Gilbweiderich und Hasen: Unterschied zwischen den Seiten
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Die '''Hasen''' (Leporidae) sind eine [[Säugetier]]familie aus der Ordnung der [[Hasenartige]]n (Lagomorpha). Von den rund 55 Arten sind wohl der einheimische [[Feldhase]] und das [[Wildkaninchen]] bzw. dessen Zuchtformen, die [[Hauskaninchen]], die bekanntesten Vertreter. |
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==Verbreitung== |
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Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet war weltweit mit Ausnahme des südlichen [[Südamerika]]s, [[Australien (Kontinent)|Australiens]] und des ozeanischen Raums sowie abgelegener Inseln. Heutzutage sind die Vertreter dieser Familie auf allen Kontinenten anzutreffen, da sie von Menschen auch in Gebiete eingeschleppt wurden, in denen sie nicht heimisch waren. |
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==Beschreibung== |
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Hasen erreichen eine Kopfrumpflänge von 25 bis 70 Zentimeter und ein Gewicht von 0,4 bis sieben Kilogramm. Die Fellfärbung variiert meist von weiß über grau bis bräunlich. Nicht alle Hasen haben die langen Ohren, die von den [[Echte Hasen|Echten Hasen]] bekannt sind, aber bei allen Arten sind sie länger als breit. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine und gut zum Laufen geeignet. Das Gesicht ist durch eine Y-förmige Spalte von der Oberlippe zu den Nasenlöchern gekennzeichnet, welche namensgebend für die beim Menschen manchmal vorkommende "[[Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte|Hasenscharte]]" war. |
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==Lebensweise== |
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[[Bild:Sylvilagus floridanus.jpg|thumb|250px|[[Florida-Waldkaninchen]] (''Sylvilagus floridanus'')]] |
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Hasen bewohnen eine Vielzahl von Lebensraumen, von der Tundra über Grasländer bis zu tropischen Wäldern. Es handelt sich weitgehend um dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die, abhängig von der jeweiligen [[Art (Biologie)|Spezies]], in Gemeinschaft oder als Einzelgänger leben. |
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Hasen sind Pflanzenfresser, sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Blättern und Blüten. Sie sind sind keine Wiederkäuer, wie oft mit Bezug auf die Bibel behauptet wird. Vielmehr zeigen sie ein Verhalten bekannt als [[Koprophagie]]. Außer einem normalen festen [[Kot]], erzeugen sie im [[Blinddarm]] einen vitaminhaltigeren weicheren Kot, der sofort nach der Ablage aufgenommen und geschluckt wird. Dieser wird in der Cardiaregion des Magens gesammelt und nochmals verdaut. Ein Teil der Nahrung passiert auf diese Art und Weise zweimal das Verdauungssystem und wird besser aufgeschlossen. Es handelt sich nicht um Wiederkäuen, da die nochmalige mechanische Zerkleinerung bzw. Durchmischung keine Rolle spielt, sondern lediglich die Aufnahme der im Darm gebildeten Vitamine. |
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==Fortpflanzung== |
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Generell sind Hasen durch eine hohe Fruchtbarkeitsrate gekennzeichnet. Mehrmals im Jahr kann das Weibchen Nachwuchs zur Welt bringen, die Tragzeit beträgt rund 25 bis 50 Tage, die Wurfgröße durchschnittlich zwei bis acht, manchmal auch bis zu 15. |
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==Systematik== |
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Als '''Gilbweiderich''' (''Lysimachia''), auch '''Gelbweiderich''' oder '''Felberich''', bezeichnet man eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Myrsinengewächse]] (Myrsinaceae). Die Gattung, die etwa 150 Arten vor allem in den klimatisch [[Gemäßigte Breiten|gemäßigten Zonen]] umfasst, wurde traditionell zu den [[Primelgewächse]]n (Primulaceae) gezählt. Neuere [[Molekularbiologie|molekularbiologische]] Untersuchungen haben aber eine engere Verwandtschaft mit den hauptsächlich in den [[Tropen]] verbreiteten Myrsinengewächsen ergeben. Die größte Artenvielfalt erreicht die Gattung ''Lysimachia'' in Ostasien. In Mitteleuropa kommen die folgenden Arten vor: |
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===Allgemeines=== |
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*[[Gewöhnlicher Gilbweiderich]] (''L. vulgaris'') |
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Hasen bilden zusammen mit den [[Pfeifhasen]] die Ordnung der [[Hasenartige]]n (Lagomorpha). Die systematische Stellung dieser Ordnung war lange umstritten, oft wurden die Tiere als Mitglied der [[Nagetiere]] angesehen. Details dazu siehe [[Hasenartige]]. |
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*[[Punktierter Gilbweiderich]] (= Tüpfelstern; ''L. punctata'') |
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*[[Straußblütiger Gilbweiderich]] (''L. thyrsiflora'') |
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*[[Pfennigkraut]] (''L. nummuralia'') |
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*[[Hain-Gilbweiderich]] (''L. nemorum'') |
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* [''L. ciliata'') |
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Die Familie wird in zwei Unterfamilien mit elf [[Gattung (Biologie)|Gattungen]] und rund 55 Arten unterteilt. |
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== Merkmale == |
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In der Regel handelt es sich um ausdauernde [[Staude]]n, seltener auch um Sträucher. Die Blüten sind fünfzählig, radiär, meistens gelb und haben eine glocken- oder radförmige Krone. Sie wachsen als [[Rispe]], Trugdolde oder Traube endständig oder einzeln, zu wenigen oder in Trauben aus Blattachseln. Die Blätter sind ganzrandig und [[gegenständig]] oder stehen in [[Quirl]]en am Stängel. |
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* '''Unterfamilie Palaeolaginae''' |
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== Standorte == |
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** [[Ryukyu-Kaninchen]] (''Pentalagus furnessi'') |
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Gilbweiderich wächst vor allem an feuchten Stellen, so am Ufer von Gewässern, in Gräben, an feuchten Wegrändern, in Auwäldern, auf Wiesen und Weiden. Im Tiefland sind viele Arten häufiger als in bergigen Regionen. |
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** [[Buschmannhase]] (''Bunolagus monticularis'') |
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** [[Rotkaninchen]] (''Pronolagus'') mit 3 Arten |
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* '''Unterfamilie Leporinae''' |
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** [[Streifenkaninchen]] (''Nesolagus'') mit 2 Arten, darunter das [[Sumatra-Kaninchen]] |
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** [[Vulkankaninchen]] (''Romerolagus diazi'') |
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** [[Zwergkaninchen]] (''Brachylagus idahoensis'') - Die im Tierhandel angebotenen Zwergkaninchen sind indes keine Vertreter dieser Art, sondern eine Variante der Hauskaninchen. |
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** [[Baumwollschwanzkaninchen]] (''Sylvilagus'') mit 13 Arten |
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** [[Wildkaninchen]] (''Oryctolagus cuniculus'') - alle bekannten Zuchtformen der [[Hauskaninchen]] stammen von dieser Art ab |
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** [[Buschkaninchen]] (''Poelagus marjorita'') |
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** [[Borstenkaninchen]] (''Caprolagus hispidus'') |
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** [[Echte Hasen]] (''Lepus'') mit rund 30 Arten |
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===„Hasen“ und „Kaninchen“=== |
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[[Bild:Illustration Lysimachia vulgaris0.jpg|thumb|260px|[[Gewöhnlicher Gilbweiderich]]]] |
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Die Unterteilung dieser Familie in Hasen und Kaninchen ist keine systematische. |
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[[Bild:LysimachiaThyrsiflora.jpg|thumb|220px|left|[[Straußblütiger Gilbweiderich]]]] |
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„[[Kaninchen]]“ ist kein systematisches [[Taxon]], „Hasen“ – nicht im Sinn der ganzen Familie (Leporidae), sondern als Gruppe von Arten oder Gattungen – nur dann, wenn sie auf die Gattung der Echten Hasen (''Lepus'') beschränkt bleibt. Manche Gattungen, die [[Rotkaninchen]] (''Pronolagus'') zum Beispiel, werden gelegentlich als Hasen, gelegentlich als Kaninchen bezeichnet. Dennoch lassen sich eine Reihe von Merkmalen anführen, die entscheiden, ob eine Gattung als Hase oder Kaninchen bezeichnet wird: |
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[[Bild:Lysimachia nummularia0.jpg|thumb|300px|left|[[Pfennigkraut]]]] |
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* Hasen haben in der Regel längere Ohren und kräftigere Hinterbeine als Kaninchen. |
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* Kaninchen graben Erdbauten, während Hasen im freien Feld leben. |
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* Hasen sind in der Regel Einzelgänger, während manche Kaninchenarten, zum Beispiel das Wildkaninchen, gesellig leben. |
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* Neugeborene Kaninchen kommen nackt und blind zur Welt und sind Nesthocker, während neugeborene Hasen ein Fell und offene Augen haben und Nestflüchter sind. |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Säugetiere]] |
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[[en:Leporidae]] |
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[[ |
[[fr:Leporidae]] |
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[[ko:토끼]] |
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[[nl:Hazen]] |
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[[pt:Leporidae]] |
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[[sv:Harar]] |
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[[zh:兔科]] |
Version vom 22. März 2006, 18:55 Uhr
Hasen | ||||||||||||
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![]() | ||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leporidae | ||||||||||||
Fischer 1817 |
Die Hasen (Leporidae) sind eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Hasenartigen (Lagomorpha). Von den rund 55 Arten sind wohl der einheimische Feldhase und das Wildkaninchen bzw. dessen Zuchtformen, die Hauskaninchen, die bekanntesten Vertreter.
Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet war weltweit mit Ausnahme des südlichen Südamerikas, Australiens und des ozeanischen Raums sowie abgelegener Inseln. Heutzutage sind die Vertreter dieser Familie auf allen Kontinenten anzutreffen, da sie von Menschen auch in Gebiete eingeschleppt wurden, in denen sie nicht heimisch waren.
Beschreibung
Hasen erreichen eine Kopfrumpflänge von 25 bis 70 Zentimeter und ein Gewicht von 0,4 bis sieben Kilogramm. Die Fellfärbung variiert meist von weiß über grau bis bräunlich. Nicht alle Hasen haben die langen Ohren, die von den Echten Hasen bekannt sind, aber bei allen Arten sind sie länger als breit. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine und gut zum Laufen geeignet. Das Gesicht ist durch eine Y-förmige Spalte von der Oberlippe zu den Nasenlöchern gekennzeichnet, welche namensgebend für die beim Menschen manchmal vorkommende "Hasenscharte" war.
Lebensweise

Hasen bewohnen eine Vielzahl von Lebensraumen, von der Tundra über Grasländer bis zu tropischen Wäldern. Es handelt sich weitgehend um dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die, abhängig von der jeweiligen Spezies, in Gemeinschaft oder als Einzelgänger leben.
Hasen sind Pflanzenfresser, sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Blättern und Blüten. Sie sind sind keine Wiederkäuer, wie oft mit Bezug auf die Bibel behauptet wird. Vielmehr zeigen sie ein Verhalten bekannt als Koprophagie. Außer einem normalen festen Kot, erzeugen sie im Blinddarm einen vitaminhaltigeren weicheren Kot, der sofort nach der Ablage aufgenommen und geschluckt wird. Dieser wird in der Cardiaregion des Magens gesammelt und nochmals verdaut. Ein Teil der Nahrung passiert auf diese Art und Weise zweimal das Verdauungssystem und wird besser aufgeschlossen. Es handelt sich nicht um Wiederkäuen, da die nochmalige mechanische Zerkleinerung bzw. Durchmischung keine Rolle spielt, sondern lediglich die Aufnahme der im Darm gebildeten Vitamine.
Fortpflanzung
Generell sind Hasen durch eine hohe Fruchtbarkeitsrate gekennzeichnet. Mehrmals im Jahr kann das Weibchen Nachwuchs zur Welt bringen, die Tragzeit beträgt rund 25 bis 50 Tage, die Wurfgröße durchschnittlich zwei bis acht, manchmal auch bis zu 15.
Systematik
Allgemeines
Hasen bilden zusammen mit den Pfeifhasen die Ordnung der Hasenartigen (Lagomorpha). Die systematische Stellung dieser Ordnung war lange umstritten, oft wurden die Tiere als Mitglied der Nagetiere angesehen. Details dazu siehe Hasenartige.
Die Familie wird in zwei Unterfamilien mit elf Gattungen und rund 55 Arten unterteilt.
- Unterfamilie Palaeolaginae
- Ryukyu-Kaninchen (Pentalagus furnessi)
- Buschmannhase (Bunolagus monticularis)
- Rotkaninchen (Pronolagus) mit 3 Arten
- Unterfamilie Leporinae
- Streifenkaninchen (Nesolagus) mit 2 Arten, darunter das Sumatra-Kaninchen
- Vulkankaninchen (Romerolagus diazi)
- Zwergkaninchen (Brachylagus idahoensis) - Die im Tierhandel angebotenen Zwergkaninchen sind indes keine Vertreter dieser Art, sondern eine Variante der Hauskaninchen.
- Baumwollschwanzkaninchen (Sylvilagus) mit 13 Arten
- Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) - alle bekannten Zuchtformen der Hauskaninchen stammen von dieser Art ab
- Buschkaninchen (Poelagus marjorita)
- Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus)
- Echte Hasen (Lepus) mit rund 30 Arten
„Hasen“ und „Kaninchen“
Die Unterteilung dieser Familie in Hasen und Kaninchen ist keine systematische. „Kaninchen“ ist kein systematisches Taxon, „Hasen“ – nicht im Sinn der ganzen Familie (Leporidae), sondern als Gruppe von Arten oder Gattungen – nur dann, wenn sie auf die Gattung der Echten Hasen (Lepus) beschränkt bleibt. Manche Gattungen, die Rotkaninchen (Pronolagus) zum Beispiel, werden gelegentlich als Hasen, gelegentlich als Kaninchen bezeichnet. Dennoch lassen sich eine Reihe von Merkmalen anführen, die entscheiden, ob eine Gattung als Hase oder Kaninchen bezeichnet wird:
- Hasen haben in der Regel längere Ohren und kräftigere Hinterbeine als Kaninchen.
- Kaninchen graben Erdbauten, während Hasen im freien Feld leben.
- Hasen sind in der Regel Einzelgänger, während manche Kaninchenarten, zum Beispiel das Wildkaninchen, gesellig leben.
- Neugeborene Kaninchen kommen nackt und blind zur Welt und sind Nesthocker, während neugeborene Hasen ein Fell und offene Augen haben und Nestflüchter sind.