkte für jedes gewonnene Spiel. Die Regelung führte dazu, dass verlorene Spiele sich schneller wieder ausgleichen ließen, wodurch die Risikobereitschaft beim Reizen stieg. Auf dem XVIII. Skatkongress im Jahre 1962 wurde das Abrechnungssystem durch einen Vorschlag von Johannes Fabian ergänzt. Die als Erweitertes System nach Seeger und Fabian oder auch als Erweitertes Seeger-System bezeichnete Regel ist bis heute die Grundlage beim offiziellen Turnierskat. Während das alte Seeger-System nur Bonuspunkte für gewonnene Spiele vorsah, werden jetzt auch verlorene Spiele mit einem Bonus für die Gegenspieler und den Geber gewertet. Das Verhältnis zwischen der Wirkung eines verlorenen und eines gewonnen Spieles wurde wieder ausgeglichener.[2]
Bierlachs
A | B | C |
---|---|---|
0 | -144 | -144 |
-54 | -144 | -144 |
-100 | -190 | -144 |
Beim Bierlachs handelt es sich um eine verbreitete inoffizielle Variante der Abrechnung, bei der der Spielwert eines gewonnenen Spieles den aktiven Mitspielern negativ angerechnet wird. Bei einer Viererrunde sitzt der Geber und wird in keinem Fall belastet. Ein verlorenes Spiel wird klassisch mit verdoppeltem Wert beim Solospieler negativ eingetragen.
Der Bierlachs ist nicht nur eine alternative Schreibweise, sondern im Grunde ein anderes Spiel. Ziel des Spieles ist, einen vorher abgesprochenen Wert nicht zu unterschreiten. Wohingegen es das Ziel des klassischen Skat ist zu gewinnen. Beim Bierlachs geht es darum, nicht zu verlieren, weshalb die Spieltaktik sich grundsätzlich unterscheidet. Im Allgemeinen ist der Grenzwert an einem Dreier-Tisch 301 und an einem Vierer-Tisch 401. Bei Unterschreitung des Grenzwertes ist die Runde verloren. Gespielt wird üblicherweise um eine Getränkerunde, daher der Name.
Preisskat
Beim Preisskat zahlen alle Teilnehmer ein festgesetztes Startgeld. Sieger ist derjenige, der nach einer festgelegten Anzahl von Spielen die meisten Punkte erreicht hat. Die Siegprämie kann sowohl ein von den Preisgeldern finanzierter Sachwert oder aber auch eine Geldsumme sein. Als Abrechnungsgrundlage wird normalerweise das Erweiterte System nach Seeger und Fabian genutzt. Zusätzlich zur offiziellen Abrechnung wird häufig an einzelnen Tischen nach privater Absprache eine gesonderte Rechnung um Geldeinsätze geführt.
Skatspiel um Geldeinsätze
Ursprünglich wurde jedes Spiel sofort bezahlt, d. h. der Spielwert wurde mit dem vereinbarten Einsatz in Relation zur verwendeten Währung multipliziert und sofort an den Gewinner ausgezahlt. Zu diesem Zweck gab es spezielle Spieltische bei denen an jedem Platz ein Fach für Münzgeld integriert war.
Heutzutage ist es üblich, wie oben beschrieben die Spielpunkte zu erfassen und nach Spielende eine Abschlussrechnung durchzuführen. Punkte aus dem Erweiterten System nach Seeger und Fabian werden nicht einberechnet. Diese zusätzliche Rechnung ist notwendig, weil die Auflistung der Punkte zwar aussagt, wer an welcher Stelle steht, aber nicht, in welcher Relation die Spieler einander auszahlen müssen bzw. voneinander kassieren. Nach der Aufrechnung werden die Werte mit einem abgesprochenen Einsatz multipliziert, um sie in reale Geldbeträge umzurechnen. In der Praxis sind Einsätze von einem Cent oder Centbruchteilen wie 1/2, 1/4 oder 1/10 üblich.
Produktmethode
A | B | C | |
---|---|---|---|
+90 | 0 | +46 | Spielergebnis |
+270 | 0 | +138 | Produkt aus Ergebnis und Spieleranzahl (3er-Tisch) |
+136 | +136 | +136 | Summe aller Spielergebnisse |
+134 | -136 | +2 | Differenz aus beiden Werten |
Die Produktmethode wird in der Internationalen Skatordnung vom 22. November 1998 als Variante 1 und Variante 2 bezeichnet.[3] Die Unterschiede zwischen beiden Variationen liegen in der Wahl des Vorzeichens. Der in der Beispieltabelle beschriebene Rechenweg entspricht der Variante 1.
Variante 1
Wenn bei den Spielergebnissen die Pluspunkte überwiegen, werden zuerst die erreichten Spielwerte unter Beachtung des Vorzeichens mit der Anzahl der Mitspieler multipliziert und danach die Summe aller Spielwerte jeweils abgezogen.[3]
Variante 2
Wenn bei den Spielergebnissen die negativen Werte überwiegen, werden zuerst die erreichten Spielwerte unter Beachtung des Vorzeichens mit der Anzahl der Mitspieler multipliziert und danach die Summe aller Spielwerte jeweils addiert.[3]
Differenzenmethode
A | B | C | |
---|---|---|---|
+90 | 0 | +46 | Spielergebnis |
+90 | -90 | Vergleich zwischen A und B | |
+44 | -44 | Vergleich zwischen A und C | |
-46 | +46 | Vergleich zwischen B und C | |
+134 | -136 | +2 | Summe der Vergleiche |
Die Differenzenmethode wird in der internationalen Skatordnung als Variante 3 bezeichnet.[3]
Jedes Spielergebnis wird mit den anderen 2 oder 3 Spielergebnissen verglichen, d. h. jeweils der Spielwert des anderen Spielers unter Beachtung der Vorzeichen abgezogen. Am Ende werden die Vergleichswerte der einzelnen Spieler summiert.
Genauso wie bei der Produktmethode muss anschließend das Ergebnis mit dem Spieleinsatz multipliziert werden, um Werte in der real eingesetzten Währung zu ermitteln.
Für alle beschriebenen Varianten bedeutet das in Bezug auf das gewählte Beispiel: Spieler A erhält das 134fache des Einsatzes. Spieler B muss das 136fache des Einsatzes zahlen. Spieler C gewinnt das zweifache des Einsatzes.
Weblinks
- Internationale Skatordnung
- Formular zur Abrechnung (PDF-Datei; 62 kB)
- Formular zur Abrechnung bis 5 Spieler (PDF-Datei; 85 kB)
Literatur
- Bernhard Kopp: Gewinnen beim Skat, Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2. Auflage 2004, ISBN 3-8334-1267-4