Zum Inhalt springen

Émile Wesly und Gesundheitsrisiken im American Football: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
 
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''American Football''' ist eine vor allem in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] außerordentlich populäre [[Sportart]], bei der zwei Mannschaften mit je elf Spielern versuchen, den „eiförmigen“ [[Football (Sportgerät)|Spielball]] in die gegnerische Endzone zu bringen. Die Mannschaft im Ballbesitz (''Offense'') versucht dabei, Raumgewinn zu erzielen und eine bessere Feldposition zu erreichen. Sie kann den Ball werfen (''passing the ball'') oder tragen (''running/rushing the ball''). Die verteidigende Mannschaft (''Defense'') versucht, dies zu verhindern und selbst in Ballbesitz zu kommen.
'''Michel Émile Wesly''' (* [[1. November]] [[1858]] in [[Maastricht]]; † [[26. März]] [[1926]], vermutlich in [[Paris]]) war ein [[Komponist]] und [[Journalist]], der in [[Brüssel]] und später in Paris tätig war. Eine seiner Kompositionen bildete die Vorlage für die Vertonungen von [[Bertolt Brecht]]s ''Ballade von den Seeräubern'' und ''[[Lied der Mutter Courage]]''.


Football ist vor allem geprägt von [[Taktik|taktischen]] und [[Physis|physischen]] Elementen. Jeder Spieler hat eine bestimmte [[Vorlage:Navigationsleiste American Football Positionen|Position]] und eine ganz bestimmte Aufgabe. Die jeweiligen Spielzüge der ''Offense'' sind dabei auf den Meter genau vom [[Trainer]] (''Head Coach oder Defense/Offense Coordinator'') vorgegeben. Um diese Aufgabe zu erfüllen, setzt der Spieler je nach Position Kraft, Masse, [[Agilität|Gewandtheit]] oder [[Schnelligkeit]] ein. Die Spieler sind dabei durch die charakteristische Football-Schutzausrüstung mit u. a. Schulterpolster und Helm geschützt. Angefeuert werden sie meistens durch die [[Cheerleading|Cheerleader]].
== Leben ==


Auf Grund der sehr unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Positionen kann American Football von fast jedem gespielt werden. Es fordert durch seine Spezialisierung einen hohen Grad an [[Teamgeist|Mannschaftsgeist]] und [[mental]]er Stärke.
Wesly wurde in eine [[Juden|jüdische]] Familie geboren, die seit Ende des 18. Jahrhunderts in Maastricht ansässig war. Sein Vater war der [[Uhrmacher]]<ref>Siehe P. T. R. Mestrom: ''Limburgse klokken en hun makers'', Ultima Hora, Maastricht 1997, S. 244. Für den Hinweis danke ich Eddy Fraiture. Siehe auch M. C. A. Kessels-van der Heijde: ''Maastricht, Maestricht, Mestreeech. De taalverhoudingen tussen Nederlands, Frans en Maastrichts in de negentiende eeuw'', Hilversum 2002, wo auf S. 221 eine französischsprachige Anzeige für Uhren bei Henry Wesly aus dem ''Courier de la Meuse'', einer Maastrichter Tageszeitung, abgedruckt ist. Die Legende gibt den 30. November 1890 als Datum an, was jedoch aufgrund der auf der Seite enthaltenen Daten offensichtlich irrig ist. Die Zeitung muss im April 1882 erschienen sein, kurz vor dem [[Weißer Sonntag|Weißen Sonntag]], auf den sich verschiedene Anzeigen direkt beziehen.</ref> Henri Wesly (* 1819), seine Mutter Caroline Amelie Hollender; er hatte drei ältere Geschwister. Die Familie zog 1884 nach Brüssel; Émile Wesly hat wohl bereits seit 1882 dort gewohnt. Er lebte dort nacheinander in verschiedenen Gemeinden der heutigen [[Region Brüssel-Hauptstadt]]: Brüssel selbst, [[Schaerbeek]] und [[Saint-Josse-ten-Noode]].


[[Bild:Wilson American football.jpg|thumb|450px|Profi-[[Football (Sportgerät)|Football]] aus der [[National Football League|NFL]]]]
[[File:Annonce-Gaudet-2.jpg|thumb|Anzeige des Musikverlags Gaudet. Aus: ''Bibliographie musicale française'', Jg. 29, Nr. 130, Avril–Juin 1903, S. 24]]Frühzeitig begann Wesly zu komponieren. Bereits 1879 hat die Theatergesellschaft ''Momus'' in Maastricht eine „einaktige [[Opera bouffe]] in drei Bildern“ von Wesly aufgeführt, wie Harry Schillings in einer Geschichte des [[Provinz Limburg (Niederlande)|limburgischen]] Amateurtheaterwesens schreibt.<ref>Harry Schillings: ''Toneel en theater in Limburg in de 19e en 20e eeuw'', Van Gorcum, Assen/Amsterdam 1976, S. 421. [http://www.dbnl.org/tekst/schi015tone01_01/schi015tone01_01_0005.php Online].</ref> Von 1886 datiert eine ''Marche Portugaise'' für Orchester, die nach zeitgenössischen Berichten mit großem Erfolg in den Sommerkonzerten des „Waux-Hall“, des Pavillons des Brüsseler [[Théâtre royal du Parc]], aufgeführt wurde;<ref>''Le Guide musicale'', Jg. 32, Nr. 28/29, 15./22. Juli 1886, S. 192. [https://ia600300.us.archive.org/27/items/guidemusicalrevu188632brus/guidemusicalrevu188632brus.pdf Online]. ''L’Art moderne'', Jg. 7, Nr. 4, 1887, S. 31. [http://digistore.bib.ulb.ac.be/2008/DL2864764_1887_f.pdf Online].</ref> ein [[Klavierauszug]] wurde im folgenden Jahr bei dem Hamburger Musikverlag Cranz gedruckt, der eine Filiale in Brüssel unterhielt. In den folgenden Jahren schrieb Wesly eine Anzahl von kleineren Stücken: [[Marschmusik|Märsche]], [[Chanson]]s, [[Tanzmusik|Tänze]], [[Nocturne (Musik)|Nocturnes]], [[Suite (Musik)|Suiten]] und [[Männerchor|Männerchöre]]. Soweit es sich um [[Vokalmusik]] handelte, vertonte er gewöhnlich französische Texte. Dazu zählten unter anderem verschiedene Gedichte des belgischen Schriftstellers [[André Henri Constant van Hasselt]].<ref>Vgl. André van Hasselt: ''Poésies choisies''. Librairie Fischbacher, Paris, 1901, S. 167, 224f.</ref> Seit 1897 erschienen seine Kompositionen im Druck bei dem Pariser Musikverlag E. Gaudet.


== Entwicklung des Spieles ==
1886 wird Wesly als Redakteur am ''[[Nieuwe Rotterdamsche Courant]]'' erwähnt,<ref>''Le Guide musicale'', Jg. 32, Nr. 28/29, 15./22. Juli 1886, S. 192. [https://ia600300.us.archive.org/27/items/guidemusicalrevu188632brus/guidemusicalrevu188632brus.pdf Online].</ref> 1890 war er Korrespondent der französischen [[Nachrichtenagentur]] [[Havas]] in Saint-Josse-ten-Noode. Im folgenden Jahr übertrug er das [[Lustspiel]] ''Der Probepfeil'' von [[Oscar Blumenthal]] für eine Aufführung des Théâtre royal du Parc aus dem Deutschen ins Französische (''La Flèche d’Essai''). Dazu kam in den nächsten Jahren eine regelmäßige Mitarbeit an der renommierten Kulturzeitschrift ''[[Elsevier (Zeitschrift)#Geschichte|Elsevier's Geïllustreerd Maandschrift]]''; Wesly veröffentlichte dort in niederländischer Sprache eine Artikelserie über zeitgenössische belgische Künstler. Bei der [[Weltausstellung Brüssel 1897|Brüsseler Weltausstellung]] von 1897 amtierte er als Sekretär der niederländischen Abteilung der Schönen Künste.
''Hauptartikel: [[Geschichte des American Football]]''


American Football hat sich ab 1869 an [[Universität]]en der [[Ostküste der USA]] entwickelt. Er hat seine Wurzeln im [[Fußball]] (vor allem in dessen englischen Vorläufern) und im [[Rugby]] sowie im [[Canadian Football]]. Die Football-Regeln entstanden dabei vor allem, weil sich die [[College]]s für Spiele untereinander auf ein verbindliches [[Regelwerk]] einigen mussten. So fand das erste offizielle Footballspiel zwischen den Universitäten [[Rutgers University|Rutgers]] und [[Princeton University|Princeton]] statt. Die erste Serie über drei Spiele gab es zwischen der [[Harvard University]] und der [[McGill University]] aus [[Montreal]], [[Kanada]]. Später gab es erste Turniere, vor allem zwischen Harvard, Princeton, [[Yale University|Yale]] und [[Columbia University|Columbia]]. Football war jahrzehntelang gleichbedeutend mit diesem [[College Football]], der durch die [[National Collegiate Athletic Association]] (NCAA) reguliert wird. Der inzwischen bekanntere Profi-Football der [[National Football League]] (NFL, begründet 1919/1920) hat erst in den [[1930er]] Jahren abgewandelte Regeln eingeführt.
Nachdem Wesly 1899 in [[Ixelles]] Marie-Anne-Léopoldine-Renée Maxant Beaubœuf (* 1880) geheiratet hatte, schrieb er sein bekanntestes und erfolgreichstes Musikstück, den „gesungenen [[Walzer (Musik)|Walzer]]“ ''Fiançailles'' („Flitterwochen“), der bei zahlreichen [[Platzkonzert]]en aufgeführt und mehrfach auf [[Schallplatte]] aufgenommen wurde, unter anderem auch in deutscher Sprache. Zum Erfolg des Stücks hat sicherlich beigetragen, dass [[Paulette Darty]], die „Königin des [[Langsamer Walzer|langsamen Walzers]]“, es in ihr [[Repertoire]] aufnahm.<ref>Siehe die Zeitung ''Gil Blas'', 12. Juli 1901, S. 4, [http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k7536702j online], sowie zahlreiche Drucke von ''Fiançailles'', die auf der Titelseite mit dem Verweis auf Dartys Repertoire warben.</ref> Noch heute ist der Walzer gelegentlich zu hören.<ref>So etwa beim Düsseldorfer Salonorchester ''Rêverie musicale'': http://salonorchester-reveriemusicale.de/html/repertoire.html.</ref> Eine Reihe ähnlich erfolgreicher Kompositionen folgte. Weslys Stücke wurden auch in Filmen verwendet, so etwa seine ''Festa Napoletana'' in dem [[Melodram (Film)|Melodram]] ''[[Svengali (1931)|Svengali]]'' von 1931.<ref>Vgl. http://www.imdb.com/title/tt0022454/ unter „Soundtracks“.</ref>


Pionier der ersten Stunde war vor allem [[Walter Camp]]. Er schuf zum Beispiel 1880 mit der [[Line of Scrimmage]] eine neutrale Zone im Moment des [[Snap]]s, also der Ballübergabe vom [[Offensive_Line|Center]] zum [[Quarterback]], die das Gedränge des Rugby ersetzte. 1882 wurde das System der ''downs'' eingeführt, das einseitig auf Ballkontrolle abzielende Strategien verhindern sollte, indem die ''Offense'' gezwungen wurde, innerhalb kurzer Zeit einen gewissen Raumgewinn zu erzielen. Camp begrenzte auch die Anzahl der Spieler auf elf (1883) und entwickelte heute noch gültige Standard-Offense-Formationen.
Vermutlich im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ist Wesly nach Paris gezogen. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] richtete er eine Reihe von [[Nationalhymne]]n der [[Alliierte]]n für verschiedene [[Besetzung (Musik)|Besetzungen]] neu ein. Sie erschienen 1915 bis 1918 in Fortsetzungen bei seinem Pariser [[Musikverlag]] E. Gaudet. Später bezog Wesly eine [[Pension (Altersversorgung)|Pension]] der französischen Verwertungsgesellschaft [[SACEM]]. Am 26. Mai 1925 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft.<ref>''Journal officiel de la République Française'', 57. Jg., Nr. 122, 25 und 26. Mai 1925, S. 4910. [http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k6492095r Online].</ref>


In seinen Anfangsjahren war American Football weit gefährlicher als heute. Die Spieler hatten keine Schutzausrüstung und viele der heute gültigen Regeln zum Schutz der Spieler existierten nicht, insbesondere wurde der Ballträger oft von seinen Teamkameraden vorwärts geschoben. Nachdem im Jahre 1905 acht Tote infolge von Spielunfällen zu beklagen waren, forderte [[US-Präsident]] [[Theodore Roosevelt]] neue Regeln, um das Spiel sicherer zu machen. Dies führte 1906 zur Einführung der neutralen Zone zwischen den Linien, zur Regel, dass mindestens sechs (heute sieben) Spieler an der Line of Scrimmage stehen müssen, sowie zu verschiedenen anderen Schutzregeln. Die weitreichendste Änderung war die Einführung des Vorwärtspasses, während bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Laufspielzüge und Rückwärtspässe erlaubt waren.
== Vorlage Brechts: Die Standarte des Mitleids ==


1910 wurden schließlich die verschränkten Formationen verboten, was zu einem Rückgang von zum Teil tödlichen Verletzungen führte. 1912 wurden die Größe des Spielfeldes und die Zählweise der Punkte neu festgelegt, sowie der vierte Versuch (Down) eingeführt. Damit erhielt das Spiel schließlich seine moderne Form. Bis heute werden allerdings jedes Jahr aufs Neue Regeln modifiziert, sowohl mit dem Ziel der verbesserten Sicherheit der Spieler, als auch im Bestreben, die Attraktivität für den Zuschauer weiter zu steigern.
[[Datei:Gesangsstimme Wesly.pdf|thumb|Druck der Gesangsnoten von ''L'Etendard de la Pitié'' bei dem Musikalienverlag E. Gaudet, Paris (1905)]]1905 komponierte Wesly ein ''Chanson à voix'' auf einen Text des [[Bretagne|bretonischen]] Chansondichters [[Léon Durocher]] unter dem Titel ''L’Étendard de la Pitié'' (''Die Standarte des Mitleids''). Es handelte sich um eine Hymne auf das [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Rote Kreuz]] und seine [[Flagge]]. Die Noten erschienen bei E. Gaudet, der bretonische Chansonnier [[Yvonneck]] sang das Lied, und noch im selben Jahr nahm der belgische Opernsänger [[Jean Noté]] es auf Schallplatte auf. Drei Jahre später folgte eine weitere Tonaufnahme mit dem Chansonnier [[Marcelly]]. Im Unterschied zu anderen Kompositionen Weslys wurde das Chanson nicht besonders bekannt, es sind keine weiteren Aufführungen überliefert.


== Varianten ==
2012 stellte sich heraus, dass [[Bertolt Brecht]] diese Melodie als Vorlage für die Gesangsnoten benutzt hat, die er 1927 in der ''Taschenpostille'' und ''[[Bertolt Brechts Hauspostille|Hauspostille]]'' für seine ''Ballade von den Seeräubern'' veröffentlichte.<ref>Mautpreller/Lucchesi: ''Die Standarte des Mitleids – gefunden''; vgl. auch [[Jan Knopf]]: ''Bertolt Brecht. Lebenskunst in finsteren Zeiten''. Hanser, München 2012, S. 484 und 503, sowie [[Jürgen Hillesheim]]: ''Bertolt Brechts Hauspostille. Einführung und Analyse sämtlicher Gedichte''. Königshausen & Neumann, Würzburg 2013, S. 155.</ref> Brecht gab in seiner Einleitung zur ''Hauspostille'', der ''Anleitung zum Gebrauch der einzelnen Lektionen'', sogar den Titel des Stücks an, nicht aber den Namen des Komponisten: „Die Melodie ist die von L’Étendard de la Pitié.“ Er nahm lediglich einige relativ geringfügige Veränderungen vor (auch die Fassungen in der Taschen- und in der Hauspostille unterscheiden sich etwas).
Zu Varianten des American Football gehören [[Canadian Football]] und [[Arena Football]], auch wenn diese sich in manchen Regeln deutlich unterscheiden. Das Spielprinzip, die Grundlagen, das Spielgerät, die Aufteilung des Feldes und viele andere Komponenten sind jedoch weitgehend identisch. Auf den ersten Blick erkennbar sind die abweichenden Spielfeldgrößen sowie sie Mannschaftsstärken. Der [[Australian Football]] gehört nicht zu dieser Gruppe, sondern ähnelt stark dem Rugby. Im Freizeitsport wird [[Flag Football]] in kleinen Teams ohne jegliche Schutzausrüstung gespielt, wobei ein [[Tackle (Football)|Tackle]] durch Wegnehmen einer am Gürtel befestigten „Flagge“ simuliert wird.


== Spielfeld ==
Ab 1939 machte er erneut von der Melodie Gebrauch, nämlich bei der Arbeit an seinem Stück ''[[Mutter Courage und ihre Kinder]]''. Er nutzte sie bereits im Schreibprozess als Vorlage für das ''Lied der Mutter Courage'' und legte sie zudem seinen Komponisten [[Simon Parmet]], [[Paul Burkhard (Komponist)|Paul Burkhard]] und schließlich [[Paul Dessau]] ans Herz, die sie tatsächlich auch verwendeten. Hier machte er allerdings keine Angaben über die Herkunft mehr.
[[Bild:AmericanFootballField.gif|thumb|300px|American-Football-Spielfeld]]
Gespielt wird auf einem 120&nbsp;[[Yard]]s (109,7&nbsp;Meter) langen und etwa 53&nbsp;Yards (48,5&nbsp;Meter) breiten Spielfeld, das in zwölf gleich große Abschnitte zu je 10&nbsp;Yards eingeteilt ist (so genanntes ''„gridiron“'' oder „Eisengitter“). Die 100&nbsp;Yards in der Mitte werden als aktives Spielfeld benutzt, die restlichen 10&nbsp;Yards an jedem Spielfeldende haben im Spielablauf eine besondere Bedeutung und werden ''„Endzonen“'' genannt. Am Ende jeder Endzone befinden sich zusätzlich noch die so genannten ''„goal posts“'' (Torpfosten). Diese dienen als Tore und ähneln der Form einer überdimensionierten [[Stimmgabel]]. Da der Ball beim ''Fieldgoal'' über die Latte fliegen muss, wurden die beiden für das Spiel irrelevanten Pfosten darunter aus Sicherheitsgründen entfernt und durch eine einzelne zurückversetzte und gepolsterte Stütze ersetzt.


Ausgehend von den Endzonen sind im Abstand von je 10&nbsp;Yards Querlinien eingezeichnet und entsprechend beschriftet. Die Zählung der Yard-Linien beginnt an beiden Endzonen bei Null (genannt ''„goalline“'') und trifft sich dann in der Mitte an der 50-Yards-Linie. Der Bereich von der 20-Yards-Linie bis zur Endzone wird als die so genannte ''„red zone“'' bezeichnet, da bei einem Ballbesitz in diesem Bereich die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu punkten, relativ hoch ist.
== Rezeption ==
Seit 2012 gibt es gelegentlich wieder Aufführungen von Weslys Werken. So hat das Duo [[Burkhard Sondermeier]] & [[Ulrich Raue]] 2014 im Rahmen der Veranstaltung ''Ein Weltkrieg wird 100'' unter anderem eine Klavierfassung von Weslys ''L’Étendard de la Pitié'' vorgetragen<ref>Siehe etwa http://www.ev-akademie-rheinland.de/themen/revue-sondermeier-2178.php.</ref>, beim Festival ''[[Alexander Batta|Batta]] & Co.'' sang Claudia Couwenbergh mit Klavierbegleitung von Frans van Ruth die Chansons ''Fiançailles'', ''Le secret'' und ''L’amour veille'',<ref>Siehe die Website des Festivals Batta & Co.: http://www.battaenco.nl/</ref> und auf der 2015 erschienenen CD des Duos [[Doris Hochscheid]] & [[Frans van Ruth]] ist Weslys ''Rêverie d’Automne'' zu hören.<ref>Siehe etwa http://www.mdg.de/pdf/1910e.pdf.</ref>


Darüber hinaus wird das Spielfeld in Längsrichtung von zwei parallelen Reihen von ''„hash marks“'' unterteilt. Endet der letzte Spielzug außerhalb dieser Markierungen, startet der nächste Spielzug auf der nächstgelegenen ''„hash mark“''. Die ''„hash marks“'' haben außerdem eine 1-Yard-Unterteilung, die den Schiedsrichtern beim korrekten Platzieren des Balles hilft. Die ''„hash marks“'' haben im Profifootball einen Abstand von 18,6&nbsp;[[Fuß (Einheit)|Fuß]] (5,67 Meter), beim Amateur- und Collegefootball von 40&nbsp;Fuß (12,2 Meter).
== Schriften (Auswahl) ==
*''David en Pieter Oijens''. In: Elsevier’s Geïllustreerd Maandschrift, Jahrgang 2 (1892), Teil 3, S. 537–555. [http://www.elseviermaandschrift.nl/page.do?code=EGM&date=18920101&id=EGM-18920101-0571 Online]
*''Carel Storm van ’s Gravesande''. In: Elsevier’s Geïllustreerd Maandschrift, Jahrgang 2 (1892), Teil 4, S. 329–344. [http://www.elseviermaandschrift.nl/page.do?code=EGM&date=18920701&id=EGM-18920701-0344 Online]
*''Henriëtte Ronner.'' In: Elsevier’s Geïllustreerd Maandschrift, Jahrgang 3 (1893), Teil 5, S. 349–364. [http://www.elseviermaandschrift.nl/page.do?code=EGM&date=18930101&id=EGM-18930101-0367 Online]. Dieser Artikel findet sich in bearbeiteter Form auch in [[Max Rooses]] (Hrsg.): ''Het Schildersboek. Nederlandsche schilders der negentiende eeuw in monographieën door tijdgenoten'' (deutsch etwa: Das Malerbuch. Niederländische Maler des 19. Jahrhunderts in Monographien ihrer Zeitgenossen), Elsevier, Amsterdam 1898, S. 103–119, dort mit faksimilierter Unterschrift Weslys. [http://dbnl.org/arch/roos015schi03_01/pag/roos015schi03_01.pdf Online]. Das Buch wurde auch ins Englische (''Dutch painters of the nineteenth century'', [https://archive.org/details/cu31924008697413 online]) und Französische übersetzt.
*''Alexander Struys.'' In: Elsevier’s Geïllustreerd Maandschrift, Jahrgang 4 (1894), Teil 7, S. 1–20. [http://www.elseviermaandschrift.nl/page.do?code=EGM&date=18940101&id=EGM-18940101-0008 Online]


Amateur-Football-Partien in Europa werden meist auf einem [[Fußballplatz]] ausgetragen. Da diese deutlich breiter als ein Footballfeld sind und der Abstand der Tore nicht den 120&nbsp;Yards bzw. ca. 110&nbsp;Metern entspricht, die ein Footballfeld erfordert, wird das Feld in zwölf gleich große Abschnitte unterteilt und die Kette in ihrer Länge entsprechend angepasst. Falls die Fußballtore selbst nicht durch ein Footballtor ersetzt werden können, wird mittels Polster an den Pfosten das Verletzungsrisiko der Spieler vermindert. Mit zusätzlichen Peilstangen an den Pfosten wird dann ein Footballtor improvisiert.
== Kompositionen (Auswahl) ==

[[File:Gesangsstimme Fiançailles.pdf|thumb|Nachdruck der Gesangsstimme für ''Fiançailles'', ca. 1920]]
== Grundregeln ==
* ''Bicyclette''-[[Polka]] („Fahrradpolka“). Mit Gesang. 1903.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 29, Nr. 130, Avril–Juin 1903, S. 24.</ref> [http://www.imagesmusicales.be/search/composer/Emile-Wesly/825/ShowImages/8/Submit/ Titelblatt]. Tonaufnahme mit dem ''Orchestre Walter'' bei Zonophone
Grundgedanke des Spiels ist es, Raum zu gewinnen. Da ein Spielfeld (100&nbsp;Yards) räumlich begrenzt ist, wird das Erreichen der Endzone mit Punkten belohnt. Hierbei wechselt dann ebenfalls das Angriffsrecht. Punkte in unterschiedlicher Anzahl können auf verschiedene Weisen erzielt werden.
* ''Blondes et brunes'' („Blondinen und Brünette“). Suite des Valses. 1904<ref>Hoffmeister, Musikalische Monatsberichte, Mai 1904, S. 236.</ref>

* ''Bluette''. Mélodie. Text: André van Hasselt
Die [[Unterschiede in den Regelwerken der NFL und der NCAA|Regeln]] weichen je nach Organisation teilweise voneinander ab. Im Amateurbereich gelten nahezu unverändert die ''NCAA''-Regeln, sowohl im europäischen Dachverband ''EFAF'' wie auch im Weltverband ''IFAF'', im Gegensatz zur ''NFL''.
* ''Confidences'' („Geständnisse“). [[Gavotte]] mit Gesang. Text: G. Millandy. 1902.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 28, Nr. 126, Avril–Juin 1902, S. 5.</ref> [http://conquest.imslp.info/files/imglnks/usimg/b/b8/IMSLP254004-PMLP411598-Wesly_Confidences_Gavotte_Pf4h.pdf Noten für Klavier vierhändig] (PDF-Datei; 370&nbsp;kB)

* ''Le Cortège de la Folie'' („Der Narrenzug“). Marsch-Polka für Orchester. 1897<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 23, Nr. 107, Juillet–Septembre 1897, S. 13.</ref>
=== Punkte ===
* ''Une Drôle d’Envie'' („Eine Laune der Lust“). Chansonnette. Text: Henri Desrosiers
Punkte können erzielt werden, wenn der Football mittels eines Lauf- oder eines Passspielzugs (''run'' bzw. ''pass'') über die gegnerische ''goalline'' getragen oder in der Endzone gefangen wird. Der Spieler muss bei einem Passspielzug mit beiden Beinen in der Endzone aufkommen und dabei den Ball kontrollieren, d.&nbsp;h. ihn sicher gefangen haben. Bei einem Laufspielzug genügt es, wenn der Ball die imaginäre Goalline durchstößt, während der ihn kontrollierende Spieler sich innerhalb des Spielfeldes befindet bzw. die Innenseite eines [[Cones]] berührt. Selbiges gilt, wenn ein Pass vollständig ist und der ''receiver'' (Fänger) nach dem ''catch'' (Fang) bis in die Endzone läuft. Dies ist ein [[Touchdown]] (TD), der sechs Punkte zählt. Touchdowns können auch nach ''[[Interception]]s'' oder ''[[Fumble]]s'' erzielt werden (''defensive TD'').
* ''En Pologne'' („In Polen“). [[Mazurka]]. 1898.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 24, Nr. 110, Avril–Juin 1897, S. 6.</ref> [http://www.imagesmusicales.be/search/illustrator/Emile-Wesly/825/ShowData/8/Submit/ Titelblatt]

* ''L’Étendard de la Pitié'' („Die Standarte des Mitleids“). Chanson à voix. Text: Léon Durocher. 1905
Falls ein Touchdown nicht mehr erreichbar erscheint, wird meist ein Kick durch die gegnerischen Torstangen versucht, wobei durch ein solches Field Goal drei Punkte erzielt werden. In der [[NFL Europa]] zählen Field Goals, die aus einer Weite über 50&nbsp;Yards erzielt werden, vier Punkte.
* ''Festa Napoletana''. [[Tarantella]]. 1912

* ''Fiançailles'' („Flitterwochen“). Walzer mit Gesang. Text: [[Fabrice Lémon]]. 1900.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 26, Nr. 118, Avril–Juin 1900, S. 8 (Klavier) und S. 15 (Orchester).</ref> Tonaufnahme bei [[Odeon (Plattenlabel)|Odeon]] für den deutschsprachigen Markt mit Julius Schmidt (Violine) und R. Tichy (Klavier)<ref>Vgl. den [http://d-nb.info/382442032 Eintrag] bei der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]].</ref> [http://imslp.org/wiki/Fian%C3%A7ailles_%28Wesly,_%C3%89mile%29 Klavierstimme] auf ismlp.org
Nach einem Touchdown hat die angreifende Mannschaft zudem die Möglichkeit, den Spielstand relativ sicher durch einen PAT (''point after touchdown'', engl. ''Punkt nach dem Touchdown'', das Kicken des Balles durch die gegnerischen Torstangen) um einen oder durch eine ''2 point conversion'' (engl. ''2 Punkt-Verwandeln'', das erneute Tragen oder Werfen des Balles in die Endzone des Gegners) um zwei Punkte zu erhöhen. Die ''2 point conversion'' ist jedoch erheblich schwieriger zu erzielen. Beide Varianten werden in der Regel von der gegnerischen 2-Yards-Linie ausgeführt, können aber durch eine Strafe bedingt auch aus größerer Entfernung beginnen.
* ''Gloire à Silène'' („Ruhm dem [[Silenos|Silen]]“). Männerchor. Text: Léon Durocher

* ''L’heure du rêve'' („Die Stunde des Traums“). [[Intermezzo (Instrumentalmusik)|Intermezzo]] – Walzer. Text: Pierre d’Amor. 1905. [http://www.imagesmusicales.be/search/composer/Emile-Wesly/825/ShowImages/8/Submit/ Titelblatt]
Darüber hinaus kann die verteidigende Mannschaft einen ''[[Safety (Football)#Punktgewinn durch Safety|Safety]]'' erzielen, der der betreffenden Mannschaft zwei Punkte und das Angriffsrecht gibt.
* ''Hyménée'' („[[Hymenaios]]“). Walzer mit Gesang

* ''Hymnes des alliés'' („Hymnen der Alliierten“). Album. 1915–1918. Unter anderem: ''[[Marseillaise]]'', ''[[Le Chant du Départ]]'', ''[[God Save the Queen|God Save the King]]'', ''[[Brabançonne]]'', Nationalhymnen von Russland, Serbien, Japan und Montenegro, ''[[The Star-Spangled Banner]]''
=== Spielzüge ===
* ''Ivresse d’amour'' („Liebesrausch“). Walzer. 1903.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 29, Nr. 130, Avril–Juin 1903, S. 24.</ref>
[[Bild: Spielzug Playbook.jpg |thumb|300px|Typischer Spielzug aus einem Playbook. Passspielzug aus der I-Formation.]]
* ''Joyeux ébats'' („Neckische Spiele“). Polka. 1902.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 28, Nr. 128, Octobre–Décembre 1902, S. 5.</ref> [http://www.imagesmusicales.be/search/composer/Emile-Wesly/825/ShowImages/8/Submit/ Titelblatt]
American Football wird als eine Folge von Spielzügen (''Plays'') gespielt. Alle aufeinanderfolgenden ''plays'' eines Teams, ohne dass das Angriffsrecht wechselt, nennt man ''drive''. Der ''Offense'' stehen dabei jeweils vier Versuche (''downs'') zur Verfügung, um mindestens zehn Yards Raumgewinn zu erreichen und damit das Angriffsrecht für weitere vier Versuche zu erhalten (neues ''First down''). Gelingt ihr dies nicht, muss sie den Ball abgeben und die andere Mannschaft erhält das Angriffsrecht (''turnover on downs''). Wenn nach drei Versuchen absehbar ist, dass der nötige Raumgewinn nicht erzielt werden kann, wird im vierten Versuch der Ball meistens durch einen ''[[Punt (American Football)|Punt]]'' möglichst weit in die gegnerische Hälfte gekickt, damit der Gegner das Angriffsrecht in einer möglichst schlechten Position übernehmen muss. In guter Feldposition wird mitunter auch der vierte Versuch ausgespielt. Dies trifft zu, wenn die Position der Offense auf dem Feld recht gut (weit vorne) ist, dass ein ''Turn over on downs'' verkraftet werden kann, aber ein ''field goal''-Versuch noch nicht möglich ist. Ebenso kann eine wenig aussichtssreiche Spielsituation unabhängig von der Feldposition eine Mannschaft dazu nötigen, auch risikoreiche ''downs'' auszuspielen, um in Ballbesitz zu bleiben.
* ''Joyeuse entrée du Prince Carnaval'' („Heiterer Amtsantritt des [[Karnevalsprinz]]en“; die ''Joyeuse entrée'' ist zugleich der Name einer berühmten, von 1356 datierenden Garantie der Einheit von [[Herzogtum Brabant|Brabant]]). Polka-Marsch. [http://www.imagesmusicales.be/search/composer/Emile-Wesly/825/ShowImages/8/Submit/ Titelblatt]
Zu Beginn eines Spielzuges befindet sich eine Mannschaft in Ballbesitz und somit im Angriff (''Offense''). Sie muss versuchen, durch Pass- oder Laufspielzüge Raum zu erobern, um schließlich die Endzone zu erreichen und Punkte zu erzielen (siehe oben). Ein Spielzug startet, wenn der Ball [[Snap (American Football)|bewegt]] wird.
* ''Lutèce'' („[[Lutetia]]“). [[Ouvertüre]]. 1905<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 29, Nr. 139, Juillet–Septembre 1905, S. 12.</ref>

* ''Marche Portugaise'' („Portugiesischer Marsch“). 1887 in [[Friedrich Hofmeister]]s ''Monatsberichten'' verzeichnet
==== Passspielzug ====
* ''Marche solennelle'' („Feierlicher Marsch“) für Militärmusik oder Orchester. 1898<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 24, Nr. 111, Juillet–Septembre 1898, S. 10</ref>
Der Quarterback (oder ein anderer offensiver Spieler) versucht den Ball einem legalen Receiver (WR, TE, HB, FB, siehe bei Spieler) zuzuwerfen, der eine vorher festgelegte [[Passroute]] läuft. Dabei muss sich der Werfer hinter der [[Line of Scrimmage]] befinden. Der Pass kann unvollständig (''incomplete'') sein, gefangen (''Catch'') oder von der Defense abgefangen (''Interception'') werden. Ein Pass ist ''incomplete'' wenn er den Boden berührt (durch einen schlechten Wurf oder einen Verteidiger) oder ''out of bounds'' ist (gefangen, ohne dass der Receiver beide Füße ''in bounds'' hatte). Der nächste Versuch startet dann auf der Höhe der alten Ballposition (''LoS – Line of Scrimmage''). Nach einem ''Catch'' darf der Spieler so weit laufen, wie er kann (''YAC – yards after catch''). Wird er zu Boden gebracht oder verlässt das Spielfeld (''player outbounds''), ist der Spielzug beendet. Das nächste ''Down'' startet dann aber an der Stelle, wo der vorherige Spielzug gestoppt wurde. Bei einem Passspielzug dürfen die Spieler der Interior [[Offensive Line]] nicht vor dem Pass über die Line of Scrimmage (downfield) gehen. Pro Spielzug ist nur '''ein''' Vorwärtspass erlaubt, wobei dieser von hinter der Line of Scrimmage kommen muss. Wird der Quarterback getackled, bevor er die Line of Scrimmage überquert oder bevor er einen Pass wirft, zählt das als ''sack'' (gesprochen „säck“).
* ''Neerlandia''. Ouvertüre. 1912<ref>Siehe den Eintrag in der Königlich Niederländischen Bibliothek: http://opc4.kb.nl/DB=1/SET=5/TTL=2/CLK?IKT=1004&TRM=Wesly,+Emile</ref>
Eine besondere Variante des Passspiels ist der sog. Lateral-Pass; dabei wird der Ball parallel zur Line of Scrimmage, bzw.nach hinten geworfen. Dies darf, ebenso wie sogenannte ''Handoffs'', beliebig oft pro Spielzug wiederholt werden. Des Weiteren ist es dem Quarterback erlaubt, selbst als Ballträger zu fungieren und Raumgewinn zu erzielen (''Scrambling''). Der Spielzug zählt dann aber als Laufspielzug. Hervorragende Beispiele hierfür sind [[Michael Vick]], Quarterback der [[Atlanta Falcons]] und [[Donovan McNabb]], Quarterback der [[Philadelphia Eagles]]. Die [[Passroute]]n der WR sind genau festgelegt.
* ''Parisienne'' („Pariserin“). Walzer. Text: Léon Durocher. 1903.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 31, Nr. 138, Avril–Juin 1905, S. 13.</ref> [http://www.imagesmusicales.be/search/composer/Emile-Wesly/825/ShowImages/8/Submit/ Titelblatt]

* ''Le Régiment de la Jeunesse'' („Das Regiment der Jugend“). Marsch. Text: Léon Durocher. 1905<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 29, Nr. 130, Avril–Juin 1903, S. 5.</ref>
==== Laufspielzug ====
* ''Rêverie d'automne'' („Herbstträumerei“). [[Nocturne (Musik)|Nocturne]]. 1905.<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 31, Nr. 139, Juillet–Septembre 1905, S. 12.</ref> [http://erato.uvt.nl/files/imglnks/usimg/d/d6/IMSLP73293-SIBLEY1802.7636.37a9-39087004884088color_cover.pdf Titelblatt] (PDF-Datei; 161&nbsp;kB). [http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/e/e1/IMSLP73295-SIBLEY1802.7636.2981-39087004884088piano_score.pdf Noten für Klavier und Violoncello] (PDF-Datei; 369&nbsp;kB), [http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/e/e7/IMSLP73294-SIBLEY1802.7636.b612-39087004884088flute.pdf Stimme für Flöte oder Oboe] (PDF-Datei; 168&nbsp;kB)
[[Image:060909-N-9693M-009.jpg|thumb|Runningback Matt Hall auf dem Weg zur Endzone]]
* ''Rose de Mai'' („Mairose“). Chansonnette. Text: V. Meusy
[[Rush (American Football)|Laufspielzüge]] werden durch ein Übergeben des Balls oder durch ein einfaches Zuwerfen (''pitch''/''Lateral'' – kein Vorwärtspass) an einen Ballträger eingeleitet. Ballträger sind gewöhnlich Runningbacks, also Halfback und Fullback. Es kann aber auch jeder andere Spieler der Offense sein, außer den Offensive Linemen. Der Ballträger versucht nun, so weit wie möglich vorwärts zu kommen, während seine Mitspieler die Verteidiger zu blocken versuchen, was eigentlich nur ein 'vom-tacklen-Abhalten' ist. Der Spielzug endet mit einem Tackle oder dem Verlassen des Spielfeldes.
* ''Salut au clocher!'' („Gruß an den Kirchturm“). Vierstimmiger Männerchor. Text: Léon Durocher. 1904<ref>Bibliographie musicale française, Jg. 30, Nr. 134, Avril–Juin 1904, S. 19.</ref>

* ''Le Secret'' („Das Geheimnis“). Romanze. Text: André van Hasselt. 1901.<ref>Hélène de Golesco: Van Hasselt et son oeuvre. In: La Jeune Fille. Revue Bi-Mensuel, Nr. 16, 15. August 1902, S. 247–249; vgl. auch André van Hasselt: ''Poésies choisies''. Librairie Fischbacher, Paris, 1901, S. 224.</ref>
==== Turnover ====
* ''Soir de Venise'' („Abend in Venedig“). Mélodie. Text: Léon Durocher
[[Turnover]] bedeuten den Wechsel des Angriffsrechts und resultieren durch Interception, Fumble, einen Fieldgoal-Versuch oder durch Nichterreichen eines First Downs beim ausgespielten vierten Versuch ("Turnover on Downs").
* ''Songes roses'' („Rosarote Träume“). Intermezzo. 1898<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 24, Nr. 110, Avril–Juin 1898, S. 6 (Klaviernoten) sowie Nr. 111, Juillet–Septembre 1898, S. 10 (Orchesterpartitur).</ref>

* ''Suite printanière'' („Frühlingssuite“). Suite in fünf Sätzen: ''[[Aubade]]'' – ''[[Impromptu]]'' – ''Fleurs et Papillons'' („Blumen und Schmetterlinge“) – ''Nocturne'' – ''Ronde villageoise'' („dörflicher [[Reigen (Tanz)|Reigen]]“). 1903.<ref>Siehe den Eintrag bei Swissbib: http://www.swissbib.ch/TouchPoint/perma.do?q=0%3D%22092774385%22+IN+%5B4%5D&v=nose&l=de; siehe auch ''Bibliographie musicale française'', Jg. 29, Nr. 130, Avril–Juin 1903, S. 24.</ref> [http://www.1227.ch/OCC/Activites/C100/WESLY.htm Titelblatt]. Tonaufnahme bei [[Pathé]] mit dem Orchestre Pathé Frères<ref>Vgl. den [http://d-nb.info/381962040 Eintrag] bei der Deutschen Nationalbibliothek.</ref>
==== Clock-Management ====
* ''Tormento de Amor''. [[Habanera (Tanz)|Habanera]]. 1911
Die Spielzeit in den USA und der NFL Europa beträgt vier mal 15&nbsp;[[Minute]]n (''quarter''). Die Amateurmannschaften in Europa spielen lediglich vier mal 12&nbsp;Minuten. Die Pausen zwischen den Quartern betr&auml;gt 1&nbsp;[[Minute]] und die Halbzeitpause 20&nbsp;[[Minute]]n. Die Uhr stoppt w&auml;hrend der Spielzeit bei einer [[Auszeit]], einem unvollständigen Pass, wenn der Ballträger ''out of bounds'' geht, nach erzielten Punkten, bei manchen Strafen und den zwei two-minute-warnings zwei Minuten vor dem Ende jeder Halbzeit. Wenn der Ballträger ''in bounds'' gestoppt wird läuft die Uhr weiter. Ein Spielzug muss in der NFL 40&nbsp;Sekunden nach dem Ende des letzten beginnen, nach einem ''time out'' nach 60&nbsp;Sekunden (angezeigt auf der ''play clock''). Im College ([[NCAA]]) sowie in Europa muss ein Spielzug 25&nbsp;Sekunden nach der Ballfreigabe durch den Referee beginnen. Daraus ergeben sich je nach Spielsituation gegen Ende des Spiels viele strategische Möglichkeiten. Hat die führende Mannschaft den Ball, kann sie Zeit schinden, indem sie Laufspielzüge ausführt und die Uhr herablaufen lässt. Die Defense kann dann mit time-outs das Verstreichen von 40&nbsp;Sekunden verhindern. Im Gegenzug wird das kurz vor Ende zurückliegende Team Pässe nahe der Seitenlinie spielen.
* ''Wilhelmine'' („[[Wilhelmina (Niederlande)|Wilhelmina]]“). Marsch. 1901<ref>''Bibliographie musicale française'', Jg. 27, Nr. 121, Janvier–Mars 1901, S. 5.</ref>

=== Overtime ===
Sollte nach der regulären Spielzeit ein Punktegleichstand herrschen folgt eine ''Overtime''. Dabei unterscheiden sich die Regeln von NFL und NCAA grundsätzlich voneinander. Bei der NFL wird eine 15 minütige Verlängerung nach dem [[Sudden Death|Sudden-Death-Prinzip]] gespielt. Zuerst erfolgt der Münzwurf (''Toss''). Der Gewinner entscheidet, ob er angreift (''Offense'') oder verteidigt (''Defense''). Für gewöhnlich wird das Angriffsrecht gewählt. Es folgt anschließend wie gewöhnlich der ''Kick-off''. Es gewinnt jene Mannschaft, die zuerst Punkte erzielt, egal auf welche Weise. Sollten nach Ende der 15 Minuten keine Punkte erzielt worden sein, so endet das Spiel unendschieden, bzw. in Entscheidungsspielen z.B. den ''[[Playoff]]s'' werden solange ''Overtimes'' angehängt bis eine Entscheidung herbeigeführt ist.
Bei den NCAA-Regeln hat jedes Team in der ''Overtime'' einen ''drive'', wobei dieser jeweils an der gegnerischen 25-Yards-Linie gestartet wird. Im Gegensatz zum Sudden-Death haben beide Teams gleiche Chancen. Sollte nach einer ''Overtime'' Gleichstand herrschen, werden so lange ''Overtimes'' angehängt, bis es eine Entscheidung gibt. Ab der dritten Overtime ist ein ''PAT'' nicht mehr zulässig. Nach einem ''Touchdown'' muss daher eine ''2-point-conversion'' gespielt werden.

=== Strafen ===
Regelverletzungen werden mit Strafen geahndet. American Football hat eines der umfangreichsten Regelwerke aller Sportarten. Wegen seiner physischen Härte besteht ein hohes Verletzungsrisiko. Die meisten Regeln dienen daher dazu, Verletzungen der Spieler zu vermeiden. Keine Regeln, sondern freiwillige Vereinbarungen sind die ''rules of conduct'' genannten Verhaltensregeln für Spieler und Coaches.

Beim American Football werden Strafen durch die Schiedsrichter mit Hilfe von gelben Flaggen auf den Ort des Fouls (''Spot of Foul'') angezeigt. Der Grund ist, dass viele Strafen nicht sofort zur Unterbrechung des Spielzuges führen, sondern erst im Anschluss verhängt werden. Bei Strafen gegen beide Teams heben diese sich u.&nbsp;U. gegenseitig auf.

Grundsätzlich werden Regelverstöße mit Yard-Strafen, d.&nbsp;h. mit Raumverlust, geahndet. Das gegnerische Team kann dabei meist entscheiden, ob es die Strafe annimmt (dann wird der Versuch mit dem entsprechenden Yard-Verlust wiederholt) oder ablehnt (dann wird ganz normal der nächste Versuch gespielt). Wird durch eine Strafe gegen die Defense die ''line to gain'' (Die Linie, die die Offense erreichen muss, um vier neue Versuche zu bekommen) erreicht, erhält die Offense ein neues First Down. Einige Strafen beinhalten auch ein automatisches First Down.

Die Endzone kann allerdings durch Strafen nicht erreicht werden. Der Abstand zur Endzone wird maximal halbiert (''half the distance to the goalline''). Nicht jedoch bei ''Pass Interference'', da dort am Punkt des Fouls weitergemacht wird.

Bei besonders schweren Vergehen kann ein Spieler auch vom Spiel ausgeschlossen (''ejected'') werden. Dies gilt insbesondere bei Fouls mit Verletzungsabsicht, grob unsportlichem Verhalten sowie Beleidigung von Schiedsrichtern. Priorität hat immer der Schutz der Spieler vor Verletzungen und die Kontrolle des Spielgeschehens.

Einige der wichtigsten Regelverstöße und die Strafen nach den NCAA-Regeln:

* '''6 men on the line''': Beim ''Snap'' müssen sieben Mann an der [[Line of Scrimmage]] postiert sein. Strafe: 5&nbsp;Yards, Wiederholung des Versuchs
* '''Illegal Shift''': Die Offense muss vor dem ''Snap'' mind. zwei Sekunden in ihrer Formation verharren. Strafe: 5&nbsp;Yards, Wiederholung des Versuchs
* '''Illegal Motion''': In der Offense darf sich beim ''Snap'' nur ein Spieler im ''backfield'' bewegen, der sog. ''man in motion''. Er darf dies nur max. parallel zur Line of Scrimmage. Strafe: 5&nbsp;Yards, Wiederholung des Versuchs
* '''False start''': Unmittelbar vor dem ''Snap'' bewegt sich einer der Offense-Spieler außer dem ''man in motion''. Strafe: 5&nbsp;Yards, Wiederholung des Versuchs
* '''Encroachment''': (beschreibt in NFL und NCAA unterschiedliche Sachverhalte) Verletzung der neutralen Zone. Verschiedene Sonderregeln für die Defense. Strafe: 5&nbsp;Yards, Wiederholung des Versuchs
* '''Offside''': Beim ''Snap'' befindet sich ein Defense-Spieler in oder jenseits der neutralen Zone. Strafe: 5&nbsp;Yards
* '''Holding''': Festhalten eines Spielers, der nicht Ballträger ist. Strafe: 10 Yards, wenn Holding durch die Offense, 5&nbsp;Yards vom ''spot of foul'' und ''automatic first down'', wenn durch die Defense.
* '''Pass Interference''': Wenn der Ball in der Luft ist, darf ein Spieler nicht am Fangen gehindert werden. Das betrifft keine Zusammenstöße beim Versuch zu fangen. Strafe: 10&nbsp;Yards gegen die Offense bzw. ein ''automatic first down'' an der Stelle des Fouls, wenn durch die Defense
* '''Helping the Runner''': Der Ballträger darf nicht von seinen Teamkameraden vorwärts geschoben werden. Strafe: 5&nbsp;Yards
* '''Roughing the Passer/Kicker''': Quarterback, Holder und Kicker sind besonders verletzungsgefährdet, da sie sich auf bestimmte Aufgaben konzentrieren und heranstürmende Verteidiger oft nicht wahrnehmen. Sie werden daher vor vermeidbarem Kontakt geschützt. Der Schutz für den Passer beginnt erst, wenn er den Pass geworfen hat. Strafe: 15&nbsp;Yards und ''automatic first down''
* '''Running into the Kicker''': Da der Kicker nach dem Kick kein Gleichgewicht hat und daher auch keine Verteidigungsposition einnehmen kann, wird er auch vor unbeabsichtigtem Kontakt geschützt. Strafe: 5&nbsp;Yards
* '''Facemask''': Aufgrund der Verletzungsgefahr ist der Griff ins Gesichtsgitter und jede andere Helmöffnung verboten. Strafe: 5&nbsp;Yards, 15&nbsp;Yards, wenn deutlich gezogen wird (die Unterscheidung zwischen absichtlich und unabsichtlich wurde vor einigen Jahren aus den Regeln entfernt. Im Amateurbereich wird diese Unterscheidung noch bei der Defense gemacht. Der Offense wird immer Absicht unterstellt.)
* '''Clipping''': Tackeln von hinten in die Beine. Nur in einem eng umgrenzten Bereich erlaubt. Strafe: 15&nbsp;Yards für beide Seiten, ''automatic first down'', wenn durch Defense
* '''Chop Block''': Verschiedene illegale Blocks durch zwei Spieler, bei denen hohe Verletzungsgefahr besteht. Strafe: 15&nbsp;Yards für beide Seiten, ''automatic first down'', wenn durch Defense
* '''Spearing''': Illegales Benutzen des Helmes. Strafe: 15&nbsp;Yards für beide Seiten, ''automatic first down'', wenn durch Defense
* '''Late Hit''': Wenn der Spielzug erkennbar beendet ist oder ein Spieler offensichtlich nicht mehr am Spielgeschehen teilnimmt, ist ein ''Hit'' nicht mehr erlaubt. Strafe: 15&nbsp;Yards für beide Seiten, ''automatic first down'', wenn durch Defense
* '''Unnecessary Roughness''': Jede unnötige Härte. Auch wenn Football ein physischer Sport ist, soll der Kontakt innerhalb des Sportlichen bleiben. Strafe: 15&nbsp;Yards für beide Seiten, ''automatic first down'', wenn durch Defense
* '''Unsportsmanlike Conduct''': Unsportliches Verhalten wie Beleidigen oder Verspotten von Gegner oder Referee. Heute in den USA auch oft bei bestimmten Arten, einen Touchdown zu feiern. Speziell in der NCAA wird jede Art des Feierns, mit der ein Spieler die Aufmerksamkeit auf sich zieht, rigoros geahndet. In der NFL gehören solche Aktionen zum alltäglichen Spielgeschehen. Strafe: 15&nbsp;Yards für beide Seiten, ''automatic first down'', wenn durch Defense. Beim Touchdown wird die Strafe beim PAT durchgeführt.

=== Schiedsrichter ===
Aufgrund der Komplexität und des oft unübersichtlichen Spielgeschehens gibt es beim American Football eine ganze [[Schiedsrichter]]-Crew. Sie besteht aus mindestens drei im Jugendbereich, in den Amateurligen normalerweise fünf, in den höheren Ligen sieben Schiedsrichtern, wobei jeder Schiedsrichter einen bestimmten Bereich des Spielfeldes beobachtet und für spezielle Aufgaben zuständig ist. Oberschiedsrichter ist der ''Referee'', umgangssprachlich hin und wieder auch ''Whitecap'' genannt, erkennbar an seiner weißen Kappe (die anderen Schiedsrichter haben schwarze Kappen). Der Legende nach soll die Kappe das weiße Haar eines erfahrenen Mannes symbolisieren. In der Tat waren im Verlauf der Geschichte (speziell der Profiliga NFL) jedoch auch schon sechs Schiedsrichter mit weißen Kappen unterwegs und nur der Referee trug eine schwarze. In der Regel positioniert er sich hinter dem [[Quarterback]] und richtet über Downs und Strafen. Weitere Schiedsrichter sind der ''Umpire'', welcher sich jeweils zwischen oder hinter den [[Linebacker (American Football)|Linebackers]] aufstellt und meistens den Ball sichert und für den nächsten Spielzug positioniert. An die [[Line of Scrimmage]] stellen sich jeweils der ''Linesman'' und ''Line Judge''. Ersterer ist für die Kette (''Line to gain indicator'') verantwortlich. Für die weiten Pässe sind ''Back Judge'' (auch verantwortlich für die 25-Sekunden-Uhr), ''Field Judge'' und ''Side Judge'' (in der Regel der Zeitnehmer) zuständig. In Deutschland ist es mittlerweile so, dass der Back Judge die Spielzeit misst und der Side Judge die 25-Sekunden-Uhr verwaltet. In den Profiligen ist diese Aufgabenverteilung mitunter abweichend.

Zur Ausrüstung der Schiedsrichter gehören unter anderem die gelben Flaggen zum Markieren eines Fouls und die weißen (in Profiligen blauen) ''Beanbags'' (Bohnensäcke) zum Markieren wichtiger Spots.

=== Coach's Challenge ===
Die NFL ist bis heute eine der wenigen Sportligen, in der der [[Videobeweis]] zur Überprüfung strittiger Szenen eingeführt wurde. Zweimal pro Spiel kann ein Coach eine solche Überprüfung durch das Werfen einer roten Flagge auf das Spielfeld beantragen, sodass die fragliche Entscheidung, sofern ihm Recht gegeben wird, revidiert wird. Strittige Entscheidungen sind z. B., ob es ein ''Fumble'' war, wo genau der Spieler ''down'' war oder ob ein Pass ''inbounds'' gefangen wurde. Waren beide Beanstandungen gerechtfertigt, erhält der Coach eine dritte Challenge. Eine verlorene Challenge resultiert in der Aberkennung eines ''time outs''. Nach der ''Two Minute Warning'' (die letzten zwei Minuten vor Ende jeder Halbzeit) sowie in einer ''Overtime'' (Verlängerung bei Gleichstand nach dem 4. ''quarter'') kann nur noch der Oberschiedsrichter und der offizielle Spielerbeobachter eine Challenge beantragen.

== Spieler ==
{{Vorlage:Navigationsleiste American Football Positionen}}


Die Spieler im American Football sind üblicherweise Spezialisten für ihre Position. Da bei jedem Spielzug ausgewechselt werden darf, können immer die für den geplanten Spielzug am besten geeigneten Akteure eingesetzt werden, sofern dies nicht die Absichten verrät. Insbesondere die Angriffsformationen können auf mehrere Hundert Spielzüge und Kombinationen zurückgreifen. Als Gedächtnisstütze und zur Vermeidung von Fehlern tragen viele Spieler ein Band am Arm, an dessen Innenseite Zahlen, Namen, Positionen, Spielzüge und anderweitige Dinge zum Spielverlauf in Stichpunkten notiert sind.

=== Offense ===
[[Bild:Lübeck-Cougars-Quarterback.jpg|thumb|150px|Ein Quarterback beim Werfen eines Passes]]
Der ''Quarterback'' (QB) ist der zentrale Spieler der Offense. Er ist der Spielmacher und erhält zu Beginn eines Spielzuges den Ball von seinem ''Center'' (C), der vor ihm steht, durch dessen Beine nach hinten zugespielt. Damit ist der Center bei jedem Spielzug am Ball. Der Quarterback hat die Aufgabe, den vom Haupttrainer (''Headcoach''), in manchen Mannschaften auch vom Offense-Trainer (''Offensive Coordinator''), geplanten Spielzug umzusetzen und notfalls, in Reaktion auf die Spielsituation, anzupassen (''Audible''). Üblicherweise übergibt er den Ball dann an einen Ballträger (''Runningback'') oder wirft ihn zu einem Passempfänger (''Receiver''). Ohne Quarterback kommen nur Special-Teams aus.

Vor dem Quarterback stehen die ''Offensive Linemen'' (OL). Sie werden unterschieden in ''Center'', ''Guards'' und ''Tackles'' (von innen nach außen). Diese üblicherweise sehr großen und schweren Spieler haben die Aufgabe, den ''Quarterback'' vor den Verteidigern zu schützen (''Pocket''-Bildung beim Pass) und bei Laufspielzügen den Weg für den Ballträger freizublocken. Tackles sind dabei die schwersten und kräftigsten Spieler im Angriff. Ihre Aufgabe ist kräftezehrend und erfordert eine hohe Konzentration. Dem steht meist nur wenig Publikumsaufmerksamkeit gegenüber, was diese wichtige Position recht undankbar macht. Guards haben ähnliche Aufgaben wie Tackles. Ein Guard wird gelegentlich auch für so genannte Pull-Manöver eingesetzt. Dabei blockt er nicht von seiner ursprünglichen Position aus, sondern zieht hinter der O-Line nach außen, läuft dann erst feldabwärts und räumt dem Ballträger den Weg frei.

Die Ballträger selber werden ''Runningback'' (RB) oder ''Tailback'' genannt, da am hinteren Ende der Angriffsformation aufgestellt. Man unterscheidet zwischen ''Fullback'' (FB) und ''Halfback'' (HB). Der Fullback ist schwerer und kräftiger als der Halfback und wird in Situationen eingesetzt, in denen nur wenige Yards Raumgewinn erzielt werden müssen. Ansonsten fungiert er überwiegend als Vorblocker für den Halfback und als zusätzlicher Blocker bei Passspielzügen. Bei der Aufstellung gibt es auch hier verschiedene Formationen (z.&nbsp;B. Wishbone-, I-, Pro-Formation).

Bei einem Pass wird der Ball vom ''Quarterback'' in der Regel zu einem der ''Wide Receiver'' (WR) geworfen, der aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit sehr schnell und weit in das gegnerische Territorium vordringen kann oder kürzere ''routes'' läuft. Weitere Optionen sind die Runningbacks oder Tight Ends. Legale Passempfänger sind alle Spieler außer der O-Line. Mindestens sieben Spieler müssen beim Snap an der Line of Scrimmage stehen.

Der ''Tight End'' (TE) ist an einem Ende der Offensive Line aufgestellt, wie ein zusätzlicher Lineman. Er ist aber passempfangsberechtigt. Der Tight End ist ein Allroundspieler, der je nach Situation blockt wie ein ''Offensive Lineman'' oder den Ball fängt wie ein ''Wide Receiver''. Zudem wechselt er oft als „Man in Motion“ vor dem Snap seine Position um dann z. B. auch als Vorblocker für Laufspielzüge, oder auch selbst als „Runningback“ zu fungieren.

=== Defense ===
[[Bild:2005PoinsettaBowl-Navy-LOS.jpg|thumb|Defensive Line (links) steht der Offensive Line gegenüber]]
Allen defensiven Spielern ist gemein, dass sie Raumgewinn verhindern sollen, indem sie den Ballträger stoppen, Pässe verhindern oder sonst wie störend eingreifen sollen. Hinzu kommen aber noch positionsspezifische Aufgaben.

Die ''Defensive Linemen'' (DL) stehen der ''Offensive Line'' direkt gegenüber, wobei diese Spieler auch eine vergleichbare schwere Statur haben. Die Abwehrlinie soll das Freiblocken von Lücken für den gegnerischen Runningback verhindern. Bei Passspielzügen sollen sie den Quarterback durch Druck zu Fehlern zwingen oder gleich ''sacken''. Bei den Defensive Linemen wird zwischen ''Defensive Ends'' (DE) und ''Defensive Tackles'' (DT) unterschieden. Die Defensive Ends stehen an den Enden der Defensive-Line. Sie sind agiler als ihre D-Line-Kollegen, da sie Läufe des gegnerischen Ballträgers über die Außenseite verhindern bzw. von außen Druck auf den gegnerischen Quarterback ausüben sollen und damit längere Wege gehen müssen. Die Defensive Tackles sollen in der Mitte die Stellung halten und verhindern, dass dort Raumgewinne erzielt werden. Manche Teams benutzen zwei Tackles, manche drei, andere dagegen nur einen. Der mittlere Mann wird dann auch ''Nose Tackle'' genannt, weil er dem Center des Gegners „Nase an Nase“ gegenübersteht.

Die ''Linebacker'' (LB) stehen dicht hinter der Defensive Line. Sie müssen kräftig genug sein, um den Durchbruch eines Runningbacks zu stoppen oder bei ''Blitzes'' druckvoll zum Quarterback vorzudringen. Gleichzeitig sind sie auch in der Passverteidigung wichtig, da sie den vorderen Bereich gegen kurze, schnelle Pässe abdecken können müssen. Bei Spielzügen mit vier oder fünf Receivern sind die Linebacker aber nicht so flink, dass sie die Receiver bei langen Pässen decken können. Damit die Offense aus dieser Überzahlsituation (viele schnelle Wide Receiver gegen wenige schwere Linebacker) nicht zu viele Vorteile ziehen kann, werden daher die Linebacker gegen Cornerbacks ausgetauscht (Nickel- und Dime-Formation).
Die hintere Verteidigungsreihe bilden die ''Safeties'' (S), die zusammen mit den ''Cornerbacks'' (CB) die ''Defensive Backs'' (DB) (auch Secondary genannt) darstellen. Die CBs verteidigen hauptsächlich gegen ein gegnerisches Passspiel, die Safeties sind dagegen eher eine Art letzte Bastion, wenn es den vorderen Reihen nicht gelungen ist, einen Ballträger zu stoppen. Bei den Safeties unterscheidet man zwischen dem „Strong Safety“ und „Free Safety“. Der Strong Safety ist kräftiger und steht etwas näher an der Line of Scrimmage (oft auch in der Linebacker-Reihe, circa fünf Yards hinter der Line), weil er gegen den Laufspielzug arbeitet und den Tight End abdeckt, der eher kurze Laufrouten hat und deutlich schwerer als ein gewöhnlicher Receiver ist. Der „Free Safety“ hat eher Cornerback-artige Eigenschaften. Er agiert als zusätzlicher Cornerback im tiefen Rückraum und deckt entweder die tiefe Zone ab oder hilft Cornerbacks beim Covern der Receiver.

Damit die Abwehrspieler nicht unkontrolliert eigenständig agieren, gibt es hier (wie auch in der Offense) sehr genau vorausgeplante Spielzüge, die vom ''Defensive Coordinator'' und dem ''Headcoach'' während des Spieles angesagt werden, um auf die Offense(-Formation) zu reagieren.

Die gebräuchlichsten Aufstellungen in der Defense, sind die ''4-3'' und die ''3-4 Defense'' welche unter dem Sammelbegriff ''7-Man-Front'' zusammengefasst werden. Bei der ''4-3 Defense'' befinden sich vier Spieler in der ''Defensive Line'', drei ''Linebacker'' dahinter, sowie je zwei ''Cornerbacks'' und ''Safeties'' auf dem Feld. Eine ''3-4'' ist beweglicher, man kann durch die vier Linebacker leichter einen [[American_Football#Defense_Spielz.C3.BCge|Blitz]] (Angriff auf den gegnerischen Quarterback) durchführen und/oder die Passempfänger decken. Allerdings benötigt man drei starke Männer in der Defensive Line, die gegen fünf direkte Gegenspieler bestehen müssen.

Im Amateur- und Collegebereich werden auch häufiger ''8-Man-Fronten'' gespielt. Dazu gehören zum Beispiel die ''5-3'', ''4-4'' und ''6-2''. Diese Fronten eignen sich besser gegen das Laufspiel, weisen aber beim Passspiel größere Schwächen auf. Dies ist auch der Grund, warum man diese Fronten selten im Profibereich sieht.

Typische Passverteidigungen sind die ''Nickel'', ''Dime'' und ''Quarter''. Bei diesen werden einer oder mehrere Defensive Backs gegen Lineman und/oder Linebacker ausgetauscht.
In Shortyardage und Goallinesituationen wird eine sogenannte Goalline Defense gespielt. Diese besteht normalerweise aus mindestens 6 Defense Linemen, die die Gaps der Offense schließen sollen.

Die 46-Defense ist eine spezielle Verteidigungsformation, die sehr stark auf Blitz ausgelegt ist. Sie wurde in den 80er Jahren vom damaligen Defense Coordinator der [[Chicago Bears]] Buddy Ryan entwickelt. Sie war ein entscheidender Faktor für deren Superbowlsieg [[1985]]. Den Namen verdankt sie der Rückennummer des damaligen Strong Safeties ''Doug Plank''.

=== Special Teams ===
[[Bild:American Football Kick.jpg|thumb|225px|Ein ''Kick'' wird durchgeführt]]
''Special Teams'' treten nur in besonderen Spielsituationen an, meist wenn der Ball gekickt werden soll, also wenn eine Mannschaft durch den ''Kicker'' (K) den ''Kickoff'' durchführt (Beginn des Spiels bzw. nach jedem Touchdown), ein ''Fieldgoal'' versucht oder ''punten'' muss, was der ''Punter'' (P) übernimmt.

Beim Kickoff wird der Ball von der Mitte der eigenen 30-Yard-Linie (bei Amateurligen oft von der 35) getreten, und ein gegnerischer Ballempfänger (''Kickoff-Returner'') versucht, den Ball so weit wie möglich zurückzutragen. Ein Fieldgoalversuch beendet den Ballbesitz, egal bei welchem der vier Downs er versucht wird. Bei Ballbesitz zwischen 35-Yard-Linie und der Endzone spricht man von ''Fieldgoal-Reichweite'', da mit Endzonenbreite und weiteren ca. sieben Yards insgesamt 50&nbsp;Yards Distanz erreicht werden, aus der man dem Kicker noch ein erfolgreiches Field Goal zutraut. In günstigen Situationen (z.&nbsp;B. ''Windy City'' Chicago) sind aber auch Field Goals aus über 60&nbsp;Yards möglich.

Der ''Kickoff-Returner'' (auch Kick- oder Punt-Returner genannt) braucht den meisten Mut. Er soll den Ball fangen und in Richtung gegnerische Endzone tragen. Alle elf Gegner wollen ihn natürlich stoppen. Der Returner kann auch vor dem Fang des Balles durch Schwenken der Arme über dem Kopf einen so genannten ''Fair Catch'' anzeigen. Dann darf er vom Gegner nach dem Fang nicht angegriffen werden, darf den Ball aber auch nicht ''returnen''.

Da ein ''Kickoff'' im Gegensatz zum ''Punt'' immer ein „freier Ball“ ist, und somit von beiden Mannschaften aufgenommen werden kann, muss der Returner entscheiden ob er in der Situation ist den Ball sicher zu fangen und noch Raumgewinn zu erziehen, oder ob er schon so von den anstürmenden Gegnern unter Druck steht, dass er den ''Fair Catch'' anzeigt. Wird der Ball vom Kicker in die gegnerische Endzone gekickt, so spricht man von einem ''Touchback''. Nach einem Touchback startet die gegnerische (receivende) Mannschaft den Angriffsversuch von der eigenen 20-Yard-Linie. Fängt ein Receiver den Ball weit in der eigenen Endzone und will den Ball, z.&nbsp;B. wegen anstürmender Gegner, nicht mehr ins Spiel bringen, so kann er sich in der Endzone hinknien, was ebenfalls einen Touchback bedeutet.

Darüber hinaus gibt es auch die taktische Variante eines so genannten ''Onside-Kicks''. Dabei versucht die Mannschaft, die gerade gepunktet hat und daher kickt, gleich wieder in Ballbesitz zu kommen. Sie führt daher einen kurzen flachen Kick aus, im Idealfall springt der Ball aufgrund seiner Ei-Form dabei so auf, dass er von der gegnerischen (''receiving'') Mannschaft nicht kontrolliert werden kann. Die kickende Mannschaft kann den Ball aufnehmen, wenn er zehn Yards passiert hat oder von einem Spieler der anderen Mannschaft berührt wurde. Diese taktische Variante wird meistens gespielt, wenn eine Mannschaft kurz vor Ende noch einmal verkürzen kann, aber noch weitere Punkte benötigt.

Im Falle einer ''Puntes'' ist ein Fair Catch nicht unbedingt notwendig. Wenn der Returner den Ball einfach nicht fängt und ein Gegner berührt den zu Boden gefallen Ball, ist der Spielzug beendet und der nächste Spielzug beginnt an der Stelle. Entscheidet er sich aber den ''Punt'' zu fangen und lässt den Ball fallen, ist es wieder ein „freier Ball“.

Mit einem Punt verzichtet die Offense auf das Ausspielen des aussichtslosen vierten Downs, um der gegnerischen Offense den Ball nicht an Ort und Stelle überlassen zu müssen. Der Punter fängt den Ball nach dem [[Snap (American Football)|Snap]] mit der Hand und kickt ihn im hohen Bogen fort, damit der Ball lange in der Luft bleibt und der mögliche Fänger rechtzeitig von den eigenen Spielern erreicht wird. Eine spezielle Art des Punts gibt es nach einem Safety. Beim sog. ''Free Kick'' puntet der Spieler den Ball ohne Snap und ohne Druck der Verteidigung von der eigenen 35-Yard-Linie aus weg.

=== Berühmte Spieler und Mannschaftsteile ===
Wenn eine Spielergruppe längere Zeit erfolgreich zusammenspielt, etablieren sich bei Fans und Presse [[Spitznamen]]. Einige Beispiele sind für

Abwehr-Mannschaftsteile:
* die ''Monsters of Midway'', die [[Linebacker (American Football)|Linebacker]] der [[Chicago Bears]] seit den 1940ern
* die ''Fearsome Foursome'', die Abwehrlinie der [[Los Angeles Rams]] der 1960er
* die ''Purple People Eaters'', [[Defensive Line]] der [[Minnesota Vikings]] in den 1970ern
* der ''Steel Curtain'', die Front-Seven der [[Pittsburgh Steelers]] in den 1970ern
* die ''Doomsday Defense'', die gesamte Verteidigung der [[Dallas Cowboys]] in den 1970ern
* die ''Orange Crush'', die Abwehrreihe der [[Denver Broncos]] in den Jahren 1977 - 1979
* die ''Killer Bees'', Verteidigung der 1982er [[Miami Dolphins]], da viele Namen der Spieler mit B begannen
* die ''Dome Patrol'', die Linebacker der [[New Orleans Saints]] ([[Louisiana Superdome]]) in den [[1990er]]n

Angriffs-Formationen:
* ''the Greatest Show on Turf'', die Offensiv-Combo der [[St. Louis Rams]] zwischen 1999 und 2001 bestehend aus Quarterback [[Kurt Warner]], Running Back [[Marshall Faulk]] und den Wide Receivern [[Isaac Bruce]], [[Torry Holt]], [[Az-Zahir Hakim]] und [[Ricky Proehl]].
* die ''Posse'' oder ''Fun Bunch'', die [[Wide Receiver]] der [[Washington Redskins]] mit Art Monk, die TDs als Gruppe feierten
* die ''Hogs'', die [[Offensive Line]] der Washington Redskins, die ihre eigenen Feier-Rituale absolvierten

Einzelspieler:
* ''Minister of Defense [[Reggie White]]'', ehemaliges Defensive End in der [[USFL]], bei den [[Green Bay Packers]] und [[Philadelphia Eagles]], der als Prediger einer Gemeinde tätig war (198&nbsp;QB-Sacks in der NFL)
* ''Broadway [[Joe Namath]]'', der als [[Quarterback]] der [[New York Jets]] den ersten [[Super Bowl|Super-Bowl-Sieg]] eines AFC-Teams vorher „garantierte“ und auch erreichte
* ''The Bus [[Jerome Bettis]]'', aufgrund seiner Statur und der Art, wie er die gegnerische Defense durchbrach
* ''Sweetness [[Walter Payton]]'', aufgrund der Eleganz auf und abseits des Spielfeldes
* ''Diesel [[John Riggins]]'', dessen kraftvolle Läufe mit einem schweren LKW in voller Fahrt verglichen wurden
* ''Lokomotive [[Joe Smith]]'' lief als [[Runningback]] von Rhein Fire 2005 in nur zehn Spielen 1028&nbsp;Yards
* ''The Playmaker [[Michael Irvin]]'', [[Wide Receiver]] der [[Dallas Cowboys]], der trotz Doppeldeckung immer wieder [[Big Plays]] produzierte
* ''Refrigerator [[William Perry (Footballspieler)|William Perry]]'', Defensive Tackle der Chicago Bears, Philadelphia Eagles und der [[London Monarchs]], der aufgrund seiner Größe und seines Gewichts mit einem laufenden [[Kühlschrank]] verglichen wurde. Er wurde auch ''The Fridge'' genannt.

== Taktik ==
Dass Football häufig als „Rasenschach“ bezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr. Durch die Vielzahl an Aufstellungsmöglichkeiten, Spielsituationen und die individuellen Stärken und Schwächen der Mannschaft sind ganze Philosophien über Spielsysteme und Taktik entstanden wie z.&nbsp;B. die ''West coast offense''. Nicht zuletzt lassen die komplexen Regeln Freiraum für allerlei ausgefallene Spielzüge. Es ist theoretisch möglich aus jeder Feldposition zu punkten und das mit den verschiedensten Spielzügen.

Aus all diesen ''plays'', ob offensiven oder defensiven, ergeben sich für jedes Team am besten geeignete Spielzüge, die in einem ''Playbook'' zusammengefasst sind.

=== Laufspielzüge ===
[[Bild:American_Football.jpg|thumb|300px|[[College Football|College-Football]]-Spiel mit Ballträger der [[United States Naval Academy|Navy]] (#32)]]
Das [[Laufspiel (American Football)|Laufspiel]] könnte man als Basis der Spielzüge bezeichnen. Laufspielzüge sind relativ leicht auszuführen, da der Ball vom Quarterback üblicherweise einfach an einen Runningback übergeben wird (''handoff''), der dann versucht, so viel Raumgewinn wie möglich zu erzielen. Durch die Einfachheit ist das Verhältniss Laufspielzüge/Passspielzüge in niedrigen Amateurligen eher stark auf das Laufspiel ausgelegt. Doch auch in der NFL, wo sehr passlastig gespielt wird, kann das Rushing ein großen Stellenwert einnehmen, gerade wenn man einen Ausnahme-Runningback und eine entsprechend starke Offensive Line zur Verfügung hat. Als Paradebeispiel dafür lässt sich [[Terrell Jason Davis]] aufführen. Im [[Super Bowl XXXII]] war er durch Migräne fast blind und konnte nicht mehr weiterspielen. Trotzdem musste er noch einen letzten Spielzug machen, weil die gegnerische Defense sonst ohne ihn auf dem Feld nie auf den [[Fakes (American Football)|Play-action Fake]] hereingefallen wäre. Der Spielzug wurde zu einem Touchdown verwandelt.

Durch ein starkes Laufspiel der Offense, kann die Defense selbst in (sicher) zu erwartenden Passsituationen nie die Verteidigung gegen Laufspielzüge ganz vernachlässigen. Das wiederum eröffnet mögliche Lücken in der Passverteidigung. Dieser Effekt ist natürlich auch andersherum wirksam. Kurz gesagt muss eine gute Mannschaft Lauf- wie Passspiel beherrschen, damit die gegnerische Defense sich nicht auf den Angriff einstellen kann.

=== Passspielzüge ===
Das so genannte ''Passspiel'' ist im Gegensatz zum ''Laufspiel'' weit schwieriger auszuführen. Es bedarf eines wurfstarken und präzisen Quarterbacks und eines sicheren Fängers. Damit der Ablauf eines Passes reibungslos verläuft, müssen der Quarterback und seine Receiver gut aufeinander eingespielt sein, da bei vielen Pässen das Timing eine große Rolle spielt.
Weiterhin muss der Quarterback hohes Spielverständnis an den Tag legen, um die Defense „lesen“ zu können, d.&nbsp;h. um die Schwachpunkte in der Verteidigung erkennen. Und schließlich ist Nervenstärke unerlässlich, da der Quarterback gleich nach dem Snap durch die Defense unter Druck gesetzt wird und er schnell entscheiden muss, welchen Receiver er anwerfen kann.
Wo die Receiver hinlaufen ist in jedem Spielzug genau festgelegt. Die Laufstrecken werden [[Passroute]]n genannt. Ein gewöhnlicher Pass dauert vom Snap bis zum Wurf in der Regel ca. drei, selten mehr als fünf Sekunden. Sollte der Quarterback feststellen, dass kein Receiver frei ist, kann er den Passversuch auch abbrechen und selber mit dem Ball laufen.
Viele Quarterbacks haben „Lieblings-Receiver“ mit denen das Zusammenspiel besonders gut funktioniert, ihre so genannten ''Go-to guys''.

Passspielzüge sind sehr variabel in der Taktik. Sie können vom sehr kurzen, sicheren Pass für 2 bis 3 Yards, bis hin zum mehr als 40-Yard-Pass geplant sein. Sie ermöglichen einen schnellen, großen Raumgewinn, für den beim Laufspiel erheblich mehr Anstrengung aufgebracht werden müsste. Ein perfekt geworfener/gefangener Ball ist für die Defense fast nicht zu verteidigen. Sie müssen sich darauf beschränken, den Receiver nach dem Fang möglichst schnell zu tacklen.
Analog zum großen Potential steckt aber auch ein ebenso großes Risiko in ihnen. Ein abgefangener Ball bedeutet nicht selten ein Touchdown für die Defense, da die Offense für so einen Fall meist schlecht gerüstet ist: Der einzige Verteidiger vor Ort ist der Receiver, der sich noch auf seiner Passroute befindet. Die anderen Receiver, der Tight End und die Runningbacks sind selber auf ihrer eigenen Passroute und meist weit weg oder blocken Gegenspieler. Die Offensive Line ist ebenso mit dem Blocken beschäftigt und zu langsam um einen agilen Cornerback einzuholen. Übrig bleibt oft nur der Quarterback der in einer ''open field''-Situation ebenfalls große Schwierigkeiten haben wird einen erfolgreichen Tackle anzubringen.

=== Fakes ===
Viele Spielzüge im American Football sind extra dafür ausgelegt, die Verteidigung zu narren. Bei solchen [[Fakes (American Football)|Fakes]] werden Ballübergaben angetäuscht, Passversuche angetäuscht, vorgetäuscht, es handele sich um einen Laufspielzug, der in Wirklichkeit ein Passspielzug ist und umgekehrt. Fakes machen einen nicht unbedeutenden Teil der Taktiklastigkeit des Spieles aus. Für die Defense ist es nämlich dadurch fast unmöglich, schnell zu erkennen, was wirklich auf dem Platz passiert.

Bei Fernsehübertragungen von Spielen ist häufig zu sehen, dass die angetäuschten Ballübergaben so gut sind, dass der Kameramann nicht mehr weiß wo der Ball ist und deshalb das Bild kurzzeitig ganz zurückzoomen muss, um alle möglichen Ballträger im Bild zu haben.

Ein Beispiel:
Nach Spielsituation und Feldposition ist von der Offense ein einfacher und sicherer Laufspielzug zu erwarten, um beispielsweise den letzten fehlenden Yard zum ''First Down'' zu erreichen. Der Spielzug startet mit dem Snap, der Quarterback bewegt sich nach hinten, der Halfback kommt auf ihn zu und es scheint, als würde er einen Handoff vom Quarterback bekommen. Darauf reagiert die Defense. Die Linebacker bewegen sich nach vorne in Richtung Line of Scrimmage, um den HB aufzuhalten. Der vermeintliche Handoff war aber ein Fake, der Quarterback hat immer noch den Ball, die Hände des tief nach vorn gebückten Runningbacks sind leer. Dadurch hat sich eine Lücke in der Verteidigung aufgetan, die Linebacker können nun den hinteren Raum nicht mehr gegen Passversuche abdecken. In diesen freien Raum läuft ein Wide Receiver, der nun ungedeckt ist und somit sicher angeworfen werden kann, und der nun auch noch weitere Yards Raumgewinn erlaufen kann, weil ja niemand in der Nähe ist, um ihn zu stoppen. In der Praxis hängt die Wirkung eines solchen ''play action-passes'' davon ab, wie gut der Fake war, wie schnell die Defense ihren Fehler erkennt und ob die Linebacker schnell genug sind, ihn wieder auszubügeln.

=== Defense-Spielzüge ===
Da die Defense flexibel auf die Spielzüge der Offense reagieren muss, gibt es außer den Grundaufstellungen und den zu verteidigenden Zonen oder Gegenspielern kaum festgelegte Spielzüge. Einige Ausnahmen:

'''Blitzes'''

Dabei versucht die Defense, Druck auf den Quarterback auszuüben, indem ein oder mehrere Spieler die Offense-Line durchbrechen bzw. umgehen. Der blitzende Spieler kann dabei ein Linebacker oder (riskant, aber effektiv) ein Cornerback sein, manchmal sogar ein Safety. Wie bei den Offense-Spielzügen hängt der Erfolg eines Blitzes neben der Athletik und Schnelligkeit der Spieler vor allem vom Überraschungsmoment ab. Erkennt der Quarterback, woher der Blitz kommt, hat er eine verwundbare Stelle der Verteidigung vor sich. Z.&nbsp;T. werden Blitzes auch nur angetäuscht, um den Quarterback zu verunsichern oder ihn zu einer schlechten Entscheidung zu verleiten.

'''Stunning D-line'''

Die ''stunning D-line'' ist eine weitere Variante, die Offense unter Druck zu setzten. Dabei stellen sich die D-line-Spieler wie gewöhnlich auf, tauschen aber ihre Angriffsbereiche nach dem Snap mit dem Nebenmann. So greift z.B. ein Defense End in der Mitte an und der Defense Tackle übernimmt die Außenseite. Das soll Abstimmungsschwierigkeiten innerhalb der gegnerischen [[Offensive Line]] hervorrufen.


'''Shifting D-line'''

Ein ähnliches Ziel verfolgt die ''shifting D-line''. Auch hierbei stellen sich die [[Defensive Line]]men normal auf, wechseln aber kurz vor dem Snap die Aufstellung. Das hat mehrere Wirkungen. Erstens bringt es die [[Offensive Line]] durcheinander weil die geplanten Blockschemen evtl. nun nicht mehr passen und es zu spät ist um sich neu abzusprechen. Und zweitens zwingt es den QB per Audibiles den Spielzug noch zu ändern, wenn er sieht dass z. B. die D-line stark auf die Seite des geplanten Spielzuges shiftet und ihn für die Offense unmöglich macht. Das wiederum verrät der Defense etwas über den geplanten Spielzug.

== Rückennummern ==
Die Rückennummern haben normalerweise eine feste Zuteilung, nicht zuletzt zur Orientierung der Schiedsrichter.
So dürfen beispielsweise in der Offense Spieler mit den Nummern 50-79 ([[Offensive Line]]) keine Bälle fangen und diesen auch sonst nur als freien Ball (z.&nbsp;B. [[Fumble]]) berühren.

* 1–19: Quarterbacks, Kicker, Punter und Wide Receiver
* 20–49: Runnings Backs
* 50–59: Center und Linebacker
* 60–79: Defense-Linemen, Offense-Linemen (Guards, Tackles)
* 80–89: Wide Receiver, Tight Ends
* 90–99: Defensive-Linemen (Defensive Ends, Defensive Tackles)

Des Weiteren gibt es in jedem Team sog. ''retired numbers'' (zurückgezogene Nummern). Die Nummern gehörten früher besonders großartigen Spielern, werden mit diesen assoziiert und sozusagen als Ehrung nicht mehr vergeben.

== Verbreitung ==

=== Weltweit ===
Der Weltverband [[International Federation of American Football]] (IFAF) organisiert u.&nbsp;a. die [[American-Football-Weltmeisterschaft]]en und sorgt dafür, dass Football bei Veranstaltungen wie den [[World Games 2005]] vertreten ist.

=== USA ===
[[Bild:American-football.jpg|thumb|300px|NFL 2002: vor ihrer Endzone warten die [[Carolina Panthers]] auf die Angriffsformation der [[New England Patriots|Patriots]]]]
American Football ist vor allem in Nordamerika verbreitet. In den USA gilt es seit den [[1970er]] Jahren als die populärste Sportart überhaupt (vorher dominierte [[Baseball]]). Praktisch jede [[High School]] und jedes [[College]] besitzt ein Team auf unterschiedlich hohem Leistungsniveau, in verschiedenen Ligen innerhalb der [[National Collegiate Athletic Association|NCAA]] organisiert. Die mehreren hundert Mannschaften in den oberen Ligen des [[College Football]] spielen jeden Herbst etwa zwölf Spiele innerhalb ihrer jeweiligen Gruppe. Die besten Teams werden zu den ''Bowl''-Spielen zu Neujahr eingeladen, etwa zur ''[[Rose Bowl]]'' in [[Pasadena (Kalifornien)|Pasadena]]. Dieses Spiel hat eine über 100-jährige Tradition.

Die bekannteste nordamerikanische Profiliga ist die ''[[National Football League]]'' (NFL), die seit 1920 existiert, mithin erst Jahrzehnte nach dem College Football entstand. Das Finale der NFL, der so genannte [[Super Bowl]], ist das wichtigste Fernseh-Event der USA und gilt als weltweit populärste jährliche Sportveranstaltung. Hier treten die Champions der beiden NFL-Ligen NFC und AFC gegeneinander an. Diese Tradition begann 1967, als die NFL und die Konkurrenzliga AFL als Vorbereitung einer Fusion ihre Champions gegeneinander spielen ließen. Daneben gab und gibt es immer wieder Konkurrenzligen, etwa die [[USFL]] oder die [[XFL]].

=== Europa ===
Im Gegensatz zu den USA, wo nur von Sommer bis Januar Football gespielt wird (auch unter widrigsten Witterungsbedingungen), wird in Europa im Sommerhalbjahr von Frühling bis Herbst gespielt.

In Deutschland wurden Ende der 1970er Jahre mit den [[Frankfurter Löwen]] (Gründungsjahr 1977) und den [[Düsseldorf Panther]] die ersten Vereinsmannschaften gegründet, wobei hier stationierte US-Amerikaner als Spieler und Trainer mitgewirkt haben.

Seit den 1980ern wird auch [[American Football in der Schweiz]] gespielt.

Die höchste reguläre Liga in Deutschland ist die ''[[German Football League]]'' (GFL), die in eine Nord- und eine Südgruppe eingeteilt ist und zwölf Mannschaften beinhaltet. Das Finale der GFL ist der [[German Bowl]]. Darunter befindet sich eine ebenso zweigeteilte 2.&nbsp;Bundesliga mit 16&nbsp;Mannschaften. Es folgen diverse weitere Ligen (Regionalligen, Oberligen, Verbandsligen, Landesligen, Aufbauligen). Ebenso gibt es umfangreichen Spielbetrieb im Jugendbereich.

Football gibt es seit Anfang der [[1990er]] Jahre auch auf Hochschulebene. Das Finale ist der jährlich ausgetragene Hochschulbowl. Kurz darauf treffen sich dann die besten Hochschulspieler in der universitären Nationalmannschaft, den [[GERmaniacs]].

Die höchste reguläre Liga in Österreich ist die ''[[Austrian Football League]]'' (AFL). Das Finale der AFL ist der [[Austrian Bowl]].

Seit den [[1980er]]n werden Europa-Meisterschaften unter Nationen, der ''[[Eurobowl]]'' der Vereine sowie der [[EFAF-Cup]] durch die [[European Federation of American Football]] (EFAF) ausgetragen. Seit einigen Jahren werden Weltmeisterschaften ausgetragen, wobei Japan dominierte.

Mit einer größeren Popularität und Fernsehübertragungen spielt die ''[[NFL Europa]]'', die von der NFL organisiert und finanziert wird. Es handelt sich im Unterschied zur GFL um eine reine Profiliga, die aber nicht mit dem europäischen Spielbetrieb gekoppelt ist. Die Spieler sind meist NFL-Reservespieler oder ehrgeizige Ex-College-Spieler, die sich für höhere Aufgaben in der NFL empfehlen möchten. Einigen gelang es dank der Spielpraxis in Europa, sich für die NFL zu empfehlen. Zudem sind jeweils acht nicht aus den USA stammende Spieler (sog. Nationals) im Team, die überwiegend aus Europa, Japan oder Mexiko kommen, um die Publikumsbindung zu erhöhen. Fünf der derzeit sechs Teams der NFL Europe spielen in Deutschland: [[Frankfurt Galaxy]], [[Rhein Fire]] (Düsseldorf), [[Berlin Thunder]], [[Cologne Centurions]] (Köln), sowie die für 2005 neuen [[Hamburg Sea Devils]]. Einziges nichtdeutsches Team sind die [[Amsterdam Admirals]] (Niederlande).


== Literatur ==
== Literatur ==
* AFVD: ''Regeln & Interpretationen 2006'', American Football Verband Deutschland, Frankfurt am Main 2005, (ISBN nicht vorhanden)
* Bowy, Knitter, Rosenstein: ''American Football – Vom Kick-off zum Touchdown'', Weinmann, Berlin 2002, ISBN 3-87-892054-7
* Kränzle, Peter, Brinke, Margit: ''American Football verständlich gemacht'', Copress, München 2002, ISBN 3-76-790552-3
* Meier, Gerald: ''That's American Football'', Pietsch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-61-350348-4


== Siehe auch ==
* Mautpreller und [[Joachim Lucchesi]]: ''Die Standarte des Mitleids – gefunden.'' In: [[Dreigroschenheft]], 19. Jahrgang, Heft 1, 2012, S. 11–19.
{{Wiktionary|American Football}}
* Mautpreller und Joachim Lucchesi: ''„Die Standarte des Mitleids“: Ein Nachtrag.'' In: Dreigroschenheft, 19. Jahrgang, Heft 3, 2012, S. 32.
{{Commons|American football}}
{{Portal|American Football}}
* [[World Games 2005]] American Football, bei den World Games 2005
* [[European Football League]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.afvd.de/ American Football Verband Deutschland]
* [http://www.imagesmusicales.be/search/composer/Emile-Wesly/825/ShowData/8/Submit/ Titelblätter von Kompositionen Weslys auf der Seite imagesmusicales.be]
* [http://www.afboe.at/ American Football Bund Österreich]
* [http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k8570349.r=wesly.langDE Partitur von ''L'Étendard de la Pitié'' für Klavier und Gesang, Gaudet, Paris 1905, auf der Seite gallica.fr]
* [http://www.safv.ch/ Schweizer American Football Verband]
* {{IMSLP|id=Wesly, Émile|cname=Émile Wesly}}
* [http://www.gfl.info/ Portal GFL und 2. Bundesliga Deutschland]

* [http://www.nfl-portal.de/ Deutschsprachiges Portal über die National Football League]
== Einzelnachweise ==
* [http://www.nfl-talk.net/ Portal/Informationen zur NFL, NFL Europa, GFL, College und andere Ligen]
<references />
* [http://www.nfl.com/ NFL.com] ''(englischsprachig)''
* [http://www.nfleurope.com/ NFL Europa] ''(englischsprachig)''
* [http://www.ncaa.org NCAA] ''(College Football Dach-Verband, englischsprachig)''
{{dmoz|World/Deutsch/Sport/Ballsport/American_Football/|American Football}}


[[Kategorie:Ballspiel]]
{{Normdaten|TYP=p|GND=1028813848|LCCN=n/00/114734|NDL=|VIAF=67703641|REMARK=auch http://viaf.org/viaf/284916530}}
[[Kategorie:American Football| ]]
[[Kategorie:Sportart]]


{{Link FA|pl}}
{{SORTIERUNG:Wesly, Emile}}
{{Link FA|pt}}
[[Kategorie:Geboren 1858]]
[[Kategorie:Gestorben 1926]]
[[Kategorie:Journalist (Belgien)]]
[[Kategorie:Komponist]]
[[Kategorie:Mann]]


[[ar:كرة قدم أمريكية]]
{{Personendaten
[[bg:Американски футбол]]
|NAME=Wesly, Émile
[[bs:Američki nogomet]]
|ALTERNATIVNAMEN=Wesly, Michel Émile (vollständiger Name)
[[ca:Futbol americà]]
|KURZBESCHREIBUNG=Journalist und Komponist in Brüssel
[[cs:Americký fotbal]]
|GEBURTSDATUM=1. November 1858
[[da:Amerikansk fodbold]]
|GEBURTSORT=[[Maastricht]], [[Niederlande]]
[[en:American football]]
|STERBEDATUM=26. März 1926
[[eo:Usona piedpilko]]
|STERBEORT=unsicher: [[Paris]]
[[es:Fútbol americano]]
}}
[[fi:Amerikkalainen jalkapallo]]
[[fr:Football américain]]
[[ga:Peil Mheiriceánach]]
[[gd:Ball-coise Aimearaganach]]
[[he:פוטבול]]
[[hi:अमरीकन फुटबाल]]
[[hr:Američki nogomet]]
[[hu:Amerikai futball]]
[[is:Amerískur fótbolti]]
[[it:Football americano]]
[[ja:アメリカンフットボール]]
[[lt:Amerikietiškas futbolas]]
[[lv:Amerikāņu futbols]]
[[nl:American football]]
[[no:Amerikansk fotball]]
[[pl:Futbol amerykański]]
[[pt:Futebol americano]]
[[ru:Американский футбол]]
[[scn:Futtibboll Miricanu]]
[[sh:Američki fudbal]]
[[simple:American football]]
[[sk:Americký futbal]]
[[sr:Амерички фудбал]]
[[sv:Amerikansk fotboll]]
[[tg:Футболи амрикоӣ]]
[[th:อเมริกันฟุตบอล]]
[[tr:Amerikan futbolu]]
[[zh:美式足球]]

Version vom 26. März 2007, 16:32 Uhr

American Football ist eine vor allem in den Vereinigten Staaten außerordentlich populäre Sportart, bei der zwei Mannschaften mit je elf Spielern versuchen, den „eiförmigen“ Spielball in die gegnerische Endzone zu bringen. Die Mannschaft im Ballbesitz (Offense) versucht dabei, Raumgewinn zu erzielen und eine bessere Feldposition zu erreichen. Sie kann den Ball werfen (passing the ball) oder tragen (running/rushing the ball). Die verteidigende Mannschaft (Defense) versucht, dies zu verhindern und selbst in Ballbesitz zu kommen.

Football ist vor allem geprägt von taktischen und physischen Elementen. Jeder Spieler hat eine bestimmte Position und eine ganz bestimmte Aufgabe. Die jeweiligen Spielzüge der Offense sind dabei auf den Meter genau vom Trainer (Head Coach oder Defense/Offense Coordinator) vorgegeben. Um diese Aufgabe zu erfüllen, setzt der Spieler je nach Position Kraft, Masse, Gewandtheit oder Schnelligkeit ein. Die Spieler sind dabei durch die charakteristische Football-Schutzausrüstung mit u. a. Schulterpolster und Helm geschützt. Angefeuert werden sie meistens durch die Cheerleader.

Auf Grund der sehr unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Positionen kann American Football von fast jedem gespielt werden. Es fordert durch seine Spezialisierung einen hohen Grad an Mannschaftsgeist und mentaler Stärke.

Profi-Football aus der NFL

Entwicklung des Spieles

Hauptartikel: Geschichte des American Football

American Football hat sich ab 1869 an Universitäten der Ostküste der USA entwickelt. Er hat seine Wurzeln im Fußball (vor allem in dessen englischen Vorläufern) und im Rugby sowie im Canadian Football. Die Football-Regeln entstanden dabei vor allem, weil sich die Colleges für Spiele untereinander auf ein verbindliches Regelwerk einigen mussten. So fand das erste offizielle Footballspiel zwischen den Universitäten Rutgers und Princeton statt. Die erste Serie über drei Spiele gab es zwischen der Harvard University und der McGill University aus Montreal, Kanada. Später gab es erste Turniere, vor allem zwischen Harvard, Princeton, Yale und Columbia. Football war jahrzehntelang gleichbedeutend mit diesem College Football, der durch die National Collegiate Athletic Association (NCAA) reguliert wird. Der inzwischen bekanntere Profi-Football der National Football League (NFL, begründet 1919/1920) hat erst in den 1930er Jahren abgewandelte Regeln eingeführt.

Pionier der ersten Stunde war vor allem Walter Camp. Er schuf zum Beispiel 1880 mit der Line of Scrimmage eine neutrale Zone im Moment des Snaps, also der Ballübergabe vom Center zum Quarterback, die das Gedränge des Rugby ersetzte. 1882 wurde das System der downs eingeführt, das einseitig auf Ballkontrolle abzielende Strategien verhindern sollte, indem die Offense gezwungen wurde, innerhalb kurzer Zeit einen gewissen Raumgewinn zu erzielen. Camp begrenzte auch die Anzahl der Spieler auf elf (1883) und entwickelte heute noch gültige Standard-Offense-Formationen.

In seinen Anfangsjahren war American Football weit gefährlicher als heute. Die Spieler hatten keine Schutzausrüstung und viele der heute gültigen Regeln zum Schutz der Spieler existierten nicht, insbesondere wurde der Ballträger oft von seinen Teamkameraden vorwärts geschoben. Nachdem im Jahre 1905 acht Tote infolge von Spielunfällen zu beklagen waren, forderte US-Präsident Theodore Roosevelt neue Regeln, um das Spiel sicherer zu machen. Dies führte 1906 zur Einführung der neutralen Zone zwischen den Linien, zur Regel, dass mindestens sechs (heute sieben) Spieler an der Line of Scrimmage stehen müssen, sowie zu verschiedenen anderen Schutzregeln. Die weitreichendste Änderung war die Einführung des Vorwärtspasses, während bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Laufspielzüge und Rückwärtspässe erlaubt waren.

1910 wurden schließlich die verschränkten Formationen verboten, was zu einem Rückgang von zum Teil tödlichen Verletzungen führte. 1912 wurden die Größe des Spielfeldes und die Zählweise der Punkte neu festgelegt, sowie der vierte Versuch (Down) eingeführt. Damit erhielt das Spiel schließlich seine moderne Form. Bis heute werden allerdings jedes Jahr aufs Neue Regeln modifiziert, sowohl mit dem Ziel der verbesserten Sicherheit der Spieler, als auch im Bestreben, die Attraktivität für den Zuschauer weiter zu steigern.

Varianten

Zu Varianten des American Football gehören Canadian Football und Arena Football, auch wenn diese sich in manchen Regeln deutlich unterscheiden. Das Spielprinzip, die Grundlagen, das Spielgerät, die Aufteilung des Feldes und viele andere Komponenten sind jedoch weitgehend identisch. Auf den ersten Blick erkennbar sind die abweichenden Spielfeldgrößen sowie sie Mannschaftsstärken. Der Australian Football gehört nicht zu dieser Gruppe, sondern ähnelt stark dem Rugby. Im Freizeitsport wird Flag Football in kleinen Teams ohne jegliche Schutzausrüstung gespielt, wobei ein Tackle durch Wegnehmen einer am Gürtel befestigten „Flagge“ simuliert wird.

Spielfeld

American-Football-Spielfeld

Gespielt wird auf einem 120 Yards (109,7 Meter) langen und etwa 53 Yards (48,5 Meter) breiten Spielfeld, das in zwölf gleich große Abschnitte zu je 10 Yards eingeteilt ist (so genanntes „gridiron“ oder „Eisengitter“). Die 100 Yards in der Mitte werden als aktives Spielfeld benutzt, die restlichen 10 Yards an jedem Spielfeldende haben im Spielablauf eine besondere Bedeutung und werden „Endzonen“ genannt. Am Ende jeder Endzone befinden sich zusätzlich noch die so genannten „goal posts“ (Torpfosten). Diese dienen als Tore und ähneln der Form einer überdimensionierten Stimmgabel. Da der Ball beim Fieldgoal über die Latte fliegen muss, wurden die beiden für das Spiel irrelevanten Pfosten darunter aus Sicherheitsgründen entfernt und durch eine einzelne zurückversetzte und gepolsterte Stütze ersetzt.

Ausgehend von den Endzonen sind im Abstand von je 10 Yards Querlinien eingezeichnet und entsprechend beschriftet. Die Zählung der Yard-Linien beginnt an beiden Endzonen bei Null (genannt „goalline“) und trifft sich dann in der Mitte an der 50-Yards-Linie. Der Bereich von der 20-Yards-Linie bis zur Endzone wird als die so genannte „red zone“ bezeichnet, da bei einem Ballbesitz in diesem Bereich die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu punkten, relativ hoch ist.

Darüber hinaus wird das Spielfeld in Längsrichtung von zwei parallelen Reihen von „hash marks“ unterteilt. Endet der letzte Spielzug außerhalb dieser Markierungen, startet der nächste Spielzug auf der nächstgelegenen „hash mark“. Die „hash marks“ haben außerdem eine 1-Yard-Unterteilung, die den Schiedsrichtern beim korrekten Platzieren des Balles hilft. Die „hash marks“ haben im Profifootball einen Abstand von 18,6 Fuß (5,67 Meter), beim Amateur- und Collegefootball von 40 Fuß (12,2 Meter).

Amateur-Football-Partien in Europa werden meist auf einem Fußballplatz ausgetragen. Da diese deutlich breiter als ein Footballfeld sind und der Abstand der Tore nicht den 120 Yards bzw. ca. 110 Metern entspricht, die ein Footballfeld erfordert, wird das Feld in zwölf gleich große Abschnitte unterteilt und die Kette in ihrer Länge entsprechend angepasst. Falls die Fußballtore selbst nicht durch ein Footballtor ersetzt werden können, wird mittels Polster an den Pfosten das Verletzungsrisiko der Spieler vermindert. Mit zusätzlichen Peilstangen an den Pfosten wird dann ein Footballtor improvisiert.

Grundregeln

Grundgedanke des Spiels ist es, Raum zu gewinnen. Da ein Spielfeld (100 Yards) räumlich begrenzt ist, wird das Erreichen der Endzone mit Punkten belohnt. Hierbei wechselt dann ebenfalls das Angriffsrecht. Punkte in unterschiedlicher Anzahl können auf verschiedene Weisen erzielt werden.

Die Regeln weichen je nach Organisation teilweise voneinander ab. Im Amateurbereich gelten nahezu unverändert die NCAA-Regeln, sowohl im europäischen Dachverband EFAF wie auch im Weltverband IFAF, im Gegensatz zur NFL.

Punkte

Punkte können erzielt werden, wenn der Football mittels eines Lauf- oder eines Passspielzugs (run bzw. pass) über die gegnerische goalline getragen oder in der Endzone gefangen wird. Der Spieler muss bei einem Passspielzug mit beiden Beinen in der Endzone aufkommen und dabei den Ball kontrollieren, d. h. ihn sicher gefangen haben. Bei einem Laufspielzug genügt es, wenn der Ball die imaginäre Goalline durchstößt, während der ihn kontrollierende Spieler sich innerhalb des Spielfeldes befindet bzw. die Innenseite eines Cones berührt. Selbiges gilt, wenn ein Pass vollständig ist und der receiver (Fänger) nach dem catch (Fang) bis in die Endzone läuft. Dies ist ein Touchdown (TD), der sechs Punkte zählt. Touchdowns können auch nach Interceptions oder Fumbles erzielt werden (defensive TD).

Falls ein Touchdown nicht mehr erreichbar erscheint, wird meist ein Kick durch die gegnerischen Torstangen versucht, wobei durch ein solches Field Goal drei Punkte erzielt werden. In der NFL Europa zählen Field Goals, die aus einer Weite über 50 Yards erzielt werden, vier Punkte.

Nach einem Touchdown hat die angreifende Mannschaft zudem die Möglichkeit, den Spielstand relativ sicher durch einen PAT (point after touchdown, engl. Punkt nach dem Touchdown, das Kicken des Balles durch die gegnerischen Torstangen) um einen oder durch eine 2 point conversion (engl. 2 Punkt-Verwandeln, das erneute Tragen oder Werfen des Balles in die Endzone des Gegners) um zwei Punkte zu erhöhen. Die 2 point conversion ist jedoch erheblich schwieriger zu erzielen. Beide Varianten werden in der Regel von der gegnerischen 2-Yards-Linie ausgeführt, können aber durch eine Strafe bedingt auch aus größerer Entfernung beginnen.

Darüber hinaus kann die verteidigende Mannschaft einen Safety erzielen, der der betreffenden Mannschaft zwei Punkte und das Angriffsrecht gibt.

Spielzüge

Typischer Spielzug aus einem Playbook. Passspielzug aus der I-Formation.

American Football wird als eine Folge von Spielzügen (Plays) gespielt. Alle aufeinanderfolgenden plays eines Teams, ohne dass das Angriffsrecht wechselt, nennt man drive. Der Offense stehen dabei jeweils vier Versuche (downs) zur Verfügung, um mindestens zehn Yards Raumgewinn zu erreichen und damit das Angriffsrecht für weitere vier Versuche zu erhalten (neues First down). Gelingt ihr dies nicht, muss sie den Ball abgeben und die andere Mannschaft erhält das Angriffsrecht (turnover on downs). Wenn nach drei Versuchen absehbar ist, dass der nötige Raumgewinn nicht erzielt werden kann, wird im vierten Versuch der Ball meistens durch einen Punt möglichst weit in die gegnerische Hälfte gekickt, damit der Gegner das Angriffsrecht in einer möglichst schlechten Position übernehmen muss. In guter Feldposition wird mitunter auch der vierte Versuch ausgespielt. Dies trifft zu, wenn die Position der Offense auf dem Feld recht gut (weit vorne) ist, dass ein Turn over on downs verkraftet werden kann, aber ein field goal-Versuch noch nicht möglich ist. Ebenso kann eine wenig aussichtssreiche Spielsituation unabhängig von der Feldposition eine Mannschaft dazu nötigen, auch risikoreiche downs auszuspielen, um in Ballbesitz zu bleiben. Zu Beginn eines Spielzuges befindet sich eine Mannschaft in Ballbesitz und somit im Angriff (Offense). Sie muss versuchen, durch Pass- oder Laufspielzüge Raum zu erobern, um schließlich die Endzone zu erreichen und Punkte zu erzielen (siehe oben). Ein Spielzug startet, wenn der Ball bewegt wird.

Passspielzug

Der Quarterback (oder ein anderer offensiver Spieler) versucht den Ball einem legalen Receiver (WR, TE, HB, FB, siehe bei Spieler) zuzuwerfen, der eine vorher festgelegte Passroute läuft. Dabei muss sich der Werfer hinter der Line of Scrimmage befinden. Der Pass kann unvollständig (incomplete) sein, gefangen (Catch) oder von der Defense abgefangen (Interception) werden. Ein Pass ist incomplete wenn er den Boden berührt (durch einen schlechten Wurf oder einen Verteidiger) oder out of bounds ist (gefangen, ohne dass der Receiver beide Füße in bounds hatte). Der nächste Versuch startet dann auf der Höhe der alten Ballposition (LoS – Line of Scrimmage). Nach einem Catch darf der Spieler so weit laufen, wie er kann (YAC – yards after catch). Wird er zu Boden gebracht oder verlässt das Spielfeld (player outbounds), ist der Spielzug beendet. Das nächste Down startet dann aber an der Stelle, wo der vorherige Spielzug gestoppt wurde. Bei einem Passspielzug dürfen die Spieler der Interior Offensive Line nicht vor dem Pass über die Line of Scrimmage (downfield) gehen. Pro Spielzug ist nur ein Vorwärtspass erlaubt, wobei dieser von hinter der Line of Scrimmage kommen muss. Wird der Quarterback getackled, bevor er die Line of Scrimmage überquert oder bevor er einen Pass wirft, zählt das als sack (gesprochen „säck“). Eine besondere Variante des Passspiels ist der sog. Lateral-Pass; dabei wird der Ball parallel zur Line of Scrimmage, bzw.nach hinten geworfen. Dies darf, ebenso wie sogenannte Handoffs, beliebig oft pro Spielzug wiederholt werden. Des Weiteren ist es dem Quarterback erlaubt, selbst als Ballträger zu fungieren und Raumgewinn zu erzielen (Scrambling). Der Spielzug zählt dann aber als Laufspielzug. Hervorragende Beispiele hierfür sind Michael Vick, Quarterback der Atlanta Falcons und Donovan McNabb, Quarterback der Philadelphia Eagles. Die Passrouten der WR sind genau festgelegt.

Laufspielzug

Datei:060909-N-9693M-009.jpg
Runningback Matt Hall auf dem Weg zur Endzone

Laufspielzüge werden durch ein Übergeben des Balls oder durch ein einfaches Zuwerfen (pitch/Lateral – kein Vorwärtspass) an einen Ballträger eingeleitet. Ballträger sind gewöhnlich Runningbacks, also Halfback und Fullback. Es kann aber auch jeder andere Spieler der Offense sein, außer den Offensive Linemen. Der Ballträger versucht nun, so weit wie möglich vorwärts zu kommen, während seine Mitspieler die Verteidiger zu blocken versuchen, was eigentlich nur ein 'vom-tacklen-Abhalten' ist. Der Spielzug endet mit einem Tackle oder dem Verlassen des Spielfeldes.

Turnover

Turnover bedeuten den Wechsel des Angriffsrechts und resultieren durch Interception, Fumble, einen Fieldgoal-Versuch oder durch Nichterreichen eines First Downs beim ausgespielten vierten Versuch ("Turnover on Downs").

Clock-Management

Die Spielzeit in den USA und der NFL Europa beträgt vier mal 15 Minuten (quarter). Die Amateurmannschaften in Europa spielen lediglich vier mal 12 Minuten. Die Pausen zwischen den Quartern beträgt 1 Minute und die Halbzeitpause 20 Minuten. Die Uhr stoppt während der Spielzeit bei einer Auszeit, einem unvollständigen Pass, wenn der Ballträger out of bounds geht, nach erzielten Punkten, bei manchen Strafen und den zwei two-minute-warnings zwei Minuten vor dem Ende jeder Halbzeit. Wenn der Ballträger in bounds gestoppt wird läuft die Uhr weiter. Ein Spielzug muss in der NFL 40 Sekunden nach dem Ende des letzten beginnen, nach einem time out nach 60 Sekunden (angezeigt auf der play clock). Im College (NCAA) sowie in Europa muss ein Spielzug 25 Sekunden nach der Ballfreigabe durch den Referee beginnen. Daraus ergeben sich je nach Spielsituation gegen Ende des Spiels viele strategische Möglichkeiten. Hat die führende Mannschaft den Ball, kann sie Zeit schinden, indem sie Laufspielzüge ausführt und die Uhr herablaufen lässt. Die Defense kann dann mit time-outs das Verstreichen von 40 Sekunden verhindern. Im Gegenzug wird das kurz vor Ende zurückliegende Team Pässe nahe der Seitenlinie spielen.

Overtime

Sollte nach der regulären Spielzeit ein Punktegleichstand herrschen folgt eine Overtime. Dabei unterscheiden sich die Regeln von NFL und NCAA grundsätzlich voneinander. Bei der NFL wird eine 15 minütige Verlängerung nach dem Sudden-Death-Prinzip gespielt. Zuerst erfolgt der Münzwurf (Toss). Der Gewinner entscheidet, ob er angreift (Offense) oder verteidigt (Defense). Für gewöhnlich wird das Angriffsrecht gewählt. Es folgt anschließend wie gewöhnlich der Kick-off. Es gewinnt jene Mannschaft, die zuerst Punkte erzielt, egal auf welche Weise. Sollten nach Ende der 15 Minuten keine Punkte erzielt worden sein, so endet das Spiel unendschieden, bzw. in Entscheidungsspielen z.B. den Playoffs werden solange Overtimes angehängt bis eine Entscheidung herbeigeführt ist. Bei den NCAA-Regeln hat jedes Team in der Overtime einen drive, wobei dieser jeweils an der gegnerischen 25-Yards-Linie gestartet wird. Im Gegensatz zum Sudden-Death haben beide Teams gleiche Chancen. Sollte nach einer Overtime Gleichstand herrschen, werden so lange Overtimes angehängt, bis es eine Entscheidung gibt. Ab der dritten Overtime ist ein PAT nicht mehr zulässig. Nach einem Touchdown muss daher eine 2-point-conversion gespielt werden.

Strafen

Regelverletzungen werden mit Strafen geahndet. American Football hat eines der umfangreichsten Regelwerke aller Sportarten. Wegen seiner physischen Härte besteht ein hohes Verletzungsrisiko. Die meisten Regeln dienen daher dazu, Verletzungen der Spieler zu vermeiden. Keine Regeln, sondern freiwillige Vereinbarungen sind die rules of conduct genannten Verhaltensregeln für Spieler und Coaches.

Beim American Football werden Strafen durch die Schiedsrichter mit Hilfe von gelben Flaggen auf den Ort des Fouls (Spot of Foul) angezeigt. Der Grund ist, dass viele Strafen nicht sofort zur Unterbrechung des Spielzuges führen, sondern erst im Anschluss verhängt werden. Bei Strafen gegen beide Teams heben diese sich u. U. gegenseitig auf.

Grundsätzlich werden Regelverstöße mit Yard-Strafen, d. h. mit Raumverlust, geahndet. Das gegnerische Team kann dabei meist entscheiden, ob es die Strafe annimmt (dann wird der Versuch mit dem entsprechenden Yard-Verlust wiederholt) oder ablehnt (dann wird ganz normal der nächste Versuch gespielt). Wird durch eine Strafe gegen die Defense die line to gain (Die Linie, die die Offense erreichen muss, um vier neue Versuche zu bekommen) erreicht, erhält die Offense ein neues First Down. Einige Strafen beinhalten auch ein automatisches First Down.

Die Endzone kann allerdings durch Strafen nicht erreicht werden. Der Abstand zur Endzone wird maximal halbiert (half the distance to the goalline). Nicht jedoch bei Pass Interference, da dort am Punkt des Fouls weitergemacht wird.

Bei besonders schweren Vergehen kann ein Spieler auch vom Spiel ausgeschlossen (ejected) werden. Dies gilt insbesondere bei Fouls mit Verletzungsabsicht, grob unsportlichem Verhalten sowie Beleidigung von Schiedsrichtern. Priorität hat immer der Schutz der Spieler vor Verletzungen und die Kontrolle des Spielgeschehens.

Einige der wichtigsten Regelverstöße und die Strafen nach den NCAA-Regeln:

  • 6 men on the line: Beim Snap müssen sieben Mann an der Line of Scrimmage postiert sein. Strafe: 5 Yards, Wiederholung des Versuchs
  • Illegal Shift: Die Offense muss vor dem Snap mind. zwei Sekunden in ihrer Formation verharren. Strafe: 5 Yards, Wiederholung des Versuchs
  • Illegal Motion: In der Offense darf sich beim Snap nur ein Spieler im backfield bewegen, der sog. man in motion. Er darf dies nur max. parallel zur Line of Scrimmage. Strafe: 5 Yards, Wiederholung des Versuchs
  • False start: Unmittelbar vor dem Snap bewegt sich einer der Offense-Spieler außer dem man in motion. Strafe: 5 Yards, Wiederholung des Versuchs
  • Encroachment: (beschreibt in NFL und NCAA unterschiedliche Sachverhalte) Verletzung der neutralen Zone. Verschiedene Sonderregeln für die Defense. Strafe: 5 Yards, Wiederholung des Versuchs
  • Offside: Beim Snap befindet sich ein Defense-Spieler in oder jenseits der neutralen Zone. Strafe: 5 Yards
  • Holding: Festhalten eines Spielers, der nicht Ballträger ist. Strafe: 10 Yards, wenn Holding durch die Offense, 5 Yards vom spot of foul und automatic first down, wenn durch die Defense.
  • Pass Interference: Wenn der Ball in der Luft ist, darf ein Spieler nicht am Fangen gehindert werden. Das betrifft keine Zusammenstöße beim Versuch zu fangen. Strafe: 10 Yards gegen die Offense bzw. ein automatic first down an der Stelle des Fouls, wenn durch die Defense
  • Helping the Runner: Der Ballträger darf nicht von seinen Teamkameraden vorwärts geschoben werden. Strafe: 5 Yards
  • Roughing the Passer/Kicker: Quarterback, Holder und Kicker sind besonders verletzungsgefährdet, da sie sich auf bestimmte Aufgaben konzentrieren und heranstürmende Verteidiger oft nicht wahrnehmen. Sie werden daher vor vermeidbarem Kontakt geschützt. Der Schutz für den Passer beginnt erst, wenn er den Pass geworfen hat. Strafe: 15 Yards und automatic first down
  • Running into the Kicker: Da der Kicker nach dem Kick kein Gleichgewicht hat und daher auch keine Verteidigungsposition einnehmen kann, wird er auch vor unbeabsichtigtem Kontakt geschützt. Strafe: 5 Yards
  • Facemask: Aufgrund der Verletzungsgefahr ist der Griff ins Gesichtsgitter und jede andere Helmöffnung verboten. Strafe: 5 Yards, 15 Yards, wenn deutlich gezogen wird (die Unterscheidung zwischen absichtlich und unabsichtlich wurde vor einigen Jahren aus den Regeln entfernt. Im Amateurbereich wird diese Unterscheidung noch bei der Defense gemacht. Der Offense wird immer Absicht unterstellt.)
  • Clipping: Tackeln von hinten in die Beine. Nur in einem eng umgrenzten Bereich erlaubt. Strafe: 15 Yards für beide Seiten, automatic first down, wenn durch Defense
  • Chop Block: Verschiedene illegale Blocks durch zwei Spieler, bei denen hohe Verletzungsgefahr besteht. Strafe: 15 Yards für beide Seiten, automatic first down, wenn durch Defense
  • Spearing: Illegales Benutzen des Helmes. Strafe: 15 Yards für beide Seiten, automatic first down, wenn durch Defense
  • Late Hit: Wenn der Spielzug erkennbar beendet ist oder ein Spieler offensichtlich nicht mehr am Spielgeschehen teilnimmt, ist ein Hit nicht mehr erlaubt. Strafe: 15 Yards für beide Seiten, automatic first down, wenn durch Defense
  • Unnecessary Roughness: Jede unnötige Härte. Auch wenn Football ein physischer Sport ist, soll der Kontakt innerhalb des Sportlichen bleiben. Strafe: 15 Yards für beide Seiten, automatic first down, wenn durch Defense
  • Unsportsmanlike Conduct: Unsportliches Verhalten wie Beleidigen oder Verspotten von Gegner oder Referee. Heute in den USA auch oft bei bestimmten Arten, einen Touchdown zu feiern. Speziell in der NCAA wird jede Art des Feierns, mit der ein Spieler die Aufmerksamkeit auf sich zieht, rigoros geahndet. In der NFL gehören solche Aktionen zum alltäglichen Spielgeschehen. Strafe: 15 Yards für beide Seiten, automatic first down, wenn durch Defense. Beim Touchdown wird die Strafe beim PAT durchgeführt.

Schiedsrichter

Aufgrund der Komplexität und des oft unübersichtlichen Spielgeschehens gibt es beim American Football eine ganze Schiedsrichter-Crew. Sie besteht aus mindestens drei im Jugendbereich, in den Amateurligen normalerweise fünf, in den höheren Ligen sieben Schiedsrichtern, wobei jeder Schiedsrichter einen bestimmten Bereich des Spielfeldes beobachtet und für spezielle Aufgaben zuständig ist. Oberschiedsrichter ist der Referee, umgangssprachlich hin und wieder auch Whitecap genannt, erkennbar an seiner weißen Kappe (die anderen Schiedsrichter haben schwarze Kappen). Der Legende nach soll die Kappe das weiße Haar eines erfahrenen Mannes symbolisieren. In der Tat waren im Verlauf der Geschichte (speziell der Profiliga NFL) jedoch auch schon sechs Schiedsrichter mit weißen Kappen unterwegs und nur der Referee trug eine schwarze. In der Regel positioniert er sich hinter dem Quarterback und richtet über Downs und Strafen. Weitere Schiedsrichter sind der Umpire, welcher sich jeweils zwischen oder hinter den Linebackers aufstellt und meistens den Ball sichert und für den nächsten Spielzug positioniert. An die Line of Scrimmage stellen sich jeweils der Linesman und Line Judge. Ersterer ist für die Kette (Line to gain indicator) verantwortlich. Für die weiten Pässe sind Back Judge (auch verantwortlich für die 25-Sekunden-Uhr), Field Judge und Side Judge (in der Regel der Zeitnehmer) zuständig. In Deutschland ist es mittlerweile so, dass der Back Judge die Spielzeit misst und der Side Judge die 25-Sekunden-Uhr verwaltet. In den Profiligen ist diese Aufgabenverteilung mitunter abweichend.

Zur Ausrüstung der Schiedsrichter gehören unter anderem die gelben Flaggen zum Markieren eines Fouls und die weißen (in Profiligen blauen) Beanbags (Bohnensäcke) zum Markieren wichtiger Spots.

Coach's Challenge

Die NFL ist bis heute eine der wenigen Sportligen, in der der Videobeweis zur Überprüfung strittiger Szenen eingeführt wurde. Zweimal pro Spiel kann ein Coach eine solche Überprüfung durch das Werfen einer roten Flagge auf das Spielfeld beantragen, sodass die fragliche Entscheidung, sofern ihm Recht gegeben wird, revidiert wird. Strittige Entscheidungen sind z. B., ob es ein Fumble war, wo genau der Spieler down war oder ob ein Pass inbounds gefangen wurde. Waren beide Beanstandungen gerechtfertigt, erhält der Coach eine dritte Challenge. Eine verlorene Challenge resultiert in der Aberkennung eines time outs. Nach der Two Minute Warning (die letzten zwei Minuten vor Ende jeder Halbzeit) sowie in einer Overtime (Verlängerung bei Gleichstand nach dem 4. quarter) kann nur noch der Oberschiedsrichter und der offizielle Spielerbeobachter eine Challenge beantragen.

Spieler

Vorlage:Navigationsleiste American Football Positionen


Die Spieler im American Football sind üblicherweise Spezialisten für ihre Position. Da bei jedem Spielzug ausgewechselt werden darf, können immer die für den geplanten Spielzug am besten geeigneten Akteure eingesetzt werden, sofern dies nicht die Absichten verrät. Insbesondere die Angriffsformationen können auf mehrere Hundert Spielzüge und Kombinationen zurückgreifen. Als Gedächtnisstütze und zur Vermeidung von Fehlern tragen viele Spieler ein Band am Arm, an dessen Innenseite Zahlen, Namen, Positionen, Spielzüge und anderweitige Dinge zum Spielverlauf in Stichpunkten notiert sind.

Offense

Ein Quarterback beim Werfen eines Passes

Der Quarterback (QB) ist der zentrale Spieler der Offense. Er ist der Spielmacher und erhält zu Beginn eines Spielzuges den Ball von seinem Center (C), der vor ihm steht, durch dessen Beine nach hinten zugespielt. Damit ist der Center bei jedem Spielzug am Ball. Der Quarterback hat die Aufgabe, den vom Haupttrainer (Headcoach), in manchen Mannschaften auch vom Offense-Trainer (Offensive Coordinator), geplanten Spielzug umzusetzen und notfalls, in Reaktion auf die Spielsituation, anzupassen (Audible). Üblicherweise übergibt er den Ball dann an einen Ballträger (Runningback) oder wirft ihn zu einem Passempfänger (Receiver). Ohne Quarterback kommen nur Special-Teams aus.

Vor dem Quarterback stehen die Offensive Linemen (OL). Sie werden unterschieden in Center, Guards und Tackles (von innen nach außen). Diese üblicherweise sehr großen und schweren Spieler haben die Aufgabe, den Quarterback vor den Verteidigern zu schützen (Pocket-Bildung beim Pass) und bei Laufspielzügen den Weg für den Ballträger freizublocken. Tackles sind dabei die schwersten und kräftigsten Spieler im Angriff. Ihre Aufgabe ist kräftezehrend und erfordert eine hohe Konzentration. Dem steht meist nur wenig Publikumsaufmerksamkeit gegenüber, was diese wichtige Position recht undankbar macht. Guards haben ähnliche Aufgaben wie Tackles. Ein Guard wird gelegentlich auch für so genannte Pull-Manöver eingesetzt. Dabei blockt er nicht von seiner ursprünglichen Position aus, sondern zieht hinter der O-Line nach außen, läuft dann erst feldabwärts und räumt dem Ballträger den Weg frei.

Die Ballträger selber werden Runningback (RB) oder Tailback genannt, da am hinteren Ende der Angriffsformation aufgestellt. Man unterscheidet zwischen Fullback (FB) und Halfback (HB). Der Fullback ist schwerer und kräftiger als der Halfback und wird in Situationen eingesetzt, in denen nur wenige Yards Raumgewinn erzielt werden müssen. Ansonsten fungiert er überwiegend als Vorblocker für den Halfback und als zusätzlicher Blocker bei Passspielzügen. Bei der Aufstellung gibt es auch hier verschiedene Formationen (z. B. Wishbone-, I-, Pro-Formation).

Bei einem Pass wird der Ball vom Quarterback in der Regel zu einem der Wide Receiver (WR) geworfen, der aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit sehr schnell und weit in das gegnerische Territorium vordringen kann oder kürzere routes läuft. Weitere Optionen sind die Runningbacks oder Tight Ends. Legale Passempfänger sind alle Spieler außer der O-Line. Mindestens sieben Spieler müssen beim Snap an der Line of Scrimmage stehen.

Der Tight End (TE) ist an einem Ende der Offensive Line aufgestellt, wie ein zusätzlicher Lineman. Er ist aber passempfangsberechtigt. Der Tight End ist ein Allroundspieler, der je nach Situation blockt wie ein Offensive Lineman oder den Ball fängt wie ein Wide Receiver. Zudem wechselt er oft als „Man in Motion“ vor dem Snap seine Position um dann z. B. auch als Vorblocker für Laufspielzüge, oder auch selbst als „Runningback“ zu fungieren.

Defense

Defensive Line (links) steht der Offensive Line gegenüber

Allen defensiven Spielern ist gemein, dass sie Raumgewinn verhindern sollen, indem sie den Ballträger stoppen, Pässe verhindern oder sonst wie störend eingreifen sollen. Hinzu kommen aber noch positionsspezifische Aufgaben.

Die Defensive Linemen (DL) stehen der Offensive Line direkt gegenüber, wobei diese Spieler auch eine vergleichbare schwere Statur haben. Die Abwehrlinie soll das Freiblocken von Lücken für den gegnerischen Runningback verhindern. Bei Passspielzügen sollen sie den Quarterback durch Druck zu Fehlern zwingen oder gleich sacken. Bei den Defensive Linemen wird zwischen Defensive Ends (DE) und Defensive Tackles (DT) unterschieden. Die Defensive Ends stehen an den Enden der Defensive-Line. Sie sind agiler als ihre D-Line-Kollegen, da sie Läufe des gegnerischen Ballträgers über die Außenseite verhindern bzw. von außen Druck auf den gegnerischen Quarterback ausüben sollen und damit längere Wege gehen müssen. Die Defensive Tackles sollen in der Mitte die Stellung halten und verhindern, dass dort Raumgewinne erzielt werden. Manche Teams benutzen zwei Tackles, manche drei, andere dagegen nur einen. Der mittlere Mann wird dann auch Nose Tackle genannt, weil er dem Center des Gegners „Nase an Nase“ gegenübersteht.

Die Linebacker (LB) stehen dicht hinter der Defensive Line. Sie müssen kräftig genug sein, um den Durchbruch eines Runningbacks zu stoppen oder bei Blitzes druckvoll zum Quarterback vorzudringen. Gleichzeitig sind sie auch in der Passverteidigung wichtig, da sie den vorderen Bereich gegen kurze, schnelle Pässe abdecken können müssen. Bei Spielzügen mit vier oder fünf Receivern sind die Linebacker aber nicht so flink, dass sie die Receiver bei langen Pässen decken können. Damit die Offense aus dieser Überzahlsituation (viele schnelle Wide Receiver gegen wenige schwere Linebacker) nicht zu viele Vorteile ziehen kann, werden daher die Linebacker gegen Cornerbacks ausgetauscht (Nickel- und Dime-Formation). Die hintere Verteidigungsreihe bilden die Safeties (S), die zusammen mit den Cornerbacks (CB) die Defensive Backs (DB) (auch Secondary genannt) darstellen. Die CBs verteidigen hauptsächlich gegen ein gegnerisches Passspiel, die Safeties sind dagegen eher eine Art letzte Bastion, wenn es den vorderen Reihen nicht gelungen ist, einen Ballträger zu stoppen. Bei den Safeties unterscheidet man zwischen dem „Strong Safety“ und „Free Safety“. Der Strong Safety ist kräftiger und steht etwas näher an der Line of Scrimmage (oft auch in der Linebacker-Reihe, circa fünf Yards hinter der Line), weil er gegen den Laufspielzug arbeitet und den Tight End abdeckt, der eher kurze Laufrouten hat und deutlich schwerer als ein gewöhnlicher Receiver ist. Der „Free Safety“ hat eher Cornerback-artige Eigenschaften. Er agiert als zusätzlicher Cornerback im tiefen Rückraum und deckt entweder die tiefe Zone ab oder hilft Cornerbacks beim Covern der Receiver.

Damit die Abwehrspieler nicht unkontrolliert eigenständig agieren, gibt es hier (wie auch in der Offense) sehr genau vorausgeplante Spielzüge, die vom Defensive Coordinator und dem Headcoach während des Spieles angesagt werden, um auf die Offense(-Formation) zu reagieren.

Die gebräuchlichsten Aufstellungen in der Defense, sind die 4-3 und die 3-4 Defense welche unter dem Sammelbegriff 7-Man-Front zusammengefasst werden. Bei der 4-3 Defense befinden sich vier Spieler in der Defensive Line, drei Linebacker dahinter, sowie je zwei Cornerbacks und Safeties auf dem Feld. Eine 3-4 ist beweglicher, man kann durch die vier Linebacker leichter einen Blitz (Angriff auf den gegnerischen Quarterback) durchführen und/oder die Passempfänger decken. Allerdings benötigt man drei starke Männer in der Defensive Line, die gegen fünf direkte Gegenspieler bestehen müssen.

Im Amateur- und Collegebereich werden auch häufiger 8-Man-Fronten gespielt. Dazu gehören zum Beispiel die 5-3, 4-4 und 6-2. Diese Fronten eignen sich besser gegen das Laufspiel, weisen aber beim Passspiel größere Schwächen auf. Dies ist auch der Grund, warum man diese Fronten selten im Profibereich sieht.

Typische Passverteidigungen sind die Nickel, Dime und Quarter. Bei diesen werden einer oder mehrere Defensive Backs gegen Lineman und/oder Linebacker ausgetauscht. In Shortyardage und Goallinesituationen wird eine sogenannte Goalline Defense gespielt. Diese besteht normalerweise aus mindestens 6 Defense Linemen, die die Gaps der Offense schließen sollen.

Die 46-Defense ist eine spezielle Verteidigungsformation, die sehr stark auf Blitz ausgelegt ist. Sie wurde in den 80er Jahren vom damaligen Defense Coordinator der Chicago Bears Buddy Ryan entwickelt. Sie war ein entscheidender Faktor für deren Superbowlsieg 1985. Den Namen verdankt sie der Rückennummer des damaligen Strong Safeties Doug Plank.

Special Teams

Ein Kick wird durchgeführt

Special Teams treten nur in besonderen Spielsituationen an, meist wenn der Ball gekickt werden soll, also wenn eine Mannschaft durch den Kicker (K) den Kickoff durchführt (Beginn des Spiels bzw. nach jedem Touchdown), ein Fieldgoal versucht oder punten muss, was der Punter (P) übernimmt.

Beim Kickoff wird der Ball von der Mitte der eigenen 30-Yard-Linie (bei Amateurligen oft von der 35) getreten, und ein gegnerischer Ballempfänger (Kickoff-Returner) versucht, den Ball so weit wie möglich zurückzutragen. Ein Fieldgoalversuch beendet den Ballbesitz, egal bei welchem der vier Downs er versucht wird. Bei Ballbesitz zwischen 35-Yard-Linie und der Endzone spricht man von Fieldgoal-Reichweite, da mit Endzonenbreite und weiteren ca. sieben Yards insgesamt 50 Yards Distanz erreicht werden, aus der man dem Kicker noch ein erfolgreiches Field Goal zutraut. In günstigen Situationen (z. B. Windy City Chicago) sind aber auch Field Goals aus über 60 Yards möglich.

Der Kickoff-Returner (auch Kick- oder Punt-Returner genannt) braucht den meisten Mut. Er soll den Ball fangen und in Richtung gegnerische Endzone tragen. Alle elf Gegner wollen ihn natürlich stoppen. Der Returner kann auch vor dem Fang des Balles durch Schwenken der Arme über dem Kopf einen so genannten Fair Catch anzeigen. Dann darf er vom Gegner nach dem Fang nicht angegriffen werden, darf den Ball aber auch nicht returnen.

Da ein Kickoff im Gegensatz zum Punt immer ein „freier Ball“ ist, und somit von beiden Mannschaften aufgenommen werden kann, muss der Returner entscheiden ob er in der Situation ist den Ball sicher zu fangen und noch Raumgewinn zu erziehen, oder ob er schon so von den anstürmenden Gegnern unter Druck steht, dass er den Fair Catch anzeigt. Wird der Ball vom Kicker in die gegnerische Endzone gekickt, so spricht man von einem Touchback. Nach einem Touchback startet die gegnerische (receivende) Mannschaft den Angriffsversuch von der eigenen 20-Yard-Linie. Fängt ein Receiver den Ball weit in der eigenen Endzone und will den Ball, z. B. wegen anstürmender Gegner, nicht mehr ins Spiel bringen, so kann er sich in der Endzone hinknien, was ebenfalls einen Touchback bedeutet.

Darüber hinaus gibt es auch die taktische Variante eines so genannten Onside-Kicks. Dabei versucht die Mannschaft, die gerade gepunktet hat und daher kickt, gleich wieder in Ballbesitz zu kommen. Sie führt daher einen kurzen flachen Kick aus, im Idealfall springt der Ball aufgrund seiner Ei-Form dabei so auf, dass er von der gegnerischen (receiving) Mannschaft nicht kontrolliert werden kann. Die kickende Mannschaft kann den Ball aufnehmen, wenn er zehn Yards passiert hat oder von einem Spieler der anderen Mannschaft berührt wurde. Diese taktische Variante wird meistens gespielt, wenn eine Mannschaft kurz vor Ende noch einmal verkürzen kann, aber noch weitere Punkte benötigt.

Im Falle einer Puntes ist ein Fair Catch nicht unbedingt notwendig. Wenn der Returner den Ball einfach nicht fängt und ein Gegner berührt den zu Boden gefallen Ball, ist der Spielzug beendet und der nächste Spielzug beginnt an der Stelle. Entscheidet er sich aber den Punt zu fangen und lässt den Ball fallen, ist es wieder ein „freier Ball“.

Mit einem Punt verzichtet die Offense auf das Ausspielen des aussichtslosen vierten Downs, um der gegnerischen Offense den Ball nicht an Ort und Stelle überlassen zu müssen. Der Punter fängt den Ball nach dem Snap mit der Hand und kickt ihn im hohen Bogen fort, damit der Ball lange in der Luft bleibt und der mögliche Fänger rechtzeitig von den eigenen Spielern erreicht wird. Eine spezielle Art des Punts gibt es nach einem Safety. Beim sog. Free Kick puntet der Spieler den Ball ohne Snap und ohne Druck der Verteidigung von der eigenen 35-Yard-Linie aus weg.

Berühmte Spieler und Mannschaftsteile

Wenn eine Spielergruppe längere Zeit erfolgreich zusammenspielt, etablieren sich bei Fans und Presse Spitznamen. Einige Beispiele sind für

Abwehr-Mannschaftsteile:

Angriffs-Formationen:

Einzelspieler:

Taktik

Dass Football häufig als „Rasenschach“ bezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr. Durch die Vielzahl an Aufstellungsmöglichkeiten, Spielsituationen und die individuellen Stärken und Schwächen der Mannschaft sind ganze Philosophien über Spielsysteme und Taktik entstanden wie z. B. die West coast offense. Nicht zuletzt lassen die komplexen Regeln Freiraum für allerlei ausgefallene Spielzüge. Es ist theoretisch möglich aus jeder Feldposition zu punkten und das mit den verschiedensten Spielzügen.

Aus all diesen plays, ob offensiven oder defensiven, ergeben sich für jedes Team am besten geeignete Spielzüge, die in einem Playbook zusammengefasst sind.

Laufspielzüge

Datei:American Football.jpg
College-Football-Spiel mit Ballträger der Navy (#32)

Das Laufspiel könnte man als Basis der Spielzüge bezeichnen. Laufspielzüge sind relativ leicht auszuführen, da der Ball vom Quarterback üblicherweise einfach an einen Runningback übergeben wird (handoff), der dann versucht, so viel Raumgewinn wie möglich zu erzielen. Durch die Einfachheit ist das Verhältniss Laufspielzüge/Passspielzüge in niedrigen Amateurligen eher stark auf das Laufspiel ausgelegt. Doch auch in der NFL, wo sehr passlastig gespielt wird, kann das Rushing ein großen Stellenwert einnehmen, gerade wenn man einen Ausnahme-Runningback und eine entsprechend starke Offensive Line zur Verfügung hat. Als Paradebeispiel dafür lässt sich Terrell Jason Davis aufführen. Im Super Bowl XXXII war er durch Migräne fast blind und konnte nicht mehr weiterspielen. Trotzdem musste er noch einen letzten Spielzug machen, weil die gegnerische Defense sonst ohne ihn auf dem Feld nie auf den Play-action Fake hereingefallen wäre. Der Spielzug wurde zu einem Touchdown verwandelt.

Durch ein starkes Laufspiel der Offense, kann die Defense selbst in (sicher) zu erwartenden Passsituationen nie die Verteidigung gegen Laufspielzüge ganz vernachlässigen. Das wiederum eröffnet mögliche Lücken in der Passverteidigung. Dieser Effekt ist natürlich auch andersherum wirksam. Kurz gesagt muss eine gute Mannschaft Lauf- wie Passspiel beherrschen, damit die gegnerische Defense sich nicht auf den Angriff einstellen kann.

Passspielzüge

Das so genannte Passspiel ist im Gegensatz zum Laufspiel weit schwieriger auszuführen. Es bedarf eines wurfstarken und präzisen Quarterbacks und eines sicheren Fängers. Damit der Ablauf eines Passes reibungslos verläuft, müssen der Quarterback und seine Receiver gut aufeinander eingespielt sein, da bei vielen Pässen das Timing eine große Rolle spielt. Weiterhin muss der Quarterback hohes Spielverständnis an den Tag legen, um die Defense „lesen“ zu können, d. h. um die Schwachpunkte in der Verteidigung erkennen. Und schließlich ist Nervenstärke unerlässlich, da der Quarterback gleich nach dem Snap durch die Defense unter Druck gesetzt wird und er schnell entscheiden muss, welchen Receiver er anwerfen kann. Wo die Receiver hinlaufen ist in jedem Spielzug genau festgelegt. Die Laufstrecken werden Passrouten genannt. Ein gewöhnlicher Pass dauert vom Snap bis zum Wurf in der Regel ca. drei, selten mehr als fünf Sekunden. Sollte der Quarterback feststellen, dass kein Receiver frei ist, kann er den Passversuch auch abbrechen und selber mit dem Ball laufen. Viele Quarterbacks haben „Lieblings-Receiver“ mit denen das Zusammenspiel besonders gut funktioniert, ihre so genannten Go-to guys.

Passspielzüge sind sehr variabel in der Taktik. Sie können vom sehr kurzen, sicheren Pass für 2 bis 3 Yards, bis hin zum mehr als 40-Yard-Pass geplant sein. Sie ermöglichen einen schnellen, großen Raumgewinn, für den beim Laufspiel erheblich mehr Anstrengung aufgebracht werden müsste. Ein perfekt geworfener/gefangener Ball ist für die Defense fast nicht zu verteidigen. Sie müssen sich darauf beschränken, den Receiver nach dem Fang möglichst schnell zu tacklen. Analog zum großen Potential steckt aber auch ein ebenso großes Risiko in ihnen. Ein abgefangener Ball bedeutet nicht selten ein Touchdown für die Defense, da die Offense für so einen Fall meist schlecht gerüstet ist: Der einzige Verteidiger vor Ort ist der Receiver, der sich noch auf seiner Passroute befindet. Die anderen Receiver, der Tight End und die Runningbacks sind selber auf ihrer eigenen Passroute und meist weit weg oder blocken Gegenspieler. Die Offensive Line ist ebenso mit dem Blocken beschäftigt und zu langsam um einen agilen Cornerback einzuholen. Übrig bleibt oft nur der Quarterback der in einer open field-Situation ebenfalls große Schwierigkeiten haben wird einen erfolgreichen Tackle anzubringen.

Fakes

Viele Spielzüge im American Football sind extra dafür ausgelegt, die Verteidigung zu narren. Bei solchen Fakes werden Ballübergaben angetäuscht, Passversuche angetäuscht, vorgetäuscht, es handele sich um einen Laufspielzug, der in Wirklichkeit ein Passspielzug ist und umgekehrt. Fakes machen einen nicht unbedeutenden Teil der Taktiklastigkeit des Spieles aus. Für die Defense ist es nämlich dadurch fast unmöglich, schnell zu erkennen, was wirklich auf dem Platz passiert.

Bei Fernsehübertragungen von Spielen ist häufig zu sehen, dass die angetäuschten Ballübergaben so gut sind, dass der Kameramann nicht mehr weiß wo der Ball ist und deshalb das Bild kurzzeitig ganz zurückzoomen muss, um alle möglichen Ballträger im Bild zu haben.

Ein Beispiel: Nach Spielsituation und Feldposition ist von der Offense ein einfacher und sicherer Laufspielzug zu erwarten, um beispielsweise den letzten fehlenden Yard zum First Down zu erreichen. Der Spielzug startet mit dem Snap, der Quarterback bewegt sich nach hinten, der Halfback kommt auf ihn zu und es scheint, als würde er einen Handoff vom Quarterback bekommen. Darauf reagiert die Defense. Die Linebacker bewegen sich nach vorne in Richtung Line of Scrimmage, um den HB aufzuhalten. Der vermeintliche Handoff war aber ein Fake, der Quarterback hat immer noch den Ball, die Hände des tief nach vorn gebückten Runningbacks sind leer. Dadurch hat sich eine Lücke in der Verteidigung aufgetan, die Linebacker können nun den hinteren Raum nicht mehr gegen Passversuche abdecken. In diesen freien Raum läuft ein Wide Receiver, der nun ungedeckt ist und somit sicher angeworfen werden kann, und der nun auch noch weitere Yards Raumgewinn erlaufen kann, weil ja niemand in der Nähe ist, um ihn zu stoppen. In der Praxis hängt die Wirkung eines solchen play action-passes davon ab, wie gut der Fake war, wie schnell die Defense ihren Fehler erkennt und ob die Linebacker schnell genug sind, ihn wieder auszubügeln.

Defense-Spielzüge

Da die Defense flexibel auf die Spielzüge der Offense reagieren muss, gibt es außer den Grundaufstellungen und den zu verteidigenden Zonen oder Gegenspielern kaum festgelegte Spielzüge. Einige Ausnahmen:

Blitzes

Dabei versucht die Defense, Druck auf den Quarterback auszuüben, indem ein oder mehrere Spieler die Offense-Line durchbrechen bzw. umgehen. Der blitzende Spieler kann dabei ein Linebacker oder (riskant, aber effektiv) ein Cornerback sein, manchmal sogar ein Safety. Wie bei den Offense-Spielzügen hängt der Erfolg eines Blitzes neben der Athletik und Schnelligkeit der Spieler vor allem vom Überraschungsmoment ab. Erkennt der Quarterback, woher der Blitz kommt, hat er eine verwundbare Stelle der Verteidigung vor sich. Z. T. werden Blitzes auch nur angetäuscht, um den Quarterback zu verunsichern oder ihn zu einer schlechten Entscheidung zu verleiten.

Stunning D-line

Die stunning D-line ist eine weitere Variante, die Offense unter Druck zu setzten. Dabei stellen sich die D-line-Spieler wie gewöhnlich auf, tauschen aber ihre Angriffsbereiche nach dem Snap mit dem Nebenmann. So greift z.B. ein Defense End in der Mitte an und der Defense Tackle übernimmt die Außenseite. Das soll Abstimmungsschwierigkeiten innerhalb der gegnerischen Offensive Line hervorrufen.


Shifting D-line

Ein ähnliches Ziel verfolgt die shifting D-line. Auch hierbei stellen sich die Defensive Linemen normal auf, wechseln aber kurz vor dem Snap die Aufstellung. Das hat mehrere Wirkungen. Erstens bringt es die Offensive Line durcheinander weil die geplanten Blockschemen evtl. nun nicht mehr passen und es zu spät ist um sich neu abzusprechen. Und zweitens zwingt es den QB per Audibiles den Spielzug noch zu ändern, wenn er sieht dass z. B. die D-line stark auf die Seite des geplanten Spielzuges shiftet und ihn für die Offense unmöglich macht. Das wiederum verrät der Defense etwas über den geplanten Spielzug.

Rückennummern

Die Rückennummern haben normalerweise eine feste Zuteilung, nicht zuletzt zur Orientierung der Schiedsrichter. So dürfen beispielsweise in der Offense Spieler mit den Nummern 50-79 (Offensive Line) keine Bälle fangen und diesen auch sonst nur als freien Ball (z. B. Fumble) berühren.

  • 1–19: Quarterbacks, Kicker, Punter und Wide Receiver
  • 20–49: Runnings Backs
  • 50–59: Center und Linebacker
  • 60–79: Defense-Linemen, Offense-Linemen (Guards, Tackles)
  • 80–89: Wide Receiver, Tight Ends
  • 90–99: Defensive-Linemen (Defensive Ends, Defensive Tackles)

Des Weiteren gibt es in jedem Team sog. retired numbers (zurückgezogene Nummern). Die Nummern gehörten früher besonders großartigen Spielern, werden mit diesen assoziiert und sozusagen als Ehrung nicht mehr vergeben.

Verbreitung

Weltweit

Der Weltverband International Federation of American Football (IFAF) organisiert u. a. die American-Football-Weltmeisterschaften und sorgt dafür, dass Football bei Veranstaltungen wie den World Games 2005 vertreten ist.

USA

NFL 2002: vor ihrer Endzone warten die Carolina Panthers auf die Angriffsformation der Patriots

American Football ist vor allem in Nordamerika verbreitet. In den USA gilt es seit den 1970er Jahren als die populärste Sportart überhaupt (vorher dominierte Baseball). Praktisch jede High School und jedes College besitzt ein Team auf unterschiedlich hohem Leistungsniveau, in verschiedenen Ligen innerhalb der NCAA organisiert. Die mehreren hundert Mannschaften in den oberen Ligen des College Football spielen jeden Herbst etwa zwölf Spiele innerhalb ihrer jeweiligen Gruppe. Die besten Teams werden zu den Bowl-Spielen zu Neujahr eingeladen, etwa zur Rose Bowl in Pasadena. Dieses Spiel hat eine über 100-jährige Tradition.

Die bekannteste nordamerikanische Profiliga ist die National Football League (NFL), die seit 1920 existiert, mithin erst Jahrzehnte nach dem College Football entstand. Das Finale der NFL, der so genannte Super Bowl, ist das wichtigste Fernseh-Event der USA und gilt als weltweit populärste jährliche Sportveranstaltung. Hier treten die Champions der beiden NFL-Ligen NFC und AFC gegeneinander an. Diese Tradition begann 1967, als die NFL und die Konkurrenzliga AFL als Vorbereitung einer Fusion ihre Champions gegeneinander spielen ließen. Daneben gab und gibt es immer wieder Konkurrenzligen, etwa die USFL oder die XFL.

Europa

Im Gegensatz zu den USA, wo nur von Sommer bis Januar Football gespielt wird (auch unter widrigsten Witterungsbedingungen), wird in Europa im Sommerhalbjahr von Frühling bis Herbst gespielt.

In Deutschland wurden Ende der 1970er Jahre mit den Frankfurter Löwen (Gründungsjahr 1977) und den Düsseldorf Panther die ersten Vereinsmannschaften gegründet, wobei hier stationierte US-Amerikaner als Spieler und Trainer mitgewirkt haben.

Seit den 1980ern wird auch American Football in der Schweiz gespielt.

Die höchste reguläre Liga in Deutschland ist die German Football League (GFL), die in eine Nord- und eine Südgruppe eingeteilt ist und zwölf Mannschaften beinhaltet. Das Finale der GFL ist der German Bowl. Darunter befindet sich eine ebenso zweigeteilte 2. Bundesliga mit 16 Mannschaften. Es folgen diverse weitere Ligen (Regionalligen, Oberligen, Verbandsligen, Landesligen, Aufbauligen). Ebenso gibt es umfangreichen Spielbetrieb im Jugendbereich.

Football gibt es seit Anfang der 1990er Jahre auch auf Hochschulebene. Das Finale ist der jährlich ausgetragene Hochschulbowl. Kurz darauf treffen sich dann die besten Hochschulspieler in der universitären Nationalmannschaft, den GERmaniacs.

Die höchste reguläre Liga in Österreich ist die Austrian Football League (AFL). Das Finale der AFL ist der Austrian Bowl.

Seit den 1980ern werden Europa-Meisterschaften unter Nationen, der Eurobowl der Vereine sowie der EFAF-Cup durch die European Federation of American Football (EFAF) ausgetragen. Seit einigen Jahren werden Weltmeisterschaften ausgetragen, wobei Japan dominierte.

Mit einer größeren Popularität und Fernsehübertragungen spielt die NFL Europa, die von der NFL organisiert und finanziert wird. Es handelt sich im Unterschied zur GFL um eine reine Profiliga, die aber nicht mit dem europäischen Spielbetrieb gekoppelt ist. Die Spieler sind meist NFL-Reservespieler oder ehrgeizige Ex-College-Spieler, die sich für höhere Aufgaben in der NFL empfehlen möchten. Einigen gelang es dank der Spielpraxis in Europa, sich für die NFL zu empfehlen. Zudem sind jeweils acht nicht aus den USA stammende Spieler (sog. Nationals) im Team, die überwiegend aus Europa, Japan oder Mexiko kommen, um die Publikumsbindung zu erhöhen. Fünf der derzeit sechs Teams der NFL Europe spielen in Deutschland: Frankfurt Galaxy, Rhein Fire (Düsseldorf), Berlin Thunder, Cologne Centurions (Köln), sowie die für 2005 neuen Hamburg Sea Devils. Einziges nichtdeutsches Team sind die Amsterdam Admirals (Niederlande).

Literatur

  • AFVD: Regeln & Interpretationen 2006, American Football Verband Deutschland, Frankfurt am Main 2005, (ISBN nicht vorhanden)
  • Bowy, Knitter, Rosenstein: American Football – Vom Kick-off zum Touchdown, Weinmann, Berlin 2002, ISBN 3-87-892054-7
  • Kränzle, Peter, Brinke, Margit: American Football verständlich gemacht, Copress, München 2002, ISBN 3-76-790552-3
  • Meier, Gerald: That's American Football, Pietsch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-61-350348-4

Siehe auch

Wiktionary: American Football – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: American football – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Portal: American Football – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema American Football

Linkkatalog zum Thema American Football bei curlie.org (ehemals DMOZ)

Vorlage:Link FA Vorlage:Link FA