Zum Inhalt springen

Tischler und Nadelwald: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
 
K Typo
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Fichtenwald-2.jpg|thumb|Morgenstimmung im Nadelwald]]
{{Dieser Artikel|behandelt den Beruf des Tischlers oder Schreiners, zur gleichnamigen Leichtathletin siehe [[Heike Tischler]]}}
[[Image:Nadelwald im Winter.jpg|thumb|Nadelwald im Winter]]
[[Bild:Schreiner-1568.png|thumb|220px|Schreinerei im 16. Jahrhundert]] '''Tischler''' bzw. bundesdeutsch-umgangssprachlich '''Schreiner''' ist die [[Beruf]]sbezeichnung für Menschen, die [[Möbel]], Bauelemente und Innenausbauten herstellen, ihr Arbeitsort ist die [[Tischlerei]]. Der [[Schutzheiliger|Schutzheilige]] der Tischler ist [[St. Josef]].
Ein '''Nadelwald''' ist ein [[Wald]], in dessen Baumschicht fast ausschließlich [[Nadelbaum|Nadelbäume]] zu finden sind.


Natürliche Nadelwälder wachsen in der [[Boreale Zone|borealen Zone]] in kalten Klimaten als [[Borealer Wald|boreale Nadelwälder]]. In Mitteleuropa werden heute im allgemeinen Nadelwälder in den Hochlagen der [[Mittelgebirge]] und in den Alpen angesehen, die ähnliches Klima aufweisen. Im Westen Europas steigt Laubwald, vor allem der [[Rotbuchenwald]], höher (2000 m) hinauf als im Osten und Norden (1000 bis 1400 m).
Das Handwerk wird grob in den Bereich Innenausbau und Bautischlerei gegliedert.


Unterschiedliche Auffassungen gibt es über das natürliche Vorkommen im Flachland. In besonders trockenen Gebieten kann [[Kiefernwald]] die [[potenzielle natürliche Vegetation]] darstellen. Dies ist z.B. in den trockenwarmen Gebieten des Südwestens der USA, in Südwesteuropa oder in den [[Karst]]gebieten des [[Balkan]]s und der Alpen der Fall. Vereinzelt können sehr ungünstige Lagen natürliche Nadelholzstandorte im Flachland darstellen (Nordhänge, Kaltluftseen)
== Benennung ==
Je nach Region des deutschen Sprachgebietes hat diese Art Handwerker einen anderen Namen. Nach dem "Wortatlas der deutschen Umgangssprachen", Bern/München 1977, Karte 20, ist die regionale Verteilung wie folgt:
*in den neuen Bundesländern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Österreich und Südtirol sagt man ''Tischler''
*im übrigen Deutschland sowie in der [[Deutschschweiz]] sagt man ''Schreiner''.
Allerdings ist der in Deutschland und Österreich allein amtliche Name ''Tischler''. In der Schweiz ist ''Schreiner'' ein Überbegriff für holzverarbeitende Berufe, die Möbelschreiner (Tischler), Bauschreiner oder Zimmermann beinhalten können.


Die ausgedehnten Kiefern- und Fichtenforste im [[Höhenstufen (Ökologie)|Tiefland]] Mitteleuropas und viele Wälder Nordamerikas sind ausschließlich vom Menschen angepflanzt bzw. befördert worden, da dort natürlicherseits [[Waldgesellschaften Mitteleuropas|Laubwaldgesellschaften]] zu finden wären. Sie sind meist Ende des 18. Jahrhunderts angelegt worden, als die durch das Wirken von Cotta neuentstandene [[Forstwirtschaft]] die Wiederbewaldung des damals sehr waldarmen Mitteleuropas fördern sollte. Viele [[Boden (Bodenkunde)|Böden]] waren damals durch den Raubbau ausgemagert und boten nur noch den anspruchslosen und widerstandsfähigen Nadelgehölzen ausreichend Chancen ([[Geschichte des Waldes in Mitteleuropa]]). Im Norden Nordamerikas wurde das wertvolle Laubholz stärker eingeschlagen als das Nadelholz, so dass sich die Nadelhölzer ausbreiten konnten. Die Forste wurden später behalten, da Nadelholz sehr schnell und gerade wächst und so schneller Profit bringt. Inzwischen setzt jedoch ein Umdenken ein und die meisten anfälligen und Pflegeinensiven Nadelholzforste werden zu Mischwäldern umerzogen ([[Waldumbau]]), die [[Plenterwald|geplentert]] werden sollen.
Das Wort ''Schreiner'' leitet sich von ''Schrein'' (= [[Schrank]]) her, während das Wort ''Tischler'' vom [[Tisch]] abgeleitet ist.


Steigenden Abgase in der Luft machen den Wäldern in [[Europa]], [[Nordamerika]] und [[Japan]] zu schaffen ([[Waldsterben]]).
== Berufsbild ==
[[Image:Tischler_0300.png|left|thumb|Holzbearbeitung hobeln]]
[[Image:Tischler_0299.png|right|thumb|Holzbearbeitung hobeln]]
Tischler stellen neben Möbeln wie Tischen, [[Stuhl (Möbel)|Stuhl]], [[Schrank]] und Einbau[[küche]]n auch [[Ladenbau]]objekte, [[Tür]]en und [[Fenster]] her. Für den [[Innenausbau]] werden Einbaumöbel, Wand- und Deckenverkleidungen hergestellt und vor Ort montiert.


Als [[Pflanzengesellschaft]] sind sie [[Ökologie|ökologisch]] verwandt mit den durch Beweidung entstandenen [[Ersatzgesellschaften]] der [[Heide (Landschaft)|Koniferenheiden]]. Auch in [[Moor]]en wachsen regelmäßig Nadelhölzer, die jedoch in intakten Mooren keinen Wald bilden können.
Das hauptsächlich zur Verarbeitung kommende [[Material]] ist [[Holz]] in seinen verschiedenen Ausprägungen ([[Schnittholz]], [[Furnier]]e). In den letzten Jahrzehnten kamen jedoch immer mehr [[Holzwerkstoff]]e (meist in Form von [[Plattenwerkstoff]]en) und [[Kunststoff]]e hinzu. Der am häufigsten verarbeitete Werkstoff ist die [[Spanplatte]].


{{Commons|Category:Forest|Wälder}}
Arbeitet eine [[Tischlerei]] für den [[Messebau]], können auch Aluminiumprofilteile zugeschnitten und zusammengefügt werden. Kombiniert mit Plattenwerkstoffen entstehen hieraus zerlegbare Messestände oder Einrichtungsgegenstände im Ladenbau.
Kunststoffprofile werden vor allem bei der Fensterherstellung zugeschnitten, zusammengefügt und mit Scharnieren verarbeitet.


[[Kategorie:Wald]]
In den 80er- und 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts rangierte der Beruf dauerhaft unter den beliebtesten Ausbildungsberufen. Seit etwa 5 Jahren sind die Auszubildendenzahlen bundesweit um nahezu 50 Prozent zurückgegangen. Ursachen liegen zum Einen in den sich verändernden Ausbildungswünschen der Jugendlichen, zum Anderen aber auch in der wirtschaftlich schwierigen Situation der Ausbildungsbetriebe.
[[Kategorie:Forstwirtschaft]]
[[Kategorie:Biotop]]


[[en:Temperate coniferous forests]]
Das einstige [[Meister Eder|Meister-Eder]]-Image des Berufes beginnt sich mehr und mehr aufzulösen. Tatsächlich haben die bundesdeutschen Schreinereien/Tischlereien nurmehr rund acht Prozent Anteil am Möbelmarkt.
[[eo:Koniferarbaro]]

[[sv:Barrskog]]
Neben den veränderten Marktbedingungen und den neu hinzugekommenen Materialien revolutionieren zusehends moderne computergestützte Fertigungstechniken ([[Computerized Numerical Control|CNC]]) das Berufsbild.

==Aus- und Weiterbildung in Deutschland==
[[Image:Img 11311.jpg|thumb|Hobelbank eines Tischlers]]
Es besteht die Möglichkeit der Ausbildung im Handwerk zum Tischler oder in der Industrie zum Holzmechaniker. Die Ausbildung des Holzmechanikers verläuft ähnlich der einer Tischlerlehre, die im folgenden näher ausgeführt wird.

Schwerpunkte von Tischlereien in Deutschland:
- Eine Möbeltischlerei baut Möbel
- Eine Bautischlerei baut Fenster und Türen bzw. fertigt Arbeiten im Innenausbau wie Treppen, Böden, Wand- und Deckenverkleidungen.
- Bau- und Möbeltischlereien vereinen beide Schwerpunkte.
- Innenausbau, Messebau, Treppenbau, Ladenbau und Restauration werden als spezielle Schwerpunkte extra aufgeführt.

Die Ausbildung zum Bau- und Möbeltischler:

In Deutschland durchläuft der angehende Tischler eine dreijährige [[Berufsausbildung]], wovon das erste Jahr als [[Berufsgrundbildungsjahr]] bzw. Berufsgrundschuljahr (BGJ) im [[Vollzeitunterricht]] an Berufsschulen stattfinden kann. Im Berufsgrundbildungsjahr findet sowohl eine theoretische wie auch praktische Ausbildung (Fachpraxisunterricht in der Werkstatt der Berufsschule) statt. Im Fachpraxisunterricht werden vor allem Grundfertigkeiten im Umgang mit Handwerkzeugen anhand der Techniken der Holzverbindungen (z.B. Zinken, Nuten, Dübeln, Überblatten) vermittelt. Das Suchen des [[Ausbildungsplatz]]es findet oft erst während des Berufsgrundbildungsjahres statt.

Das zweite und dritte Ausbildungsjahr wird in einer Tischlerei absolviert. Einen Tag in der Woche findet ein Berufsschulbesuch statt. Es gibt aber auch die Variante des Berufsschulunterrichtes im mehrwöchigen Block. Innerhalb der Lehrzeit findet ein Kurs zur Oberflächenbehandlung und ein Maschinenlehrgang statt.

Die Ausbildung endet mit dem Bestehen der Gesellenprüfung und dem Erhalt eines '''[[Gesellenbrief]]es'''. Zum Bestehen wird neben der theoretischen Prüfung und einer praktischen Prüfung auch das eigenständige [[Entwurf|Entwerfen]] und Anfertigen eines Möbelstückes bzw. einer Haustüre gefordert. Je nach dem Schwerpunkt in der Ausbildung kann der angehende Bau- und Möbeltischler selber wählen, ob er ein Möbelstück oder eine Haustür baut.

Zur beruflichen '''Fortbildung''' steht dem Tischler die Möglichkeit offen, den '''[[Meisterbrief]]''' zu erwerben oder sich in einer zweijährigen Fachschule zum [[Holztechniker]] fortzubilden.

Zur beruflichen Weiterbildung des Tischlers gehört auch die Möglichkeit, sich als Restaurator fortzubilden.

== Arbeitsmittel ==
Zur täglichen Arbeit des Tischlers gehören eine Vielzahl von Handwerkzeugen, leichten Handmaschinen und schwereren Maschinen.
[[Bild:Schreiner-1.jpg|thumb|200px|Tischler bei der Arbeit (Schleifen)]]

=== Handwerkzeuge ===
* [[Hammer]]
* [[Säge]]n
* [[Stecheisen]]
* [[Hobel]]
* [[Schraubendreher]]
* [[Feile]]n

=== Handmaschinen ===
* [[Handoberfräse]]
* [[Formfederfräse]]
* [[Elektrohobel]]
* [[Stichsäge]]
* [[Bohrmaschine]]
* [[Schwingschleifer]]
* [[Excenterschleifer]]
* [[Bandschleifer]]
* [[Kreissäge|Handkreissäge]]

=== Maschinen ===

* [[Kreissäge]]
* [[Abrichthobelmaschine]]
* [[Dicktenhobelmaschine]] oder Dickenhobelmaschine
* [[Kantenautomat]]
* [[Langbandschleifmaschine]]
* [[Breitbandschleifmaschine]]
* [[Kantenschleifmaschine]]
* [[Tischbandsägemaschine]]
* [[Langlochbohrmaschine]]
* [[Furnierpresse]]
* [[Plattensäge]]
* [[CNC-Maschine]]
* [[Kantenleimer]]

== Literatur ==
*Wolfgang Nutsch: ''Handbuch der Konstruktion: Möbel und Einbauschränke'', DVA, Stuttgart 1999, ISBN 3-421-03187-8


{{Wiktionary|Schreiner}}

[[Kategorie:Handwerk]]
[[Kategorie:Handwerksberuf]]
[[ca:Ebenisteria]]
[[da:Møbelsnedker]]
[[en:Cabinet making]]
[[eo:Lignaĵisto]]
[[fr:Ébéniste]]
[[lb:Schräiner]]

Version vom 14. April 2006, 15:27 Uhr

Morgenstimmung im Nadelwald
Nadelwald im Winter

Ein Nadelwald ist ein Wald, in dessen Baumschicht fast ausschließlich Nadelbäume zu finden sind.

Natürliche Nadelwälder wachsen in der borealen Zone in kalten Klimaten als boreale Nadelwälder. In Mitteleuropa werden heute im allgemeinen Nadelwälder in den Hochlagen der Mittelgebirge und in den Alpen angesehen, die ähnliches Klima aufweisen. Im Westen Europas steigt Laubwald, vor allem der Rotbuchenwald, höher (2000 m) hinauf als im Osten und Norden (1000 bis 1400 m).

Unterschiedliche Auffassungen gibt es über das natürliche Vorkommen im Flachland. In besonders trockenen Gebieten kann Kiefernwald die potenzielle natürliche Vegetation darstellen. Dies ist z.B. in den trockenwarmen Gebieten des Südwestens der USA, in Südwesteuropa oder in den Karstgebieten des Balkans und der Alpen der Fall. Vereinzelt können sehr ungünstige Lagen natürliche Nadelholzstandorte im Flachland darstellen (Nordhänge, Kaltluftseen)

Die ausgedehnten Kiefern- und Fichtenforste im Tiefland Mitteleuropas und viele Wälder Nordamerikas sind ausschließlich vom Menschen angepflanzt bzw. befördert worden, da dort natürlicherseits Laubwaldgesellschaften zu finden wären. Sie sind meist Ende des 18. Jahrhunderts angelegt worden, als die durch das Wirken von Cotta neuentstandene Forstwirtschaft die Wiederbewaldung des damals sehr waldarmen Mitteleuropas fördern sollte. Viele Böden waren damals durch den Raubbau ausgemagert und boten nur noch den anspruchslosen und widerstandsfähigen Nadelgehölzen ausreichend Chancen (Geschichte des Waldes in Mitteleuropa). Im Norden Nordamerikas wurde das wertvolle Laubholz stärker eingeschlagen als das Nadelholz, so dass sich die Nadelhölzer ausbreiten konnten. Die Forste wurden später behalten, da Nadelholz sehr schnell und gerade wächst und so schneller Profit bringt. Inzwischen setzt jedoch ein Umdenken ein und die meisten anfälligen und Pflegeinensiven Nadelholzforste werden zu Mischwäldern umerzogen (Waldumbau), die geplentert werden sollen.

Steigenden Abgase in der Luft machen den Wäldern in Europa, Nordamerika und Japan zu schaffen (Waldsterben).

Als Pflanzengesellschaft sind sie ökologisch verwandt mit den durch Beweidung entstandenen Ersatzgesellschaften der Koniferenheiden. Auch in Mooren wachsen regelmäßig Nadelhölzer, die jedoch in intakten Mooren keinen Wald bilden können.

Commons: Wälder – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien