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Kulturstiftung des Bundes und Karl-Heinz Kamp (Politikwissenschaftler): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Karl-Heinz Kamp''' (* [[21. Juni]] [[1957]] in [[Bonn]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politikwissenschaftler]]. Seit 2015 ist er Präsident der [[Bundesakademie für Sicherheitspolitik]].
[[Datei:Logo Kulturstiftung des Bundes sw.gif|mini|Logo der Kulturstiftung des Bundes]]
[[Datei:Neubau der Kulturstiftung des Bundes.jpg|mini|Hauptsitz der Kulturstiftung des Bundes in [[Halle (Saale)]]]]
Die '''Kulturstiftung des Bundes''' oder inoffiziell ''Bundeskulturstiftung'' ist eine vom [[Staatsminister (Deutschland)#Staatsminister in der Bundesrepublik Deutschland (Bundesebene)|Staatsminister]] [[Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien|für Kultur und Medien]] [[Julian Nida-Rümelin]] initiierte und am 21. März 2002 gegründete [[Stiftung]] der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in [[Halle (Saale)]].


== Leben ==
Die Kulturstiftung des Bundes ist eine der größten von öffentlicher Hand geförderten Kulturstiftungen Europas. Mit einem regelmäßigen Jahresetat von 40 Millionen Euro aus dem Haushalt der [[Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien|Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien]] hat sie über 3.000 Projekte der Gegenwartskultur gefördert. Den Vorstand bilden die Künstlerische Direktorin [[Hortensia Völckers]] und der Verwaltungsdirektor Alexander Farenholtz.
Karl-Heinz Kamp studierte von 1980 bis 1985 Geschichte und Sozialwissenschaften an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]]. Im Anschluss an das [[Staatsexamen]] erhielt er von 1986 bis 1988 ein sicherheitspolitisches Stipendium beim Forschungssinstitut der [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik|Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP) in Bonn. 1988 war er ''Research Fellow'' am Center for Science and International Affairs der [[Harvard Kennedy School|John F. Kennedy School, Harvard University]] in Cambridge, Massachusetts. 1993 wurde er an der [[Helmut-Schmidt-Universität]] der Bundeswehr in Hamburg mit der Dissertation ''Die Rolle nuklearer Kurzstreckenwaffen im Rahmen des "Overall Strategic Concept for the Defence of the NATO Area" (MC 14/3)'' zum [[Dr. rer. pol.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref>{{Literatur | Autor=Karl-Heinz Kamp | Titel=Die Rolle nuklearer Kurzstreckenwaffen im Rahmen des „Overall Strategic Concept for the Defence of the NATO Area“ (MC 14/3) | Ort=Hamburg | Jahr=1993 | DNB=940134438 }}</ref>


Ab 1988 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsinstitut, von 1992 bis 2000 Abteilungsleiter Außen- und Sicherheitspolitik und von 2000 bis 2003 Leiter der Abteilung „Planung und Grundsatzfragen“ der [[Konrad-Adenauer-Stiftung]] in [[Sankt Augustin]] bei Bonn. Während dieser Zeit war er als sicherheitspolitischer Referent befristet zum Planungsstab des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amtes]] abgeordnet (1997–1998). Von 2003 bis 2007 war Kamp ''Koordinator Sicherheitspolitik'' der Konrad-Adenauer-Stiftung. 2007 wechselte Kamp als ''Research Director'' zum [[NATO Defense College]], Rom. Anschließend war er von 2013 bis 2015 als ''Direktor Weiterentwicklung'' an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin tätig. Zum 1. Oktober 2015 übernahm er die Leitung der Akademie als Präsident.
Die Motivation zur Gründung der Stiftung lag in der besonders nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] immer deutlicher werdenden Erkenntnis, dass bestimmte kulturelle Vorhaben und Institutionen bundesweite Bedeutung besitzen und ihre Förderung sinnvollerweise beim Bund liegen sollte, nicht bei dem Bundesland, in dessen Hoheitsgebiet das Vorhaben oder die Institution zufälligerweise residiert.


1999 erhielt er einen Lehrauftrag am Institut für politische Wissenschaft der [[Universität zu Köln]], außerdem war er Gastdozent am NATO Defense College in Rom und am [[Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik]]. Von 2005 bis 2013 war er Mitglied des Beirats der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und 2009 Berater in der „NATO Group of Experts on the New Strategic Concept“, berufen durch deren Vorsitzende, [[Madeleine Albright]]. Er ist ferner u.a. Mitglied des [[International Institute for Strategic Studies]] in London, der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, der [[Deutsche Atlantische Gesellschaft|Deutsch Atlantischen Gesellschaft]] und der [[Arbeitsgemeinschaft für Internationale Politik und Sicherheit]]. Er ist Consultant der National Security Planning Associates in den USA und Mitglied im Editorial Board von ''[[Contemporary Security Policy]]''. Zahlreiche Publikationen erschienen für die Konrad-Adenauer-Stiftung.
Seit ihrer Gründung hat die Kulturstiftung ihren Sitz auf dem Gelände der [[Franckesche Stiftungen|Franckeschen Stiftungen]] in Halle an der Saale. Im Oktober 2012 eröffnete die Bundeskanzlerin Angela Merkel den Neubau der Kulturstiftung am Franckeplatz 2, der von dem Münchner Architektenbüro Dannheimer & Joos entworfen wurde.


== Zielsetzung ==
== Weblinks ==
* [https://www.baks.bund.de/de/team/praesident Karl-Heinz Kamp] bei der [[Bundesakademie für Sicherheitspolitik]]
Die Stiftung soll laut Satzung [[Kunst]] und [[Kultur]] im Rahmen der Zuständigkeit des Bundes fördern, was sie von der [[Kulturstiftung der Länder]] unterscheidet. Der Schwerpunkt liegt auf innovativen Projekten im internationalen Kontext. Viele geförderte Projekte sind daher in [[Deutschland]] und im Ausland zu sehen. Die Förderung von Projekten, die nur im Ausland stattfinden, ist nicht möglich.
* [http://www.bundesheer.at/wissen-forschung/publikationen/person.php?id=243 Karl-Heinz Kamp] auf bundesheer.at

== Projektförderung ==
Im Bereich „Allgemeine Projektförderung“ können Kulturschaffende und Institutionen aus dem In- und Ausland Fördergelder für Projekte aus allen künstlerischen Sparten beantragen, wenn diese in einem internationalen Kontext stehen und neue künstlerische Impulse setzen.

Zweimal im Jahr tagt eine interdisziplinäre Jury, die aus den eingereichten Anträgen Projekte auswählt und dem Vorstand der Kulturstiftung zur Förderung empfiehlt. Dabei müssen Antragsteller bestimmte Voraussetzungen beachten, etwa die Antragssumme von mindestens 50.000 Euro und einen gesicherten Anteil an Eigenmitteln von 20 Prozent. Über die Förderung von Anträgen bis zu 250.000 Euro entscheidet der Vorstand der Kulturstiftung, Anträge mit einer höheren Förderungssumme werden vom Stiftungsrat beschlossen. Antragsfrist für die Einreichung von Förderanträgen ist der 31. Januar beziehungsweise der 31. Juli.

Die Förderung findet über folgende Kategorien statt:
* [[Bildende Kunst]]
* [[Theater]]
* [[Literatur]]
* [[Musik]]
* [[Filmkunst|Film]]
* [[Fotografie]]
* [[Architektur]]
* Kulturhistorische Ausstellungen
* [[Neue Medien]]
* spartenübergreifende Projekte

== Programme ==
Die Kulturstiftung beschäftigt sich außerdem mit der kulturellen Dimension von gesellschaftlichen Entwicklungen und konzipiert dazu eigene Programme und Veranstaltungen wie ''Die Untoten'', ''Kulturen des Bruchs'' oder ''Politische Romantik''. In den ersten zehn Jahren konnten Wegmarken mit Programmen wie ''Schrumpfende Städte'', [[Migration (Soziologie)|Migration]], ''Tanzplan'', ''Fonds Heimspiel'' (neue urbane Themen im Theater), ''Mittel- und Osteuropa'', ''Jedem Kind ein Instrument'' oder ''Arbeit in Zukunft'' gesetzt werden.

Zurzeit fördert die Bundeskulturstiftung Programme zu den folgenden Themen:
* Kultur der Vermittlung
* Kulturelle Aspekte der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]]
* Kultur der [[Nachhaltigkeit]]
* Kulturelles Erbe
* Museen verändern
* Kooperationen im Theater (Doppelpass)
* Deutsch-afrikanische Kooperationen


'''Bauhaus 2019'''
Aus Anlass des 100jährigen Bestehens des Bauhaus ermöglicht die Kulturstiftung mit dem internationalen Themenschwerpunkt Bauhaus 2019 ein umfangreiches Programm, in dem das historische Erbe, die internationale Wirkung und die zeitgenössische Relevanz des Bauhaus bundesweit zur Geltung kommen sollen.

'''TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel'''
Mit dem Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ wendet sich die Kulturstiftung des Bundes erstmals gezielt an ländliche Regionen und kleinere Gemeinden mit ihrem Kulturangebot, um dort Transformationsprozesse anzustoßen und Kultureinrichtungen zu stärken.

'''Stadtgefährten'''
Um auch in Zukunft den komplexer werdenden Alltag und das Lebensgefühl unserer Städte abbilden zu können, wird es für Stadtmuseen immer bedeutender, Netzwerke zu knüpfen und gemeinsam mit Partnern an den aktuellen Fragen der städtischen Gesellschaft zu arbeiten: Wie wollen wir leben? Wie nutzen wir unsere Städte und wer hat welche Rechte an der Stadt und deren Ausgestaltung? Die Förderinitiative Stadtgefährten will Stadtmuseen dazu anregen, verstärkt in Partnerschaften zu arbeiten und die Stadtgesellschaft zur Mitwirkung an der Museumsarbeit animieren.

'''RomArchive'''
Die Kulturstiftung des Bundes fördert den Aufbau eines digitalen Archivs für Kunst der Sinti und Roma. RomArchive soll ein international zugänglicher Ort werden, der die Kulturen und Geschichten der Sinti und der Roma sichtbar macht. Begleitet von Informations- und Kulturveranstaltungen wird in den Jahren 2015 bis 2019 eine Sammlung von internationaler Kunst aller Gattungen archiviert, erweitert um zeitgeschichtliche Dokumente und wissenschaftliche Positionen.

'''[[Kulturagenten für kreative Schulen]]'''
Im Modellprogramm Kulturagenten für kreative Schulen entwickeln Schüler/-innen, Lehrer/-innen, Künstler/-innen, Kulturagent(inn)en und Kulturinstitutionen gemeinsam ein vielfältiges Angebot der kulturellen Bildung an Schulen. Das Programm möchte bei Kindern und Jugendlichen Neugier für die Kunst wecken und mehr Kenntnisse über Kunst und Kultur vermitteln. 46 Kulturagent(inn)en begannen im Schuljahr 2011/2012 an insgesamt 138 Schulen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen ihre Arbeit.

'''Fonds Neue Länder'''
2002 wurde der ''Fonds zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements für die Kultur in den neuen Bundesländern'' eingerichtet. Ziel dieses noch bis 2020 laufenden Fonds ist die strukturelle Weiterentwicklung und Professionalisierung der Kulturarbeit in Ostdeutschland. Die Stiftung möchte durch die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in kulturellen Einrichtungen zur Verbundenheit der Menschen mit ihrer Region beitragen.

'''Tanzfonds Erbe'''
Die ästhetische Vielfalt der Tanzszene in Deutschland ist das Ergebnis einer über 100-jährigen Entwicklung. Vor diesem Hintergrund richtete die Kulturstiftung des Bundes im Jahr 2011 einen mit 3,5 Millionen Euro ausgestatteten Fonds für das kulturelle Erbe des Tanzes in Deutschland ein. Der Fonds sollte bis 2013 den Grundstein legen für eine gleichermaßen systematische wie exemplarische Aufarbeitung der Geschichte des modernen Tanzes in Deutschland. Die Förderung wurde 2014 auf weitere vier Jahre verlängert.

'''Fellowship internationales Museum'''
Im Juni 2011 rief die Kulturstiftung des Bundes die Initiative Fellowship Internationales Museum ins Leben. Sie möchte damit Museen und öffentlichen Sammlungen in Deutschland ermöglichen, hochkarätige Nachwuchswissenschaftler und Kuratoren aus dem Ausland an ihr Haus zu holen.

'''Doppelpass'''
In diesem Fonds wird die Kooperation von freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützt. Die Kulturstiftung des Bundes möchte die freien Szenen und Theaterinstitutionen in Deutschland zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und künstlerischen Produktion anregen.

'''TURN'''
Der internationale Themenschwerpunkt widmet sich deutsch-afrikanischen Kulturbeziehungen. Dafür wurde der Fonds TURN eingerichtet, der den künstlerischen Austausch und die Kooperation zwischen deutschen und afrikanischen Künstlern und Institutionen fördert. Der Fonds soll eine möglichst breite und von vielen Institutionen in Deutschland getragene Beschäftigung mit dem künstlerischen Schaffen in afrikanischen Ländern anregen. Deutsche Kultureinrichtungen aller Sparten sind aufgefordert, neue Formen der künstlerischen Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern zu erproben.

'''World Cinema Fund'''
Die Stiftung fördert den World Cinema Fund (WCF), ein weltweit einzigartiges Modell der Kooperation deutscher Filmproduzenten mit Regisseuren aus den Schwerpunktregionen Lateinamerika, Afrika, Naher Osten sowie Zentralasien.

Mit Projekten im Bereich ‚Kunst der Vermittlung‘ möchte die Kulturstiftung dazu beitragen, vielen Menschen einen Zugang zu Kunst und Kultur zu verschaffen. Die Projekte sollen die Erprobung neuer Vermittlungsformen ermöglichen und das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein stärken. Das ''Netzwerk Neue Musik'', die Modellprogramme ''[[Jedem Kind ein Instrument]]'' und ''Kulturagenten für kreative Schulen'' sowie der ''Tanzfonds Partner'' konnten Entwicklungen in der kulturellen Bildungslandschaft anstoßen.

Außerdem versucht die Kulturstiftung, Partner und interessierte Institutionen zu motivieren, sich mit ökologischen Fragen und nachhaltiger Arbeitsweise auseinanderzusetzen. Mit ihrem Programmschwerpunkt ‚Kultur der Nachhaltigkeit‘ hat sie eine Reihe eigener Initiativprojekte (z.B. ''Über Lebenskunst'' oder ''Nachhaltigkeit trainieren!'') ins Leben gerufen und Projekte gefördert, die sich mit diesen Themen beschäftigen.

Die Kulturstiftung selbst hat sich einem Umweltprogramm verschrieben, das sie zu einer fortwährenden Verbesserung ihres Umweltverhaltens verpflichtet. Am 30. Mai 2012 wurde der Kulturstiftung des Bundes das EMAS-Zertifikat für ökologisches Wirtschaften verliehen. Das Zertifikat gilt als Auszeichnung für Organisationen, die freiwillig die Voraussetzungen der EG-Öko-Audit-Verordnung erfüllen.

== Kulturpolitische Positionierung ==
Die Gründung der Kulturstiftung des Bundes führte zu einer kulturpolitischen Streitsituation zwischen [[Bundesstaat (Föderaler Staat)|Bund und Ländern]], da die Mehrheit der [[Land (Deutschland)|Bundesländer]] in der Stiftung eine Konkurrenz für die [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|grundgesetzlich]] garantierte [[Kulturhoheit]] der Länder sahen. Eine Lösung des Konflikts im Zuge der Verhandlungen zur [[Föderalismusreform]] 2004 kam nach deren Scheitern nicht mehr zustande. Im Dezember 2006 verständigten sich die amtierenden Stiftungsratsvorsitzenden, Kulturstaatsminister [[Bernd Neumann]] (Bund) und Ministerpräsident [[Christian Wulff]] (Länder), darauf, in der laufenden Legislaturperiode keine weiteren Anläufe zu einer Fusion beider Stiftungen nehmen zu wollen. Die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung der Länder fördern regelmäßig gemeinsame Ausstellungsprojekte, die zum Profil beider Stiftungen passen.<ref>[http://archiv.bundesregierung.de/Content/DE/Archiv16/Pressemitteilungen/BPA/2006/12/2006-12-14-bkm-verstaerkte-kooperation-kulturstiftung.html archiv.bundesregierung.de]</ref>

== Stiftungsrat, Jury und Stiftungsbeirat ==
Der Stiftungsrat trifft die Leitentscheidungen für die inhaltliche Ausrichtung, insbesondere die Schwerpunkte der Förderung, und die Struktur der Kulturstiftung. Der aus derzeit 14 Mitgliedern bestehende Stiftungsrat spiegelt die bei der Errichtung der Stiftung maßgebenden Ebenen der politischen Willensbildung wider.
Die Projekte der Kulturstiftung des Bundes werden auf der Grundlage von Juryvorschlägen bewilligt und auf Stiftungsratsitzungen beschlossen. Die Jury setzt sich aus Fachleuten der verschiedenen künstlerischen Sparten zusammen und befindet über die Anträge in der Allgemeinen Projektförderung.
Der Stiftungsbeirat gibt Empfehlungen zu den inhaltlichen Schwerpunkten der Stiftungstätigkeit. In ihm sind Persönlichkeiten aus Kultur, Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vertreten.

== Kulturförderfonds und Leuchttürme ==

Die Kulturstiftung des Bundes unterstützt künstlerische Produktionen und gewährt Projektförderung für aktuelle Projekte, die sich eindeutig dem internationalen Kontext zuordnen lassen oder in eine andere unstreitige Förderkompetenz des Bundes fallen. Neben der Allgemeinen Projektförderung wird auch eine Vielzahl an Projekten durch eigene Programme und Förderfonds der Kulturstiftung generiert. Die Stiftung hält eine Website bereit, auf der sie über die aktuell und in der Vergangenheit geförderten Projekte informiert.

Von 2004 bis 2015 hat die Kulturstiftung des Bundes die deutschen Kulturförderfonds gefördert. Seit Januar 2016 sind die Fonds wieder in der direkten Zuständigkeit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Fonds verwalten sich selbst, besitzen je eigene Programme und loben Stipendien und Preise aus.

* [[Stiftung Kunstfonds]]
* [[Deutscher Literaturfonds]]
* Fonds Darstellende Künste
* Fonds Soziokultur
* [[Deutscher Übersetzerfonds]]

Die Kulturstiftung ermöglicht herausragenden Kulturinstitutionen und Festivals durch ihre Förderung mehrjährige Planungssicherheit. Zu diesen Großprojekten zählen:

* [[Documenta]]
* [[Berlin Biennale]]
* [[transmediale]]
* tanzkongress
* [[Donaueschinger Musiktage]]
* [[Theatertreffen]]
* [[Ensemble Modern]]

== Magazin ==
[[Datei:KSB Magazin 23.jpg|mini|Magazin #23 der Kulturstiftung des Bundes]]
Das Magazin der Kulturstiftung erscheint halbjährlich und will einen aktuellen und facettenreichen Einblick in die Arbeit der Kulturstiftung des Bundes geben. Dargestellt werden aktuell geförderte Projekte und Programme, begleitet von Essays internationaler Autoren, Interviews, Bildstrecken oder literarischen Texten. Zu Wort kommen etwa Künstler, Wissenschaftler, Philosophen und Kuratoren.
Die jüngsten Ausgaben des Magazins der Kulturstiftung des Bundes hatten jeweils einen Themenschwerpunkt. Das Magazin #21 beschäftigte sich mit Krieg. Im Mittelpunkt der Ausgabe #22 stand der afrikanische Kontinent – außerdem wurde eine eigens für das Magazin angefertigte Ausgabe der panafrikanischen Zeitung Chimurenga Chronic beigelegt. Die Ausgabe #23 (Herbst/Winter 2014) widmete sich Projekten und Themen rund um die Natur und das Tier. Das Magazin #24 behandelte das Themenfeld Religion.
Die Kulturstiftung des Bundes bietet das Magazin auf ihrer Website ebenfalls als E-Paper an.

== Neubau ==
Die Kulturstiftung des Bundes hat ihren Sitz in Halle an der Saale auf dem Gelände der [[Franckesche Stiftungen|Franckeschen Stiftungen]], einem Kulturerbe-Ensemble, das auf der Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe geführt wird. Auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen entstand der Neubau für den Sitz der Kulturstiftung des Bundes nach den Plänen des Münchner Architektenbüros Dannheimer & Joos.
Der Bau verbindet die Ziele der Stiftung mit zeitgemäßer Baukultur und einer energieeffizienten, nachhaltigen Technologie und fügt sich in die bestehende historische Häuserzeile der Franckeschen Stiftungen ein. Hierzu zählen Lüftungstruhen mit Wärmerückgewinnung, eine Dreischeibenverglasung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine Dämmung des Neubaus.
Der Neubau der Kulturstiftung des Bundes in Halle(Saale) erhielt am 12. Juni 2013 im Rahmen der Auslobung des Deutschen Architekturpreises 2013 eine von fünf Auszeichnungen.

== Literatur ==
* [[Armin Zweite]]: ''Pflegefall Kunst.'' In: ''Kulturstiftung des Bundes. Magazin April 2007.'' S. 9: "Kulturelles Erbe".
* Ingo Diehl, Friederike Lampert (Hrsg.): ''Tanztechniken 2010 – Tanzplan Deutschland.'' Henschel Verlag, Leipzig 2011, ISBN 978-3-89487-412-4.
* Kulturstiftung des Bundes (Hrsg.): ''Zeitspenden. Kulturelles Engagement in den neuen Bundesländern.'' Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2010, ISBN 978-3-89812-707-3.
* Katharina Narbutovic, Susanne Stemmler (Hrsg.): ''Über Lebenskunst – Utopien nach der Krise.'' Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-46273-7.
* Philipp Oswalt (Hrsg.): ''Schrumpfende Städte.'' Band 1: ''Internationale Untersuchung.'' Hatje Cantz, Ostfildern 2004, ISBN 3-7757-1481-2.
* Philipp Oswalt (Hrsg.): ''Schrumpfende Städte.'' Band 2: ''Handlungskonzepte.'' Hatje Cantz, Ostfildern 2005, ISBN 3-7757-1558-4.
* Tanzplan Deutschland (Hrsg.): ''Tanzplan Deutschland, eine Bilanz.'' Henschel Verlag, Leipzig 2011, ISBN 978-3-89487-716-3.
* [[Franziska Sperr]] (Hrsg.): ''Ich bin so jung und die Welt ist so alt. Autoren schreiben mit Schülern. Acht Experimente.'' Wallstein Verlag, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1575-4.
* Jakob Steinbrenner, [[Julian Nida-Rümelin]] (Hrsg.): ''Ästhetische Werte und Design.'' Hatje Cantz, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7757-2688-7.
* Jakob Steinbrenner, Julian Nida-Rümelin (Hrsg.): ''Kontextarchitektur.'' Hatje Cantz, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7757-2689-4.
* Jakob Steinbrenner, Julian Nida-Rümelin (Hrsg.): ''Original und Fälschung.'' Hatje Cantz, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7757-2690-0.
* Jakob Steinbrenner, Julian Nida-Rümelin (Hrsg.): ''Kunstvermittlung in den Medien.'' Hatje Cantz, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7757-2691-7.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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{{Navigationsleiste Präsidenten der Bundesakademie für Sicherheitspolitik}}
== Weblinks ==

* [http://www.kulturstiftung-des-bundes.de/ Homepage der Kulturstiftung des Bundes]
{{Normdaten|TYP=p|GND=171763424|LCCN=|VIAF=311035108|GNDName=10520238X}}
* [http://www.passoth.de/index.php?u=.%2Fcontent%2FPORTFOLIOS%2FPORTFOLIO+II%2FKulturstiftung+des+Bundes%3Bbc%3Dwhite%3Bc%3Dwhite%3Bs%3DPORTFOLIOS Fotos des Neubaus der Kulturstiftung des Bundes]


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[[Kategorie:Präsident (Bundesakademie für Sicherheitspolitik)]]
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[[Kategorie:Stiftung in Deutschland]]
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Version vom 28. April 2016, 17:25 Uhr

Karl-Heinz Kamp (* 21. Juni 1957 in Bonn) ist ein deutscher Politikwissenschaftler. Seit 2015 ist er Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik.

Leben

Karl-Heinz Kamp studierte von 1980 bis 1985 Geschichte und Sozialwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Im Anschluss an das Staatsexamen erhielt er von 1986 bis 1988 ein sicherheitspolitisches Stipendium beim Forschungssinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Bonn. 1988 war er Research Fellow am Center for Science and International Affairs der John F. Kennedy School, Harvard University in Cambridge, Massachusetts. 1993 wurde er an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg mit der Dissertation Die Rolle nuklearer Kurzstreckenwaffen im Rahmen des "Overall Strategic Concept for the Defence of the NATO Area" (MC 14/3) zum Dr. rer. pol. promoviert.[1]

Ab 1988 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsinstitut, von 1992 bis 2000 Abteilungsleiter Außen- und Sicherheitspolitik und von 2000 bis 2003 Leiter der Abteilung „Planung und Grundsatzfragen“ der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin bei Bonn. Während dieser Zeit war er als sicherheitspolitischer Referent befristet zum Planungsstab des Auswärtigen Amtes abgeordnet (1997–1998). Von 2003 bis 2007 war Kamp Koordinator Sicherheitspolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung. 2007 wechselte Kamp als Research Director zum NATO Defense College, Rom. Anschließend war er von 2013 bis 2015 als Direktor Weiterentwicklung an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin tätig. Zum 1. Oktober 2015 übernahm er die Leitung der Akademie als Präsident.

1999 erhielt er einen Lehrauftrag am Institut für politische Wissenschaft der Universität zu Köln, außerdem war er Gastdozent am NATO Defense College in Rom und am Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik. Von 2005 bis 2013 war er Mitglied des Beirats der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und 2009 Berater in der „NATO Group of Experts on the New Strategic Concept“, berufen durch deren Vorsitzende, Madeleine Albright. Er ist ferner u.a. Mitglied des International Institute for Strategic Studies in London, der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, der Deutsch Atlantischen Gesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für Internationale Politik und Sicherheit. Er ist Consultant der National Security Planning Associates in den USA und Mitglied im Editorial Board von Contemporary Security Policy. Zahlreiche Publikationen erschienen für die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinz Kamp: Die Rolle nuklearer Kurzstreckenwaffen im Rahmen des „Overall Strategic Concept for the Defence of the NATO Area“ (MC 14/3). Hamburg 1993, DNB 940134438.