Sprachinsel und Gleitzahl: Unterschied zwischen den Seiten
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Die '''Gleitzahl E''', der '''Gleitwinkel γ''' und das '''Gleitverhältnis ε''' sind synonyme [[Aerodynamik|aerodynamische]] [[Kennwert]]e eines [[Luftfahrzeug]]es im stationären [[Gleitflug]]. Die Gleitzahl entspricht dem Verhältnis von [[Dynamischer Auftrieb|Auftrieb]] und [[Luftwiderstand]] und dem Verhältnis zwischen zurückgelegter horizontaler Strecke und Höhenverlust im Gleitflug. Es ist auch ein Kennwert des [[Flügelprofil]]s. |
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Unter '''Sprachinsel''' wird eine verhältnismäßig kleine geschlossene Sprach- und Siedlungsgemeinschaft verstanden, die sich in einem größeren fremden Sprachgebiet befindet. |
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[[Datei:Glide ratio.gif|300px|rechts]] |
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== Entstehung von Sprachinseln == |
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* [[Zuwanderung]] kleiner Sprachgruppen in fremde Sprachgebiete (Beispiel: [[Katalanische Sprache|Katalanen]] auf [[Sardinien]]) |
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* Der [[Tangens]] des Gleitwinkels γ ist das ''Gleitverhältnis ε''. |
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* Zuwanderung einer dominanten Sprachgruppe und der darauf folgenden fast vollständigen [[Assimilation (Soziologie)|Assimilation]] – bis auf wenige Sprachgemeinschaften – der ursprünglichen Bevölkerung (Beispiel: die [[Sorben]] in Ostdeutschland) |
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* Die ''Gleizahl E'' ist der Kehrwert von ε. |
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Im [[Segelflug]] dient das ''maximale Gleitverhältnis'' eines Flugzeugs zusammen mit dem ''geringsten Sinken'' (in m/s) und der Angabe der zugehörigen Fluggeschwindigkeiten zur Beschreibung der Flugleistung. Als Gleitweg bezeichnet man das tatsächlich geflogene ''Sinkflugprofil''. |
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* Aussterben der Sprache in der Zwischenregion zum Verbreitungsgebiet (Beispiel: [[Viöler Dänisch]]) |
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== Mathematische Beschreibung == |
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Entscheidend für die Bezeichnung ''Sprachinsel'' ist, dass die Sprache im Ursprungsland noch gesprochen wird. Viele Sprachinseln sind heute bedroht oder bereits untergegangen. Die Überlebensfähigkeit einer Sprachinsel ist entscheidend von ihrer Isolierung abhängig. Die äußere Bedrohung durch das Wirtsland in politischer, kultureller, religiöser und/oder sprachlicher Hinsicht ist ein ebenso entscheidender Motor für den Erhalt der Sprachinsel, wie seine evtl. geographische Isolierung, z. B. in einem abgelegenen Gebirgstal oder auf einer Insel. Der Wegfall solcher Bedrohungen, wie wir sie nach Auflösung der Sowjetunion erlebten, führte in kurzer Zeit zu fast vollständiger Auflösung auch der Sprachinseln. |
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Für den stationären Gleitflug gilt: |
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Insbesondere religiöse Tendenzen können ein entscheidender Motor für die Isolierung der Sprachinsel von ihrer Umwelt und dem Erhalt ihrer Sprache und kulturellen Identität sein. |
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:<math>F_A^2 + F_W^2 = G^2</math> … Die Gewichtskraft bildet die [[Resultierende]] von [[Dynamischer Auftrieb|Auftrieb]] und [[Luftwiderstand]] |
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== Deutsche Sprachinseln == |
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[[Datei:Central Europe (ethnic).JPG|miniatur|rechts|250px|deutsche Sprachinseln in Mitteleuropa 1901]] |
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Bedingt durch verschiedene Siedlungsbewegungen, die im Mittelalter begannen (siehe [[Deutsche Ostsiedlung]]) und erst Mitte des 19. Jahrhunderts ihr Ende fanden, gab es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, in wenigen Fällen auch bis heute, deutsche Sprachinseln, die über große Teile Ost- und Ostmitteleuropas verstreut waren bzw. sind. Bei den kleinsten dieser Sprachinseln handelt es sich lediglich um einzelne kleine Dörfer, bei den größten um fast geschlossen deutsche Sprachlandschaften (z. B. Siebenbürgen) inmitten fremdsprachiger Gebiete. Diese Sprachinseln fanden sich in weiten Teilen [[Polen]]s, des [[Deutsch-Balten|Baltikums]], [[Weißrussland]]s, der [[Ukraine]], der [[Deutschböhmen und Deutschmährer|böhmischen Länder]], der [[Karpatendeutsche|Slowakei]], [[Ungarndeutsche|Ungarns]], [[Rumänien]]s, [[Sloweniendeutsche|Sloweniens]] und [[Kroatien]]s. Einige Sprachinseln befanden sich auch auf dem Gebiet des heutigen [[Serbiendeutsche|Serbien]]s. |
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::<math>F_A={c_A\frac{\rho}{2}v^2 A}</math> … Auftriebskraft |
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Darüber hinaus gab es deutsche Sprachinseln im Gebiet des [[Kaukasiendeutsche|Kaukasus]], in der Nähe von [[Sankt Petersburg]] sowie an einigen Stellen im [[Ural]] und in [[Sibiriendeutsche|Sibirien]]. |
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::<math>F_W={c_W\frac{\rho}{2}v^2 A}</math> … Luftwiderstandskraft |
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:::<math>v</math> … Geschwindigkeit |
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:::<math>A</math> … Flügelbezugsfläche |
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:::<math>c_W</math> … [[Strömungswiderstandskoeffizient]] |
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:::<math>c_A</math> … [[Auftriebskoeffizient]] |
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:::<math>\rho</math> … Luftdichte |
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:<math>\frac{F_A}{F_W}=\frac{c_A}{c_W} = \cot (\gamma) = \frac 1 \epsilon = E</math> |
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Auch bei der Besiedlung der Neuen Welt taten sich häufig deutsche Auswanderergemeinschaften zusammen, die jeweils einem bestimmten Herkunftsgebiet entstammten und die im Zielgebiet relativ geschlossen siedelten. Insbesondere im Mittleren Westen der [[Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten|Vereinigten Staaten]], im Westen [[Kanada]]s, im Süden [[Deutschbrasilianer|Brasiliens]] und in [[Chile-Deutsche|Südchile]] finden sich noch heute verschieden gut erhaltene deutsche Sprachinseln. |
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== Beispiele == |
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Infolge des Ersten Weltkriegs und schließlich noch einmal im Laufe des Zweiten Weltkriegs entstand in den deutschen Siedlungsgebieten Nordamerikas die Notwendigkeit, die Loyalität zur neugefundenen Heimat u. a. auch dadurch zu bekunden, dass man sich nicht mehr der deutschen Hochsprache oder der verschiedenen deutschen Dialekte bediente. Dies führte dazu, dass die überwiegende Mehrzahl an deutschen Sprachinseln in Nordamerika heute nur noch relikthaft vorhanden sind, indem spätestens seit den vierziger Jahren das Deutsche aus der Öffentlichkeit und aus den meisten Familien verdrängt wurde. |
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* Bei einem Gleitwinkel von etwa 2,86° beträgt das Gleitverhältnis 0,05 (oder 5 %), für die Gleitzahl gilt E = 20. |
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* Einem Gleitverhältnis von 0,02 (Gleitzahl 50) entspricht ein Gleitwinkel von etwa 1,15°. |
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* Mit einer Gleitzahl von 20 legt ein Flugzeug unter Verlust von 1000 m Höhe eine Entfernung von 20 km zurück, mit 50 entsprechend 50 km. |
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* Die heutzutage in Wettbewerben geflogenen [[Segelflugzeug]]e haben Gleitzahlen um 42 (Standard-Klasse), 50 (18-m-Klasse) und 60 (Offene Klasse) bei einer Geschwindigkeit von ca. 110 km/h. In der Schulung eingesetzte (preisgünstige) Segelflugzeuge haben Gleitzahlen von 25 bei ca. 85 km/h (Holz-Stahlrohr) bis etwa 38 bei 100 km/h (Kunststoff). Das Segelflugzeug [[eta (Flugzeug)|Eta]] (abgeleitet vom griechischen Symbol für Wirkungsgrad) bringt es gar auf einen Spitzenwert von 70. |
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* Das [[Solarflugzeug]] [[Solar Impulse]], das zur Erdumrundung aufbrach, erreicht etwa 32.<ref>[https://www.youtube.com/watch?t=3h14m27s&v=xvmX8SAzfZM LIVE: Solar Impulse Airplane – Landing in Hawaii – #RTW Attempt] bei 3 Std. 14 Min. 40 Sek.</ref> |
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* Ein [[Verkehrsflugzeug]] (z. B. [[Airbus A340]]) bringt es auf eine Gleitzahl von etwa 16 bei einer Geschwindigkeit von circa 390 km/h. |
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* Bei den US-amerikanischen [[Space Shuttle#Landung|Space Shuttles]] lag die Gleitzahl bei etwa 4,5. |
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* Ein moderner [[Gleitschirm]] hat eine Gleitzahl von um die 9. |
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* Ein [[Wingsuit]] erreicht 2,5 bei einer durchschnittlichen horizontalen Fluggeschwindigkeit von ca. 130 km/h – die Sinkgeschwindigkeit beträgt dabei etwa 14 m/s. |
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== Maximale Gleitzahl == |
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=== Sprachinseln im deutschen Sprachraum === |
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Die Gleitzahl eines Flugzeugs hängt vom Anstellwinkel, d. h. indirekt von der Geschwindigkeit, und der Böigkeit der Umgebungsluft ab, sowie von der Steuerkunst des Piloten. Unsauberes Fliegen (Schiebewinkel, unnötige Ruderausschläge) vermindert die Gleitzahl. Die Geschwindigkeit, bei der das Flugzeug mit dem Anstellwinkel des '''besten Gleitens''' fliegt, hängt ab vom Gewicht, vom Lastvielfachen (Einfluss von Zentrifugalkräften) und vom Seilzug im [[Windenstart]]. Eine Bestimmung dieses Anstellwinkels ist also mit einem [[Fahrtmesser]] nur indirekt möglich. Eine direkte Bestimmung kann mit einem [[Faden (Segelflug)|Seitenfaden]] erfolgen, der an die Cockpithaube geklebt wird und den Anströmungswinkel zeigt. Da beim Anstellwinkel des besten Sinkens (optimale Steig- und Sinkrate befinden sich beim selben Anstellwinkel) die beste Steigrate erfolgt, ist es vorteilhaft, beim Windenstart und bei Abfangbögen bei diesem Anstellwinkel zu fliegen. Dies ist oft mit höheren Geschwindigkeiten und mit hohen g-Belastungen verbunden. |
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* [[Sorbische Sprachen]] im Süden [[Brandenburg]]s und im Osten [[Sachsen]]s |
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* [[Pfälzische Sprachinsel am Niederrhein]]: [[Pfalzdorf]], [[Louisendorf]] und [[Neulouisendorf]]. Pfälzische Siedlungen mit inzwischen erloschenen Sprachinseln bestanden im 17. Jahrhundert auch in [[Magdeburg]] („[[Pfälzer Kolonie]]“), [[Stendal]] und [[Halle (Saale)|Halle]]<ref>Bei den „Pfälzern“, die der Große Kurfürst in Preußen ansiedelte, handelte es sich teilweise um zuvor aus Frankreich oder den Spanischen Niederlanden in die Pfalz geflohene reformierte Glaubensflüchtlinge („Jungpfälzer“), teilweise um mittel- oder rheinfränkisch sprechende Flüchtlinge des Pfälzischen Erbfolgekrieges.</ref> oder nach 1747 in [[Berlin-Müggelheim|Müggelheim]] und [[Berlin-Rahnsdorf|Rahnsdorf]] |
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* [[Saterfriesische Sprache]]: [[Saterland]] |
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* [[Erzgebirgisch]]e Sprachinsel im [[Oberharz]] ([[Oberharzisch]]) |
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* [[Wangerooger Friesisch]] als Relikt des Alt-Ostfriesischen bis 1930 auf der Insel [[Wangerooge]] |
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* [[Hötter Platt]]: eine ehemalige [[Niederdeutsche Sprache|Nord]]-[[Ostniederdeutsch]]e Sprachinsel in [[Gerresheim]] (im heutigen [[Düsseldorf]]) |
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* [[Fjoldemål]], eine Varietät des [[Sønderjysk]]s bis 1936 in [[Viöl]] |
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* [[Rotwelsch]]: unter der Sammelbezeichnung „Rotwelsch“ zusammengefasste [[Soziolekt]]e sind heute fast völlig ausgestorben, gab es aber bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Orten, z. B. |
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** [[Jenische Sprache]], unter anderem in [[Leinzell]], [[Pfedelbach]] und ''Pleißne'' im Killertal ([[Burladingen]])<ref>{{Literatur | Autor= Werner Metzger| Herausgeber=Schwäbischer Albverein Stuttgart| Titel=Albvereinsblätter – Festrede 125 Jahre Albverein| Seiten=3| Zugriff=201-12-7 }}</ref> <ref>Zu Pleißne Burladingen siehe Werner Metzger: ''[http://albverein.net/2013/05/21/125-jahre-schwabischer-albverein-2/ Festrede 125 Jahre Schwäbischer Albverein]''. In: ''Blätter des Schwäbischen Albvereins 2013'', Stuttgart, 4. Mai 2013.</ref> |
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** [[Manische Sprache]] in [[Gießen]], [[Marburg]], [[Wetzlar]], [[Eislingen]] und [[Bad Berleburg]] (Wittgenstein) (alle in Hessen) |
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** [[Lotegorisch]] in [[Carlsberg (Pfalz)]] |
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** [[Masematte]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]] und im [[Münsterland]] |
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** [[Humpisch|Humpisch oder Bargunsch]] in [[Westfalen]] |
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** [[Buttjersprache]] in [[Minden]] (Nordrhein-Westfalen) |
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** [[Hundeshagen#Kochum|Kochum]] in [[Hundeshagen]] |
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** [[Henese Fleck]] in [[Breyell]] |
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** [[Bell (bei Mendig)#Dialekte Beller Platt und „Läppe Tallep“|Lebber Talp]] in [[Bell (bei Mendig)|Bell]] bei Mendig |
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** [[Lakerten|Lakerschmus]] in [[Weimerskirch]] (Luxemburg) |
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** [[Mattenenglisch]] in [[Bern]] |
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Die Gleitzahl wird von der Masse des Flugzeugs nicht beeinflusst. Im Zustand besten Gleitens steigt mit zunehmender [[Flächenbelastung (Flügel)|Flächenbelastung]] aber die Fluggeschwindigkeit. Ein schweres Flugzeug steigt im [[Aufwind]] langsamer, da das Eigensinken größer ist und aufgrund der höheren erforderlichen Geschwindigkeit auch der [[Kurvenradius]] beim Kreisen größer wird. Dies ist von Nachteil, da Aufwinde meist zum Zentrum hin stärker werden. Hochleistungssegelflugzeuge werden deshalb möglichst leicht gebaut, aber dafür mit Wassertanks ausgerüstet. Bei guter [[Thermik]] kann der Pilot sein Flugzeug durch Wasserballast schwerer und schneller machen. Wird unterwegs die Thermik schlechter, kann er durch Ablassen des Wassers den ursprünglichen leichten Zustand wiederherstellen. Auch zur Landung wird das Wasser normalerweise abgelassen, um langsamer anfliegen zu können. Mit einer hohen Flächenbelastung ist der Einfluss von Abwinden und Gegenwind kleiner, da das Flugzeug bei gleicher Gleitzahl schneller fliegt, und allgemein werden bei starker Thermik höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten erreicht. |
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=== außerhalb des geschlossenen deutschen Sprachraums === |
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[[Datei:Austria hungary 1911.jpg|miniatur|Sprachen in [[Österreich-Ungarn]] aus: Distribution of Races in Austria-Hungary Historical Atlas, William R. Shepherd, 1911]] |
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Generell gilt beim Gleiten, dass die [[Energie]] zur Überwindung des [[Luftwiderstand]]s mangels Motor allein aus dem Höhenverlust kommt – der [[Vortrieb (Physik)|Vortrieb]] stellt eine Komponente der [[Gewichtskraft]] dar. Ferner lässt sich die Geschwindigkeit nur über die Neigung der Flugbahn regulieren. Wie man an den [[Polardiagramm (Strömungslehre)|Polaren]] eines [[Profil (Strömungslehre)|Tragflächenprofils]] ablesen kann, ändert sich das Verhältnis von Auftrieb zu Widerstand, d. h. die Gleitzahl, bei verschiedenen Anstellwinkeln. |
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Der geschlossene deutsche Sprachraum erstreckt sich heute über Deutschland, Österreich, die Deutschschweiz, Liechtenstein, Südtirol, Luxemburg und die deutschen Sprachgebiete in Belgien und Dänemark. |
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Die maximale Gleitzahl wird nicht bei der Geschwindigkeit des geringsten oder ''besten Sinkens'' erreicht, da dort der Auftrieb am größten ist aber der Widerstand ebenfalls groß ist. Es muss also auf einer gegebenen Entfernung mehr Höhe aufgegeben werden, um die Geschwindigkeit zu halten. Ebenso wenig von Vorteil ist der Ansatz beim geringsten Widerstand, da dort der Auftrieb auch niedrig ist. Die maximale Gleitzahl liegt dazwischen und lässt sich aus einem Diagramm der Leistungspolaren ablesen. Diese Geschwindigkeit des ''besten Gleitens'' ist ein Kompromiss aus möglichst hohem Auftrieb bei gleichzeitig möglichst niedrigem Widerstand. |
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==== Aserbaidschan ==== |
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* [[Göygöl (Stadt)|Helenendorf]], 1938 in Xanlar umbenannt |
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* [[Şəmkir (Stadt)|Annenfeld]], 1938 in Şəmkir umbenannt |
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== Gleitzahlen im Segelflug == |
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Die Bewohner der seit 1818 bestehenden [[Kaukasiendeutsche|deutschen Kolonien]] [[Schwaben|schwäbischer]] [[Radikaler Pietismus|radikaler Pietisten]] in [[Aserbaidschan]] wurden 1941 deportiert. |
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Im [[Segelflug]] werden oft weite Strecken geflogen, wobei aus Gründen der [[Flugsicherheit]] und weil es nachts keine thermischen Aufwinde gibt, nur tagsüber geflogen werden kann und die Strecke damit auch durch die Durchschnittsgeschwindigkeit begrenzt wird. Deshalb ist nicht nur die Geschwindigkeit des geringsten Sinkens von Bedeutung, die einen schnellen Höhengewinn in [[Aufwind]]en sicherstellt, sondern eben auch die Geschwindigkeit des besten Gleitens. |
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Ein höheres maximales Gleitverhältnis erlaubt es, eine längere Gleitflugstrecke bis zur nächsten Aufwindzone zurückzulegen. Dies führt zu höherer Durchschnittsgeschwindigkeit. |
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==== Dänemark ==== |
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In [[Jütland]] siedelten sich 1759/61 [[Pfalz (Region)|Pfälzer]] Familien an, die bis 1870 deutsche Kirche und Schule beibehielten: |
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* [[Alheden]] bei [[Viborg]] und |
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* [[Randbøl Hede]] bei [[Billund]] |
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Dort siedelten die so genannten „[[Kartoffeldeutsche]]n“ ''(Kartoffeltyskere)''. |
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Auch können viele Leistungssegelflugzeuge – für Tage mit besonders guter Thermik – mit Wasserballast beladen werden. Hierdurch lässt sich das beste Gleiten eines Segelflugzeugs zu höheren Geschwindigkeiten verschieben, was bedeutet, dass man mit der gleichen '''Gleitleistung''' eine Strecke schneller zurücklegen kann. Allerdings verschlechtern sich durch das zusätzliche Gewicht die Steigleistungen beim Kreisen in der Thermik. Von Vorteil sind hier Segelflugzeuge mit Wölbklappen, bei denen für das Kreisen in der Thermik – durch positive Klappenstellung – ein „Langsamflug-Profil“ mit hohem [[Auftriebsbeiwert]] gewählt werden kann. Bei schwächer werdender Thermik wird der Wasserballast im Fluge abgelassen. Das beste Gleitverhältnis eines Segelflugzeuges ändert sich durch den Wasserballast nicht. |
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In Südostjütland geht auf die Ansiedlung einer [[Herrnhuter Brüdergemeine]] im Jahre 1772 die Gründung von |
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* [[Christiansfeld]] zurück (Sprachinsel erloschen) |
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[[Datei:Alexander Schleicher ASK 21 2.jpg|thumb|Segelflugzeug mit ausgefahrenen Luftbremsen im Landeanflug]] |
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==== Georgien ==== |
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Um einen steilen [[Landung|Landeanflug]] zu ermöglichen, sollte das Gleitverhältnis so gering wie möglich sein. Dies wird im Landeanflug durch ausfahrbare Landehilfen erreicht, die den aerodynamischen Widerstand des Flugzeuges erhöhen und gleichzeitig einen Teil des Auftriebs vernichten. Damit wird eine bedeutend höhere Sinkrate als bei Normalfahrt erreicht. Weit verbreitet sind die [[Luftbremse]]n (Schempp-Hirth-Klappen, siehe Abbildung), die etwa in der Mitte des [[Profil (Strömungslehre)|Tragflügelprofils]] senkrecht in den Luftstrom ausgefahren werden, und das Gleitverhältnis von 40 und mehr bis zum Anflug auf 5 bis 10 verringern können. Ergänzend ist – vor allem bei älteren Holzflugzeugen – das Flugmanöver [[Seitengleitflug]] (Slip) wirkungsvoll, bei dem das Flugzeug durch gegenläufiges Betätigen von [[Querruder|Quer-]] und [[Seitenruder]] in Schräglage gebracht und der [[Flugzeugrumpf]] in einen Winkel schräg zur Flugrichtung gedreht wird. |
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* [[Bolnisi|Katharinenfeld]], 1921 in Luxemburg umbenannt |
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* [[Asureti|Elisabethtal]] bei [[Tiflis]], 1921 in Asureti umbenannt |
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Die Bewohner der seit 1818 bestehenden deutschen Kolonien schwäbischer radikaler Pietisten in [[Georgien]] wurden 1941 deportiert. |
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==== Irland ==== |
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* [[Rathkeale]], Ansiedlung von Pfälzern nach der [[Massenauswanderung der Pfälzer (1709)]], Sprachinsel um 1850 erloschen, „Museum and Heritage Centre“ der „Irish Palatine Association“ |
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==== Italien ==== |
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[[Datei:Deutsche Sprachinseln in Norditalien3.JPG|miniatur|850px|links|Deutsche Sprachinseln in Norditalien: 1 Gressoney; 2 Issime; 3 Rimella; 4 Kampell; 5 Formazza; 6 Dreizehn Gemeinden; 7 Sieben Gemeinden; 8 Lusern; 9 Fersental; 10 Pladen; 11 Zahre; 12 Tischelwang; 13 Kanaltal]] |
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===== Walserische Sprachinseln ===== |
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'''in der autonomen Region Aostatal''' |
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* [[Gressoney]]:<ref name="histo">{{Internetquelle |url=http://www.lusern.it/documenti/Centro_documentazione/LIBRI/cartinaISOLE_LINGUISTICHE_def.pdf |titel=Die historischen deutschen Sprachinseln |hrsg=Einheitskomitee der historischen deutschen Sprachinseln in Italien |datum=12. November 2012 |zugriff=2013-07-07 |format=PDF 1,39 MB |sprache=italienisch, deutsch, englisch}}</ref> Gressoney-La Trinité, [[walser]]deutsch Greschune-Oberteil, Gressoney-Saint-Jean, walserisch Greschunei Onderteil òn Méttelteil. (Eigentlich Sprach-Halbinseln, da an den deutschsprachigen Teil des Wallis grenzend. Deutsch ist in der älteren und mittleren Generation noch weit verbreitet, in der jüngeren nicht mehr.) |
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* [[Gaby|Niel]]. (Sprachinsel erloschen.) |
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* [[Issime]],<ref name="histo"/> walserisch Eischeme. (Deutsch ist in der älteren und mittleren Generation noch weit verbreitet, in der jüngeren nicht mehr.) |
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'''in der Provinz Vercelli''' |
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* [[Alagna Valsesia]]<ref name="histo"/>, walserdeutsch Im Land oder Lanja. (Eigentlich Sprach-Halbinsel, s. unter Gressoney; Deutsch in der älteren Generation noch teilweise verbreitet.) |
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* [[Rima San Giuseppe|Rima]], walserdeutsch In d Arimmu. (Sprachinsel erloschen.) |
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* [[Rimella]],<ref name="histo"/> walserdeutsch Remmalju. (Deutsch noch verbreitet benutzt, jedoch generell starker Bevölkerungsschwund.) |
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* [[Riva Valdobbia]], walserdeutsch Rifu. (Sprachinsel längst erloschen.) |
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'''in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola''' (eigentlich außer Campello Monti und Ornavasso Sprach-Halbinseln, s. unter Gressoney) |
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* [[Premia (Piemont)|Agàro]], walserdeutsch Ager. (Sprachinsel erloschen.) |
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* [[Premia (Piemont)|Ausone]], walserdeutsch Ogschtu. (Sprachinsel erloschen.) |
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* [[Valstrona|Campello Monti]],<ref name="histo"/> walserdeutsch Ggampel. (Sprachinsel erloschen.) |
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* [[Formazza]],<ref name="histo"/> walserisch Pomatt. (Deutsch ist in der älteren und mittleren Generation noch weit verbreitet, in der jüngeren nicht mehr.) |
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* [[Macugnaga]], walserischdeutsch Maggana. (Deutsch bei wenigen alten Leuten noch im Gebrauch.) |
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* [[Premia (Piemont)|Salecchio]], walserdeutsch Salei. (Sprachinsel erloschen.) |
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* [[Ornavasso]], walserdeutsch Urnafasch. (Sprachinsel längst erloschen.) |
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===== Zimbrische Sprachinseln (Italien) ===== |
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{{Siehe auch|Zimbern}} |
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Hochebene östlich von [[Rovereto]] ([[Provinz Trient]], Region [[Trentino-Südtirol]]): |
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* 1 Luserna,<ref name="histo"/> deutsch ''[[Lusern]]'': am besten erhaltene und aktivste Sprachinsel; 90 % der Einwohner sprechen im Alltag zimbrisch. |
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* 2 [[Folgaria]], zimbrisch ''Folgrait'', deutsch ''Vielgereuth'': Sprachinsel heute nicht mehr aktiv, zuletzt in den Weilern Carbonare ''(Kohligen)'' und San Sebastiano ''(Sankt Sebastian)'' |
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* 3 [[Lavarone]], zimbrisch ''Lavròu'', deutsch ''Lafraun (Sprachinsel seit dem 20. Jh. nicht mehr aktiv)'' |
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Daran angrenzende Täler, in denen bis ins 19. Jh. deutsch/zimbrisch gesprochen wurde: |
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* [[Vallarsa]], deutsch Brandtal |
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* [[Terragnolo]], deutsch Leimtal |
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* [[Valle dei Ronchi]], deutsch Reuttal |
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[[Fersental]] (Valle dei Mòcheni)<ref name="histo"/> ([[Provinz Trient]], Region [[Trentino-Südtirol]]): |
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* 1 [[Palù del Fersina]], [[fersentalerisch]] ''Palai/Palae en Bersntol'', deutsch ''Palai im Fersental'' |
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* 2 [[Fierozzo]], fersentalerisch ''Vlarötz'', deutsch ''Florutz'' |
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* 3 [[Frassilongo]], fersentalerisch ''Garait'', deutsch ''Gereut'' |
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* 4 [[Roveda]] (Gemeinde Frassilongo), fersentalerisch ''Oachlait'', deutsch ''Eichleit'' |
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Gemeinden, in denen ehemals (teilweise) fersentalerisch gesprochen wurde: |
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* [[Sant’Orsola Terme]], fersentalerisch ''Oachbergh'' |
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* [[Vignola-Falesina|Falesina]] (Gemeinde Vignola-Falesina), deutsch ''Falisen'' |
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[[Sieben Gemeinden (Italien)|Sieben Gemeinden]],<ref name="histo"/> zimbrisch Siben Komoin, ital. Sette Comuni ([[Provinz Vicenza]], Region [[Venetien]]): |
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* 1 [[Asiago (Venetien)|Asiago]], zimbrisch ''Sleghe'', deutsch ''Schlege'' |
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* 2 [[Gallio (Italien)|Gallio]], zimbrisch ''Gelle''/''Ghel'', deutsch ''Gelle'' |
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* 3 [[Roana]], zimbrisch ''Robàan'', deutsch ''Rovan'' |
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* 4 [[Fozza]], zimbrisch ''Vüsche''/''Vütsche'' |
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* 5 [[Enego]], zimbrisch ''Ghenebe'', deutsch ''Jeneve'' |
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* 6 [[Rotzo]], zimbrisch ''Rotz'' |
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* 7 [[Lusiana]], zimbrisch ''Lusaan'', deutsch ''Lusian'' |
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''Das Zimbrische in den Sieben Gemeinden führt nur noch ein Nischendasein in [[Roana]] und dessen Ortsteil Mezzaselva (Mittewald).'' |
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[[Dreizehn Gemeinden]],<ref name="histo"/> italienisch Tredici Comuni ([[Provinz Verona]], Region [[Venetien]]): |
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* 1 [[Azzarino]], deutsch ''Asarin'' |
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* 2 [[Badia Calavena]], deutsch ''Kalwein'', zimbrisch ''Kalfàain'' oder ''Màbado'' |
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* 3 [[Bosco Chiesanuova]], deutsch ''Neuenkirchen'', zimbrisch ''Nuagankirchen'' |
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* 4 [[Camposilvano]], deutsch ''Kampsilvan'' |
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* 5 [[Cerro Veronese]], deutsch ''Sèr'', zimbrisch ''Tschirre'' |
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* 6 [[Erbezzo]], deutsch ''gen Wiesen'' |
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* 7 [[Rovere]]/Rovere di Velo Veronese, deutsch ''Rovereid'' |
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* 8 [[San Bortolo]], zimbrisch ''Bòrtolom'' |
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* 9 [[San Mauro di Saline]], deutsch ''San Moritz'' |
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* 10 [[Selva di Progno]], deutsch ''Prugne'', mit den Ortsteilen [[Giazza]], deutsch ''Gletzen'', zimbrisch ''Ljetzan'', und Campofontana, zimbrisch ''Funtàn'', deutsch ''Pontan'' |
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* 11 [[Tavernole]] |
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* 12 [[Val di Porro]], deutsch ''Porrental'' |
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* 13 [[Velo Veronese]], zimbrisch ''Vellje'', deutsch ''Feld'' |
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''Das Zimbrische in den Dreizehn Gemeinden wird nur noch in Giazza/Ljetzan gesprochen.'' |
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[[Cansiglio]] ([[Provinz Belluno]], Region [[Venetien]]): |
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* In den Weilern Farra d’Alpago und Tambre ''(Sprachinsel nicht mehr aktiv)'' |
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===== Deutsche Sprachinseln in Venetien und Friaul ===== |
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* [[Sappada]],<ref name="histo"/> plodarisch Plodn ([[Provinz Belluno]], Region [[Venetien]]) (eigentlich eine Sprach-Halbinsel) |
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* [[Timau]],<ref name="histo"/> deutsch Tischlwang ([[Provinz Udine]], Region [[Friaul]]) (eigentlich eine Sprach-Halbinsel) |
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* [[Sauris]],<ref name="histo"/> dial. [[Zahre]] ([[Provinz Udine]], Region [[Friaul]]) |
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==== Kasachstan ==== |
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* Siedlungsschwerpunkt um [[Astana]] |
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Die meisten [[Kasachstandeutsche]]n sind inzwischen nach [[Deutschland]] ausgewandert. |
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==== Kirgisistan ==== |
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* [[Bakaiata]] im [[Talas (Fluss)|Talas]]-Tal |
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* [[Rot-Front|Rot-Front (Bergtal)]] östlich von [[Bischkek]] |
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* [[Kant (Kirgisistan)]] in der [[Gebiet Tschüi|Tschüi]]-Ebene |
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* [[Mailuussuu]] im [[Gebiet Dschalalabat]] |
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Die meisten [[Kirgisistandeutsche]]n sind inzwischen nach [[Deutschland]] ausgewandert. |
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==== Polen ==== |
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siehe auch [[Deutsche Minderheit in Polen]]. |
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* [[Bielitz-Biala]] |
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* [[Woiwodschaft Oppeln]] |
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In der Zeit der Zugehörigkeit von [[Westpreußen]] zum Deutschen Reich gab es dort |
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* [[Schwäbischer Dialekt|Schwäbische]] Kolonien von Familien aus Württemberg in [[Chełmno (Weichsel)|Culm]], [[Chełmża|Culmsee]], [[Gniewkowo]], Spital, [[Dąbrowa Biskupia|Wonorze]], [[Strzelno|Slawsk]], Olsza u. a., 1782–1786 durch Friedrich II. von Preußen in deutsch- oder polnischsprachiger Umgebung angesiedelt, erloschen |
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==== Rumänien ==== |
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* [[Banater Schwaben|Banat]] |
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* [[Sathmarer Schwaben|Sathmar]] |
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* [[Siebenbürger Sachsen|Siebenbürgen]] |
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==== Russland ==== |
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Bis 1918 gab es etwa 3.300 geschlossene, weitgehend konfessionell und ethnisch einheitliche deutsche Siedlungen in Russland. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Jahr 1941 ließ Stalin die meisten [[Russlanddeutsche]]n in den asiatischen Teil der [[Sowjetunion]] deportieren. |
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In folgenden Regionen leben auch heute noch deutschstämmige Minderheiten: |
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* [[Oblast Kaliningrad]] (Königsberg) |
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* [[Oblast Uljanowsk]], besonders [[Bogdaschkino (Uljanowsk, Tscherdakly)|Bogdaschkino]] und [[Oktjabrski (Uljanowsk)|Oktjabrski]] im [[Rajon Tscherdakly]] sowie [[Nischnjaja Turama]] im [[Rajon Weschkaima]] |
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* [[Region Altai]], besonders im [[Nationalkreis Halbstadt|Deutschen National-Rajon Halbstadt]] |
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* [[Oblast Nowosibirsk]] |
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* [[Oblast Omsk]], besonders im [[Nationalkreis Asowo|Deutschen National-Rajon Asowo]] |
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* [[Oblast Orenburg]]; vor allem rund um [[Sol-Ilezk]] sowie in den [[Rajon]]s [[Rajon Krasnogwardeiski (Orenburg)|Krasnogwardeiski]] (Kolonie [[Neu Samara]]), [[Rajon Alexandrowka|Alexandrowka]] und [[Rajon Nowosergijewka|Nowosergijewka]] |
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* [[Oblast Tomsk]]; besonders im Rajon [[Koschewnikowo (Tomsk)|Koschewnikowo]] in den Dörfern [[Woronowo (Tomsk, Koschewnikowski, Woronowskoje)|Woronowo]], [[Juwala]], [[Pessotchno-Dubrowka]] |
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* [[Oblast Saratow]]; hier befand sich bis zu ihrer Auflösung 1941 der größte Teil der [[Wolgadeutsche Republik|Wolgadeutschen Republik]]. Größere Ansiedlungen bestehen noch in [[Saratow]], [[Engels (Stadt)|Engels]], [[Burny]] im [[Rajon Engels]], [[Marx (Russland)|Marx]] und [[Krasny Kut]] |
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* [[Oblast Samara]], z. B. in [[Makarewka]] und [[Johannesfeld]] im [[Rajon Besentschuk]], [[Solowjowo (Samara)|Solowjowo]] und [[Wyssotino Chworostjanski]] im [[Rajon Chworostjanka]] |
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* [[Chakassien|Republik Chakassien]] |
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* [[Republik Komi]] |
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Der überwiegende Teil der in Russland lebenden Deutschen ist in den letzten Jahren nach Deutschland ausgewandert. |
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==== Schweiz ==== |
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* [[Obersaxen]] und [[Vals GR]] ([[Walserdeutsch]] inmitten von rätoromanischsprachigem Gebiet) |
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* [[Bosco/Gurin]] (Walserdeutsch inmitten von italienischsprachigem Gebiet; eigentlich eine Halb-Sprachinsel, da an [[Formazza]] anschließend, vgl. [[#Walserische Sprachinseln|oben]].) |
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* [[Mont-Tramelan]], [[Châtelat]] und [[Rebévelier]] (deutsche Sprachinseln im französischsprachigen Gebiet des Kantons Bern) |
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==== Slowakei ==== |
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* [[Bratislava|Pressburg]] |
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* [[Hauerland]] |
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* [[Zips]] (Sprachinsel nur in den Dörfern Hopgarten ([[Chmeľnica]]) und Metzenseifen (Medzev- hier nur noch als Sprachminderheit) noch erhalten.) |
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==== Slowenien ==== |
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* [[Gottscheer|Gottschee]] |
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* [[Zarz]] und [[Deutschrut]] |
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==== Tschechien ==== |
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Bis zur Vertreibung des größten Teils der deutschsprachigen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei bestanden mehrere deutschsprachige Sprachinseln in tschechischsprachigem Gebiet: |
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* [[Jihlava|Iglau]] |
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* [[Brünn]] |
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* [[Wischauer Sprachinsel]] |
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* [[Budweis]] |
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* [[Olmütz]] |
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* [[Schönhengstgau]] |
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* [[Skřípov|Deutsch Brodek-Wachtel]] |
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* [[Opava|Troppau]] |
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* [[Český Dub|Böhmisch Aicha]] |
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==== Ukraine ==== |
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* [[Kolonie Chortitza]] mit 21 Dörfern bei [[Saporischschja]]; 1789 von [[Mennoniten]] aus Westpreußen gegründet, 1943 Deportation |
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* [[Kolonie Molotschna]] mit 57 Dörfern auf dem Territorium der heutigen [[Oblast Saporischschja]]; 1804 von Mennoniten aus Westpreußen gegründet, 1943 Deportation |
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==== Ungarn ==== |
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* [[Schwäbische Türkei]]: [[Pécs|Fünfkirchen]] und Umgebung |
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* [[Ungarisches Mittelgebirge]]/[[Plattensee]]-[[Oberungarn|Oberland]] sowie [[Veszprém]] und Umgebung |
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* [[Batschka]]: [[Baja|Frankenstadt]] und Umgebung |
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==== In Übersee ==== |
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* [[Namibia]] mit derzeit etwa 30.000 Sprechern. Die Sprachinsel ist sehr gut erhalten. |
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* [[Südafrika]] mit ländlichen Sprachinseln in den Provinzen KwaZulu-Natal, Mpumalanga und North-west (ca. 4.000–5.000 Sprecher). Außerdem gibt es deutschsprachige Gemeinden in einigen Städten, z. B. in Johannesburg, Pretoria und Kapstadt. |
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* [[Vereinigte Staaten|USA]] mit zahlreichen Sprachinseln unterschiedlicher Größe. Die bekanntesten sind die der [[Amische]]n in [[Pennsylvania]], wo ein auf [[Pfälzische Dialekte|pfälzische]] Mundarten zurückgehender Dialekt ([[Pennsylvania Dutch (Sprache)|Pennsylvania Dutch]]) gesprochen wird. In [[Kansas]] gibt es größere Sprachinseln mit [[Russlandmennoniten]] aus Mexiko, die [[Plautdietsch]] sprechen. Ferner gab es in [[Texas]] im [[Hill Country]] um [[Fredericksburg (Texas)|Fredericksburg]] eine [[texasdeutsch]]e Sprachinsel. In Ohio gibt es zwei [[Mennoniten|mennonitische]] [[berndeutsch]]e Sprachinseln. |
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* [[Kanada]] mit zahlreichen Sprachinseln, u. a. auch mit [[Plautdietsch]] |
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* [[Mexiko]] mit dem [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutschen]] Dialekt [[Plautdietsch]] in einigen [[Mennoniten]]kolonien in [[Chihuahua (Bundesstaat)|Chihuahua]] |
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* [[Belize]] ebenfalls mit einigen [[plautdietsch]]sprachigen Mennonitenkolonien |
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* [[Paraguay]] mit rund 60.000 Deutschsprachigen, darunter 20.000 [[plautdietsch]]sprachige Mennoniten im [[Chaco (Paraguay)|Chaco]]. |
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* [[Chile]] ca. 20.000 Muttersprachler, besonders im „[[Kleiner Süden|Kleinen Süden]]“ im Gebiet rund um den [[Llanquihue-See]] und die Stadt [[Osorno]] (s. [[Deutsche in Chile]]; [[Launa-Deutsch]]) |
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* [[Brasilien]] mit zahlreichen Sprachinseln (über 550.000 Muttersprachler), vor allem in [[Santa Catarina]] (z. B. [[Blumenau (Brasilien)|Blumenau]], [[Pomerode]]) und in [[Rio Grande do Sul]]. Hier werden vorwiegend [[Pfälzische Dialekte|pfälzische]] („[[Riograndenser Hunsrückisch]]“, „Katharinensisch“) und [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsche]] Dialekte, aber auch [[Bairische Dialekte|österreichisches Bairisch]] (z. B. in [[Treze Tílias|Dreizehnlinden]]) gesprochen. |
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== Andere Sprachen == |
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=== Albanische Sprachinseln === |
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==== Italien ==== |
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{{Hauptartikel|Arbëresh}} |
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* Dörfer in [[Kalabrien]] |
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* Dörfer in [[Sizilien]] ([[Piana degli Albanesi]], [[Contessa Entellina]], [[Mezzojuso]], [[Palazzo Adriano]] und [[Santa Cristina Gela]]) |
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==== Griechenland ==== |
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* Dörfer in [[Griechenland|Südgriechenland]] und auf einigen [[Ägäis]]inseln ([[Arvaniten|Arvanitika]] oder Arbëresh) |
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=== Arabische Sprachinseln === |
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==== Iran ==== |
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* Dörfer in den Regionen [[Arabkhane]], [[Zir Kuh]] und um die Stadt [[Sarakhs]] in der Provinz [[Razavi-Chorasan]] ([[Chorasan-Arabisch]]) |
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==== Türkei ==== |
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* [[Kenderib]] und andere Orte in [[Anatolien|Südostanatolien]] in der Provinz [[Mardin (Provinz)|Mardin]] |
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* [[Hasköy (Muş)|Hasköy]] und andere Orte in der Provinz [[Muş (Provinz)|Muş]] |
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* Orte in der Provinz [[Adana (Provinz)|Adana]] |
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==== Usbekistan ==== |
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* Orte in der [[Provinz Buxoro]] |
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==== Zypern ==== |
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* [[Kormakitis]], heute oft umgesiedelt nach [[Nikosia]], [[Limassol]] ([[Zyprisches Arabisch]]) |
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=== Aramäische Sprachinseln === |
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==== Irak ==== |
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* [[Koya (Irak)|Koya]] bei [[Armota]] in der Provinz [[Arbil (Gouvernement)|Arbil]] |
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* [[Amediye]], [[Zaxo]], [[Dahuk]] im Gouvernement [[Dahuk (Gouvernement)|Dahuk]] in der [[Autonome Region Kurdistan|Autonomen Region Kurdistan]] |
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* [[Nerwa]] |
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* [[Bijil]], [[Barzan (Irak)|Barzan]] und Shahe bei [[Akrê]] und andere Orte in der Ebene von [[Mosul]] im Gouvernement [[Ninawa]] |
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* heute oft umgesiedelt in die Städte [[Bagdad]], [[Basra]], [[Samarra]], [[Nasiriyya]] |
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==== Iran ==== |
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* [[Serderid]] |
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* [[Shushtar]], [[Shah Wali]], [[Dezful]], heute oft umgesiedelt in die Städte [[Ahvaz]], [[Chorramschahr]] in der Provinz [[Chuzestan]] ([[Mandäische Sprache|Mandäisch]]) (zum Teil ausgestorben) |
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* [[Urmia]] und die Gegend um den [[Urmia-See]] in der Provinz [[West-Aserbaidschan]] |
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* [[Sanandadsch]] in der Provinz [[Kordestān]] (ausgestorben) |
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==== Syrien ==== |
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* [[Maalula]] |
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* [[Bach'a]] |
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* [[Dschubb-'Adin]] |
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* [[al-Hasaka]], [[Qamischli]] und andere Orte am [[Chabur]] in der Provinz [[Al-Hasaka (Gouvernement)|Al-Hasaka]] |
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==== Türkei ==== |
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* [[Midyat]] und andere Orte in der Provinz [[Mardin (Provinz)|Mardin]] am [[Tur Abdin]] ([[Turoyo]]) |
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* [[Bespin]], [[Hassane]], [[Harbole]] und andere Orte in der Provinz [[Şırnak (Provinz)|Şırnak]] |
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* [[Hertevin]] und andere Orte in der Provinz [[Siirt (Provinz)|Siirt]] |
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* [[Mlahso]] and [[Ansha]] im Landkreis [[Lice]] in der Provinz [[Diyarbakır (Provinz)|Diyarbakır]] (ausgestorben) |
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* Dörfer in der der Provinz [[Hakkari (Provinz)|Hakkari]] |
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=== Aserbaidschanische Sprachinseln === |
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==== Russland ==== |
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* [[Derbent]] (Dərbənd) in der russischen Teilrepublik [[Dagestan]] |
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* Zahlreiche aserbaidschanische Gemeinden in [[Russland]] |
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==== Iran ==== |
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* Zahlreiche aserbaidschanische Gemeinden außerhalb der iranischen Region [[Aserbaidschan (Iran)|Aserbaidschan]] |
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==== Türkei ==== |
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* Die Provinzen [[Kars (Provinz)|Kars]], [[Iğdır (Provinz)|Iğdır]] und [[Ardahan (Provinz)|Ardahan]] |
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=== Baltische Sprachinseln === |
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==== Polen ==== |
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* [[Seinai]] (Sejny) |
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* [[Punskas]] (Puńsk) |
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==== Weißrussland ==== |
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* [[Gervėčiai]] |
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* [[Lazūnai]] |
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* [[Dsjatlawa|Zietela]] |
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=== Berberische Sprachinseln === |
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* [[Oase Siwa]] |
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=== Finnische Sprachinseln === |
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* [[Meänkieli]] oder Tornedalfinnisch im Tal des schwedisch-finnischen Grenzflusses [[Torneälv]] |
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* [[Kvenische Sprache|Kvenisch]], eine [[Ostseefinnische Sprachen|ostseefinnische Sprache]] in [[Nord-Norge|Nord-Norwegen]] |
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* Waldfinnisch in Ostnorwegen und Mittel[[schweden]] (fast ausgestorben) |
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* Finnen in Russland im [[Ingermanland]] um [[Sankt Petersburg]] und in der [[Republik Karelien]] |
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=== Franko-Provenzalische Sprachinseln === |
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* [[Faeto]] (Fayet) in Italien ([[Apulien]]); entstanden durch Immigrantion im 14. Jh. |
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* [[Celle di San Vito]] in Italien ([[Apulien]]); entstanden durch Immigrantion im 14. Jh. |
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=== Französische Sprachinseln === |
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==== Belgien ==== |
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* [[Brüssel]] |
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==== Bundesrepublik Deutschland ==== |
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Auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland wurde Französisch bzw. altfranzösische Dialekte in [[Wallonen]]-, [[Hugenotten]]- und [[Waldenser]]gemeinden teilweise noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg gesprochen. Lange Zeit wurde in Gottesdiensten wenigstens einmal im Monat noch auf Französisch gepredigt. In [[Louisendorf (Frankenau)|Louisendorf]] bei [[Marburg]] ist das Französische z. B. erst um 1990 ausgestorben. |
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Ansiedlungen der Wallonen, Hugenotten und Waldenser bestanden besonders in den Territorien |
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* Reichsstadt [[Aachen]] |
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* [[Fürstentum Ansbach]] (siehe: [[Hugenotten#Bayern|Hugenotten in Bayern]], bes. [[Schwabach]]) |
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* [[Markgrafschaft Baden-Durlach]] (siehe: [[Hugenotten#Baden|Hugenotten in Baden]]) |
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* [[Fürstentum Bayreuth]] (siehe: [[Hugenotten#Bayern|Hugenotten in Bayern]], bes. [[Bayreuth]] und [[Erlangen]]) |
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* Markgrafschaft [[Brandenburg-Preußen]] (siehe: [[Hugenotten#Berlin und Brandenburg|Hugenotten in Berlin und Brandenburg]] und [[Französische Kolonie zu Magdeburg]]); für sie wurden in Berlin 1689 das [[Französisches Gymnasium Berlin|Französische Gymnasium]], 1701–05 die [[Französische Friedrichstadtkirche]], 1780–85 der [[Französischer Dom|Französische Dom]] oder 1733–1736 in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] die [[Französisch-reformierte Kirche (Königsberg)|Französisch-reformierte Kirche]] errichtet. In [[Magdeburg]] wurde ihnen 1690/94 die [[Wallonerkirche]] zugewiesen. |
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* Reichsstadt [[Bremen]] |
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* [[Abtei Burtscheid]] |
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* [[Herzogtum Braunschweig]] |
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* Reichsstadt [[Frankfurt am Main]] (siehe: [[Französisch-reformierte Kirche (Frankfurt am Main)]]) |
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* [[Grafschaft Hanau-Münzenberg]] (siehe [[Wallonisch-Niederländische Kirche]], bes. [[Geschichte der Stadt Hanau#Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg|Neustadt Hanau]]) |
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* Reichsstadt [[Hamburg]] (französische Gottesdienste bis 1914) |
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* [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] (siehe: [[Hugenotten#Hessen|Hugenotten- und Waldenser in Hessen]] und [[Waldenser#Waldenser in Deutschland|Waldenser in Deutschland]]) |
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* Grafschaft [[Hessen-Homburg]] (siehe: [[Hugenotten#Hessen|Hugenotten- und Waldenser in Hessen]], bes. [[Friedrichsdorf]]) |
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* [[Landgrafschaft Hessen-Kassel]] (siehe: [[Hugenotten#Hessen|Hugenotten- und Waldenser in Hessen]], bes. [[Bad Karlshafen]]) |
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* Grafschaft [[Holstein-Pinneberg]] (bes. [[Bezirk Altona|Altona]]) |
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* [[Grafschaft Holzappel]] (siehe: [[Charlottenberg]]) |
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* [[Isenburg (Adelsgeschlecht)|Grafschaft Isenburg]] (siehe: [[Hugenotten#Hessen|Hugenotten- und Waldenser in Hessen]], bes. [[Neu-Isenburg]]) |
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* [[Herzogtum Kleve]] (bes. [[Wesel]], [[Emmerich am Rhein]], [[Kleve]], [[Rees]], [[Büderich (Wesel)|Büderich]], kurzzeitig [[Duisburg]]; wallonische und französische Kirchengemeinden bestanden bis 1806) |
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* Reichsstadt [[Köln]] (siehe: [[Geschichte Belgiens#Belgische Diaspora|Belgische Diaspora]], wallonische Kirchengemeinde bis 1775) |
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* Herzogtum [[Mecklenburg-Schwerin]] (siehe: [[Hugenotten#Mecklenburg-Vorpommern|Hugenotten in Mecklenburg-Vorpommern]], bes. [[Bützow]]) |
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* Grafschaft [[Nassau-Saarbrücken]] (siehe: [[Hugenotten#Saarland|Hugenotten im Saarland]], bes. [[Ludweiler]]) |
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* Grafschaft [[Nassau-Usingen]] (siehe: [[Usingen]]) |
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* [[Kurpfalz]] (siehe: [[Waldenser#Waldenser in Deutschland|Waldenser in Deutschland]] und [[Hugenotten#Baden|Hugenotten in Baden]]) |
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* Grafschaft [[Waldeck]] (siehe: [[Hugenotten#Hessen|Hugenotten- und Waldenser in Hessen]]) |
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* Reichsstadt [[Wetzlar]] |
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* Herzogtum [[Württemberg]] (siehe: [[Hugenotten#Württemberg|Hugenotten in Württemberg]] und [[Waldenser#Waldenser in Deutschland|Waldenser in Deutschland]]) |
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==== Kanada ==== |
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{{Hauptartikel|Quebecer Französisch}} |
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* [[Akadisches Französisch|Akadien]] |
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* Orte auf der Port-au-Port-Halbinsel in [[Neufundländisches Französisch|Neufundland]] |
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==== Österreich ==== |
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Im 13. und 14. Jahrhundert bestanden im südlichen Donauraum vom [[Salzkammergut]] bis zum [[Wienerwald]] Ansiedlungen altfranzösischsprachiger [[Waldenser#Waldenser in Österreich|Waldenser]], die nach Verfolgungen durch die [[Inquisition]] im 14./15. Jahrhundert wieder verschwanden. |
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==== Polen ==== |
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* In [[Wilcze Gardło]] wurden ab 1948 polnische Bergmannsfamilien aus Lothringen, die aus Frankreich ausgewiesen worden waren, angesiedelt. Es entstand zeitweise eine französische Sprachinsel „Maly Paryz“ (= „Klein-Paris“). |
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==== Südafrika ==== |
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* [[Franschhoek]], um 1690 angesiedelt, schon um 1730 wieder ausgestorben, aber in zahlreichen Familiennamen erhalten |
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==== USA ==== |
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{{Hauptartikel|Französische Sprache in den Vereinigten Staaten}} |
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* [[Cajun (Sprache)|Cajun]] in Louisiana |
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* Orte in [[Maine]] |
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* Orte in [[New Hampshire]] |
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* Orte in [[Vermont]] |
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=== Friesische Sprachinseln === |
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* [[Saterland]] |
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* [[Kreis Nordfriesland]] in [[Schleswig-Holstein]] |
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* [[Helgoland]] |
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=== Griechische Sprachinseln === |
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==== Georgien ==== |
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* Orte in der Landschaft [[Pontos (Region)|Pontos]] ([[Pontische Sprache|Pontisch]]) |
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==== Italien ==== |
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{{Hauptartikel|Griko}} |
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* Griko-Sprachraum in der [[Magna Graecia|Magna-Graecia]]-Region in [[Apulien]] in der Region [[Grecìa Salentina]] ([[Salento]]) ([[Calimera]], [[Martano]], [[Castrignano de’ Greci]], [[Corigliano d’Otranto]], [[Melpignano]], [[Soleto]], [[Sternatia]], [[Zollino]] und [[Martignano]]) und vereinzelt auf Sizilien |
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* [[Griechisch-kalabrischer Dialekt]] in der Region [[Bovesìa]] ([[Bova (Kalabrien)|Bova]], [[Roghudi]], [[Gallicianò]], [[Chorìo di Roghudi]], [[Bova Marina]], [[Reggio Calabria in San Giorgio]] sowie in der Umgebung von [[Rione Modena]] u. a.) |
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==== Russland ==== |
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* [[Stawropol]] (Pontisch) |
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* [[Region Krasnodar]] (Pontisch) |
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==== Türkei ==== |
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* Pontisch in den Landkreisen [[Of (Trabzon)|Of]] und [[Sürmene]] in der Provinz [[Trabzon (Provinz)|Trabzon]] |
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=== Jiddische Sprachinseln === |
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Durch die nationalsozialistische Vernichtungspolitik sind die früheren großen geschlossenen [[jiddisch]]en Sprachinseln der „[[Schtetl]]“ in Ostmittel- und Osteuropa (Polen und Ukraine ([[Galizien]]), Weißrussland, Litauen ([[Vilnius|Wilna]]), Moldawien, Rumänien, [[Jüdische Autonome Oblast]] in der Sowjetunion), Ungarn ([[Budapest|Pester]] [[VII. Budapester Bezirk|Elisabethstadt]]), Tschechien ([[Prag]]er [[Josefov (Prag)|Josefstadt]]), auch Deutschland ([[Scheunenviertel (Berlin)|Berliner Scheunenviertel]] in der [[Spandauer Vorstadt]], [[Grindel (Hamburg)|Grindelviertel]] in Hamburg) und Österreich ([[Leopoldstadt|Wiener Leopoldstadt]]) weitgehend erloschen. Nach dem Zweiten Weltkrieg steht die jiddische Sprache unter den Emigranten in den USA (New York, bes. [[Lower East Side]] in Manhattan und [[Williamsburg (Brooklyn)|Williamsburg]] in [[Brooklyn]]), Kanada (Montreal, Toronto), Israel (Tel Aviv, [[Me'a Sche'arim]] in Jerusalem), Argentinien (Stadtteil [[Balvanera]] in Buenos Aires), Brasilien, Uruguay, Großbritannien ([[London]]), Belgien ([[Antwerpen]]) oder auch Deutschland unter starkem Assimilationsdruck, wird aber heute zunehmend wieder gepflegt. Bei Sprachkursen oder jiddischsprachigen Kulturveranstaltungen bilden sich auch heute wieder temporäre Sprachinseln. |
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Ende der 1970er Jahre entstand mit [[Kiryas Joel]] im Bundesstaat New York eine Siedlung chassidischer Juden, die heute etwa 20.000 Einwohner aufweist, von denen etwa 90 % jiddischsprachig sind. |
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=== Katalanische Sprachinseln === |
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* [[Alghero]] auf [[Sardinien]] |
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=== Kreolische Sprachinseln === |
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* [[Palenquero]]; spanischbasierte Kreolsprache in Kolumbien |
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=== Kroatische Sprachinseln === |
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* [[Moliseslawische Sprache]] im italienischen [[Molise]] in der [[Provinz Campobasso]] |
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* [[Burgenlandkroatisch]] im österreichischen [[Burgenland]] und den westlichen Grenzgebieten [[Ungarn]]s und der [[Slowakei]] |
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=== Niederländische Sprachinseln === |
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* [[Friedrichstadt]] (im 19. Jh. ausgestorben, aber noch heute werden in der [[Remonstranten#Remonstrantische Gemeinde Friedrichstadt|Remonstrantenkirche]] das „[[Vaterunser]]“ und der Segen auf Niederländisch gesprochen) |
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* [[Holländisches Viertel]] in [[Potsdam]] (ab 1732 Anwerbung von mehr als 20 Handwerkerfamilien; ausgestorben) |
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* [[Bezirk Altona|Altona]] und [[Hamburg]], seit 1595 [[Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona|mennonitische]] Flüchtlinge aus den südlichen Niederlanden, bis 1795 Gottesdienstsprache (ausgestorben) |
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* [[Jersey Dutch]] (im frühen 20. Jh. ausgestorben) |
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* Minderheitensprache auf einigen [[Niederländische Antillen]] (Amtssprache auf [[Aruba]], [[Bonaire]], [[Curaçao]], [[Saba (Insel)|Saba]], [[Sint Eustatius]], [[Sint Maarten]] und in [[Suriname]]) |
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* Mit dem Niederländischen verwandt sind [[Kreolsprachen]], z. B. [[Papiamentu]], auf den [[Niederländische Antillen|Niederländischen Antillen]], in Suriname oder [[Guayana]] |
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* [[Kanada]] (ca. 140.000 Muttersprachler) |
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=== Spanische Sprachinseln === |
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* Sprachinsel der [[Isleños]] in [[Louisiana|Louisiana (USA)]] |
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=== Plautdietsche Sprachinseln === |
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''Siehe Artikel zur Sprache [[Plautdietsch]]'' |
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* Siedlungen von [[Russlandmennoniten]] in [[Asien]] ([[Russland]], [[Kasachstan]], [[Kirgisistan]]) |
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* Siedlungen von [[Russlandmennoniten]] in [[Kanada]], [[USA]], [[Mexiko]] und [[Belize]] |
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* Siedlungen von [[Russlandmennoniten]] in [[Lateinamerika]] ([[Brasilien]], [[Paraguay]], [[Bolivien]], [[Uruguay]], etc.) |
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=== Polnische und masurische Sprachinseln === |
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* [[Ruhrgebiet]], vor 1910 etwa 300.000 bis 400.000 Muttersprachler; noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird auf einigen Gruben fast ausschließlich [[Polnische Sprache|polnisch]] und [[Masurische Sprache|masurisch]] gesprochen; dann allerdings waren die aus den teilweise polnischsprachigen [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|deutschen Ostgebieten]] eingewanderten [[Ruhrpolen]] in der nationalistischen Stimmung des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]] weitgehend zur Assimilierung gezwungen. |
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* Bergarbeitergemeinde [[Forbach (Moselle)|Forbach]]-[[Habsterdick]] in Frankreich (Lothringen); ausgestorben |
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=== Rumänische Sprachinseln === |
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* [[Istrorumänische Sprache|Istrorumänisch]] in einigen Dörfern im Gebirgsland im Nordosten der Halbinsel [[Istrien]] in [[Kroatien]] |
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* [[Aromunische Sprache|Aromunisch]] in [[Griechenland]] ([[Epirus (historische Region)|Epirus]], [[Thessalien]], [[Makedonien]]), [[Albanien]], [[Mazedonien]], [[Bulgarien]] und [[Serbien]] |
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* [[Meglenorumänische Sprache|Meglenorumänisch]] bei [[Gevgelija]] im Grenzgebiet zwischen Griechenland und Mazedonien |
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=== Okzitianische Sprachinseln === |
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* [[Guardia Piemontese]] in Italien ([[Kalabrien]]) |
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=== Slawische Sprachinseln === |
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* [[Sorben]] |
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* [[Lipovaner]] |
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* [[Polabische Sprache|Polaben]] auf [[Rügen]] und in Vorpommern (im 15. Jahrhundert ausgestorben), im nördlichen [[Brandenburg]] (im 17. Jahrhundert ausgestorben), in [[Mecklenburg]], [[Ostholstein]] (etwa im 14. Jahrhundert ausgestorben) und in Niedersachsen im [[Wendland]] östlich von [[Lüneburg]] (1756 ausgestorben) |
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=== Türkische Sprachinseln === |
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* [[Gagausien]] |
|||
* [[Westthrakientürken]] |
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* [[Rumelien-Türken]] |
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* [[Mescheten]] |
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* [[Adscharien-Türken]] |
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* zahlreiche [[Türkeistämmige in Deutschland|deutsch-türkische Gemeinden in Deutschland]] |
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=== Tschechische Sprachinseln === |
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* [[Pirna]], Anfang des Dreißigjährigen Krieges von böhmischen protestantischen Exulanten begründet, später Übersiedlung nach [[Dresden]], 1650 bis 1999 bestand eine Evangelisch-Lutherische Gemeinde Böhmischer Exulanten zu Dresden (heute Stiftung), 1748 Druck eines tschechischen Gesangbuchs in Dresden,<ref>[[Georg Petermann]]: ''Hospodina Srdcem y Rty Chwáleni, aneb Pisně Duchownj''. Johann Wilhelm Harpeter, Dresden 1748 ([http://vd18.de/de-ulbsa-vd18/content/titleinfo/567738 Digitalisat] der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt).</ref> Erlöserkirche in [[Striesen]], Sprachinsel Mitte des 19. Jahrhunderts erloschen |
|||
* [[Zittau]] in der Oberlausitz, ab 1623 Aufnahme böhmischer und mährischer Exulanten, wie Lauban ([[Lubań]]) in der heute polnischen Oberlausitz Druckort zahlreicher tschechischer Bücher, Sprachinsel Mitte des 19. Jahrhunderts erloschen |
|||
* [[Berlin-Friedrichstadt]], ab 1732 Niederlassung von böhmischen protestantischen Exulanten, für die 1737 die [[Bethlehemskirche (Berlin-Mitte)|Bethlehemskirche]] errichtet wurde (1943 zerstört), Sprachinsel Anfang des 19. Jahrhunderts erloschen, bis 1937 bestand die Böhmisch-reformierte Bethlehemsgemeinde |
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* Berlin-[[Böhmisch-Rixdorf]] im heutigen Bezirk [[Berlin-Neukölln]], ab 1737 nach vorübergehendem Aufenthalt in Niederschlesien (Gerlachsheim (Grabiszyce) bei Mark Lissa ([[Leśna]])) und der Oberlausitz ([[Herrnhut]], [[Großhennersdorf]]-[[Schönbrunn (Herrnhut)|Schönbrunn]], [[Cottbus]]) Niederlassung von böhmischen protestantischen Exulanten, die meisten von ihnen ursprünglich aus Bömisch-Rothwasser ([[Horní Čermná]]), bis etwa 1820/30 war Tschechisch in Rixdorf Umgangssprache, Sprachinsel Anfang des 20. Jahrhunderts erloschen, bis 2005 bestand die Evangelisch-böhmisch-lutherische Bethlehemsgemeinde |
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* [[Nowawes]] (tschechisch ''Nová Ves'', deutsch [[Neuendorf bei Potsdam]]) im heutigen Stadtteil [[Potsdam]]-[[Babelsberg]], ab 1751 Ansiedlung evangelischer Weber und Spinner aus Böhmen im sogenannten [[Weberviertel]], 1752/1753 Errichtung der [[Friedrichskirche (Babelsberg)]] für Gottesdienste in tschechischer und deutscher Sprache, Sprachinsel Anfang des 19. Jahrhunderts erloschen |
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* Münsterberg ([[Ziębice]]) in Niederschlesien, ab 1742 Ansiedlung protestantischer Böhmen unter Führung von [[Johann Liberda]] (1700–1742) |
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* [[Niesky]] in der Oberlausitz, 1742 von böhmischen Emigranten als Kolonie der [[Herrnhuter Brüdergemeine]] gegründet, tschechisch ''nízký'' bedeutet auf Deutsch „niedrig“, bereits 1748 wurde Deutsch Verhandlungssprache, Gottesdienste (Versammlungen) wurden abwechselnd in Deutsch und Tschechisch gehalten |
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* Hussinetz, benannt nach [[Jan Hus]], (heute Gęsiniec) bei Strehlen ([[Strzelin]]) in Niederschlesien, ab 1749, Sprachinsel 1945/46 erloschen |
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* Friedrichs-Tabor in Balin bei Wartenberg ([[Syców]]) in Niederschlesien, ab 1744 bzw. 1749, Sprachinsel Anfang des 20. Jahrhunderts erloschen |
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* [[Banater Tschechen]] |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
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* [[Flugleistungsvermessung]] |
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* [[Österreichischer Volkstanz#Sprachinseltänze|Sprachinseltänze]] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Götsch, Ernst: ''Luftfahrzeugtechnik.'' Motorbuchverlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02006-8. |
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* Csaba Földes: ''[http://www.foeldes.eu/sites/default/files/Kontaktdeutsch.pdf Kontaktdeutsch. Zur Theorie eines Varietätentyps unter transkulturellen Bedingungen von Mehrsprachigkeit.] (PDF; 2,8 MB)'' Gunter Narr, Tübingen 2005. ISBN 3-8233-6160-0 |
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* Peter Wiesinger: ''Deutsche Dialektgebiete außerhalb des deutschen Sprachgebietes''. In: ''Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung.'' Hrsg. v. [[Werner Besch]]. de Gruyter, Berlin 1982, S.900-929. ISBN 3-11-005977-0 |
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* Jan Dönges: ''Porque ich kann keen Hochdeitsch.'' Man spricht deutsch in praktisch allen Teilen der Welt. in: ''[[Abenteuer Archäologie]].'' Spektrum, Heidelberg 2007,3, 56ff. {{ISSN|1612-9954}} (insb.auch zur Überlebensfähigk. v. Sprachinseln) |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary|Sprachinsel}} |
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* [http://www.sprachinselverein.at/ger/index.htm Sprachinselverein] (österr. Sprachinseln) |
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* [http://www.plautdietsch-freunde.de Plautdietsch-Freunde e.V.] (zu den Sprachinseln der Russlandmennoniten) |
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* [http://www.lusern.it/documenti/Centro_documentazione/LIBRI/cartinaISOLE_LINGUISTICHE_def.pdf ''Deutsche Sprachinseln in Italien'', herausgegeben vom Einheitskomitee der historischen deutschen Sprachinseln in Italien] (PDF; 1,5 MB) |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 8. April 2016, 16:47 Uhr
Die Gleitzahl E, der Gleitwinkel γ und das Gleitverhältnis ε sind synonyme aerodynamische Kennwerte eines Luftfahrzeuges im stationären Gleitflug. Die Gleitzahl entspricht dem Verhältnis von Auftrieb und Luftwiderstand und dem Verhältnis zwischen zurückgelegter horizontaler Strecke und Höhenverlust im Gleitflug. Es ist auch ein Kennwert des Flügelprofils.

- Der Tangens des Gleitwinkels γ ist das Gleitverhältnis ε.
- Die Gleizahl E ist der Kehrwert von ε.
Im Segelflug dient das maximale Gleitverhältnis eines Flugzeugs zusammen mit dem geringsten Sinken (in m/s) und der Angabe der zugehörigen Fluggeschwindigkeiten zur Beschreibung der Flugleistung. Als Gleitweg bezeichnet man das tatsächlich geflogene Sinkflugprofil.
Mathematische Beschreibung
Für den stationären Gleitflug gilt:
- … Die Gewichtskraft bildet die Resultierende von Auftrieb und Luftwiderstand
- … Auftriebskraft
- … Luftwiderstandskraft
- … Geschwindigkeit
- … Flügelbezugsfläche
- … Strömungswiderstandskoeffizient
- … Auftriebskoeffizient
- … Luftdichte
Beispiele
- Bei einem Gleitwinkel von etwa 2,86° beträgt das Gleitverhältnis 0,05 (oder 5 %), für die Gleitzahl gilt E = 20.
- Einem Gleitverhältnis von 0,02 (Gleitzahl 50) entspricht ein Gleitwinkel von etwa 1,15°.
- Mit einer Gleitzahl von 20 legt ein Flugzeug unter Verlust von 1000 m Höhe eine Entfernung von 20 km zurück, mit 50 entsprechend 50 km.
- Die heutzutage in Wettbewerben geflogenen Segelflugzeuge haben Gleitzahlen um 42 (Standard-Klasse), 50 (18-m-Klasse) und 60 (Offene Klasse) bei einer Geschwindigkeit von ca. 110 km/h. In der Schulung eingesetzte (preisgünstige) Segelflugzeuge haben Gleitzahlen von 25 bei ca. 85 km/h (Holz-Stahlrohr) bis etwa 38 bei 100 km/h (Kunststoff). Das Segelflugzeug Eta (abgeleitet vom griechischen Symbol für Wirkungsgrad) bringt es gar auf einen Spitzenwert von 70.
- Das Solarflugzeug Solar Impulse, das zur Erdumrundung aufbrach, erreicht etwa 32.[1]
- Ein Verkehrsflugzeug (z. B. Airbus A340) bringt es auf eine Gleitzahl von etwa 16 bei einer Geschwindigkeit von circa 390 km/h.
- Bei den US-amerikanischen Space Shuttles lag die Gleitzahl bei etwa 4,5.
- Ein moderner Gleitschirm hat eine Gleitzahl von um die 9.
- Ein Wingsuit erreicht 2,5 bei einer durchschnittlichen horizontalen Fluggeschwindigkeit von ca. 130 km/h – die Sinkgeschwindigkeit beträgt dabei etwa 14 m/s.
Maximale Gleitzahl
Die Gleitzahl eines Flugzeugs hängt vom Anstellwinkel, d. h. indirekt von der Geschwindigkeit, und der Böigkeit der Umgebungsluft ab, sowie von der Steuerkunst des Piloten. Unsauberes Fliegen (Schiebewinkel, unnötige Ruderausschläge) vermindert die Gleitzahl. Die Geschwindigkeit, bei der das Flugzeug mit dem Anstellwinkel des besten Gleitens fliegt, hängt ab vom Gewicht, vom Lastvielfachen (Einfluss von Zentrifugalkräften) und vom Seilzug im Windenstart. Eine Bestimmung dieses Anstellwinkels ist also mit einem Fahrtmesser nur indirekt möglich. Eine direkte Bestimmung kann mit einem Seitenfaden erfolgen, der an die Cockpithaube geklebt wird und den Anströmungswinkel zeigt. Da beim Anstellwinkel des besten Sinkens (optimale Steig- und Sinkrate befinden sich beim selben Anstellwinkel) die beste Steigrate erfolgt, ist es vorteilhaft, beim Windenstart und bei Abfangbögen bei diesem Anstellwinkel zu fliegen. Dies ist oft mit höheren Geschwindigkeiten und mit hohen g-Belastungen verbunden.
Die Gleitzahl wird von der Masse des Flugzeugs nicht beeinflusst. Im Zustand besten Gleitens steigt mit zunehmender Flächenbelastung aber die Fluggeschwindigkeit. Ein schweres Flugzeug steigt im Aufwind langsamer, da das Eigensinken größer ist und aufgrund der höheren erforderlichen Geschwindigkeit auch der Kurvenradius beim Kreisen größer wird. Dies ist von Nachteil, da Aufwinde meist zum Zentrum hin stärker werden. Hochleistungssegelflugzeuge werden deshalb möglichst leicht gebaut, aber dafür mit Wassertanks ausgerüstet. Bei guter Thermik kann der Pilot sein Flugzeug durch Wasserballast schwerer und schneller machen. Wird unterwegs die Thermik schlechter, kann er durch Ablassen des Wassers den ursprünglichen leichten Zustand wiederherstellen. Auch zur Landung wird das Wasser normalerweise abgelassen, um langsamer anfliegen zu können. Mit einer hohen Flächenbelastung ist der Einfluss von Abwinden und Gegenwind kleiner, da das Flugzeug bei gleicher Gleitzahl schneller fliegt, und allgemein werden bei starker Thermik höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten erreicht.
Generell gilt beim Gleiten, dass die Energie zur Überwindung des Luftwiderstands mangels Motor allein aus dem Höhenverlust kommt – der Vortrieb stellt eine Komponente der Gewichtskraft dar. Ferner lässt sich die Geschwindigkeit nur über die Neigung der Flugbahn regulieren. Wie man an den Polaren eines Tragflächenprofils ablesen kann, ändert sich das Verhältnis von Auftrieb zu Widerstand, d. h. die Gleitzahl, bei verschiedenen Anstellwinkeln.
Die maximale Gleitzahl wird nicht bei der Geschwindigkeit des geringsten oder besten Sinkens erreicht, da dort der Auftrieb am größten ist aber der Widerstand ebenfalls groß ist. Es muss also auf einer gegebenen Entfernung mehr Höhe aufgegeben werden, um die Geschwindigkeit zu halten. Ebenso wenig von Vorteil ist der Ansatz beim geringsten Widerstand, da dort der Auftrieb auch niedrig ist. Die maximale Gleitzahl liegt dazwischen und lässt sich aus einem Diagramm der Leistungspolaren ablesen. Diese Geschwindigkeit des besten Gleitens ist ein Kompromiss aus möglichst hohem Auftrieb bei gleichzeitig möglichst niedrigem Widerstand.
Gleitzahlen im Segelflug
Im Segelflug werden oft weite Strecken geflogen, wobei aus Gründen der Flugsicherheit und weil es nachts keine thermischen Aufwinde gibt, nur tagsüber geflogen werden kann und die Strecke damit auch durch die Durchschnittsgeschwindigkeit begrenzt wird. Deshalb ist nicht nur die Geschwindigkeit des geringsten Sinkens von Bedeutung, die einen schnellen Höhengewinn in Aufwinden sicherstellt, sondern eben auch die Geschwindigkeit des besten Gleitens.
Ein höheres maximales Gleitverhältnis erlaubt es, eine längere Gleitflugstrecke bis zur nächsten Aufwindzone zurückzulegen. Dies führt zu höherer Durchschnittsgeschwindigkeit.
Auch können viele Leistungssegelflugzeuge – für Tage mit besonders guter Thermik – mit Wasserballast beladen werden. Hierdurch lässt sich das beste Gleiten eines Segelflugzeugs zu höheren Geschwindigkeiten verschieben, was bedeutet, dass man mit der gleichen Gleitleistung eine Strecke schneller zurücklegen kann. Allerdings verschlechtern sich durch das zusätzliche Gewicht die Steigleistungen beim Kreisen in der Thermik. Von Vorteil sind hier Segelflugzeuge mit Wölbklappen, bei denen für das Kreisen in der Thermik – durch positive Klappenstellung – ein „Langsamflug-Profil“ mit hohem Auftriebsbeiwert gewählt werden kann. Bei schwächer werdender Thermik wird der Wasserballast im Fluge abgelassen. Das beste Gleitverhältnis eines Segelflugzeuges ändert sich durch den Wasserballast nicht.
Um einen steilen Landeanflug zu ermöglichen, sollte das Gleitverhältnis so gering wie möglich sein. Dies wird im Landeanflug durch ausfahrbare Landehilfen erreicht, die den aerodynamischen Widerstand des Flugzeuges erhöhen und gleichzeitig einen Teil des Auftriebs vernichten. Damit wird eine bedeutend höhere Sinkrate als bei Normalfahrt erreicht. Weit verbreitet sind die Luftbremsen (Schempp-Hirth-Klappen, siehe Abbildung), die etwa in der Mitte des Tragflügelprofils senkrecht in den Luftstrom ausgefahren werden, und das Gleitverhältnis von 40 und mehr bis zum Anflug auf 5 bis 10 verringern können. Ergänzend ist – vor allem bei älteren Holzflugzeugen – das Flugmanöver Seitengleitflug (Slip) wirkungsvoll, bei dem das Flugzeug durch gegenläufiges Betätigen von Quer- und Seitenruder in Schräglage gebracht und der Flugzeugrumpf in einen Winkel schräg zur Flugrichtung gedreht wird.
Siehe auch
Literatur
- Götsch, Ernst: Luftfahrzeugtechnik. Motorbuchverlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02006-8.
Einzelnachweise
- ↑ LIVE: Solar Impulse Airplane – Landing in Hawaii – #RTW Attempt bei 3 Std. 14 Min. 40 Sek.