BP und Nová Ves (Hora Svatého Šebestiána): Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Ort in Tschechien |
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{{Dieser Artikel|behandelt das internationale Energieunternehmen. Weitere Bedeutungen dieser Abkürzung sind unter [[BP (Begriffsklärung)]] aufgeführt.}} |
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| Ort = Nová Ves |
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| Wappen = kein |
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{{Infobox Unternehmen |
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| Kraj = Ústecký kraj |
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| Kraj_link = |
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| Okres = Chomutov |
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| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Vereinigtes Königreich)|Public Limited Company]] |
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| Gemeinde = Hora Svatého Šebestiána |
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| Fläche = 988,6093<ref>http://www.uir.cz/katastralni-uzemi/641804/Nova-Ves-u-Krimova</ref> |
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| Gründungsdatum = 1917 |
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| Höhe = 770 |
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| Breitengrad = 50/29/55/N |
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| Leitung = [[Carl-Henric Svanberg]] ([[Chairman]])<br />[[Bob Dudley|Robert Dudley]] ([[Chief Executive Officer|CEO]]) |
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| Längengrad = 13/15/47/E |
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| Mitarbeiterzahl = 83.900 (2013)<ref name="gb2013">BP: ''[http://www.bp.com/content/dam/bp/pdf/investors/BP_Annual_Report_and_Form_20F_2013.pdf Annual Report and Form 20-F 2012] (PDF; 6,5 MB)'' </ref> |
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| Einwohner = 103 |
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| Umsatz = 396,217 Mrd. [[US-Dollar]] (2013)<ref name="gb2013"/> |
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| EinwohnerDatum = 2011<ref name="Historický lexikon" /> |
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| Branche = Mineralöl, Tankstellen |
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| Postleitzahl = 431 82 |
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| KFZ-Kennzeichen = U |
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| Straßen = [[Chomutov]] - [[Hora Svatého Šebestiána]] |
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| Schienen = [[Bahnstrecke Chomutov–Vejprty/Reitzenhain|Chomutov–Vejprty]] |
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| Flughafen = |
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| GemeindeArt = |
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| Ortsteile = |
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| Bürgermeister = |
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| BürgermeisterDatum = |
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| AnschriftStraße = |
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| AnschriftOrt = |
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| Website = |
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'''Nová Ves''' ({{DeS|''Neudorf''}}) ist ein Ortsteil der Gemeinde [[Hora Svatého Šebestiána]] in [[Tschechien]]. |
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Die '''BP p.l.c.'''<ref>{{Cite web | title = BP P.L.C. | url = http://data.companieshouse.gov.uk/doc/company/00102498 | publisher = companieshouse.gov.uk | accessdate = 2014-01-11}}</ref> ist ein [[Vereinigtes Königreich|britisches]], international tätiges [[Energie]]-Unternehmen mit Hauptsitz in [[London]]. [[Chief Executive Officer|CEO]] ist seit 1. Oktober 2010 [[Bob Dudley|Robert Dudley]], der [[Tony Hayward]] ablöste. Weltweit erwirtschaftete BP 2012 einen Konzernumsatz von 396 Milliarden [[US-Dollar]] und beschäftigte 83.900 Menschen. Weltweit verfügt das Unternehmen über nachgewiesene Reserven in Höhe von 17,0 Mrd. Barrel Öläquivalent. Das Unternehmen besitzt rund 20.700 [[Tankstelle]]n und bedient täglich 13 Millionen Kunden.<ref name="facts">{{Cite web | title = BP at a glance | url = http://www.bp.com/en/global/corporate/about-bp/bp-at-a-glance.html | publisher = bp.com | accessdate = 2014-01-11}}</ref> |
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== Geographie == |
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Nová Ves liegt etwa zwölf Kilometer nordwestlich von [[Chomutov]] und erstreckt sich entlang des Baches Novoveský potok auf dem Kamm des böhmischen [[Erzgebirge]]s. Nördlich entspringt der Bach Křimovský potok, der den Ort im Osten umfließt. Im Norden erhebt sich der Herrnsteinberg, nordöstlich der Menhartický vrch (''Müllerberg'', 848 m), im Osten der Tschoschler Berg (764 m), südlich der Nad nádražím (786 m) und im Nordwesten der Novoveský vrch (''Neudorfer Berg'', 885 m). Am östlichen Ortsrand führt die Staatsstraße I/7 von [[Chomutov]] nach [[Reitzenhain (Marienberg)|Reitzenhain]] vorbei. Nová Ves liegt an der [[Bahnstrecke Chomutov–Vejprty/Reitzenhain|Bahnstrecke Chomutov–Vejprty]]. |
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Nachbarorte sind [[Hora Svatého Šebestiána]] im Norden, Nový Dům im Nordosten, die Wüstungen [[Menhartice (Křimov)|Menhartice]] und [[Stráž (Křimov)|Stráž]] im Osten, [[Křimov]] im Südosten, [[Celná]] und [[Kýšovice]] im Süden, [[Výsluní]] im Südwesten sowie Satzung und das wüste [[Jilmová]] im Nordwesten. |
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In Deutschland ist die BP Europa SE (vor dem 1. Januar 2010 in [[Deutschland]]: Deutsche BP AG) mit ihrem inländischen Tankstellennetz und im Schmierstoffmarkt führend, wobei sie unter den Marken [[Aral]] (Tankstellen, Schmierstoffe) und [[Castrol]] (Schmierstoffe) auftritt. Der Hauptsitz des Unternehmens ist [[Hamburg]], Vorstandsvorsitzender ist [[Michael Schmidt (Manager)|Michael Schmidt]]. 2011 verbuchte die BP Europa SE in Deutschland einen Jahresumsatz von mehr als 53 Milliarden Euro (knapp 40 Milliarden Euro ohne Energiesteuer). In Deutschland sind etwa 5.000 Menschen bei BP tätig. BP besitzt das zweitgrößte [[Erdölraffinerie|Raffineriesystem]] in Deutschland.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.civil-academy.de/dokumente_academy/bp_verantwortung.ppt | wayback=20120315031103 | text=Vortrag}}: Gesellschaftliche Verantwortung - Sicht und Ansatz der BP</ref> Zudem ist Deutschland einer von drei weltweiten BP-Forschungsstandorten. In Bochum forschen 90 Mitarbeiter, beispielsweise an der Entwicklung neuer Kraftstoffe. Ein Entwicklungscenter für Industrieschmierstoffe ist in Mönchengladbach beheimatet. Dort sind ca. 145 Mitarbeiter beschäftigt. In Hamburg erfolgt die Entwicklung von Getriebe- und Achsölen für Kunden auf der ganzen Welt. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Datei:Nová Ves (Hora Svatého Šebestiána).jpg|mini|Häuser an der Hauptstraße in Nová Ves]] |
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[[Datei:Weltunternehmen-klein.PNG|miniatur|Größte Unternehmen der Welt im Jahr 2012 (nach Umsatz)]] |
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Die erste schriftliche Erwähnung von ''Großen Neundorff'' stammt aus dem Jahre 1345. Seit 1361 ist die Existenz einer Kirche überliefert, die als Filiale von [[Křimov|Krima]] eingerichtet wurde. Im Jahre 1379 besaß Neundorf das Braurecht. Zwischen 1382 und 1411 gehörte Neundorf zu den Besitzungen des [[Deutscher Orden|Deutschritterordens]] in [[Chomutov|Komotau]]. In der Umgebung des Dorfes wurde seit der Mitte des 14. Jahrhunderts Bergbau auf Silber, Zink und Kupfer betrieben. 1511 wurde das Dorf als ''"Newdorff auff dem gepyrg'', später auch als ''Neundorf'' bezeichnet. Durch seine Lage an der Landesstraße von [[Chomutov|Komotau]] nach [[Leipzig]] war der Ort bei allen Kriegen in der Zeit des Heiligen Römischen Reiches von Militärdurchzügen betroffen. Bei ihrem Freikauf aus der Untertänigkeit kaufte die Stadt Komotau im Jahre 1605 auch das aus 22 Anwesen bestehende Dorf Tschoschl. Seine Bewohner wurden fortan dem der [[Freie Königliche Stadt|Freien Königlichen Stadt]] gehörigen Gut [[Krásná Lípa (Křimov)|Schönlind]] frondienstpflichtig. Im Jahre 1606 wurden die Kirche und der Friedhof neu geweiht. |
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[[Datei:Big Oil.svg|miniatur|Struktur der Großkonzerne in der Erdölbranche]] |
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1834 wurde eine Kirche im klassizistischen Stil erbaut, 1844 wurde ein Turm angebaut. Nach der Aufhebung der [[Grundherrschaft|Patrimonialherrschaften]] bildete Neudorf / Nová Ves ab 1850 eine politische Gemeinde im [[Gerichtsbezirk Sebastiansberg]] bzw. [[Bezirk Komotau]]. 1868 begann der Bau der [[Bahnstrecke Chomutov–Vejprty/Reitzenhain|Bahnstrecke Komotau-Weipert]] durch die [[Buschtěhrader Eisenbahn]]. Vier Jahre später wurde die Strecke eingeweiht. 1875 wurde noch die abzweigende Strecke nach Reitzenhain in Betrieb genommen. Nach den Niedergang des Bergbaus wurde Neudorf zu einem Zentrum der erzgebirgischen Spitzenklöppelei. Am 2. Dezember 1898 nahm die Erzgebirgische Klöppelschule Neundorf den Unterricht auf. Nach der Gründung der [[Tschechoslowakei]] wurde sie 1918 dem staatlichen Schulamt für Heimindustrie in [[Prag]] unterstellt. 1930 lebten sechzehn Tschechen im Ort. |
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=== International === |
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[[Datei:bp1logo.svg|miniatur|126px|BP-Produktmarkenzeichen (bis 1922)]] |
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Die Geschichte der British Petroleum Company beginnt in Deutschland. 1904 wurde in Berlin die [[Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft]] (DPAG) gegründet, die 1906 in die [[Europäische Petroleum-Union]] (EPU) überging. Diese gründete 1906 für den Vertrieb ihrer Produkte in Großbritannien eine Tochtergesellschaft namens '''British Petroleum Company'''. Damit wurde die Abkürzung ''BP'' zum Markennamen für die Vermarktung der Ölprodukte des Unternehmens. |
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Nach dem [[Münchner Abkommen]] wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum [[Landkreis Komotau]]. 1939 lebten in der Gemeinde 1193 Menschen. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges führte am 16 und 17. April 1945 ein [[Todesmarsch]] von KZ-Häftlingen von [[Reitzenhain (Marienberg)|Reitzenhain]] über [[Jilmová|Ulmbach]], Sebastiansberg, Neudorf, Domina, Schönlind, Oberdorf und Komotau ins [[Nordböhmisches Becken|Nordböhmische Becken]]. Die Tradition der Spitzenklöppelei erlosch mit der Vertreibung der Deutschen. |
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Nach der [[Beschlagnahmung]] der in deutschem Eigentum befindlichen British Petroleum Company durch die britische Regierung bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde diese Firma 1917 in das Eigentum der [[Anglo-Persian Oil Company]] überführt. Die Anglo-Persian Oil Company (APOC) war 1909 gegründet worden, nachdem Bohrungen im [[Iran]] auf der Basis einer von [[William Knox D’Arcy]] erworbenen Förderkonzession auf Öl gestoßen waren. 1912 erwarb auf Betreiben von [[Winston Churchill]] die britische Regierung für zwei Millionen Pfund die Mehrheit an der APOC, um das Unternehmen finanziell abzusichern. Ferner wurde mit der APOC ein langfristiger Liefervertrag zur Versorgung der britischen Flotte geschlossen. |
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Nová Ves zur [[Tschechoslowakei]] zurück und [[Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|die Mehrheit der deutschsprachigen Einwohner wurde vertrieben]]. Mit Beginn des Jahres 1961 erfolgte die Eingemeindung nach [[Hora Svatého Šebestiána]]. Im Jahre 1964 wurde ein Versuch der Reaktivierung der Klöppelschule unternommen. Die Kirche wurde 1967 und die Kapelle in den 1970er Jahren abgerissen. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 29 Wohnhäusern, in denen 81 Menschen lebten. |
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1935 wurde die Anglo-Persian Oil Company nach dem Abschluss eines neuen Konzessionsvertrages mit dem Iran in Anglo-Iranian Oil Company (AIOC) umbenannt. Mehrheitseigentümer der AIOC blieb weiterhin der britische Staat. Nachdem im März 1953 die Anlagen der AIOC im Iran durch einen Beschluss des iranischen Parlaments verstaatlicht worden waren, organisierte die [[CIA]] den Sturz [[Mohammad Mossadegh|Mossadeqs]] und die Rückkehr von [[Mohammad Reza Pahlavi]]. Danach wurden die außerhalb Irans gelegenen im britischen Eigentum verbliebenen Firmenanteile zusammen mit den durch die neuen iranischen Machthaber retournierten Anteile in ''British Petroleum Company'' umbenannt. Das Marken-Logo ''gelbe BP-Schrift auf grünem Grund'' entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zum weltweiten Markenzeichen des Unternehmens. |
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== Entwicklung der Einwohnerzahl == |
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1998 eroberte BP den US-amerikanischen Markt und fusionierte mit Amoco zu ''BP Amoco''. |
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2000: Nach weiteren Zusammenschlüssen, unter anderem mit dem Schmierstoffspezialisten Burmah Castrol, wechselte das Unternehmen, das inzwischen zu einem weltweit führenden Energieunternehmen aufgestiegen war, seine Außendarstellung in „bp“. Als neues Marken-Logo wählte das Unternehmen das Helios-Zeichen. |
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Im März 2010 kaufte BP für sieben Milliarden US-Dollar von Devon Energy Ölfelder in Brasilien, Mexiko und in Aserbaidschan. Damit verschaffte sich BP einen Platz in einer Region, in der die letzten großen Ölfunde der vergangenen zehn Jahre gemacht wurden, wie zum Beispiel das Ölfeld Tupi mit einer erwarteten Kapazität von fünf bis acht Milliarden Barrel Öl.<ref>finanznachrichten.de, [http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-03/16350408-update-bp-uebernimmt-oelfelder-von-devon-energy-015.htm „BP übernimmt Ölfelder von Devon Energy“] 11. März 2010</ref> |
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Im Oktober 2010 hat BP in zahlreichen afrikanischen Ländern das Geschäft komplett oder teilweise an [[Puma Energy]] verkauft.<ref>[http://www.az.com.na/wirtschaft/bp-nachfolger-heit-and-puma-energy-and.117156.php BP-Nachfolger heißt „Puma Energy“,] [[Allgemeine Zeitung (Namibia)|Allgemeine Zeitung]], 16. November 2010</ref> |
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=== Unternehmensführung === |
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Der Geschäftsführer der BP, [[John Browne]], hat sein Amt am 1. Mai 2007 niedergelegt, nachdem er den Prozess gegen die Presse verloren hatte, die Informationen über sein Privatleben offengelegt hatte. Browne leitete das Unternehmen seit 1995 und sein Weggang war für Juli 2007 geplant. Durch den Rücktritt muss Browne auf einen Bonus von 3,5 Millionen Pfund verzichten. Sein Nachfolger [[Tony Heyward]] wurde mit sofortiger Wirkung zum neuen Generaldirektor ernannt. Nach dem Unfall mit [[Deepwater Horizon]] im April 2010 übernahm [[Bob Dudley]] die Geschäftsführung. |
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=== Deutschland === |
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[[Datei:BPOlexlogo.jpg|miniatur|126px|OLEX-Markenzeichen mit BP und schildförmiger Umrandung, Mitte der 1930er Jahre]] |
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[[Datei:bp3logo.svg|miniatur|126px|BP-Produktmarkenzeichen (1946–1958)]] |
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Die spätere Deutsche BP AG hat ihre Wurzeln in zwei Unternehmen, die beide im Jahr 1904 gegründet wurden: in [[Wien]] wurde am 1. Juli 1904 die ''Aktiengesellschaft für österreichische und ungarische Mineralölprodukte'' ([[OLEX]]) gegründet, in [[Berlin]] nahm die ''[[Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft]]'' (DPAG) ihre Geschäfte auf. |
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1906 fusionierte die DPAG mit diversen anderen Unternehmen zur [[Europäische Petroleum-Union|Europäischen Petroleum-Union]] (EPU). Die EPU gründete in Großbritannien eine Verkaufsgesellschaft mit dem Namen ''British Petroleum Company''. |
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1926 wuchsen die historischen Wurzeln in Berlin zu einem Unternehmen zusammen. Aus OLEX und EPU wurde die ''OLEX Deutsche Petroleum-Verkaufsgesellschaft mbH''. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte eine Neustrukturierung der OLEX. Der Firmensitz verlagerte sich von Berlin nach [[Hamburg]]. Im Jahr 1950, nach weiteren Fusionen, gab sich das Ölunternehmen den Namen ''BP Benzin- und Petroleum-Gesellschaft mbH''. Um die Firmenfarben ''Gelb-Grün'' auch in Deutschland nutzen zu können (für das gelb-grüne BP-Logo), kam die Muttergesellschaft [[Anglo-Iranian Oil Company]] mit der [[Wintershall]] als Muttergesellschaft der [[NITAG]] überein, die bisherigen NITAG-Farben ''Grün-Gelb'' aufzugeben. Die anschließende Umsignalisation der NITAG-Tankstellen und aller Fahrzeuge auf die neuen Firmenfarben ''Gelb-Blau'' (die bisherigen Farben der Olex/ BP) wurde durch die Anglo-Iranian Oil Company bezahlt. 1957 wurde die GmbH in die ''BP Benzin und Petroleum Aktiengesellschaft'' umgewandelt. |
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Um der Stellung der deutschen BP innerhalb der weltweit tätigen BP-Gruppe Rechnung zu tragen, erfolgte die Umbenennung in |
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''Deutsche BP Aktiengesellschaft''. Der Name besitzt auch heute noch Gültigkeit. |
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1978 schloss die Deutsche BP einen Kooperationsvertrag mit der [[VEBA|Veba Oel AG]], der 1979 vom damaligen Bundeswirtschaftsminister [[Otto Graf Lambsdorff]] genehmigt wurde. Infolgedessen beteiligte sich BP unter anderem zu 25 Prozent an der [[Ruhrgas]] und übernahm den Brennstoffhandel [[Stinnes AG|Stinnes]]-Stromeyer. Gleichzeitig verpflichtete sich die BP, Veba bis zum Jahr 2000 jährlich drei Millionen Tonnen Rohöl zu liefern. 2002 übernahm die Deutsche BP AG die Veba-Oel AG und damit auch die Veba-Tochter [[Aral]], zu der auch die 1971 auf die Aral verschmolzene [[Gasolin AG]] (heute als ''Gasolin GmbH'') gehört. |
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Am 30. April 2010 fusionierten die einzelnen Ländergesellschaften in Deutschland (Deutsche BP AG), Österreich, Niederlande, Belgien und Polen zur BP Europa SE ([[Europäische Gesellschaft|Europäische Aktiengesellschaft]]). Die Verschmelzung erfolgt rückwirkend zum 1. Januar 2010. Im Mai 2011 ist auch die BP (Switzerland) in die BP Europa SE integriert worden. Der Firmensitz der neuen SE ist [[Hamburg]], die Hauptverwaltung befindet sich in [[Bochum]] am ursprünglichen Sitz der Aral.<ref>[http://www.deutschebp.de/genericarticle.do?categoryId=2010149&contentId=7061701 BP gründet Europäische Aktiengesellschaft] Pressemitteilung des Unternehmens, 30. April 2010</ref> Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE ist seit dem 1. Mai 2012 Michael Schmidt. |
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=== Algerien === |
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{{Hauptartikel|Geiselnahme von In Aménas}} |
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Am 16. Januar 2013 entführten malische militante Islamisten neun Ausländer auf einem Ölfeld in [[In Aménas]]. Die Angreifer hatten die [[Gasanlage Tiguentourine]] des Energiekonzerns, welche gemeinsam mit [[Statoil]] sowie dem algerischen Energieunternehmen [[Sonatrach]] betrieben wurde, überfallen.<ref>[http://www.focus.de/politik/ausland/ueberfall-auf-bp-gasfeld-in-algerien-islamisten-nehmen-auslaender-als-geiseln_aid_899393.html Überfall in Algerien: Islamisten überfallen BP-Gasfeld und nehmen Geiseln], abgerufen 16. Januar 2013</ref> |
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== Marken == |
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Das Energieunternehmen betreibt seine Geschäfte weltweit unter den vier großen Marken BP, [[Aral]], [[Castrol]] und [[Atlantic Richfield Company|ARCO]], hinzu kommt die historische Marke [[Gasolin (Tankstellenkette)|Gasolin]]. |
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=== BP Firmenname und grundlegende Logoänderung 2002 === |
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BP ist eine der kürzesten und wertvollsten Marken der Welt. Allein das Firmenlogo wird auf 211 Mio USD taxiert. <ref>[https://stocklogos.com/topic/famous-logo-designs-and-how-much-did-they-cost ''British Petrol (BP) logo price tag''stocklogos.com], abgerufen am 27. Dezember 2015</ref> Die zwei Buchstaben weisen offensichtlich auf den Firmennamen „British Petroleum“ hin. Mit leichten Abänderungen, zuletzt durch [[Raymond Loewy]], trug BP das Zeichen seit den 1920er Jahren. 2002 wurde das grüne Wappenschild mit gelben Großbuchstaben von [[Landor Associates]] durch eine stilisierte gelbe Sonne mit grüner [[Korona (Sonne)|Korona]] – an eine [[Sonnenblume]] erinnernd – ersetzt und im Außenbereich, auf 1 Uhr, die nun Kleinbuchstaben „bp“ platziert. <ref>[http://www.famouslogos.us/bp-logo/ ''BP Logo'', famouslogos.us], abgerufen am 27. Dezember 2015</ref> Es soll sich laut Unternehmensangaben um ein [[Helios]]-Logo handeln und künftige Energie in ihren verschiedenen Formen symbolisieren. Auch startete das Unternehmen den Versuch, „British Petroleum“ für neue Motti umzulabeln. In einer begleitenden Pressemitteilung ließ die Gruppe zu erfolgten Änderungen verlauten, den Namen BP wegen ihrer Anerkennung in der ganzen Welt behalten zu wollen, auch da die Buchstaben „bp“ künftig für folgenden Bestrebungen des "neuen Unternehmens" stehen sollen: „better people“ (bessere Menschen), better products“ (bessere Produkte), „big picture“ (großes Bild), „beyond petroleum“ (zusätzlich zu Erdöl). <ref>{{Cite web | title = BP brand and logo | url = http://www.bp.com/en/global/corporate/about-bp/our-history/history-of-bp/special-subject-histories/bp-brand-and-logo.html | archiveurl=https://web.archive.org/web/20140830080553/http://www.bp.com/en/global/corporate/about-bp/our-history/history-of-bp/special-subject-histories/bp-brand-and-logo.html| archivedate=2014-08-30| publisher = bp.com | accessdate = 2014-01-11}}</ref>) |
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=== BP Aktivitäten === |
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BP ist weltweit in zwei Bereichen aktiv: |
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* [[Exploration (Geologie)|Exploration]] und Produktion von Erdöl und Erdgas |
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* Mineralölverarbeitung und -vertrieb |
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Hinzu kommt der Geschäftsbereich BP Alternative Energy, der sich um die Erforschung erneuerbarer Energien kümmert. |
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In Deutschland betreibt BP Geschäfte in den Feldern ''Verarbeitung und Vermarktung von Mineralölprodukten'' und ''Gas, Strom und erneuerbare Energien''. |
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=== Aral === |
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[[Datei:AralCorpLogo.jpg|100px|rechts|Logo der Aral AG]] |
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[[Aral]] – die Tankstellenmarke von BP in Deutschland – ist mit einem bundesweiten Marktanteil von 22,5 Prozent (bei knapp 2.500 Tankstellen im Jahr 2011) Marktführer.<ref name="eid">[http://www.eid-aktuell.de:/ EID Tankstellenspecial 2. Halbjahr 2012]</ref> |
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=== Castrol === |
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Durch die Übernahme von [[Castrol]] wurde BP zum weltweit führenden Schmierstoffhersteller. Castrol ist in Deutschland die Nummer eins auf dem Markt. Bekannt ist die Marke seit Jahrzehnten wegen ihres intensiven Engagements im Motorsportbereich, so zum Beispiel in der [[Formel 1]]. |
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=== Gasolin === |
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Aus Gründen des Markenschutzes werden weiterhin zwei Tankstellen unter der eingetragenen Marke Gasolin betrieben. Diese befinden sich in [[Pasewalk]] und [[Ueckermünde]].<ref>[http://www.gasolin-tankstellen.de/ Gasolin Tankstellen Roland Becker.]</ref> |
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== Geschäftsfelder == |
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[[Datei:BP-Solar-Logo.svg|mini|250px|Das Logo von BP Solar]] |
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=== BP Solar === |
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BP Solar war ein Hersteller von [[Solarzelle]]n und [[Photovoltaikanlage|Photovoltaikanlagebauer]] der zum Jahresende 2011 seine Aktivitäten einstellte. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass sich die Solarindustrie zuletzt in einen Massenmarkt mit niedrigen Margen entwickelte. <ref>[http://www.reuters.com/article/us-bp-solar-idUSTRE7BK1CC20111221 ''BP turns out lights at solar business'', Reuters vom 21. Dezember 2011], abgerufen am 29. Dezember 2015</ref> BP war über 35 Jahre in der Solarenergie tätig und einer der Marktführer. <ref name="bpsolar">[http://www.bp.com/sectiongenericarticle.do?categoryId=9025019&contentId=7046515#7270054 Hinweis zu BP Solar]</ref> |
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=== Weitere Geschäftsfelder in Deutschland === |
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BP betreibt in Deutschland auch Handel mit Strom und Gas. In den neuen Geschäftsbereichen zählt BP bereits zu den führenden Unternehmen auf dem deutschen Markt. |
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== Kritik und Umweltkatastrophen == |
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=== Prudhoe Bay === |
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BP ist mit einem Anteil von 26 Prozent Betreiber des größten Ölfeldes in [[Alaska]], dem [[Prudhoe Bay|Prudhoe-Bay]]-Ölfeld. Am 2. März 2006 wurde in der westlichen Prudhoe Bay ein großes Ölleck entdeckt. Bis zu 267.000 Gallonen (eine [[Million]] Liter) Öl liefen aus und machten es zum größten Ölausfluss im nördlichen Alaska in der Geschichte.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/4795866.stm BBC: Alaska hit by 'massive' oil spill]</ref> Im August 2006 wurden weitere Ölaustritte bemerkt. Am 6. August 2006 hatte sich BP dazu entschlossen, die Förderung im Prudhoe-Bay-Feld in Alaska auf unbestimmte Zeit einzustellen. Bei ersten Untersuchungen der [[Pipeline|Leitungen]] mit Spezialgeräten seien gravierende [[Korrosion]]sschäden festgestellt worden. Die Überprüfung der Röhren war behördlich veranlasst worden. BP betonte, dass die Röhren regelmäßig und mit behördlicher Zustimmung und unter Aufsicht überprüft worden seien. Die angewandten Prüfmethoden, Ausspülung der Röhren mit einem chemischen Mittel zum [[Korrosionsschutz]] und [[Ultraschall]]untersuchungen, seien in der Rückschau betrachtet nicht ausreichend gewesen. Allerdings hatten bereits 1999 Mitarbeiter von BP die Konzernleitung auf entsprechende Mängel aufmerksam gemacht.<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/bp-chef-browne-soll-von-marodem-oelfeld-gewusst-haben;1120072 Handelsblatt, 11. August 2006: BP-Chef Browne soll von marodem Ölfeld gewusst haben]</ref> 2001 waren die Probleme schon der Umweltbehörde bekannt. Sie wurden jedoch, mutmaßlich durch Einflussnahme von Mitarbeitern des Konzerns, nicht veröffentlicht.<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/bp-redete-warnungen-klein;1127650 Handelsblatt, 28. August 2006: BP redete Warnungen klein]</ref> |
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Um das gesamte Leitungsnetz genauer untersuchen zu können, habe sich BP zu einem Produktionsstopp entschlossen. Am 11. August verkündet das Unternehmen, dass die Produktion nach Auswertung neuer Untersuchungsergebnisse im westlichen Teil des Ölfeldes fortgesetzt werden könne. Diese Entscheidung sei in Absprache mit den staatlichen Behörden getroffen worden. Nach Genehmigung durch das US-Verkehrsministerium begann BP Ende September auch wieder mit der Produktion im östlichen Teil des Ölfeldes. Am 29. Oktober 2006 gab BP bekannt, dass die Tagesproduktion mit mehr als 400.000 Barrel wieder den Stand vom 6. August 2006 erreicht habe. |
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=== Raffinerie BP Texas City === |
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[[Datei:BP Texas City incident diagram-German.png|mini|Austritt von Kohlenwasserstoffen über den Rückhaltebehälter]] |
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''BP Texas City'' ist die größte [[Erdölraffinerie]] des Unternehmens im südöstlich von [[Houston]] gelegenen [[Texas City]] und produziert auf einer Fläche von 4,85 Quadratkilometern etwa 2,5 Prozent des amerikanischen Treibstoffbedarfs.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.bp.com/sectiongenericarticle.do?categoryId=9005029&contentId=7010402 | wayback=20070613110347 | text=BP.com: Texas City Refinery}}</ref> |
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Erste Teile der als außerordentlich komplex geltenden Anlage wurden 1934 errichtet, seither wurde mehrfach expandiert und modernisiert.<ref name="baker2007">The Report of the U.S. Refineries Independent Safety Reviewpanel, Januar 2007, {{Webarchiv | url=http://www.csb.gov/completed_investigations/docs/Baker_panel_report.pdf | wayback=20090117125927 | text=THE REPORT THE BP U.S. REFINERIES INDEPENDENT SAFETY REVIEW PANEL PDF}}</ref><!--p. 43--> In Besitz von BP gelangte die Raffinerie durch Fusion mit [[Amoco]] am 31. Dezember 1998.<ref name="csb2007">U.S. Chemical Safety and Hazard Investigation Board, Report 2005-04-I-TX, März 2007 {{Webarchiv | url=http://www.csb.gov/completed_investigations/docs/CSBFinalReportBP.pdf | wayback=20090419100058 | text=INVESTIGATION REPORT REPORT NO. 2005-04-I-TX REFINERY EXPLOSION AND FIRE PDF}}</ref><!--p.249--> Auf dem Gelände sind dauerhaft etwa 1800 Arbeiter beschäftigt, durch Vertragsarbeiten befinden sich in Spitzenzeiten bis zu 6000 Arbeiter auf dem Gelände.<ref name="baker2007" /><!--p.43--> |
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In der Raffinerie kam es mehrfach zu schweren Betriebsunfällen, die zwischen 1974 und 2004 zu insgesamt 23 Todesfällen führten.<ref name="csb2007" /><!--p.172--> Vorbeugende Sicherheitsverbesserungen seitens BP blieben weiter lückenhaft.<ref>Washington Post, [http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/01/16/AR2007011600208.html „BP Failed on Safety, Report Says“], Steven Mufson, 17. Januar 2007</ref> |
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Am 23. März 2005 traten während der Inbetriebnahme einer [[Isomerisierung]]seinheit innerhalb weniger Minuten geschätzte 28.700 Liter<ref name="csb2007" /><!-- p.64 --> brennbarer Kohlenwasserstoffe aus einem Rückhaltebehälter aus und führten zu einer Explosion, bei der 15 Arbeiter getötet und 180 verletzt wurden.<ref name="csb2007" /><!-- p.68 --> Der finanzielle Schaden betrug mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar.<ref name="csb2007" /><!--p. 17--> |
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Zu dem Unfall trugen maßgeblich Bedienerfehler, veraltete Ausrüstung und Designfehler der Kontrollinstrumente bei – so wurde ein Abscheiderturm über mehrere Stunden hinweg bei geschlossenem Pegelkontrollventil betrieben, während dem Bediener normale Werte für Turmpegel und Ventildurchfluss angezeigt wurden. Die schließlich überfließende Flüssigkeit gelangte in einen veralteten und bekannt unsicheren Rückhaltebehälter, trat dort in einer Fontäne aus und entzündete sich außerhalb.<ref name="csb2007" /><!-- p.22/23--> Die anschließende Explosion zerstörte unter anderem mehrere Büro-Trailer neben dem Behälter, in denen sich die Todesopfer befanden. BP änderte nach dem Unfall die Richtlinien für die Platzierung solcher Trailer.<ref name="csb2007" /><!--p.129 --> |
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Die nachfolgenden Untersuchungsberichte des [[U.S. Chemical Safety and Hazard Investigation Board]] und einer unabhängigen Untersuchungsgruppe unter Leitung von [[James Baker]] übten harsche Kritik an Konzernführung und Sicherheitsstandards der Raffinerie.<ref name="csb2007" /><!--p.70ff--> |
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=== Ölplattform Deepwater Horizon === |
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[[Datei:Deepwater Horizon offshore drilling unit on fire.jpg|mini|Deepwater Horizon in Brand]] |
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{{Hauptartikel|Ölpest im Golf von Mexiko 2010}} |
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BP war [[Pachtvertrag|Pächter]] der von [[Transocean (Mineralölunternehmen)|Transocean]] betriebenen [[Bohrplattform]] [[Deepwater Horizon]] im [[Golf von Mexiko]]. Am 20. April 2010 ereignete sich eine Explosion, der ein Brand folgte. Am 22. April 2010 sank die Plattform.<ref>N24: [http://www.n24.de/news/newsitem_6013671.html Ölplattform vor US-Küste gesunken] vom 23. April 2010, abgerufen am 23. April 2010.</ref> Unmittelbar nach dem Untergang der Plattform wurde der [[Ölpest|unkontrollierte Austritt von Öl]] beobachtet. Täglich traten dabei weit mehr als 5.000 [[Barrel]] (800.000 Liter) Öl aus. Während einer [[Hearing|Anhörung]] des [[Kongress der Vereinigten Staaten|US-Kongresses]] wurde sogar von 95.000 Barrel (15.100.000 Liter) täglich gesprochen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.mcclatchydc.com/2010/05/19/94467/engineer-oil-spill-videos-show.html| titel="Gulf oil spill leak now pegged at 95,000 barrels a day" |datum=19. Mai 2010| zugriff= 21. Mai 2010}}</ref> Im US-Bundesstaat [[Louisiana]] wurde der Notstand ausgerufen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,692171,00.html| titel="Umweltkatastrophe am Golf von Mexiko. Ölteppich erreicht US-Küste früher als erwartet" |datum=30. April 2010| zugriff=30. April 2010|hrsg= spiegel.de}}</ref> BP erklärte, das Unternehmen übernehme die volle Verantwortung für die Ölpest am Golf von Mexiko und werde für die Schäden des ausgetretenen Öls aufkommen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/oelpest_hat_die_amerikanische_kueste_erreicht_1.5599631.html| titel="BP will zahlen" |datum=30. April 2010| zugriff= 3. Mai 2010|hrsg= NZZ.ch}}</ref> Interne Dokumente von BP zeigten, dass der Konzern schon 11 Monate vor der Katastrophe über erhebliche Sicherheitsprobleme informiert war.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.nytimes.com/2010/05/30/us/30rig.html?hp| titel="Documents Show Early Worries About Safety of Rig" |datum=29. Mai 2010| zugriff= 29. Mai 2010|hrsg= nytimes.com}}</ref> |
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Am 18. Juni 2010 entzog BP-Aufsichtsratschef [[Carl-Henric Svanberg]] dem Vorstandsvorsitzenden [[Tony Hayward]] mit sofortiger Wirkung das Krisenmanagement.<ref>[http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2010-06/bp-kritik?page=all zeit.de vom 12. Juni 2010: ''Es wird einsam für BP. Nach Ölkatastrophe und Pannenserie distanziert sich die Konkurrenz von den Briten. Denn: Das Chaos wird teuer, nicht nur für BP.'']</ref> Dieses übernahm BP-Manager Robert Dudley.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,701744,00.html spiegel.de vom 20. Juni 2010]</ref> |
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Laut Berechnungen von BP und einer Konzernveröffentlichung vom 25. Juni 2010 betragen die bis dahin aufgelaufenen Kosten der Ölpest knapp 2 Mrd. Euro (2,35 Mrd. USD), lt. Angaben Anfang Juli bereits 2,5 Mrd. Euro (3,1 Mrd. USD<ref>[http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/07/06/oel-katastrophe-rettet-gaddafi-bp-vor-der-pleite/britische-regierung-bereitet-sich-auf-ernstfall-vor.html Finanzielle Folgen für BP, Zeitungsbericht]</ref>). Seit Beginn der Katastrophe hat sich der Wert der BP-Aktie etwa halbiert.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,702860,00.html Veröffentlichung zu den Folgen der Katastrophe, Der Spiegel]</ref> Wegen der finanziellen Folgen der Katastrophe und des stark gefallenen Aktienkurses fürchtet der Konzern eine feindliche Übernahme, in britischen Regierungskreisen wird der Zusammenbruch des größten Unternehmens des Landes für möglich gehalten. Um dies zu verhindern, sucht der Konzern nach Investoren.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-der-oelkatastrophe-bp-kaempft-gegen-den-zusammenbruch-11009382.html Folgen für den Konzern, Bericht in der FAZ]</ref> |
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Am 19. Juli 2010 wurde gemeldet, dass Anwälte von Geschädigten der Katastrophe in den [[Vereinigte Staaten|USA]] mindestens drei Klagen gegen BP unter dem [[Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act|RICO Act]] eingereicht haben. Dieser bezeichnet ein Bundesgesetz, welches ursprünglich gegen die [[Mafia]] gerichtet war, und falls BP danach verurteilt würde, würde sich, neben eventuell weiteren ausgesprochenen Strafen, die Schadensersatzsumme auf das Dreifache des tatsächlich entstandenen Schadens belaufen. Derzeit prüft das [[US-Justizministerium]], ob der RICO Act in diesem Fall zur Anwendung kommt.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,707388,00.html Golf-Katastrophe: Öl-Opfer verklagen BP nach Anti-Mafia-Gesetz], Spiegel Online, 19. Juli 2010</ref> |
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BP verunreinigte den Golf von Mexiko nach der Katastrophe mit mehreren Millionen Litern der umstrittenen Chemikalie [[Corexit]], die als [[Dispergator]] die Sichtbarkeit des ausgetretenen Öles reduziert. Viele Reinigungsarbeiter und Küstenanwohner wurden durch Corexit gesundheitlich schwer geschädigt.<ref name="GiftKosmetik">Mark Hertsgaard: [http://www.zeit.de/2013/17/bp-oelkatastrophe-golf-von-mexiko-corexit/komplettansicht US-Ölpest: ''Giftige Kosmetik''], [[Die Zeit]], 19. April 2013</ref> BP ist personell mit der Herstellerfirma von Corexit verflochten, war über die toxische Wirkung der Chemikalie informiert und spielte die Gesundheitsgefährdung herunter.<ref name="GiftKosmetik" /> |
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=== Vorwürfe der Menschenrechtsverletzung === |
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Im ''[[Schwarzbuch Markenfirmen]] – Die Machenschaften der Weltkonzerne'' werden BP schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, unter anderem „Finanzierung von Bürgerkrieg und Waffenhandel, Zerstörung der Lebensgrundlagen in Ölfördergebieten und Kooperation mit Militärregimen“.<ref>Klaus Werner Lobo, Hans Weiss: ''Das neue Schwarzbuch Markenfirmen - Die Machenschaften der Weltkonzerne.'' Ullenstein, Berlin 2010, ISBN 978-3-548-37314-0, S. 176f.</ref> Nach Angaben der Autoren hat es nie eine Klage gegen das Buch gegeben, obwohl eine Änderung falscher Tatsachenbehauptungen juristisch leicht zu erwirken wäre.<ref>Klaus Werner Lobo, Hans Weiss: ''Das neue Schwarzbuch Markenfirmen - Die Machenschaften der Weltkonzerne.'' Ullenstein, Berlin 2010, ISBN 978-3-548-37314-0, S. 100.</ref> |
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Am 1. September 2010 wurden dem Aufsichtsratvorsitzenden, dem scheidenden und neuen Geschäftsführer sowie dem verantwortlichen Management des Öl- und Energie-Konzerns BP/Großbritannien der [[Black Planet Award]] 2010 von der [[Stiftung Ethik & Ökonomie]] (ethecon) verliehen. Der Black Planet Award wird jährlich an Personen verliehen, die in herausragender Weise zu Zerstörung und Ruin des Blauen Planeten beigetragen haben. Im Umgang mit der Öl-Katastrophe im Golf von Texas im Sommer 2010 sieht die Stiftung eine bestürzende Missachtung und Verletzung menschlicher Ethik.<ref>[http://www.ethecon.org/download/Broschuere-Black-Planet-Award-2010-deutsch.pdf ethecon] (PDF; 1,0 MB): Zur Verleihung des Internationalen ethecon Black Planet Award 2010 an Tony Hayward, Bob Dudley, Carl-Henric Svanberg, weitere Verantwortliche und Großaktionäre des Öl- und Energie-Konzerns BP/Großbritannien</ref> |
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== Konsortien == |
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Die BP ist als Konsortialführer in folgende Projekte involviert: |
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* [[Azerbaijan International Oil Consortium]] |
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* [[Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline]] |
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* [[Südkaukasus-Pipeline]] |
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== Anteilseigner == |
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Wesentliche Anteilseigner (Grundkapital) sind:<ref name="gb2013"/> |
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{| class="wikitable" |
{| class="wikitable" |
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! Jahr !! Einwohnerzahl<ref name="Historický lexikon">{{Internetquelle|hrsg=Český statistický úřad|titel=Historický lexikon obcí České republiky - 1869-2015|url=https://www.czso.cz/documents/10180/20537734/130084150422.pdf/78a7a0a6-8132-41db-87c1-4a9c4fc6a5f3?version=1.0|datum=2015-12-18|zugriff=17. Januar 2016|sprache=cs}}</ref> |
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|1869 || 1102 |
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! Anteil [%] !! Anteilseigner |
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|1880 || 1180 |
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| 28,51 || [[JPMorgan Chase]] |
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|1890 || 1201 |
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| 5,73 || [[BlackRock|Blackrock, Inc.]] |
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|1900 || 1180 |
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| 3,51 || [[Legal & General|Legal & General Group plc]] |
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|1910 || 1259 |
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| 3,35 || [[Capital Group Companies]] |
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| valign="top" | |
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{| class="wikitable" |
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! Jahr !! Einwohnerzahl |
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|1921 || 1249 |
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|1930 || 1422 |
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|1950 || 238 |
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|1961 || 244 |
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|1970 || 152 |
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|} |
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| valign="top" | |
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{| class="wikitable" |
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! Jahr !! Einwohnerzahl |
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|1980 || 125 |
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|1991 || 74 |
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|2001 || 81 |
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|2011 || 103 |
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Stand: 18. Februar 2014 |
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== Söhne und Töchter der Gemeinde == |
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== Bücher == |
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* Walter Klinger (''Wawrschustergung'') (* 1923), Heimatdichter |
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* ''BP Fifty Years in Pictures. A story in pictures of the development of the BP Group 1909–1959''. London, British Petroleum Co, 1959. |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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* Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches vom 16. und 17. April 1945, nordwestlich des Dorfes |
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* Reste der Kapelle Pfaffkapelle, auch als Toblerkapelle bezeichnet, südwestlich des Dorfes. Die Kapelle wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von der Müllerfamilie Pfaff auf deren Grund erbaut. Sie wurde in den 1970er Jahren teilweise abgebrochen. |
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* [http://www.bp.com/ Website des Unternehmens in London] (englisch) |
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* [http://www.deutschebp.de/ Website der BP Europa SE] |
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* [http://www.aral.de/ Website der Aral AG] |
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* [http://www.castrol.de/ Website von Castrol] |
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* [http://www.bp.com/en/global/solar-warranty.html Website von BP Solar in Deutschland] |
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* [http://www.spiegel.de/thema/bp/ Alle Artikel, Hintergründe und Fakten zu BP] auf [[Spiegel Online]], insbesondere zur Katastrophe der Deepwater Horizon |
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* {{Webarchiv | url=http://www.brandeins.de/magazin/foerdern/blick-in-die-bilanz-leben-nach-dem-gau.html | wayback=20130331001845 | text=Ein Blick in die Bilanz von BP: Leben nach dem Gau}} ([[brand eins]] 4/2011) |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references |
<references/> |
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== Weblinks == |
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|Navigationsleiste Unternehmen im FTSE 100 Index |
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* [http://www.nastup.cz/obce/080.htm Geschichte von Nová Ves] |
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|Navigationsleiste Unternehmen im Dow Jones Global Titans 50}} |
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* [http://www.komotau.de/neudorfsebastian.htm Geschichte von Neudorf] |
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* [http://www.kostely.tnet.cz/index.php?load=detail&id=13858 Ehemalige Kirche] |
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{{Coordinate|NS=51.5079|EW=-0.1343|type=landmark|dim=200|region=GB-WSM}} |
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* [http://www.kostely.tnet.cz/index.php?load=detail&id=13702 Reste der Pfaff-Kapelle] |
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{{SORTIERUNG: |
{{SORTIERUNG:Nova Ves #Hora Svateho Sebestiana}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Ortsteil in Tschechien|Nova Ves]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Hora Svatého Šebestiána]] |
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[[Kategorie:Unternehmen (City of Westminster)]] |
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[[Kategorie:Unternehmen im FT 30 Index]] |
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[[Kategorie:Unternehmen im FTSE 100 Index]] |
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[[Kategorie:Mitglied im Council on Foreign Relations]] |
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[[Kategorie:BP| ]] |
Version vom 17. Januar 2016, 12:17 Uhr
Nová Ves | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Region: | Ústecký kraj | |||
Bezirk: | Chomutov | |||
Gemeinde: | Hora Svatého Šebestiána | |||
Fläche: | 988,6093[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 30′ N, 13° 16′ O | |||
Höhe: | 770 m n.m. | |||
Einwohner: | 103 (2011[2]) | |||
Postleitzahl: | 431 82 | |||
Kfz-Kennzeichen: | U | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Chomutov - Hora Svatého Šebestiána | |||
Bahnanschluss: | Chomutov–Vejprty |
Nová Ves (deutsch Neudorf) ist ein Ortsteil der Gemeinde Hora Svatého Šebestiána in Tschechien.
Geographie
Nová Ves liegt etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Chomutov und erstreckt sich entlang des Baches Novoveský potok auf dem Kamm des böhmischen Erzgebirges. Nördlich entspringt der Bach Křimovský potok, der den Ort im Osten umfließt. Im Norden erhebt sich der Herrnsteinberg, nordöstlich der Menhartický vrch (Müllerberg, 848 m), im Osten der Tschoschler Berg (764 m), südlich der Nad nádražím (786 m) und im Nordwesten der Novoveský vrch (Neudorfer Berg, 885 m). Am östlichen Ortsrand führt die Staatsstraße I/7 von Chomutov nach Reitzenhain vorbei. Nová Ves liegt an der Bahnstrecke Chomutov–Vejprty.
Nachbarorte sind Hora Svatého Šebestiána im Norden, Nový Dům im Nordosten, die Wüstungen Menhartice und Stráž im Osten, Křimov im Südosten, Celná und Kýšovice im Süden, Výsluní im Südwesten sowie Satzung und das wüste Jilmová im Nordwesten.
Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von Großen Neundorff stammt aus dem Jahre 1345. Seit 1361 ist die Existenz einer Kirche überliefert, die als Filiale von Krima eingerichtet wurde. Im Jahre 1379 besaß Neundorf das Braurecht. Zwischen 1382 und 1411 gehörte Neundorf zu den Besitzungen des Deutschritterordens in Komotau. In der Umgebung des Dorfes wurde seit der Mitte des 14. Jahrhunderts Bergbau auf Silber, Zink und Kupfer betrieben. 1511 wurde das Dorf als "Newdorff auff dem gepyrg, später auch als Neundorf bezeichnet. Durch seine Lage an der Landesstraße von Komotau nach Leipzig war der Ort bei allen Kriegen in der Zeit des Heiligen Römischen Reiches von Militärdurchzügen betroffen. Bei ihrem Freikauf aus der Untertänigkeit kaufte die Stadt Komotau im Jahre 1605 auch das aus 22 Anwesen bestehende Dorf Tschoschl. Seine Bewohner wurden fortan dem der Freien Königlichen Stadt gehörigen Gut Schönlind frondienstpflichtig. Im Jahre 1606 wurden die Kirche und der Friedhof neu geweiht.
1834 wurde eine Kirche im klassizistischen Stil erbaut, 1844 wurde ein Turm angebaut. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Neudorf / Nová Ves ab 1850 eine politische Gemeinde im Gerichtsbezirk Sebastiansberg bzw. Bezirk Komotau. 1868 begann der Bau der Bahnstrecke Komotau-Weipert durch die Buschtěhrader Eisenbahn. Vier Jahre später wurde die Strecke eingeweiht. 1875 wurde noch die abzweigende Strecke nach Reitzenhain in Betrieb genommen. Nach den Niedergang des Bergbaus wurde Neudorf zu einem Zentrum der erzgebirgischen Spitzenklöppelei. Am 2. Dezember 1898 nahm die Erzgebirgische Klöppelschule Neundorf den Unterricht auf. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde sie 1918 dem staatlichen Schulamt für Heimindustrie in Prag unterstellt. 1930 lebten sechzehn Tschechen im Ort.
Nach dem Münchner Abkommen wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Komotau. 1939 lebten in der Gemeinde 1193 Menschen. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges führte am 16 und 17. April 1945 ein Todesmarsch von KZ-Häftlingen von Reitzenhain über Ulmbach, Sebastiansberg, Neudorf, Domina, Schönlind, Oberdorf und Komotau ins Nordböhmische Becken. Die Tradition der Spitzenklöppelei erlosch mit der Vertreibung der Deutschen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Nová Ves zur Tschechoslowakei zurück und die Mehrheit der deutschsprachigen Einwohner wurde vertrieben. Mit Beginn des Jahres 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Hora Svatého Šebestiána. Im Jahre 1964 wurde ein Versuch der Reaktivierung der Klöppelschule unternommen. Die Kirche wurde 1967 und die Kapelle in den 1970er Jahren abgerissen. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 29 Wohnhäusern, in denen 81 Menschen lebten.
Entwicklung der Einwohnerzahl
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Söhne und Töchter der Gemeinde
- Walter Klinger (Wawrschustergung) (* 1923), Heimatdichter
Sehenswürdigkeiten
- Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches vom 16. und 17. April 1945, nordwestlich des Dorfes
- Reste der Kapelle Pfaffkapelle, auch als Toblerkapelle bezeichnet, südwestlich des Dorfes. Die Kapelle wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von der Müllerfamilie Pfaff auf deren Grund erbaut. Sie wurde in den 1970er Jahren teilweise abgebrochen.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.uir.cz/katastralni-uzemi/641804/Nova-Ves-u-Krimova
- ↑ a b Historický lexikon obcí České republiky - 1869-2015. Český statistický úřad, 18. Dezember 2015, abgerufen am 17. Januar 2016 (tschechisch).