José Feliciano und Equilibrium (Film): Unterschied zwischen den Seiten
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'''José Feliciano''' (* [[10. September]] [[1945]] in [[Lares]], [[Puerto Rico]]) ist ein puerto-ricanischer Sänger. |
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DT = Equilibrium - Killer of Emotions| |
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PL = [[USA]]| |
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PJ = [[2002]]| |
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AF = 16| |
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LEN = ca. 102| |
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OS = [[Englische Sprache|Englisch]]| |
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REG = [[Kurt Wimmer]]| |
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DRB = [[Kurt Wimmer]]| |
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PRO = [[Jan de Bont]]<br />[[Lucas Foster]]| |
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MUSIK = [[Klaus Badelt]]| |
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KAMERA = [[Dion Beebe]]| |
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SCHNITT = [[Tom Rolf]]<br />[[William Yeh]]| |
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DS = * [[Christian Bale]]: John Preston |
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* [[Dominic Purcell]]: Seamus |
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* [[Sean Bean]]: Partridge |
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* [[Angus Macfadyen]]: Dupont |
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* [[Sean Pertwee]]: Vater |
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* [[Taye Diggs]]: Brandt |
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* [[Emily Watson]]: Mary O'Brien |
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* [[Maria Pia Calzone]]: Prestons Ehefrau |
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* [[Matthew Harbour]]: Robbie Preston |
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* [[Emily Siewert]]: Lisa Preston |
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* [[William Fichtner]]: Jürgen |
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* [[Christian Kahrmann]]: Einsatzleiter |
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* [[David Hemmings]]: Aufsichtsbeamter |
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'''Equilibrium – Killer of Emotions''' ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Science-Fiction-Film]] von [[Kurt Wimmer]] aus dem Jahre [[2002]] mit [[Christian Bale]] in der Hauptrolle. |
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Aufgrund eines erblich bedingten [[Glaukom|grünen Stars]] ist er seit seiner Geburt [[blind]]. Im Alter von fünf Jahren zogen er und seine Familie nach [[Harlem]], [[New York City]]. Mit neun Jahren spielte er im ''Teatro Puerto Rico''. Er konnte bereits verschiedene Instrumente spielen, darunter [[Akkordeon]], interessierte sich dann aber für die [[Gitarre]]. Um ungestört zu sein, schloss er sich manchmal 14 Stunden am Tag in sein Zimmer ein und hörte Rockmusik der 50er Jahre. |
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== Handlung == |
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Mit 17 verließ er die Schule, um in Klubs aufzutreten und damit seine Familie zu ernähren. In diesem Jahr hatte er auch seinen ersten professionellen Vertragsauftritt in [[Detroit]]. |
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Der Film ''Equilibrium – Killer of Emotions'' von [[Regisseur]] [[Kurt Wimmer]] steht in der Tradition von ''[[1984 (Film)|1984]]'', ''[[Fahrenheit 451]]'' und ''[[Schöne neue Welt]]''. Die Grundidee des Films (dystopische Zukunftsvision in der die Gefühle der Menschen durch Drogen unterdrückt werden) stimmt auch in etwa mit der von ''[[THX 1138]]'' überein, die Handlung ist aber deutlich actionreicher. Der Film zeichnet eine [[Dystopie]], in der nach einem [[Dritter Weltkrieg|Dritten Weltkrieg]] Emotionen als der entscheidende Auslöser von [[Gewalt#Soziologie|Gewalttätigkeiten]] erkannt wurden und unterdrückt werden. |
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Der Protagonist John Preston lebt in der sauberen, funktionierenden, festungsartig bewachten Stadt Libria, die umgeben ist von den Ruinen zerstörter Gebäude, den „Nethers“ (englisch für „Hölle“). Jeder Bürger der Stadt nimmt mehrmals täglich das Mittel „''Prozium II''“ ein, um die Intensität jeglicher Gefühle auf ein Minimum zu reduzieren. Doch es gibt [[Widerstand (Politik)|Widerständler]]: sogenannte „Sinnestäter“ (englisch „sense offenders“), welche aufgrund ihres Bedürfnisses zu fühlen in die Illegalität gedrängt wurden. Um diese „Verbrecher“ zu bekämpfen wurde eine neue Elitepolizeieinheit geschaffen: Die „Grammaton-Kleriker“. Diese haben die Aufgabe, Sinnestäter zu finden, zu eliminieren und jegliche Gefühle auslösenden Gegenstände (wie Kunst, Literatur, Haustiere, Tonträger, Computerspiele, Dekoration) zu vernichten. |
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Preston ist einer der ranghöchsten Grammaton-Kleriker Librias. Durch eine Verkettung von Zufällen ist es ihm eines Tages jedoch nicht möglich, sich seine ''Prozium''-Dosis zu injizieren; er lernt Gefühle kennen und lieben. Dieser Umstand lässt ihn im Verlauf der Handlung mit der Führung des Widerstandes zusammenkommen und ein Komplott ausarbeiten. Die Widerstandsführer lassen sich von Preston verhaften, um ihm eine Audienz bei „Vater“, dem Führer des [[totalitär]]en [[Regime]]s Libria zu ermöglichen. Mit seinem Tod, so erhoffen sich die [[Rebell]]en, wird auch das System fallen und Gefühle werden wieder in die Gesellschaft Einzug halten. |
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[[1966]] ging er nach [[Mar del Plata]], [[Argentinien]], um bei einem Festival aufzutreten. Dort wurde er von [[RCA Victor]] entdeckt, die mit ihm ein Album in [[Spanische Sprache|spanisch]] aufnehmen wollten. Feliciano schlug [[Bolero (Tanz)|Bolero]]-Musik vor und das Ergebnis waren die beiden erfolgreiche Hits ''Poquita Fe'' (''Wenig Vertrauen'') und ''Uste'' ( ''Sie''). |
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Doch der Plan schlägt fehl. Preston wird gefangengenommen, kurz bevor er dem Vater begegnet. Dennoch kann sich der Ex-Kleriker aufgrund seiner Ausbildung gewaltsam befreien und den Weg zum Führer bahnen. Dieser ist, so muss er feststellen, schon lange tot und – ähnlich dem „großen Bruder“ in [[George Orwell]]s Roman ''[[1984 (Roman)|1984]]'' – nur noch eine [[Metapher]] des Staatswesens. Nach einem spektakulären Kampf schafft der [[Protagonist]] es, die Führung des [[Regime]]s auszuschalten und die Kommunikationssysteme Librias zu deaktivieren, um so den Rebellen den endgültigen Schlag – einen Angriff auf die ''Prozium-''Werke – zu ermöglichen. |
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Nach zwei weiteren erfolgreichen Platten hatte Feliciano einen großen Bekanntheitsgrad in Lateinamerika erlangt. Um auch in den USA berühmt zu werden, zog er nach [[Los Angeles]]. Er komponierte den Song ''Feliz Navidad'' (''Frohe Weihnachten''), der mittlerweile ein Weihnachtsklassiker geworden ist, und seine eigene Version des [[The Doors]]-Songs ''Light My Fire''. Mit den beiden Stücken wurde er schlagartig erfolgreich und so verkaufte er Millionen Alben. |
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== Die Symbolik == |
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Auf dem Höhepunkt der Proteste gegen den [[Vietnamkrieg]] [[1968]] hatte Feliciano die Gelegenheit, die Nationalhymne ''[[The Star-Spangled Banner]]'' während der [[World Series]] zu singen. Seine sehr persönliche, langsame Latino-Jazz-Version war sehr umstritten. Manche nannten seine Darbietung unpatriotisch und eine Schande, einige verlangten nach seiner Abschiebung. Andere verstanden die Gefühle und Aufrichtigkeit seiner Vorstellung und so wurde er zum Held der Gegenbewegung. Die Aufnahme wurde als Single veröffentlicht und kam in den [[Billboard (Magazin)|Billboard]]-Charts unter die ersten 40 Plätze. |
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Da der Film ein totalitäres Regime darstellt, erinnert es zwangsläufig stark an Hitlers [[Nazi-Deutschland]]. Abgesehen von der Figur des „Vaters“ („Führers“), welchem das Volk gehorsam folgt, und ideologischen Gemeinsamkeiten stellen das „Zeichen“ Librias, ein sogenanntes „[[Krukenkreuz]]“ in weißem Kreis auf roten Grund, sowie eine mit [[Leni Riefenstahl]] verglichene Bildästhetik die deutlichste Parallele dar - dennoch könnte in erster Linie etwas anderes intendiert gewesen sein. So wurde die "Führerfigur" im englischen Sprachraum zunächst mit "Big Brother" aus Orwell's 1984 verwechselt, was Regisseur Kurt Wimmer in seinem DVD Kommentar von Equilibrium veranlasste klarzustellen, dass hier eine religiös motivierte Vaterfigur zu verstehen ist, wie auch der gesamte Film von religiösen Symbolen durchfrachtet ist. [http://www.freewebs.com/equilibrium-movie/commentarya9.htm] |
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Auch das Kreuz, welches auf den ersten Blick Assoziationen mit dem Hakenkreuz hervorruft, scheint primär eine Allegorie auf christliche Symbolik zu sein; es handelt sich um in alle vier ("tetra") Himmelsrichtungen angeordnete Kreuze, deren Querbalken im Vergleich zum christlichen nach oben verschoben ist. |
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Felicianos Version des ''Star-Spangled Banner'' wurde zehn Monate später von der Darbietung [[Jimi Hendrix]]' auf dem [[Woodstock Festival]] gefolgt. |
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Der Titel „Equilibrium“ bedeutet „Gleichgewicht“ und deutet damit auf den Gemütszustand der Leute und somit Hauptthema und -„problem“ des Filmes hin. Ein Kleriker ist ein „zum [[Klerus]] gehöriger“. Klerikalismus bezeichnet das Bestreben der Geistlichkeit einer Religion mehr Einfluss in einem Staat zu verschaffen. |
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Feliciano ist einer der wenigen Sänger, denen es gelungen ist, sowohl mit spanischer Musik als auch englischem Rock and Roll erfolgreich zu sein. [[1987]] erhielt er einen Stern auf dem [[Hollywood Walk of Fame]]. |
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„Tetragrammaton“, der Orden welchem Preston angehört, verweist auf die hebräischen Buchstaben YHWH, bzw. JHVH, mit welchen [[Gott]] in der [[Bibel]] bezeichnet wird. |
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== Interpretation der stilistischen Mittel == |
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Im Jahre [[1995]] wurde Feliciano durch die Regierung von New York geehrt, die die öffentliche Schule Nr. 155 in ''Jose Feliciano Performing Arts School'' umbenannte. |
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Der Inhalt des Filmes sowie das Genre legen schon viele Aspekte der Verfilmung von „Equilibrium“ nahe; der [[Actionfilm]]charakter schreibt bereits die oftmalige Benutzung der „[[Einstellungsgröße#Amerikanische|Amerikanischen]]“ vor. Oft ist es wichtig zu sehen, wann genau der Kleriker seine Waffe zieht. Der Inhalt, welcher maßgeblich von der Entdeckung und Ausübung von Gefühlen handelt, lässt sich am besten in der Großen, manchmal auch in der Nahaufnahme darstellen, welche eine optimale Wahrnehmung der Gefühlswelt der Charaktere erlaubt. Ebenso mit Detailaufnahmen von Gefühlen erzeugenden Gegenständen (Bezeichnung im Film: „EC-10“, einer Parodie auf Einstufungen von Filmen wie sie in Deutschland die [[Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft|FSK]] vornimmt). Gelungen dargestellt ist ebenso die Verwendung der [[Vogelperspektive]] in den Kampfszenen, welche die eigens für den Film kreierte „Gun-[[Kata]]“ vorteilhaft in Szene setzt. Verwendung findet auch das Mittel der [[Froschperspektive]], welche, zum Beispiel bei der Darstellung des „Vaters“ genutzt, ein Gefühl der Übermächtigkeit und Unangreifbarkeit vermittelt. |
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Die Musik wurde eigens für den Film geschrieben. Wimmers Idee ausschließlich [[klassische Musik]] zu verwenden erwies sich, wie er in einem Interview mitteilte, als nicht sinnvoll, und im Laufe der Produktion erwies sich eine eher alternative, teils [[techno]]lastige Musik als treffend, wie sie auch schon bei „[[Matrix (Film)|Matrix]]“ angewandt wurde. |
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[[2001]] gab Feliciano zu, einen außerehelichen Sohn gehabt zu haben. Dieser starb aber wenige Wochen nach der Geburt. |
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Der Wendepunkt der Handlung wird mit der Einleitung des ersten Satzes von [[9. Sinfonie (Beethoven)|Beethovens 9. Sinfonie]] wuchtvoll in Szene gesetzt. |
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==Discography== |
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Die im Film gezeigten Bauten sind z.T. real existierende Gebäude aus der Zeit des [[Drittes Reich|Dritten Reichs]], die nach den Dreharbeiten in Berlin computertechnisch nachbearbeitet wurde. Unter anderem sind das [[Olympiastadion Berlin]] und der [[Flughafen Berlin-Tempelhof]] zu sehen. |
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ENGLISH/INTERNATIONAL: |
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== Weblinks == |
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1964 The Voice and Guitar of Jose Feliciano - |
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* {{IMDb Titel|tt0238380|Equilibrium}} |
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1965 Fantastic Feliciano - |
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* [http://www.freewebs.com/equilibrium-movie/ Equilibrium Fansite] |
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1966 A Bag Full of Soul - |
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* [http://www.gunkatta.com Gunkata] |
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1968 Feliciano! - |
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* [http://www.freewebs.com/equilibrium-movie/Transcript.htm Vollständiges Movie Transcript (englisch)] |
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1968 Souled - |
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1969 Feliciano - 10 to 23 - |
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1969 Alive Alive-O! - |
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1970 Fireworks - |
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1970 Christmas Album - |
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1971 Encore! - |
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1971 Ché Sara' - |
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1971 That the Spirit Needs - |
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1972 Sings - |
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1972 Memphis Menu - |
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1973 Compartments - |
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1974 For My Love, Mother Music - |
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1974 And The Feeling's Good - |
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1975 Just Wanna Rock and Roll - |
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1976 Angela - |
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1977 Sweet Soul Music - |
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1981 Jose Feliciano - |
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1983 Romance In The Night - |
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1989 I'm Never Gonna Change - |
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1990 Steppin' Out - |
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1996 Present Tense - |
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1996 On Second Thought - |
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2000 The Season Of your Heart - |
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2006 Six String Lady (the instrumental album) |
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[[Kategorie:Filmtitel]] |
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[[Kategorie:Science-Fiction-Film]] |
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[[Kategorie:Actionfilm]] |
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[[Kategorie:Thriller]] |
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[[Kategorie:US-amerikanischer Film]] |
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[[bg:Еквилибриум]] |
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SPANISH: |
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[[en:Equilibrium (2002 film)]] |
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1966 El Sentimiento La Voz y la Guitarra - |
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[[es:Equilibrium]] |
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1966 La Copa Rota - |
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[[fr:Equilibrium]] |
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1967 Sombra - |
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[[it:Equilibrium]] |
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1967 El Fantastico! - |
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[[ja:リベリオン]] |
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1967 Mas Exitos de Jose - |
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1968 Felicidas Con Lo Mejor de - |
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1968 Sin Luz - |
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1971 En Mi Soledad - No Llores - |
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1971 Jose Feliciano Dos Cruces - |
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1971 Jose Feliciano January 71 - |
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1971 Jose Feliciano Canta Otra - |
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1982 Escenas de Amor - |
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1983 Me Enamore - |
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1984 Como Tu Quieres - |
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1985 Ya Soy Tuyo - |
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1986 Te Amare - |
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1987 Tu Inmenso Amor - |
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1990 Nina - |
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1992 Latin Street '92 - |
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1996 Americano - |
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1998 Senor Bolero - |
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2001 Senor Bolero 2 - |
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2003 Guitarra Mia Tribute - |
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2005 A Mexico, Con Amor - |
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==See also== |
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* [[List of famous Puerto Ricans]] |
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* [[Blind musicians]] |
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==Weblinks== |
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*[http://www.josefeliciano.com/ Offizielle Website] |
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[http://www.fantasticfeliciano.com/ Jose Feliciano Fan Site] |
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[http://www.geocities.com/feliciano_fiesta/ The Feliciano Fiesta Fan Site] |
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[http://pub14.bravenet.com/forum/show.php?usernum=1153044962&mode=&cp=/ Jose Feliciano FORUM Site] |
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[[Kategorie:Mann|Feliciano, José]] |
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[[Kategorie:Puertoricaner|Feliciano, José]] |
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[[Kategorie:Musiker|Feliciano, José]] |
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[[Kategorie:Geboren 1945|Feliciano, José]] |
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{{Personendaten| |
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NAME=Feliciano, José |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=puerto-ricanischer Sänger |
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|GEBURTSDATUM=[[10. September]] [[1945]] |
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|GEBURTSORT=[[Lares]], Puerto Rico |
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|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
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}} |
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[[en:Jose Feliciano]] |
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[[it:José Feliciano]] |
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[[nl:José Feliciano]] |
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[[sv:José Feliciano]] |
Version vom 26. März 2006, 20:00 Uhr
Film | |
Titel | Equilibrium - Killer of Emotions |
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Originaltitel | Equilibrium |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2002 |
Länge | ca. 102 Minuten |
Stab | |
Regie | Kurt Wimmer |
Drehbuch | Kurt Wimmer |
Produktion | Jan de Bont Lucas Foster |
Musik | Klaus Badelt |
Kamera | Dion Beebe |
Schnitt | Tom Rolf William Yeh |
Besetzung | |
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Equilibrium – Killer of Emotions ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Kurt Wimmer aus dem Jahre 2002 mit Christian Bale in der Hauptrolle.
Handlung
Der Film Equilibrium – Killer of Emotions von Regisseur Kurt Wimmer steht in der Tradition von 1984, Fahrenheit 451 und Schöne neue Welt. Die Grundidee des Films (dystopische Zukunftsvision in der die Gefühle der Menschen durch Drogen unterdrückt werden) stimmt auch in etwa mit der von THX 1138 überein, die Handlung ist aber deutlich actionreicher. Der Film zeichnet eine Dystopie, in der nach einem Dritten Weltkrieg Emotionen als der entscheidende Auslöser von Gewalttätigkeiten erkannt wurden und unterdrückt werden.
Der Protagonist John Preston lebt in der sauberen, funktionierenden, festungsartig bewachten Stadt Libria, die umgeben ist von den Ruinen zerstörter Gebäude, den „Nethers“ (englisch für „Hölle“). Jeder Bürger der Stadt nimmt mehrmals täglich das Mittel „Prozium II“ ein, um die Intensität jeglicher Gefühle auf ein Minimum zu reduzieren. Doch es gibt Widerständler: sogenannte „Sinnestäter“ (englisch „sense offenders“), welche aufgrund ihres Bedürfnisses zu fühlen in die Illegalität gedrängt wurden. Um diese „Verbrecher“ zu bekämpfen wurde eine neue Elitepolizeieinheit geschaffen: Die „Grammaton-Kleriker“. Diese haben die Aufgabe, Sinnestäter zu finden, zu eliminieren und jegliche Gefühle auslösenden Gegenstände (wie Kunst, Literatur, Haustiere, Tonträger, Computerspiele, Dekoration) zu vernichten.
Preston ist einer der ranghöchsten Grammaton-Kleriker Librias. Durch eine Verkettung von Zufällen ist es ihm eines Tages jedoch nicht möglich, sich seine Prozium-Dosis zu injizieren; er lernt Gefühle kennen und lieben. Dieser Umstand lässt ihn im Verlauf der Handlung mit der Führung des Widerstandes zusammenkommen und ein Komplott ausarbeiten. Die Widerstandsführer lassen sich von Preston verhaften, um ihm eine Audienz bei „Vater“, dem Führer des totalitären Regimes Libria zu ermöglichen. Mit seinem Tod, so erhoffen sich die Rebellen, wird auch das System fallen und Gefühle werden wieder in die Gesellschaft Einzug halten.
Doch der Plan schlägt fehl. Preston wird gefangengenommen, kurz bevor er dem Vater begegnet. Dennoch kann sich der Ex-Kleriker aufgrund seiner Ausbildung gewaltsam befreien und den Weg zum Führer bahnen. Dieser ist, so muss er feststellen, schon lange tot und – ähnlich dem „großen Bruder“ in George Orwells Roman 1984 – nur noch eine Metapher des Staatswesens. Nach einem spektakulären Kampf schafft der Protagonist es, die Führung des Regimes auszuschalten und die Kommunikationssysteme Librias zu deaktivieren, um so den Rebellen den endgültigen Schlag – einen Angriff auf die Prozium-Werke – zu ermöglichen.
Die Symbolik
Da der Film ein totalitäres Regime darstellt, erinnert es zwangsläufig stark an Hitlers Nazi-Deutschland. Abgesehen von der Figur des „Vaters“ („Führers“), welchem das Volk gehorsam folgt, und ideologischen Gemeinsamkeiten stellen das „Zeichen“ Librias, ein sogenanntes „Krukenkreuz“ in weißem Kreis auf roten Grund, sowie eine mit Leni Riefenstahl verglichene Bildästhetik die deutlichste Parallele dar - dennoch könnte in erster Linie etwas anderes intendiert gewesen sein. So wurde die "Führerfigur" im englischen Sprachraum zunächst mit "Big Brother" aus Orwell's 1984 verwechselt, was Regisseur Kurt Wimmer in seinem DVD Kommentar von Equilibrium veranlasste klarzustellen, dass hier eine religiös motivierte Vaterfigur zu verstehen ist, wie auch der gesamte Film von religiösen Symbolen durchfrachtet ist. [1]
Auch das Kreuz, welches auf den ersten Blick Assoziationen mit dem Hakenkreuz hervorruft, scheint primär eine Allegorie auf christliche Symbolik zu sein; es handelt sich um in alle vier ("tetra") Himmelsrichtungen angeordnete Kreuze, deren Querbalken im Vergleich zum christlichen nach oben verschoben ist.
Der Titel „Equilibrium“ bedeutet „Gleichgewicht“ und deutet damit auf den Gemütszustand der Leute und somit Hauptthema und -„problem“ des Filmes hin. Ein Kleriker ist ein „zum Klerus gehöriger“. Klerikalismus bezeichnet das Bestreben der Geistlichkeit einer Religion mehr Einfluss in einem Staat zu verschaffen. „Tetragrammaton“, der Orden welchem Preston angehört, verweist auf die hebräischen Buchstaben YHWH, bzw. JHVH, mit welchen Gott in der Bibel bezeichnet wird.
Interpretation der stilistischen Mittel
Der Inhalt des Filmes sowie das Genre legen schon viele Aspekte der Verfilmung von „Equilibrium“ nahe; der Actionfilmcharakter schreibt bereits die oftmalige Benutzung der „Amerikanischen“ vor. Oft ist es wichtig zu sehen, wann genau der Kleriker seine Waffe zieht. Der Inhalt, welcher maßgeblich von der Entdeckung und Ausübung von Gefühlen handelt, lässt sich am besten in der Großen, manchmal auch in der Nahaufnahme darstellen, welche eine optimale Wahrnehmung der Gefühlswelt der Charaktere erlaubt. Ebenso mit Detailaufnahmen von Gefühlen erzeugenden Gegenständen (Bezeichnung im Film: „EC-10“, einer Parodie auf Einstufungen von Filmen wie sie in Deutschland die FSK vornimmt). Gelungen dargestellt ist ebenso die Verwendung der Vogelperspektive in den Kampfszenen, welche die eigens für den Film kreierte „Gun-Kata“ vorteilhaft in Szene setzt. Verwendung findet auch das Mittel der Froschperspektive, welche, zum Beispiel bei der Darstellung des „Vaters“ genutzt, ein Gefühl der Übermächtigkeit und Unangreifbarkeit vermittelt.
Die Musik wurde eigens für den Film geschrieben. Wimmers Idee ausschließlich klassische Musik zu verwenden erwies sich, wie er in einem Interview mitteilte, als nicht sinnvoll, und im Laufe der Produktion erwies sich eine eher alternative, teils technolastige Musik als treffend, wie sie auch schon bei „Matrix“ angewandt wurde.
Der Wendepunkt der Handlung wird mit der Einleitung des ersten Satzes von Beethovens 9. Sinfonie wuchtvoll in Szene gesetzt.
Die im Film gezeigten Bauten sind z.T. real existierende Gebäude aus der Zeit des Dritten Reichs, die nach den Dreharbeiten in Berlin computertechnisch nachbearbeitet wurde. Unter anderem sind das Olympiastadion Berlin und der Flughafen Berlin-Tempelhof zu sehen.