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'''Cliffhanger''' wird hauptsächlich mit [[Fernsehserie]]n, [[Seifenoper]]n oder selten mit planvoll fortgesetzten Kinofilmen assoziiert und steht für den offenen Ausgang einer [[Fernsehserie|Episode]] auf ihrem Höhepunkt.<ref>[http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Cliffhanger Definition unter ''duden.de'']</ref> Den Fortgang der Handlung beantwortet die nächste Episode. |
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Das englische Wort Cliffhanger bedeutet wörtlich übersetzt „Klippenhänger“. Seinen Ursprung hat dieser Begriff in dem [[Roman]] ''A Pair of Blue Eyes'' von [[Thomas Hardy]] aus dem Jahr 1873, der, wie damals üblich, als monatliche Serie in einer Zeitschrift erschien: In einer Szene in den Steilhängen am [[Bristol Channel]] kann sich Henry Knight nur noch an einem Büschel Gras festhalten, um nicht in den sicheren Tod zu stürzen. |
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Die Cliffhanger-Szene band die Leser an den [[Fortsetzungsgeschichte|Fortsetzungsroman]], weil die Auflösung des hängenden ''([[Suspense]])'' Spannungsbogens erst in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift oder Zeitung zu erfahren war. Diese Methode der [[Kundenbindung]] beeindruckte andere zeitgenössische Autoren vor allem der [[Trivialliteratur]]; es kam zu etlichen Nachahmungen; der Begriff Cliffhanger verbreitete sich. |
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Genre-erweiternd setzten dann unzählige US-amerikanische [[Serial|Kinoserien]] ''(Serials)'' der 1930er Jahre ([[Flash Gordon]], [[Buck Rogers]]) diese Form plakativer Zuspitzung ein. Diese Filme waren üblicherweise etwa 30 Minuten lang und wurden wöchentlich wechselnd vor dem eigentlichen Hauptfilm gezeigt. Wollte der Zuschauer die Handlung der Serie mitbekommen, musste er jede Woche ins Kino gehen, egal welcher Hauptfilm folgte. |
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Eine Besonderheit war die [[Zeichentrick]]serie ''[[Mighty Mouse (Zeichentrick)|Mighty Mouse]]'' (deutsch auch ''Oskar, die Supermaus''): Sie begann mit einem Cliffhanger, dieser veranlasste Mighty Mouse jeweils zu einer Rettungsmission. |
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Psychologisch wurde das Phänomen bereits in den 1920er Jahren von der Forschungsgruppe um den [[Gestalttheorie|Gestaltpsychologen]] [[Kurt Lewin]] untersucht. Seine Mitarbeiterin [[Bluma Zeigarnik]] wies experimentell nach, dass man sich an unterbrochene Handlungen unter bestimmten Voraussetzungen besser erinnert als an vollendete ([[Zeigarnik-Effekt]]). |
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== Kinofilme mit Cliffhangern == |
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Mittlerweile gibt es auch einige Kinofilme, die mit einem Cliffhanger enden und einen weiteren Teil nach sich ziehen. Dabei ist es oft so, dass der Nachfolgeteil bereits geplant oder sogar gedreht ist. Beispiele dafür sind: |
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* [[Alien vs. Predator (Film)|Aliens vs. Predator]] |
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* [[Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des bösen M]] |
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* [[Batman Begins]] |
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* [[Der blutige Pfad Gottes 2]] <small>(noch keine Fortsetzung gedreht)</small> |
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* [[Der Goldene Kompass (Film)|Der Goldene Kompass]] <small>(noch keine Fortsetzung gedreht)</small> |
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* [[Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Film)|Der Herr der Ringe: Die Gefährten]] |
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* [[Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (Film)|Der Herr der Ringe: Die zwei Türme]] |
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* [[Der Hobbit: Eine unerwartete Reise]] |
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* [[Der Hobbit: Smaugs Einöde]] |
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* [[Fantastic Four (2005)|Fantastic Four]] |
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* [[Fluch der Karibik 2]] |
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* [[Godzilla (1998)|Godzilla (Emmerich)]] <small>(mit einer Animations-Serie fortgesetzt)</small> |
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* [[Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1]] |
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* [[James Bond 007: Casino Royale]] |
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* [[Kill Bill – Volume 1]] |
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* [[Matrix Reloaded]] |
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* [[New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde]] |
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* [[Pitch Black – Planet der Finsternis]] |
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* [[Resident Evil (Film)|Resident Evil]] |
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* [[Riddick: Chroniken eines Kriegers]] |
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* [[Sherlock Holmes (2009)]] |
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* [[Skyline (Film)|Skyline]] |
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* [[Spawn (Film)|Spawn]] <small>(noch keine Fortsetzung gedreht)</small> |
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* [[Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock]] |
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* [[Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger|Star Wars: Angriff der Klonkrieger]] |
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* [[Das Imperium schlägt zurück|Star Wars: Das Imperium schlägt zurück]] |
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* [[Zurück in die Zukunft]] |
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* [[Zurück in die Zukunft II]] |
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Eine besondere Variante ist der Film ''[[Charlie staubt Millionen ab]]'' (''The Italian Job'', 1969), weil sein Ende ein „Cliffhanger“ im wörtlichen Sinne ist, eine zunächst geplante Fortsetzung aber nie gedreht wurde. |
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== Fernsehserien mit Cliffhangern == |
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Besonders in Fernsehserien arbeiten die Autoren gern mit Cliffhangern, um so den Zuschauer zu veranlassen, sich auch die kommende Folge anzuschauen. Besonders ausgeklügelte Cliffhanger gibt es zum Ende einer Staffel, da man schwer einschätzen kann, wie viele Zuschauer über die Sommerpause der jeweiligen Serie treu bleiben. Oft arbeiten die Autoren dann mit extremen Überraschungen in der Handlung und mit brenzligen Situationen, in denen das Leben eines oder mehrerer der Hauptcharaktere in Gefahr ist. Damit ist es auch möglich, bestimmte Personen wegen fehlgeschlagener Honorarverhandlungen in der Staffelpause ausscheiden zu lassen. Diese Form des Staffelabschlusses prägten insbesondere die großen [[Seifenoper|Abendsoaps]] in den 1980er Jahren, wie ''[[Dallas (Fernsehserie, 1978)|Dallas]]'' und ''[[Der Denver-Clan]]''. Auch das Fernsehspiel des ''[[Durbridge-Filme|Durbridge]]''-Sechsteilers ''[[Das Halstuch]]'' arbeitete mit diesem Effekt. Immer wieder werden Serien mit bestehendem Cliffhanger eingestellt (z. B. ''[[My Name Is Earl]]'', ''[[Heroes (Fernsehserie)|Heroes]]'', ''[[What’s Up, Dad?]]', [[Under the Dome (Fernsehserie)|Under the Dome]]). Der Grund dafür liegt häufig darin, dass Serien, deren Zuschauerzahlen abnehmen, die Staffel mit einem Cliffhanger enden lassen, um die Zuschauerzahl wieder zu erhöhen. Trotzdem werden die Serien dann doch noch eingestellt. So sorgte zum Beispiel die Serie [[Alf (Fernsehserie)|Alf]] für Aufregung, da die letzte Episode auf ein perfektes Serienfinale zusteuert und am Ende doch in einen Cliffhanger mündet. Diese Serie wurde dennoch eingestellt; den Cliffhanger löste man jedoch durch den Kinofilm [[Alf – Der Film]] auf. Die [[Emmy]]-gekrönte [[AMC (Fernsehsender)|AMC]]-Serie ''[[Breaking Bad]]'' oder die ebenfalls von AMC produzierte Serie ''[[The Walking Dead (Fernsehserie)|The Walking Dead]]'' arbeiten sehr viel mit Cliffhangern. |
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== Siehe auch == |
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* [[Teaser]] |
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* [[Zeigarnik-Effekt]] |
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== Weblinks == |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Film]] |
Version vom 17. Januar 2016, 23:11 Uhr
Cliffhanger wird hauptsächlich mit Fernsehserien, Seifenopern oder selten mit planvoll fortgesetzten Kinofilmen assoziiert und steht für den offenen Ausgang einer Episode auf ihrem Höhepunkt.[1] Den Fortgang der Handlung beantwortet die nächste Episode.
Erläuterung
Das englische Wort Cliffhanger bedeutet wörtlich übersetzt „Klippenhänger“. Seinen Ursprung hat dieser Begriff in dem Roman A Pair of Blue Eyes von Thomas Hardy aus dem Jahr 1873, der, wie damals üblich, als monatliche Serie in einer Zeitschrift erschien: In einer Szene in den Steilhängen am Bristol Channel kann sich Henry Knight nur noch an einem Büschel Gras festhalten, um nicht in den sicheren Tod zu stürzen.
Die Cliffhanger-Szene band die Leser an den Fortsetzungsroman, weil die Auflösung des hängenden (Suspense) Spannungsbogens erst in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift oder Zeitung zu erfahren war. Diese Methode der Kundenbindung beeindruckte andere zeitgenössische Autoren vor allem der Trivialliteratur; es kam zu etlichen Nachahmungen; der Begriff Cliffhanger verbreitete sich.
Genre-erweiternd setzten dann unzählige US-amerikanische Kinoserien (Serials) der 1930er Jahre (Flash Gordon, Buck Rogers) diese Form plakativer Zuspitzung ein. Diese Filme waren üblicherweise etwa 30 Minuten lang und wurden wöchentlich wechselnd vor dem eigentlichen Hauptfilm gezeigt. Wollte der Zuschauer die Handlung der Serie mitbekommen, musste er jede Woche ins Kino gehen, egal welcher Hauptfilm folgte.
Eine Besonderheit war die Zeichentrickserie Mighty Mouse (deutsch auch Oskar, die Supermaus): Sie begann mit einem Cliffhanger, dieser veranlasste Mighty Mouse jeweils zu einer Rettungsmission.
Psychologisch wurde das Phänomen bereits in den 1920er Jahren von der Forschungsgruppe um den Gestaltpsychologen Kurt Lewin untersucht. Seine Mitarbeiterin Bluma Zeigarnik wies experimentell nach, dass man sich an unterbrochene Handlungen unter bestimmten Voraussetzungen besser erinnert als an vollendete (Zeigarnik-Effekt).
Kinofilme mit Cliffhangern
Mittlerweile gibt es auch einige Kinofilme, die mit einem Cliffhanger enden und einen weiteren Teil nach sich ziehen. Dabei ist es oft so, dass der Nachfolgeteil bereits geplant oder sogar gedreht ist. Beispiele dafür sind:
- Aliens vs. Predator
- Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des bösen M
- Batman Begins
- Der blutige Pfad Gottes 2 (noch keine Fortsetzung gedreht)
- Der Goldene Kompass (noch keine Fortsetzung gedreht)
- Der Herr der Ringe: Die Gefährten
- Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
- Der Hobbit: Eine unerwartete Reise
- Der Hobbit: Smaugs Einöde
- Fantastic Four
- Fluch der Karibik 2
- Godzilla (Emmerich) (mit einer Animations-Serie fortgesetzt)
- Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1
- James Bond 007: Casino Royale
- Kill Bill – Volume 1
- Matrix Reloaded
- New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde
- Pitch Black – Planet der Finsternis
- Resident Evil
- Riddick: Chroniken eines Kriegers
- Sherlock Holmes (2009)
- Skyline
- Spawn (noch keine Fortsetzung gedreht)
- Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock
- Star Wars: Angriff der Klonkrieger
- Star Wars: Das Imperium schlägt zurück
- Zurück in die Zukunft
- Zurück in die Zukunft II
Eine besondere Variante ist der Film Charlie staubt Millionen ab (The Italian Job, 1969), weil sein Ende ein „Cliffhanger“ im wörtlichen Sinne ist, eine zunächst geplante Fortsetzung aber nie gedreht wurde.
Fernsehserien mit Cliffhangern
Besonders in Fernsehserien arbeiten die Autoren gern mit Cliffhangern, um so den Zuschauer zu veranlassen, sich auch die kommende Folge anzuschauen. Besonders ausgeklügelte Cliffhanger gibt es zum Ende einer Staffel, da man schwer einschätzen kann, wie viele Zuschauer über die Sommerpause der jeweiligen Serie treu bleiben. Oft arbeiten die Autoren dann mit extremen Überraschungen in der Handlung und mit brenzligen Situationen, in denen das Leben eines oder mehrerer der Hauptcharaktere in Gefahr ist. Damit ist es auch möglich, bestimmte Personen wegen fehlgeschlagener Honorarverhandlungen in der Staffelpause ausscheiden zu lassen. Diese Form des Staffelabschlusses prägten insbesondere die großen Abendsoaps in den 1980er Jahren, wie Dallas und Der Denver-Clan. Auch das Fernsehspiel des Durbridge-Sechsteilers Das Halstuch arbeitete mit diesem Effekt. Immer wieder werden Serien mit bestehendem Cliffhanger eingestellt (z. B. My Name Is Earl, Heroes, What’s Up, Dad?', Under the Dome). Der Grund dafür liegt häufig darin, dass Serien, deren Zuschauerzahlen abnehmen, die Staffel mit einem Cliffhanger enden lassen, um die Zuschauerzahl wieder zu erhöhen. Trotzdem werden die Serien dann doch noch eingestellt. So sorgte zum Beispiel die Serie Alf für Aufregung, da die letzte Episode auf ein perfektes Serienfinale zusteuert und am Ende doch in einen Cliffhanger mündet. Diese Serie wurde dennoch eingestellt; den Cliffhanger löste man jedoch durch den Kinofilm Alf – Der Film auf. Die Emmy-gekrönte AMC-Serie Breaking Bad oder die ebenfalls von AMC produzierte Serie The Walking Dead arbeiten sehr viel mit Cliffhangern.