Adolph Thiem und Diskussion:Motte Beningsfeld: Unterschied zwischen den Seiten
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== Übertragen von [[Benutzer Diskussion:Pingsjong]] == |
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[[Datei:A.thiem.jpg|mini|Adolph Thiem in einer Biographie über den Sohn Paul Thiem 1914.]]'''Adolph Thiem''' (* [[26. Juli]] [[1832]] in [[Merseburg]] als ''Gustav Adolph Thiem''; † [[30. September]] [[1923]] in [[Stresa]]) war ein deutscher [[Börsenmakler]] und [[Kunstsammler]]. Ab 1871 war er an den Planungen des Berliner [[Bode-Museum|Kaiser-Friedrich-Museums]] beteiligt und stattete mit seiner umfangreichen Sammlung von Gemälden alter Meister das Museum zur Eröffnung 1904 aus. Außerdem ist er Stifter des Wagner-Denkmals in Venedig und einer der wichtigsten Förderer [[Adolph von Menzel]]s. Thiem zählt zu den bedeutendsten Kunstsammlern des 19. Jahrhunderts und gilt als Prototyp des bürgerlichen [[Mäzen]]s, der auf die Eliten seiner Zeit wirkte und diese zum Sammeln anregte. |
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=== Motte Beningsfeld === |
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Würdest Du bitte erläutern, was Deine Löschung der Weblinks, die informativer sind als der Artikel, berechtigt? --[[Benutzer:Marcus Manilius|Marcus Manilius]] ([[Benutzer Diskussion:Marcus Manilius|Diskussion]]) 15:06, 10. Jul. 2015 (CEST) |
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:Dann musst du mir aber zuerst erklären, worin sich die von dir hergestellten Weblinks von meinem Einzelnachweis unterscheiden, den ich dir gern auch hier nochmal präsentiere: [https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/vo0050.php?__kvonr=11061 „'''Eintragung Motte Beningsfeld in Denkmalliste, Anlage 1, Bodendenkmalblatt'''“]. --<small>der</small> [[Benutzer:Pingsjong|Pingsjong]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pingsjong|Glückauf!]]</small> 15:18, 10. Jul. 2015 (CEST) |
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:: Kopfschütteln über soviel Sturheit und beharren auf Überflüssigem, wie etwa auch den völlig sinnlosen Zwischenüberschriften für einen einzigen Satz. Ganz einfach: so kommt man auf eine Seite, auf der gar nichts Brauchbares steht, über [https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/getfile.php?id=491131&type=do] kommt man auf einen sinnvollen Text zur Motte. --[[Benutzer:Marcus Manilius|Marcus Manilius]] ([[Benutzer Diskussion:Marcus Manilius|Diskussion]]) 15:37, 10. Jul. 2015 (CEST) |
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:::Du arbeitest erst drei Tage bei Wikipedia (oder warst du vorher schon unter einem anderen Account dabei?) und hast von 28 Artikeln schon zwei gelöscht bekommen. Was möchtest du von mir denn wissen, was du von mir noch lernen kannst? Beantworte mir gefälligst zuerst einmal meine obige Frage. Ansonsten mach dich bitte hier vom Acker, bevor ich noch richtig böse werde und lass meinen Artikel [[Motte Beningsfeld]] in Ruhe, denn der ist einwandfrei in Ordnung. --<small>der</small> [[Benutzer:Pingsjong|Pingsjong]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pingsjong|Glückauf!]]</small> 15:48, 10. Jul. 2015 (CEST) |
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:::P.S. Was meinst du denn wohl, woher ich für meinen Text im Artikel so schlau war? Und jetzt habe ich die Verlinkung meines Einzelnachweises etwas direkter gemacht, damit auch du es finden kannst. --<small>der</small> [[Benutzer:Pingsjong|Pingsjong]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pingsjong|Glückauf!]]</small> 15:58, 10. Jul. 2015 (CEST) |
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Diesen Vorgang habe ich heute von meiner Diskussionsseite nach hier übertragen. --<small>der</small> [[Benutzer:Pingsjong|Pingsjong]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pingsjong|Glückauf!]]</small> 10:53, 11. Jul. 2015 (CEST) |
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== Hügel abgetragen(?) - "Zeitzeugen"-Anmerkung - == |
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== Leben == |
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Als Jungs waren wir (um 1961/62) in der Gegend oft mit dem Fahrrad unterwegs; der Mottenhügel nahe des Verbindungsweges von Refrath nach Strunden fiel uns sofort in Auge: Er lag auf einer Viehkoppel mit einzelnen alten Eichen, hatte einen plusminus runden Grundriss von ca. 25-30 m Durchmesser und eine Höhe von > 2 m. Der (ehem.) Wassergraben war trocken aber noch gut erkennbar. Völlig kenntnislos "ahnten" wir, dass dies etwas mit einer Burg zu tun haben könnte. -- In 2012 haben wir noch mal den Standort aufgesucht und das dem Wikipedia-Foto Entsprechende vorgefunden: Der Hügel ist praktisch eingeebnet und das Bodendenmal zerstört... |
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[[Datei:Ansicht1910g.jpg|mini|hochkant=1.2|Walther Thiems Fabrikantenvilla in Halle/Saale, von Adolph Thiem finanziert]] |
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Benutzer: radulf[[Spezial:Beiträge/83.137.71.243|83.137.71.243]] 10:35, 9. Nov. 2015 (CET) |
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[[Datei:Logothiem2.jpg|mini|Thiem&Töwe Buchdeckel eines Prospekts 1914.]] |
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:Jedes Wort von Dir kann ich bestätigen. Es ist äußerst traurig. --<small>der</small> [[Benutzer:Pingsjong|Pingsjong]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pingsjong|Glückauf!]]</small> 11:05, 9. Nov. 2015 (CET) |
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[[Datei:Berlin Museumsinsel Fernsehturm.jpg|mini|Das [[Bode-Museum]] in Berlin]] |
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:: Schade. MfG [[Benutzer:Arieswings|Arieswings]] ([[Benutzer Diskussion:Arieswings|Diskussion]]) 11:43, 9. Nov. 2015 (CET) |
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::: Hallo, wenn's interessiert - guckt doch mal [[Sörßen|daha]]...:) mfG [[Benutzer:Arieswings|Arieswings]] ([[Benutzer Diskussion:Arieswings|Diskussion]]) 12:25, 10. Nov. 2015 (CET) |
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::::Ja, oberirdisch ist nichts mehr vorhanden. Das geschützte Bodendenkmal bezieht sich wohl auf die im Boden vorhandenen möglichen Funde. Im Artikel steht noch: "Hier sind obertägig nur noch Reste des ehemaligen Mottenhügels sowie des umgebenden Grabens erhalten." Das müsste man wohl ändern. |
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== zu: Entstehungszeit und Frage nach einer Vorburg bzw. Wirtschaftshof == |
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=== Von der Kerzenhandlung zur Fabrik für Gasbeleuchtung === |
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Adolph Thiem wurde 1832 als Gustav Adolph Thiem als zweiter Sohn des halleschen Gendamerie-Brigadiers Friedrich Thiem und Johanne Marie Merseburger in Merseburg geboren und in der Stiftskirche evangelisch getauft.<ref>[http://ofb.genealogy.net/famreport.php?ofb=magdeburg&ID=I25782&nachname=THIEM&modus=&lang=de Verwandtschaftsverhältnisse Thiems] Genealogienetz.de In: Familiendatenbank Magdeburg. Verein für Computergenealogie e.V.</ref> Nachdem Adolph Thiem seine Kindheit in [[Halle (Saale)|Halle an der Saale]] verbracht hatte, besuchte er ab 1844 die [[Latina (Schule)|Lateinschule]] in den [[Franckesche Stiftungen|Franckeschen Stiftungen]], dann schrieb er sich für Wirtschaftskunde an der Universität Halle ein. Er heiratete am 18. Januar 1856 Anna Thieme, die 1834 in Halle als Tochter von Samuel Lebrecht Thieme, eines Organisten an der [[Marktkirche Unser Lieben Frauen]] in Halle/Saale geboren worden war. Adolph Thiem verdiente sein Geld vorwiegend als Börsenmakler an der Halleschen Börse, die zu jener Zeit ausschließlich Komunalpapiere handelte und fest in der Hand der Stadt war. Trotzdem kam er früh zu beachtlichem Wohlstand. |
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Mit einiger Sicherheit kann im Erläuterungskasten der Zusatz "...oder Neuzeit" wohl gestrichen werden. Denn die Motten waren nahezu durchweg Zeugnisse des früh- bis hochmittelalterlichen Burgenbaus und Vorgängerinnen der spätmittelalterlichen Wasser- aber auch vieler Höhenburgen. Beningsfeld wäre im Zweifelsfall somit ausschließlich dem Mittelalter, und hier wohl am ehesten bis in die Stauferzeit zuzuordnen. - Da diesen Wohnsitzen des Niederadels in der Regel ein Wirtschaftshof zugeordnet war bzw. eine "Vorburg", welche die entsprechende Funktion hatte, zogen es die Burgbesitzer zumeist vor, in Friedenszeiten im bequemeren Wirtschaftshof zu wohnen, - besonders wenn die Motte nur eine kleine Grundfläche hatte. Nahe gelegene Beispiele waren u. a. der Büchelter Hof (LEV.) und wohl auch der Kurtekotten (K.-Dünnwald), - beide leider untergegangen. Hier wäre m. E. der Bezug des nahen Beningsfelder Hofs (heute ein Reiterhof??) zu dieser Motte aufschlussreich. So weit ich weiß, bestehen hier aber keine Quellenunterlagen mehr, aus denen dieser Bezug eindeutig abzuleiten wäre. Bekannt ist nur, dass diese alten Hofstellen im nahen Umfeld der spätfränkischen Besiedlungs-"Urzelle" "Saaler Hof/Saaler Mühle zumeist auf ein beträchtliches Alter zurückblicken... |
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Adolph Thiem hatte einen neun Jahre älteren Bruder [[Bruno Thiem]], der in Halle zunächst in einer Passstelle arbeitete, dann aber Bürgermeister von Magdeburg-Buckau wurde. Über die weiteren fünf Geschwister ist nichts bekannt. Seine Mutter betrieb zur Aufbesserung der Rente von Friedrich um 1839 eine Seifen- und Kerzenhandlung in der Leipziger Straße,<ref>[https://familysearch.org/pal:/MM9.3.1/TH-1961-32460-109-65?cc=2058582&wc=MM19-DQ6:1056981670 Thiems Mutter, Licht und Seifenhandlung.] Familysearch. In: ''Adreßbuch der Stadt Halle (Saale).'' 1839.</ref> eine Information, die insoweit von Bedeutung ist, als Thiem Jahrzehnte später in seiner Heimatstadt beim Aufbau einer Gasgerätefabrik beteiligt war, die für Beleuchtungszwecke Geräte entwickelte. Diese in den Gründungsjahren um 1900 finanzierte Maschinenfabrik [[Thiem & Töwe]] war als wirtschaftliches Standbein für seinen Sohn Walther Thiem gedacht. Halle an der Saale war wegen der Braunkohlereviere im Kaiserreich ein industrielles Ballungszentrum. Bis 1914 stattete die Firma Thiem & Töwe 3000 Gebäude, darunter vor allem ministeriale Einrichtungen im Deutschen Reich, mit einer autarken Licht-, Gas- und Wasserversorgung aus.<ref>[http://www.dhm.de/datenbank/img.php?img=03615423&format=1 Deutsches Historisches Museum. Online Datensammlung. Werbeprospekt vor 1914: Benoid Gasanlagen Hrg. Thiem & Töwe]</ref> Diese Aktivitäten führten auch zu einem Geschenk an das von Thiems Schulkameraden Franz Otto 1885 gegründete [[Moritzburg (Halle)|Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe]], wie einem Museumsführer von 1913 zu entnehmen ist.<ref>[[Kurt Freyer]]: ''Führer durch die Sammlung neuerer Gemälde und Bildwerke. Städtisches Museum für Kunst und Kunstgewerbe, Halle an der Saale.'' Verlag Gebauer-Schwetschke, 1913, S. 51, S. 80, „Geschenk eines Bildes Adolph Thiem San Remo“</ref> Seit 2008 befindet sich auf dem ehemaligen Fabrikgelände von Thiem & Töwe das gemeinnützige Kulturzentrum Hühnermanhattan. |
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Benutzer: radulf[[Spezial:Beiträge/83.137.71.243|83.137.71.243]] 21:54, 9. Nov. 2015 (CET) |
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:Ja, das mag alles sein oder auch nicht sein. Für Wikipedia kann man diese Überlegungen wegen [[Wikipedia:Keine Theoriefindung]] leider nicht gebrauchen. Es ist aber gut, dass man es hier auf der Diskussionsseite nachlesen kann. --<small>der</small> [[Benutzer:Pingsjong|Pingsjong]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pingsjong|Glückauf!]]</small> 22:32, 9. Nov. 2015 (CET) |
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=== Berliner Jahre === |
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::Klar, Pingsjong, ich stimme Dir voll zu, denn diese Anmerkungen waren/sind auch NUR für die Diskuss.-seite gedacht! - Allerdings: Da aber auch keine Quelle für die Entstehungszeit der B.-Motte existiert, möchte ich dennoch vorschlagen, dass "...oder Neuzeit" gestrichen wird. Denn die (frühe) Neuzeit ist die Neuerrichtung solcher Burgen auszuschließen, da die Motten längst nicht mehr den verteidigungstechnischen Standards dieser Zeit entsprachen. -- Ansonsten aber: ich finde es Klasse, dass einer sich die Mühe macht, mit solchen Artikeln auch die unbekannteren noch erhaltenen historischen und lokal identitätsstiftenden Objekte "ans Licht" zu holen und auf diese Weise die Öffentlichkeit stärker für deren Erhaltung zu sensibilisieren; danke! Benutzer: radulf[[Spezial:Beiträge/83.137.71.243|83.137.71.243]] 12:14, 10. Nov. 2015 (CET) |
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In den 1860er Jahren siedelte Adolph Thiem an die Berliner Börse um, weil diese sich in der Zeit nach dem [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] zu einem der wichtigsten europäischen Umschlagplätze entwickelte. Berlin war hinter Paris und London als drittgrößter Banken- und Börsenplatz aufgerückt.<ref>Hubert Laitko: ''Wissenschaft in Berlin: von den Anfängen bis zum Neubeginn nach 1945.'' Dietz, 1987, ISBN 3-320-00821-8, S. 237.</ref> In Berlin kamen seine vier Kinder [[Paul Thiem|Paul]], Walter, Martha und Margarete Thiem zur Welt. Thiems Wohnhaus in der [[Rosenthaler Straße]] 40 lag in dem überwiegend von jüdischer Bevölkerung geprägten [[Scheunenviertel (Berlin)|Scheunenviertel]],<!-- Das war 1869 noch nicht so ausgeprägt und kam eher nach den russischen Pogromen um 1905. --> obgleich Thiem keine jüdischen Wurzeln hatte.<ref>[http://digital.zlb.de/viewer/image/10666966_1871/1198/ Thiem in der Liste der ''Banquiers''] Zentral- und Landesbibliothek Berlin Internet Datensammlung. In: ''Berliner Adressbuch 1871.'' Teil 3, S. 294.</ref> Ab 1865 stand er als Betreiber eines Bankgeschäfts noch als Companion an der Seite von <!-- Das „F.“ steht für „Firma“; -->F. Carl Benda.<ref>[http://digital.zlb.de/viewer/image/10666966_1866/36/ ''Benda, M., Bank-Commissions-Geschäft, F{irma} Martin Benda.''] Zentral- und Landesbibliothek Berlin Internet Datensammlung. In: ''Berliner Adressbuch 1871.'' Teil 3, S. 32.</ref> Die Bendas waren hingegen eine alte jüdische Familie,<ref>[https://archive.org/details/bendafamilyf001 Carl F. Benda.] Internet Archive. In: Benda, Ernst: Genealogy of the Benda family. September 1901.</ref> die als Schutzjuden und Berater besondere Privilegien des Kaisers genossen.<ref>{{Berliner Adressbuch|1860|505|Thiem, A, Banquier|Teil=Teil 1|Seite=501}}</ref> Schließlich gründete Thiem in der Viktoriastraße die Berliner Maklerbank gemeinsam mit Eduard Abel als Delegierten des Aufsichtsrates. |
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:::Hallo, mein Freund radulf, leider kann ich Dir diesmal nicht folgen. Bei der Neuzeit geht es um die Nachfolge- und Umnutzungen der Motte, wie es im angegeben Einzelnachweis beschrieben wird. Diese Sekundärliteratur des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland ist für Wikipedia maßgebend. Ich habe den Text im Artikel entsprechend verdeutlicht. Gern kannst Du mir gelegentlich eine E-Mail schicken und Deine Telefonnummer angeben. Dann rufe ich Dich zurück und wir können das eingehender besprechen. Vielleicht ergibt sich ja daraus eine künftige Zusammenarbeit. Gruß --<small>der</small> [[Benutzer:Pingsjong|Pingsjong]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pingsjong|Glückauf!]]</small> 13:11, 10. Nov. 2015 (CET) |
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: Gerne Hallo zurück! -- Als lediglich interessierter Laie habe ich der Argumentation eines erfahrenen "Wikipedianers" nicht viel entgegenzusetzen, - vielleicht mit Ausnahme einiger eigener (sehr lange zurückliegenden) Beobachtungen in der Gegend. Diese steuere ich auch gerne in den Diskussionsseiten bei, falls sie der Sache dienlich sind. Um aber die Disk.-seiten nicht "zuzuschütten", können wir in der Tat uns gerne "bilateral" verständigen: >radulf47@yahoo.de<. Liebe Grüße ins "Zweistromland" zwischen Strunde und Frankenforstbach! [[Benutzer: radulf]][[Spezial:Beiträge/83.137.71.243|83.137.71.243]] 20:05, 10. Nov. 2015 (CET) |
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Thiem zog in eine Villa nach [[Niederschöneweide]] und begann als einer der ersten bürgerlichen Privatleute im großen Stil Kunst zu sammeln und sie in seinen Räumen zu präsentieren. Damit war er nicht allein. [[Max J. Friedländer]], ein Berliner Kunsthistoriker, Bekannter Thiems und später Gast in der Villa in San Remo<ref name="Nützmann, Hannelore">Hannelore Nützmann: ''Die Sammlung Thiem im Kaiser Friedrich Museum.'' In: ''Jahrbuch der Stiftung preussischer Kulturbesitz.'' Band 30, Gebrüder Mann Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-7861-1196-0, S. 119–132.</ref> fasste die Anreize auf viele Sammler dieser Zeit bezogen wie folgt zusammen: {{"|Der Kunstbesitz ist so ziemlich die einzige anständige und von gutem Geschmack erlaubte Art, Reichtum zu präsentieren. Den Anschein plumper Protzigkeit verjagend, verbreitet er einen Hauch ererbter Kultur. Die großen Meister geben dem Besitzer von ihrer Würde ab, erst scheinbar, schließlich aber auch wirklich|Autor= Max J. Friedländer |Quelle= zit. in Hermsen: ''Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz.'' S. 43}} |
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Für die Jahre 1883 und 1890 gibt es Belege für eine bedeutende Ausstellung in der Königlichen Akademie der Künste Berlin mit Bildern holländischer Meister des 17. Jahrhunderts. Diese Ausstellung wurde mit Exponaten der Kaiserin Victoria, Witwe [[Friedrich III. (Deutsches Reich)|Friedrichs III.]], und zahlreichen von Adolph Thiem gesammelten Werken bestückt. Im Jahr 1890 verlagerte Thiem sein Bankhaus in das [[Prinzessinnenpalais]], mit der Adresse Unter den Linden 5,<ref>{{Berliner Adressbuch|1890|1253|Adolph Thiem, Bankgeschäft|Teil=Teil 1|Seite=1247}} Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, dessen Umgebungen und Charlottenburg: auf das Jahr 1890.</ref> einem Ort, der nur gelegentlich von der Witwe Friedrichs bewohnt wurde und sonst in der besten Lage ungenutzt leer stand. Aber auch zu Lebzeiten Friedrichs III. ist eine Nachbarschaft zum Kaiser nachweisbar, denn Thiems Villa in San Remo lag in der Nähe der Villa Zirio, die vom Kronprinzen und späteren Kaiser der 99 Tage bewohnt wurde. Das Bankgeschäft in Berlin musste jedoch schon zwei Jahre später 1892 nach Unter den Linden 12 umziehen, weil Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] das Gebäude zum Stadtpalast umgestalten ließ. |
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=== Kinder === |
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* [[Paul Thiem]] (* 1858 Berlin; † 1922 Starnberg), Maler |
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* Wolf Gustav Adolph Thiem * 1862 Berlin Dorotheenstadt |
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* Margarete Thiem (* 1863 Berlin; † 1939 Berlin), war verheiratet mit Georg Theodor Carl Saenger (* 1858 Nadborowo; † 1934 Baden-Baden). |
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* Martha Thiem (* 1865 Berlin; † 1941 Dresden), war in erster Ehe mit Bogislaw Friedrich Hermann von Schmeling (1855–1906) verheiratet, beide sind auf dem Dresdener Johannisfriedhof begraben. In zweiter Ehe heiratete sie 1908 in Venedig Francesco Marchese Spinola (* 1856 in Taggia; † 1912 in Frankfurt am Main). |
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* Walther Thiem (* 1. Februar 1872 Berlin, Taufe St.-Matthäus-Kirche Berlin; † 1973 Söcking-Starnberg), besuchte von 1880 bis 1886 das Thüringer Internat Schnepfenthal, 1886–1891 Schüler im Badischen Gymnasium Bruchsal, studierte in Berlin und Rostock<ref>[http://purl.uni-rostock.de/matrikel/200004880 Eintrag] im [[Rostocker Matrikelportal]] (Seitenaufruf 16. November 2015)</ref> Maschinenbau und Elektrotechnik, wurde 1896 an der Universität Rostock promoviert. Inaugural-Dissertation: Rostock, Univ. Phil. Fak., 11. Juli 1896: ''Über die Manetisierungsarbeit pulsierender Gleichströme im Vergleich mit aequivalentem Wechselstrom.'' Er arbeitete für die Firma Siemens & Halske in Berlin und für IG-Farben in Wolfen. An der Universität Halle (Saale) war er von 1910 bis 1938 zunächst Dozent (Lektor), später ordentlicher Professor für Farbfotografie. Er war Mitgründer der Maschinenfabrik [[Thiem & Töwe]] in Halle/Saale. |
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=== Vom Gründerboom zum Gründerkrach === |
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Thiems wirtschaftlicher Erfolg beruhte insbesondere darauf, dass in Deutschland 1870 die [[Konzession]]spflicht für Aktiengesellschaften aufgehoben und die Gründung von Unternehmen von strengen gesetzlichen Einschränkungen befreit wurde (vgl. [[Gewerbefreiheit#Deutschland|Gewerbefreiheit]]). Die Folge war die Gründung von 928 Aktiengesellschaften im Zeitraum von 1871 bis 1873 allein im [[Königreich Preußen]]. Durch die Gewerbefreiheit wurde immer mehr privates Kapital in die Wirtschaft investiert. Es etablierten sich neben Thiems Berliner Maklerbank 60 weitere neue Banken mit Maklern, die nicht vereidet wurden. Die Wirtschaft wuchs rasant; ebenso stiegen die Kurse der Aktien. Das schuf Vertrauen in den Markt und veranlasste weitere Aktionäre zu Aktienkäufen. Herr Adolph Thiem wurde als Direktor der Berliner Maklerbank als eine „hervorragende Capacität der hiesigen Börse“ betitelt<ref>[https://books.google.de/books?id=obRRAAAAcAAJ&pg=PA52&dq=Deutsche+Versicherungszeitung:+Organ+f%C3%BCr+das+gesamte+Versicherungswesen,+Band+12&hl=de&sa=X&ved=0CCoQ6AEwAGoVChMIsN7By5KPxgIVhgssCh1w_Anb#v=onepage&q=Deutsche%20Versicherungszeitung%3A%20Organ%20f%C3%BCr%20das%20gesamte%20Versicherungswesen%2C%20Band%2012&f=false Direktor der Maklerbank]Google Books. In deutsche Versicherungszeitung. 28. September 1872 Dr. A.F. Elsner (Chefred.): Handelsnachrichten Sammelband S.623</ref> Die Berliner Maklerbank zahlte auch die allerhöchsten Dividenten von 25 %,<ref>Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte: Bd.3 Von der 'Deutschen Doppelrevolution' bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849–1914 Von der 'Deutschen Doppelrevolution' bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. C.H. Beck; 2. Auflage. 2007, ISBN 978-3-406-32263-1, S. 99.</ref> was natürlich zu schwindelerregenden Provisionen und einer völligen Verzerrung und Überbewertung der Kurse führte. |
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Thiems Maklergeschäfte sind in vielen Übersichtswerken der Wirtschaft als Beispiele für den Gründerboom eingegangen. So in den Schriften und Reden über die Börse von [[Max Weber]]<ref>Max Weber: ''Gesamtausgabe.'' Band 5: ''Börsenwesen. Schriften und Reden 1893–1898.'' 1. Auflage. Mohr Siebeck, 1999, ISBN 3-16-146952-6, S. 335, 338, 861.</ref> oder im „Großen Buch der Börse“ von Robert Schittler.<ref>Martin Michalky: ''Das große Buch der Börse.'' Frankfurt 2007, ISBN 978-3-89879-378-0, S. 164.</ref> {{"|...Einen Eindruck vom Ausmaß des Börsenbooms erhält man, wenn man bedenkt, dass die Emission der Berliner Maklerbank 326-fach überzeichnet war.|Autor= Carsten Priebe |Quelle= ''Von Krisen, Crashs und Spekulanten.'' S. 67}}<ref>Carsten Priebe: ''Von Krisen, Crashs und Spekulanten: Die dramatische und lehrreiche Geschichte vom Auf und Ab in der Welt der Aktien bis zum großen Börsen-Crash 1929.'' Vito von Eichborn (Herausgeber). 2012, ISBN 978-3-8423-9118-5, S. 67.</ref> Als die zu erwartende Krise 1873 eintrat, schrieb das den vereideten Maklern nahestehenden Deutsche Handelsblatt über die Banken der nichtvereideten Makler in Berlin, mit denen auch Thiems Bank gemeint war: {{"|...die Maklerbanken fangen an, das Unberechtigte ihrer Existenz in dieser nüchternen Zeit einzusehen und werden vermutlich nach und nach dem Vorbilde der Kommissions- und Maklerbank folgend, Hand an sich legen um in das ewige Nichts hinabzutauchen..."|Autor= Emil Meyer |Quelle= ''Deutsches Handelsblatt.'' 14. August 1873, S. 1}} Um 1880 bündelten sich einige kleinere Banken zum Berliner Maklerverein, dessen Direktor Thiem wurde, sie zogen in ein modernes Bankgeschäft in die Mittelstrasse 41-42 und hatten dort mit der einstelligen Fernsprechnummer 8 einen der ersten Telefonanschlüsse Berlins. Eine Aktiengesellschaft, die „Allgemeine deutsche Handelsgesellschaft“, berief Thiem in den Aufsichtsrat.<ref>Friedrich Wilhelm Christians: ''Deutsche Börsenpapiere: Darstellung der Personal- und Finanz-Verhältnisse der deutschen und ausländischen Bank-, Versicherungs-, Industrie- und Eisenbahn – Gesellschaften auf Actien Taschenbuch – 1. Januar 1880.'' Reprint. Springer 2011, ISBN 978-3-662-32489-9, S. 517.</ref> |
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Der Ruf der durch den Aktienhandel reich gewordenen Bankiers und Aktienmakler verfiel nach dem [[Gründerkrach]] und der daraus resultierenden Deflation, der Gründerkrise. Es kam zu drastischen Anfeindungen, denen sich Thiem ausgesetzt sah. Die von A. Moser herausgegebene Zeitschrift für Kapital und Rente brachte die Berliner Maklerbank mit der Schwindelperiode in Verbindung.<ref>[https://books.google.de/books?id=fXpTAAAAcAAJ&pg=PA65&dq=abel+Adolph+Thiem&hl=de&sa=X&ved=0CCkQ6AEwAGoVChMIn7y7xZSPxgIVA1csCh2yqgDI#v=onepage&q=abel%20Adolph%20Thiem&f=false Google Books.] In: ''Zeitschrift für Kapital und Rente.'' Hrsg. A. Moser. Stuttgart 1871, S. 65.</ref> Aber ganz allgemein schien der Beruf des Bankiers zu leiden. {{"|...Die agrarisch-konservative Kreuzzeitung wetterte 1893 beispielsweise, dass die Börse der Inbegriff der Entartung des Kapitalismus sei «die äußerste Konsequenz alles dessen, was in der heutigen Entwicklung der kapitalistischen Privatwirtschaft faul, unmoralisch und volksverderblich ist» |Autor= Christof Biggeleben |Quelle= Bollwerk des Bürgertums, S. 236}}.<ref>Christof Biggeleben: ''Das „Bollwerk des Bürgertums“: die Berliner Kaufmannschaft 1870–1920.'' 1. Auflage. C.H. Beck, 2006, ISBN 3-406-54993-4, S. 236.</ref> Der mittlerweile fast sechzigjährige Thiem zog sich aus den Geschäften zurück und ging bei der damals üblichen Nennung der beruflichen Tätigkeit zu der Formulierung Rentier über, was bei Ihm bedeutete, regelmäßige Zahlungen aus [[Verzinsliches Wertpapier|Obligationen]] zu erhalten. |
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Zudem gab er aber auch seine Villa in Niederschöneweide auf, nachdem Thiems jüngster Sohn zum Studium nach Rostock gegangen war.<ref>[http://matrikel.uni-rostock.de/id/200004880 Matrikelnummer] Matrikelportal Rostock – Datenbankedition der Immatrikulationen an der Universität Rostock seit 1419.(abgerufen am 16. Juni 2015)</ref> In der näheren Umgebung seines Berliner Wohnsitzes war es ab 1890 zu einem massenhaften Zuzug von Fabrikarbeitern gekommen, die in den Textilfabriken Arbeit fanden. Ebenso hat der deutlich konservativere eher anglophobe politische Stil Wilhelm II dazu beigetragen Berlin dann ganz zu verlassen, denn Wilhelm II pflegte einen eher schroffen Umgang mit den Museumsleuten und vor allem mit seiner Mutter Victoria, die an der Seite des Kronprinzen den Großteil ihres Lebens auf den Thron warten musste und zusammen mit Friedrich III zeitlebens Ersatz für Machtlosigkeit in der Kunst fand und nun Berlin verlassen musste.<ref>Hannah Pakula: ''Victoria. Tochter Queen Victorias, Gemahlin des preußischen Kronprinzen, Mutter Wilhelm II.'' Marion von Schröder-Verlag, München 1999, ISBN 3-547-77360-1, S. 542.</ref> Thiem und das Kronprinzenpaar verbanden die durchgeführten gemeinsamen Ausstellungen ihrer Privatsammlungen und die Sammelleidenschaft von alten Holländern, Stillleben von [[Willem Claeszoon Heda]], [[Evert Collier]] oder von [[Aert van der Neer]]. Dies waren Bilder von Künstlern, die sich sowohl bei Thiem als auch in den Privatsammlungen des Kronprinzenpaares befanden.<ref>[http://digiview.gbv.de/viewer/image/73356934X/22/#topDocAnchor Sammelparallele] Digitale Bibliothek. In: ''Katalog der Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts.'' Herausgegeben von: Kunstgeschichtliche Gesellschaft Berlin 1890, S. 22.</ref> |
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=== Übersiedlung nach Sanremo === |
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[[Datei:Bode und Thiem 1904 in Sanremo.jpg|mini|Bode und Thiem in der Villa in Sanremo 1904]] |
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[[Datei:ThiemVillaStRemo.jpeg|mini|hochkant|Thiems Ruhesitz in [[Sanremo|San Remo]]]] |
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In den 1880er Jahren legte Thiem sich ein Grundstück im Kurort [[Sanremo|San Remo]] zu und ließ dort vom Architekten Pio Soli eine Villa im neogotischen Stil errichten.<ref>[http://www.info-sanremo.com/soli-pio.html Sanremo Onlineauftritt der Stadt] (Seitenaufruf am 16. November 2015)</ref> Das Mittelmeerklima sollte der Gesundheit seiner Frau zugutekommen, die an [[Tuberkulose]] erkrankt war. Schon 1865, noch mit den drei ersten kleinen Kindern, fuhr sie gemeinsam mit Clara Benda, der Frau von Thiems Kompagnon zur Kur nach Bad Tölz.<ref>[https://books.google.de/books?id=UyxDAAAAcAAJ&pg=PA75&dq=adolph+thiem+jakob&hl=de&sa=X&ei=GGRtVbv0F4P4ygOl3YDIBw&ved=0CC8Q6AEwAw#v=onepage&q=adolph%20thiem%20jakob&f=false Liste der Kurgäste Adolph Thiem, Clara Benda] In: ''Bayerische Badezeitung.'' Organ der bayerischen Kur-& Badeorte. München 1. Mai 1865, S. 75.</ref> Doch sie erlebte die Fertigstellung der Villa in Sanremo nicht mehr und starb am 26. September 1883 in Berlin. Thiem nutzte die Villa nunmehr als Ausstellungsort. In unmittelbarer Nachbarschaft residierte in der Villa Zirio auch [[Friedrich III. (Deutsches Reich)|Friedrich III.]], der Kaiser der 99 Tage. Noch 1911 bezeugt der Eintrag in der [[Encyclopædia Britannica]] die Bedeutung der Gemäldesammlung Thiems in San Remo.<ref>[http://encyclopedia.jrank.org/SAC_SAR/SAN_REMO.html ''Sanremo''.] In: ''Encyclopædia Britannica Edit. 1911.'' Sammlung Thiem</ref> |
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Ab 1896 war Thiem vollständig in sein Haus nach San Remo übergesiedelt, das zunächst nur als Winterquartier gedient hatte. San Remo war zu jener Zeit Zentrum der politischen Elite und Hocharistokratie Europas. Nicht ohne Grund fand 1920 die [[Konferenz von Sanremo]] der alliierten Siegermächte im Casino in dieser Kleinstadt in Norditalien statt, an einem Ort, den nur ein Park von Thiems Villa trennte. 1896 erwarb Thiem für seinen erstgeborenen Sohn [[Paul Thiem]], den Maler, ein größeres Grundstück in Starnberg. In der dortigen vom Architekt Carl Lemmes neu errichteten Thiem-Villa befindet sich heute das städtische Atelierhaus. In dem Zusammenhang entstand auch das Porträt Thiems des Starnberger Malers [[Franz von Lenbach]]. |
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1906 gab er eine Steinbüste von [[Richard Wagner]] bei [[Fritz Schaper]] in Auftrag, die in Venedig, dem Sterbeort Wagners, aufgestellt und 1908 zu einer der ersten [[Biennale di Venezia|Biennalen Venedigs]] eingeweiht wurde.<ref>[http://huehnermanhattan.de.tl/Geschichte-vom-H.ue.hnermanhattan-und-dem-Areal-.htm Einweihung der Wagnerbüste im Biennalepark] Huehnermanhattan.de.tl (Seitenaufruf 16. November 2015)</ref> Die Kosten übernahm Thiem in vollem Umfang.<ref>Henry Thode: ''Paul Thiem und seine Kunst''. G. Grotesche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1921.</ref> Thiem wurde für seine Verdienste mit dem Preußischen Königlichen [[Königlicher Kronen-Orden (Preußen)|Kronenorden]] 2. Klasse ausgezeichnet<ref>[http://www.smb.museum/fileadmin/website/Institute/Zentralarchiv/Die_Akten_des_KFM_Findbuch_Teil_2.pdf Akten des Kaiser Friedrich Museums Findbuch] Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Onlinedatensammlung. In: Findbuch II des Kaiser Friedrich Museums. Hrg. Jörn Grabowski, Berlin 2008, ISBN 978-3-88609-648-0, S. 29.</ref> Schließlich seien noch die diversen Mitgliedschaften in Vereinigungen und Genossenschaften zu erwähnen. Thiem war ein großzügiger Gönner des [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseums]] in Nürnberg. Wie aus den Croniken des Museums zu entnehmen ist, waren seine Jahresbeiträge die Höchsten.<ref>[https://archive.org/stream/anzeigerdesgerma1907to09germiala#page/62/mode/2up Jahresbeitrag im Germanischen Nationalmuseum 1909]Internet Archive. Objektdatenbank. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, U.E. Sebald Verlag, Nürnberg 1909, Heft 4 Oktober-Dezember S.62</ref> Thiem war Mitglied der Wagner Gesellschaft in Bayreuth und Mitglied der Pan Genossenschaft,<ref>[http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/pan1895_96_2/0176?sid=71a105ab60a19abfd1a260297638bbdd Pan Mitgliederliste] Universitätsbibliothek Heidelberg. HEIDI digital. In: Der Pan 1895, Zeitschrift Herausgegeben von Otto Julius Bierbaum HEft 5 Berlin 1895, S. 274.</ref> welche die Kunst- und Literaturzeitschrift [[Pan (Zeitschrift)|Pan]] herausgab. |
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Mit der Ausrufung der Republik 1918 geriet Thiem zunehmend in Vergessenheit, da das Ende der Aristokratie und die Abdankung des Kaisers auch einen Umsturz in seinem Leben bedeutete – er wurde in verschiedenen Quellen auch Baron Thiem genannt, ein Titel, der nur an den baltischen Adel vom russischen Zaren vergeben wurde. Ob Thiem von der [[Fürstenenteignung]] betroffen war, oder ob er durch die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Hyperinflation]] bankrottging, ist nicht nachprüfbar. Verbürgt ist, dass schon während des Kriegs seine Villa in San Remo vom italienischen Staat requiriert wurde, die er dann allerdings als Mieter wieder bewohnen durfte.<ref>Wilhelm von Bode: Nachruf auf Adolph Thiem. In: Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen / Hrsg.: Adolph Donath 1923 1. Novemberheft, S. 60.</ref> Außerdem agitierte die SPD politisch schon vor 1914 gegen die Gasversorgung durch eine Privatfirma, wie am Beispiel Geesthacht zu sehen ist.<ref>[http://www.dhm.de/datenbank/dhm.php?seite=5&fld_0=D2Z23598 Deutsches Historisches Museum. Online Datensammlung. In: Propagandaflugblatt]</ref> 1923 starb Thiem im italienischen Kurort [[Stresa]] am [[Lago Maggiore]] 91-jährig. |
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== Sammlung == |
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[[Datei:Adolph thiem katalog.jpg|mini|hochkant|[[Anthonis van Dyck]]s ''Bildnis der M.G. Spinola'', zeitgenössischer Katalogeintrag von 1898<ref>Illustrated catalogue of 300 paintings by old masters of the Dutch, Flemish, Italian, French, and English schools, being some of the principal pictures which have at various times formed part of the Sedelmeyer Gallery. Paris 1898. Bild 20</ref>]] |
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[[Datei:Martha thiem grab.jpg|mini|hochkant|Grabmal Martha Spinolas, geborene Thiem, Dresdener Johannesfriedhof 1941]] |
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Thiem gehörte zur Generation der ersten Berliner Kunstsammler und erwarb bereits vor den 1870er Jahren eine Reihe von Gemälden. Neben [[Ludwig I. (Bayern)]], [[Adolf Friedrich von Schack]] und [[Eduard Arnhold]] zählte Thiem zu den wichtigsten Kunstsammlern des 19. Jahrhunderts.<ref>Thomas Hermsen: ''Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz.'' Campus Verlag, Frankfurt/ New York 1997, ISBN 3-593-35833-6, S. 45.</ref> Er knüpfte ein Netzwerk von Händlern in Paris oder Venedig und reiste selbst zu den [[London Docks]] um wertvolle Gegenstände aus dem Orienthandel zu erwerben. Bei den Erwerbungen der Gemälde wurde er von [[Wilhelm von Bode]] beraten. Die schriftliche Korrespondenz ist innerhalb von über 400 Briefen erhalten geblieben und befindet sich in Bodes Nachlass.<ref>[http://www.smb.museum/fileadmin/website/Institute/Zentralarchiv/Findbuch_Nachlass_Wilhelm_von_Bode.pdf Akten des Kaiser Friedrich Museums Findbuch Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Onlinedatensammlung. In: Nachlass Wilhelm von Bode. Hrg. Friedrich Künzel, Berlin 1995, S. 128.]</ref> Gemessen am Umfang und der Dauer des Austauschs wird deutlich, dass Bode mit keinem anderen Kunstsammler zwischen 1885 und 1922 häufiger Briefe wechselte. Aber selbst Bode räumte ein, dass es nur Anregungen waren und er ihn gelegentlich aufmerksam auf bestimmte Kunstwerke machte, „selbst zu finden und zu entscheiden war seine größte Freude“ und „… mit seinem lebhaft impressiven Wesen“, habe er zur Verbreitung der Sammellust in Berlin beigetragen, namentlich in dem Kreis, in dem er geschäftlich und gesellschaftlich verkehrte.<ref>[http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/1604/2/Bode_Die_aelteren_Privatsammlungen_in_Berlin_2_1922.pdf Bode über Thiem] Archiv Universitätsbibliothek Heidelberg. Onlindatensammlung. In: Bode, Wilhelm von: Die älteren Privatsammlungen. |
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Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen / Hrsg.: Adolph Donath 1922, 1. Septemberheft, S. 7–8.</ref> |
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Seit 1896 war Thiem Mitglied im Kaiser Friedrich-Museums-Verein und warb dort neue Mitglieder, die Idee für ein neues Museum war jedoch schon viel älter und um 1871 entstanden. Durch diverse Ausstellungen älterer Meister an verschiedenen Orten, zu denen Kunstsammler ihre Werke ausliehen, wurde der Kreis der potentiellen Geber immer größer, sodass die 1904 erfolgte Eröffnung des neuen Museums längst überfällig war. Thiem hatte schon beim Export seiner Sammlung nach Italien eine Rückführung einräumen müssen und hatte schließlich doch Zollprobleme mit den italienischen Behörden, die den Wert der Gemälde und die internationalen Preise im Blick hatten. Es musste für das geschenkte Memling-Bild sogar über 5.000 Lire Zoll gezahlt werden, dies sei hier nur erwähnt um zu verdeutlichen, dass die Überführung größere bürokratische Hürden mit sich brachte. Für die Sammlung wurde in Berlin der Thiem-Saal eingerichtet, wo die Bilder vertraglich zugesichert zusammen ausgestellt bleiben sollten. Die wichtigsten Stücke der Gemäldesammlung „Alter Meister“ und einige wertvolle Möbelstücke wurden neben einigen tatsächlichen Schenkungen für das Museum zu einem Freundschaftspreis von 490.000 Mark (nach heutiger Kaufkraft 3.120.000 Euro) erworben, obwohl Thiem seine Sammlung auf dem internationalen Kunstmarkt, insbesondere die „alten Meister“ in Amerika für das Vierfache hätte verkaufen können. Darüber hinaus hatte Thiem schon in seinen Berliner Jahren dem alten Museum Exponate gestiftet und Schenkungen vorgenommen, wie einige [[Tilman Riemenschneider]] Skulpturen und andere mittelalterliche Plastiken. |
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Thiem reihte sich mit diesem Wunsch zu stiften neben viele andere Sammler in Europa und Amerika, wobei derartige Stiftungen und Schenkungen fast immer an die vertragliche Bedingung gebunden waren, einen Raum nach den großzügigen Gebern zu benennen. So sollte ein ehrendes Andenken an die Familie für alle Ewigkeit gewahrt werden. Das war ein europaweites und transatlantisches Phänomen. [[Museum Mayer van den Bergh]] in Antwerpen, Die Pariser Bankiersfamilie Jacquemart-André schenkte ihren Stadtpalais als [[Musée Jacquemart-André]]. In Mailand war es wiederum die Familie Bagatti Valsecchi [[Museo Bagatti Valsecchi]], die ihre Palazzi inklusive Sammlungen der Stadt überließen, die Amerikanerin Isabella Stewart Gardner mit ihrem [[Isabella Stewart Gardner Museum]] in Boston wurde zur Nachahmung inspiriert oder Richard Wallace mit seiner [[Wallace Collection]] in London. Schon kurz nach der Eröffnung des Museums in Berlin kam es zur Umhängung und Umbenennung, sodass der Thiem-Saal nunmehr nur Niederländersaal hieß, bis in den 1930er Jahren sogar die Verweise auf Thiems Schenkungen entfernt wurden. Einer der Erben, Walter Thiem, der schon zur Eröffnung in die Verträge involviert war, scheiterte 1938 an juristischen Wegen, die Umbenennung rückgängig zu machen.<ref name="Nützmann, Hannelore" /> |
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Insgesamt lassen sich fünf Sammelgebiete erkennen, die zum Teil ineinandergreifen oder parallel laufen. Dies sind erstens: zeitgenössische Franzosen der Schule von Barbizon, zweitens: die deutschen Zeitgenossen, drittens: die alten Meister aus Holland, wie Rembrandt und Rubens, viertens: die italienischen Maler der Hochrenaissance, und fünftens: die Einrichtungsgegenstände Möbel und alte persische Teppiche. |
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=== Erste Sammlung der Schule von Barbizon === |
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Zunächst widmete Thiem sich der [[Schule von Barbizon]], belegt ist [[Narcisso Virgilio Díaz de la Peña]] Bild ''Waldszene''<ref>[http://www.lostart.de/Webs/EN/Datenbank/EinzelobjektVerlust.html?cms_param=EOBJ_ID%3D256815%26_page%3D14%26_sort%3Dperson_en%26_anchor%3Did4442 Thiems Gemälde von Díaz de la Peña] Lost Art Internet Datenbank.</ref> |
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[[Wilhelm von Bode]] berichtete in seinen Memoiren, dass Thiem eine Reihe von Bildern der Maler aus Fontainebleau besessen habe, die er zugunsten einer Schwärmerei für Menzel abgab. Darunter sollen aber auch Landschaften im Stil der [[Paysage intime]] von [[Théodore Rousseau]] und [[Charles-François Daubigny]] gewesen sein, zu finden in Bodes Nachruf auf Thiem von 1923 im Kunstwanderer. [[Hermann Kaufmann]] betonte: Die nationalökonomische Wichtigkeit ein Reservoir der vornehmsten Erzeugnisse des Volkes anzulegen sei eine notwendige Ergänzung zur Kunstproduktion<ref>[http://books.google.de/books?id=75BaivNXhngC&pg=PA20&dq=Sammler+schule+von+barbizon&hl=de&sa=X&ei=X1L8U5-OKciI4gTatoCIDA&ved=0CC0Q6AEwAg#v=onepage&q=Sammler%20schule%20von%20barbizon&f=false Herrmann Kauffmann Zitat]Google Books. In: Lichtwark, Alfred: Herrmann Kauffmann und die Kunst in Hamburg von 1800–1850. Der Kunstverein Hamburg seinen Mitgliedern für 1891–1892. München, Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft, 1893, S. 20.</ref> Dieser Zeitgeist mag Thiem bewogen haben, seine Bilder zu verkaufen. |
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=== Sammlung von Zeitgenossen nach dem Deutsch-Französischen Krieg === |
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In seinen mittleren Jahren um 1870 und nach dem [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] gab er seine Bilder der [[Schule von Barbizon|Maler von Fontainebleau]] ab<ref>Archiv Universitätsbibliothek Heidelberg. Onlindatensammlung. In: Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen / Hrsg.: Adolph Donath 1922, 1. Septemberheft, S. 7–8.</ref> und sammelte vor allem Arbeiten von Zeitgenossen wie den Landschaftsmaler [[Carl Scherres]],<ref>[http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10385824_00011.html?prox=true&context=Berlin&ngram=true&hl=scan&fulltext=Berlin&mode=simple&contextType=ocr Provenienz eines Bildes von Scherres] Bavarica Digitale Sammlungen. In: Katalog der Internationalen Kunst-Ausstellung zu München 1869. Verlag des Ausstellungs-Comités S.6</ref> und [[Karl Gussow]]. Thiem ließ sich und seine Familie von [[Ludwig Knaus]]<ref>[https://archive.org/details/bub_gb_adBIAQAAIAAJ Verweis auf 5 Knaus Gemälde im Besitz Thiems] Internet Archive. In: Dreiundsechzigste Ausstellung der K. Akademie der Künste zu Berlin im Landes Ausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof 15. Mai bis 31. Juli 1892 illustrierter Katalog. Verlag Rudolph Schuster. Berlin 1893, S. 35.</ref> porträtieren. Durch die Verpflichtung nicht irgendeines, sondern eines angesehenen Künstlers wie zum Beispiel Ludwig Knaus avancierte das repräsentative Porträt der ganzen Familie in der Gründerzeit zu einem bevorzugten Genre. Es machte deutlich, wie sehr auch für Thiem die {{"|...Familie als sich selbst begründende, als Selbstzweck begreifende Gemeinschaft, als eine durch emotionale Beziehung statt durch Zweckhatigkeit und Konkurrenz geprägte Sphäre angesehen, die in deutlicher Absetzung von Wirtschaft und Politik existiert.|Autor=Thomas Hermsen|Quelle=Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz S. 121}}. |
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Der Erwerb von mindestens dreizehn Bildern von [[Adolph Menzel]] trug mit dazu bei, dass es einen neuen Auftrieb und Nachfrage an Menzels Werken gab, in einer Zeit, als die öffentlichen Aufträge an Menzel ausblieben.<ref>Gisold Lammel: ''Menzel und seine Kreise.'' Verlag der Kunst, Dresden/ Basel 1993, ISBN 3-364-00281-9, S. 93 und 250.</ref> Dies führte dazu, dass Ende des Jahrhunderts, neben den öffentlichen Sammlungen, ein Großteil der Menzelwerke im Besitz der reichen Bankiers war. Die Preisentwicklung versprach weitere hohe Wertsteigerungen. Thiem besaß unter anderem 1878 Menzels Gemälde ''Das Ballsouper'', der ''Cercle am Hof Kaiser Wilhelms I.'' aber auch die ''Reisepläne'' und ''Blick aus dem Zimmer''. Wie die Biographen feststellten, war Thiem in den 1870er Jahren einer der wichtigsten Förderer von Menzel. So lassen sich auch die Bilder: ''Siesta'', ''Brandschatzung'', ''Ausschmückung eines Altars'', ''Interieur der Salzburger Kirche'', ''Kanzelpredigt'', ''männliche Kopfstudie von 1862'', ''Kriegsmann mit Sturmhaube.'' ''Kontribution'' und ''Dame bei der Toilette'' auf die thiemsche Sammlung zurückverfolgen.<ref>[https://archive.org/stream/malerwerkedesne01boetgoog/malerwerkedesne01boetgoog_djvu.txt Menzel Bilder aus der Sammlung Thiem] Online Archive. In: |
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Friedrich von Boetticher: ''Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts.'' Band 2, erste Hälfte. Bogen 1-32. Mayer — Bybkowski. Beitrag zur Kunstgeschichte. Dresden, Friedrich v. Boettichers Verlag 1898, S. 16, S. 20, S. 21.</ref><ref>[http://goobipr2.uni-weimar.de/viewer/fulltext/PPN679973656/140/ Provenienzen Thiems im Werk Adolph Menzels] Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Weimar. In: Max Jordan: ''Das Werk Adolph Menzels.'' Festgabe zum achtzigsten Geburtstag des Künstlers. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft Bruckmann, München 1895, S. 69, S. 70.</ref> |
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In seine Villa in Niederschöneweide lud er in den 1880er Jahren Kunstfreunde, andere Sammler und die Künstler jeden Sonnabend zu Kegelabenden ein und war damit eine wichtige Schnittstelle seiner Zeit, somit ein Beförderer der Kunst. Er regte viele andere Unternehmer und Börsianer dazu an sich auf das Sammeln zu verlegen und sich später dem Museumsprojekt anzuschließen. Dies betonte Bode dezidiert am Beispiel von [[Marcus Kappel]],<ref>[http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/1584/1/Bode_Von_der_Kunst_des_Sammelns_1914.pdf Thiem regt Marcus Kappel zum Sammeln an] HEIDI Heidelberger historische Bestände. Datensammlung. In: Wilhelm von Bode: Von der Kunst des Sammelns. In: Velhagen & Klasings Monatshefte, 29 (1914/1915) S.182</ref> den Thiem für eine Kollektion an Menzels Werken begeistern konnte und der ebenfalls begann holländische alte Meister zu sammeln. Zu Thiems engem Freundeskreis zählte der ebenfalls in Halle aufgewachsene und in Berlin wirkende Bildhauer [[Fritz Schaper]]. |
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=== Einrichtungsgegenstände und persische Teppiche === |
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Der Aufschwung durch die Reform der [[Zollunion]] von 1866 und die Reichsgründung veränderte auch die Gesellschaftseliten. Es trat ein Sammlertypus wie Adolph Thiem auf, den es vorher nicht gab. Diese Sammler erwarben neben Gemälden auch wertvolle Möbel und persische Teppiche, damit statteten sie ihre Landhäuser und Stadtvillen aus. Diese Gegenstände dienten vor allem Repräsentationszwecken und behielten ihren Wert als Anlage über den Zeitraum des Besitzes hinaus. {{"|...Aus der Doppelfunktion von repräsentativem Wohnraum und Sammlung folgte eine charakteristische Zusammensetzung solcher Kollektionen: Neben Gemälden und Skulpturen fanden sich hier selbstverständlich auch kunstgewerbliche Gegenstände und alte Möbel. Zusätzlich wurde häufig ein hoher architektonischer Aufwand betrieben, indem die Kunstwerke in historisierenden Rahmenarchitekturen präsentiert oder gleich ganze Vertäfelungen und Deckenplafonds aus historischen Gebäuden transloziert wurden. Die Grenzen zwischen Original und Kopie, von Kunstwerk und Einrichtung verflossen in solchen Interieurs.|Autor=Sven Kuhrau|Quelle=Der Kunstsammler im Kaiserreich, S. 9"}} |
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Mit seinem Umzug in die nach ihm benannte ''Villa Thiem'' in Niederschöneweide<ref>[http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lepke1896_10_13/0007?sid=16084a2be4869557ede1c9c04b83d625 Universitätsbibliothek Heidelberg] HEIDI Heidelberger historische Bestände. Datensammlung. In: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> (Hrsg.): Sammlung des Herrn Adolph Thiem</ref> richtete Thiem sein Augenmerk mehr auf dekorative alte Kunst und kaufte neben Renaissance- und Rokokomöbeln aus Italien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden auch eine umfangreiche Sammlung antiker persischer Teppiche, die in der Fachliteratur Beachtung fand.<ref>Rudolf Neugebauer, Julius Orendi: ''Handbuch der Orientalischen Teppichkunde.'' Salzwasserverlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-923330-42-3, S. 245.</ref><ref>[https://archive.org/details/mma_carpet_with_a_compartment_design_445996 Provenienz zu Thiem und Yerkes] Internet Archive. Datensammlung. Teppich im Metropolitan Museum of Art. New York</ref> Die Tendenz zur Kultur des Orients war ein weiteres Zeichen der Zeit. Mit seinen Teppichen hatte Thiem ein passendes [[Pendant]] zu den Ausgrabungs-[[Artefakt (Archäologie)|Artefakten]] der [[Deutsche Orient-Gesellschaft|Orientgesellschaft]] anderer Berliner Sammler wie beispielsweise denen von [[James Simon]]. Natürlich blieb es nicht bei den Teppichen, die Aussicht auf das Besondere und Uralte veranlasste viele Bankiers sich an den Ausgrabungen zu beteiligen. Im Jahr 1893 gehörte Thiem mit zu den Finanziers einer Ausgrabung in [[Sendschirli]].<ref>[https://books.google.de/books?id=RpZZAAAAYAAJ&q=bank++adolph+thiem&dq=bank++adolph+thiem&hl=de&sa=X&ved=0CC0Q6AEwATgeahUKEwiQtcDxn4_GAhWDWiwKHRr4DeQ Liste der Finanziers] Google Books. In: Felix von Luschan: Ausgrabungen in Sendschirli. Ausgeführt und hrsg. in Auftrage des Orient-Comités zu Berlin Verlag W. Speman, Berlin 1883. S.IV (röm)</ref> |
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Bode bedauerte sehr, dass Thiem seine umfangreiche Teppichsammlung später in einem Stück an den Amerikaner [[Charles Tyson Yerkes]] veräußerte. Zu den wenigen Teppichen die Thiem um 1904 dem Berliner Museum verkaufte, gehörte auch ein Gobelin von [[Jean Baptiste Oudry]] ''Raub der Europa''. Dieser wurde 1939 aus den Berliner Museen heraus an [[Hermann Göring]] verliehen und gelangte auf Umwegen ins [[Altes Rathaus (Bonn)|Alte Rathaus Bonn]], wo er sich noch heute befindet.<ref>[http://www.wittern.de/rathaus_alt.htm wittern.de] Familienhomepage mit Hinweise auf Görings Teppich (Seitenaufruf am 16. November 2015)</ref><ref>[http://www.smb.museum/fileadmin/website/Institute/Zentralarchiv/Die_Akten_des_KFM_Findbuch_Teil_2.pdf Akten des Kaiser Friedrich Museums Findbuch] Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Onlinedatensammlung. In: Findbuch II des Kaiser Friedrich Museums. Hrg. Jörn Grabowski, Berlin 2008, ISBN 978-3-88609-648-0, S. 104.</ref> Auch andere Kunstwerke, die in der Sammlung Göring waren, lassen sich auf Thiem zurückverfolgen, wie die aus Lindenholz geschnitzte Figur ''Stehender Ritter'', die mit Provenienznachweisen in der Bayerischen Objektdatenbank einzusehen ist.<ref>[http://www.bayerisches-nationalmuseum.de/webgos/bnm_online.php?seite=5&fld_0=00078676 ''Stehender Ritter'', Verweis auf den ehemaligen Besitzer Thiem] Bayerisches Nationalmuseum, Objektdatenbank</ref> |
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Am Dienstag, den 13. und Mittwoch, den 14. Oktober 1896 kam es zu einer öffentlichen Versteigerung von Thiems Einrichtung in Berlin. In Lepkes Auktionskatalog hieß es: ''[…]Darunter Möbel der italienischen Hoch-Renaissance, der deutschen und niederländischen Renaissance etc. bis zum Rokoko; deutsche Holzskulpturen des XVII. und XVIII. Jahrhunderts, worunter Statue der Madonna, lebensgrosse allegorische Figuren, Florentiner Kandelaber, Collection von Stühlen und Spiegeln; alt-persische Teppiche; ferner Bronzen, Porzellane, Delfter und italienische Fayencen, französische Terracotten und kupfergetriebene Gefässe.[…]''<ref>[http://katalog.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/search.cgi?query=au:%22Thiem%2C%20Adolph%22&sort=0&sess=652a79024443e3c05580588c9621b681&fsubmit=Suchen&quicks=vtau Universitätsbibliothek Heidelberg] HEIDI Heidelberger historische Bestände. Datensammlung. In: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> (Hrsg.): Sammlung des Herrn Adolph Thiem</ref> |
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=== Sammlung alter Gemälde === |
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[[Datei:Wilhelm von Bode, Adolph Thiem und Walther Thiem.jpg|mini|hochkant|Wilhelm von Bode, Adolph Thiem und Walther Thiem 1904 in Berlin, Bodemuseum]] |
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Zu Thiems Sammelfeldern alter Gemälde gehörten zunächst die Bilder der flämischen oder holländischen Meister des 17. Jahrhunderts, später, mit seiner Übersiedlung nach Italien, legte er sein Augenmerk auf die Werke der italienische Hochrenaissance. Das Anlegen von Sammlungen alter Gemälde war kein politisches Statement, diese Sammlungen konnten auch nicht durch die wechselnden gesellschaftlichen Lagen in Ihrem Wert geschmälert werden und wurden auf dem internationalen Markt beachtet und gehandelt. Viel wesentlicher als die Gemälde zu Spekulationszwecken zu erwerben, war jedoch die Vorstellung des Erwerbs als {{"|...Besitznahme einzigartiger Güter, die u. a. zur Rang und Statusdifferenzierung innerhalb der jeweiligen Schicht dienen und eine klare Abgrenzung zum kunstinteressierten Publikum erlauben.|Autor=Thomas Hermsen|Quelle=Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz S. 41}}. Zudem herrschte unter den Sammlern des ausgehenden 19. Jahrhunderts Unverständnis über die Entwicklung des [[Impressionismus]] und später Ablehnung gegen den [[Expressionismus]]. |
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Insbesondere Bode bekannte sich offen in Vorworten verschiedener Publikationen ablehnend und erklärte weshalb sich Sammler entschlossen, ältere Kunst zu erwerben.<ref>[https://books.google.de/books?id=TBzMBgAAQBAJ&pg=PA22&lpg=PA22&dq=besitzer+adolph+thiem&source=bl&ots=hZr3PfQ6je&sig=bzQqyw9OK73oFgyajCzbT5OG2lA&hl=de&sa=X&ei=5TxjVe36I4mdsgHU0YDwCw&ved=0CEwQ6AEwBw#v=onepage&q=besitzer%20adolph%20thiem&f=false Einflüsse auf Thiem] Google Books. Thomas W. Gaehtgens: ''Der Bürger als Mäzen.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Opladen 1998, ISBN 3-531-11969-9, S. 22.</ref> {{"|...Der Zwiespalt, den zeitgenössischen künstlerischen Entdeckungen zu mißtrauen, … prägte die Kultur des Deutschen Reiches" |Autor=Thomas W. Gaehtgens|Quelle=Der Bürger als Mäzen S. 170}}.<ref>Thomas Hermsen: Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz. Campus Verlag, Frankfurt/ New York 1997, ISBN 3-593-35833-6, S. 48.</ref> In dem Zusammenhang zu erwähnen sind die beiden Berliner Ausstellungen von 1883 und 1890. Einmal die Ausstellung von Gemälden älterer Meister im Berliner Privatbesitz, die zu Ehren der Silbernen Hochzeit des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin in der Königlichen Akademie der Künste vom 25. Januar bis Anfang März 1883 stattfand. Zum Anderen die Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des siebzehnten Jahrhunderts im Berliner Privatbesitz |
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vom 1. April bis 15. Mai 1890. In beiden dazu gehörenden Katalogen finden sich die Beispiele für die Sammelkultur, die auch kunstgewerbliche Objekte, Teppiche und Möbel in einem ganzheitlichen Konzept in den Präsentationen vereinte. Bei der Auswahl der Gemälde waren auffällige Überschneidungen von Thiems Sammelfeldern und denen des Kronprinzenpaares zu erkennen. |
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==== Holländische oder flämische Meister ==== |
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[[Datei:Rembrandt thiem.jpg|mini|hochkant|Bodemuseum, Niederländersaal, Thiems ''Bildnis eines halberwachsenen Jünglings'' von [[Rembrandt]] (rechts unten)]] |
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Zum Bestand der Gemäldesammlung, die Thiem im Alter anlegte, gehörten Arbeiten von [[Peter Paul Rubens]].<ref>[http://archive.org/stream/pprubensdesmeist00roseuoft/pprubensdesmeist00roseuoft_djvu.txt Hinweis auf die Provenienz einer Skizze von Rubens] Internet Archive. In: Alfred Rosenberg: ''P.P. Rubens, des Meisters Gemälde in 551 Abbildungen, Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben.'' Band 5, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart/ Leipzig 1905, S. 480.</ref> Einmal sei die Kreidezeichnung ''Tod des Achill'' genannt, und das Gemälde: ''Brustbild eines Satyrs''.<ref>[http://archive.org/stream/rembrandtundsein00bodeuoft/rembrandtundsein00bodeuoft_djvu.txt Hinweis auf die Provenienz des Brustbilds eines Satyr, von Rubens] Internet Archive. In: Bode, Wilhelm von: Rembrandt und seine Zeitgenossen; Charakterbilder der grossen Meister der holländischen und vlämischen Malerschule im siebzehnten Jahrhundert. Leipzig E.A. Seemann 1907, S. 246.</ref> Weitere alte Meister in der Sammlung waren Bilder von [[Jacob Adriaensz. Backer]], [[Corneille de Lyon]], [[Carlo Crivelli]], [[Anthonis van Dyck]], [[Jan Vermeer]] und [[Jan van Goyen]]. Die Stilllebenmaler [[Jan Fyt]], [[Pieter Boel]], [[Willem Claeszoon Heda]] und [[Willem Kalf]] waren vertreten. Neben dem ''Altarbild'' von [[Hans Memling]], welches Thiem den Berliner Museen 1904 schenkte, besaß Thiem drei weitere Bilder Hans Memlings, außerdem mehrere Gemälde aus der Hand von [[Dierick Bouts|Dierick Bouts d. Ä]], zudem Werke von [[Abraham Mignon]], [[Bernard van Orley]], [[Isaac van Ostade]] und [[Pieter de Hooch]]. Zu den vorübergehend in Thiems Besitz befindlichen Werke [[Rembrandt van Rijn]]s, zählten ''Bildnis eines halberwachsenen Jünglings'' und ''Mann mit Stahlkragen''. Beim zuerst genannten Rembrandt ist die Literatur teilweise von Alfred Thieme als Vorbesitzer ausgegangen, seit der Dissertation von Carla Schmincke und ihrer Provenienzforschung steht Adolph Thiem zweifelsfrei fest.<ref name="cschmincke">Carla Schmincke: [http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2004/2281/pdf/dissertation.pdf ''Sammler in Hamburg. Der Kaufmann und Kunstfreund Konsul Eduard Friedrich Weber (1830–1907)''.] Dissertation. Universität Hamburg 2003, S. 133, S. 167, S. 192.</ref> Weitere alte Gemälde in Thiems Besitz sind jene von [[Jacob Isaacksz. van Ruisdael]], [[Frans Snyders]], [[David Teniers der Jüngere|David Teniers d. J.]] und [[Jan Cornelisz Verspronck]].<ref>[https://archive.org/stream/beschreibendesve00kaisiala#page/386/mode/2up Gemälde Teniers, Snyders und Ruisdael] Internet Archive. In: ''Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum.'' Georg Reimer Verlag, Berlin 1906, S. 387 ff.</ref> |
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In der Literatur der Zeit um 1900 war es in Ermangelung von Abbildungen auch üblich Gemälde nur genau zu beschreiben, wie in einem Katalog als Beschreibendes Verzeichnis von 1890. Darunter findet sich auch ein Stillleben von [[Abraham van Beijeren]] mit Todten Fischen und Seekrebsen auf einer Bank, welches Thiem als Besitzer zuzuordnen ist.<ref>[http://digiview.gbv.de/viewer/image/73356934X/7/#head ''Beschriebenes Gemälde Todte Fische.''] Digitale Bibliothek. In: ''Katalog der Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts.'' Herausgegeben von: Kunstgeschichtliche Gesellschaft Berlin, 1890, S. 7.</ref> Im selben Katalog ist auch ein Stillleben mit Foliant und Nautilusbecher von [[Evert Collier]] beschrieben, das Thiem besessen hatte. |
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[[Datei:AM. Lynen.jpg|mini|200px|Plakat einer internationalen Ausstellung in Brügge, zu der Thiem seine Gemälde auslieh]] |
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1902 nahm Thiem mit einigen Bildern an einer großen Ausstellung niederländischer Malerei in Brügge teil, eine Schau, die noch einmal den Marktwert der Bilder steigerte und Thiem Angebote gemacht wurden, obwohl er die Bilder gern für die Berliner Museen zusammenhalten wollte.<ref name="cschmincke" /> |
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===== Van Dycks Bildnis der Spinola ===== |
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In zweiter Ehe heiratete Thiems Tochter Martha Thiem 1906 Francesco Marchese [[Spinola]] in Venedig; zu dieser Zeit wurde auch das [[Anthonis van Dyck|van Dyck]] ''Bildnis der Marchesa Geronima Spinola'' aus dem Familienbesitz der Spinola in die Thiem-Sammlung übereignet. Die Spinola zählen zu den reichsten Genueser Familien. Die dargestellte Marchesa Geronima war die Tochter von [[Andrea Doria]], einem Genueser Admiral,<ref name="tagesspiegel.2000-08-16">[http://www.tagesspiegel.de/kultur/gemaeldegalerie-van-dycks-bildnis-der-marchesa-geronima-spinola-als-neue-attraktion-im-kulturforum/160008.html ''Van Dycks Bildnis der Marchesa Geronima Spinola als neue Attraktion im Kulturforum''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]].'' 16. August 2000.</ref> |
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Thiem schenkte dieses Bild nicht dem Neuen Museum, sondern sendete es 1904 direkt Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]]<ref>[https://archive.org/stream/beschreibendesve00kaisiala#page/110/mode/2up Bildnis der Spinola] Internet Archive. In: ''Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum.'' Georg Reimer Verlag, Berlin 1906, S. 110.</ref> Es ist heute ein Hauptwerk der ausgestellten „Alten Meister“ im Kulturforum Berlin.<ref name="tagesspiegel.2000-08-16" /><ref>[http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/02/016/0201670.pdf ''Bildnis der Spinola''] Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Preußischer Kulturbesitz“ und zur Übertragung von Vermögenswerten des ehemaligen Landes Preußen auf die Stiftung. Deutscher Bundestag, 2. Wahlperiode 1953, Drucksache 1670. Bonner Universitäts Druckerei, Bad Godesberg 1955, S. 18.</ref> Interessant ist, dass Martha Thiem durch die Heirat die Staatsbürgerschaft verlor und Italienerin wurde. Als ihr die Wiedereinreise verwehrt wurde, musste sie eine Aufenthaltserlaubnis beantragen.<ref>[http://www.smb.museum/fileadmin/website/Institute/Zentralarchiv/Die_Akten_des_KFM_Findbuch_Teil_2.pdf Akten des Kaiser Friedrich Museums Findbuch] Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Onlinedatensammlung. In: Findbuch II des Kaiser Friedrich Museums. Hrg. Jörn Grabowski, Berlin 2008, ISBN 978-3-88609-648-0, S. 29.</ref> |
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===== Rembrandts Mann mit Stahlkragen ===== |
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Erwähnenswert ist auch die lange Liste an kaiserlichen Einrichtungen wie Ämtern, Gerichten und Ministerien, die mit den Gasbeleuchtungsanlagen der Firma [[Thiem & Töwe]] bis 1914 ausgerüstet wurden.<ref>[http://www.dhm.de/datenbank/img.php?img=03615423&format=1 Werbeprospekt Liste Thiem & Töwe um 1914] Deutsches Historisches Museum. Digitale Objektdatenbank</ref> Da Thiem seine Bankgeschäfte bereits geschlossen hatte, handelte er nur noch mit Kunst. Um die ersten Aufträge der Fabrik in Halle/Saale vorfinanzieren zu können, verkaufte er 1905 Rembrandts Bildnis ''Mann mit Stahlkragen'' an den amerikanischen Kaufhauskönig Benjamin Altmann.<ref>[http://www.mz-web.de/nachrichten/geschichte-auf-kunst-gebaut,20641290,22859066.html Verweis auf den Verkauf des Rembrandts] S. Könau: Auf Kunst gebaut. [[Mitteldeutsche Zeitung]]. 24. Mai 2013.</ref> Gängig in der Gründerzeit war, das eigene Geschick und die Geschäftstätigkeit mit Kategorien der Familie zu rechtfertigen, es gehörte für Thiem und viele andere reiche Bankiers oder Unternehmer zu den Selbstverständlichkeiten ihres Lebens, ihren Nachkommen das eigene Werk zu vererben, oder einen erfolgsversprechenden Weg zu bahnen wie Thiem für seinen Sohn Walther. Sie hielten es {{"|… so sehr fur ihre Pflicht, daß sie zusätzlich Fabriken gründen, um für jeden Sohn die Leitung eines eigenen Unternehmenszweigs zu ermöglichen|Autor=Thomas Hermsen|Quelle=Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz S. 122}}. Thiem kannte dutzende Sammler, die abseits gelegene Landhäuser besaßen und dort eines noch nicht hatten, den Luxus von fließendem Wasser, Gasbeleuchtung und modernen Heizanlagen. Die Abhilfe versprachen Anlagen von Thiem & Töwe. |
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==== Sammlung italienischer Renaissance, Barockmaler und Zeitgenossen ==== |
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Die wertvollsten Gemälde behielt Adolph Thiem bis zu seinem Tod in San Remo. Darunter war auch das Gemälde ''Anbetung der Maria'' von [[Giovanni Battista Tiepolo]], das heute im kanadischen Nationalmuseum in [[Ottawa]] hängt. In der Literatur ist aber auch noch von weiteren vier Arbeiten [[Giovanni Battista Tiepolo]]s die Rede.<ref>[https://archive.org/details/gbtiepololasuavi00molm ''Thiems Tiepolos.''] Internet Archive. In: [[Pompeo Gherardo Molmenti|Molmenti, Pompeo]]: Tiepolo, Giovanni Battista, U. Hoepli Verlag, Mailand 1909, S. 133, S. 236, S. 463.</ref><ref>Giuseppe Fiocco: ''Die venezianische Malerei des siebzehnten und des achtzehnten Jahrhunderts''. Schmidt & Günther, Leipzig 1929, S. 117. Verweis auf den Entwurf zu Tiepolos Altarbild in Padua aus der Sammlung Thiem(e) in San Remo</ref><ref>Robert B. Harshe: ''Paintings, Drawings and Prints by the two [[Tiepolo]]s''. Art Institute of Chicago, 1938, S. 18 (Verweis auf eine [[Tiepolo]] Studie zum Rosenkranzgebet der Maria “The Institution of the Rosary by St. Dominic” in Venedig)</ref> Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang, dass sein Sohn [[Paul Thiem]], der Maler, über Tiepolo eine akademische Abschlussarbeit verfasste. Zu den Malern der Renaissance, die Thiem besaß, zählten Zeitgenossen [[Leonardo da Vinci]]s, wie mindestens zwei der stilprägenden Seitenprofil-Porträts von [[Bernardino de Conti]]. Es ist auch von einem „Bacchus“ von [[Giovanni Battista Cima]] die Rede, das wahrscheinlich ein Möbelstück zierte<ref name="Paul Schubring">''Cassoni. Truhen und Truhenbilder der italienischen Frührenaissance Ein Beitrag zur Profanmalerei im Quattrocento.'' 2 Bände. Anton Hiersemann Verlag, 2007, ISBN 978-3-7772-0724-7, S. 168. (Nachdruck der Ausgabe 1923)</ref> Es existiert auch ein Verweis auf einen [[Tintoretto]] in Budapest, der aus der Thiemschen Sammlung stammte.<ref>''Collection Margzell de Nemes de Budapest. Catalogue des Tableaux Anciens des Ecoles des XIV<sup>e</sup>, XV<sup>e</sup>, XVI<sup>e</sup>, XVII<sup>e</sup>, XVIII<sup>e</sup>, et XIX<sup>e</sup> Siècles.'' Galerie Manzi, Paris 1913, S. 11. (Verweis auf einen [[Tintoretto]]: ''Trois Donateurs'')</ref> |
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Zu den von ihm durch Ankäufe unterstützten italienischen Künstlern seiner Zeit zählt auch Pompeo Mariani. |
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== Kunstwerke im Besitz Thiems == |
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In diesem bebilderten Verzeichnis finden sich die Gemälde und Skulpturen, die Thiem zweifelsfrei zuzuordnen sind und zum Teil Angaben darüber, wo sie heute zu finden sind. Es gibt allerdings eine Vielzahl an Verweisen auf Künstler und Kunstwerke in ausschließlich beschreibenden Verzeichnissen der Zeit um 1900, die nicht bebildert werden können und daher hier keine Aufnahme finden konnten. |
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|[[Datei:Adolph Thiem by Franz von Lenbach.jpg|120px]] || [[Franz von Lenbach]]: ''Porträt Adolph Thiem'' um 1900 || [[Datei:Thiem knaus.jpg|120px]] || [[Ludwig Knaus]]: ''Porträt Adolph Thiem'', 1881 || |[[Datei:1847 Menzel Schlafzimmer Kuenstler Ritterstraße anagoria.JPG|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Blick aus einem Schlafzimmer'',<ref name="Verweis auf den besitzer adolph thiem (Online Archive)">Verweis auf den Besitzer Adolph Thiem (Online Archive)</ref> seit 1904 Teil der Sammlungen Berliner Museen |
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|[[Datei:Adolph Menzel - Das Ballsouper - Google Art Project.jpg|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Das Ballsouper'',<ref name="Verweis auf den Besitzer Adolph Thiem (Online Archive)">In: Friedrich von Boetticher: ''Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts.'' Band 2, erste Hälfte. Bogen 1-32. Mayer — Bybkowski. Beitrag zur Kunstgeschichte. Dresden, Friedrich v. Boettichers Verlag 1898. Bild 86, S. 20–21.</ref> 1878 || [[Datei:Thiems menzel Feuersbrunst.jpg|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Brandschatzung''<ref name="Verweis auf den besitzer adolph thiem (Online Archive)" /> || [[Datei:Adolf Friedrich Erdmann von Menzel 033.jpg|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Kanzelpredigt in der Pfarrkirche zu Innsbruck'',<ref name="Verweis auf den besitzer adolph thiem (Online Archive)" /> 1878 – heute in der Sammlung Hugo Fischer |
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|[[Datei:Thiems Menzel Cercle.jpg|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Cercle am Hof Kaiser Wilhelms I.'' 1879 von Thiem erworben – Heute in der Sammlung [[Museum Georg Schäfer]]<ref>Claude Keisch u. a. (Hrsg.): ''Adolph Menzel Briefe 1881 bis 1905.'' Band 3, Deutscher Kunstverlag, Berlin/ München 2009, ISBN 978-3-422-06740-0, S. 898.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Inneres einer Kirche zu Salzburg von Adolph Menzel.jpg|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Inneres einer Kirche zu Salzburg'', 1852<ref name="Verweis auf den besitzer adolph thiem (Online Archive)" /> |
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|[[Datei:Thiems Menzel Siesta .jpg|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Siesta'', 1876<ref name="Verweis auf den besitzer adolph thiem (Online Archive)" /> |
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|[[Datei:Adolf Friedrich Erdmann von Menzel 044.jpg|120px]] || [[Adolph Menzel]]: ''Reisepläne,''<ref name="Verweis auf den besitzer adolph thiem (Online Archive)" /> 1875 – Heute Museum Folkwang, Essen |
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|[[Datei:Thronende-Jungfrau-mit-dem-Kind-und-Engel-von-Hans-Memling-12696.jpg|120px]] || [[Hans Memling]]s ''Thronende Jungfrau mit dem Kind'', das Tafelbild ist seit der Eröffnung des Bodemuseums 1904 in staatlichem Besitz, eines der wenigen wirklichen Schenkungen Thiems |
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|[[Datei:Thiems Rembrandt Jüngling.jpg|120px]] || [[Rembrandt van Rijn|Rembrandt]]: ''Bildnis eines halb erwachsenen Jünglings'', Thiem erwarb das Bild aus der Sammlung des Earl of Poulett Hinton House und verkaufte das Bild 1897 an die Sammlung Weber |
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|[[Datei:ThiemsRembrandt.jpg|120px]] || [[Rembrandt van Rijn|Rembrandt]]: ''Mann mit Stahlkragen.'' Thiem kaufte das Gemälde um 1900 in Paris für 23.000 Franc |
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|[[Datei:Thiems ''Gentiluomo Ritratto''.jpg|120px]] || [[Bernardino de Conti]]: ''Gentiluomo Ritratto'' (Porträt eines vornehmen Herrn)<ref>[http://books.google.de/books?id=TUsp3eludPUC&pg=PA155&lpg=PA155&dq=Bernardino+Conti+Gentiluomo+thiem&source=bl&ots=6hennn67Ng&sig=OVYJt-gluyJU-bidYdKHeF4UcBk&hl=de&sa=X&ei=rSAHVNXxI6GaygO0koCgAQ&ved=0CDkQ6AEwAg#v=onepage&q=Bernardino%20Conti%20Gentiluomo%20thiem&f=false ''Porträt eines vornehmen Herrn.''] Google E-Books. In: Marco Rossi, Alessandro Rovetta (Hrsg.): ''Studi di storia dell'arte in onore di Maria Luisa Gatti Perer.'' Mailand 1999, ISBN 88-343-0136-6, S. 156.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Catellano Trivulzio.jpg|120px]] || [[Bernardino de Conti]]: ''Catellano Trivulzio'' (Porträt); Heute im [[Brooklyn Museum]], New York<ref>[https://books.google.de/books?id=7B7rAAAAMAAJ&q=Catellano+Trivulzio+thiem&dq=Catellano+Trivulzio+thiem&hl=de&sa=X&ei=MrpuVaq_IsGesAHypraYDg&ved=0CCIQ6AEwAA ''Sammlung Thiem Porträt Catellano Trivulzio.''] Google E-Books. In: D. A. Brown: ''The Legacy of Leonardo: Painters in Lombardy 1490–1530.'' Verlag Skira, Mailand 1999, ISBN 88-8118-463-X, S. 222.</ref> |
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|[[Datei:Riemenschneider (Werkstatt) Musizierende Engel.jpg|120px]] || [[Tilman Riemenschneider]]: ''musizierende Engel'' 1889 Schenkung Thiems an die Berliner Museen<ref>[http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN523141572_0010&DMDID=DMDLOG_0019&LOGID=LOG_0022&PHYSID=PHYS_0029#navi Verweis auf Thiems Tilman Riemenschneider]DigiZeitschriften. In: ''Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen.'' Zeitschriftenband (1889) 10 Jahrg. 4. Quartal S.LI(röm)</ref> |
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|[[Datei:School of Luca della Robbia.jpg|120px]] || Schule des [[Andrea Della Robbia]]: ''Jungfrau Maria mit dem Kind'' vor 1482, heute im [[Fogg Art Museum|Harvard Art Museum]], Cambridge<ref>[http://www.harvardartmuseums.org/art/231832 ''Jungfrau Maria mit dem Kind.''] Harvard Art Museum, Cambridge. Datenbank</ref> |
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|[[Datei:Richard Wagner bust in Venice.jpg|120px]] || [[Fritz Schaper]]: [[Richard Wagner|Wagner]]-Büste in Venedig, 1906 von Thiem gestiftet<ref>[https://archive.org/stream/diekunstmonatshe19mnuoft#page/104/mode/2up Wagnerbüste] In: ''Die Kunst; Monatshefte für freie und angewandte Kunst.'' 19. Band, F. Buckmann AG, München 1909, S. 103.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Scherres.jpg|120px]] || [[Carl Scherres]]: ''Landschaft'', um 1850<ref>[http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10385824_00011.html?prox=true&context=Berlin&ngram=true&hl=scan&fulltext=Berlin&mode=simple&contextType=ocr ''Abziehendes Gewitter''] Bavarica Digitale Sammlungen. In: ''Katalog der Internationalen Kunst-Ausstellung zu München.'' 1869, S. 5.</ref> |
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|[[Datei:Dreiflügelaltar Cleve.png|120px]] || [[Joos van Cleve]]: ''Kreuzigung'', um 1520, heute im [[Metropolitan Museum of Art]] in New York<ref>[https://archive.org/stream/niederlndische03wurz#page/58/mode/2up ''Kreuzigung''] Internet Archive. In: Alfred von Wurzbach: ''Niederländisches Künstlerlexikon.'' 3. Band, Verlag Halm und Goldmann, 1911, S. 59.</ref> |
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|[[Datei:Anthonis-van-dyck-portraet-der-marchesa-geronima-spinola-02738.jpg|120px]] || |[[Anthonis van Dyck]]: ''Bildnis der Marchesa Geronima Spinola.'' heute im [[Kulturforum Berlin]] |
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|[[Datei:Giovanni Cariani 008.jpg|120px]] || [[Giovanni Cariani]]: ''Bildnis des Giovan Antonio Caravaggi.'' heute in Ottava [[National Gallery of Canada]] |
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|[[Datei:Thiems corneille lyon.jpg|120px]] || [[Corneille de Lyon]]: ''Bildnis einer Dame.'' heute im [[Kulturforum Berlin]]<ref>[http://archive.org/stream/beschreibendesve00kaisiala/beschreibendesve00kaisiala_djvu.txt ''Bildnis einer Dame''] Internet Archive. In: ''Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum.'' Georg Reimer Verlag, Berlin 1906, S. 75.</ref> |
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|[[Datei:Thiems corneille.jpg|120px]] || [[Corneille de Lyon]]: ''Bildnis einer Dame.''<ref>[http://www.invaluable.com/auction-lot/corneille-de-la-haye,-called-corneille-de-lyon-t-21-c-wfi8mibi0q Versteigerung bei Christies, Dezember 2008, Los Nummer 21] (Seitenaufruf 16. November 2015)</ref> |
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|[[Datei:1643 van Ostade Geschlachtetes Schwein in einer Scheune anagoria.JPG|120px]] || [[Adriaen van Ostade]]: ''Geschlachtetes Schwein in einer Scheune.''<ref>[http://galeriehans.de/documents/Katalog_Rembrandt_gesamt.pdf Thiems Gemälde von Adriaen Ostade] Galerie Hans. In: Kataloge: Meister um Rembrandt. Vorläufer, Schüler, Zeitgenossen. Hans, Mathias F. (Hrsg.). Galerie Hans Hamburg 2011, S. 118.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Frans Snyders Stilleben mit Katze.jpg|120px]] || [[Frans Snyders]]: ''Stillleben mit Katze'' |
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|[[Datei:Frans Snyders 005.jpg|120px]] || [[Frans Snyders]]:<br />''Wildbrethändler'', heute im [[Nationalmuseum Oslo]]<ref>[https://rkd.nl/en/explore/images/254867 ''Wildbrethändler'' rkd.nl]RKD Niederländisches Institut für Kunst und Geschichte, Datensammlung</ref> |
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|[[Datei:Thiems Fyt.jpg|120px]] || [[Jan Fyt]]: ''Stillleben mit Fischen und Affe'' |
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|[[Datei:Thiems Neer.jpg|120px]] || [[Aert van der Neer]]: ''Winterlandschaft mit eingefrohrenen Booten und Schlittschuhläufern''<ref>[http://digiview.gbv.de/viewer/image/73356934X/44/#topDocAnchor ''Beschriebenes Gemälde van der Neers''] Digitale Bibliothek. In: ''Katalog der Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts.'' Herausgegeben von: Kunstgeschichtliche Gesellschaft Berlin, 1890, S. 44.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Melchior Hondecoeter.jpg|120px]] || [[Melchior de Hondecoeter]]: ''Hühner, Küken und Hähne'' |
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|[[Datei:Thiems Pieter de Hooch.jpg|120px]] || [[Pieter de Hooch]]: ''Blick in holländisches Haus'' 1945 in Berlin verbrannt |
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|[[Datei:Thiems Willem Heda.jpg|120px]] || [[Willem Claeszoon Heda]]: ''Stillleben'' 1945 in Berlin verbrannt |
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|[[Datei:Thiems Willem Kalfs Nautilusbecher.jpg|120px]] || [[Willem Kalf]]: '' Nautilusbecher'' 1945 in Berlin verbrannt |
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|[[Datei:Thiems cranach.jpg|120px]] || [[Lucas Cranach der Jüngere]]: ''Porträt einer Frau'', vor 1585 – heute im [[Museum of Fine Arts, Boston]]<ref>[http://www.mfa.org/collections/object/portrait-of-a-woman-31412 ''Portrait of a Woman''] Museum of Fine Arts, Boston. Datensammlung</ref> |
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|[[Datei:Thiems Verspronck Bildnis einer jungen Frau.jpg|120px]] || [[Jan Cornelisz Verspronck]]: ''Bildnis einer jungen Frau'' |
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|[[Datei:Thiems Gerard David.jpg|120px]] || [[Gerard David]]: ''Maria mit Kind'' |
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|[[Datei:Thiems patinier.jpg|120px]] || [[Joachim Patinier]]: ''Flucht nach Ägypten'', 1520<ref>[https://archive.org/stream/dieidealelandsch00gersuoft#page/154/mode/2up ''Flucht nach Ägypten''] Internet Archive. In: Kurt Gerstenberg: ''Die Ideale Landschaftsmalerei.'' Max Niemeyer Verlag, Halle 1923, S. 155.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Bouts.jpg|120px]] || [[Dierick Bouts]]: ''Abendmahl'' vor 1475<ref>Arnold Goffin: ''Thiéry Bouts par Collection des Grand Artistes des Pays-Bas Bruxelles Librairie Nationale d’Art & d’Historie.'' G. van Oest, 1907, S. 108.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Bouts 2.jpg|120px]] || [[Dierick Bouts]]: ''Kreuzigung'' vor 1475 |
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|[[Datei:Boel.jpg|120px]] || [[Pieter Boel]]: ''Stillleben mit totem Hasen und Katze'' |
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|[[Datei:Thiems Crivelli.jpg|120px]] || [[Carlo Crivelli]]:''Der heilige Bonaventura'' heute im [[Kulturforum Berlin]]<ref>[http://archive.org/stream/beschreibendesve00kaisiala/beschreibendesve00kaisiala_djvu.txt ''Der heilige Bonaventura''] Internet Archive. In: ''Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum.'' Georg Reimer Verlag, Berlin 1906, S. 92.</ref> |
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|[[Datei:Crivelli, san piero in muralto, San bernardo, dett.jpg|120px]] || [[Carlo Crivelli]]:''San Bernardo''<ref>[https://books.google.de/books?id=JAojBQAAQBAJ&pg=PT34&lpg=PT34&dq=thiem+collection&source=bl&ots=zbmR4fl5b3&sig=ACRfiiwetj5go3R5NuDZvcv-_A8&hl=de&sa=X&ei=2FP4VJmOG8_3aq_mguAD&ved=0CFsQ6AEwCTgK#v=onepage&q=thiem%20collection&f=false ''San Bernardo Figur 16''] Google Books. In: Raimond Van Marle: ''The Development of the Italian Schools of Painting.'' Band 18, Nijhoff, Den Haag 1936. (Reprint: Springer, ISBN 978-94-015-1674-7)</ref> |
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|[[Datei:Ercole de roberti 1450.jpg|120px]] || [[Ercole de’ Roberti]] ''Hieronymus mit Kirche''<ref>[http://goobipr2.uni-weimar.de/viewer/!image/PPN62580287X/83/-/;jsessionid=9BA4F7C57A3E606C9AEBB078D00791D1 ''Hieronymus mit Kirche''] Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Weimar. In: Franz von Weber, Adolf Bayersdorfer (Hrsg.): ''Klassischer Bilderschatz.'' Bruckmann Verlag, München 1899, S. 83.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Giovanni Battista Cima.jpg|120px]] || [[Giovanni Battista Cima]]: ''Silen und drei Satyrn'' um 1507<ref name="Paul Schubring" /> |
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|[[Datei:Tintoretto, Portrait eine Jungen.jpg|120px]] || [[Jacopo Tintoretto]] (1518–1594): ''Porträt eines Knaben in schwarzem Wams mit weißem Kragen'' |
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|[[Datei:Thiems Tiepolo2.jpg|120px]] || [[Giovanni Battista Tiepolo]]: Studie zum ''Martyrium des Johannes'' Altar in der Kathedrale von Bergamon, vor 1770<ref>Giuseppe Fiocco: ''Die venezianische Malerei des siebzehnten und des achtzehnten Jahrhunderts''. Schmidt & Günther, Leipzig 1929, S. 117. Verweis auf den Entwurf zu Tiepolos Altarbild in Padua aus der Sammlung Thiem(e) in San Remo</ref> |
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|[[Datei:Anbetung tiepolo.jpg|120px]] || [[Giovanni Battista Tiepolo]]: ''Anbetung der Marie'', vor 1770 – heute in Ottawa [[National Gallery of Canada]] |
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|[[Datei:Rubens thiem.jpg|120px]] || [[Peter Paul Rubens]]: ''Tod des Achill'', vor 1640 – heute im [[Kulturforum Berlin]]<ref>[http://archive.org/stream/pprubensdesmeist00roseuoft/pprubensdesmeist00roseuoft_djvu.txt ''Tod des Achill''] Internet Archive. In: ''Klassiker der Kunst.'' P. P. Rubens,, Deutsche Verlags Anstalt, Leipzig 1905, S. 480.</ref> |
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|[[Datei:Waldlandschaft mit See Jacob Isaackszoon van Ruisdael.jpg|120px]] || [[Jacob van Ruisdael]]: ''Waldlandschaft mit See'', vor 1680 – heute in der Gemäldegalerie Berlin<ref>[https://books.google.de/books?id=97ITM8WEXR0C&printsec=frontcover&dq=Jacob+Van+Ruisdael:+A+Complete+Catalogue+of+His+Paintings&hl=de&sa=X&ei=FWFtVbagJ6HoywP9hIGABQ&ved=0CCAQ6AEwAA#v=onepage&q=Jacob%20Van%20Ruisdael%3A%20A%20Complete%20Catalogue%20of%20His%20Paintings&f=false Provenienz Adolph Thiem] Google Books. In: Seymour Slive: ''Jacob van Ruisdael. A complete Catalogue of his Paintings, Drawings and Etchings.'' Yale University Press, New Haven/ London 2001, ISBN 0-300-08972-4, S. 362.</ref> |
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|[[Datei:Thiems Jacob van Ruisdael.jpg|120px]] || [[Jacob van Ruisdael]]: ''Landschaft mit Windmühle'', vor 1680 – heute in der Gemäldegalerie Berlin |
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|[[Datei:Thiems Borch.jpg|120px]] || [[Gerard ter Borch]]: ''Porträt eines jungen Mädchens'', um 1670 – heute in der [[Frick Collection]]<ref>[http://collections.frick.org/view/objects/asitem/items$0040:354 ''Porträt of a Young Lady''] Frick Collection. New York. Datensammlung</ref> |
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|[[Datei:Thiems Jan Steen.jpg|120px]] || [[Jan Steen]]: ''Schlafendes Mädchen mit Raucher'', vor 1679<ref>[https://archive.org/stream/catalogueraisonn01hofsuoft/catalogueraisonn01hofsuoft_djvu.txt ''A girl asleep and a man smoking''] Internet Archive. John Smith: ''A Catalogue Raisonne of the Works of the Most Eminent Dutch Painters of the Seventeenth Century.'' London 1908, S. 205.</ref><ref>[https://archive.org/stream/beschreibendesu00groogoog#page/n221/mode/2up ''Schlafendes Mädchen mit Raucher''] ''Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der hervorragendsten Werke holländischer Maler des XVII. Jahrhunderts nach dem Muster von John Smiths Catalogue Raisonné, zusammengestellt von Dr C. Hofstede De Groot''. Paul Neff Verlag (Max Schreiber), 1907, S. 192.</ref> |
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== Literatur == |
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[[Datei:Ad Encyclopaedia-Britannica 05-1913.jpg|mini|Ausgabe der ''Encyclopædia Britannica'' von 1911, enthält einen Verweis auf die Gemäldesammlung Thiem in San Remo]] |
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[[Datei:Verzeichnis thiem.jpg|mini|Werkverzeichnis 1907, enthält einen Verweis auf das Jan-Steen-Gemälde aus der Thiem-Sammlung in San Remo]] |
|||
* Hannelore Nützmann: ''Die Sammlung Thiem im Kaiser Friedrich Museum.'' In: ''Jahrbuch der Stiftung preussischer Kulturbesitz.'' Band 30, Gebrüder Mann Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-7861-1196-0, S. 119–132. |
|||
* W. v. Bode: ''Die älteren Privatsammlungen in Berlin und die Bildung neuerer Sammlungen nach dem Kriege 1870/71.'' In: ''Der Kunstwanderer.'' 4. Jg (1922), 1. Septemberheft, S. 7–8. |
|||
* W. v. Bode: ''Der Kunstsammler Adolph Thiem.'' Nachruf. In: ''Der Kunstwanderer.'' 5. Jg, 4. Quartal, 1. Novemberheft (1923), S. 59–60. |
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* Henry Thode: ''Paul Thiem und seine Kunst.'' G. Grotesche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1921. (enthält viele Informationen über den Vater Adolph Thiem.) |
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* Sven Kuhrau: ''Der Kunstsammler im Kaiserreich. Kunst und Repräsentation in der Berliner Privatsammlerkultur.'' Ludwig, Kiel 2005, ISBN 3-937719-20-2. |
|||
* Gisold Lammel: ''Menzel und seine Kreise''. Verlag der Kunst, Dresden/ Basel 1993, ISBN 3-364-00281-9, S. 93 und 250. |
|||
* Thomas W. Gaehtgens: ''Der Bürger als Mäzen.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Opladen 1998, ISBN 3-531-11969-9. |
|||
* Thomas Hermsen: ''Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz.'' Campus Verlag, Frankfurt/ New York 1997, ISBN 3-593-35833-6. |
|||
* John W. Barker: ''Wagner and Venice.'' University Rochester Press, 2008, ISBN 978-1-58046-288-4, S. 254 ff. (Beschreibung der Umstände die zu Thiems Errichtung des Denkmals in Venedig führten) |
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== Weblinks == |
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* [http://huehnermanhattan.de.tl/Geschichte-vom-H.ue.hnermanhattan-und-dem-Areal-.htm Thiem und Töwe Fabrikgrundstück] |
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* [http://www.ortsfamilienbuecher.de/famreport.php?ofb=magdeburg&ID=I25432&nachname=THIEM&modus=&lang=de Familiendatenbank Magdeburg] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=1048246116|VIAF=306376966}} |
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{{SORTIERUNG:Thiem, Adolph}} |
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[[Kategorie:Kunstsammler]] |
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[[Kategorie:Kunstmäzen]] |
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[[Kategorie:Bankier]] |
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[[Kategorie:Unternehmer]] |
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[[Kategorie:Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 2. Klasse]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1832]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1923]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Thiem, Adolph |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Börsenmakler und Kunstsammler |
|||
|GEBURTSDATUM=26. Juli 1832 |
|||
|GEBURTSORT=[[Halle (Saale)]] |
|||
|STERBEDATUM=30. September 1923 |
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|STERBEORT=[[Stresa]] |
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}} |
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{{Lesenswert-Kandidat}} |
Version vom 24. November 2015, 11:27 Uhr
Übertragen von Benutzer Diskussion:Pingsjong
Motte Beningsfeld
Würdest Du bitte erläutern, was Deine Löschung der Weblinks, die informativer sind als der Artikel, berechtigt? --Marcus Manilius (Diskussion) 15:06, 10. Jul. 2015 (CEST)
- Dann musst du mir aber zuerst erklären, worin sich die von dir hergestellten Weblinks von meinem Einzelnachweis unterscheiden, den ich dir gern auch hier nochmal präsentiere: „Eintragung Motte Beningsfeld in Denkmalliste, Anlage 1, Bodendenkmalblatt“. --der Pingsjong Glückauf! 15:18, 10. Jul. 2015 (CEST)
- Kopfschütteln über soviel Sturheit und beharren auf Überflüssigem, wie etwa auch den völlig sinnlosen Zwischenüberschriften für einen einzigen Satz. Ganz einfach: so kommt man auf eine Seite, auf der gar nichts Brauchbares steht, über [1] kommt man auf einen sinnvollen Text zur Motte. --Marcus Manilius (Diskussion) 15:37, 10. Jul. 2015 (CEST)
- Du arbeitest erst drei Tage bei Wikipedia (oder warst du vorher schon unter einem anderen Account dabei?) und hast von 28 Artikeln schon zwei gelöscht bekommen. Was möchtest du von mir denn wissen, was du von mir noch lernen kannst? Beantworte mir gefälligst zuerst einmal meine obige Frage. Ansonsten mach dich bitte hier vom Acker, bevor ich noch richtig böse werde und lass meinen Artikel Motte Beningsfeld in Ruhe, denn der ist einwandfrei in Ordnung. --der Pingsjong Glückauf! 15:48, 10. Jul. 2015 (CEST)
- P.S. Was meinst du denn wohl, woher ich für meinen Text im Artikel so schlau war? Und jetzt habe ich die Verlinkung meines Einzelnachweises etwas direkter gemacht, damit auch du es finden kannst. --der Pingsjong Glückauf! 15:58, 10. Jul. 2015 (CEST)
- Kopfschütteln über soviel Sturheit und beharren auf Überflüssigem, wie etwa auch den völlig sinnlosen Zwischenüberschriften für einen einzigen Satz. Ganz einfach: so kommt man auf eine Seite, auf der gar nichts Brauchbares steht, über [1] kommt man auf einen sinnvollen Text zur Motte. --Marcus Manilius (Diskussion) 15:37, 10. Jul. 2015 (CEST)
Diesen Vorgang habe ich heute von meiner Diskussionsseite nach hier übertragen. --der Pingsjong Glückauf! 10:53, 11. Jul. 2015 (CEST)
Hügel abgetragen(?) - "Zeitzeugen"-Anmerkung -
Als Jungs waren wir (um 1961/62) in der Gegend oft mit dem Fahrrad unterwegs; der Mottenhügel nahe des Verbindungsweges von Refrath nach Strunden fiel uns sofort in Auge: Er lag auf einer Viehkoppel mit einzelnen alten Eichen, hatte einen plusminus runden Grundriss von ca. 25-30 m Durchmesser und eine Höhe von > 2 m. Der (ehem.) Wassergraben war trocken aber noch gut erkennbar. Völlig kenntnislos "ahnten" wir, dass dies etwas mit einer Burg zu tun haben könnte. -- In 2012 haben wir noch mal den Standort aufgesucht und das dem Wikipedia-Foto Entsprechende vorgefunden: Der Hügel ist praktisch eingeebnet und das Bodendenmal zerstört... Benutzer: radulf83.137.71.243 10:35, 9. Nov. 2015 (CET)
- Jedes Wort von Dir kann ich bestätigen. Es ist äußerst traurig. --der Pingsjong Glückauf! 11:05, 9. Nov. 2015 (CET)
- Schade. MfG Arieswings (Diskussion) 11:43, 9. Nov. 2015 (CET)
- Hallo, wenn's interessiert - guckt doch mal daha...:) mfG Arieswings (Diskussion) 12:25, 10. Nov. 2015 (CET)
- Ja, oberirdisch ist nichts mehr vorhanden. Das geschützte Bodendenkmal bezieht sich wohl auf die im Boden vorhandenen möglichen Funde. Im Artikel steht noch: "Hier sind obertägig nur noch Reste des ehemaligen Mottenhügels sowie des umgebenden Grabens erhalten." Das müsste man wohl ändern.
- Hallo, wenn's interessiert - guckt doch mal daha...:) mfG Arieswings (Diskussion) 12:25, 10. Nov. 2015 (CET)
- Schade. MfG Arieswings (Diskussion) 11:43, 9. Nov. 2015 (CET)
zu: Entstehungszeit und Frage nach einer Vorburg bzw. Wirtschaftshof
Mit einiger Sicherheit kann im Erläuterungskasten der Zusatz "...oder Neuzeit" wohl gestrichen werden. Denn die Motten waren nahezu durchweg Zeugnisse des früh- bis hochmittelalterlichen Burgenbaus und Vorgängerinnen der spätmittelalterlichen Wasser- aber auch vieler Höhenburgen. Beningsfeld wäre im Zweifelsfall somit ausschließlich dem Mittelalter, und hier wohl am ehesten bis in die Stauferzeit zuzuordnen. - Da diesen Wohnsitzen des Niederadels in der Regel ein Wirtschaftshof zugeordnet war bzw. eine "Vorburg", welche die entsprechende Funktion hatte, zogen es die Burgbesitzer zumeist vor, in Friedenszeiten im bequemeren Wirtschaftshof zu wohnen, - besonders wenn die Motte nur eine kleine Grundfläche hatte. Nahe gelegene Beispiele waren u. a. der Büchelter Hof (LEV.) und wohl auch der Kurtekotten (K.-Dünnwald), - beide leider untergegangen. Hier wäre m. E. der Bezug des nahen Beningsfelder Hofs (heute ein Reiterhof??) zu dieser Motte aufschlussreich. So weit ich weiß, bestehen hier aber keine Quellenunterlagen mehr, aus denen dieser Bezug eindeutig abzuleiten wäre. Bekannt ist nur, dass diese alten Hofstellen im nahen Umfeld der spätfränkischen Besiedlungs-"Urzelle" "Saaler Hof/Saaler Mühle zumeist auf ein beträchtliches Alter zurückblicken... Benutzer: radulf83.137.71.243 21:54, 9. Nov. 2015 (CET)
- Ja, das mag alles sein oder auch nicht sein. Für Wikipedia kann man diese Überlegungen wegen Wikipedia:Keine Theoriefindung leider nicht gebrauchen. Es ist aber gut, dass man es hier auf der Diskussionsseite nachlesen kann. --der Pingsjong Glückauf! 22:32, 9. Nov. 2015 (CET)
- Klar, Pingsjong, ich stimme Dir voll zu, denn diese Anmerkungen waren/sind auch NUR für die Diskuss.-seite gedacht! - Allerdings: Da aber auch keine Quelle für die Entstehungszeit der B.-Motte existiert, möchte ich dennoch vorschlagen, dass "...oder Neuzeit" gestrichen wird. Denn die (frühe) Neuzeit ist die Neuerrichtung solcher Burgen auszuschließen, da die Motten längst nicht mehr den verteidigungstechnischen Standards dieser Zeit entsprachen. -- Ansonsten aber: ich finde es Klasse, dass einer sich die Mühe macht, mit solchen Artikeln auch die unbekannteren noch erhaltenen historischen und lokal identitätsstiftenden Objekte "ans Licht" zu holen und auf diese Weise die Öffentlichkeit stärker für deren Erhaltung zu sensibilisieren; danke! Benutzer: radulf83.137.71.243 12:14, 10. Nov. 2015 (CET)
- Hallo, mein Freund radulf, leider kann ich Dir diesmal nicht folgen. Bei der Neuzeit geht es um die Nachfolge- und Umnutzungen der Motte, wie es im angegeben Einzelnachweis beschrieben wird. Diese Sekundärliteratur des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland ist für Wikipedia maßgebend. Ich habe den Text im Artikel entsprechend verdeutlicht. Gern kannst Du mir gelegentlich eine E-Mail schicken und Deine Telefonnummer angeben. Dann rufe ich Dich zurück und wir können das eingehender besprechen. Vielleicht ergibt sich ja daraus eine künftige Zusammenarbeit. Gruß --der Pingsjong Glückauf! 13:11, 10. Nov. 2015 (CET)
- Klar, Pingsjong, ich stimme Dir voll zu, denn diese Anmerkungen waren/sind auch NUR für die Diskuss.-seite gedacht! - Allerdings: Da aber auch keine Quelle für die Entstehungszeit der B.-Motte existiert, möchte ich dennoch vorschlagen, dass "...oder Neuzeit" gestrichen wird. Denn die (frühe) Neuzeit ist die Neuerrichtung solcher Burgen auszuschließen, da die Motten längst nicht mehr den verteidigungstechnischen Standards dieser Zeit entsprachen. -- Ansonsten aber: ich finde es Klasse, dass einer sich die Mühe macht, mit solchen Artikeln auch die unbekannteren noch erhaltenen historischen und lokal identitätsstiftenden Objekte "ans Licht" zu holen und auf diese Weise die Öffentlichkeit stärker für deren Erhaltung zu sensibilisieren; danke! Benutzer: radulf83.137.71.243 12:14, 10. Nov. 2015 (CET)
- Gerne Hallo zurück! -- Als lediglich interessierter Laie habe ich der Argumentation eines erfahrenen "Wikipedianers" nicht viel entgegenzusetzen, - vielleicht mit Ausnahme einiger eigener (sehr lange zurückliegenden) Beobachtungen in der Gegend. Diese steuere ich auch gerne in den Diskussionsseiten bei, falls sie der Sache dienlich sind. Um aber die Disk.-seiten nicht "zuzuschütten", können wir in der Tat uns gerne "bilateral" verständigen: >radulf47@yahoo.de<. Liebe Grüße ins "Zweistromland" zwischen Strunde und Frankenforstbach! Benutzer: radulf83.137.71.243 20:05, 10. Nov. 2015 (CET)