Kinderfilm und Anasarca: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Kinderfilme''' sind für [[Fernsehen]] oder [[Kino]] produzierte [[Filme]], die sich in erster Linie an [[Kind]]er richten. In thematischer und stilistischer Hinsicht gibt es kaum Beschränkungen, ihre Präsentation passt sich jedoch den Ansprüchen und Bedürfnissen der Zielgruppe an. |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Anasarca |
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| Gründung: || [[1995]] |
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| Genre: || [[Death Metal]]/[[Grindcore]] |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Ehemalige Mitglieder |
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| [[E-Bass]]: || Christian Janssen |
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| [[E-Gitarre]]: || Frank Tholen |
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| E-Gitarre: || Benjamin Hakbilir |
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| [[Schlagzeug]]: || Heiner Saliger |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Letzte/Aktuelle Besetzung |
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| Gesang/Gitarre : || Michael Dormann |
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| Schlagzeug: || Herbert Grimm |
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| Gitarre: || Joschi Wang |
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Filme, die speziell für Kinder produziert werden, handeln oft von jungen Menschen. Mehr noch als Filme für Erwachsene benötigen Kinder [[Identifikation]]sfiguren, die ihnen gleichaltrige Figuren bieten. Sind die Hauptfiguren Erwachsene, dann häufig in Märchen (''[[Drei Haselnüsse für Aschenbrödel]]'', ''[[Die Braut des Prinzen]]'', ''[[Shrek]]''). |
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'''Anasarca''' ist eine [[Death Metal|Death-Metal]]-Band aus dem ostfriesischen [[Emden]]. Sie spielen typisch US-amerikanischen Death Metal mit melodischen Einflüssen. |
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== Geschichte == |
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'''Familienfilme''' hingegen richten sich an die ganze Familie. Identifikationsfiguren bieten dort oft Fantasiefiguren oder Erwachsene in Rollen, in denen Kinder über sie lachen können (''[[Laurel & Hardy]]''). |
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Die Band wurde 1995 von ehemaligen Mitgliedern der Death-Metal-Band [[Vomiting Corpses]] gegründet. Ständige [[Line-Up]]-Probleme führten dazu, dass die Band bis auf zwei Mitglieder geschrumpft ist. Mit diesem Line-Up wurde das letzte Album "Dying" aufgenommen. Mittlerweile ist das Line-Up auf ein Trio angewachsen. Mit Joschi Wang ist wieder ein zweiter Gitarrist an Bord. |
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== Diskographie == |
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Der Hauptunterschied zwischen Familienfilmen und Kinderfilmen liegt darin, dass nur Kinderfilme spezifisch kindliche Erfahrungen transportieren. |
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* Condemned Truth - Demo 1995 |
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* Godmachine Promo 1996 |
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[[Bild:Filmklappi.jpg|350px|right|Filmklappe]] |
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* Godmachine - 1998 (Repulse Records) |
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* Moribund - 2001 (Mighty Music) |
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* Dying - 2004 (Mighty Music) |
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== Definition == |
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=== Zielgruppe === |
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In den 50er- bis 70er-Jahren waren Kinderfilme für eine Altersgruppe von sechs bis ca. vierzehn Jahren ausgelegt. Aufgrund der früher einsetzenden Pubertät verschob sich danach die Altersgruppe auf ungefähr vier bis elf Jahre. Danach interessieren sich Heranwachsende mehr für das Angebot der [[Jugendfilm]]e. |
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Kinderfilme orientieren sich am Erfahrungshorizont des Hauptdarstellers. Wenn dieser etwa fünf Jahre alt ist, hat er ganz andere Erfahrungen, als wenn der Hauptdarsteller etwa zehn Jahre alt ist. Daher werden ältere Kinder mit mehr Erfahrungen einen Film mit einem fünfjährigen Hauptdarsteller nicht interessant finden. Umgekehrt können sich kleinere Kinder durchaus mit einem älteren Hauptdarsteller identifizieren, da diese von den älteren Kindern lernen können. Ist die Kluft der Erfahrungen zwischen jüngeren Zuschauern und älteren Darstellern allerdings zu groß, ist ein solcher Film für diese langweilig. |
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Filme, die gezielt jüngere Kinder ansprechen wie zum Beispiel [[Lotta]] (Schweden 1992), haben deswegen eine kleinere Zielgruppe, wodurch der Film wirtschaftlich schwerer vermarktbar ist. Daher sind Filme speziell für kleinere Kinder selten. |
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=== Abgrenzung === |
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Nicht jeder Film, in dem ein Kind die Hauptrolle übernimmt, ist ein geeigneter Kinderfilm. In |
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[[Der Himmel fällt]] beispielsweise wird über eine Kindheit berichtet; dort geht es mehr um den [[Faschismus]] als um die Sichtweise der Kinder. |
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==== Familienfilm ==== |
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[[Bild:Clownfishi.jpg|thumb|left|200px|Fantasiefigur als Identifikationsfigur beim Familienfilm]] |
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Bei einem Familienfilm, auch als Family Entertainment bezeichnet, werden im Gegensatz zum Kinderfilm auch Erwachsene als Zuschauer miteinbezogen. Es werden Handlungsebenen für Erwachsene eingebunden, ohne die Kinder als Zuschauer zu langweilen. |
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Der Begriff des Familienfilms ist dabei erst in den 1990er-Jahren aufgetaucht. Man wollte den Begriff Kinderfilm vermeiden, weil Kinderfilme früher mit niedrigen Budgets auskommen mussten, dementsprechend wenig attraktiv waren und von Filmschaffenden negativ betrachtet wurden. In den späten 90er-Jahren hat sich das Bild allerdings drastisch gewandelt. Zudem ist ein Kinderfilm bei der Kinoauswertung auf den Nachmittag beschränkt, Familienfilme werden dagegen auch am Abend ausgewertet. |
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Familienfilme setzten auf leichte Unterhaltung und haben die Familie als Zielgruppe. Die Hauptpersonen dieser Filme sind keine Kinder, sondern oft Fantasiefiguren. Zum Beispiel beim Disney-Film [[Der König der Löwen]] (1994). So soll erreicht werden, dass sich sowohl Kinder als auch Erwachsene mit den Handlungsträgern identifizieren können. |
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Der Zeitgeschmack kann sich aber auch ändern: Heute gelten Märchenfilme als die ersten deutschen Kinderfilme, wurden aber tatsächlich als Unterhaltung für alle Altersgruppen produziert. |
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=== Kinderfilm-Genres === |
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==== Realfilm ==== |
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Fast alle [[Filmgenre]]s kehren auch im Kinderfilm wieder, etwa [[Roadmovie]]s wie bei [[Selma & Johanna]]. Auch der Kriminalfilm ist bei Kinderfilmen sehr beliebt, zum Beispiel [[Die Distel (Film)|Die Distel]]. Beliebt ist außerdem das Genre der [[Tierfilm]]e im Kinderfilm. Dies reicht von den amerikanischen Klassikern [[Lassie]] und [[Flipper (Delfin)|Flipper]] bis hin zu modernen Filmen wie [[Vier Freunde und Vier Pfoten]], [[Free Willy]] oder [[Amundsen der Pinguin]]. Selbst [[Liebesfilm]]e werden verwendet, wie [[Eva und Adam — Vier Geburtstage und ein Fiasko|Eva und Adam]]. Andere Filmgenres, wie [[Horrorfilm|Horror-]] oder [[Pornofilm]], finden im Kinderfilm keine Entsprechung, da sie nicht altersgerecht sind. |
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Ein Schwerpunkt des Kinderfilms ist die Beschreibung der charakterlichen Entwicklung des Hauptdarstellers. Dieser entwickelt sich zu einem besonderen [[Individuum]], wie bei ''[[Whale Rider]]'' oder ''[[Der 10. Sommer]]''. Ziel des Kinderfilms ist im Allgemeinen, den Kindern etwas über die Welt um sie herum zu erzählen, ihre Fantasie anzuregen und sie vielleicht auch etwas lernen zu lassen. Eine Reihe von Kinderfilmen enthalten Elemente des [[Abenteuerfilm]]s (''[[Die Goonies]]'') oder des [[Märchen]]s (''[[Die Braut des Prinzen]]''). Diese Filme sind vor allem dann als kindgerecht anzusehen, wenn die Probleme am Ende nicht einfach mit Gewalt gelöst werden oder über den Gewalt Ausübenden triumphiert wird. |
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Eine Reihe vor allem amerikanischer Kinderfilme sind letztlich bloße [[Actionfilm]]e, bei denen sich die Zuschauer als kleine Erwachsene fühlen können (wie ''[[Spy Kids]]'') und die die kindliche Bedürfnisse eher vernachlässigen. |
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Ein großes Interesse bei Kindern können mitunter auch [[Dokumentarfilm]]e wecken. Dabei sind diese thematisch nicht nur auf Tierdarstellungen beschränkt ([[Nomaden der Lüfte]], [[Die Reise der Pinguine]]). Filme wie [[Rhythm Is It]] und [[Mad Hot Ballroom]] zeigen, wie Kinder und Jugendliche mittels Erfolgserlebnissen beim Tanzen und Musizieren ihr Selbstbewusstsein steigern können. |
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==== Animationsfilm ==== |
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Die meisten Zeichentrickfilme werden als Kinderfilme wahrgenommen. Etabliert wurde diese Ansicht durch die [[The Walt Disney Company|Walt Disney]]-Filme, die zumeist [[Adaption|Adaptionen]] von [[Kinderbuch|Kinderbüchern]] waren und alle Elemente entfernten, die für Kinder ungeeignet sein könnten. |
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Schon in den 70er-Jahren gab es jedoch Filme, die ganz bewusst gegen diese scheinbare Tradition verstießen und nicht für Kinder gegeignet sind, etwa der [[Anarchie|anarchistische]] ''[[Fritz the Cat]]''. Konkurrenzprodukte zu Disney aus den 1980er-Jahren, wie ''[[Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh]]'', ''[[Unten am Fluss (Film)|Watership Down]]'' und ''[[Wenn der Wind weht]]'', waren zwar ab sechs Jahren freigegeben, aber eher für reifere Kinder geeignet und zogen durch ihre düstere Atmosphäre ein anderes Publikum an. Der Regisseur von ''Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh'' drehte dann in den 90er-Jahren ''[[Feivel der Mauswanderer]]'' und ''[[In einem Land vor unserer Zeit]]'', die noch einfacher gehalten waren als die Disney-Filme. |
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Die amerikanischen [[Zeichentrickfilm]]e hatten Ende der 90er-Jahre immer weniger Erfolg im Kino. Seit Anfang der 2000er Jahre werden sie von [[Computeranimation|computeranimierten]] Filmen verdrängt. |
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Das bekannteste Zeichentrickstudio ist seit den 2000er-Jahren das japanische [[Studio Ghibli]], dessen kindgerechter Film ''[[Chihiros Reise ins Zauberland]]'' im Jahr 2002 als erster Trickfilm in Konkurrenz gegen Realfilme den [[Goldener Bär|Goldenen Bären]] der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]] gewann. |
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Andere Arten von Trickfilmen umfasst beispielsweise die [[Stop-Motion]]-Technik, mit der Filme wie ''[[Wallace & Gromit]]'' entstanden. |
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== Geschichte des Kinderfilms in deutschsprachigen Ländern == |
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=== Deutschland === |
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==== Weimarer Republik ==== |
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Filme, die speziell für Kinder produziert wurden, gab es in den Anfängen der Filmproduktion nicht. Märchen galten als allgemeines Kulturgut, und deren Verfilmungen wurden nicht primär für Kinder gemacht. |
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Unter der Regie von [[Paul Wegener]] entstanden zwei frühe Märchenverfilmungen, [[Rübezahls Hochzeit]] (1916) und [[Der Rattenfänger]] (1918). [[Dornröschen (1917)|Dornröschen]] wurde 1917 von Paul Lenis inzeniert. |
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Eine Pionierin des Kinderfilms war in Deutschland [[Lotte Reiniger]], die ab 1919 zahlreiche [[Trickfilm|Scherenschnittfilme]] produzierte. |
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Einer der ersten Real-Kinderspielfilme mit Ton ist die [[Erich Kästner|Erich-Kästner]]-[[Adaption]] [[Emil und die Detektive (1931)|Emil und die Detektive]] (1931, Regie: [[Gerhard Lamprecht]]), für die [[Billy Wilder]] das Drehbuch verfasste. |
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==== Nationalsozialismus ==== |
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Das wichtigste Kinderfilmgenre im Nationalsozialismus bildete der [[Märchenfilm]]. Obwohl das NS-Kino einige Kinderdarsteller hervorbrachte, wurden diese nicht in speziellen Kinderfilmen eingesetzt. Siehe dazu auch: |
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* [[Kinder- und Jugendfilm im Nationalsozialismus]]. |
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==== DDR ==== |
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In der sowjetischen Besatzungszone wurde die Produktion von Spielfilmen massiv vorangetrieben. 1946 wurde die [[DEFA]] gegründet. Ziel der Kulturpolitik war in den 40er- und 50er-Jahren die Erziehung des deutschen Volkes im humanistischen, antifaschistischen und demokratischen Geist. |
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Der Film [[Irgendwo in Berlin]] (1946) war der erste DDR-Film, in dem Kinder im Mittelpunkt standen. Dort geht es um den Jungen Gustav und seine Freunde, die das Trümmerfeld Berlin zu einem Abenteuerspielplatz machen. Der erste gezielt für Kinder produzierte Film war [[Die Störenfriede]] (1953). In diesem Film geht es um die 13-jährige Vera, die es sich zur Aufgabe setzt, zwei aufmüpfige Jungen zu guten Pionieren zu erziehen. |
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Die DEFA gründete in den 50er-Jahren ihren Ruf einer Produktionsfirma hervorragender Kinderfilme vor allem auf ihre aufwendigen Märchenfilme wie [[Die Geschichte vom kleinen Muck]], [[Zwerg Nase]] und [[Das kalte Herz]]. Noch bis zum Ende der DDR entstanden märchenhafte Filme wie beispielsweise [[Gritta von Rattenzuhausbeiuns]] (1984). |
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Aufgrund der [[Filmzensur]] konnten in der DDR nicht alle Themenbereiche behandelt werden. Kinderfilme wurden deshalb als Möglichkeiten gesehen, den Zwängen entkommen zu können. So finden sich zum Beispiel in Märchenfilmen wie [[Wie heiratet man einen König]] (1969) und [[Sechse kommen durch die Welt]] (1972) zahlreiche hintersinnige Anspielungen auf den Alltag in der DDR. |
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Auch ihre ''realen'' Filme genossen hohes Ansehen. Schon in den 50er-Jahren wurde in den DDR-Kinderfilmen großen Wert auf eine realistische Darstellung der Lebensumgebung der Kinder wert gelegt. In den Berlin Filmen der 50er-Jahre, wie zum Beispiel [[Alarm im Zirkus]] (1953) oder [[Scheriff Teddy]] (1957), wurden in der noch nicht durch die Mauer geteilten Stadt, die Geschichten von Kindern aus West- und Ostberlin erzählt. In der Dramaturgie dieser Filme wurden allerdings die sozialistischen Ideale deutlich hervorgehoben. |
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Ab den 60er-Jahren enthielten sich die Filme zunehmend jeder politischen Indoktrination, ohne aber die Auswirkungen des politischen Systems zu verleugnen. Trotz mangelnder finanzieller Möglichkeiten betonten diese Filme Fantasie und Poesie. [[Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen]] (1964) ist der erste Realfilm, die diese Richtungsänderung anzeigt. In diesem Kinderkrimi geht es um die Kinder aus dem Kinderheim „Sonnenschein“, die sich gemeinsam auf die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen machen. |
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Die Vermischung einer realen Lebensumgebung mit fantasievollen Elementen setzte sich in den 70er Jahren spürbar fort. Der Ton in den Filmen wird leichter, gleichzeitig werden die Sozialstudien den Lebensumgebung von Kindern noch differenzierter. [[Das Pferdemädchen]] (1979) erzählt von der Liebe eines Mädchens zu Tieren, und wie es lernt, welche Verantwortung dies bedeutet. [[Bauvogel]] (1979) ist ein Western, der die Geschichte eines weißen Jungen erzählt, der bei Indianern aufwächst. |
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In den 80er-Jahren setzt sich diese Entwicklung fort. Der Kinderfilm wurde dabei zunehmend als Möglichkeit erkannt, sich den vorgeschriebenen sozialistischen Idealen zu widersetzen, und eigene ästetisch neue Ausdrucksformen zu finden. Es entstanden Filme wie [[Sabine Kleist, sieben Jahre]] (1982), [[Der lange Ritt zur Schule]] (1982), [[Das Eismeer ruft]] (1984), [[Moritz in der Litfaßsäule]] (1984) oder [[Das Schulgespenst]] (1986) . |
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Auch unbequeme Themen wie Behinderungen wurden aufgegriffen ([[Rückwärtslaufen kann ich auch]]), oder Verfolgung in der Nazizeit ([[Die Sprungdeckeluhr]]). |
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==== BRD 1945 bis in die 1980er ==== |
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Im Nachkriegsdeutschland wurden kaum Kinderfilme gedreht. Hinzu kam, dass durch die Novellierung des Jugendschutzgesetzes 1957 der Kinobesuch von Kindern unter sechs Jahren verboten wurde. Erst 1985 wurde das Verbot wieder aufgehoben. Dementsprechend wurden in dieser Zeit auch keine Filme für kleinere Kinder produziert. |
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Als problematisch erwies sich zudem, dass außer den [[Erich Kästner|Erich-Kästner]]- und [[Heidi (Roman)|Heidi]]-Büchern kaum deutschsprachige literarische Vorlagen existierten, auf die man zurückgreifen konnte. Hauptsächlich wurden in den 50er- und 60er- Jahren Märchenfilme wie zum Beispiel [[Frau Holle]] gedreht. Die Dramaturgie dieser Märchenfilme setzte dabei ganz auf die bewahrpädagogischen Ansätze der Adenauer Ära, die Kinder von allen Dingen des realen Lebens fernhalten wollte. In den Märchenfilmen wurden sämtliche Gewaltszenen aus den Vorlagen soweit es ging herausgelassen, und Kindern wurde eine „heile Welt“ gezeigt. |
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In den 60er-Jahren gab es eine Kinokrise in Deutschland. Die Ursache lagen zum einem in der Verbreitung des Fernsehens, sowie in der mangelnden Akzeptanz von deutschen Filmen aus dieser Zeit. Dies führte zum [[Oberhausener Manifest]] von 1962, der den deutsche Film veränderte. Der Kinderfilm blieb allerdings davon ausgeschlossen. Von den 10 Kinderfilmen aus den 60er-Jahren waren 6 Koproduktionen. 4 Filme waren davon die [[Pippi Langsstrumpf]]-Filme. Vielmehr wurden die sogenannten Lustspiele mit [[Heinz Rühmann]], [[Liselotte Pulver]] oder [[Heinz Erhardt]] als kindgerechte Familienfilme angesehen. Eine realistische Darstellung der Gefühls- und Verhaltenswelt von Kindern fand dort aber nicht statt. |
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In den 70er-Jahren kamen die ersten Impulse eines veränderten Medienverständnis für Kinder aus dem Fernsehen. Kinder sollten nun nicht mehr von allem geschützt werden, sondern die Medien sollten sie ihren Anreungen geben, Wissen vermitteln, und ihre soziales Lernen unterstüzten. |
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So entstanden Senungen wie zum Beispiel [[Sesamstraße]] und [[Die Sendung mit der Maus]]. |
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Dies führte wiederrum bei den Kinderfilmen zu neuen ästetischen Erzählweisen wie zum Beispiel bei [[Tschetan, der Indianerjunge]] (1972). Es entstanden Filme die sich realtistisch mit den Problem von Kindern auseinandersetzten, wie beispielsweise [[Ein Tag mit dem Wind]] (1978) oder [[Metin]] (1979). Der Film [[Die Vorstadtkrokodile]] (1978) erzählt von Umgang mit einem behinderten Jungen. |
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Zudem entstanden in den 70er-Jahren die erfolgreichen [[Räuber Hotzenplotz|Räuber-Hotzenplotz]]-Verfilmungen. Typisch für die Schwierigkeiten, die es in Deutschland mit Kinderbüchern gab, waren die [[Rassismus]]-Vorwürfe gegen Pippi Langstrumpf und [[Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer]] (vergleiche hierzu: Heidi Rösch, ''Jim Knopf ist 'nicht' schwarz''). |
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Kinderfilme, die sich speziell mit der Gefühlswelt der Kinder auseinandersetzen, wurden in den 80er-Jahren in der BRD kaum gedreht. Eine der wenigen Ausnahmen ist der 1983 entstandene erfolgreiche Kinderfilm [[Flussfahrt mit Huhn]], der als moderner Klassiker dieses Genres gilt. Sehr häufig entstanden dagegen Komödien mit [[Thomas Gottschalk]], [[Mike Krüger]], [[Didi Hallervorden]] und [[Otto Waalkes]], welche man als Familienunterhaltung einstufte. Die Intelligenz und Poesie und Wärme der 80er-Jahre-Filme aus der DDR ließen diese Komödien-Filme aus der BRD in der Regel vermissen. |
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Bei der Verfilmung des erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchs [[Die unendliche Geschichte]] wurde mehr Wert auf besondere Filmtricks gelegt als auf eine genaue Umsetzung des Buches. Bei der Verfilmung von [[Momo]] hingegen gelang es, die Vorzüge des Romans auf die Leinwand zu übertragen. |
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[[Bild:Wizardy.jpg|thumb|230px|Fantasyfilme mit Hexen und Zauberer kamen in Mode, bei Trick- und Realfilmen]] |
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==== Deutschland nach der Wiedervereinigung ==== |
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Mit dem Ende der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] sank die Produktionszahl von Kinderfilmen erheblich. Trotzdem stellen sie seit den 90er-Jahren den einzigen stabilen Bereich der Kino-Industrie dar. So gibt es mittlerweile eine Reihe von Büchern, auf die die Kino-Industrie zurückgreifen kann. [[Bibi Blocksberg (Film)|Bibi Blocksberg]], [[Sams (Figur)|Das Sams]] oder [[Die wilden Kerle]] sind allesamt professionell produziert, warten mit [[Star]]s in den Erwachsenenrollen auf und wurden aufwendig vermarktet. Bibi Blocksberg wurde so der erfolgreichste deutsche Spielfilm im Jahr [[2002]]. Alle genannten Filme erhielten Fortsetzungen. Auch Bücher Erich Kästners wurden erneut verfilmt und dabei modernisiert ([[Das fliegende Klassenzimmer (2003)|Das fliegende Klassenzimmer]], [[Emil und die Detektive (2001)|Emil und die Detektive]]). Auch von [[Der Räuber Hotzenplotz|Räuber Hotzenplotz]] gab es [[2006]] eine neue Kinoversion. |
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Neben Literaturverfilmungen entstehen weitere Kinderfilme in Deutschland, wie zum Beispiel [[Der Mistkerl]] (2001). In diesem Film geht es um ein 10-jähriges Mädchen, das sich mit einem neuen Vater zurechtfinden muss. |
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Zunehmendem Erfolg erzielt auch die deutsche Trickfilm-Industrie. So wurden [[Der kleine Eisbär]] und [[Pettersson und Findus]] hierzulande erstellt und erreichen ein Millionenpublikum. Mit ''[[Back to Gaya]]'' lief der erste komplette deutsche Digitalfilm im Kino. Schwieriger haben es dagegen kleinere, poetische Filme wie [[Der 10. Sommer]] nach [[Dieter Bomgartz]], in dem ein Kind seinen Privatzoo gegen Erwachsene verteidigt, oder das Roadmovie [[Pauls Reise]], in dem es um einen leukämiekranken Jungen geht. |
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Bezeichnend für das Ansehen deutscher Kinderfilme ist das Abschneiden beim ''22. Chicago International Children’s Film Festival'' [[2005]]. Dort wurden gleich vier Filme ausgezeichnet: [[Mein Bruder ist ein Hund]], [[Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen]], [[Der Schatz der weißen Falken]] sowie [[Lauras Stern]]. |
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=== Österreich === |
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Die Kinderfilme aus Österreich zeichnen sich vor allem durch eine sehr abenteuerliche Handlung aus, wie etwa in [[Die Knickerbocker-Bande: Das sprechende Grab]] (1994) oder auch [[Die 3 Posträuber]] (1998). |
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Aber auch gefühlvolle Kinderfilme kamen aus Österreich. Wie zum Beispiel [[Jonathana und die Hexe]] (1976). In diesem Film geht es um einen Jungen, der alleine bei seinem vielbeschäftigen Vater lebt, und Trost bei einer alten Frau findet. |
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Zudem beteiligte sich auch Österreich als Koproduzent bei Kinderfilmen. Zum Beispiel beim Animationsfilm [[Die Biene Maja]] (1975). [[Der Sommer mit den Burggespenstern]] (2002) erzählt die Geschichte von einem kanadischen Filmteam, die die Ruhe von Schlossgespenstern auf einem österreichischen Schloss stören. |
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=== Schweiz === |
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Beim Schweizer Kinderfilm denkt jeder sofort an [[Heidi (Roman)|Heidi]]. Dieser Roman von [[Johanna Spyri]] wurde in der Schweiz mehrfach verfilmt, angefangen von [[Heidi (1952)|Heidi]] von 1952 über den ersten Schweizer Farbfilm [[Heidi und Peter]] (1955) bis hin zu einer modernen Fassung von 2001 ([[Heidi (2001)|Heidi]]). |
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Aber auch bei Filmen, bei denen man nicht automatisch an die Schweiz denkt, ist diese als Koproduzent beteiligt. Wie zum Beispiel bei [[Die rote Zora]] (1979), [[Anna, Anna]] (1992), und [[Villa Henriette]] (2004). Ebenso werden Animationsfilme in der Schweiz produziert, wie beispielsweise [[Pingu]] (1987). |
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== Der Kinderfilm in anderen Ländern == |
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(Anm.: Die Länder sind alphabetisch geordnet.) |
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=== Westliche Länder === |
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==== Frankreich ==== |
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Ein Klassiker des französischen Kinderfilms ist [[Der Krieg der Knöpfe]] (''La guerre des boutons'', 1961). Einen weiteren Klassiker präsentierte [[Jacques Tati]] mit Filmen ähnlich denen von [[Charlie Chaplin]], zum Beispiel [[Tatis Schützenfest]]. |
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Französische Kinderspielfilme wie [[Beiß nicht, man liebt dich]], (''Mords pas, on t’aime'', 1975) und [[Am großen Weg]] (''Le Grand chemin'', 1987) zeichnen sich durch ihre gefühlvolle Darstellung der spielerisch erwachenden kindlichen Sexualität aus. Daneben erzielten die Verfilmungen von [[Marcel Pagnol]]s Kindheitserinnerungen [[Der Ruhm meines Vaters]] (1990) und [[Das Schloß meiner Mutter]] (1990 von [[Yves Robert]]) großen Erfolg. In diesen Filmen geht es um eine nostalgische Darstellung der Ferien in der Bretagne zu Beginn des 20. Jahrhunderts. |
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Bemühungen, nach dem nachlassenden Interesse an den [[Asterix]]- und [[Lucky Luke|Lucky-Luke]]-Zeichentrickfilmen erfolgreiche Realfilme zu produzieren, waren zumindest bei Asterix kommerziell erfolgreich. Andere französische Zeichentrickfilme konnten weltweite Erfolge erringen; so wurde [[Das große Rennen von Belleville]] für den [[Oscar]] als bester Animationsfilm nominiert. |
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Ein bedeutender Aspekt des französischen Kinos waren erfolgreiche Tierdokumentationen wie [[Mikrokosmos (Film)|Mikrokosmos]], die sich modernster Techniken bedienten und damit ganz neuartige Bilder fanden. [[Jean-Jacques Annaud]] stellte in seinen Filmen [[Der Bär]] und [[Zwei Brüder]] (in dem es um Tiger geht) Tiere in den Mittelpunkt einer Handlung, in der die Tiercharaktere nur moderat vermenschlicht wurden (sprechen konnten sie nicht). |
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==== Großbritannien ==== |
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Kinderfilme aus Großbritanniens sind meist Actionfilme. Aber auch soziale Themen wie Obdachlosigkeit werden angesprochen wie in [[Das tollste Kaufhaus der Welt]]. [[Davids wundersame Welt]] von [[2003]] handelt vom alltäglichen Rassismus im Sport. [[Im Doppelpack]] (2002) ist ein coming-of-age-Film über die individuelle Persönlichkeitsentwicklung von Zwillingsschwestern. |
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Angesichts der großen Menge britischer Kinderbücher ist die Zahl der Verfilmungen eher gering, da die meisten [[Adaptionen]] durch Hollywood vorgenommen werden. Typisches Beispiel sind die Verfilmungen von [[Roald Dahl]], von dem nur eine reinbritische Version ins Kino gelangte: [[Danny, der Champion]]. Deshalb sind die Verfilmungen der [[Harry Potter|Harry-Potter]]-Romane von [[Joanne K. Rowling]] so bemerkenswert, da die Autorin durchsetzen konnte, dass die Darsteller fast alle Briten sind. |
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[[Bild:KungFuu.jpg|thumb|160px|Kung Fu als Kinderfilm]] |
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==== Hong Kong ==== |
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Im Zuge der Kung-Fu-Welle wurden in den 80er-Jahren auch einige Kung-Fu-Filme mit Kindern als Hauptdarsteller in Deutsch synchronisiert. Bekannt sind sie als [[Lucky Kids|Lucky-Kids]]-Filmreihe bzw. als Lucky Seven. Sie sind für etwas ältere Kinder geeignet. |
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==== Italien ==== |
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Der italienische Kinderfilm wird zumeist mit Verfilmungen des bekanntesten Kinderbuches [[Pinocchio]] assoziiert. Die meisten in Deutschland erschienenen Verfilmungen dieses Buches sind jedoch amerikanische Filme. Die letzte Fassung von und mit [[Roberto Benigni]] war außerhalb Italiens nicht erfolgreich. |
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Daneben werden die Komödien mit [[Adriano Celentano]] sowie [[Bud Spencer]] und [[Terence Hill]] sehr gerne von Kindern angesehen. Durch den derben [[Humor]] und ihre Schlägereien sind sie allerdings für Jugendliche geeigneter. |
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Als kindgerecht wurden auch die Komödien um [[Don Camillo und Peppone]] angesehen. Eine realistische Darstellung der Gefühls- und Verhaltenswelt von Kindern fand dort allerdings nicht statt. |
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==== Japan ==== |
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Sehr beliebt bei Kindern sind die [[Anime]]s aus Japan. Der erste Anime-Film, der in Deutschland gezeigt wurde, war [[Der Zauberer und die Banditen]] (1959). Serien wie [[Heidi (1974)|Heidi]] (1974) wurden auch als Film-Version herausgebracht. Durch Studio-Ghibli-Filme wie zum Beispiel [[Kikis kleiner Lieferservice]] (1989) wurde zudem auch in Deutschland die Qualität einiger Animes wahrgenommen. |
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Neben den Animes bieten die Monsterfilme aus Japan Unterhaltung für Kinder. Sehr bekannt sind dabei die Filme von [[Godzilla]] (1954–2004). Noch mehr geeignet für Kinder sind allerdings die [[Mothra]]-Filme wie zum Beispiel [[Mothra III - Desgidorah kehrt zurück]] (1998). Dort bieten gleichaltrige Kinder als Hauptdarsteller weitere Identifikationsfiguren. |
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==== Kanada ==== |
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Aus Kanada sind vor allem einige Kinderfilme aus der Fernsehfilm-Reihe [[Tales for All]] auf Deutsch synchronisiert worden, wie [[Die Schrubber-Gang]]. Aber auch Tierfilme wie zum Beispiel [[Kayla]]. |
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==== Niederlande und Belgien ==== |
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In den [[Niederlande]]n werden normalerweise Filme aus dem Ausland nicht synchronisiert, weshalb bei selbst produzierten Filmen die Anzahl der Kinderfilme sehr hoch ist, damit die Kinder eine größere Auswahl an niederländisch gesprochenen Filmen haben. |
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Niederländische Kinderfilme zeichnen sich oft durch eine sehr fantasievolle Handlung aus, welche in einer realen Umwelt eingebunden ist. Sie spielen also nicht in einer reinen Märchenwelt. Beispiele sind [[Abeltje, der fliegende Liftboy]] und [[Lang lebe die Königin]]. |
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Der Film [[Die geheimnisvolle Minusch]] (2001), hatte in den Niederlanden mehr Zuschauer als der erste Harry-Potter-Film. Bei diesem Film vermischen sich das Genre des klassischen Märchenfilms mit dem des Kinderfilms, da die Hauptdarstellerin eine Erwachsene ist, aber ein Mädchen im Alter von etwa 16 Jahren spielt. |
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Aber auch historische Kindergeschichten wurden verfilmt, wie zum Beispiel [[Kruimeltje]] und [[Pietje Bell]]. Mitunter auch in Koproduktion mit [[Belgien]], wie zum Beispiel [[Mariken]] (2000). |
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==== Polen ==== |
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Kinderfilme aus Polen, wie [[Die Geschichte vom Saffianschuh]] (''Historia Zoltej Cizemki'', 1961) und [[Krähen (Film)|Krähen]] (''Wrony'', 1994), sind oft stark berührend und verbinden ein meist geringes Produktionsbudget mit hohem künstlerischen Anspruch. |
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==== Russland ==== |
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Der Märchenfilm aus Russland genießt Weltruhm. Wie zum Beispiel [[Abenteuer im Zauberwald]] (1964). Zudem entstanden sehr viele fantasiereiche Kinderfilme, wie zum Beispiel [[Die Abenteuer von Petrow und Wassetschkin]] (1984). Aber auch fantasievolle Trickfilme stammen aus Russland wie beispielsweise [[Tscheburaschka]] (1969). |
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==== Skandinavien bzw. Nordische Länder ==== |
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Erstaunlich sind die Anzahl und die [[Qualität]] der Filme aus [[Skandinavien]] bzw. der [[Nordische Länder|Nordischen Länder]]. Ein Grund dafür liegt in der konsequenten Einbindung von Kinderfilmen in der Kultur dieser Länder. In Dänemark ist zum Beispiel seit 1982 gesetzlich festgelegt, dass 25 Prozent der Filmfördermittel für Kinder- und Jugendfilme verwendet werden müssen. |
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Es sind längst nicht nur die unzähligen [[Astrid Lindgren|Astrid-Lindgren]]-Verfilmungen, die international den Erfolg des skandinavischen Kinderfilms begründen. Filme wie [[2 kleine Helden]], [[Kim und die Wölfe]] oder [[SOS – Petter ohne Netz]] sind moderne Kinderfilme, die ihr Publikum ernst nehmen. Häufig werden schwierige Themen wie der Kampf um Individualität und Selbstbewusstsein oder Arbeitslosigkeit angesprochen. Ebenso werden auch die Probleme von Erwachsenen gezeigt, die das Leben der Kinder unmittelbar beeinflussen. |
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Die erfolgreichen Filme [[Buster, der Zauberer]], [[Der Fakir]] und [[Hodder rettet die Welt]] basieren auf Romanen des erfolgreichsten schwedischen Kinderbuchautoren [[Bjarne Reuter]]. [[Tsatsiki-Tsatsiki|Tsatsiki, Tintenfische und erste Küsse]] und [[Tsatsiki – Freunde für immer]] sind Literaturverfilmungen der Autorin [[Moni Brännström]]. |
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Auch in Island entstehen erfolgreiche Kinderfilme: [[Ikingut]] handelt von einem [[Eskimo]]-Jungen, der auf einer Eisscholle nach Island treibt. Der Fantasyfilm [[Rölli und die Elfen]] (2001) erzählt die Geschichte vom Volk der Trolle, die lernen mit dem Elfenvolk friedlich zusammenzuleben. |
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Mit [[Mein Leben als Hund]] und [[Pelle, der Eroberer]] wurden Kinder- beziehungsweise Jugendfilme mit dem [[Oscar]] als beste fremdsprachige Filme ausgezeichnet. Der norwegische Kinderfilm [[Ein Sommer voller Geheimnisse]] erhielt eine Nominierung in dieser Kategorie. Von [[Kletter-Ida]] entstand zwei Jahre später in den USA ein [[Remake]]. |
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Zudem erhalten skandinavische Kinderfilme oft Preise bei Kinderfilmfestivals, wie zum Beispiel [[Eine Hexe in unserer Familie]] oder [[Das Auge des Adlers]] (1997). |
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==== Tschechien ==== |
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Ein Markenzeichen des [[Tschechien|tschechischen]] Films sind fantasievoll ausgestattete und inszenierte Märchenfilme wie [[Das Mädchen auf dem Besenstiel]] (1972), [[Drei Haselnüsse für Aschenbrödel]] (1973), [[Die kleine Meerjungfrau (Film)|Die kleine Meerjungfrau]] 1975) und [[Der Salzprinz]] (1982). Beispiele für das hohe künstlerische Niveau bzw. die hohe Eindringlichkeit des tschechischen Kinderfilms sind [[Und wieder spring' ich über Pfützen]] (1970) und [[Alice (Film)|Alice]] (1988). |
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Die Tradition von fantasievoll gestalteten Kinderfilmen wird auch in den 2000er-Jahren weiter fortgesetzt. Zum Beispiel bei [[Max, Susi und das magische Telefon]] (2001). |
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==== USA ==== |
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Zu den Klassikern zählen in den 30er-Jahren die Familienfilme von [[Shirley Temple]], die allein bis zu ihrem zwölften Lebensjahr in 44 Filmen auftrat, darunter [[War Babies]] (1932), [[Stowaway]] (1936), [[Heidi (1937)]] und [[The Little Princess]] (1939). Ähnlich populär war die seit 1922 nach Drehbüchern von [[Hal Roach]] produzierte Filmserie [[Die kleinen Strolche]] (''Our Gang''/''The Little Rascals''). Auch die zu jener Zeit entstandenen [[Slapstick]]-Filme von [[Laurel & Hardy]] oder [[Charlie Chaplin]] erfreuen sich heute noch bei Kindern großer Beliebtheit. |
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Amerikanische Familienfilme profitierten sehr von einem unerschöpflichen Fundus an englischsprachigen [[Kinderbuch|Kinderbüchern]], die in Hollywood zu erfolgreichen Spielfilmen werden. Zu den Klassikern gehören etwa [[Das zauberhafte Land]] (1939), [[Mary Poppins]] (1964) und [[Der schwarze Hengst]] (1979). Auch später entstanden weitere erfolgreiche Kinderroman-Verfilmungen wie [[Der Indianer im Küchenschrank]] (1995), [[Matilda (Film)|Matilda]] (1996) und [[Peter Pan (2003)]]. [[Amy und die Wildgänse]] von 1996 basiert auf tatsächlichen Ereignissen. Auch gibt es eine Reihe von Fernsehfilmen, die als Zweiteiler mit Starbesetzung alte Klassiker aufleben lassen, etwa [[Alice im Wunderland (1999)]] und [[Gullivers Reisen (Fernsehfilm)|Gullivers Reisen]] (1996). |
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In den 80er-Jahren wurden zahlreiche fantasievolle Familienfilme in den USA gedreht. Wie zum Beispiel [[E. T. – Der Außerirdische]] (1982) oder [[Der Flug des Navigators]] (1986). |
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Als US-Kinderfilme bekannt sind die Disney-Kinderfilme. Siehe dazu: [[The Walt Disney Company]]. Sehr beliebt bei Kindern sind auch die Filme der Olsen-Zwillinge. Siehe dazu: [[Mary-Kate und Ashley Olsen]]. |
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Bei den Kurzfilmen gibt es US-Filme, die sich von der Gestaltung deutlich von Hollywood-Familienfilmen abheben. Wie zum Beispiel im Film [[The Babysitter]] (2003). Dabei geht es um die sexuelle Neugierde einer Zehnjährigen gegenüber ihrem fünfzehnjährigen Babysitter. |
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=== Kinderfilme aus anderen Kulturkreisen === |
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Es gibt eine beachtliche Zahl nicht-westlicher Filme in Europa zu sehen. Wie zum Beispiel [[Zeit der trunkenen Pferde]] (Iran, 2000) oder [[Kinder des Himmels]] (Iran, 1997). Diese unterscheiden sich jedoch häufig grundlegend von hier gängigen Kinderfilmen. Auf vertraute Stilmittel, wie den Einsatz von Popmusik, humorvolle Auflockerung der Handlung oder das Happy End wird zumeist verzichtet. Aufgrund des fremdartigen kulturellen Hintergrundes und der beschriebenen ungewohnten Lebensumstände finden diese Filme allerdings eher ein erwachsenes Publikum. Die Filme vermitteln einen authentischen Einblick in eine andere Lebenswirklichkeit. Dies setzt aber voraus, dass diese Filme zusammen mit Erwachsenen gesehen werden, die bei der Einordnung und Verarbeitung Hilfestellung geben. |
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Das von Franzosen mit eindringlichen Bildern produzierte Kinder- und Tierabenteuer [[Sirga – Die Löwin]] (1996) zeigt, wie ein afrikanischer Häuptlingssohn gemeinsam mit einer Löwin aufwächst. |
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== Weitere Informationen == |
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=== Altersfreigabe === |
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Da im Zuge des Jugendschutzes in Deutschland nahezu alle Filme von der [[Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft|FSK]] (Freiwilligen Selbstkontrolle) überprüft werden, wird dies vielfach als Kriterium angesehen, was ein Kinderfilm ist und was nicht. |
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Diese FSK-[[Altersfreigabe]]n werden in Österreich und der Schweiz meistens übernommen. Teilweise werden in der Schweiz allerdings auch eigene Altersfreigaben gemacht, die sich mitunter erheblich von der deutschen FSK-Freigabe unterscheiden. Wie bei [[2 kleine Helden]]: In Deutschland ist dieser Film ohne Altersbeschränkung freigegeben, in der Schweiz ab zehn Jahren. |
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Die FSK-Freigabe als Kriterium für Kinderfilme ist jedoch nur bedingt haltbar. Nicht jeder Film, der von der FSK mit ''FSK ohne Altersbeschränkung'' oder ''FSK 6'' freigegeben wurde, ist automatisch ein Kinderfilm, denn die FSK prüft nur, ob Elemente im Film enthalten sind, die nicht geeignet für Kinder sind. Dass die nächsthöhere Altersklasse erst zwölf Jahre ist und der Reifeprozess in diesen Jahre der gravierendste ist, erschwert das Problem. Ein Film, der etwa Achtjährige überfordern würde, erhält aber trotzdem die Freigabe ab sechs Jahre, wenn zehnjährige Zuschauer ihn verkraften können. |
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Die Jugend beginnt mit zwölf Jahren, daher kann man sagen, dass ein Film mit einer Altersfreigabe ab zwölf Jahren nicht mehr als Kinderfilm gelten kann. Dabei entstand ab den 90er-Jahren das Problem, dass vermehrt Filme aus dem Abendprogramm mit dieser Freigabe am Nachmittag wiederholt werden und somit die Jugendschutzbestimmungen unterlaufen werden. Außerdem werden immer mehr Altersfreigaben nach einer Weile herabgesetzt (etwa [[Star Wars]] oder [[Die Goonies]] von Zwölf auf Sechs, [[King Kong und die weiße Frau]] gar von Sechzehn auf Sechs). |
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=== Kinderfilmfestivals und -preise === |
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[[Bild:Goldener_spatz.jpg|thumb|left|150px|Kinderfilmpreis]] |
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Bedeutende Kinderfilmpreise werden verliehen im Rahmen: |
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* des Internationalen Kinderfilmfestivals ''Lucas'' ([[Frankfurt am Main|Frankfurt]]) |
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* der Nordischen Filmtage |
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* der Internationalen Filmfestspiele Berlin ''[[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]]'' (Internationales Kinderfilmfest) |
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* des Kinderfilmfestivals [[Goldener Spatz]] in [[Gera]] |
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=== Siehe auch === |
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* [[Kinderliteratur]] |
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* [[Jugendfilm]] |
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* [[Zeichentrickfilm]], [[Trickfilm]], [[Animationsfilm]] |
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* {{Wiktionary|Kinderfilm}} |
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== Literatur == |
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* Beate Völker: ''Kinderfilm Stoff- und Projektentwicklung.'' UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2005, ISBN 3-89669-521-5 |
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* Terry Staples: ''All pals together: the story of children’s cinema.'' Edinburgh University Press, Edinburgh 1997, ISBN 0-748-6071-88 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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[http://www.mightymusic.dk/anasarca.html Anarsarca bei Mighty Music] |
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'''Definition''' |
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[http://www.anasarca.de Anasarca offizielle HP] |
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* [http://www.kinderfilm-online.de/a-brd/fachjour/page/0201/thema.htm Was ist ein Kinderfilm?] |
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'''Kinderfilmpreise''' |
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* [http://www.lucasfilmfestival.de/ Kinderfilmfestival Lucas] |
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* [http://www.luebeck.de/filmtage/ Nordische Filmtage Lübeck] |
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* [http://www.berlinale.de/ Berlinale] |
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* [http://www.goldenerspatz.de/ Goldener Spatz] |
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[[Kategorie:Kinderfilm|!Kinderfilm]] |
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[[Kategorie:Filmgenre]] |
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[[Kategorie:Deutsche Filmgeschichte]] |
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[[Kategorie:Death-Metal-Band]] |
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{{Lesenswert}} |
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[[Kategorie:Deutsche Band]] |
Version vom 6. April 2006, 16:00 Uhr
Anasarca | |
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Gründung: | 1995 |
Genre: | Death Metal/Grindcore |
Ehemalige Mitglieder | |
E-Bass: | Christian Janssen |
E-Gitarre: | Frank Tholen |
E-Gitarre: | Benjamin Hakbilir |
Schlagzeug: | Heiner Saliger |
Letzte/Aktuelle Besetzung | |
Gesang/Gitarre : | Michael Dormann |
Schlagzeug: | Herbert Grimm |
Gitarre: | Joschi Wang |
Anasarca ist eine Death-Metal-Band aus dem ostfriesischen Emden. Sie spielen typisch US-amerikanischen Death Metal mit melodischen Einflüssen.
Geschichte
Die Band wurde 1995 von ehemaligen Mitgliedern der Death-Metal-Band Vomiting Corpses gegründet. Ständige Line-Up-Probleme führten dazu, dass die Band bis auf zwei Mitglieder geschrumpft ist. Mit diesem Line-Up wurde das letzte Album "Dying" aufgenommen. Mittlerweile ist das Line-Up auf ein Trio angewachsen. Mit Joschi Wang ist wieder ein zweiter Gitarrist an Bord.
Diskographie
- Condemned Truth - Demo 1995
- Godmachine Promo 1996
- Godmachine - 1998 (Repulse Records)
- Moribund - 2001 (Mighty Music)
- Dying - 2004 (Mighty Music)